DE2463388C2 - Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung υοπ freiem oder elementarem Schwefel aus dem Beschikkungsgas
einer Schwefelherstellungsanlage, das einen geringen Gehalt an Schwefelwasserstoff aufweist
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschikkungsstrom,
der weniger als 45 Mol-% H2S enthält und mit Kohlenwasserstoff verunreinigt ist
Die bislang zur Gewinnung von Schwefel aus HzS-armen sauren Gasen benutzten Claus-Prozesse haben sich
nicht als zufriedenstellend erwiesen, da in dem sauren Gas enthaltene Kohlenwasserstoffe und andere Verunreinigungen
den Claus-Katalysator deaktivieren. Somit ist keine der bislang zur Verarbeitung von Beschickungsgasen
von Schwefelherstellungsanlagen mit niedrigem H2S-Gehalt beschriebenen Methoden völlig zufriedenstellend.
Diese Methoden schließen folgende Verfahren ein:
1. Verfahr en, bei denen der Gasstrom aufgeteilt wird,
2. Verfahren, bei denen der Gasstrom aufgeteilt wird und bei denen ein Vorerhitzen oder die Einführung eines
Brenngases oder die Rezyfclisierung von Schwefel erfolgt,
3. die direkte Oxidation.
35
35
Alle diese Methoden wären zufriedenstellend, wenn in dem Beschickungsgas keine Kohlenwasserstoffe (oder
äquivalente Bestandteile) enthalten wären. Es ist jedoch so, daß praktisch sämtliche Beschickungsgase Kohlenwasserstoffe
enthalten. Weiterhin können diese Kohlenwasserstoffe ein relativ hohes Molekulargewicht aufweisen,
das heißt ein Molekulargewicht, das so hoch ist daß die Kohlenwasserstoffe bei Rgrtmtemperatur und
Atmosphärendruck durch Absorption an Aktivkohle nachgewiesen werden können.
Die schweren Kohlenwasserstoffe bewirken eine Katalysatordeaktivierung und ergeben bei dem Direktoxidationsprozeß
dunkel gefärbten Schwefel. Bei Abänderungen der Verfahren mit aufgeteiltem Gasstrom erhält
man normalerweise Schwefel mit zufriedenstellender Qualität, wobei jedoch häufig eine Katalysatordeaktivierung
eintritt. Diese Katalysatordeaktivierung wird wahrscheinlich durch Kohlenwasserstoffe in dem sauren Gas
verursacht, das unter Umgehen des Brennofens für die katalytische Reaktion in den Reaktor eingeführt wird.
Einige Anlagen, die nach der Methode des aufgeteilten Gasstroms arbeiten, benötigen etwa einmal jährlich eine
Regenerierung des Katalysators. Andere Anlagen, die die Methode des aufgeteilten Gasstroms anwenden,
zeigen häufig eine schlechte Ausbeute und der Katalysator muß häufig bis zu dreimal im Jahr ersetzt werden.
Bei der Gewinnung von freiem Schwefel aus H2S-enthaItenden Gasen ist es bevorzugt, den gesamten H2S-Strom
zusammen mit einer Luft- oder Sauerstoff-Menge, die zur Umwandlung etwa eines Drittels des Schwefelwasserstoffs
in Schwefeldioxid ausreicht, durch den Ofen zu führen. Ein Grund hierfür ist daß in den meisten
Fällen die Kohlenwasserstoffe und/oder die anderen Kohlenstoff enthaltenden, als Verunreinigungen in der
Beschickung vorhandenen Verbindungen im wesentlichen vollständig in dem Ofen zu CO2 und Wasser verbrannt
werden können. Hierdurch wird verhindert, daß sich diese Verunreinigungen zu freiem Kohlenstoff
zersetzen, der sich in den stromabwärts gelegenen Reaktoren auf dem Katalysator abscheidet und schließlich zu
einer Katalysatordeaktivierung führt. Tatsächlich ist von der Anmelderin festgestellt worden, daß die nach dem
Prinzip der direkten Oxidation arbeitenden Anlagen mit einem bei 10930C betriebenen Muffelofen mit einer
sehr geringen Katalysatordeaktivierung betrieben werden können, selbst wenn das (überwiegend H2S enthaltende)
saure Gas einen Bruchteil eines Mols von Kohlenwasserstoffen mit 5 oder mehr Kohlenstoffatomen
enthält.
Es können jedoch nicht alle Schwefelgewinnungsanlagen diese »Direkt«-Methode anwenden, da die hierfür
'((} verwendeten Beschickungsgase einen H2S-GeIIaIt von mindestens 45 Mol-% aufweisen sollten. Zur Behandlung
iß von Gasen, die weniger H2S enthalten, müssen im allgemeinen Methoden mit aufgeteiltem Gasstrom angewandt
;| werden, um eine stabile Brennerflamme und eine geeignete Ofentemperatur zu erreichen. Bei dem Prozeß mit
\;i 65 aufgeteiltem Gasstrom wird das gesamte in den Ofen eingeführte H2S zu SO2 verbrannt, während der Rest des
φ Gases um den Ofen herumgeführt und mit den aus dem Ofen austretenden Verbrennungsprodukten vermischt
f| wird, wonach die erhaltene Mischung in an sich bekannter Weise über Bauxit oder einem ähnlichen Katalysator
Φ in freien Schwefel umgewandelt wird. Die direkte Methode ist auf Beschickungen mit niedrigem H2S-Gehalt
nicht anwendbar, da lediglich ein Drittel des H2S in dem Ofen in SO2 überführt wird. Somit ist es wegen des
Sauerstoffunterschusses und der niedrigen Temperatur normalerweise nicht möglich, die Verbrennung solcher
Beschickungen in dem Ofen aufrechtzuerhalten.
Obwohl der Prozeß mit aufgeteiltem Gasstrom es ermöglicht, Beschickungsmaterialien mit niedrigem H2S-Gehalt
zu behandeln, vermag er nicht vollständig zu befriedigen. Einer der Hauptnachteile ergibt sich aus der
Tatsache, daß die ^S-Beschickungen von mit aufgeteiltem Gasstrom arbeitenden Anlagen praktisch ohne
Ausnahme Kohlenwasserstoffe enthalten und obwohl die in dem Teil der Beschickung enthaltenen, der durch
den Ofen geführt wird, zerstört werden, bewirken die zwei Drittel des um den Ofen herumgeführten Stromes,
daß die Beschickung der katalytisch arbeitenden Reaktoren mit Kohlenwasserstoffen verunreinigt wird, die dazu
neigen sich in Form von Kohlenstoff oder nichtflüchtigen kohlenstoffhaltigen Verbindungen auf dem Katalysator
abzuscheiden und schließlich zu einer Deaktivierung des Katalysators führen. Der Katalysator muß, natürlich
in Abhängigkeit von den in der Beschickung enthaltenen Kohlenwasserstoffen, in Zeitabschnitten von einigen
Monaten bis zu einem Jahr entweder regeneriert oder ersetzt werden. Im allgemeinen erlangt der Katalysator
bei der Regenerierung seine ursprüngliche Aktivität nicht zurück, obwohl diese während der ersten Behandlungen,
nach denen der Katalysator dann ersetzt werden muß, wieder auf annehmbare Werte gebracht werden
kann. Der Betrieb einer Schwefelanlage mit vermindertem Wirkungsgrad ist nicht nur aus wirtschaftlichen
Gründen nicht zu vertreten, sondern wird auch durch die jüngsten Bestimmungen hinsichtlich der Reinhaltung
der Umwelt eingeschränkt, die den Betrieb derartiger Anlagen bei Rückgewinnungen von 60% bis 85%
verbieten.
Für Beschickungen mit außergewöhnlich niedrigen H2S-GehaIten, zum Beispiel Strömen, die 20% H2S oder
weniger enthalten, ist vorgeschlagen worden, zur Stabilisierung der Flamme die Brennerbeschicki^g mit zusätzlichem
Brennstoff zu versetzen. Dies ist jedoch, für Direktoxidationsanlagen nicht moglsch. Untersuchuagsergebnisse
haben gezeigt, daß die in der Beschickung einer Schwefelherstellungsanlage enthaltenen Kohlenwasserstoffe
nicht vollständig verbrennen, wenn nicht entsprechende Temperaturen und Sauerstoffkonzentrationen
angewandt werden. Zum Beispiel enthielt das bei einer Untersuchung, die bei 10370C durchgeführt wurde,
erhaltene gasförmige Verbrennungsprodukt etwa 0,14 MoI-% Methan, 0,001 Mol-% Äthan, 0,002 Mol-% Propan
und 0,003 Mol-% Äthylen. Der für die vollständige Oxidation der Kohlenwasserstoffe erforderliche Sauerstoffgehalt
ist mit dem Sauerstoffgehalt nicht verträglich, der für die Oxidation von Schwefelwasserstoff zu
Schwefel notwendig ist. Zur vollständigen Verbrennung der Kohlenwasserstoffe müßte die Sauerstoff-(Luft)Beschickungsrate
um einen Faktor von etwa 3 gesteigert werden, wobei der Schwefelwasserstoff im wesentlichen
vollständig zu Schwefeldioxid verbrannt würde. Somit ist es im allgemeinen nicht möglich, in einem Direktoxidationsofen
Schwefelwasserstoff unter Bildung von Schwefel zu verbrennen und gleichzeitig die Kohlenwasserstoffe
vollständig zu oxidieren. Mit anderen Worten besitzen die Schwefelherstellungsanlagen eine beschränkte
Verträglichkeit für in den Beschickungsgasesi enthaltene Kohlenwasserstoffe. Während geringe Kohlenwasserstoffkonzentrationen
toleriert werden können, ist es nicht möglich, zusätzliches Brenngas zu der Brennerbe-Schickung
zuzusetzen, um die Flamme bei dem Direktoxidationsbetrieb zu stabilisieren, da die größere Menge
der nicht-verbrannten Kohlenwasserstoffe eine Kataiysatordeaktivierung zur Foige hätte.
Es hat sich nun gezeigt, daß Ströme mit niedrigem H2S-GeImIt, die normalerweise einem Prozeß mit aufgeteiltem
Gasstrom zugeführt würden, im wesentlichen in gleicher Weise wie Beschickungen mit hohem H2S-Gehaft
nach der Direktoxidationsmethode einem Muffelofen zugeführt werden können. Dies wird dadurch ermöglicht,
daß durch Verbrennen zusätzlichen Brennstoffs, zum Beispiel Erdgas, Äthan, etc. in einer ersten Zone eine gute
Flammenstabilität erreicht werden kann, wonach das sauer Gas in einer zweiten Zone des Ofens verbrannt wird.
Im allgemeinen ist es bevorzugt, die Luft und das saure Gas auf 2040C oder dergleichen vorzuerhitzen. Zur
Verbrennung des zusätzlichen Brennstoffs (Restgas) ist es notwendig, eine besondere Verbrennungszone vorzusehen,
in der genügend Sauerstoff für die vollständige Verbrennung der Kohlenwasserstoffe vorhanden ist
Aus der .US-PS 35 92 602 war zwq* bekannt, daß man zur Umsetzung von H2S zu S in Gasen mit niederen
H2S-Gehalten diese mit Luft vermischt und verbrennt, gleichzeitig und getrennt einen Kohlenwasserstoff mit
Luft vermischt und verbrennt, die Ströme vereinigt, den Schwefel abzieht und die Abgase in bekannter Weise
weiter katalytisch zu S umsetzt
Demgegenüber ist erfiadungsgemäß zur Erzielung besonders günstiger Resultate vorgesehen, daß die Umsetzung
der Mischung aus H2S-haltigem Gas und Luft in Gegenwart der heißen Abgase der Kohlenwasserstoffverbrennung
stattfindet.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschikkungsstrom,
der eine Schwefelwasserstcffmenge enthält, die zur A jfrachterhaltung einer Verbrennung in einem
Direktoxidationsprazeß nicht ausreicht, und der mit Kohlenwasserstoffen verunreinigt ist, indem man den
Beschickungsstrom mit Luft vermischt, um eine Mischung (a) aus saurem Gas und Luft zu bilden, gleichzeitig und
getrennt einen gasförmigen Kohlenwasserstoff mit Luft in einer Menge verbrennt, die im Überschuß über die
Menge vorhanden ist, die erforderlich ist, um den gasförmigen Kohlenwasserstoff in CO2 und Wasser umzuwandeln
(b), die Mischung und das Abgas umsetzt, den freien Schwefel hieraus entfernt und anschließend das H2S
und SO2 in dem erhaltenen von Schwefel befreiten Abstrom im Kontakt mit einem Katalysator zu Schwefel
umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung der Stufe (a) und in der Stufe (b) gebildetes Abgas in
eine nicht katalytische Reaktionszone einleitet, in der freier Schwefel bei einer Temperatur von 10930C bis
1538°C gebildet wird, und den Abstrom aus der Reaktionszone abzieht, der Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid
in einem Molverhältnis von etwa 2 :1 enthält.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es möglich, Gase zu behandeln, -iie relativ geringe Gehalte an
Schwefelwasserstoff aufweisen und die normalerweise nach dem sogenannten Prozeß mit aufgeteiltem Gasstrom
behandelt wurden, da sich mit ihnen häufig Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung einer stabilen
Brennerflamme ergeben, wenn das gesamte Gas durch den Ofen geführt wird.
Erfindungsgemäß wird die Flammenstabilität dadurch erreicht, daß die Beschickungsgase vorerhitzt werden
und in einer ersten Zone zusätzliches Brenngas verbrannt wird, wonach das saure Gas in einem zweiten Bereich
des Ofens verbrannt wird. Hierzu kann erfindungsgemäß der in F i g. 1 und F i g. 2 gezeigte Brennertyp eingesetzt
werden.
Weitere Ausführungsformen, Gegenstände und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
in der auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird.
Die Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht einer abgeänderten Ausführungsform mit einem Doppelbrennersystem,
bei dem eine Luft-Kohlenwasserstoff-Mischung in dem ersten Brenner und das saure Gas in dem zweiten
Brenner verbrannt werden.
m Die F i g. 2 zeigt eine Querschnittsansicht des in der F i g. 1 wiedergegebenen Brenners 22.
Der in der Fig. 1 dargestellte Muffelofen 20 ist mit zwei Brennern 25 und 22 ausgerüstet. Das über die Leitung
34 zugeführte Rückstandsgas wird in dem Brenner 25 mit Luft, die über die Leitung 30 zugeführt wird, vermischt
und dann in der Verbrennungszone 32 verbrannt. Die Inbetriebnahme der Einheit erfolgt, indem über die
Leitung 28 zugeführtes Inertgas in der Leitung 30 mit Luft vermischt und dann in den Brenner 25 eingeführt
wird. Wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist, werden die Zuführung des Inertgases unterbrochen, mit der
Einführung des sauren Gases über die Leitung 36 in den Brenner 22 begonnen und Luft über die Leitung 39 in
den Brenner 22 eingebracht. Der Brenner 22 ist so ausgelegt, daß die austretende Gas/Luft-Mischung augenblicklich
mit dem heißen Abgas der Kammer 32 vermischt wird. Obwohl dem Fachmann verschiedene Methoden
geläufig sind, ii'iii ucnen dieses Vermischen erreicht werden kann, ergibt sich ein geeignetes Verfahren aus der
Fig. 1. gemäß der die in den Brenner 22 eingeführte Luft aus dem Ringspalt 40 austritt, während die überschüssige
Luft enthaltenden Verbrennungsprodukte aus der Kammer 32 über den Ring 42 zuströmen. Wenn man in der
in Fig. I dargestellten Vorrichtung ein entschwefeltes Rückstandsgas in dem Brenner 25 verbrennt, besteht
weder in der Brennkammer 32 noch in der Brennkammer 44 die Gefahr einer SO2-Bildung. Diese Möglichkeit
wird durch die Doppelbrenneranordnung beseitigt, gemäß der das entschwefelte Gas unter Verwendung von
überschüssiger Luft verbrannt und der dabei anfallende Abstrom mit dem Abstrom des das saure Gas verbrennenden
Brenners 22 vermischt wird. Die heißen Verbrennungsprodukte der Zone 32 steigern die Temperatur in
der Zone 44 in ausreichendem Maße, daß sich dort bei einem Direktbetrieb eine stabile Verbrennung ergibt. Mit
der in der Fig. 1 dargestellten Vorrichtung kann über eine Kontrolle der Temperatur die dem Brenner 25
zugeführte Luftmenge ausgewählt werden, während das H2S/SO2-Verhältnis in dem austretenden Gas dazu
benutzt werden kann, die gesamte Luftmenge für beide Brenner auszuwählen.
Bei der Verwendung der in Fig. 1 wiedergegebenen Vorrichtung kann das saure Gas durch indirekten
Wärmeaustausch mit dem Abstrom des ersten Reaktors vorerhitzt werden, zum Beispiel typischerweise auf
204r'C, wobei in dieser Weise die Menge des verbrannten entschwefelten Gases vermindert werden kann. Für
das Vorerhitzen können auch andere Wärmequellen, wie Dampf, verwendet werden.
In der folgenden Tabelle sind Verfahrensfließraten und -temperaturen einer herkömmlichen Schwefelgewinnungsanlage,
die für einen Durchsatz von 23,369 t/Tag gelegt ist, im Vergleich zu einer die erfindungsgemäßen
Merkmale verwirklichenden Anlage wiedergegeben.
Herkömmliche Anlage mit erfindungsgemäO
geteiltem Gasstrom
geteiltem Gasstrom
H2O 12,2*) 12,87")
0,02
16950
603
2,04
16950
603
2,04
Gesamt 231,8 244,67
4435
„ - 0,22
™ 14,65
0,73
0,12
0,12
saures Gas, Mol/Std. | 12,2*) |
H2O | 22 |
N2 | 139,4 |
CO2 | 74,0 |
N2S | 4,0 |
CH4 | 231,8 |
Gesamt | 4084 |
Gesamt, kg/Std. | |
In den Ofen eingeführtes | |
entschwefeltes Gas, Mol/Std. | 0 |
N2 | |
CH4 | |
C2H6 | |
C3H8 | 0 |
Gesamt | 0 |
Gesamt, kg/Std. | |
Luftmenge zur Verbrennung des | |
sauren Gases, Mol/Std. | 4,63 |
H2O | 14930 |
N2 | 39.69 |
O2 | 193,62 |
Gesamt | 2511 |
Gesamt, kg/Std. | |
15,72
,..„ _ 122
335
123,85
O2 39,69 3232
16032 2091
Tabelle (Fortsetzung)
Herkömmliche Anlage mit erfindungsgemäß
geteiltem Gasstrom
geteiltem Gasstrom
Luft zur Verbrennung des | 0 |
Brenngases, Gesamt | 0 |
Mol/Std. | |
kg/Std. | |
In die Schwefelgewinnungseinheit eingeführte Gesamtbeschickung
(Luft+ Gase)
Mol/Std. 425.42 575,58
kg/Std. 6595 8662
In den Ofen eingeführte Gesamt- 286,34 575,58 (a)
beschickung (Luft + Gase), Mol/Std.
154,67
2014
2014
Adiabatische Flamme | 274,31 |
Mol/Std. | 4145 |
kg/Std. | 1341 |
0C | |
Angenäherte theoretische | |
Schwefelgewinnung | 23,78 |
t/Tag | 92,2 |
Prozentsatz des in der | |
Beschickung enthaltenen Schwefels | |
569,28
8662(19,096) 20
1093
18,8 25
89,5
*) Das der ursprünglichen Konstruktion zugrundeliegende saure Gas.
**) Das derzeit während des Betriebes verwendete Beschickungsgas.
**) Das derzeit während des Betriebes verwendete Beschickungsgas.
Bemerkungen:
(a) Wenn man die in der F i g. 1 angegebene Vorrichtung verwendet, wird die Betriebstemperatur des Brenners
25 (zwischen etwa 1316°Cund 1371°C) ausgewählt und die zugeführte Luft wie folgt aufgeteilt:
1371
154,67
110,7
so
265,37 49,82 315,19
Temperatur "C | 1316 |
Luftdurchsatz. Mol | |
Brenner 25 | |
für die Verbrennung des Brenngases | 154,67 |
für die Mäßigung der Temperatur | 125,8 |
Gesamtmenge der in den Brenner 25 eingeführten Luft | 280,47 |
Brenner 22 | 34,72 |
Gesamtmenge für beide Brenner | 315,19 |
Der Gesamtabstrom aus der Zone 32 ergibt sich wie folgt: | |
Temperatur 0C | 1316 |
Gesamtabstrom aus der Zone 32, MoI | |
H2O | 39,28 |
N2 | 219,41 |
O2 | 25,73 |
CO2 | 16,47 |
Gesamt | 300,89 |
1371 45
38.92 207,77 22,65
16,47 so
285,81
Obwohl die in der obigen Tabelle angegebenen Werte für die Anlage mit geteiltem Gasstrom, verglichen mit
der erfindungsgemäßen Anlage, eine höhere tägliche Schwefelgewinnung ergeben, ist zu sagen, daß die H2S-Menge
in der Beschickung der ersteren Vorrichtung etwa um 14% höher lag. Obwohl die theoretische prozentuale
Umwandlung des Schwefelwasserstoffs in freien Schwefel bei der Anlage mit geteiltem Gasstrom etwa 3%
höher liegt, ist Wert darauf zu legen, daß das erfindungsgemäße Verfahren bei längeren Betriebszeiten in der
Lage ist, eine höhere Durchschnittsumwandlung in freien Schwefel zu ermöglichen und weniger oft einen
Austausch des Katalysators benötigt
Es versteht sich jedoch, daß der Fachmann im Rahmen der Erfindung gewisse Abänderungen vornehmen
kann. Zum Beispiel können die Betriebsbedingungen in Abhängigkeit von dem besonderen Beschickungsgas
geändert werden. Bei Gasverarbeitungsanlagen sind die Verunreinigungen des sauren Gases derart, daß eine
Temperatur in der Verbrennungszone 44 der in der Fig. 1 dargestellten Vorrichtung von etwa 1093°C bis
12040C dazu ausreicht, die Verunreinigungen in dem sauren Gas zu verbrennen. Dieser Strom enthält jedoch im
Fall von Raffinerien und verschiedenen anderen chemischen Anlagen häufig nicht nur Kohlenwasserstoffe
r· sondern auch andere Verunreinigungen, wie Ammoniak, Mercaptane, Disulfide und Cyanide, die für eine
j; zufriedenstellende Verbrennung höhere Temperaturen, zum Beispiel Temperaturen von 1316°C bis 1538CC
fk notwendig machen. Um die gewünschte Verbrennungstemperatur zu erreichen, wenn diese Gasströme behan-
,,;' delt werden, können die Mengen des verbrannten Rückstandsgases und die entsprechenden Luftmengen gestei-Sj
5 gert werden.
jf Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
ι
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge
enthält, die zur Aufrechterhaltung einer Verbrennung in einem Direktoxidationsprozeß nicht
ausreicht, und der mit Kohlenwasserstoffen verunreinigt ist indem man den Beschickungsstrom mit Luft
vermischt, um eine Mischung (a) aus saurem Gas und Luft zu bilden, gleichzeitig und getrennt einen
gasförmigen Kohlenwasserstoff mit Luft in einer Menge verbrennt, die im Überschuß über die Menge
vorhanden ist, die erforderlich ist, um den gasförmigen Kohlenwasserstoff in CO2 und Wasser umzuwandeln
(b), die Mischung und das Abgas umsetzt, den freien Schwefel hieraus entferni und anschließend das U& und
to SO2 in dem erhaltenen von Schwefel befreiten Abstrom im Kontakt mit einem Katalysator zu Schwefel
umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung der Stufe (a) und in der Stufe (b)
gebildetes Abgas in eine nicht katalytische Reaktionszone einleitet, in der freier Schwefel bei einer Temperatur
von 10930C bis 1538°C gebildet wird, und den Abstrom aus der Reaktionszone abzieht, der Schwefelwasserstoff
und Schwefeldioxid in einem Molverhältnis von etwa 2 :1 enthält.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft und der Beschickungsstrom vor der
Stufe (a) auf 149°C bis 316° C vorerhitzt werdea
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742463388 DE2463388C2 (de) | 1973-04-23 | 1974-10-16 | Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US353813A US3860697A (en) | 1973-04-23 | 1973-04-23 | Method for recovery of elemental sulfur from low hydrogen sulfide sulfur plant feed gas |
DE19742463388 DE2463388C2 (de) | 1973-04-23 | 1974-10-16 | Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2463388C2 true DE2463388C2 (de) | 1986-07-24 |
Family
ID=25768221
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742463388 Expired DE2463388C2 (de) | 1973-04-23 | 1974-10-16 | Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2463388C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2836481A (en) * | 1951-03-06 | 1958-05-27 | Shell Dev | Method and apparatus for the combustion of hydrogen sulfide and the production of sulfur |
US3592602A (en) * | 1969-02-10 | 1971-07-13 | Pan American Petroleum Corp | High turn-down ratio design for sulfur plants |
-
1974
- 1974-10-16 DE DE19742463388 patent/DE2463388C2/de not_active Expired
Patent Citations (2)
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