DE2460302C1 - Schutzeinrichtung gegen Geschosse insbesondere Hohlladungsgeschosse - Google Patents
Schutzeinrichtung gegen Geschosse insbesondere HohlladungsgeschosseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzeinrichtung
gegen Geschosse, insbesondere Hohlladungsgeschosse, die
aus mehreren im freien Abstand hintereinanderliegenden,
schräg zur Hauptschußrichtung angeordneten einzelnen
Schichten und Schichtkombinationen mit Trag- und Stör
schichten besteht, wobei insbesondere die Tragschichten aus
Sprengstoffschichten bestehen, welche die Störschichten
beschleunigen, die dann in die Geschoß- bzw. Stachel
bahn störend eingreifen.
Eine derartige Schutzeinrichtung wurde bereits in der
älteren VS-Patentanmeldung P 2 358 227.6-15 vorgeschla
gen, bei der solche geschotteten Wandanordnungen mit
eingebrachten derartigen Schichtkombinationen vorge
sehen sind. Dort werden allerdings Sprengstoffschichten
verwendet. Diese sind jedoch zur Beschleunigung von
Störschichten in dem älteren VS-Patent 2 008 156 vorge
schlagen.
Hohlladungsgeschosse erzeugen durch die Detonation ihrer
Sprengladung mit Hilfe der im Ladungstrichter angeord
neten Auskleidung einen äußerst energiereichen Stachel.
Dieser ist imstande, eine dem 4 bis 10fachen Wert des
Geschoßkalibers entsprechende Dicke von Stahlplatten
hoher Festigkeit zu durchschlagen. Zurückzuführen ist
diese extrem hohe Durchschlagsleistung des Stachels auf
seine langgezogene ununterbrochene Form im nahen Abstand
oder seine Partikelfolge im größeren Abstand zwischen
Ladung und Ziel mit dortiger längerer Wirkdauer sowie
seine äußerst hohen Spitzengeschwindigkeiten von bis
zu 12000 m/sec. Daraus resultieren nämlich so hohe und
langandauernde Staudrücke im Zielmaterial, daß letzteres
praktisch ohne Rücksicht auf seine Festigkeitseigen
schaften in der Stachelachse unter Erzeugung eines schlan
ken Lochkanals vordrängt wird.
Zum Schutz gegen die eine hochwirksame Waffe darstellen
den Hohlladungen wurden bereits vielerlei Maßnahmen ent
wickelt und ergriffen. Die am nächsten liegende Möglich
keit der. Verstärkung der Panzerung findet schnell ihre
Grenze dort, wo das erheblich zunehmende Baugewicht un
tragbar wird. Aber auch bei Seefahrzeugen, bei denen das
Gewicht keine solche Rolle spielt wie bei Land- und insbe
sondere Luftfahrzeugen, läßt sich die Panzerung nicht in
dem Maße stärken wie Durchschlagsleistungen großkali
briger Hohlladungen zunehmen.
Man verläßt daher mehr und mehr den Weg zu immer stärkere
Panzerung und ergreift Maßnahmen, die Gewicht und Dicke
der Panzerung bei gleichzeitiger Erhöhung des Durchschlags
widerstandes reduzieren sollen. Bekannte Schutzeinrich
tungen bestehen aus mehrschichtigen Wänden, wobei die
einzelnen Schichten aus verschiedenen Materialien ge
fertigt sind. Aufgabe und Zweck dieser besonderen Wand
ausführungen ist es, dem Hohlladungsstachel im Schutz
material durch Zerstreuung seine bohrende Wirkung zu
nehmen und ihn im Material zu stoppen.
Zur Bekämpfung solcher Sonderschutzeinrichtungen
komplexer Bauweise greift man heute auf schlanke Wucht
geschosse hoher Materialdichte und großer Härte zurück,
die infolge sehr großer Fluggeschwindigkeiten mit ihrer
kinetischen Energie diese Schutzstrukturen einfach durch
schlagen.
Zum Schutz gegen Wuchtgeschosse dieser Art geht heute
eine Entwicklung von Panzerungen dahin, bei vielschich
tigen Schutzeinrichtungen mit zum Teil mehreren, in
einem freien Abstand voneinander angeordneten Wänden
und Schichten bzw. Schichtkombinationen Störwände mit
Reaktionsschichten, wie Sprengstoffschichten, zum Erzeu
gen eines Abplatzeffektes einzubauen, die durch das auf
treffende Geschoß mittelbar oder unmittelbar initiiert
werden und bei ihrer dann erfolgenden Reaktion bzw. Deto
nation benachbarte inerte Störschichten in die Bahn des
ein- bzw. durchdringenden Geschosses schleudern.
Die Zerstörung eines Hohlladungsstachels erfolgt bei
solchen Schutzeinrichtungen auf die Weise, daß der Sta
chel über weite Teile seiner Länge zerhackt wird und die
einzelnen Stachelpartikel zusätzlich abgelenkt werden.
Dadurch verliert der sonst in einer homogenen Stahlwand
so durchschlagkräftige Stachel seine bohrende Wirkung
und bleibt in einer solchen Störwänden nachfolgenden
Panzerwand in einem divergierendem Krater stecken. Auch
in der Abwehr der erwähnten Wuchtgeschosse sind solche
Störwände insbesondere mit Sprengstoffschichten sehr
wirksam, und zwar deswegen, weil die Wuchtgeschosse
durch die mit großer kinetischer Energie durch die de
tonierende Sprengstoffschicht weggeschleuderten inerten
Wandteile in ihrer Bahn abgelenkt werden. Dadurch ge
raten die Wuchtgeschosse mit ihrem Schwerpunkt kippend
aus ihrer Bahnlinie und schlagen zum Teil quer auf eine
nachfolgende Panzerwand, so daß ein großer Teil der
ihnen innewohnenden kinetischen Energie in Durchschlags
richtung verlorengeht.
Die Kriegsgeschichte liefert viele Beispiele für den
immerwährenden Wettstreit zwischen Angriffswaffen und
entsprechenden Verteidigungsmaßnahmen. Obwohl die bereits
erwähnten Schutzeinrichtungen komplexer Bauart mit mehre
ren Schichten und dazwischenliegenden Abständen eine weit
gehende Immunität gegen adäquate Hohlladungswaffen lie
fern, bieten die bis jetzt vorgeschlagenen defensiven Ein
richtungen doch keinen vollen Schutz gegen Hohlladungen
extremer spezifischer Leistung. Solche Hohlladungen mit
Sprengladungen größter Leistungsdichte und Leistungsqua
lität durch Homogenität und Rissefreiheit der Sprengla
dung und mit präzisen Trichterbelegungen sowie mit opti
maler Definition des Zündungsabstandes gegenüber dem
Zielobjekt erzeugen nämlich einen sehr langgestreckten
Hohlladungsstachel mit großem Geschwindigkeitsgradienten,
wobei die Stachelspitze eine Spitzengeschwindigkeit bis
zu 12 km/sec, während das Stachelende nur etwa 500 m/sec
Nachlaufgeschwindigkeit aufweist. Um einen solchen Stachel
wirksam zu stören, müßte zwischen den Störschichten, die
durch die Detonation der von der Stachelspitze initiierten
Sprengstoffschicht weggeschleudert werden, und den nächst
liegenden Schutzwänden ein so großer Abstand sein, daß
die Flugzeit der Störschichten der Durchgangszeit des
Gesamtstachels durch die Abstandsräume der erwähnten
Schichten entspräche. Durch den langgestreckten Hohlla
dungsstachel mit seiner relativ hohen Durchlaufzeit
infolge der relativ niedrigen Reststachelgeschwindig
keit gegenüber der hohen Stachelspitzengeschwindigkeit
und der erforderlichen immerhin noch relativ hohen
Mindestfluggeschwindigkeit der Störschichten zur Erzie
lung eines noch wirkungsvollen Störeingriffs kämen dabei
insbesondere für mobile Schutzobjekte konstruktiv nicht
mehr vertretbare Wanddicken bzw. -abstände zustande. Wenn es auch gelingt,
durch Schutzeinrichtungen mit vielen hintereinanderlie
genden Störkammern unter Inkaufnahme einer ungewöhnlichen
Tiefe der Gesamtwand die verschiedenen Geschwindigkeits
bereiche (die natürlich fließend ineinander übergehen)
eines langen Hohlladungsstachels störend zu
beherrschen, so sind selbst solche Sonderschutzeinrichtungen
nicht mehr voll wirksam bei kombinierten Hohlladungen mit
definierten, d. h. auf die Struktur der Schutzeinrichtung
eingestellten Zündabständen zwischen einer Vorlauf-Hohl
ladung zum Initiieren der Detonationsschichten, die zum
Beschleunigen der Störschichten dienen, und eine nach
folgenden Durchschlagsladung. Letztere wird nämlich gegen
die Schutzeinrichtung zeitlich erst dann wirksam, wenn
die Störschichten vor der vorderen Schutzwand bereits
weg oder innerhalb derselben wieder in Ruhe sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, auch gegen Hohlladungsge
schosse mit großer spezifischer Durchschlagsleistung
eine hochwirksame Schutzeinrichtung zu schaffen, die dem
Phänomen eines langgestreckten Stachels mit großem Ge
schwindigkeitsgradienten bzw. eines vorauslaufenden Stör
stachels und eines zeitlich definiert nachlaufenden Durch
schlagsstachels oder auch eines anderen Nachlaufgeschos
ses, wie Wuchtgeschosses, defensiv optimal Rechnung trägt.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch Ab
bremsen der abgeschleuderten Störschicht oder Störschich
ten nach einer bestimmten Flugzeit.
In Ausführung hierzu erfolgt diese Abbremsung der Stör
schicht oder Störschichten gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung durch eine oder mehrere in Geschoßrichtung
nach beiden Seiten mit freiem Abstand angeordnete Verzöge
rungsschichten.
Der Begriff "bestimmte Flugzeit" ist zeitlich derart zu
definieren, daß in dieser Zeit der vordere Stachelbereich
bekämpft wird. Der militärische Effekt der Erfindung liegt
ganz allgemein in der wirkungsvollen Störung und Zerstörung
auch höchstenergiereicher langgezogener Hohlladungsstacheln
mit hohem Geschwindigkeitsgradienten durch Eingriff beweg
ter Schicht- bzw. Wandteile in die gesamte Stachellänge,
wobei auch die mitbewegten Verzögerungsschichten die Funk
tion von zusätzlichen Störschichten übernehmen. Ein äquiva
lenter Effekt wie gegen Hohlladungsstacheln wird auch gegen
andere Geschosse, wie Wuchtgeschosse, insbesondere Stab
wuchtgeschosse erreicht.
Die Erfindung zeichnet sich ferner dadurch aus, daß der
vordere schnelle Stachelbereich noch von den Störschichten
und der übrige Stachelbereich von diesen und den Verzöge
rungsschichten gemeinsam in bewegtem Zustand erreicht wird.
Weiter ist die Erfindung gekennzeichnet durch eine nachgie
bige Frontschicht bzw. Frontwand, die zusammen mit einer
Störschicht und Verzögerungsschicht in bewegtem Zustand
noch in den Reststachelbereich eingreift.
In Ausgestaltung der Erfindung können die Verzögerungs
schichten aus elastischem Material, wie z. B. Feder
stahl, bestehen. Hierdurch ist es möglich, einen mehr
elastischen Stoß zwischen Stör- und Verzögerungsschicht
zu erhalten, wodurch eine Stachelstörung durch eine in
der ursprünglichen Richtung der Störschicht weiterlau
fende Verzögerungsschicht und durch die in entgegenge
setzter Richtung zurücklaufende Störschicht erreicht
wird.
Eine andere Möglichkeit, Störschichten auf ihrem Weg
bzw. in ihrer Bewegung zur nächsten beweglichen oder
festen Wand abzubremsen (anstelle der Verzögerungs
schichten), insbesondere um ihnen einen progressiven
Geschwindigkeitsverlauf aufzuzwingen, besteht darin,
in Bewegungsrichtung vor diesen Schichten komprimier
bare bzw. elastische Schichten oder Körper, z. B. aus
Gummi, vorzusehen. Diese Maßnahme kann auch Anwendung
finden vor den Verzögerungsschichten, d. h. auch in
Zusammenhang mit letzteren.
Die Erfindung schafft die Möglichkeit, Hohlladungs
stacheln extremer spezifischer Leistung mit konstruk
tiven Mitteln bei noch vertretbaren Dimensionen der
Schutzeinrichtung
wirkungsvoll zu bekämpfen. Durch die Erfindung erfolgt
nämlich eine "kinetisch-konstruktive Anpassung" der
Schutzeinrichtung an die Geschwindigkeitsverhältnisse
des gesamten Hohlladungsstachels bzw. an dessen Durch
gangszeiten durch die einzelnen Wandbereiche, d. h., die
vorgeschlagene Maßnahme gibt die Möglichkeit der Steue
rung der Fluggeschwindigkeiten bzw. der Eingriffsdauer
der Störschichten und der Verzögerungsplatten und damit
des qualifizierten iterativen Eingriffs überhaupt in
die Stachelflugbahn.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer im
erfindungsgemäßen Sinn aufgebauten Schutzeinrichtung und
deren Funktion in einem Weg-Zeitdiagramm dargestellt, das
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert wird.
Die gezeigte Schutzeinrichtung besteht aus einer vorderen,
konstruktiv in Grenzen beweglichen oder in sich nachgiebi
gen Frontwand 1, einer im freien Abstand a = 80 mm nach
folgenden vorderen Verzögerungsschicht 2, einer im freien
Abstand b = 80 mm nachfolgenden Schichtkombination mit
einer vorderen Störschicht 3, einer hinteren Störschicht 4
und einer zwischen beiden vorgesehenen Tragschicht 5 aus
Sprengstoff, aus einer dieser Schichtkombination 3, 4, 5
mit freiem Abstand c = 100 mm nachfolgenden hinteren Ver
zögerungsschicht 6 und schließlich aus einer im freien
Abstand d = 150 mm nachfolgenden unbeweglichen Innenwand 7.
Alle Schutzwände bzw. Schutzschichten 1 bis 7 sind unter
einem Winkel von 60° gegenüber der Senkrechten zur Schuß
richtung bzw. Flugbahn des Hohlladungsstachels geneigt
angeordnet.
Im Weg-Zeitdiagramm ist auf der Abszisse A der Weg durch
die Schutzeinrichtung in Millimeter im Maßstab 1 : 5 aufge
tragen. Dabei sind die freien Wand- bzw. Schichtabstände a
bis d sowie die Schichtdurchgangsstrecken 1d, 2d, 3d,
4d, 5d, 6d und 7d, welche bei dem angegebenen Neigungs
winkel die doppelte Wand- bzw. Schichtstärke haben, auf
die Abszisse A übertragen. Die Durchgangsstrecken 1d
bis 7d sind dabei senkrecht nach oben in das Zeit-Weg
feld hinein fortgeführt. Die Ordinate 0 bildet die
Zeitachse. Auf ihr ist die Zeit in µsec aufgetragen.
Vor der Schutzeinrichtung ist eine Hohlladung 8 darge
stellt, mit einer Sprengladung 9, einer Auskleidung 10
für den Hohlladungstrichter und einer kegelförmigen Ge
schoßhaube 11, an deren Spitze ein Aufschlagzünder 12
vorgesehen ist, der gerade auf die Frontwand 1 auf
schlägt und die Zündung der Hohlladung 8 am hinteren
Ende der Sprengladung 9 in üblicher Weise auslöst. Die
Erzeugung des äußerst energiereichen Hohlladungsstachels
durch detonative Umsetzung der Sprengladung und Einwirkung
der Detonationsleistung auf die Auskleidunung, was zum
Kollapsphänomen führt, ist bekannt. Im Weg-Zeitfeld des
aufgeführten Diagramms ist der durch den Kollapsvorgang
im status nascendi befindliche Stachel als "Kollapslinie"
SK dargestellt. Sie wird nach der Zeichnung z. B. einge
teilt in zwölf Teile, welche Quellpunkte von Stachel
teilen S12 bis S1 sind, wobei der Stachelteil S12 die
höchste Fluggeschwindigkeit mit etwa 12 mm/µsec und der
langsamste Stachelteil S1 etwa 1 mm/µsec aufweist.
Die Stachelspitze bzw. der Stachelteils S12 durchschlägt
unter Verlust von Energie bzw. Geschwindigkeit und Masse
die Frontwand 1, die Verzögerungsschicht 2 und die
Schichtkombination 3, 4 und 5, wobei die Sprengstoff
schicht 5 schon vorher mittelbar oder unmittelbar durch
den Stachelteil 12 gezündet wird. Es kann angenommen
werden, daß sich die Stachelspitze bzw. der Stachelteil 12
spätestens in der Verzögerungsschicht 6 oder in der
Innenwand 7 verbraucht hat. Durch die Detonation der
Sprengstoffschicht 5 werden die vordere Störschicht
in Pfeilrichtung Xv und die hintere Störschicht 4 in
Pfeilrichtung Xh derart beschleunigt, daß die vordere
Störschicht 3 aufgrund ihrer Masse eine senkrechte Flug
geschwindigkeit von etwa 2 km/sec oder eine Verschnei
dungsgeschwindigkeit von 4 mm/µsec in Geschoßachse
erreicht, während die hintere Störschicht 4 durch ihre
größere Masse eine senkrechte Fluggeschwindigkeit von
1,0 km/sec oder eine Verschneidungsgeschwindigkeit von
2 mm/µsec in Geschoß- bzw. Stachelachse einnimmt. Bei
einem freien Abstand b von 80 mm in Geschoßachse zwischen
der vorderen Störschicht 3 und der vorderen Verzögerungs
schicht 2 bedeutet dies eine Flugzeit für die vordere
Störschicht 3 von 20 µsec. Desgleichen bedeutet bei einem
freien Abstand c = 100 mm zwischen der hinteren Stör
schicht 4 und der hinteren Verzögerungsschicht 6 in Ge
schoßachse eine Flugzeit für die hintere Störschicht 6
von 50 µsec. Im Weg-Zeitfeld des Diagramms sind die Ein
griffsstrecken mit Xvd und Xhd bezeichnet. Es wird davon
ausgegangen, daß die Zündung der Sprengstoffschicht 5 zu
einem solchen Zeitpunkt erfolgt, daß die Störschichten 3
und 4 sich 50 µsec nach dem Start des Stachelteiles S12
in Bewegung setzen. Aus den Eingriffsstrecken Xvd und Xhd
ist ersichtlich, welche Stachelbereiche bzw. Stachelteile
iterativ während der Flugzeit der Störschichten 3 und
durch diese bekämpft werden. Es sind dies die Stachel
teile S12 bis S10, die durch die vordere Störschicht 3,
und es sind dies die Stachelteile S12 bis S9, die durch
die hintere Störschicht 4 erfaßt werden. Wären die Verzöge
rungsschichten 2 und 6 nicht vorhanden, so würde die
vordere Störschicht 3 mit etwa gleichbleibender Verschnei
dungsgeschwindigkeit von 4 mm/µsec in Geschoßachse bis
zur Frontwand 1 und die hintere Störschicht 4 mit etwa
gleichbleibender Verschneidungsgeschwindigkeit von
2 mm/µsec sec in Geschoßachse bis zur Innenwand 7 weiter
fliegen. Diese Bewegung ist im Weg-Zeitdiagramm ab
den Verzögerungsschichten 2 und 6 mit gestrichelten,
also angenommenen Weg-Zeiteingriffsstrecken Xvdg und
Xhdg dargestellt, d. h. die vordere Störschicht 3 würde
dabei nur noch die Stachelteile S8 und S7 und die hin
tere Störschicht 4 würde dabei nur noch die Stachel
teile S8 bis S6 zerhacken. Durch das Abbremsen der Ge
schwindigkeiten der Störschichten 3 und 4 infolge Mit
nahme der Verzögerungsschichten 2 und 6 ist es möglich,
in weitere Stachelteile iterativ einzugreifen. Dabei
werden durch das vordere Schichtpaar 2 und 3 noch zu
sätzlich die Stachelteile S6 bis S3 (insgesamt S9 bis
S3) und durch das hintere Schichtpaar 4 und 6 noch zu
sätzlich die Stachelteile S5 bis S3 (insgesamt S8 bis
S3) erfaßt, wie die Eingriffsstrecken Yvd und Yhd erken
nen lassen.
Durch die bewegliche Anordnung der Frontwand 1 wird auch
in den Restteil des Hohlladungsstachels bzw. in den
Stachelteil S2 und S1 noch dadurch iterativ eingegriffen,
daß die Frontwand 1 durch das auf sie auftreffende
Schichtpaar 2, 3 mit nach vorn gestoßen wird. Die Ein
griffsstrecke ist hierbei mit Zvd bezeichnet.
Wie das vorliegende Ausführungsbeispiel demonstriert, ist
es mit Hilfe der Erfindung möglich, den Hohlladungssta
chel in seiner ganzen Länge trotz seines großen Geschwin
digkeitsgradienten durch in Bewegung befindliche Wände
und Schichten zu bekämpfen, so daß durch laufende ver
schneidende (schräge) Materialeinbringung in die Bahn
des Stachels dieser voll gestört und schließlich zer
stört bzw. diesem seine bohrende Wirkung genommen wird.
Äquivalentes gilt für massive Geschosse verschiedener
Art, die in ihrer Flugbahn gestört werden, wie eingangs
bereits erwähnt.
Es wird noch darauf verwiesen, daß der Eingriff in die
Höchstgeschwindigkeiten aufweisenden und damit hochener
getischen vorderen Stachelteile durch die Störschichten
und 4, die aufgrund der Erfindung in diesem Bereich sich
mit hoher Geschwindigkeit bewegen können, mit großer
Materialeinbringung in die Geschoßbahn erfolgen kann,
d. h., es wird eine relativ lange Eingriffsdauer erreicht,
ohne daß nachher die Intensität der Bekämpfung der nach
folgenden Stachelteile verringert werden müßte.
Claims (8)
1. Schutzeinrichtung gegen Geschosse, insbesondere
Hohlladungsgeschosse, die aus mehreren im freien
Abstand hintereinander liegenden, schräg zur
Hauptschußrichtung angeordneten einzelnen Schichten
und Schichtkombinationen mit Trag- und Störschichten besteht,
wobei insbesondere die Tragschichten aus Sprengstoff
schichten bestehen, welche die Störschichten beschleu
nigen, die dann in die Geschoß- bzw. Stachelbahn
störend eingreifen, gekennzeichnet durch
Abbremsen der abgeschleuderten Störschicht(en) (3, 4)
nach einer bestimmten Flugzeit.
2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Abbremsen durch eine
oder mehrere, in Geschoßrichtung nach beiden Seiten mit
freiem Abstand angeordnete Verzögerungsschichten (2, 6)
erfolgt.
3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der vordere schnellere
Stachelbereich noch von den Störschichten (3, 4)
und der übrige Stachelbereich von diesen und den Ver
zögerungsschichten (2, 6) in bewegtem Zustand
erreicht wird.
4. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
gekennzeichnet durch eine nach
giebige Frontwand (1), die zusammen mit einer
der Störschichten (3) und Verzögerungsschich
ten (2) in bewegtem Zustand noch in den Rest
stachelbereich eingreift.
5. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verzögerungsschichten (2, 6) aus elasti
schem Material, wie z. B. Federstahl, bestehen.
6. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzö
gerungsschichten (2, 6) aus unelastischem
bzw. plastischem Material, wie z. B. Blei oder
Kupfer, bestehen.
7. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verzögerungsschichten (2, 6) auf ihrer
den Störschichten (3, 4) zugewandten Seite
aus elastischem bzw. plastischem Material und
auf ihrer anderen Seite aus hartem Material,
wie Panzerstahl, bestehen.
8. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
in Bewegungsrichtung vor den Störschichten
(3, 4) und/oder Verzögerungsschichten (2, 6)
komprimierbare bzw. elastische Schichten oder
Körper, z. B. aus Gummi, zum Abbremsen der Stör
schichten (3, 4) und/oder Verzögerungs
schichten (2, 6), insbesondere zur Erzwingung
eines progressiv verzögerten Geschwindigkeits
verlaufes für diese Schichten, vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2460302A DE2460302C1 (de) | 1974-12-20 | 1974-12-20 | Schutzeinrichtung gegen Geschosse insbesondere Hohlladungsgeschosse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2460302A DE2460302C1 (de) | 1974-12-20 | 1974-12-20 | Schutzeinrichtung gegen Geschosse insbesondere Hohlladungsgeschosse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2460302C1 true DE2460302C1 (de) | 1999-02-25 |
Family
ID=5933925
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2460302A Expired - Lifetime DE2460302C1 (de) | 1974-12-20 | 1974-12-20 | Schutzeinrichtung gegen Geschosse insbesondere Hohlladungsgeschosse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2460302C1 (de) |
-
1974
- 1974-12-20 DE DE2460302A patent/DE2460302C1/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
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8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) |