DE2460695C3 - Mikrowellen-Phasenschieberglied in Streifenleitungstechnik - Google Patents
Mikrowellen-Phasenschieberglied in StreifenleitungstechnikInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Mikrowellen-Phasenschieberglied
in Streifenleitungstechnik mit zwei zueinander parallel verlaufenden, von einer Durchgangsleitung
im elektrischen Abstand von etwa einer Viertelwellenlänge abzweigenden und jeweils mit
mindestens einer PIN-Diode abgeschlossenen Stichleitungen.
Derartige Phasenschieber, bei welchem eine durchgehende Leitung durch zwei identisch aufgebaute
Stichleitungen belastet ist, welche jeweils mit einer PIN-Dicde abgeschlossen sind, werden als Loaded-Line-Phasenschieber
bezeichnet. Durch geeignete Wahl der Länge und des Wellenwiderstandes der Stichleitungen
wird erreicht, daß sich beim Umschalten der Dioden vom Durchlaß- in den Sperrzustand und umgekehrt die
elektrische Ersatzlänge der Schaltung und damit die Phase der durchgehenden Welle um den gewünschten
Wert ändert. Da die beiden Stichleitungen voneinander den Abstand einer Viertelwellenlänge haben, kompensieren
sich die von ihnen auf der durchgehenden Leitung hervorgerufenen Störungen, so daß in beiden Schaltstellungen
Anpassung herrscht. Diese Schaltung benötigt nur zwei jeweils in gleicher Richtung gepolte Dioden.
Da bei dieser Konfiguration keine Leitungsstücke sondern Reaktanzen mit allgemeinerer Frequenzabhängigkeit
umgeschaltet werden, läßt sich durch entsprechende Dimensionierung erreichen, daß bei der
Mittenfrequenz die erste Ableitung des Phasensprungs nach der Frequenz verschwindet.
Ein Nachteil dieses Phasenschiebers vom Typ der
Ein Nachteil dieses Phasenschiebers vom Typ der
ίο belasteten Leitung besteht darin, daß sich pro Stufe mit
ausreichender Bandbreite nur Phasenverschiebungen bis zu etwa 45° erreichen lassen. Sollen auch 90° bzw.
180° nach diesem Prinzip verwirklicht werden, so müssen zwei bzw. vier 45°-Stufen geschaltet werden.
Anpassung ist in beiden Schaltzuständen nur möglich, wenn auch der Wellenwiderstand der Leitung zwischen
den Stichleitungen geeignet gewählt wird.
Ein PIN-Dioden-Phasenschieber in symmetrischer Steifenleitungstechnik ist in einem Aufsatz von R.
ßrändle und S. SedJmair in der Zeitschrift
»Frequenz« 1972, Heft 2, Seiten 45 bis 50 im einzelnen beschrieben. Volumen, Gewicht und Kosten der
Phasenschieber spielen insbesondere bei der Verwendung für phasengesteuerte Antennenanlagen, d. h. bei
der Verwendung hoher Stückzahlen eine wesentliche Rolle. Eine wirtschaftliche Lösung läßt sich deshalb nur
bei Benutzung integrierter Schaltungen erzielen. Derartige, im Hochfrequenzbereich arbeitende Phasenschieber
werden deshalb in Dünnfilmtechnik (Microstrip) aufgebaut. Die in den PIN-Dioden-Phasenschiebern
verwendeten Stufen mit belasteten Stichleitungen (Loaded-Line-Stufen) benötigen in ihrer bekannten
Form jedoch auch in Microstrip-Technik eine verhältnismäßig große Fläche auf dem Substrat. Dies geht im
einzelnen auch aus dem Aufsatz von H. B r e η η e r und H. Kraus: »Rechnerunterstützte Entwicklung eines
S-Band-Phasenschiebers mit piN-Dioden für phasengesteuerte
Antennen« in der Zeitschrift »Frequenz« 1971, Heft 5, Seiten 138 bis 145, hervor.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen PIN-Dioden-Phasenschieber mit Stichleitungen zu schaffen, der
erheblich kleinere geometrische Abmessungen als die bekannten derartigen Phasenschieber aufweist, so daß
man in vielen Fällen mit kleineren Substratgrößen auskommt und daher auch billiger sein kann. Gemäß der
Erfindung wird! diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die beiden Stichleitungen über eine jeweils von der
Durchgangsleitung ausgehende Teillänge so eng benachbart angeordnet sind, daß sie über diese Teillänge
miteinander wirksam elektrisch verkoppelt sind, daß der Abstand zwischen den beiden Stichleitungen im
verbleibenden Teil bis zu den PIN-Dioden kontinuierlich oder stufenförmig wächst und daß der zwischen den
beiden Stichleitungen liegende Teil der Durchgangsleitung geknickt ausgebildet ist. so daß die entstehenden
Schenkel zwei parallel und in entgegengesetzter Richtung wie die Stichleitungen verlaufende, elektrisch
gekoppelte Streifen von weniger als einer Viertelwellenlänge räumlichen Abstand ergeben. Während bei den
bekannten Anordnungen Verkopplungen zwischen den Leitungen des Phasenschiebers möglichst vermieden
sind, was zu geometrisch großen Abmessungen führt, sind Anordnungen mit verkoppelten Leitungen entsprechend
der Erfindung sehr platzsparend. Die erfindungsgemäße Ausführung ermöglicht den Aufbau von
Loaded-Line-Phasenschieberstufen in Microstrip-Technik auch bei tiefen Frequenzen, z. B. für 1 GHz, mit
relativ kleiner Substrai.fläche.
In zweckmäßiger Weise ist der Abstand zwischen den beiden Stichleitungen an ihren abzuschließenden Enden
zumindest so groß, daß die beiden, die Stichleitungen abschließenden PIN-Dioden nebeneinander Platz haben.
Damit die Reflexionsminima bei Durchlaß und bei Sperrung der PIN-Dioden frequenzmäßig zusammentreffen,
ist in vorteilhafter Weise der Wellenwiderstand des sich zwischen den beiden Stichleitungsabzweigungen
befindlichen Teils der Durchgangsleitung gegenüber der übiichen Anordnung, bei welcher dieser Teil
nicht geknickt ausgebildet ist, abgeändert,
Weitere Einzelheiten sind in der Zeichnung dargestellt und im folgenden beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 die Leitungskonfiguration eines 45°-Mikrowellen-Dioden-Phasenschiebers
in Loaded-Line-Technik bekannter Art, von welchem die Erfindung ausgeht,
F i g. 2 die erfindungsgemäße Leitungskonfiguration einer 45°-Mikrowellen-Phasenschieberstiife mit verkoppelten
Stichleitungen und in sich gekoppelter Zwischenleitung und
Fig.3 die erfindungsgemäße Leitungskonfiguration
einer 45°-Mikrowellen-Phasenschieberstufe mit verkoppelten Stichleitungen und in sich gekoppelter
Zwischenleitung von verändertem Wellenwiderstand.
F i g. 1 zeigt die Oberseite eines bekannten Loaded-Line-Phasenschiebers
für das S-Band in Dünnfilmtechnik (Microstrip) auf Keramiksubstrat. Eine durchgehende
Leitung 1 wird durch zwei identisch aufgebaute Stichleitungen 2 und 3 belastet, welche an ihren Enden
jeweils mit einer PIN-Diode 4 bzw. 5 abgeschlossen sind. In jeder der beiden Stichleitungen 2 und 3 befindet
sich noch eine Abstimmkapazität 6 bzw. 7. Durch geeignete Wahl der Länge und des Wellenwiderstandes
der Stichleitungen 2 und 3 wird erreicht, daß sich beim Umschalten der Dioden 4 und 5 vom Durchlaß- in den
Sperrzustand und umgekehrt die elektrische Ersatzlänge der Schaltung und damit die Phase der durchgehenden
Welle um den gewünschten Wert ändern. Das sich zwischen den Abzweigungen der beiden Stichleitungen
2 und 3 befindende Zwischenstück 8 der Durchgangsleitung 1 weist eine Länge von einer Viertelwellenlänge
auf, so daß sich die von den beiden Stichleitungen 2 und
3 hervorgerufenen Störungen auf der Durchgangsleitung 1 kompensieren und in beiden Schaltstellungen der
PIN-Dioden 4 und 5, die in gleicher Richtung gepolt sind, Anpassung herrscht. Im dargestellten Beispiel nach
F i g. 1 beträgt der Wellenwiderstand Z der Durchgangsleitung 1 außerhalb der beiden Stichleitungen 2
und 3 50 Ω, während er im Zwischenstück 8 zu 46,2 Ω bemessen ist. Die beiden Stichleitungen 2 und 3 haben
jeweils einen Wellenwiderstand Z von 55 Ω. Mittels dieses Phasenschiebers läßt sich eine Phasenverschiebung
von 45° erzielen, wobei der Maßstab dieser Konfiguration für die Mittenfrequenz 3 GHz 5 :1
beträgt.
F i g. 2 zeigt die Oberfläche einer Leitungskonfiguration einer 45°-Microstrip-Phasenschieberstufe in Loaded-Line-Technik
nach der Erfindung mit verkoppelten Stichleitungen 9 und 10 und einer in sich gekoppelten
Viertelwellenlängen-Zwischenleitung 11. Die beiden Durchgangsleitungsstücke 12 und 13 außerhalb des
Zwischenstückes 11 sind erheblich enger beisammen als
die entsprechenden Leitungsstücke der Anordnung nach Fig. 1, so daß sich insgesamt ein weitaus
platzsparender Aufbau des Phasenschiebers ergibt. Bei der Anordnung nach F i g. 2 sind die Stichleitungsenden
14 und 15 auseinandergespreizt, so daß auch PIN-Dioden 4 und 5 mit größerem Durchmesser angesetzt
werden können. Auch bei dieser Ausführung sind Abstimmkapazitäten 16 und 17 in den Stichleitungen 9
und 10 vorgesehen. Die aufgespreizten Stichleitungsenden 14 und 15 werden für Berechnungen so behandelt,
als seien sie nicht verkoppelt. Das Viertelwellenlängen-Zwischenstück 11 hat ebenfalls wie in der Anordnung
nach F i g. 1 einen Wellenwiderstand Z von 46,2 Ω, während die Durchgangsleitungen 12 und 13 einen
Wellenwiderstand Z von 50 Ω aufweisen. Die Leitungskonfiguration nach Fig.2, welche auf dem gleichen
Substrat aufgebracht ist wie die Anordnung nach F i g. 1, arbeitet ebenfalls bei einer Mittenfrequenz von 3 GHz
und weist einen Maßstab von 5 : ! auf.
Eine weitergebildete Leitungskonfiguration einer 45°-Microstrip-Phasenschieberstufe in Loaded-Line-Technik
nach der Erfindung mit verkoppelten Stichleitungen 18 und 19 und in sich gekoppelter Zwischenleitung
20 zeigt F i g. 3. Auch bei dieser Anordnung sind die Stichleitungsenden 21 und 22 auseinandergespreizt,
nämlich mit 45°, so daß ebenfalls PIN-Dioden 4 und 5 mit größerem Durchmesser angesetzt werden können.
Auch hierbei werden die aufgespreizten Teile 21 und 22 der beiden Stichleitungen in das Rechenprogramm zur
Berechnung der elektrischen Eigenschaften des Phasenschiebers als nicht verkoppelt eingegeben. Außer der
Möglichkeit die Stichleitungen 18 und 19 nur über eine ganz bestimmte Länge zu verkoppeln, so daß ein
Zusammenfallen der Reflexionsminima für Sperrung und Durchlaß der PIN-Dioden 4 und 5 erreicht wird,
wird hierbei noch der Wellenwiderstand des Viertelwellenlängen-Zwischenstückes 20 gegenüber der Anordnung
nach Fig.2 abgeändert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt der Wellenwiderstand Z dieses Stückes 20 45 Ω. Durch Kombination dieser beiden
Methoden läßt sich erreichen, daß das Minimum der differentiellen Phasenverschiebung bei der gleichen
Frequenz liegt wie die Reflexionsminima.
Bei der in F i g. 3 dargestellten prinzipiellen Anordnung gelangt man am schnellsten zu den gewünschten
Ergebnissen, wenn folgende Bemessungsregeln beachtet werden: Für die Frequenz, bei der ein Minimum der
differentiellen Phasenverschiebung auftritt, ist vor allem die Stichleitungslänge verantwortlich. Für das frequenzmäßige
Zusammentreffen der Reflexionsminima bei Durchlaß und Sperrung der PIN-Dioden 4 und 5 ist der
Wellenwiderstand des Zwischenleitungsstückes 20 verantwortlich. Für die Reflexionsminima ist die Länge des
Zwischenstückes 20 und in etwas geringerem Maße die Länge der Stichleitungen 18 und 19 verantwortlich. Für
die Größe der differentiellen Phasenverschiebung ist der Wellenwiderstand der Stichleitungen 18 und 19
verantwortlich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Mikrowellen-Phasenschieberglied in Streifenleitungstechnik mit zwei zueinander parallel verlaufenden,
von einer Durchgangsleitung im elektrischen Abstand von etwa einer Viertelwellenlänge abzweigenden
und jeweils mit mindestens einer PIN-Diode abgeschlossenen Stichleitungen, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Stichleitungen (9,10) über eine jeweils von der Durchgangsleitung
(11,12,13) ausgehende Teillänge so eng benachbart
angeordnei sind, daß sie über diese Teillänge miteinander wirksam elektrisch verkoppelt sind, daß
der Abstand zwischen den beiden Stichleitungen (9, 10) im verbleibenden Teil (14, 15) bis zu den
PIN-Dioden (4, 5) kontinuierlich oder stufenförmig wächst und daß der zwischen den beiden Stichleitungen
(9,10) liegende Teil (11) der Durchgangsleitung geknickt ausgebildet ist, so daß die entstehenden
Schenkel zwei parallel und in entgegengesetzter Richtung wie die Stichleitungen (9, 10) verlaufende,
elektrisch gekoppelte Streifen von weniger als einer Viertelwellenlänge räumlichen Abstand ergeben.
2. Mikrowellen-Phasenschieberglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
zwischen den beiden Stichleitungen (9, 10) an ihren abzuschließenden Enden (14, 15) zumindest so groß
ist, daß die beiden die Stichleitungen (9, 10) abschließenden PIN-Dioden (4, 5) nebeneinander
Platz haben.
3. Mikrowellen-Phasenschieberglied nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wellenwiderstand des sich zwischen den beiden Stichleitungsabzweigungen befindlichen Teils (20)
der Durchgangsleitung (12, 13, 20) gegenüber der üblichen Anordnung, bei welcher dieser Teil nicht
geknickt ausgebildet ist, abgeändert ist.
4. Mikrowellen-Phasenschieberglied nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Stichleitungen (9, 10) senkrecht von der Durchgangsleitung (12, 13)
abzweigen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742460695 DE2460695C3 (de) | 1974-12-20 | Mikrowellen-Phasenschieberglied in Streifenleitungstechnik |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19742460695 DE2460695C3 (de) | 1974-12-20 | Mikrowellen-Phasenschieberglied in Streifenleitungstechnik |
Publications (3)
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DE2460695A1 DE2460695A1 (de) | 1976-07-01 |
DE2460695B2 DE2460695B2 (de) | 1976-12-16 |
DE2460695C3 true DE2460695C3 (de) | 1977-07-28 |
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