DE2501409A1 - Pulvermetallurgisches verfahren und werkzeug zu dessen durchfuehrung - Google Patents
Pulvermetallurgisches verfahren und werkzeug zu dessen durchfuehrungInfo
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Description
As/P
Dr. E Boertner
D^L-lns. H.-J. (Huller
D^L-lns. H.-J. (Huller
Dn Tn. B«remit
D Ji ι.! ii Ii ρ 1) e η 3 0
D Ji ι.! ii Ii ρ 1) e η 3 0
UDDEHOLMS AKTIEBOLAG, Hagfora (Schweden)
Pulvermetallurgisches Verfahren und Werkzeug zu dessen Durchführung
Die Erfindung bezieht sich auf ein pulvermetallurgisches Verfahren
zur Herstellung von Stabprofilen und Halbzeug aus Materialien auf Eisen-, Nickel- oder Gobalibasis.
Die Technik der pulvermetallurgischen Herstellung von Halbwaren ist bereits seit langem Gegenstand von. Forschung und Versuchen1. In
der Hauptsache sind die bisher geäußerten Vorstellungen nicht über das Versuchsstadium hinaus-gewachsen und gelten als kaum
mehr als technische Kuriositäten. Während der letzten zehn Jahre wurde allerdings die Entwicklungsarbeit auf diesem Gebiet
vorangetrieben. Während sich diese Entwieklungsarbeiten
früher hauptsächlich auf Materialien, wie Beryllium, Titan,
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Zircon und feuerfeste Metalle bezogen, werden jetzt auch andere Arten von Metallen, wie Schnellstahl, Werkzeugstahl und
Superlegierungen, d.h. Materialien auf Eisen-, Nickel- und Cobaltbasis, die in verhältnismäßig großen Mengen verwendet
werden, in Betracht gezogen, und es sind technisch gangbare Verfahren zur Herstellung von Stabprofilen und Halbzeug aus
Pulvern von Materialien auf Eisen-, Nickel- und Cobaltbasis entwickelt worden. Diese Verfahren sind jedoch teuer und erfordern
die Verwendung von Pulvern mit äußerst niedrigem Sauerstoffgehalt und hochspezialisierter Einrichtungen für die
Verdichtung, beispielsweise die isostatische Heißverdichtung.
Die Erfindung zielt auf die Schaffung eines Verfahrens ab, das sich einerseits wirtschaftlich in einem praktischen Maßstab
bei der Herstellung von Halbzeug und Profilen in Stabform aus Materialien auf Eisen-, Nickel- oder Cobaltbasis anwenden
läßt und andererseits Erzeugnisse von hoher Qualität, nämlich
guter
von geringer Porosität und . Teilchenbindung im fertigen Erzeugnis
liefert, ι · " ·
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist es auch erforderlich, daß das Verfahren weder komplizierter und teuerer Gerätschaften bedarf
noch ausgeklügelte Verfahrensweisen voraussetzt. Außerdem
sollte es möglich sein, Pulver zu verwenden, die nicht sauerstofffrei sind, und das Verfahren in nicht-sauerstofffreier
Atmosphäre durchzuführen} diese Erfordernisse zu erfüllen, ist mit dem bisherigen Verfahren richt möglich, wenn ein Erzeugnis
von niedriger Porosität und guter Teilchenbindung erzielt werden soll. Die vorliegende Erfindung hingegen ermöglicht"
die Herstellung solche r Erzeugnisse durch einen weitaus einfacheren Vorgang als bisher erforderlich.
Die Erfindung schafft ein Verfahren für die pulvermetallurgische Herstellung von Stabprofilen und Halbzeug aus Legierungen auf
Eisen-, Nickel- oder Cobaltbasis, bei dem ein Pulver der gewünschten Legierung auf Eisen-, Nickel·· oder.Cobaltbasis, die
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nicht notwendigerweise im wesentlichen sauerstofffrei zu sein braucht und bei der auch ein gewisser Grad der Oxydation zugelassen
werden kann, zusammen mit einem Material mit Affinität für Sauerstoff (einem Getter) eingeführt \iird, die Kapsel
dicht verschlossen wird, die Legierung auf eine Schmiedetemperatur erhitzt wird, die geschlossene Kapsel mit dem Pulver ge-,
schmiedet und dann der geschmiedete Rohling, beispielsweise durch Walzen zwischen Profil·· oder Rillenwalzen zur Bildung von
Stäben oder Profilen, in die gewünschte Form gebracht wird.
Es ist dabei nützlich, dem Pulver einen Säuerstoffträger, vorzugsweise
Kohlenstoff, zuzusetzen. Auch die Verwendung eines Halogens ist hierzu möglich. Unter einem "Sauerstoffträger" is.t
eine Substanz zu verstehen, die Sauerstoff vom gebundenen Zustand in den Oxydhäuten der Teilchenoberflache freisetzt und
es in Gasform bindet, so daß,es auf den Getter überführt werden
kann.
Vorzugsweise ist die Reihenfolge der Arbeitsschritte bei dem Verfahren gemäß der Erfindung folgende:
1. Herstellung des Pulvers, wie durch Schmelzen und Zerstäuben.
2. Einmischen eines Sauerstoffträgers, vorzugsweise Kohlenstoff in der Form von Graphit oder möglicherweise einer
Halogenverbindung, in das Pulver.
3. Anbringen des Getters an der Wand der Kapsel.
4. Beschicken der Kapsel.
5. Schließen der Kapsel.
6. Erhitzen auf eine für das fortschreitende Schmieden geeignete Temperatur.
7. Fortschreitendes Schmieden in einem Spezialwerkzeug.
8. Erhitzen auf eine zum Walzen geeignete Temperatur.
9. Walzen der geschmiedeten Rohlinge, vorzugsweise unter Verwendung profilierter Walzen, zu Stäben oder Profilen
der gewünschten Form.
+ in einen im folgenden als Kapsel bezeichneten -4-
Behälter
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Im folgenden wird das Verfahren anhand einiger Beispiele und der Zeichnung eingehender beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung
des Verfahrens gemäß der Erfindung;
Fig. 2 veranschaulicht ein Werk^zeug zum fortschreitenden
Schmieden, vom Eintrittsende her gesehen;
Fig. 3 ist ein Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2;
Fig. k zeigt einen fortschreitend geschmiedeten Rohling, der
für das Walzen zwischen Profilwalzen bereit ist;
Fig. 5 zeigt ein weiteres Werkzeug zum fortschreitenden Schmieden
vom Eintrittsende her gesehen; und
Fig. 6 ist ein Schnitt entlang der Linie VI-VI in Fig.
Wie in Fig. 1 veranschaulicht, kann das Verfahren in folgenden Verfahrensstufen A bis H durchgeführt werden:
A. Pulverbildung
B. Mischen des Pulvers mit einem Sauerstoffträger
C. Beschicken der Kapsel
D. Schließen der Kapsel
E. Erhitzen der Kapsel
F. Fortschreitendes Schmieden
G. Erhitzen des geschmiedeten Rohlings H. Walzen des geschmiedeten Rohlings.
Wie in Fig. 1 für die Verfahrensstufe A veranschaulicht, besteht
die zur Herstellung des Pulvers verwendete Anlage aus einem Ofen 10 zum Vorbereiten oder Schmelzen der Legierung^,
1 2 einem Zerstäuber 11 und einem Klassierer zum Trennen und Sieben
•des in dem Zerstäuber gebildeten Pulvers.
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-ο-
Der Schmelzofen 10 kann von bekannter Art, beispielsweise ein Induktionsofen, sein. Die geschmolzene Legierung wird in
den Zerstäuber 11 übergeführt, in dem das Pulver in üblicher
Weise durch Gaszerstäubung in einer im wesentlichen inerten Atmosphäre gebildet wird. Hierfür geeignete Gase sind Argon,
Stickstoff und Helium. Versuche deuten jedoch an, daß die
Atmosphäre nicht unbdingt völlig inert, d.h. sauerstofffrei,
zu sein braucht, und es sind tatsächlich befriedigende Ergebnisse mit Pulvern erzielt worden, die bis zu 500 Teilen pro
Million (ppm) Sauerstoff enthalten, und es gibt bisher'keinerlei Anzeichen dafür, daß dies die.obere Grenze des möglichen
Sauerstoffgehaltes ist. Es hat im Gegenteil den Anschein, daß
Sauerstoffgehalte von zwischen 500 und 1000 Teilen je Million
(ppm) und darüber .grundsätzlich vertretbar sind. Dies würde
es ermöglichen, die Legierung durch Sprühen mit Wasser zu zerstäuben, beispielsweise in einer Wasserzerstäubungsanlage der
Art, in der ein Wasserstrahl unter hohem Druck schräg auf einen vertikalen Strahl der geschmolzenen Legierung auftrifft, und
dies trägt zusätzlich zu den wirtschaftlichen Vorteilen des Verfahrens gemäß der Erfindung bei.
Das Pulver wird in einem Klassierer 12 gesiebt. Teilchen mit
Übergräße werden in die Schmelze im Ofen 10 zurückgeführt, und
etwaige Teilchen mit Untergröße werden ebenfalls ausgeschieden, obwohl dies in Fig. 1 nicht ausdrücklich angedeutet ist.
Auf diese Weise wird ein vorlegiertes Pulver erzielt, das
normalerweise alle gewünschten Legierungselemente enthält, die
in dem fertigen Material, enthalten sein sollen. Weitere Zusätze zu der Legierung, beispielsweise Carbide oder Dispersionsmittel,'
können jedoch erwünscht sein. Pulvergemische, die mindestensteilweise
aus elementaren Teilchen bestehen, können auch geeignet sein, wenn zusammengesetzte Materialien oder Materialien
in Form chemischer Verbindungen erzeugt werden sollen.
Da ein vorlegiertes Pulver aus einer großen Anzahl kleinster
-6-
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Gußkörperchen (Micro-Ingots) besteht, die durchwegs homogen
und von übereinstimmender Zusammensetzung sind, können Teilchengrößenbereiche
innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen zugelassen werden. Ein vorlegiertes Pulver kann Teilchendurchmesser
von 1 bis 2000 mm haben, während bei elementaren
Pulvern die Teilchengröße nur innerhalb eines sehr engen Bereiches
veränderlich sein sollte und die Maximalgröße 6 /um nicht überschreiten sollte, damit die Erzeugung homogener Materialien
ermöglicht wird.
Ss wurde bereits bemerkt, daß gemäß der Erfindung verhältnismäßig hohe Sauerstoffgehalte in den Pulvern zugelassen
werden können. Dementsprechend ist es nicht erforderlich, daß die Zerstäubung in der Zerstäuberanlage 11 in vollständig
sauerstofffreier Atmosphäre durchgeführt wird.
Aus dem Klassierer 12 wird das vorlegierte Pulver in einen Mischer 21 (Schritt B) übergeführt, in dem dem Pulver ein
durch eine Leitung 22 zugeführter "Sauerstoffträger beigemischt wird. Der Sauerstoffträger soll bei diesem Verfahren
den Sauerstoff aus den Metalloxyden an den Teilchenoberflächen zum Getter überführen, wie dies im folgenden beschrieben wird.
Bei einer bevorzugten Durchführungswexse der Er*»findung
wird Kohlenstoff in der Form eines feinverteilten Graphitpulvers als Sauerstoffträger verwendet. Die erforderliche Graphitmenge
hängt dabei erstens und vor allem vom Sauerstoffgehalt des Pulvers ab. Versuche haben gezeigt, daß unter Berücksichtigung
des Sauerstoffgehaltes und des Kohlenstoffgehaltes des vorlegierten Pulvers und des zur Anwendung des
Graphitpulvers verwendeten Verfahrens eine Graphitmenge im Bereich von 0,03 bis 0,15 Gew.-$ gewöhnlich geeignet ist.
In der Stufe C enthält ein Vorratsbehälter 23 ein gegenüber
Sauerstoff affines Mat&rial 2k, das die Fähigkeit hat, Sauerstoff fester an sich zu binden als das Metall, das den vorherrschenden
Bestandteil der Pulverteilchen bildet. Die Funktion
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äieses säuerstoffaffinen Materials ist folglich die eines
Getters für in den Kapseln vorhandenen Sauerstoff und möglicherweise
Stickstoff.. Dieser Getter wird an der Innenseite der Wand der Kapsel angebracht. Es ist auch möglich, den Getter
an der Wand der Kapsel vor deren Füllen, beispielsweise mittels eines Klebmittels wie Gummiarabikum, oder in beliebiger anderer
geeigneter Weise, zu befestigen. Ein bestimmtes Verfahren ist bei C in Fig. 1 veranschaulicht. Dort wird "das Getterpulver
2k in die rohrförmige. Stahlkapsel 30 durch Leitungen 32 eingeführt,
während gleichzeitig die Kapsel durch ein zentrales Rohr 33 aus dein Mischer 21 mit dem Gemisch aus Legierungspulver
und Kohlenstoff beschickt wird. Die offenen Mündungsenden der
Leitungen 32, die sich entlang der Wände der Kapsel 30 erstrecken,
befinden sich während dieser Tätigkeit auf geringe- rer Höhe als die Mündung des Rohres 33» so.daß das Pulverbett
37 bei seiner Bildung den Getter 31 entlang der Wände der Kapsel an diesen festhält, während das Pulver untör langsamen!
Absenken der Kapsel in diese eingeführt wird. Ein Vorteil der Anbringung des Getters rund um die Wand der Kapsel 30 besteht
darin, daß die Schicht aus Gettersubstanz das Abnehmen der Kapsel 30 nach dein Schmieden erleichtert. Außerdem sollte das
Haftvermögen zwischen der Kapsel und dem geschmiedeten Rohling aus Legierung auf ein Minimum vermindert werden, damit die
Neigung zur Rißbildung an den Kanten des Rohlings beim fortschreitenden Schmieden möglichst vermieden wird.
Wenn die Kapsel 30 mit Pulver gefüllt ist, wird sie. hermetisch verschlossen, indem das offene Ende der Kapsel ohne
vorheriges Evakuieren der Luft zusammengedrückt wird (stufe D).
Nun werden,die gefüllten und geschlossenen Kapseln kO in einem
Ofen 50 auf eine für das fortschreitende Schmieden geeignete
Temperatur, beispielsweise auf 800 bis 125O°C, erhitzt (Stufe E
Während des fortschreitenden Schmiedens (Stufe F) werden die
erhitzten Kapseln zwischen der oberen und unteren Hälfte eines Schmiedewerkzeuges 6o fortschreitend verdichtet, die relativ
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zu einander vertikal hin- und herbewegbar sind und zwischen sich einen Hohlraum oder eine Schmiedezone mit offenen Enden
begrenzen, durch die die Kapseln hindurchgeführt werden. Während dieses Schmiedens finden gewisse Reduktionsvorgänge statt,
die für die Erfindung kennzeichnend sind. Wenn der Sauerstoffträger Kohlenstoff ist, verbindet sich der Kohlenstoff mit dem
Sauerstoff der in der Kapsel 40 vorhandenen Luft zu Kohlen— oxyden und reduziert zusammen mit dem elementaren Kohlenstoff
das Metall in den Oxydschichten auf den Pulverteilchen. Die
entstehenden Oxyde CO und CO„ diffundieren gegen die Wände
der Kapsel, an denen die Gase mit dem Getter reagieren. Auf diese Weise wird innerhalb der Kapsel dauernd ein niedriges
Säuerstoffpotential aufrechterhalten.
Versuche haben ergeben, daß Titan ein Metall mit geeigneter
Affinität gegenüber Sauerstoff und daher zur Verwendung als Getter geeignet ist. Andere Metalle, die hierfür verwendet
werden können, sind u.a. Aluminium, Calcium und Magnesium. Wenn Metalle mit grundsätzlich niedriger Schmelztemperatur, beispielsweise
Aluminium,verwendet werden, ist es empfehlenswert, mechanische Hindernisse, beispielsweise eine Sperrschicht
aus Asbest oder Graphitfilz, vorzusehen, die das Metall daran hindern, in das Pulvermaterial einzutreten. Wenn als Getter
Titan verwendet swird, ist es zweckmäßig, bei industrieller Anwendung des Verfahrens das Titan in Form von Ferro-Titan zu
verwenden, das zu weit geringeren Preisen als reines Titan erhältfhlich ist.
Obwohl eine genaue Theorie nicht gegeben werden kann, folgt hier eine Aufstellung der einfachen chemischen Reaktionen, die
wahrscheinlich auftreten und die die gemäß der Erfindung erzielten vorteilhaften Wirkungen erklären dürften. Diese Aufstellung
ist jedoch nicht beschränkend aufzufassen.
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Bei "der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung sind
bei Beginn des Schmiedens in der Kapsel Luft mit ihrem, natürlichen
Sauerstoffgehalt sowie eine gewisse Kohlenstoffmenge vorhanden. Der in der Luft vorhandene Sauerstoff reagiert mit dem Kohlenstoff gemäß folgenden Gleichungen
(1) und (2) : ' ' . . ■
2C H | (D | CO ·, | C02 | (3) |
C H | (2) | C H | CO | (3a) |
ν O2 - | H MeO - | |||
H O2 - | h MeO - | |||
-> 2CO | -» Me + | |||
~* C02 | •^ Me + |
Das Kohlenmonoxyd aus Gleichung (i) reagiert gemäß Gleichung
(3) mit einem beliebigen an den Pulverteilchen vorhandenen Metalloxyd (MeO),' d.h. das Metall wird + C0_ reduziert.
Gleichzeitig findet eine Reaktion statt, bei der eine direkte
Reduktion nach Gleichung (3a). erfolgt; diese Reaktion· (3a)
herrscht im Falle schwer reduzierbarer Oxyde vor.
Das Kohlenmonoxyd und das Kohlendioxyd reagieren an den Wänden
der Kapsel mit dem dort vorhandenen Getter, beispielsweise Titan, in im übrigen bekannter Weise. Der Stickstoff
der Luft geht mit dem Titan eine Verbindung ein, und es entsteht Titannitrid. Auf diese Weise schreitet der Prozess fort,
bis in der Hauptsache die ganze Luft in der Kapsel aufgebraucht ist und das Metalloxyd zur Gänze reduziert ist. Die Endprodukte
bestehen aus Verbindungen von Titan, Sauerstoff, Stickstoff und Kohlenstoff an den Wänden der Kapsel, und im Inneren
der Kapsel befindet sich ein durch das Schmieden und durch die
Wärmezufuhr verdichteter und gesinterter Körper, Dieser verdichtete- Körper hat eine äußerst geringe Porosität und zeichnet sich durch hervorragende Bindung der Einzelteilchen aus.,
Statt des Kohlenstoffs können andere Sauerstoffträger, wie
•gewisse Halogenide, vorzugsweise Chloride, z.B, FeCl9, FeCl_,
CoCl0 und CrCl0, verwendet werden. Dabei ist es- am besten,
+ unter Bildung von
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ein Chlorid eines der in dem Legierungspulver vorhandenen Metalle
zu wählen. Bei Verwendung eines der Chloride mit geeignet niedriger Stabilität wird dabei die Grundlage für eine
Reaktion, zwischen dem Chlorid und dem Metalloxyd an den' Teilchen
geschaffen, bei der ein flüchtiges Oxychlorid des betreffenden Metalls gebildet wird. Das Metall-Oxychlorid soll
dann seinerseits mit dem Getter eine Verbindung eingehen, und der Getter sollte in diesem Fall eine hochgradige Affinität
sowohl gegenüber Sauerstoff als auch gegenüber dem Betreffenden
Halogenid aufweisen. Grundsätzlich können als Sauerstoffträger
auch Chloride verwendet werden, die nicht aus einem Metall gebildet sind, beispielsweise Ammoniümchlorid NH.Cl.
+ Bei Verwendung von Halogeniden als Sauerstoffträger können Ti,
Ca und Mg verwendet werden. Die oben erwähnten Kombinationen von Halogeniden und Gettermetallen gelten natürlich nur als
Beispiele. Unter Benutzung,der angegebenen Grundsätze als Leitlinien
können für ein betriebstüchtiges Verfahren mit praktischer Anwendbarkeit Alternativkombinationen ausgewählt werden.
Von hohem wirtschaftlichem Nutzen ist der Umstand, daß bei dem
Verfahren gemäß der Erfindung keine Notwendigkeit besteht, die Kapseln vor dem Verschließen zu evakuieren, und ein bevorzugtes
Merkmal des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht darin, daß das Evakuieren der Kapseln vor deren Verschließen entfällt.
Ein weiteres Merkmal des Verfahrens gemäß der Erfindung, das von hoher wirtschaftlicher Bedeutung ist, besteht darin, daß
ein Vorverdichten der Kapseln vor dem Erhitzen nicht erforderlich ist, sondern die geschlossenen Kapseln ohne irgendeine
sonstige Behandlung auf die Schmiedetemperatur erhitzt und dann direkt geschmiedet werden. Für den gewünschten, in diesem Arbeitsgang
zu erzielenden Verdichtungsgrad ist es von außer-
+ als Getter
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ordentlicher Bedeutung, daß die Bearbeitung als stufenweises
oder fortsclrreitendes Schmieden durchgeführt wird und das Werkzeug von besonderer Ausbildung ist.Besondere Aufmerksamkeit
sollte dabei dem Eintrittswinkel des Werkzeugs gewidmet werden. Versuche haben gezeigt, daß dieser Winkel im Bereich von
4 bis 12° und vorzugsweise zwischen 5 und 10 liegen sollte.
Außerdem ist die Verwendung eines Werkzeugs zu empfehlen, dessen Schmiedezone oder, -hohlraum die Form eines Doppelkeils mit
gleichen Eingangswinkeln, nämlich 4 bis 12 und vorzugsweise
5 bis 10°, in der oberen und der unteren Werkzeughälfte hat.
Genauer gesagt, sollte das Werkzeug rinnen- oder U-profilartige
Aussparungen aufweisen, die einen Doppelkeil mit geneigten öeitenwänden zur Erleichterung der Freigabe des geschmiedeten
Rohlings begrenzen.
Fig. 2 und 3 veranschaulichen eine Ausführungsform eines Werkzeugs
6O für die Herstellung des Rohlings 64 in der Verfahrensstufe
F. In Fig. 4 ist dieser Rohling 64 zur Veranschaulichung der Verformung der Kapselwand am einen Ende geschnitten
dargestellt. Das Werkzeug 60 weist eine obere und eine untere Hälfte 61 bzw. 62 auf, die eine rinnen- oder U-profilförmige
Aussparung 61a bzw. 6ib als länglichen Hohlraum mit offenen Enden begrenzen, dessen kleinster Querschnitt 63 den Querschnitt
des Rohlings 64 bestimmt. In der Vertikalebene gesehen, ist der Hohlraum von der Eintrittsöffnung 65 beginnend gegen das
schnälere Austrittsende 66 hin verjüngt ausgebildet. Bei der.
in Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsform sind die Eintrittswinkel
(A* in beiden Teilen des Werkzeugs 7 · Grundsätzlich kann der gleiche Aufbau wie gemäß Fig. 2 und 3 für
Werkzeuge zur Herstellung von Rohlingen verwendet werden, deren Querschnitt von dem in Fig. 4 gezeigten abweicht, beispielsweise
von Rohlingen von hauptsächlich kreisförmigem Querschnitt,
wobei der Hohlraum in dem Werkzeug von entsprechender Form ist.
-12-
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Die gemäß der Darstellung bei F in Fig. 1 erzielten, fortschreitend
geschmiedeten Rohlinge 6k werden vor dem Walzen auf eine für das Heißwalzen geeigenete Temperatur in einem
Ofen 70 erhitzt (stufe G-) und anschließend beispielsweise
zwischen Rillenwalzen 80 zu der gewünschten Stab- oder Profilform gewalzt (Stufe H), und bei 81 und 82 sind beispielsweise
ein Quadratprofil bzw· ein Rundprofil gezeigt. Bei Beendigung
des Arbeitsganges wird das Material, aus dem die Kapsel besteht, beseitigt. Anstatt dessen kann dieses Material
bereits vor dem abschließenden Heißwalzen beseitigt werden, jedoch wegen der Oxydbildung an der Oberfläche des Stabes
nur unter Verlust einer gewissen Menge des verdichteten und gesinterten Materials an der Innenseite der ¥ände der Kapsel.
Die folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung
(wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, beziehen sich alle Prozentangaben auf das Gewichtsverhältnis).
Es wurde die in Fig. 1 bis 3 veranschaulichte Anlage verwendet. Das verwendete vorlegierte Pulver bestand aus einer Stahl legiergung
von annähernd folgender Zusammensetzung: 0,25 % C,
0,60$>Si, Ο,4Ο70 Mn, 11,5% Cr, 7,5% W, 9,5% Co, 0,5% V, Rest
Eisen und unvermeidliche Verunreinigungen. Die durchschnittliche Teilchengröße des Pulvers betrug annähernd 0,2 mm.
An der Oberfläche des vorlegierten Pulvers, befand sich in
allen Fällen ein dünner Oxydfilm, der wahrscheinlich aus komplexen
Oxyden der Metalle Fe, Cr, Si und Mn bestand und dessen Zusammensetzung teilweise von dem Partialdruck des Sauerstoffs
in dem Zerstäuber und von der Temperatur, bei der das fertige Pulver der Einwirkung des atmosphärischen Sauerstoffs
ausgesetzt war, abhing. Der Sauerstoffgehalt des
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Pulvers wechselte zwischen 300 und 1000 Teilen je Million ■
(ppm). Außer dem Oxydfilm war auch eine komplexe Mangan-Silicium-Schlacke
vorhanden. Das Pulver wurde in rohrförmige Kapseln aus Edelstahl mit einem Außendurchmesser von 38 mm eingebracht.
In einer ersten "Versuchsreihe wurden acht Kapseln mit dem beschriebenen
Pulver in unterschiedlichen Mengen zwischen etwa 800 und 1 300 g gefüllt. Kohlenstoff war in dem Pulver ebenfalls
in der unten angegebenen Menge vorhanden. Dann wurden die Kapseln ohne vorheriges Evakuieren der Luft verschlossen.
Vor dem Verschließen wurde ein Versuch mit einer auf die Kapsel aufgeschweißten Kappe durchgeführt. Dabei stellte sich jedoch
heraus, daß das Verschließen der Kapsel durch Würgen oder
Zusammendrücken das bessere Verfahren war.·Sieben der acht Kapseln enthielten einen Getter nach Tabelle 1.
Versuch
Getter
Kohlenstoffmenge (bezogen auf das Gewicht des Legierungspulvers)
12 g Titan an der Kapselwand 12 g Titan an der Kapselwand 1>5 g Magnesium am einen Ende
12 g Titan an der Kapselwand 9 g Titan am einen Ende
Al-Folie, gegen die Wand gewickelt
1,08 g Magnesium am einen Ende Ohne Zusatz
0,08$ 0,08$ 0,08%
0,08% 0,08%
0,08% kein C
Als Kohlenstoff diente feinverteiltes Graphitpulver. Wie oben
bemerkt, hat sich Titan als Getter besonders bewährt, während die
anderen.Substanzen zwar natürlich in höherem Maß reduktionsfähig
-14-
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sind, jedoch eine Neigung zum Bindringen in das Pulverbett zeigen,
und deren Verwendung daher gewisse Einrichtungen voraussetzt, die das reduzierende Metall mechanisch daran hindern,
in das Pulverbett einzutreten. < .
Uie Menge des unter praktischen Bedingungen bei einem Verfahren
als Getter verwendeten Metalls kann im Vergleich zu den, in Tabelle 1 angegebenen Mengen bedeutend vermindert werden. Bei
diesen Versuchen wurde nämlich mehr als das Zehnfache der Titanmenge verwendet, die theoretisch erforderlich ist, um den
ganzen Sauerstoff in der Kapsel zu binden. Es empfiehlt sich, das Titan in Form eines feinverteilten Pulvers zuzusetzen, das
außerdem frisch gemahlen sein sollte. Bei Verwendung von Titan als Getter ist eine hohe Ofentemperatur erforderlich. Versuche
haben gezeigt, daß bed. Verwendung von Titan als Getter Temperaturen
von 1 100 bis 1 250 C geeignet sind, während die
Erhitzungsdauer direkt von den Abmessungen der Kapsel abhängt. In den meisten Fällen schwankte die Ofentemperatur--·- zwischen
1 100 und 1 16O 6, während die Kapseln eine Stunde lang auf Schmiedetemperatur erhitzt wurden. Nach fortschreitendem
Schmieden und nachfolgendem Walzen mittels profilierter ¥alzen
wurde eine hervorragende Teilchenbindung erzielt, und dies gilt insbesondere für Werkstücke, die unter Verwendung von
Ti als Gettermetall und von Graphit erzielt wurden. Bruchversuche an diesen Proben nach dem fortschreitenden Schmieden
und Falzen mit Rillenwalzen ergaben durch die Teilchen hindurchgehende Brüche über die ganze Bruchfläche, und dies beweist,
daß die aneinandergrenzenden Teilchenoberflächen keineswegs
den schwächsten Teil der Struktur bilden. Ein Ver gleichsversuch an einer Probe mit Mg als Getter und ohne Kohlenstoff führte zu einem Bruch durchwegs zwischen den Teilchen,
und Andeutungen von metallischen Bindungen in der Bruchfläche waren vernachlässigbar gering.
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Zur Prüfung der Bedeutung des Sauerstoffgehaltes im Pulver
wurde das in Beispiel 1 beschriebene Vorgehen zur Herstellung von Proben wiederholt., bei denen der Sauerstoffgehalt des Pulvers
1000 Teile je Million (ppm) betrug. Die Reduktion wurde im einen Fall mit 0,1% Kohlenstoff im Verein mit 0,5% Titan
und im anderen Fall mit 0,05% Kohlenstoff im Verein mit 0,5% Titan durchgeführt, wobei sich das Titan entlang einer längslaufenden
Linie entlang der Kapselwand befand. Die dan«erhaltenen
Bruchflächen hatten in unterschiedlichen Bereichen der Bruchstelle unterschiedliches Aussehen. In gewissen Bereichen
waren nämlich an aneinandergrenzenden Teilchen nach dem fortschreitenden Schmieden übermäßige Oxydmengen zurückgeblieben,
die zu einem Bruch zwischen den Teilchen führten. Dieser Versuch zeigt, daß es möglich ist, durch geeignete Wahl der Verteilung
und durch entsprechende Maßnahmen beim Anbringen des Sauerstoffträgers bzw. des reduzierenden Metalls auch Pulver
mit Sauerstoffgehalten bis zu 1000 Teilen je Million (ppm)
fortlaufend zu schmieden,
Fig. 5 und 6 zeigen die z.Zt. bevorzugte Ausführungsform eines
Schmiedewerkzeugs zur Verwendung in der Verfahrensstufe F der Herstellung von Rohlingen aus den geschlossenen Kapseln.
Das Werkzeug 90 (Figo 5 und 6) ist aus einer oberen und einer
unteren Hälfte 91 bzw. 92. mit einer oberen und einer unteren
Schmiedefläche 93 bzw. 9k gebildet. Die Schmiedeflächen 93 und
94 sind von den Wänden einander mit den offenen Seiten zugewendeter,
V-förmiger Nuten oder Rinnen gebildet, und begrenzen
im Verein einen Hohlraum oder eine Schmiedezone 95 von rautenförmigem Querschnitt mit offenen Enden, der um zwei zueinander
rechtwinklige Achsen A und B symmetrisch ist. Wie in Fig. 6 dargestellt, sind auch die beiden Werkzeughälften 91,
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92 und die Schmiedezone 95 um eine Längsachse C symmetrisch,
die als Schnittlinie einer vertikalen Mittelebene durch die Achse A und einer horizontalen Trennebene durch die Achse B
gegeben ist. ¥enn das Werkzeug 90,in der dargestellten Weise
geschlossen ist, liegen die beiden Hälften in der Trennebene aneinander.
Der Eintrittswinkel der Schmiedezone, d.i. der Winkelt zwischen
der Längsachse C und jeder Schnittlinie der beiden obengenannten Ebenen mit den die Schmiedezone 95 begrenzenden
Flächen 93 und 94 ist nicht konstant, sondern nimmt vom Eintrittsende
der Schmiedezone gegen deren Austrittsende ab. Die Abnahme kann stetig oder in Stufen von 1 bis 3 sein. Am Eintrittsende
der Schmiedezone sollte der Eintrittswinkel im Bereich von 4 bis 12 und insbesondere zwischen 5 und 10 liegen.
Wie in Pig. 6 dargestellt, beträgt der Eintrittswinkel in einem ersten. Abschnitt 96 der Schmiedezone 95 8 >
die Ver-
97 ο
jüngung in einem zweiten Abschnitt 5t5 t in einem vierten Abschnitt
98 4 , und in einem abschließenden Abschnitt 98, der
den endgültigen Querschnitt des geschmiedeten Rohlings bestimmt, 4 . Die Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten sind vorzugsweise
gerundet.
Wie aus Fig. 5 hervorgeht, sind über die Länge der Schmiedezone
95 alle vier Quadranten des Querschnittes der Schmiedezone,
die von den Achsen A und B bestimmt sind, im wesentlichen kongruent. Während des fortschreitenden Schmiedens, bei
dem die erhitzte Kapsel in das Schmiedewerkzeug eingeführt und allmählich schrittweise durch die Schmiedezone vorgeschoben
wird und entsprechend der Form der Schmiedezone im Querschnitt vermindert wird, wird die Kapsel zwischen den aufeinanderfolgenden
S
gedreht.
gedreht.
genden Schmiedeschritten jeweils um 90° um ihre Längsachse
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Der s.o erhaltene .Rohling ist im wesentlichen gratfrei und .
kann in der anhand der Fig. 1 beschriebenen Weise gewalzt werden (Stufe H). Der Vorteil dieses Werkzeugs gegenüber
dem gemäß Fig. 2 und 3 besteht darin, daß in der Trennebene des Werkzeugs gemäß Fig. 5 an dem Werkstück kein Grat gebildet wird, wie er bei dem Werkstück gemäß Fig. 4 gezeigt ist.
Ein solcher Grat ist unerwünscht, weil er beim Walzen stören
kann.
Patentansprüche
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Claims (1)
- — ι ο —Pat ent ans prü ehe1. Verfahren zur Herstellung von Stabprofilen und Halbzeug geringer Porosität mit guter Teilchenbindung aus einem Pulver aus einer Legierung auf Eisen-, Nickeloder Cobaltbasis,dadurch gekennzeichnet, daß längs der Innenseite einer hohlen Kapsel ein gegenüber Sauerstoff affines, reduzierendes Material vorgesehen wird, das die Fähigkeit hat, Sauerstoff fester an sich zu binden als das Metall, das den vorherrschenden Bestandteil der Pulverteilchen bildet, die Kapsel mit dem Pulver gefüllt wird, in der Pulvermasse in der Kapsel ein Sauerstoffträger vorgesehen wird, die Kapsel hermetisch verschlossen und die Pulvermasse in der. Kapsel durch fortschreitendes Schmieden der Kapsel bei einer Temperatur im Bereich von 900 bis 1 200C verdichtet wird, wobei der Sauerstoffträger sich mit dem Sauerstoff in der Pulvermasse zu einem Gas verbindet, das gegen die Innenseite der Kapsel transportiert wird und dort mit dem Sauerstoffäffinen Material reagiert.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,. daß das sauerstoffäffine Materialein Material ist, das außerdem eine Affinität gegenüber Stickstoff hat.3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das sauerstoffäffine Material Titan ist.If* Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoffträger Kohlenstoff ist.509830/06965. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoffträger ein Halogenid ist.6. Verfaliren nach Anspruch 55 dadurch gekennzeichnet, daß das sauerstoffaffine Material aus der Gruppe Titan, Calcium und Magnesium ausgewählt ist.7· Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoffträger ein Chlorid eines der in dem Legierungspulver vorhandenen Metalle ist.8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoffträger in feinverteilter Form dem Pulver beigesetzt wird, bevor dieses in die Kapsel eingebracht wird.9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das sauerstoffäffine Material vor Einbringen des Pulvers in die Kapsel an der Innenseite derselben angebracht wird.10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das sauerstoffaffine Material in feinverteilter Form in die Kapsel zugleich mit dem Pulver eingebracht wird.11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapsel ein vertikales Stahlrohr ist, das während des Einbringens des Pulvers und des sauerstoffaffinen Materials in die Kapsel in vertikaler Stellung gehalten wird, das Pulver durch ein Vertikalrohr, das sich koaxial zur Kapsel in diese erstreckt, allmählich eingeführt wird und das sauerstoffäffine Material durch mehrere, durch Abstände in der Umfangsrichtung angeordnete, in die Kapsel entlang der Innenseite derselben hineinragende vertikale Rohre an Stellen unterhalb der Oberfläche des eingeführten Pulvers-2Φ-509830/0696allmählich in die Kapsel eingeführt wird.12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das fortschreitende Schmieden der Kapsel in einem Schmiedewerkzeug durchgeführt wird, dessin obere und untere Hälfte relativ zueinander vertikal hin- und herbewegbar sind und im Verein eine Schmiedezone mit offenen Enden und einem Eintrittsabschnitt begrenzen, deren Querschnitt vom einen Ende zum anderen allmählich abnimmt.13· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der beim fortschreitenden Schmieden erzielte Rohling zur weiteren Verdichtung und Querschnittsverminderung zwischen Rillen- oder Profilwalzen gewalzt wird.Ik. Schmiedewerkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13» dadurch gekennzeichnet, daß es zum Verdichten und Längen eines erhitzten Werkstückes in der Form einer hermetisch verschlossenen rohrförmigen Kapsel, die eine Masse eines Metallpulvers enthält, ein oberes und ein unteres Gesenk aufweist, die zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung in bezug aufeinander hin- und herbewegbar sind und in der geschlossenen Stellung einander in einer Trennebene berühren und eine Schmiedezone mit offenen Enden und einem Eintrittsteil begrenzen, deren Querschnitt vom einen Ende zum anderen allmählich verjüngt ist, wobei samtliche Querschnitte der Schmiedezone geschlossen und sowohl zur Trennebene als auch zu einer zu dieser rechtwinkeligen längslaufenden Mittelebene symmetrisch sind.15· Schmiedewerkzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß alle vier Quadranten der Querschnitte der Schmiedezone, die von der Mittelebene und der Trennebene begrenzt sind, im wesentlichen kongruent sind.-2-J-509830/069625Q1409i6. Scjiiniedewerkzeug nach Anspruch 15» dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen der Schnittlinie der Mittelebene und der Trennebene einerseits und jeder Schnittlinie dieser Ebenen mit den Flächen der die Schmiedezone begrenzenden Hälftea des Schmiedewerkzeugs andererseits vom einen zum anderen Ende der Schmiedezone abnimmt.17· Schmiedewerkzeug nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der ¥inkel am breiten Ende der Schmiedezone im Bereich von 5 bis 10 liegt und in einem letzten Abschnitt der Schiniedezone, angrenzend an das gegenüberliegende Ende derselbe^ Null beträgt.609830/0-696
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Family Applications (1)
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