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Schutzhülle für einen Aufzeichnungsträger Zusatzanmeldung zu P 2
150 524 Die Erfindung betrifft eine Schutzhülle zur Durchführung des Verfahrens
zum Zuführen und Herausführen eises scheibenförmigen, insbesondere folienförmigen
Aufzeichnungsträgers in eine bzw.
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aus einer Wiedergabeeinrichtung ohne manuelle Berührung des Aufzeichnungsträgers
nach Patent 2 150 524.
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Beim Abspielen von Bildplatten oder anderen Aufzeichnungsträgern,
die wegen ihrer Material- oder Oberflächenbeschaffenheit gegen manuelle oder mechanische
Berührung empfindlich sind, ist es erforderlich, den Aufzeichnungsträger ganz oder
teilweise vor der Berührung durch die Hand der Bedienungsperson oder durch mechanische
Elemente beim Zuführen in die und beim Herausführen aus der Wiedergabeeinrichtung
besonders zu schützen. Aus den deutschen Patentschriften 2 143 382 und 2 150 524
sind dazu Schutzhüllen bekannt, die derart beschaffen sind, daß der Aufzeichnungsträger
auch zur Aufbewahrung darin verbleiben kann.
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In den beiden genannten Patentschriften sind unter anderem Verfahren
beschrieben,
die dazu dienen, einen Aufzeichnungsträger in der Schutzhülle zu einer Wiedergabeeinrichtung
ohne manuelle Berührung des Aufzeichnungsträgers hinzuführen und nach beendeter
Wiedergabe wieder aus der Wiedergabeeinrichtung zu entfernen. Die beiden Verfahren
unterscheiden sich darin, daß in einem Fall der Aufzeichnungsträger in der Schutzhülle
bis in seine Wiedergabeposition geführt wird, während er im anderen Fall vor Erreichen
der Wiedergabestellung durch geeignete Mittel aus der Schutzhülle herausgezogen
und anschließend ohne Schutzhülle bis in die Wiedergabestellung transportiert wird.
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Bei allen derartigen Verfahren besteht die Schwierigkeit, den Aufzeichnungsträger
nach dem Abspielen wieder selbsttätig in die Schutzhülle einzufädeln. Insbesondere
bei flexiblen Schutzhüllen für dünne folienförmige Aufzeichnungsträger liegen die
Öffnungskanten der Schutzhülle normalerweise fest aufeinander und es müssen zusätzliche
Maßnahmen ergriffen werden, die ein Aufspreizen der Schutzhülle erleichtern und
ein Zusammenstoßen der beim Wiedereinführen in die Schutzhülle vorangeführten Aufzeichnungsträgerkante
mit den Öffnungskanten der Schutzhülle verhindern.
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Es hat sich herausgestellt, daß von der Öffnungskante ausgehende,
sich zum Zentrum der Deckflächen hin erstreckende Aussparungen, die ix Aufspreizen
der Schutzhülle infolge des Eigengewichtes der Deckflächen erleichtern, wenn die
Schutzhülle an ihren Seitenkanten festgehalten wird, eine Reihe von Nachteilen mit
sich bringen: die im mittleren Bereich angeordneten Aussparungen erzeugen eine Instabilität
der Hülle; Verrundungen mit verhältnismäßig kleinem Radius ermöglichen leicht ein
Abknicken der entstehenden Ecken bei unsachgemäßer Benutzung, die die weitere Verwendbarkeit
der Schutzhülle beeinträchtigen, und schließlich können ausgedehnte, im Aufzeichnungsbereich
des in der Schutzhülle befindlichen Aufzeichnungsträgers angeordnete
Kanten
der Aussparungen bei längerer Lagerung von in Schutzhüllen gestapelten Aufzeichnungsträgern
deren Wiedergabequalität beeinträchtigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzhülle anzugeben,
die sich zur Wiedereinführung des Aufzeichnungsträgers sicher aufspreizen läßt,
ohne mit den erwähnten Nachteilen behaftet zu sein.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im ersten Patentanspruch
angegebenen Merkmale gelöst.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich eine Schutzhülle
der genannten Art besonders leicht öffnen läßt, wenn eines ihrer Deckblätter eine
bevorzugte Biegsamkeit in der Weise aufweist, daß ein Aufspreizen der Schutzhülle
an ihrer Öffnungskante zum Einführen des Aufzeichnungsträgers erleichtert ist, während
das andere Deckblatt aus einem Werkstoff größerer Steifigkeit gefertigt ist. Bei
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird zusätzlich eine richtungsabhängige,
bevorzugte Biegsamkeit erzeugt. Eine derartige bevorzugte Biegsamkeit ergibt sicher
viele Materialien bereits durch die Art ihrer Herstellung. Verschiedene Kartonsorten
weisen beispielsweise eine bevorzugte Biegsamkeit quer zu ihrer Herstellungsrichtung
auf. Wird bei einem Deckblatt einer Schutzhülle die bevorzugte Biegsamkeit so gelegt,
daß sich dieses Deckblatt zum Aufspreizen der Schutzhülle leicht biegen läßt, so
kann man bei dem anderen Deckblatt die Richtung der bevorzugten Biegsamkeit quer
dazu legen, so daß, wenn das erste Deckblatt zum Aufspreizen der Schutzhülle gewölbt
wird, das andere einer entsprechenden Wölbung Widerstand leistet und seine Oberfläche
(Deckfläche) eine besonders stabile Bezugsfläche für einen Mechanismus zum Wiedereinführen
des Aufzeichnungsträgers in die Schutzhülle bildet. Zum erleichterten Ergreifen
durch
die Öffnungsmittel überragt zweckmässigerweise das erste Deckblatt das zweite im
Bereich der Öffnungskante, so daß das zum Aufspreizen der Öffnung gewölbte Deckblatt
von den entsprechenden mechanischen Mitteln bevorzugt ergriffen werden kann.
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Das beim Aufspreizen leicht biegbare (erste) Deckblatt überragt vorteilhafterweise
das andere, beim Öffnen der Schutzhülle im wesentlichen feststehende Deckblatt vorwiegend
im Bereich der Ecken der Schutzhülle außerhalb der Ruhelage der Schutzhülle. Mit
anderen Worten: zweckmässigerweise werden für den erleichterten Zugriff zu den spreizbaren
Deckblättern für mechanische Mittel die Ecken des feststehenden Deckblattes im Bereich
der Öffnungskante entfernt. Der Schutz des in der Hülle befindlichen Aufzeichnungsträgers
ist trotzdem gewährleistet, da die Eckenbereiche der Öffnungskante der Schutzhülle
so gestaltet werden können, daß der Aufzeichnungsträger im geschlossenen Zustand
der Schutzhülle vollständig oder fast vollständig von den Deckflächen bedeckt ist.
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Die Aufspreizbarkeit der Schutzhülle wird erleichtert, wenn die Deckblätter
an einem von den Öffnungakanten ausgehenden Teil ihrer Seitenkanten nicht miteinander
verbunden sind. Die Schutzhülle bleibt bei der Lagerung des Aufzeichnungsträgers
trotzdem dicht geschlossen, wenn das natürliche Wölbungsbestreben der Deckblätter
- eine Vorspannung um die Achse der bevorzugten Biegsamkeit, die bei Karton ebenfalls
von der Herstellungsweise abhängig ist - so gerichtet wird, daß die Öffnungskanten
der fertigen Schutzhülle das Bestreben haben sich einander anzunähern.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Gesamtdarstellung der erfindungsgemäßen Schutzhülle
mit einem darin befindlichen Aufzeichnungsträger in perspektivischer Darstellung
und Fig. 2 eine schematische Darstellung der Wölbungsrichtungen der Deckblätter
der Schutzhülle nach Fig. 1.
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Die in Fig. 1 dargestellte Schutzhülle besteht aus einem ersten Deckblatt
1 und einem zweiten Deckblatt 2, die durch ein Klebeband 3 miteinander verbunden
sind. Das Klebeband 3 verbindet die beiden Deckblätter nur an der rückwärtigen Kante
und an Teilen der Seitenkanten der Deckblätter. Die Öffnungskante und die dieser
Öffnungskante benachbarten Teile der Seitenkanten dagegen bleiben frei von Klebeband,
so daß die Öffnung zum Herausführen des in der Schutzhülle befindlichen Aufzeichnungsträgers
4 und zum Wiedereinführen nach beendetem Wiedergabevor gang aufspreizbar ist.
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Mittels der Schutzhülle- soll der Aufzeichnungsträger 4 in eine Wiedergabeeinrichtung
nach dem Hauptpatent, die hier nicht näher dargestellt ist, eingeführt werden. Dazu
greifen geeignete Transportmittel in die Aussparungen 5 und 6, um die Schutzhülle
mitsamt dem Aufzeichnungsträger auf die Wiedergabeeinrichtung zu zu bewegen, aber
vor Erreichen der Abspielfläche anzuhalten.
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Durch die Aussparung 7 der Deckfläche 1 und links von der durch das
Fehlen der Ecken verkürzten Kante 8 der Deckfläche 2 wird der Aufzeichnungsträger
4 durch entsprechend ausgebildete Transportmittel, wie beispielsweise Rollen, ergriffen
und aus der festgehaltenen Schutzhülle heraus auf die Abspielfläche geführt.
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Nach dem Abspielen des Aufzeichnungsträgers 4 soll dieser wieder in
die Schutzhülle zurückgelangen. Bei einer Wiedergabeeinrichtung gemäß Hauptpatent
2 150 524 wird der abgespielte Aufzeichnungsträger von der Abspielfläche in die
in der Nähe derselben bereitgehaltene Schutzhülle zurückgeführt. Dabei wird die
Schutzhülle in den durch die Spitzen von Pfeilen 9 bis 12 angedeuteten Punkten unterstützt.
Dadurch, daß die erste Deckfläche 1 die zweite Deckfläche 2 im Bereich der Pfeile
9 und 10 überragt, ist es den entsprechenden Öffnungsmitteln der Wiedergabeeinrichtung
leicht möglich, die erste Deckfläche 1 zu erreichen und die Schutzhülle in der dargestellten
Weise abzustützen.
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Mittels der Schutzhülle kann der Aufzeichnungsträger 4 auch in eine
Wiedergabeeinrichtung nach dem oben genannten Patent 2 143 382, die hier ebenfalls
nicht dargestellt ist, eingeführt werden.
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Dazu greifen geeignete Transportmittel in die Aussparungen 5 und 6,
um die Schutzhülle mitsamt dem Aufzeichnungsträger auf die Abspielfläche zu bewegen.
Durch die Aussparung 7 der Deckfläche 1 und links von der gegenüber der anderen
Öffnungskante zurückgesetzten Kante 8 der Deckfläche 2 wird der Aufzeichnungsträger
4 durch entsprechend ausgebildete Festhaltemittel ergriffen und aus der Schutzhülle
dadurch herausgeführt, daß diese zurückgezogen wird. Nach dem Abspielen des Aufzeichnungsträgers
4 wird die Schutzhülle über den in der Wiedergabestellung befindlichen Aufzeichnungsträger
geführt. Dazu wird die Schutzhülle ebenfalls in den durch die Spitzen der Pfeile
9 bis 12 angedeuteten Punkten unterstützt. Anschließend werden Schutzhülle und Aufzeichnungsträger
gemeinsam von der Abspielfläche entfernt.
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Das Deckblatt 2 soll während des Aufspreizens der Öffnungskanseine
ten der Schutzhülle im wesentlichen z Lage beibehalten, damit es eine stabile Unterlage
und die Bezugsfläche zum Einführen der Schutzhülle bildet. Mit anderen Worten ausgedrückt,
soll die Deckfläche 2 in ihrer Lage möglichst stabil gestreckt
bleiben,
wenn die Deckfläche 1 zum Aufspreizen der Öffnungskanten angehoben und damit durchgebogen
wird. Das wird dadurch erreicht, daß die Deckblätter 1 und 2 aus unterschiedlichen
Kartonsorten hergestellt sind. Für das Deckblatt 1 ist eine leichte Biegsamkeit
unerwünscht, die durch die Verwendung von Kämmerer-Karton unterstützt wird. Die
erhöhte Steifigkeit des Deckblattes 2 dagegen wird durch die Verwendung von Bristol-Karton
erzeugt, welcher die notwendige Stärke hat.
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Eine wesentliche Verbesserung der Betriebssicherheit der Schutzhülle
ergibt sich, wenn Aussparungen zum Eingriff von Transportmitteln, Anschläge oder
dgl. so gestaltet sind, daß bei der Verwendung von Kartonsorten unterschiedlicher
Widerstandsfähigkeit stets an den Kanten der Aussparungen die widerstandsfähigere
Kartonsorte zuerst in Eingriff mit dem Betätigungsmittel kommt. Das wird am einfachsten
dadurch erreicht, daß die Aussparungen so bemessen sind, daß die Kante der widerstandsfähigeren
Kartonsorte geringfügig die Kante aus weicherem Material überragt.
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Die beiden Deckblätter sind durch das Klebeband 3 so miteinander verbunden,
daß ein Abstand zwischen den Deckblättern in der mehrfachen Stärke des Aufzeichnungsträgers
verbleibt.
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Jetzt soll anhand des Wiedereinführungsvorganges des Aufzeichnungsträgers
in die Schutzhülle die vorteilhafte Wirkung der Erfindung detailliert erläutert
werden (obgleich natürlich das erreichbare Aufspreizen der Schutzhülle auch beim
Herausziehen des Aufzeichnungsträgers aus der Schutzhülle vorteilhaft ausgenutzt
werden kann; das ist insbesondere dann günstig, wenn dazu keine besondere halbrunde
Aussparung 7 in der Schutzhülle vorgesehen ist und die Kante 8 nicht in der dargestellten
Weise zurückgesetzt ist, so daß ein Zugriff zum Aufzeichnungsträger nur bei aufgespreizter
Schutzhülle möglich ist). Es ist die bevorzugte
Biegsamkeit des
ersten Deckblattes 1, das die Wölbung des Deckblattes in der in Fig. 1 dargestellten
Weise bewirkt, in der Art, daß die gesamte restliche Schutzhülle und damit auch
die Deckfläche 2 im Bereich der Kante 8 sich in einer tieferen Position befindet
und die Öffnung der Schutzhülle somit aufgespreizt ist.
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Die Wölbung der Deckfläche 1 bei der dargestellten Belastung der Schutzhülle
durch Kräfte in den Pfeilrichtungen tritt ein, obgleich die natürliche Steifigkeit
des Deckblattes die Tendenz zeigt, die Schutzhülle geschlossen zu halten, was zur
Vermeidung einer Verschmutzung des Aufzeichnungsträgers von Vorteil ist, wenn sich
dieser in der Schutzhülle zur Aufbewahrung befindet. Durch die in der Wiedergabeeinrichtung
in Richtung der Pfeile 9 bis 12 aufgebrachten Kräfte wird die Öffnungskante der
Deckfläche 1 in Bezug auf die Öffnungskante der Deckfläche 2 angehoben und die Öffnung
der Schutzhülle spreizt sich durch die auf ihre unteren Teile einwirkende Schwerkraft
auf, so daß ein Wiedereinführen des Aufzeichnungsträgers leicht möglich ist.
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Die Funktion der Schutzhülle ist aber auch unabhängig von der Schwerkraft
in jeder Lage gewährleistet. Wenn sie sich nicht in der in Fig. 1 dargestellten
Normallage befindet, in der sie in der Nähe der Spitzen der Pfeile 9 bis 12 unterstützt
ist, und die Deckfläche 2 infolge der Schwerkraft im wesentlichen in ihrer Lage
verbleibt, während die Öffnungskante der Deckfläche 1 angehoben wird, so kann man
das Funktionieren der Schutzhülle in anderen Lagen sicherstellen, wenn zusätzliche
Kräfte in Richtung von gestrichelten Pfeilen 13 und 14 aufgebracht werden.
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Sie ersetzen die auf die Schutzhülle in Normallage im wesentlichen
auf das Deckblatt 2 wirkende Schwerkraft und stellen in jedem Fall ein sicheres
Öffnen der Schutzhülle sicher.
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Die Öffnungseigenschaften der Schutzhülle werden weiter verbessert,
wenn die Wölbbarkeit der Deckblätter richtungsabhängig ist. Für das Deckblatt 1
soll die Wölbbarkeit um die
Achse 15 größer sein, während für das
Deckblatt 2 die Richtung der Achse 15 die der größeren Steifigkeit ist. Das wird
dadurch erreicht, daß die Verarbeitungsrichtung des Rohmaterials beim Schneiden
des Deckblattes so gelegt wird, wie es in Fig. 2 durch die Doppelpfeile 17 dargestellt
ist. Damit liegt die Verarbeitungsrichtung des oberen Deckblattes 1 senkrecht zu
der Verarbeitungsrichtung des Deckblattes 2, die durch Doppelpfeile 18 in Fig. 2
angedeutet ist.
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Zur Schonung der mit Aufzeichnungen versehenen Seite eines insbesondere
einseitig mit Aufzeichnungen versehenen Aufzeichnungsträgers kann das an dieser
Seite anliegende Schutzhüllenmaterial aus einem Karton mit vlies-ähnlicher Oberfläche
bestehen.