DE2460228B2 - Verfahren zur herstellung eines gehaerteten harzes aus cyansaeureestern und deren praepolymeren - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines gehaerteten harzes aus cyansaeureestern und deren praepolymerenInfo
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Description
R-(O-C=N)1,
worin R einen einen aromatischen Kern enthaltenden Rest, der aus der Gruppe von Resten, die sich
von einem Benzol, Biphenyl oder Naphthalin als aromatischen Kohlenwasserstoff ableiten, einem
Rest, der sich von einer Verbindung, worin mindestens zwei Benzolringe miteinander über ein
Brückenglied aus der Gruppierung
20
ι"
—C—
worin Ra und Rj,gleich oder unterschiedlich sind und
jeweils ein Wasserüioffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen,
—O— -CH2OCH2- — S—
O
-C- -S-
Il Il
ο ο
-S- -O-P-O-
ο ο
und O
Il
—ο—ρ—ο-Ι
ο
verbunden sind, ableitet und e.nem Rest, der durch Entfernung der phenolischen Hydroxylgruppe aus
einem Phenolharzgerüst vom Novolaktyp oder Resoltyp erhalten wurde, ausgewählt ist, wobei der
aromatische Kern gegebenenfalls mit Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppcn mit I
bis 4 Kohlenstoffatomen, Chlor oder Bromatomen substituiert ist, und η eine ganze Zahl von 2 bis 5
bedeutet, wobei die Cyanagruppe stets direkt an den aromatischen Ring gebunden ist, und Präpolymeren
derartiger Cyansäureester, die einen Triazinring besitzen und ein durchschnittliches Molekulargewicht
ve.η 400 bis 6000 haben und durch Trimerisierung
der Cyanatgruppen der Cyansäureester erhalten wurden,darstellt, dadurch gekennzeichnet,
daß als Härtungskatalysator mindestens 0.005 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile des Harzvorläufers
35
45 von mindestens einer Verbindung "aus der Grupp
von Imidazoltn der folgenden Formel
worin Ri ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe ml
1 bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Benzyigruppe, ein« Cyanoalkylgruppe, die eine Alkyigruppe mit 1
bis 5 Kohlenstoffatomen aufweist, eine Aminoalkyl gruppe, mit dem Gehalt von 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
oder eine Guanaminoalkylgruppe, die eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen aufweist,
wobei die vorstehenden Alkylgruppen linear oder verzweigtkettig sein können, R2 ein Wasserstoffatom,
eine lineare oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine
Cyclohexylgruppe oder eine Phenylgruppe und R4 und R5 unabhängig voneinander Wasserstoffatome
oder lineare oder verzweigtkettige Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeuten, und
Imidazoladdukten der folgenden Formel
R4-C
R5-C
R5-C
-N R3
C-R2
C-R2
worin Ri, R2, R4 und R5 die gleiche Definition wie bei
der Formel (I) besitzen und R3 eine aromatische Polycarbonsäure, welche ein Addukt durch Koordination
mit dem Imidazol bildet, bedeutet, gegebenenfalls in Kombination mit 0,001 bis 1 Gew.-Teil je
100 Gew.-Teile des Harzvorläufers, eines organischen Metallsalzes, einer phenolischen Verbindung
oder von Triäthylendiamin verwendet werden.
Ein Verfahren zur Wärmehärtung von Cyansäureestern
und/oder deren Präpolymeren unter Anwendung eines Katalysators zur Herstellung eines gehärteten
Harzes ist bereits bekannt. Dieses Harz zeigt überlegene mechanische und elektrische Eigenschaften bei
Raumtemperatur und bei erhöhten Temperaturen und findet verschiedene Anwendungen. Beispielsweise wird
es als Binder in ein Grundmaterial aus Cellulosefasern oder Glasfasern imprägniert und das imprägnierte
Grundmaterial wird als Schichtplatte verwendet oder zu preßgeformten Gegenständen verarbeitet.
ho Weiterhin kann dieses Harz als isolierender Anstrich
für Spiralen oder für Formungsmaterialien verwendet werden.
In »Kunststoffe«, 58. Jahrg., 1968, S. 827-832 ist eine
Schichtplattc beschrieben, die durch Imprägnieren eines Glastuches mit einem solchen Harz erhalten wurde.
Ferner beschreibt die GB-PS 12 35 307 eine Arbeitsweise
zur Herstellung von geformten Gegenständen unter Verwendung eines solchen Harzes und die GB-PS
1246 747 beschreibt eine Arbeitsweise zur Herstellung eines Films und eines Oberzugs unter Verwendung eines
solchen Harzes.
Bei der üblichen Polymerisation von Cyansäureestern und/oder deren Präpolymeren zur Bildung gehärteter
Produkte werden verschiedene Säuren, Basen, Salze und Phosphorverbindungen in Kombination als Katalysatoren
verwendet So sind in der DT-PS 11 90 184 z. B.
Säuren, wie Salzsäure und Phosphorsäure, Basen, wie Natriumhydroxyd, Trialkylamin und Pyridin, Salze, wie
Aluminiumchlorid, Ferrichlorid, Titantrichlorid und Natriumcarbonat, und Phosphorverbindungen, wie
Tributylphosphin, als geeignete Härtungskatalysatoren für diesen Zweck beschrieben. Auch wird eine
Kombination eines Metallsalzes einer organischen Säure, wie Zinkoctoat, Brenzkatechin und Triäthylendiamin,
häufig als geeigneter Katalysator verwendet (vgL z. B. Broschüre von Bayer; Farbenfabriken Bayer
AG, Vorläufiges Merkblatt, Cyanatharz Versuchsprodukt KU 6573 S. 4 [Oktober 1972]). Jedoch hat das als
Bestandteil dieses Katalysators verwendete Triäthylendiamin
eine akute Toxizität und ergibt eine Reizung für die Haut. Da es weiterhin sublimierbar ist, ergibt die
Toxizität Anlaß zu dem Nachteil, daß das Triethylendiamin vorsichtig gehandhabt werden muß. Seine starke
Hygroskopizität ergibt weiterhin Handhabungsgeschwindigkeiten. Weiterhin hat ein durch Vermischen
des vorstehenden Katalysators mit einem Cyansäureester und/oder dessen Präpolymeren hergestellter Lack
eine schlechte Lagerungsstabilität. Anders ausgedrückt, verkürzt unter bestimmten Gebrauchsbedingungen das
Triäthylenamin die Topflebensdauer des Lacks. Weiterhin wird, falls Triethylendiamin verwendet wird, die
Geschwindigkeit der Polymerisation des Cyansäureester oder dessen Präpolymeren stark durch die
Temperatur beeinflußt und es ergeben sich praktische Änderungen selbst bei geringen Änderungen der
Temperatur. Es ist deshalb äußerst schwierig, die B-Stufe der Härtung des Lackes auf das gewünschte
Ausmaß einzustellen. Die Eigenschaften des gehärteten Harzes sind nicht zufriedenstellend und zeigen beispielsweise
eine Verschlechterung der Eigenschaften und der hygroskopischen Bedingungen.
Auch die in der DTPS 1190184 beschriebenen
Katalysatoren sind hinsichtlich ihrer schlechten Lager-Stabilität ebenso wie im Hinblick auf die starke
Abhängigkeit der Polymerisationsgeschwindigkeit von der Temperatur nachteilig und unbefriedigend.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines gehärteten Harzes,
wobei ein Harzvorläufer aus der Gruppe von Cyansäureestern und Präpolymeren derartiger Cyansäureester
in Gegenwart eines Katalysators gehärtet wird und wobei dieses Katalysatorsystem von den vorstehend
aufgeführten Nachteilen der bekannten Katalysatoren frei ist und insbesondere keine Toxizität besitzt, eine
gute Lagerstabilität aufweist und wobei auch keine Probleme hinsichtlich der Abhängigkeit des Polymerisationsausmaßes
von der Temperatur und hinsichtlich einer Verschlechterung der Eigenschaften des gehärteten
Harzes unter hygroskopischen Bedingungen od. dgl. auftreten.
Auf Grund der Erfindung ergibt sich somit ein Verfahren zur Polymerisation und Härtung von
Cyansäureestern und/oder deren Polymeren unter (15
Anwendung spezifischer Imidazole als Katalysator.
Gemäß der Erfindung wird ein Cyansäureester und/oder dessen Präpolyniercs als Ausgangsmaterial
zur Herstellung eines Harzes durch Härtung verwendet Demzufolge werden Cyansäureester und deren Präpolymere
bisweilen in der Beschreibung als »Harzvorläufer« abgekürzt
Der als Harzvorläufer verwendbare Cyansäureester ist eine Verbindung der allgemeinen Formel
R-(O-C=N)11
worin R ein einen aromatischen Ring enthaltender Rest, der aus der Gruppe der aromatischen Kohlenwasserstoffe
Benzol, Biphenyl und Naphthalin gewählt wird, ein Rest der sich von einer Verbindung ableitet worin
mindestens zwei Benzolringe miteinander durch ein überbrückendes Glied mit einer Gruppierung
—C—
worin R8 und R/, gleich oder unterschiedlich sind und ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen,
—O— -CH2OCH2- — S —
O
O
Il
—c— —s—
Il Il
ο ο
—s— —o—p—o—
Il I
ο ο
Il
—ο—ρ—ο—
verbunden sind, oder ein Rest, der durch Entfernung einer phenolischen Hydroxylgruppe von einem Phenolharzgerüst
vom Novolaktyp oder Resoltyp erhalten wurde, wobei der aromatische Kern gegebenenfalls mit
einem Substituenten aus der Gruppe von Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Alkoxygruppen mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen, Chlor oder Brom substituiert ist, η eine ganze Zahl von 2 bis 5 bedeuten und die
Cyanatgruppe stets direkt am aromatischen Ring gebunden ist, ist.
Das Präpolymere des Cyansäureester, das als Harzvorläufer gemäß der Erfindung verwendet werden
kann, ist ein Polymeres mit einem Triazinring, das durch Trimerisierung der Cyanatgruppe des Cyansäureesters
erhalten wurde und hat ein durchschnittliches Molekulargewicht von mindestens 400 bis hinauf zu höchstens
6000, Derartige Präpolymere sind als solche bekannt und können durch Polymerisation der vorstehenden
Cyansäureester in Gegenwart einer Säure, beispielsweise Mineralsäuren oder Lewis-Säuren, einer Base, wie
Natriumhydroxid, Natriumalkoholat oder einem tertiären Amin, einem Salz, wie Natriumcarbonat oder
Lithiumchlorid oder einer Phosphorverbindung, wie Tributylphosphrn, hergestellt werden.
Beispiele für Cyansäureester, die erfindungsgemäß eingesetzt werden können, sind
Dicyanatobenzolj^'-D'^yanatobiphenyl,
1,5-Dicy ana tonaph thalin,
Bis-(4-cyanatophenyI)-methan,
£2-Bis-(4-cyanatophenyl)-propan,
2^-Bis-{3^-dichlor-4-cyanatophenyI)-propan,
2,2-Bis-(3^-dibrom-4-cyanatophenyl)-propan,
Bis-(4-cyanatophenyl)-äther,
Bis-(4-cyanatophenyl)-thioäther, Bis-(4-Cyanatophenyl)-sulfon, Tris-(4-cyanatophenyl)-phosphitund
Tris-(4-cyanatophenyl)-phosphat
Es können auch Cyansäureester verwendet werden, die sich von Phenolharzen mit Struktureinheiten der
Formel
OCN
ableiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß als Härtungskatalysator mindestens
0,005 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile des Harzvorläufers
von mindestens einer Verbindung aus der Gruppe von Imidazolen der folgenden Formel
R4-C-
-N
R5-C C-R2
(D
35
40
worin Ri ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1
bis 5 Kohlenstoffatomen, eine Eenzylgruppe, eine Cyanoalkylgruppe, die eine Alkylgruppe mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen aufweist, eine Aminoalkylgruppe mit dem Gehalt von 1 bis 5 Kohlenstoffatomen oder
eine Guanaminoalkylgruppe, die eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen aufweist, wobei die vorstehenden
Alkylgruppen linear oder verzweigtkettig sein können, R2 ein Wasserstoffatom, eine lineare oder
verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine Cyclohexylgruppe oder eine Phenylgruppe
und R4 und R5 unabhängig voneinander Wasserstoffatome
oder lineare oder verzweigtkettige Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeuten, und Imidazoladdukten
der folgenden Formel
R5-C
-N · R3
Il
C-R2
60
(II)
worin Ri, R2, R4 und R5 die gleiche Definition wie bei der
Formel (1) besitzen und R3 eine aromatische Polycarbonsäure,
weiche ein Addukt durch Koordination mit dem Imidazol bildet, bedeutet, gegebenenfalls in
Kombination mit 0,001 bis 1 Gew.-Teilje 100 Gew.-Teile des Harzvorläufers, eines organischen Metallsalzes,
einer phenolischen Verbindung oder von Triäthylendiamin
verwendet werden.
Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung werden das Imidazol oder dessen Derivate der Formel (I) und
die Imidazoladdukte der Formel (II) nachfolgend allgemein als »Imidazol« oder »Imidazole« bezeichnet
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird mindestens eine der vorstehenden Verbindungen als Härtungskatalysator
verwendet. Beispiele für geeignete Imidazole sind
2-Methylimidazol,2-Isopropylimidazol,
2-Undecylimidazol,2-Heptadecylimidazol,
2-PhenylimidazoI,2-ÄthyI-4-methyIimidazol,
1 -BenzyJ-2-methylimidazol,
1 -Propyl-2-methylimidazol,
1 -Cyanoäthyl-2-methylimidazol,
l-Cyanoäthyl-2-äthyI-4-methylimidazoI,
l-Cyanoäthyl-2-undecyIimida.tol,
1 -Cyanoäthyl-2-phenylimidazoI,
1 - Aminopropyl-2-phenylimidazol,
1 -Guanaminoäthyl-2-methyIimidazol und
Trimellitsäureaddukte dieser Imidazole.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können bei Anwendung dieser Imidazole als Härtungskatalysatoren
die Handhabungsschwierigkeiten der bekannten Verfahren vermieden werden. Spezifisch besitzen die
Imidazole keine akute Toxizität, wie Hautreizung, und sind, da sie keine Sublimierbarkeit und Hygroskopizität
aufweisen, leicht zu handhaben. Weiterhin werden bei Lacken, die die Imidazole als Katalysator enthalten, die
Cyansäureester und/oder deren Präpolymere nicht geschädigt und Lacke mit guter Lagerungsstabilität und
langer Topflebensdauer werden erhalten. Die Trimellitsäureaddukte der Imidazole sind besonders wirksam für
die Verlängerung der Topflebensdauer der Lacke. Während die Anwendung von Triäthylendiamin eine
verlängerte Härtungszeit bei längeren Lagerungszeiträumen ergibt, bringt die Anwendung der Imidazole
gemäß der Erfindung den Vorteil mit sich, daß die Härtungszeit nicht durch den Lagerungszeitraum
beeinflußt wird. Tatsächlich ergibt sich dadurch eine Abkürzung der Härtungszeit nach der Lagerung des
Lackes während eines langen Zeitraumes im Vergleich zur Anwendung von Triäthylendiamin. Da weiterhin die
Temperaturabhängigkeit des katalytischen Effektes beim erfindungsgemäßen Verfahren verringert wird, ist
die Polymerisation und die Härtung der Cyansäureester und/oder deren Präpolymerer äußerst leicht zu steuern.
Die schließlich gehärteten Harze haben zusätzlich eine erhöhte Zersetzungst'emperatur und sind frei von einer
Schädigung der Eigenschaft unter hygroskopischen Bedingungen.
Die Imidazole können allein beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden oder können gewünschtenfalls
zusammen mit anderen Katalysatorbestandteilen, nämlich organischen Metallsalzen, wie
Zinkoctoat, Zinnoctoat, Tetrabutylester der Titansäure, Zinkstearat, Zinnstearat oder Calciumstearat, Phenolverbindungen,
wie Phenol oder Catechin, insbesondere Catechin, und Triäthylendiamin entweder einzeln oder
in Kombination verwendet werripn Dip Μρπ<τρ Hör
zusätzlichen Katalysatorbestandleile beträgt 0,001 bis
1 Gew.-Teil für das organische Metallsalz, die phenolische Verbindung und Triethylendiamin, sämtliche
bezogen auf 100 Gew.-Teile des Harzvorläufers gemäß der Erfindung.
Die eingesetzte Menge des Imidazols beim erfindungsgemäßen Verfahren kann entsprechend dem
Zweck des Gebrauches des schließlich gehärteten Produktes des Cyansäureesters und/oder dessen Präpolymeren
variieren. Weiterhin variiert sie in Abhängigkeit davon, ob der Harzvorläufer ein Cyansäureestermonomeres,
ein Präpolymeres hiervon oder Gemische hiervon ist oder ob das Imidazol allein oder in
Kombination mit zusätzlichen Bestandteilen verwendet wird. Deshalb ist die spezifische Grenze für die
eingesetzte Menge der Imidazole schwierig anzugeben. Ein Kriterium für die Bestimmung der Menge der
Imidazole beim erfindungsgemäßen Verfahren besteht in seiner Auswahl in der Weise, daß die Gelzeit, die in
Beziehung zu der Verarbeitungsfähigkeit zur Herstellung des gewünschten Produktes steht, auf den
gewünschten Wert eingestellt wird. Ganz allgemein wird das Imidazol beim erfindungsgemäßen Verfahren
in einer Menge entsprechend mindestens 0,005 Gew.-Teilen auf 100 Gew.-Teile (als Feststoffe)
des Cyansäureesters und/oder dessen Präpolymeren als Harzvorläufer verwendet. Die exakte Menge kann vom
Fachmann leicht bestimmt werden, wenn sämtliche vorstehende Faktoren in Betracht gezogen werden. Die
obere Grenze der Menge ist nicht besonders kritisch. Allgemein wird, falls das Endprodukt ein Formgegenstand
ist, das Imidazol in größerer Menge als in dem Fall der Herstellung eines Imprägnierungslackes zur Herstellung
von Schichtplatten verwendet. Falls die Imidazole allein eingesetzt werden, ist die Menge
größer als im Fall der Anwendung eines Katalysatorsystems, das aus den Imidazolen und zusätzlichen
Bestandteilen besteht Üblicherweise wird es bevorzugt, die Menge des Imidazols auf 0,005 bis 20 Gew.-Teile auf
100 Gew.-Teile des Cyansäureesters und/oder dessen Tabelle I
Präpolymeren als Harzvorläufer einzustellen.
Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Cyansäureester und dessen Präpolymeres
in ein gehärtetes Harz in einer Stufe umgewandelt werden. Üblicherweise ist es jedoch günstig, ein
zweistufiges Verfahren anzuwenden, wobei der Harzvorläufer zunächst zu einem halbfesten Harz in der
B-Stufe umgewandelt wird und dann schließlich zu einem gehärteten Harz umgewandelt wird. Die
Arbeitsbedingungen in der Halbhärtungsstufe variieren entsprechend der Menge des eingesetzten Katalysators,
werden jedoch üblicherweise so gewählt, daß das halbgehärtete Harz der B-Stufe innerhalb 10 Stunden
bei einer Temperatur von 80 bis 120°C erhalten wird. Die Arbeitsbedingungen bei der Überführung des
Harzes der B-Stufe in das schließlich gehärtete Harz werden üblicherweise so gewählt, daß die Härtungsreaktion
in 1 Minute bis zu 3 Stunden bei einer Temperatur von 140 bis 220° C beendet ist.
Die Arbeitsbedingungen bei der Härtung des Harzvorläufers in einer Stufe können so gewählt
werden, daß das abschließend gehärtete Harz innerhalb eines Zeitraums von 20 Minuten bis zu 20 Stunden bei
Temperaturen von 170 bis 250° C erhalten wird.
Lacke wurden aus einem Präpolymeren, das sich von 2,2-Bis-(4-cyanatophenyl)-propan als Harzvorläufer ableitete,
das ein unter Anwendung von Methyläthylketon als Lösungsmittel zu einem Feststoffgehalt von
70 Gew.-°/o hergestellter Lack, der auch das vorstehend aufgeführte Monomere enthält, ist und jedem der in
Tabelle I aufgeführten Härtungskatalysatoren entsprechend den in Tabelle I angegebenen Ansätzen hergestellt.
Die Änderungen im Verlauf der Gelzeit jedes der Lacke wurde durch Lagerung derselben bei einer
Temperatur von 25° C und einer relativen Feuchtigkeit von 60% untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle I
aufgeführt.
Harzvorläufer | Arten | Lack I | Lack II | Lack IH | 0,2 | 0.04 |
(eingesetzte | Mengen in Gew.-Teilen) | 0.1 | 0.01 | |||
2,2-Bis-(4-cyanotophenyl)-propan | 100 (Feststoffgehalt) | 0,075 | 209 | |||
Katalysator | Zinkoctoat (8% Zn) | 0 | 211 | |||
Catechin | 201 | 211 | ||||
2-Äthyl-4.-methylimidazol | 0 | 205 | 213 | |||
Triethylendiamin | 0.02 | 210 | 215 | |||
Gelzeit (Sekunden) | Unmittelbar nach dem Vermischen | 192 | 213 | |||
bei 160° C | 24 Stunden später | 215 | 218 | |||
48 Stunden später | 235 | |||||
72 Stunden später | 246 | |||||
168 Stunden später | 265 |
Wie aus Tabelle I ersichtlich, wird, falls das Imidazol
gemäß der Erfindung nicht verwendet wird, die Gelzeit
als Maßstab für die Härtbarkeit des Harzvorläufers im Verlauf der Lagerungszeit längen Dies bedeutet, daß
beim Betrieb zur Herstellung eines gehärteten Produktes eine Abweichung von den vorgeschriebenen
Härtungsreaktionsbedingungen bei längeren Zeiträumen der Lagerung des Lackes stattfindet, und diese
Abweichung ist im Hinblick auf die Standardisierung des Härtungsarbeitsganges unerwünscht Falls andererseits das Imidazol gemäß der Erfindung verwendet wird.
Ist die Lagerungsstabilität des Lackes ausgezeichnet
Zinkoctoat (0,2 Gew.-Teile), 0,1 Gew.-Teil Catechin
und 0,08 Gew.-Tefle 2-Äthyl-4-methyIimidazol wurden mit 143 Gew.-Teilen eines Lackes, der ein sich von
2£-Bis-(4-cyanatophenyI)-propaB ableitendes Präpolymeres (wie in Beispiel 1 verwendet) enthielt, zur
Herstellung eines Imprägnierlackes (A) vermischt Em Imprägnierlack (B) wurde in der gleichen Weise wie
vorstehend hergestellt, wobei jedoch OJ02 Gew.-tfefle
Triethylendiamin an Stelle von 2-Äthyl-4-methyliniidazol verwendet wurden. Diese Lacke waren so geformt,
609582/485
daß sie eine Gelzeit von etwa 200 Sekunden bei 1600C
hatten.
Ein Glastuch wurde mit jedem der Lacke (A) und (B) imprägniert und bei 125 bis 140°C während 7 Minuten
zur Herstellung eines Prepreg mit einer Gelzeit von etwa 100 Sekunden bei 17O0C getrocknet. Das imprägnierte
Harz wurde ein Harz der B-Stufe. Die Beziehung zwischen der Trocknungstemperatur und der Gelzeit
des Harzes im Prepreg ist aus Tabelle II ersichtlich.
„to
Bei dem Lack (B), der Triethylendiamin enthält, ist es erforderlich, daß das harzimprägnierte Glastuch unter
sehr begrenzten Temperaturbedingungen getrocknet wird, um ein Prepreg mit einer Gelzeit von lOOSekunden
bei 17O0C herzustellen. Im Gegenstand hierzu liegt bei dem Lack (A), der das Imidazol gemäß der
Erfindung enthält, die erlaubbare Trocknungstemperatur innerhalb eines weiten Bereichs und ein Prepreg
eines Glastuchs kann leicht und stabil hergestellt
ίο werden.
Trocknungstemperatur
Gelzeit (Sekunden) des Harzes
im Prepreg
im Prepreg
Lack (A)
Lack (B)
125 | 121 | 132 |
130 | 103 | 106 |
135 | 95 | 49 |
140 | 75 | Gelierte während |
der Trocknung | ||
des Prepreg |
Ein Prepreg wurde durch Imprägnierung eines Glastuches mit dem in Beispiel 1 verwendeten Lack
hergestellt. Das Prepreg wurde auf eine Kupferfolie mit einer Stärke von 35 Mikron aufgeschichtet und die
Anordnung bei 18O0C während 2 Stunden und dann bei 1900C während 2 Stunden heißverpreßt, um ein
kupferverkleidetes Schichtgebilde herzustellen. Die Eigenschaften des erhaltenen Schichtgebildes sind in
Tabelle III gezeigt (Testverfahren entsprechend JIS C 6481).
Eigenschaften | Einheit | Lack I | Lack II | Lack III |
Abschälfestigkeit der Kupferfolie | kg/cm | 2,0 | 2,25 | 2,15 |
Wärmeschweißbeständigkeit (260° C) | Sekunden | oberhalb 120 | oberhalb 120 | oberhalb |
120 | ||||
Glasübergangstemperatur | °C | 280 | 290 | 290 |
Wasserabsorption (D-48/50) | % | 0,08 | 0,07 | 0,07 |
Dielektrizitätskonstante (1 MHz) | 4,0 | 4,0 | 4,0 | |
Isolierwiderstand | ||||
Isolierwiderstand (D-2/100) | Ω | 3x10'3 | 2x10'3 | 3xlO13 |
Beständigkeit gegenüber | Std. | 1 | 5 | 4 |
thermischem Schock*) | ||||
Wärmezersetzungstemperatur | ||||
In Normalzustand | 0C | 317 | 325 | 321 |
Nach der Behandlung im siedenden Wasser | 0C | 298 | 314 | 310 |
*) Die »Beständigkeit gegen thermischen Schock« wurde in folgender Weise bestimmt: Das Schichtgebilde wurde in siedendem
Wasser behandelt und dann während 30 Sekunden in öl von 260°C eingetaucht. Dann wurde die Abschälung zwischen den
Beschichtungsschichten untersucht Das Ergebnis ist als Siedebehandlungszeit angegeben, die verging, bis eine Abschälung auftrat
Es ergibt sich aus den Werten der Tabelle III, daß bei
Anwendung des Imidazols an Stelle von Triäthylendiamin
die schließlich gehärteten Harze verbesserte thermische Eigenschaften, beispielsweise im Hinblick
auf Glasübergangstemperatur und Wärmezersetzungstemperatur, hatten und daß eine Verbesserung des
Widerstandes gegenüber Schädigung der Eigenschaften unter hygroskopischen Bedingungen auftrat, die sich
durch Beständigkeit gegenüber thermischem Schock und Wärmezerselzungstemperatur zu erkennen gab.
lOOGew.-Teile {Feststoffgehalt des Harzes) des
»!eichen, sich von 2^-Bis-(4-cyanatophenyI)-propan
ableitenden Pripolymerlackes, wie in Beispiel 1
verwendet, wurden mit 02 Gew.-Teilen Zinkoctoats
jermiscnt, 0,1 Gew.-Teiie Catechifi und jeweils das in
Tabelle IV aufgeführte Imidazol oder Triethylendiamin, n der angegebenen Menge vermischt Änderungen im
Verlauf der Gelzeit der erhaltenen Lacke bei 1600C
wurden untersucht. Die Ergebnässe sind in Tabelle IV aufgeführt Da der Effekt einer Erhöhung der Menge
der Imidazole auf die Gelzeit lediglich langsam verursacht wird, kann die Geteeit des Lackes leicht
eingestellt werden und die Verarbeifemgsfälrigkeit ist
gut
Λ*
tr.
H
Tabelle IV | 24 | 2-Äthyl- | 60 228 | 12 | Triäthylen- | |
11 | Menge der Amin- | 4-methylimidazol | diamin | |||
komponente des | PyromeHitsäure- | |||||
Katalysators | (Sekunden) | 2-Heptadecyl- | Addukt von | (Sekunden) | ||
(Gew.-Teile) | 420 | imidazol | 1-Cyanato- äthylimidazol |
420 | ||
0 | 358 | (Sekunden) | 192 | |||
0,02 | 297 | (Sekunden) | 420 | 160 | ||
0,04 | 235 | 420 | 413 | 132 | ||
0,06 | 195 | 380 | 388 | 121 | ||
0,08 | 190 | 348 | 359 | 105 | ||
0,10 | 154 | 322 | 331 | — | ||
0,20 | 54 | 309 | 306 | |||
0,50 | 301 | 221 | ||||
194 | 92 | |||||
73 | ||||||
't
Beispiel 5
2,2-Bis-(4-cyanatophenyl)-propan wurde in Methyl- 20 der Lösung zugegeben. Die Gelzeit des erhaltenen
2,2-Bis-(4-cyanatophenyl)-propan wurde in Methyl- 20 der Lösung zugegeben. Die Gelzeit des erhaltenen
äthylketon zur Bildung einer Lösung mit 60 Gew.-0,
gelöst. 10 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile des vorstehenden Cyanates an 2-Athyl-4-methylimidazol wurden zu Lackes bei 1700C wurde bestimmt und betrug 153 Sekunden. Wenn der Katalysator nicht zugesetzt wurde, betrug die Gelzeit mehr als 700 Sekunden.
gelöst. 10 Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile des vorstehenden Cyanates an 2-Athyl-4-methylimidazol wurden zu Lackes bei 1700C wurde bestimmt und betrug 153 Sekunden. Wenn der Katalysator nicht zugesetzt wurde, betrug die Gelzeit mehr als 700 Sekunden.
100 Gew.-Teile eines Cyansäureesters, der als Gerüst
ein Phenolharz vom Novolaktyp mit einem numerischen Durchschnittsmolekulargewicht von 600 enthielt, wurden
einheitlich mit 035 Gew.-Teilen 2-Methylimidazol
vermischt und die Gelzeit des Gemisches bei 1600C wurde bestimmt und betrug 65 Sekunden. Wenn der
2-Methylimidazol-Katalysator nicht verwendet wurde,
betrug die Gelzeit 340 Sekunden.
Das vorstehende Gemisch wurde in eine Druckformungsform gegeben und während 3 Minuten bei 1500C
und 100 kg/cm2 geformt. Der Formgegenstand wurde bei 200° C während 2 Stunden nachgehärtet. Der
gehärtete Formgegenstand hatte eine Glasübergangstemperatur von 3000C.
V
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines gehärteten Harzes, wobei ein Harzvorläufer in Gegenwart eines Katalysators gehärtet wird, wobei der Harzvorläufer mindestens ein Material aus der Gruppe von Cyansäureestern der folgenden Formel
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP14310073 | 1973-12-21 | ||
JP14310073A JPS5328200B2 (de) | 1973-12-21 | 1973-12-21 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2460228A1 DE2460228A1 (de) | 1975-07-03 |
DE2460228B2 true DE2460228B2 (de) | 1977-01-13 |
DE2460228C3 DE2460228C3 (de) | 1977-09-01 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2460228A1 (de) | 1975-07-03 |
US3962184A (en) | 1976-06-08 |
JPS5328200B2 (de) | 1978-08-12 |
JPS5093000A (de) | 1975-07-24 |
SE415481B (sv) | 1980-10-06 |
GB1482167A (en) | 1977-08-10 |
SE7415909L (de) | 1975-06-23 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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