DE2463388C2 - Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht

Info

Publication number
DE2463388C2
DE2463388C2 DE19742463388 DE2463388A DE2463388C2 DE 2463388 C2 DE2463388 C2 DE 2463388C2 DE 19742463388 DE19742463388 DE 19742463388 DE 2463388 A DE2463388 A DE 2463388A DE 2463388 C2 DE2463388 C2 DE 2463388C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfur
air
gas
amount
hydrogen sulfide
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19742463388
Other languages
English (en)
Inventor
John William Tulsa Okla. Palm
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BP America Production Co
Original Assignee
BP America Production Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from US353813A external-priority patent/US3860697A/en
Application filed by BP America Production Co filed Critical BP America Production Co
Priority to DE19742463388 priority Critical patent/DE2463388C2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2463388C2 publication Critical patent/DE2463388C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/04Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides
    • C01B17/0404Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process
    • C01B17/0413Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides by processes comprising a dry catalytic conversion of hydrogen sulfide-containing gases, e.g. the Claus process characterised by the combustion step

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung υοπ freiem oder elementarem Schwefel aus dem Beschikkungsgas einer Schwefelherstellungsanlage, das einen geringen Gehalt an Schwefelwasserstoff aufweist
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschikkungsstrom, der weniger als 45 Mol-% H2S enthält und mit Kohlenwasserstoff verunreinigt ist
Die bislang zur Gewinnung von Schwefel aus HzS-armen sauren Gasen benutzten Claus-Prozesse haben sich nicht als zufriedenstellend erwiesen, da in dem sauren Gas enthaltene Kohlenwasserstoffe und andere Verunreinigungen den Claus-Katalysator deaktivieren. Somit ist keine der bislang zur Verarbeitung von Beschickungsgasen von Schwefelherstellungsanlagen mit niedrigem H2S-Gehalt beschriebenen Methoden völlig zufriedenstellend. Diese Methoden schließen folgende Verfahren ein:
1. Verfahr en, bei denen der Gasstrom aufgeteilt wird,
2. Verfahren, bei denen der Gasstrom aufgeteilt wird und bei denen ein Vorerhitzen oder die Einführung eines Brenngases oder die Rezyfclisierung von Schwefel erfolgt,
3. die direkte Oxidation.
35
Alle diese Methoden wären zufriedenstellend, wenn in dem Beschickungsgas keine Kohlenwasserstoffe (oder äquivalente Bestandteile) enthalten wären. Es ist jedoch so, daß praktisch sämtliche Beschickungsgase Kohlenwasserstoffe enthalten. Weiterhin können diese Kohlenwasserstoffe ein relativ hohes Molekulargewicht aufweisen, das heißt ein Molekulargewicht, das so hoch ist daß die Kohlenwasserstoffe bei Rgrtmtemperatur und Atmosphärendruck durch Absorption an Aktivkohle nachgewiesen werden können.
Die schweren Kohlenwasserstoffe bewirken eine Katalysatordeaktivierung und ergeben bei dem Direktoxidationsprozeß dunkel gefärbten Schwefel. Bei Abänderungen der Verfahren mit aufgeteiltem Gasstrom erhält man normalerweise Schwefel mit zufriedenstellender Qualität, wobei jedoch häufig eine Katalysatordeaktivierung eintritt. Diese Katalysatordeaktivierung wird wahrscheinlich durch Kohlenwasserstoffe in dem sauren Gas verursacht, das unter Umgehen des Brennofens für die katalytische Reaktion in den Reaktor eingeführt wird. Einige Anlagen, die nach der Methode des aufgeteilten Gasstroms arbeiten, benötigen etwa einmal jährlich eine Regenerierung des Katalysators. Andere Anlagen, die die Methode des aufgeteilten Gasstroms anwenden, zeigen häufig eine schlechte Ausbeute und der Katalysator muß häufig bis zu dreimal im Jahr ersetzt werden.
Bei der Gewinnung von freiem Schwefel aus H2S-enthaItenden Gasen ist es bevorzugt, den gesamten H2S-Strom zusammen mit einer Luft- oder Sauerstoff-Menge, die zur Umwandlung etwa eines Drittels des Schwefelwasserstoffs in Schwefeldioxid ausreicht, durch den Ofen zu führen. Ein Grund hierfür ist daß in den meisten Fällen die Kohlenwasserstoffe und/oder die anderen Kohlenstoff enthaltenden, als Verunreinigungen in der Beschickung vorhandenen Verbindungen im wesentlichen vollständig in dem Ofen zu CO2 und Wasser verbrannt werden können. Hierdurch wird verhindert, daß sich diese Verunreinigungen zu freiem Kohlenstoff zersetzen, der sich in den stromabwärts gelegenen Reaktoren auf dem Katalysator abscheidet und schließlich zu einer Katalysatordeaktivierung führt. Tatsächlich ist von der Anmelderin festgestellt worden, daß die nach dem Prinzip der direkten Oxidation arbeitenden Anlagen mit einem bei 10930C betriebenen Muffelofen mit einer sehr geringen Katalysatordeaktivierung betrieben werden können, selbst wenn das (überwiegend H2S enthaltende) saure Gas einen Bruchteil eines Mols von Kohlenwasserstoffen mit 5 oder mehr Kohlenstoffatomen enthält.
Es können jedoch nicht alle Schwefelgewinnungsanlagen diese »Direkt«-Methode anwenden, da die hierfür '((} verwendeten Beschickungsgase einen H2S-GeIIaIt von mindestens 45 Mol-% aufweisen sollten. Zur Behandlung
von Gasen, die weniger H2S enthalten, müssen im allgemeinen Methoden mit aufgeteiltem Gasstrom angewandt
;| werden, um eine stabile Brennerflamme und eine geeignete Ofentemperatur zu erreichen. Bei dem Prozeß mit
\;i 65 aufgeteiltem Gasstrom wird das gesamte in den Ofen eingeführte H2S zu SO2 verbrannt, während der Rest des
φ Gases um den Ofen herumgeführt und mit den aus dem Ofen austretenden Verbrennungsprodukten vermischt
f| wird, wonach die erhaltene Mischung in an sich bekannter Weise über Bauxit oder einem ähnlichen Katalysator
Φ in freien Schwefel umgewandelt wird. Die direkte Methode ist auf Beschickungen mit niedrigem H2S-Gehalt
nicht anwendbar, da lediglich ein Drittel des H2S in dem Ofen in SO2 überführt wird. Somit ist es wegen des Sauerstoffunterschusses und der niedrigen Temperatur normalerweise nicht möglich, die Verbrennung solcher Beschickungen in dem Ofen aufrechtzuerhalten.
Obwohl der Prozeß mit aufgeteiltem Gasstrom es ermöglicht, Beschickungsmaterialien mit niedrigem H2S-Gehalt zu behandeln, vermag er nicht vollständig zu befriedigen. Einer der Hauptnachteile ergibt sich aus der Tatsache, daß die ^S-Beschickungen von mit aufgeteiltem Gasstrom arbeitenden Anlagen praktisch ohne Ausnahme Kohlenwasserstoffe enthalten und obwohl die in dem Teil der Beschickung enthaltenen, der durch den Ofen geführt wird, zerstört werden, bewirken die zwei Drittel des um den Ofen herumgeführten Stromes, daß die Beschickung der katalytisch arbeitenden Reaktoren mit Kohlenwasserstoffen verunreinigt wird, die dazu neigen sich in Form von Kohlenstoff oder nichtflüchtigen kohlenstoffhaltigen Verbindungen auf dem Katalysator abzuscheiden und schließlich zu einer Deaktivierung des Katalysators führen. Der Katalysator muß, natürlich in Abhängigkeit von den in der Beschickung enthaltenen Kohlenwasserstoffen, in Zeitabschnitten von einigen Monaten bis zu einem Jahr entweder regeneriert oder ersetzt werden. Im allgemeinen erlangt der Katalysator bei der Regenerierung seine ursprüngliche Aktivität nicht zurück, obwohl diese während der ersten Behandlungen, nach denen der Katalysator dann ersetzt werden muß, wieder auf annehmbare Werte gebracht werden kann. Der Betrieb einer Schwefelanlage mit vermindertem Wirkungsgrad ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu vertreten, sondern wird auch durch die jüngsten Bestimmungen hinsichtlich der Reinhaltung der Umwelt eingeschränkt, die den Betrieb derartiger Anlagen bei Rückgewinnungen von 60% bis 85% verbieten.
Für Beschickungen mit außergewöhnlich niedrigen H2S-GehaIten, zum Beispiel Strömen, die 20% H2S oder weniger enthalten, ist vorgeschlagen worden, zur Stabilisierung der Flamme die Brennerbeschicki^g mit zusätzlichem Brennstoff zu versetzen. Dies ist jedoch, für Direktoxidationsanlagen nicht moglsch. Untersuchuagsergebnisse haben gezeigt, daß die in der Beschickung einer Schwefelherstellungsanlage enthaltenen Kohlenwasserstoffe nicht vollständig verbrennen, wenn nicht entsprechende Temperaturen und Sauerstoffkonzentrationen angewandt werden. Zum Beispiel enthielt das bei einer Untersuchung, die bei 10370C durchgeführt wurde, erhaltene gasförmige Verbrennungsprodukt etwa 0,14 MoI-% Methan, 0,001 Mol-% Äthan, 0,002 Mol-% Propan und 0,003 Mol-% Äthylen. Der für die vollständige Oxidation der Kohlenwasserstoffe erforderliche Sauerstoffgehalt ist mit dem Sauerstoffgehalt nicht verträglich, der für die Oxidation von Schwefelwasserstoff zu Schwefel notwendig ist. Zur vollständigen Verbrennung der Kohlenwasserstoffe müßte die Sauerstoff-(Luft)Beschickungsrate um einen Faktor von etwa 3 gesteigert werden, wobei der Schwefelwasserstoff im wesentlichen vollständig zu Schwefeldioxid verbrannt würde. Somit ist es im allgemeinen nicht möglich, in einem Direktoxidationsofen Schwefelwasserstoff unter Bildung von Schwefel zu verbrennen und gleichzeitig die Kohlenwasserstoffe vollständig zu oxidieren. Mit anderen Worten besitzen die Schwefelherstellungsanlagen eine beschränkte Verträglichkeit für in den Beschickungsgasesi enthaltene Kohlenwasserstoffe. Während geringe Kohlenwasserstoffkonzentrationen toleriert werden können, ist es nicht möglich, zusätzliches Brenngas zu der Brennerbe-Schickung zuzusetzen, um die Flamme bei dem Direktoxidationsbetrieb zu stabilisieren, da die größere Menge der nicht-verbrannten Kohlenwasserstoffe eine Kataiysatordeaktivierung zur Foige hätte.
Es hat sich nun gezeigt, daß Ströme mit niedrigem H2S-GeImIt, die normalerweise einem Prozeß mit aufgeteiltem Gasstrom zugeführt würden, im wesentlichen in gleicher Weise wie Beschickungen mit hohem H2S-Gehaft nach der Direktoxidationsmethode einem Muffelofen zugeführt werden können. Dies wird dadurch ermöglicht, daß durch Verbrennen zusätzlichen Brennstoffs, zum Beispiel Erdgas, Äthan, etc. in einer ersten Zone eine gute Flammenstabilität erreicht werden kann, wonach das sauer Gas in einer zweiten Zone des Ofens verbrannt wird. Im allgemeinen ist es bevorzugt, die Luft und das saure Gas auf 2040C oder dergleichen vorzuerhitzen. Zur Verbrennung des zusätzlichen Brennstoffs (Restgas) ist es notwendig, eine besondere Verbrennungszone vorzusehen, in der genügend Sauerstoff für die vollständige Verbrennung der Kohlenwasserstoffe vorhanden ist
Aus der .US-PS 35 92 602 war zwq* bekannt, daß man zur Umsetzung von H2S zu S in Gasen mit niederen H2S-Gehalten diese mit Luft vermischt und verbrennt, gleichzeitig und getrennt einen Kohlenwasserstoff mit Luft vermischt und verbrennt, die Ströme vereinigt, den Schwefel abzieht und die Abgase in bekannter Weise weiter katalytisch zu S umsetzt
Demgegenüber ist erfiadungsgemäß zur Erzielung besonders günstiger Resultate vorgesehen, daß die Umsetzung der Mischung aus H2S-haltigem Gas und Luft in Gegenwart der heißen Abgase der Kohlenwasserstoffverbrennung stattfindet.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschikkungsstrom, der eine Schwefelwasserstcffmenge enthält, die zur A jfrachterhaltung einer Verbrennung in einem Direktoxidationsprazeß nicht ausreicht, und der mit Kohlenwasserstoffen verunreinigt ist, indem man den Beschickungsstrom mit Luft vermischt, um eine Mischung (a) aus saurem Gas und Luft zu bilden, gleichzeitig und getrennt einen gasförmigen Kohlenwasserstoff mit Luft in einer Menge verbrennt, die im Überschuß über die Menge vorhanden ist, die erforderlich ist, um den gasförmigen Kohlenwasserstoff in CO2 und Wasser umzuwandeln (b), die Mischung und das Abgas umsetzt, den freien Schwefel hieraus entfernt und anschließend das H2S und SO2 in dem erhaltenen von Schwefel befreiten Abstrom im Kontakt mit einem Katalysator zu Schwefel umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung der Stufe (a) und in der Stufe (b) gebildetes Abgas in eine nicht katalytische Reaktionszone einleitet, in der freier Schwefel bei einer Temperatur von 10930C bis 1538°C gebildet wird, und den Abstrom aus der Reaktionszone abzieht, der Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid in einem Molverhältnis von etwa 2 :1 enthält.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es möglich, Gase zu behandeln, -iie relativ geringe Gehalte an Schwefelwasserstoff aufweisen und die normalerweise nach dem sogenannten Prozeß mit aufgeteiltem Gasstrom behandelt wurden, da sich mit ihnen häufig Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung einer stabilen Brennerflamme ergeben, wenn das gesamte Gas durch den Ofen geführt wird.
Erfindungsgemäß wird die Flammenstabilität dadurch erreicht, daß die Beschickungsgase vorerhitzt werden und in einer ersten Zone zusätzliches Brenngas verbrannt wird, wonach das saure Gas in einem zweiten Bereich des Ofens verbrannt wird. Hierzu kann erfindungsgemäß der in F i g. 1 und F i g. 2 gezeigte Brennertyp eingesetzt werden.
Weitere Ausführungsformen, Gegenstände und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, in der auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird.
Die Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht einer abgeänderten Ausführungsform mit einem Doppelbrennersystem, bei dem eine Luft-Kohlenwasserstoff-Mischung in dem ersten Brenner und das saure Gas in dem zweiten Brenner verbrannt werden.
m Die F i g. 2 zeigt eine Querschnittsansicht des in der F i g. 1 wiedergegebenen Brenners 22.
Der in der Fig. 1 dargestellte Muffelofen 20 ist mit zwei Brennern 25 und 22 ausgerüstet. Das über die Leitung 34 zugeführte Rückstandsgas wird in dem Brenner 25 mit Luft, die über die Leitung 30 zugeführt wird, vermischt und dann in der Verbrennungszone 32 verbrannt. Die Inbetriebnahme der Einheit erfolgt, indem über die Leitung 28 zugeführtes Inertgas in der Leitung 30 mit Luft vermischt und dann in den Brenner 25 eingeführt wird. Wenn die gewünschte Temperatur erreicht ist, werden die Zuführung des Inertgases unterbrochen, mit der Einführung des sauren Gases über die Leitung 36 in den Brenner 22 begonnen und Luft über die Leitung 39 in den Brenner 22 eingebracht. Der Brenner 22 ist so ausgelegt, daß die austretende Gas/Luft-Mischung augenblicklich mit dem heißen Abgas der Kammer 32 vermischt wird. Obwohl dem Fachmann verschiedene Methoden geläufig sind, ii'iii ucnen dieses Vermischen erreicht werden kann, ergibt sich ein geeignetes Verfahren aus der Fig. 1. gemäß der die in den Brenner 22 eingeführte Luft aus dem Ringspalt 40 austritt, während die überschüssige Luft enthaltenden Verbrennungsprodukte aus der Kammer 32 über den Ring 42 zuströmen. Wenn man in der in Fig. I dargestellten Vorrichtung ein entschwefeltes Rückstandsgas in dem Brenner 25 verbrennt, besteht weder in der Brennkammer 32 noch in der Brennkammer 44 die Gefahr einer SO2-Bildung. Diese Möglichkeit wird durch die Doppelbrenneranordnung beseitigt, gemäß der das entschwefelte Gas unter Verwendung von überschüssiger Luft verbrannt und der dabei anfallende Abstrom mit dem Abstrom des das saure Gas verbrennenden Brenners 22 vermischt wird. Die heißen Verbrennungsprodukte der Zone 32 steigern die Temperatur in der Zone 44 in ausreichendem Maße, daß sich dort bei einem Direktbetrieb eine stabile Verbrennung ergibt. Mit der in der Fig. 1 dargestellten Vorrichtung kann über eine Kontrolle der Temperatur die dem Brenner 25 zugeführte Luftmenge ausgewählt werden, während das H2S/SO2-Verhältnis in dem austretenden Gas dazu benutzt werden kann, die gesamte Luftmenge für beide Brenner auszuwählen.
Bei der Verwendung der in Fig. 1 wiedergegebenen Vorrichtung kann das saure Gas durch indirekten Wärmeaustausch mit dem Abstrom des ersten Reaktors vorerhitzt werden, zum Beispiel typischerweise auf 204r'C, wobei in dieser Weise die Menge des verbrannten entschwefelten Gases vermindert werden kann. Für das Vorerhitzen können auch andere Wärmequellen, wie Dampf, verwendet werden.
In der folgenden Tabelle sind Verfahrensfließraten und -temperaturen einer herkömmlichen Schwefelgewinnungsanlage, die für einen Durchsatz von 23,369 t/Tag gelegt ist, im Vergleich zu einer die erfindungsgemäßen Merkmale verwirklichenden Anlage wiedergegeben.
Tabelle
Herkömmliche Anlage mit erfindungsgemäO
geteiltem Gasstrom
H2O 12,2*) 12,87")
0,02
16950
603
2,04
Gesamt 231,8 244,67
4435
„ - 0,22
14,65
0,73
0,12
saures Gas, Mol/Std. 12,2*)
H2O 22
N2 139,4
CO2 74,0
N2S 4,0
CH4 231,8
Gesamt 4084
Gesamt, kg/Std.
In den Ofen eingeführtes
entschwefeltes Gas, Mol/Std. 0
N2
CH4
C2H6
C3H8 0
Gesamt 0
Gesamt, kg/Std.
Luftmenge zur Verbrennung des
sauren Gases, Mol/Std. 4,63
H2O 14930
N2 39.69
O2 193,62
Gesamt 2511
Gesamt, kg/Std.
15,72
,..„ _ 122
335
123,85
O2 39,69 3232
16032 2091
Tabelle (Fortsetzung)
Herkömmliche Anlage mit erfindungsgemäß
geteiltem Gasstrom
Luft zur Verbrennung des 0
Brenngases, Gesamt 0
Mol/Std.
kg/Std.
In die Schwefelgewinnungseinheit eingeführte Gesamtbeschickung (Luft+ Gase)
Mol/Std. 425.42 575,58
kg/Std. 6595 8662
In den Ofen eingeführte Gesamt- 286,34 575,58 (a)
beschickung (Luft + Gase), Mol/Std.
154,67
2014
Adiabatische Flamme 274,31
Mol/Std. 4145
kg/Std. 1341
0C
Angenäherte theoretische
Schwefelgewinnung 23,78
t/Tag 92,2
Prozentsatz des in der
Beschickung enthaltenen Schwefels
569,28
8662(19,096) 20
1093
18,8 25
89,5
*) Das der ursprünglichen Konstruktion zugrundeliegende saure Gas.
**) Das derzeit während des Betriebes verwendete Beschickungsgas.
Bemerkungen:
(a) Wenn man die in der F i g. 1 angegebene Vorrichtung verwendet, wird die Betriebstemperatur des Brenners 25 (zwischen etwa 1316°Cund 1371°C) ausgewählt und die zugeführte Luft wie folgt aufgeteilt:
1371
154,67
110,7 so
265,37 49,82 315,19
Temperatur "C 1316
Luftdurchsatz. Mol
Brenner 25
für die Verbrennung des Brenngases 154,67
für die Mäßigung der Temperatur 125,8
Gesamtmenge der in den Brenner 25 eingeführten Luft 280,47
Brenner 22 34,72
Gesamtmenge für beide Brenner 315,19
Der Gesamtabstrom aus der Zone 32 ergibt sich wie folgt:
Temperatur 0C 1316
Gesamtabstrom aus der Zone 32, MoI
H2O 39,28
N2 219,41
O2 25,73
CO2 16,47
Gesamt 300,89
1371 45
38.92 207,77 22,65
16,47 so
285,81
Obwohl die in der obigen Tabelle angegebenen Werte für die Anlage mit geteiltem Gasstrom, verglichen mit der erfindungsgemäßen Anlage, eine höhere tägliche Schwefelgewinnung ergeben, ist zu sagen, daß die H2S-Menge in der Beschickung der ersteren Vorrichtung etwa um 14% höher lag. Obwohl die theoretische prozentuale Umwandlung des Schwefelwasserstoffs in freien Schwefel bei der Anlage mit geteiltem Gasstrom etwa 3% höher liegt, ist Wert darauf zu legen, daß das erfindungsgemäße Verfahren bei längeren Betriebszeiten in der Lage ist, eine höhere Durchschnittsumwandlung in freien Schwefel zu ermöglichen und weniger oft einen Austausch des Katalysators benötigt
Es versteht sich jedoch, daß der Fachmann im Rahmen der Erfindung gewisse Abänderungen vornehmen kann. Zum Beispiel können die Betriebsbedingungen in Abhängigkeit von dem besonderen Beschickungsgas geändert werden. Bei Gasverarbeitungsanlagen sind die Verunreinigungen des sauren Gases derart, daß eine Temperatur in der Verbrennungszone 44 der in der Fig. 1 dargestellten Vorrichtung von etwa 1093°C bis 12040C dazu ausreicht, die Verunreinigungen in dem sauren Gas zu verbrennen. Dieser Strom enthält jedoch im Fall von Raffinerien und verschiedenen anderen chemischen Anlagen häufig nicht nur Kohlenwasserstoffe
r· sondern auch andere Verunreinigungen, wie Ammoniak, Mercaptane, Disulfide und Cyanide, die für eine
j; zufriedenstellende Verbrennung höhere Temperaturen, zum Beispiel Temperaturen von 1316°C bis 1538CC
fk notwendig machen. Um die gewünschte Verbrennungstemperatur zu erreichen, wenn diese Gasströme behan-
,,;' delt werden, können die Mengen des verbrannten Rückstandsgases und die entsprechenden Luftmengen gestei-Sj 5 gert werden.
jf Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
ι

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung einer Verbrennung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht, und der mit Kohlenwasserstoffen verunreinigt ist indem man den Beschickungsstrom mit Luft vermischt, um eine Mischung (a) aus saurem Gas und Luft zu bilden, gleichzeitig und getrennt einen gasförmigen Kohlenwasserstoff mit Luft in einer Menge verbrennt, die im Überschuß über die Menge vorhanden ist, die erforderlich ist, um den gasförmigen Kohlenwasserstoff in CO2 und Wasser umzuwandeln (b), die Mischung und das Abgas umsetzt, den freien Schwefel hieraus entferni und anschließend das U& und
to SO2 in dem erhaltenen von Schwefel befreiten Abstrom im Kontakt mit einem Katalysator zu Schwefel umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung der Stufe (a) und in der Stufe (b) gebildetes Abgas in eine nicht katalytische Reaktionszone einleitet, in der freier Schwefel bei einer Temperatur von 10930C bis 1538°C gebildet wird, und den Abstrom aus der Reaktionszone abzieht, der Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid in einem Molverhältnis von etwa 2 :1 enthält.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft und der Beschickungsstrom vor der Stufe (a) auf 149°C bis 316° C vorerhitzt werdea
DE19742463388 1973-04-23 1974-10-16 Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht Expired DE2463388C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19742463388 DE2463388C2 (de) 1973-04-23 1974-10-16 Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US353813A US3860697A (en) 1973-04-23 1973-04-23 Method for recovery of elemental sulfur from low hydrogen sulfide sulfur plant feed gas
DE19742463388 DE2463388C2 (de) 1973-04-23 1974-10-16 Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2463388C2 true DE2463388C2 (de) 1986-07-24

Family

ID=25768221

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19742463388 Expired DE2463388C2 (de) 1973-04-23 1974-10-16 Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2463388C2 (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2836481A (en) * 1951-03-06 1958-05-27 Shell Dev Method and apparatus for the combustion of hydrogen sulfide and the production of sulfur
US3592602A (en) * 1969-02-10 1971-07-13 Pan American Petroleum Corp High turn-down ratio design for sulfur plants

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2836481A (en) * 1951-03-06 1958-05-27 Shell Dev Method and apparatus for the combustion of hydrogen sulfide and the production of sulfur
US3592602A (en) * 1969-02-10 1971-07-13 Pan American Petroleum Corp High turn-down ratio design for sulfur plants

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2449258C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der weniger als 45 Mol-% H↓2↓S enthält
DE1417796C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines wasserstoffreichen Gases
DE2917245C2 (de) Verfahren und Reaktor zum Herstellen von Schwefel
DE3685797T2 (de) Clausverfahren zur herstellung von schwefel in gegenwart erhoehter sauerstoffmengen.
DE3735002A1 (de) Verfahren zum entfernen von schwefelwasserstoff aus abgas
DE69104461T2 (de) Verfahren zur Erzeugung von hochreinem Wasserstoff.
EP0455285B1 (de) Verfahren zum Reinigen eines H2S und CO2 enthaltenden Gases
DE102009018911A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Prozessgas für das Claus-Verfahren
DE1223818B (de) Verfahren zur Zersetzung des bei der Aufarbeitung von Kokerei- oder Gaswerksgas anfallenden Ammoniaks
DE2620700C2 (de)
DE2346247A1 (de) Verfahren zur gewinnung von schwefel aus schwefelwasserstoff und schwefeldioxid und anlage zur durchfuehrung des verfahrens
DE3308406C2 (de)
EP0506161B1 (de) Verfahren zum Erzeugen von Elementarschwefel aus einem Schwefelwasserstoff enthaltenden Gas
DE3311372C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Schwefel nach dem Claus-Verfahren aus Kokereigas
DE2463388C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Beschickungsstrom, der eine Schwefelwasserstoffmenge enthält, die zur Aufrechterhaltung in einem Direktoxidationsprozeß nicht ausreicht
DE69204414T2 (de) Verfahren zur herstellung von schwefel ausgehend von mindestens einem schwefelwasserstoffhaltigen sauren gas und einem abgas, sowie thermische reaktoranlage.
DE60313441T2 (de) Partialoxidation von schwefelwasserstoff
DE2644244A1 (de) Verfahren zur entfernung von schwefeldioxid und stickstoffoxiden aus gasen
DE2447221C3 (de) Verfahren zur Vernichtung von Cyanwasserstoff gas
DE2837416B2 (de) Vorrichtung zur Weiterverarbeitung von Kohleentgasungsrohgas
DE2122000A1 (de) Verfahren zur Umwandlung von Schwe felwasserstoff in freien Schwefel
EP0520317A1 (de) Verfahren zur thermischen Umsetzung von Schwefelwasserstoff zu elementarem Schwefel
DE2361910C3 (de) Verfahren zur Beseitigung von Abwässern, die bei der Entschwefelung von Koksofengas mit einer organische Sauerstofffiberträger enthaltenden Waschlösung anfallen
DE2700557C2 (de) Verfahren zur Behandlung von Stickstoffoxide enthaltendem Verbrennungsabgas
DE1963026B2 (de) Verfahren zur Gewinnung von freiem Schwefel aus einem Gasstrom, der wenigstens etwa 45 Mol-% Schwefelwasserstoff enthält

Legal Events

Date Code Title Description
Q172 Divided out of (supplement):

Ref country code: DE

Ref document number: 2449258

8110 Request for examination paragraph 44
8181 Inventor (new situation)

Free format text: PALM, JOHN WILLIAM, 74135 TULSA, OKLA., US

AC Divided out of

Ref country code: DE

Ref document number: 2449258

Format of ref document f/p: P

D2 Grant after examination
8363 Opposition against the patent
8331 Complete revocation