-
Hydraulisches Bindemittel enthaltender Katalysator und dessen Verwendung
zur Methanisierung von Kohlenoxide und Wasserstoff enthaltenden Gasen Die vorliegende
Erfindung betrifft einen durch ein hydraulisches Bindemittel verfestigten Nickelträgerkatalysator
und dessen Verwendung zur Methanisierung von Kohlenoxide und Wasserstoff enthaltenden
Gasen. Der Katalysator wird wie folgt hergestellt: aus wäßriger Lösung von Salzen
des Nickels und Aluminiums wird die Verbindung Ni5MgAl2(OH)16 . CO3 4 H20 oder Ni6Al2(OH)16
CO3 4 H20 auf vorgelegtes Zirkondioxid und/oder TiO2 und/oder A120) aufgefällt.
Der so erhaltene Niederschlag wird getrocknet und aalciniert; die dabei erhaltene
Röstmasse wird mlt Calciumaluminat (Tonerdeschmelzzement) und Wasser gemischt, verpreßt
und anschließend thermisch nachbehandelt.
-
Die katalytische Hydrierung von Kohlenoxiden zu Methan ist seit über
70 Jahren bekannt, Als Katalysatoren sind insbesondere. die Elemente der 8. Nebengruppe,
wie Eisen, Kobalt und Nickel, ebenso wie die Edelmetalle der 8. Gruppe untersucht
worden Evgl. den Artikel von Mills und Steffgen in Catalysis Reviews 8 (2), Seiten
159 bis 210 (1973), insbesondere Seite 1813. Von den dort für die Methanisierung
als geeignet bezeichneten Elementen ist das zuerst benutzte Nickel auch heute noch
das aktive Metall der Wahl. Nickel wurde bislang meist auf Aluminiumoxid als Träger
für die Methanisierung von Kohlenmonoxid in Wasserstoff bzw. in Ammoniaksynthesegasen
technisch angewendet. Solche konventionellen Methanisierungskatalysatoren sind jedoch
nur gut geeignet, wenn der Gehalt an Kohlenmonoxid im zu reinigenden Gas 500 bis
ca. 5 000 ppm (0,05 bis 0,5 Volumenprozent) nicht übersteigt.
-
Wegen der Erdgasverknappung, vor allem in den USA, wird neuerdings
zur Herstellung von gegen Erdgas austauschbaren Gasen erwogen, sowohl flüssige Kohlenwasserstoffe
durch Dampfspaltung an Nickelkatalysatoren in sogenannte methanreiche bzw. wasserstoffreiche
Gase zu spalten. Diese Spaltgase können je nach den angewendeten Reaktionsbedingungen
1 bis 15 Volumenprozent CO, bezogen auf das trockene Spaltgas, enthalten - vgl.
Ullmann Enzyklopädie der technischen Chemie, Ergänzungsband, 3. Auflage (1970),
Seite 470, insbesondere Tabelle 1) als auch Kohle für die Herstellung von Erdgasaustauschgasen
heranzuziehen. Hierbei können je nach den Verfahrensbedingungen Synthesegase erhalten
werden, die bis zu 32 Volumenprozent Kohlenmonoxid enthalten (vgl. DAS 1 094 395,
Spalte 1, zweiter Absatz).
-
Die aus den flüssigen Kohlenwasserstoffen bzw. den festen Brennstoffen
erhaltenen Spaltgase sollen dann durch Methanisierung des Kohlenoxids bzw. der Kohlenoxide
in praktisch reines Methan übergeführt werden. Bei den genannten hohen Gehalten
an Kohlenmonoxid treten Probleme auf, die noch nicht befriedigend gelöst sind.
-
Wegen der starken Exothermie der Methanisierungsreaktion können pro
Volumenprozent Kohlenmonoxid Erwärmungen von bis zu +50°C auftreten. An die bei
diesen Umsetzungen verwendeten Katalysatoren werden sehr hohe Anforderungen gestellt.
Es hat sich erwartungsgemäß gezeigt, daß die bisher verwendeten konventionellen
Methanisierungskatalysatoren diesen Anforderungen nicht gerecht werden (vgl. dazu
Hydrocarbon Processing, April 1974, Seiten 69 bis 74, insbesondere Figur 5 auf Seite
72).
-
Aber auch verfahrenstechnisch sind die Probleme bei der Methanisierung
von Gasen mit Kohlenmonoxid-Gehalten von über 5 % nicht gelöst, wie aus den offengelegten
deutschen Anmeldungen 2 201 278 und 2 202 165 hervorgeht. In beiden Anmeldungen
werden Verfahren beschrieben, mit denen versucht wird, die für die Methanisierungsgleichgewichte
günstigen Temperaturbereiche von 250 bis 4500C durch technische Maßnahmen, wie Mehrstufen-Methanisierung,
Teilkonvertierung bzw. Recycle von Endprodukt bzw. Zuführung von Synthesegas zu
bereits methanisierten Gasen, einzuhalten.
-
Es ist bereits aus den offengelegten deutschen Anmeldungen 2 231 316
und 2 255 877 bekannt, Nickelkatalysatoren herzustellen, die bei Vorwärmtemperaturen
von 200 bis 3000C der zu methanisierenden Gase das Methanisierungsgleichgewicht
vollständig einstellen. Diese Katalysatoren sind aktiv, besitzen jedoch nur eine
ausreichende thermische Beständigkeit bis zu Temperaturen von ca. 5000C.
-
Es besteht aber aus den genannten Gründen ein Interesse an Methanisierungskatalysatoren,
die bei Vorwärmtemperaturen der zu methanisierenden Gase von 200 bis 350 0C das
Methanisierungsgleichgewicht einstellen und noch bei Temperaturen oberhalb 500 bis
zu 7500C eine gute mechanische Festigkeit bei gleichzeitig guter Aktivität aufweisen.
-
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß es gelingt, solche
Katalysatoren herzustellen.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen, ein hydraulisches Bindemittel
enthaltenden Nickelkatalysator, der dadurch gekennzeichnet ist, daß man zu seiner
Herstellung Verbindungen der Formel Ni5MgAl2(OH)16 . C03 . 4 H20 oder Ni6Al2(OH)16
. CO3 4 H20 aus einer wäßrigen Lösung der entsprechenden Salze auf einen in Suspension
vorgelegten Träger auffällt, den Träger mit der Auffällung abtrennt, trocknet, calciniert
und die so gewonnene Röstmasse trocken mit Tonerdeschmelzzement mischt, Wasser zusetzt,
verpreßt und nach dem Abbinden des Zements den Katalysator gewinnt.
-
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung dieses Katalysators für
die Methanisierung von Kohlenoxide und Wasserstoff enthaltenden Gasen, gleich welcher
Provenienz, bei normalem oder erhöhtem Druck und bei Temperaturen im Bereich von
250 bis 7500C.
-
Die Herstellung der Verbindungen Ni5MgAl2(OH)16 . CO3 . 4 H20 bzw.
Ni6Al2(0H)16 . CO3 . 4 H20 ist in den offengelegten deutschen Anmeldungen 2 231
316 und 2 255 877 offenbart. (Vgl. dazu insbesondere die Beispiele 1 und 2 der zitierten
offengelegten Anmeldungen.) Der in diesen Offenlegungsschriften genannte
Katalysatorvorläufer
kann auch auf keramische Träger, wie Aluminiumoxid, Tonerdehydrate (Bayerit, Böhmit,
Hydrargillit oder deren Mischungen), Titandioxid, Kieselsäure, Zirkondioxid, künstliche
und synthetische Silikate, wie Magnesiumsilikate oder Aluminiumsilikate aufgefüllt
werden.
-
Als Träger, auf denen diese Verbindungen aufgefällt werden können,
kommen für das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere Aluminiumoxide, Titandioxid
und vorzugsweise Zirkondioxid in Betracht. Die zuletztgenannten Trägerbestandteile
können auch in Mischungen angewendet werden, z.B. hat es sich als sehr geeignet
erwiesen, o(-Aluminiumoxid zusammen mit Zirkondioxid anzuwenden. Auch Titandioxid
und Zirkondioxid bzw. Aluminiumoxid können zusammen angewendet werden.
-
Unter Röstmasse im Sinne der vorliegenden Erfindung soll der in den
zitierten Offenlegungsschriften genannte Katalysatorvorläufer nach dem Calcinieren
zuzüglich des Trägers verstanden werden.
-
Der Träger, falls dieser ausschließlich aus Zirkondioxid besteht,
wird in'Mengen von bis zu 25 Gewichtsprozent, vorzugsweise in Mengen von 5 bis 15
Gewichtsprozent, angewendet. Falls außer Zirkondixod noch d-Al203 oder Titandioxid
angewendet werden, wird die Gesamtmenge des Trägermaterials so gewählt, daß die
Summe dieser Oxide höchstens 25 Gewichtsprozent der Röstmasse beträgt. Zweckmäßig
beträgt der Anteil an Zirkondioxid in diesen Mischungen bis zu 10 Gewichtsprozent
der Röstmasse.
-
Ein besonders bevorzugter Katalysator enthält ca. 7 Gewichtsprozent
Zirkondioxid, etwa 12 Gewichtsprozent i-Al203 bzw. Ei02, bezogen auf die Röstmasse.
-
Die Röstmasse enthält nach dem Trocknen und Calcinieren etwa 30 bis
55 Gewichtsprozent Nickel, bezogen auf die gesamte Röstmasse und berechnet als Metall,
und bis zu 25 Gewichtsprozent einer Trägerkomponente aus Zirkondioxid und/oder «-Al203
und/oder TiO2.
-
Die Röstmasse wird mit Tonerdeschmelzzement, das ist praktisch reines
Calciumaluminat, in einer Menge von 5 bis 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise in einer
Menge von 10 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf die Röstmasse, gemischt. Als Tonerdeschmelzzement
kommt ein solcher in Betracht, der folgende Bestandteile (in Gew,) aufweist: CaO
26,4; Al203 71,9; Fe203 0,2; SiO2 0,07; Mg0 0,2; Na20 0,4; Spuren K, Cr, Cu, Mn,
Mi, Pb.
-
Um einen genügend aktiven und thermisch beständigen Katalysator zu
erhalten, ist es wesentlich, die Röstmasse bei Temperaturen oberhalb von 3500C zu
calcinieren. Nach diesem Vorgang wird die Röstmasse in den vorgenannten Mengenverhältnissen
mit Tonerdeschmelzzement trocken gemischt. Anschließend wird mit so viel Wasser
versetzt, daß das Gut gerade noch rieselfähig ist. Dies ist im allgemeinen bei Wasserzusätzen
von 0,2 bis 2 kg Wasser pro kg Tonerdeschmelzzement der Fall. Die noch rieselfähige
Masse wird verpreßt und verformt. Zur Beschleunigung des Abbindevorganges des Tonerdeschmelzzementes
werden die geformten Preßlinge noch mehrere Tage, bis zu einer Woche feucht gelagert,
bevor sie nach der Reduktion angewendet werden können. Vergleichbar gute Festigkeiten
erhält man, wenn der Katalysator nach dem Verpressen kurz gewässert und anschließend
bei 110°C 12 Stunden lang getrocknet wird.
-
Der erfindungsgemäße Katalysator ist geeignet für die Methanisierung
von Kohlenoxide enthaltenden Gasen jeglicher Provenienz.
-
Kohlevergasungsgase enthalten in der Regel 10 bis 72 Gewichtsprozent
CO. Da für die Methanisierung ' E2/CO-Verhältnisse von mindestens 3 angewendet werden
müssen, ist der für die Methanisierung zulässige Höchstgehalt an CO nach oben auf
25 Volumenprozent beschränkt. Gase, die einen höheren Kohlenmonoxid-Gehalt als 25
% enthalten, müssen daher in der Regel zur Erzeugung von Wasserstoff konvertiert
bzw. teilweise konvertiert werden, um den für die Methanisierung erforderlichen
Wasserstoff zu erzeugen (vgl. dazu auch die DOS 2 201 278). Spaltgase aus der Hochtemperatur-Dampfreformierung
von flüssigen Kohlenwasserstoffen, die CO-Gehalte bis zu 15 Gewichtsprozent enthalten,
können - falls das erforderliche H2/CO-Verhältnis gegeben ist -direkt methanisiert
werden. Bei einem Anteil von 20 Volumenprozent
CO im zu methanisierenden
Gas ist bei adiabatischer Verfahrensweise mit einem Temperaturanstieg im Katalysatorbett
von über 4000C zu rechnen. Damit ergibt sich bei einer Eintrittstemperatur der Gase
von 300°C eine Reaktoraustrittstemperatur von über 700°C. Der erfindungsgemäße Katalysator
ist bevorzugt für die Methanisierung von Gasen geeignet, die einen relativ hohen
Gehalt an Kohlenmonoxid, von z¢B. 10 bis 20 Vol- auSweisen (vgl. dazu Beispiel 4).
Der Katalysator ist außerdem im genannten Temperaturbereich ausreichend aktiv, z.3.
sind Vorwärmtemperaturen der zu methanisierenden Gase von z.B. 2800C ausreichend,
um das Methanisierungsgleichgewicht vollständig einzustellen. Er ist wenig anfällig
gegen Temperaturschwankungen von mehreren 1O00C, d.h. er ist besonders geeignet
bei schwankendem CO-Gehalt der zu methanisierenden Gase. Deshalb ist der erfindungsgemäße
Katalysator auch im Bereich der reinen Tieftemperatur-Methanisierung, d.h. zwischen
250 und 4500C, besonders geeignet, bei schwankenden CO-Gehalten, die Anlaß zu beträchtlichen
Schwankungen des Temperaturanstieges geben und bei Katalysatoren vom Stande der
Technik zu den bekannten Schädigungen wegen Überhitzung führen.
-
Zusammenfassend kann daher festgestellt werden, daß der erfindungsgemäße
Katalysator insbesondere zur Methanisierung von Kohlenoxide enthaltenden Gasen geeignet
ist. Diese Gase können Kohlenoxid-Gehalte von 2 und bis zu 25 Volumenprozent enthalten,
wenn eine ausreichende Menge Wasserstoff für die Methanisierung zur Verfügung steht.
In diesem Falle wird die Methanisierung so durchgeführt, daß die Gase mit einer
Eintrittstemperatur von etwa 250 bis 3500C über das Bett eines erfindungsgemäßen
Katalysators geleitet werden, wobei ein adiabatischer Temperaturanstieg von über
4O00C zugelassen werden kann. Die bei der Methanisierungsreaktion entstehende Wärme
kann genutzt werden zur Erzeugung von hochgespanntem Dampf. Dieser kann gegebenenfalls
dazu benutzt werden, um die Gase auf die erforderliche Vorwärmtemperatur aufzuheizen,
der Rest kann exportiert werden.
-
Soll aus den Kohlenoxide enthaltenden Gasen, wie z.B. Kohlevergasungsgasen,
praktisch reines Methan hergestellt werden, so empfiehlt es sich, im Anschluß an
die Hochtemperatur-Methanisierungsstufe (aT ungefähr 4000C) noch eine Methanisierung
bei
niedrigeren Temperaturen durchzuführen, um den gewünschten Methangehalt zu erzielen.
Diese zweite Methanisierungsstufe kann, da der Kohlenmonoxid-Gehalt durch die vorgeschaltete
Hochtemperatur-Methanisierung drastisch reduziert wird, mit konventionellen Katalysatoren
durchgeführt werden.
-
Der erfindungsgemäße Katalysator ist auch zur Erzeugung von heißem
Wasser bzw. Wärme in einem Verbundsystem besonders gut geeignet So könnte die Energie
eines Hochtemperaturkernreaktors in einem Verbundsystem zur Verfügung gestellt werden,
in dem mit dieser Energie Synthesegas erzeugt und am Ort des Verbrauchers das Synthesegas
methanisiert und die dabei anfallende Energie genutzt wird. Das erzeugte Methan
gelangt dann zurück zum Reaktor und wird dort erneut in Synthesegas umgewandelt
Für ein solches Verfahren ist als oberer Richtwert für die Methanisierungsreaktion
eine Temperatur von 650 0C genannt worden.
-
Nachstehend wird die Herstellung von zwei Methanisierungskatalysatoren
A und B vom Stande der Technik beschrieben.
-
Katalysator A Zur Herstellung eines für die Reinigung von Ammoniaksynthesegas
geeigneten Katalysators wurden je 33,3 Gewichtsteile Nickeloxid, Magnesiumoxid und
Aluminiumoxid in Form der Hydroxide gemischt, getrocknet und tablettiert ( 5 x 5
mm). Nach der Reduktion mit Wasserstoff enthält der fertige Katalysator ca. 28 Gewichtsprozent
Nickel, berechnet als Metall, auf dem Träger Aluminiumoxid und Magnesiumoxid; er
wies eine Stirndruckfestigkeit von 510 kp/cm2 auf.
-
Katalysator B Ein weiterer, für die Methanisiening von Kohlenoxiden
enthaltenden Gasen geeigneter Katalysator wurde, wie in Beispiel 1 der offengelegten
deutschen Anmeldung 2 255 909 beschrieben, hergestellt.
-
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele näher erläutert.
In den Beispielen 1, 2 und 3 ist die Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatoren
beschrieben. Beispiel 4 zeigt die Anwendung des erfindungsgemäßen Katalysators C.
In Beispiel 5 ist ein Vergleich der erfindungsgemäßen Katalysatoren C und D mit
Katalysatoren vom Stande der Technik (A und B) gegeben. Die Zusammensetzung von
Katalysatoren ist in Gewichtsprozenten angegeben, falls nichts anderes vermerkt
ist.
-
Beispiel 1 Katalysator C Ein erfindungsgemäßer Katalysator, der die
Verbindung Ni5MgA1209 (Anteil 0,93), Zirkondioxid als weiteren Trägerbestandteil
(Anteil 0,07) und 30 % eines kieselsäurefreien Tonerdeschmelzzementes enthielt Zusammensetzung
des Tonerdeschmelzzementes: 26,4 CaO; 71,9 A1203, 0,2 Fe2O3; 0,2 MgO; 0,4 Na2O;
0,07 SiO2 und Spuren K, Cr, Cu, Mn, Ni sowie PbJ, wurde wie folgt hergestellt: Zu
der Suspension I wurde innerhalb von 15 Minuten Lösung II hinzugefügt. Die Zusammensetzung
der Suspension bzw. der Lösung war wie folgt:-Suspension I: 1 250 g Soda in 6 1
Wasser mit 37,5 g ZrO2 Lösung II: 255 g Mg(NO3)2 . 6 HsO (vgl. Beispiel 1) 1 280
g Ni(N03)2 . 6 H20 690 g Al(N03)3 9 9 H20 in 6 1 Wasser.
-
Der entstehende Niederschlag von N15Mg(OH)16 . C03 4 H20 auf Zirkondioxid
wurde abfiltriert, alkalifrei gewaschen, 12 Stunden bei 1100C getrocknet und anschließend
4 Stunden lang bei 4000C calciniert. Die dabei erhaltene Röstmasse enthält somit
Nickeloxid und Magnesiumoxid, Aluminiumoxid und Zirkondioxid als Trägerbestandteile.
350 g der Röstmasse wurden mit 150 g Tonerdeschmelzzement (Zusammensetzung vgl.
oben) trocken gemischt, mit 60 g Wasser versetzt, zu 3 x 3 mm Tabletten verpreßt,
im Anschluß daran kurz'gewässert, zum vollständigen Abbinden noch 6 Tage lang bei
400C in einem geschlossenen System in feuchtem Zustand aufbewahrt.
-
Danach wurde an den Tabletten eine Stirndruckfestigkeit von 464 kg/cm2
gemessen; das Schüttgewicht betrug 1,57 kg/l, der Glühverlust wurde zu 22,4 % (bei
10000C) und der Nickelgehalt zu 28,7 , bezogen auf den oxidischen Zustand, bestimmt.
Vor der Anwendung muß der Katalysator noch reduziert werden; dies kann mit Wasserstoff
oder mit anderen reduzierenden Gasen geschehen.
-
Beispiel 2 Katalysator D Ein erfindungsgemäßer Katalysator, der die
Verbindung Ni5MgA1209 (Anteil 0,81), ZrO2 sowie i-A120) als weitere Trägerbestandteile
(in Anteilen von 0,07 bzw. 0,12) und 15 % eines kieselsäurefreien Tonerdeschmelzzementes
(Zusammensetzung wie in Beispiel 1) enthält, wurde wie folgt hergestellt: Die Lösungen
1 und II wurden in der Suspension III bei einer Temperatur von 600C kontinuierlich
so vereinigt, so daß der pH-Wert der Lösung nicht unter 8,5 abfiel.
-
Die Zusammensetzung der Lösungen bzw. der Suspension war wie folgt:
Lösung I: 1 250 g Soda in 6 1 Wasser Lösung II: 255 g Mg(N03)2 . 6 H20 1 280 g Mi
(NO3)2 . 6 H20 690 g Al(N03)3 . 9 H2O in 6 1 Wasser Suspension III: 43,2 g Zirkondioxid
und 74,0 g o<-Al203 in 3 1 Wasser.
-
Der entstandene Niederschlag wurde abfiltriert, gewaschen, der Filterkuchen
12 Stunden bei 1100C getrocknet und anschließend 4 Stunden bei 400°C calciniert.
-
425 g der so hergestellten Röstmasse wurden mit 75 g Tonerdeschmelzzement
trocken gemischt, mit, 75 g Wasser versetzt und zu 3 x 3 mm Tabletten verpreßt.
Der fertige Katalysator wurde kurz gewässert und dann 12 Stunden lang bei 1100C
getrocknet,
Danach hatte der Katalysator eine Stirndruckfestigkeit
von 453 kp/ cm2, ein Schüttgewicht von 1,52 kg/l, einen Nickelgehalt von 30,3 %,
bezogen auf den oxidischen Zustand, und einen Glühverlust von 22,9 ffi (bei 1O000C).
-
Beispiel 5 Ein Katalysator, der die Verbindung Ni6Al209 (Anteil 0,85)
auf TiO2 als weiterem Trägerbestandteil (Anteil 0,25) und 20 ß eines kiese lsäurefre
ien Tonerdes chmelzzementes enthält (Zusammensetzung des Tonerdeschmelzzementes
wie Katalysator C), wurde wie folgt hergestellt: Zunächst wurden die Lösungen I
und II sowie die Suspension III zubereitet. Diese Lösungen bzw. die Suspension enthielt
folgende Bestandteile: Lösung I: 1 909 kg Soda in 6 1 Wasser Lösung II: 1 745 kg
Ni(N03)2 . 6 H20 750 kg Al(NO)2 9 9 H20 in 6 1 Wasser Suspension III: 57 g TiO2
in 3 1 Wasser.
-
In der Suspension III wurde bei 60°C und einem pH-Wert von nicht kleiner
als 8 Lösung I und II vereinigt. Der entstandene Niederschlag wurde abfiltriert,
alkalifrei gewaschen, bei 1100C 12 Stunden lang getrocknet und anschließend 4 Stunden
bei 4000C calciniert.
-
400 g der so hergestellten Röstmasse wurden mit 100 g Tonerdeschmelzzement
trocken gemischt, mit 150 g Wasser versetzt und danach zu 3 x 3 mm Tabletten verpreßt.
Die Tabletten wurden kurz gewässert und dann 12 Stunden bei 110°C behandelt.
-
Danach hatte der Katalysator eine Stirndruckfestigkeit von 463 kp/
cm2, ein Schüttgewicht von 1,53 kg/l, einen Glühverlust von 24,1 (bei 10000C) und
einen Nickelgehalt von 41,3 %, bezogen auf den oxidischen Zustand.
-
Beispiel 4 In ein Reaktionsrohr mit einer lichten Weite von 16 mm,
in dessen
Mitte eine ThermohUlse mit 6 mm Außendurchmesser eingepaßt
war, wurden 100 ml des Katalysators C (- 60 cm Schichtlänge) eingefüllt. Das Reaktionsrohr
war mit einer Schutzheizung zur Simulation adiabatischer Betriebsbedingungen umgeben.
Vor Versuchsbeginn wurde der Katalysator durch Überleiten von Wasserstoff innerhalb
von 12 Stunden bei einer Temperatur von 4500C und einem Druck von 20 ata reduziert.
-
In einer drei Versuche umfassenden Testreihe wurden CO-haltige Gase
verschiedener Zusammensetzung (vgl. Tabelle 1) mit einer Vorwärmtemperatur von 2800C
und bei einem Druck von 20 ata, einer Belastung von 32,5 Nm3/1 Katalysator und Stunde
und einem Wasserdampfanteil von 0,4 Volumen/Volumen Trockengas durch das Bett dieses
Katalysators C geleitet.
-
In der Tabelle ist die Zusammensetzung des Trockengases am Eingang
und am Ausgang des Reaktors angegeben. Die Eintrittstemperatur der Gase betrug in
allen Versuchen 2800C. Die maximale Reaktionstemperatur, TmaX, sowie die Temperaturdifferenz
A T zwischen Eintrittstemperatur und Tmax sowie die Stirndruckfestigkeit der nach
500 Stunden ausgebauten Katalysatorproben sind ebenfalls in Tabelle 1 aufgeführt.
Die Festigkeit des Katalysators vor Durchführung des Versuches betrug 464 kp/om2.
-
T a b e l l e 1
Vers. Trockengas in Vol.% Tmax # T Festigkeit Lage des TP-Max
Anteil der reale |
Nr. CO H2 CH4 CO2 °C °C nach 500 h nach Schrumpfung Wanderung |
kp/cm² 5h 500 h TP-Max |
Ein 10,2 46,4 25,0 18,4 |
1 596 316 266 13,3 23,3 - 3,3 |
Aus 3,9 28,7 43,9 23,5 + 6,7 |
Ein 14,8 51,7 20,2 13,3 |
2 640 360 243 14,2 25,0 - 3,5 |
Aus 5,9 37,2 37,1 19,8 + 7,3 |
Ein 20,4 63,2 4,2 12,2 |
3 716 436 216 13,3 28,3 - 5,0 |
Aus 11,3 51,1 17,8 19,8 + 10,0 |
Die Versuche wurden nach 500 Stunden abgebrochen, Als Maß für
die Aktivität des Katalysators ist in der Tabelle die Strecke in % der ursprünglichen,
nicht geschrumpften Schichtlänge des Katalysatorbettes, die das Temperaturprofil-Maximum
(TP-Max) innerhalb von 495 Stunden durchwandert, zu entnehmen. Die Lage des Temperaturprofil-Maximums
wurde nach 5 und nach 500 Stunden, jeweils bezogen auf ß Schichtlänge des ursprünglichen
Katalysatorbettes, bestimmt. Durch das Auftreten hoher Temperaturdifferenzen im
Katalysatorbett (vgl. die # T-Werte in der Tabelle 1) tritt jedoch eine Schrumpfung
des Katalysatorbettes auf; die gefundenen Meßwerte für die Wanderung des Temperaturprofil-Maximums
müssen daher korrigiert werden. Dies geschieht in einem Abzug für die Schrumpfung
der Katalysatorschicht, ausgedrückt in der Schichtlänge. Die Lage des Temperaturprofil-Maximums
(TP-Max), der Anteil der Schrumpfung und die reale Wanderung des TP-Max sind in
der Tabelle jeweils in % der ursprünglichen Schichtlänge angegeben.
-
Zur Erläuterung: Die reale Wanderung des TP-Max betrug in Versuch
1 lediglich 6,7 % der Schichtlänge von 60 cm, obwohl der Lageunterschied für 495
Versuchsstunden 10,0 % der ursprUnglichen Schichtlänge betrug. Nach Abschluß dieses
Versuches war jedoch das Katalysatorbett um einen Anteil von 3,3 ß der ursprtnglichen
Schichtlänge geschrumpft. Um diesen Betrag der Schrumpfupg ist daher der Wert von
10,0 % zu korrigieren; die reale Wanderung des TP-Max betrug daher in Versuch 1
nur 6,7 % der ursprünglichen Schichtlänge.
-
Die Versuchsergebnisse belegen, daß die Schrumpfung des Katalysators
um so größer ist, je hMher das Temperatur-Maximum liegt. Die erfindungsgemäßen Katalysatoren
zeigen Jedoch bei Schrumpfungen bis zu 15 % noch die erforderliche 11ärte und ausreichende
Aktivität. Es wurde festgestellt, daß die Festigkeit des Katalysators am Anfang
exponentiell abnimmt, nach 500 Stunden sich im Bereich zwischen 200 bis 308 kp/cm2
befindet und bei längerem Betrieb erneut zunimmt0
Beispiel 5 Zur
Verdeutlichung eines technischen Fortschritts der erfindungsgemäßen Katalysatoren
gegenüber Katalysatoren vom Stande der Technik wurden die erfindungsgemäßen Katalysatoren
D und E mit den Katalysatoren A und B verglichen. Dazu wurden jeweils 100 ml der
Katalysatoren A, B, D und E in die in Beispiel 4 beschriebene Apparatur eingebaut.
An diesen Katalysatoren wurde ein Gas praktisch gleicher Zusammensetzung (vgl. Tabelle
2), das jeweils auf 3000C vorgewärmt worden war (Reaktoreintrittstemperatur daher
3000C), umgesetzt. Die übrigen Verfahrensparameter entsprechen denen von Beispiel
4.
-
Als Versuchsergebnisse sind in Tabelle 2 neben den Austrittstemperaturen,
die sich praktisch nicht unterscheiden, insbesondere die Festigkeiten für die nach
500 Stunden ausgebauten Katalysatorproben und ferner die reale Wanderung des Temperaturprofil-Maximums
angegeben.
-
T a b e l l e 2
Katalysator- Trockengas in Vol.% # T Festigkeit in kp/cm² reale
Wanderung |
Bezeichnung CO H2 CH4 CO2 °C vor nach des TP-Max |
Ein 14,5 53,2 13,4 18,9 |
A 355 510 28 |
Aus 7,6 37,7 29,0 25,7 43,4 |
Ein 14,3 53,1 13,6 19,0 |
B 354 476 zerpl. - |
Aus 7,5 37,5 29,1 25,9 |
Ein 14,5 53,3 13,3 18,9 |
D 355 453 251 |
Aus 7,8 37,8 28,9 25,5 6,5 |
Ein 14,6 53,2 13,0 19,2 |
E 356 463 236 |
Aus 7,8 37,7 28,8 25,7 6,0 |
Der Versuch mit dem Katalysator B mußte in der 86. Stunde wegen
zu hohem Druckverlust infolge Katalysatorzerfalls abgebrochen werden.
-
Die Versuchsergebnisse belegen, daß die Katalysatoren A und B für
die Hochtemperaturmethanisierung aufgrund der geringen Festigkeitseigenschaften
und der geringen Aktivitätswerte nicht geeignet sind. Katalysator B zerfällt und
Katalysator A zeigt neben einer zu geringen Resthärte von 28 kp/cm nach 500 Stunden
(gefordert sind ca. 50 bis 70 kp/cm2) auch eine erheblich geringere Aktivität, verglichen
mit den erfindungsgemäßen Katalysatoren, die in der hohen realen Wanderungsgeschwindigkeit
des Temperaturprofil-Maximums von 43,4 %, bezogen auf die ursprüngliche Schichtlänge,
zum Ausdruck kommt.