DE2461293B2 - Verfahren zum kuehlen von gussteilen - Google Patents
Verfahren zum kuehlen von gussteilenInfo
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Kühlen von Gußteilen aus Normalglühtemperatur bis
auf übliche Weiterverarbeitungstempe.-atur mit einer Kühlanlage nach Patentanmeldung P 24 32 765.9-24 bei
der eine erste Kühlzone vorgesehen ist, in welcher die Gußteile zunächst an der Luft durch Abstrahlungskühlung
und natürliche Konvektion auf eine Temperatur unterhalb der kritischen Umwandlungstemperatur,
insbesondere auf 7200C, abgekühlt werden, bei der die
Gefügeumwandlung beendet ist, wobei anschließend mindestens zwei weitere Kühlzonen vorgesehen sind, in
welchen die Gußteile einer Luft- und danach einer Konvektions- und/oder einer kombinierten Luft- und
Wassersprühabkühlung mit erzwungenem stark beschleunigten Abkühlvorgang unterworfen sind, und
wobei eine endlose Transportvorrichtung zur Aufnahme und zum Transport der Gußteile verwendet wird.
Aus der DT-AS 12 44 821 ist bereits eine Anlage zum Abkühlen von flachen, gegossenen Stahlstücken mit
Verdickungen bekannt, und zwar wird hier das betreffende abzukühlende Gußstück zunächst an Luft
auf eine Temperatur unterhalb der kritischen Umwandlungstemperatur, in diesem speziellen bekannten Fall
auf eine Temperatur unter 693°C, abgekühlt, worauf eine Luft- und anschließend eine kombinierte Luft- und
Wassersprühabkühlung erfolgt. Die bekannte Anlage ist auf ganz spezielle Gußteile abgestimmt, die der
Abkühlung unterworfen werden, um nachträglich eine Gefügeumwandlung zu bewirken, was in der Fachsprache
mit »Glühen« bezeichnet wird. Darüber hinaus handelt es sich um formmäßig besondere Stahlgußteile,
und zwar sind flache gegossene Stahlstücke mit Verdickungen angesprochen, wie insbesondere scheibenartige
Gußstücke mit einem verdickten Nabenteil für Wagonräder. Demgemäß ist in dieser Auslegeschrift
eine besondere Vorrichtung beschrieben, deren Kühlteil ausschließlich auf die Verdickung des Gußstückes
gerichtet ist. Aus diesem Grunde ist in der bekannten Vorrichtung jedes einzelne Gußstück für sich in einer
ι besonderen, wenn auch endlos arbeitenden Fördervorrichtung gehalten und wird schrittweise zu den beiden
einzigen nacheinander wirkenden Kühlvorrichtungen transportiert, wobei diese Kühlvorrichtungen in Form
von gebogenen Rohren auf die Verdickung geschwenkt ι werden, wenn das Gußstück während des Kühlvorganges
seine Ruhestellung eingenommen hat. Selbst wenn in Spalte 4, Absatz 1, dieser Auslegeschrift von einem
stark beschleunigten erzwungenen Abkühlvorgang der Nabe die Rede ist, so ist diese stufenweise Kühlung in
zwei Stufen nur im Verhältnis zu einer vorausgegangenen Kühlung an Luft zu sehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, durch welches die weiteren
Kühlzone.i derart abgestimmt sind, daß unzulässige Eigenspannungen (Gitterverzerrungen) innerhalb des
Gußteiles vermieden werden.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Abkühlvorgang in den der ersten
Kühlzone folgenden weiteren Kühlzonen unter Einhaltung einer konvexen Abkühlkurve im Bereich von
Wärmeübergangszahlen von etwa 20 bis etwa 4000 kcal/m2 h° C verläuft. Während sich bei bisher
bekannten Abkühlungsverfahren stets eine konkave Abkühlungskurve ergab, wird durch das erfindungsgemäße
Verfahren eine konvexe Abkühlungskurve erreicht und damit in einfacher Weise und mit Sicherheit
vermieden, daß die oben erläuterten Schwierigkeiten auftreten, wobei dennoch insgesamt eine wesentlich
kürzere Abkühlungszeit und damit die Möglichkeit eines kontinuierlichen Betriebes erreicht wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus dem Anspruch 2.
Die Erfindung sei anhand der nachfolgend erläuterten Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Diagramm mit Darstellung des Temperaturverlaufes
in Abhängigkeit von der Zeit, und
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispieles
einer Anlage mit aufeinander folgenden Vorrichtungen zur Erzielung eines Produktionsablaufes
im kontinuierlichen Betrieb.
Fig. 1 veranschaulicht im Diagramm den prinzipiellen
Temperaturverlauf während des gesamten Abkühlungsvorganges in den einzelnen aufeinander folgenden
Kühlzonen, und zwar ist die Temperatur Tin 0C über
die Zeit t in Minuten aufgetragen. Die konkav verlaufende Kurve 1 veranschaulicht im Prinzip die
bisherigen Abkühlungsverfahren nach dem Stand der Technik, wobei ersichtlich ist, daß trotz schneller
Abkühlung im Anfangsteil, woraus sich die zu Anfang erläuterten Schwierigkeiten ergeben, der gesamte
Abkühlungsvorgang einen verhältnismäßig langen Zeitraum in Anspruch nimmt. Nach dem erfindungsgemäßen
Abkühlungsverfahren verläuft die Abkühlkurve nach der ausgezogen gezeichneten Linie 2, wobei
jedoch eine Regelung in Anpassung an die Größe und die Art der zu kühlenden Metallteile innerhalb des
schraffiert gezeichneten Bereiches 3 zwischen den gestrichelten Linien 4 und 5 möglich ist. Im einzelnen
erkennt man aus diesem Diagramm, daß zufoige der Mehrstufenkühlung mit stark ansteigenden Wärmeübergangszahlen
im ersten Abkühlungsbereich nur eine sehr schwache Temperaturabnahme des betreffenden
Gußstückes erfolgt, die der natürlichen Abkühlung sehr
nahe kommt, um die oben erläuterten Nachteile, wie z. B. Bildung eines Hartegefüges, zu vermeiden. Der
nachfolgende Kurvenbereich entspricht einer Dreistufenkühlung mit Luftschlitzdüsen und gesteuerter Mehrstoffdüsung.
Die Kühlstrecke schließt ab mit einer Zweistufenkühlung mit gestaffelter Eindüsung eir.es
flüssigen Mediums.
Um optimale Bedingungen im Te.nperaturverlauf bei konstanten Transportgeschwindigkeiten zu schaffen, ist
erfindungsgemäS die Möglichkeit der Steuerung oder Regelung der Abkühlkurven in den besagten Grenzen
vorgesehen. Eine solche Regelung ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die Größe und das Gewicht der zu
kühlenden Gußteile in der Produktion schwankt, wie es meist in Gießereibetrieben der Fall ist. Bestimmend ist
hier der spezifische Kennwort, d.h. das Gewicht des Gußteiles bezogen auf die Warme austauschende
Fläche.
Es läßt sich durch Berechnung nachweisen, daß für eine festgelegte Produktionsleistung mit bestimmten
Anfangstemperaturen und gewünschten Endtemperaturen des Gußteiles als wesentlicher Proportionalitätsfaktor
die Wärmeübergangszahl bestimmend ist, die dann den Temperaturverlauf in den bestimmten Zeitabschnitten
im Gußteil festlegt. Dieser Verlauf muß auf den Gefügeaufbau des Guteiles abgestimmt sein. Um diesen
Bedingungen Rechnung zu tragen, ist erfindungsgemäß die Möglichkeit der sehr starken Variation der
bestimmenden Wärmeübergangszahl vorgesehen, die zu Beginn des Abkühlungsvorganges von etwa 20 kcal/
m2h°C je nach Gußteil und Gußart beispielsweise auf
etwa 4000 kcal/m2 h°C am Schluß des Abkühlungsvorganges gesteigert werden kann. Durch diese Regelmöglichkeit
wird erreicht, daß selbst die empfindlichsten Gußteile, ob Massengüter oder einzelne große Gußstükke,
auch mit dicken Wandstärken so gekühlt werden können, daß Gefügeänderungen oder -verschiebungen
und schädigende Spannungen während des Kühlvorganges nicht auftreten. In der Praxis ist es z. B. möglich,
das Nachglühen von Sphäroguß bei etwa 90% der Produktion einzusparen und die gesandstrahhen Gußteile
aus der Putztrommel direkt der weiteren spanabhebenden Bearbeitung zuzuleiten.
Allgemein kann folgendes festgestellt werden. Mit dicker werdenden Wandstärken müssen die Gußteile,
wenn ein Härtegefüge durch Gefügeveränderungen oder Gefügeverschiebungen (Spannungen) vermieden
werden soll, eine immer stärker konvex gekrümmte Abkühlkurve durchlaufen.
Es wurde weiter oben bereits angedeutet, daß die Kühlzeiten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
außerordentlich kurz sind. Die Kühlzeiten liegen beispielsweise bei Sphäroguß ohne Bildung eines
Härtegefüges im Gußstück bei etwa 10 Minuten und können je nach Wandstärke oder je nach Gußqnalität
nach oben oder unten hin variieren. Durch die Regelmöglichkeit ergibt sich noch ein weiterer Vorteil,
daß nämlich die einmal eingestellte Abkühlungskurve nahezu konstant bleibt und unabhängig davon ist, ob nur
stoßweise oder nur mit 10% oder 100% der maximalen
Produktionsleistung gefahren wird. Die Temperatur der gekühlten Gußteile bleibt an der Oberfläche im Bereich
des Auslaufes, d. h. vor den Trenntischen einer Produktionsanlage praktisch konstant, d. h. sie ist
unabhängig vom Durchsatz. Das gleiche gilt auch für den Temperaturverlauf im Guüteil während der
Abkühlung.
F i g. 2 zeigt in schematiseher Darstellung den Produktionsablauf in der gesamten Mehrstufenkühlanlage.
Hiernach gelangen die zu kühlenden Gußteile aus der hydraulischen Ausdrückstation 15 über eine
Sonderrüttelvorrichtung 16 auf nacheinandergeschaltete Transportbänder 18, 19. während der Sand in
Richtung des Pfeiles 17 zurückgeführt wird. Nach Durchlauf dieser ersten Kühlzone gelangen die Gußteile
beispielsweise in eine Dreistufen-Kühlzone 20, von hier aus in eine Zweistufen-Kühlzone mit gestufter Eindüsung
22 und über Putz- und Trenntische 23 zu einer Putztrommel 24, so daß bei 25 das gesandstrahlte fertige
Gußteil entnommen werden kann. An die Dreistufen-Kühlzone 20 ist ein Ventilator 21 angeschlossen.
Weiterhin sind gemäß F i g. J Ableitungen 26 bis 30 vorgesehen, die zu einem Naßcntstauber 31 führen, an
den ein weiterer Ventilator 33 angeschlossen ist. und aus welchem der unten abgesetzte Schlamm bei 32
entnommen werden kann.
Eine solche Anlage kann beispielsweise für einen stündlichen Durchsatz von 7 Tonnen bei einer Abkühlung
von etwa 700 C auf etwa 2Ü0X ausgelegt werden.
Bei den meisten auslaufenden Gußteilen ergeben sich Oberflächentemperaturen von weniger als 100'C.
Insgesamt ergibt sich bei einer solchen Auslegung eine Durchlaufzeit von etwa 50 Minuten, gerechnet von der
hydraulischen Ausdrückstation bis zur Stelle 25, an welcher das gesandstrahlte fertige Gußteil entnommen
werden kann. Die Gesamtlänge der etwa 1 Meter breiten Produktionsstraße betragt nur etwa 50 Meter.
Hierzu 2 Blatt Zeichnuneen
Claims (2)
1. Verfahren zum Kühlen von Gui -j\i aus
Normalglühtemperatur bis auf übliche W tierverarbeitungstemperatur
mit einer Kühlanlage nach Patentanmeldung P 24 32 765.9-24 bei der eine erste Kühlzone vorgesehen ist, in welcher die Gußteile
zunächst an der Luft durch Abstrahlungskülilung und natürliche Konvektion auf eine Temperatur
unterhalb der kritischen Umwandlungstemperatur, insbesondere auf 7200C, abgekühlt werden, bei der
die Gefügeumwandlung beendet ist, wobei anschließend mindestens zwei weitere Kühlzonen vorgesehen
sind, in welchen die Gußteile einer Luft- und danach einer Konvektions- und/oder einer kombinierten
Lud- und Wassersprühabkühlung mit erzwungenem stark beschleunigten Abkühlvorgang
unterworfen sind, und wobei eine endlose Transportvorrichtung zur Aufnahme und zum Transport der
Gußteile verwendet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abkühlungsvorgang in den der ersten Kühlzone folgenden weiteren Kühlzonen
unter Einhaltung einer konvexen Abkühlkurve im Bereich von Wärmeübergangszahlen von etwa 20
bis etwa 4000 kcal/m' h° C verläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das flüssige Kühlmedium zur Verdampfungskühlung in Tropfengrößen kleiner als
etwa 50 μ aufgesprüht wird.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE19742461293 DE2461293B2 (de) | 1974-12-23 | 1974-12-23 | Verfahren zum kuehlen von gussteilen |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742461293 DE2461293B2 (de) | 1974-12-23 | 1974-12-23 | Verfahren zum kuehlen von gussteilen |
Publications (3)
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---|---|
DE2461293A1 DE2461293A1 (de) | 1976-07-01 |
DE2461293B2 true DE2461293B2 (de) | 1977-12-08 |
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ID=5934496
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742461293 Granted DE2461293B2 (de) | 1974-07-08 | 1974-12-23 | Verfahren zum kuehlen von gussteilen |
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Families Citing this family (4)
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FR2674540B3 (fr) * | 1991-03-28 | 1993-03-26 | Sollac | Traitement thermique de bobines de produits plats metalliques et installation pour sa mise en óoeuvre. |
DE19632195C1 (de) | 1996-08-09 | 1998-03-05 | Michael Fenne | Verfahren zur Herstellung von Gußstücken |
DE102005015450B3 (de) * | 2005-04-04 | 2006-08-17 | Ipsen International Gmbh | Verfahren sowie Vorrichtung zur Gasabschreckung |
DE102007029038A1 (de) * | 2007-06-21 | 2009-01-02 | Eliog-Kelvitherm Industrieofenbau Gmbh | Vakuumofen zur Wärmebehandlung von metallischen Werkstücken und Verfahren zu dessen Betrieb |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1244821B (de) * | 1962-07-16 | 1967-07-20 | Amsted Ind Inc | Verfahren und Vorrichtung zum Abkuehlen von flachen, gegossenen Stahlstuecken mit Verdickungen |
-
1974
- 1974-12-23 DE DE19742461293 patent/DE2461293B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2461293C3 (de) | 1982-11-25 |
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