DE2458438A1 - Verfahren zur aeroben verrottung von abfaellen in form von pellets - Google Patents

Verfahren zur aeroben verrottung von abfaellen in form von pellets

Info

Publication number
DE2458438A1
DE2458438A1 DE19742458438 DE2458438A DE2458438A1 DE 2458438 A1 DE2458438 A1 DE 2458438A1 DE 19742458438 DE19742458438 DE 19742458438 DE 2458438 A DE2458438 A DE 2458438A DE 2458438 A1 DE2458438 A1 DE 2458438A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pellets
waste
composting
rotting
raw material
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19742458438
Other languages
English (en)
Other versions
DE2458438B2 (de
Inventor
Eberhard Dr Spohn
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Renova Abfallhygiene & Co GmbH
Original Assignee
Renova Abfallhygiene & Co GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Renova Abfallhygiene & Co GmbH filed Critical Renova Abfallhygiene & Co GmbH
Priority to DE2458438A priority Critical patent/DE2458438B2/de
Publication of DE2458438A1 publication Critical patent/DE2458438A1/de
Publication of DE2458438B2 publication Critical patent/DE2458438B2/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F17/00Preparation of fertilisers characterised by biological or biochemical treatment steps, e.g. composting or fermentation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F7/00Fertilisers from waste water, sewage sludge, sea slime, ooze or similar masses
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02ATECHNOLOGIES FOR ADAPTATION TO CLIMATE CHANGE
    • Y02A40/00Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production
    • Y02A40/10Adaptation technologies in agriculture, forestry, livestock or agroalimentary production in agriculture
    • Y02A40/20Fertilizers of biological origin, e.g. guano or fertilizers made from animal corpses
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P20/00Technologies relating to chemical industry
    • Y02P20/141Feedstock
    • Y02P20/145Feedstock the feedstock being materials of biological origin
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/40Bio-organic fraction processing; Production of fertilisers from the organic fraction of waste or refuse

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren zur aeroben Verrottung von Abfällen in Form von Pellets Form von Pellets Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur aeroben Verrottung von Abfällen,die in Form von Pellets, also in feinkörnige Ausbildung gebracht werden.
  • Dem Fachmann bekannte Voraussetzungen für die aerobe Verrottung von Kompostrohgut sind die Einhaltung einer optimalen Feuchtigkeit. Diese soll einerseits für die günstigste Entwicklung der Rotteorganismen möglichst hoch sein, jedoch nicht so hoch liegen, daß sie die Poren des Guts verschließt und den Zutritt von Sauerstoff verhindert. Eine exakte Prozentzahl'läESt sich nicht allgemein angeben, denn die Wasserhaltefähigkeit verschiedener Stoffe kann sehr unterschiedlich sein. In Handbüchern findet man häufig die Angabe: "Wie ein ausgedrückter Schwamm." Das heißt, daß beim Verdichten in der geschlossenen Hand zwischen den Fingern kein Wasser oder Schlamm austreten darf. Beim anschließenden ffnen der Hand soll ein zusammenhängender Formling hinterbleiben.
  • Da während der Verrottung Feuchtigkeit verdampft, muß sie durch Wasserzusatz wieder ersetzt werden. Die Struktur des Rotteguts muß so beschaffen sein, daß das zugesetzte Wasser zu allen Teilen gelangt, Jedoch den Sauerstoffzutritt nicht verhindert.
  • Eine weitere Voraussetzung besteht darin, daß das Kohlenstoff/ Stickstoff-Verhältnis CN über 20:1, vorzugsweise um 30:1 liegen soll, um eine ausreichende Erwärmung und Entseuchung bei der Rotte zu gewährleisten. Dabei wird ein Teil des Kohlenstoffs zu C02 veratmet, so daß im ausgereiften Kompost das C/N-Verhältnis unter 20 liegt. Klärschlamm, insbesondere unausgefaulter, hat meist ein zu enges C/N-Verhältnis, um mit Sicherheit bei der Verrottung die zur Entseuchung erforderliche Temperatur zu erreichen. Man wird ihn deshalb mit Stoffen von höherem Kohtenstoff-Gehalt mischen, z.B. mit Stroh, oder Holzrinden. Insbesondere bietet sich aufbereiteter Hausmüll und Sperrmüll an, Stoffe, die ihrerseits wieder ein zu weites C/N-Verhältnis für eine verlustarme Kompstierung haben. Im Reifkompost liegt das C/N-Verhältnis in der Regel zwischen 10 und 15. Liegt es im Ausgangsgut höher, so wird Kohlenstoff entbunden, was nur so weit in Kauf zu nehmen ist, als es zur ausreichenden Temperatursteigerung nötig ist. Liegt das C/N Verhältnis tiefer, so geht Stickstoff verloren, was man stets vermeiden möchte.
  • Fein zerkleinerte Abfälle oder andere feinkörnige Stoffe, beispielsweise der neuerdings in großen Mengen anfallenden Klärschlamm, aber auch Hühnerkot und viele ander Stoffe lassen sich schlecht kompostieren. Sie lagern sich so dicht, daß der Luftsauerstoff nicht genügend Zutritt hat. Denselben unerwünschten Nebeneffekt haben auch gewisse, von Jeher bei der Humusbildung beliebte Zusätze wie Urgesteinsmehl, Ton oder Bentonitmehl. Bei Luftabschluß treten dann unerwünschte anaerobe Zersetzungsvorgänge, also Fäulnisbildung, ein. Andererseits erleichtert ein zerkleinertes Material die Homogenisierung der verschiedenen Rohstoffkomponenten (comcsitum = das Zusammengesetzte), und sine höhere Oberfläche begünstigt die Besiedlung mit Rotteorganismen. Von diesem Gesichtspunkt aus wäre es erwünscht, auch gröberes Rottegut wie Müll möglichst fein zu zerkleinern. Dem steht aber der erschwerte Luftzutritt entgegen.
  • Diese Verhältnisse sind dem Fachmann bekannt. Zum Stand der Technik gehört auch das sogenannte Brikollareverfahren -DBP 1 145 646.
  • Gemäß diesem wird auf 30 - 50 mm zerkleinerter Müll mit etwa einwohneräquivalenten Mengen Klärschlamm als Bindemittel zu großformatigen Briketts gepreßt, und diese dann der Austrocknung durch mikrobielle Selbsterhitzung überlassen. Dieses Verfahren ist Jedoch in der Praxis an ein ganz bestimmtes Verhältnis von Müll zu Klärschlamm gebunden, um standfeste Briketts zu erhalten. Vor allem können die Briketts nicht ohne weiteres nachbefeuchtet und e dadurch bis zur Wurzelverträglichkeit verrottet werden. Um pflanzenverträglich zu werden, müssen sie zerkleine*, befeuchtet und auf konventionelle Weise fertig kompostiert werden. Da das trokkene Material hydrophob ist, ist das Befeuchten sehr umständlich.
  • Mit dem Bau von mehrstufigen Kläranlagen fallen Jetzt so große Mengen an Klärschlamm an, daß diese nach dem Brikollareyerfahren oft nicht mehr bewältigt werden können. Der verfügbare Müll reicht nicht überall aus, um standfest Briketts herzustellen. In manchen Fällen soll auch Klärschlamm kompostiert werden, ohne daß Müll zur VerfUgung steht.
  • Die vorliegende Erfindung geht daher primär von der Aufgabe aus, feinkörniges Material, beispielsweise Klärschlamm, Hühnerkot oder geeignete Gemische davon mit anderen Stoffen in eine Form zu bringen, die während des Kompostiervorganges nachträglici Durchfeuchtung gestattet, ohne den Sauerstoffzutritt zu erschweren.
  • Die Lösung dieser Aufgabe geschieht durch eine bestimmte Art der Pelletisierung. Sie könnte in bekannter Weise auf Pelletisiertellern erfolgen, wie diese u.a. in der Erzaufbereitung üblich sind. Die nach dieser Technik gebildeten kugeligen Pellets haben aber einen schalenförmigen Aufbau. Flachere Teilchen, wie Papier oder Kunststoffetzchen legen sich schalenförmig um den Kern und erschweren den Sauerstoffzutritt dorthin.
  • Erfindungsgemäß wird deshalb vorzugsweise anders verfahren: Das feinkörnige, gegebenenfalls vorzerkleinerte feuchte Kompostgut wird unter starkem Druck durch eine Lochplatte gepreßt, ein ähnlicher Vorgang, wie er Jeder Hausfrau von einer Fleischhackmaschine bekannt ist. Maschinen großer Leistungsfähigkeit ähnlicher Art sind in der Tonindustrie üblich. Die austretenden Stränge, vorzugsweise nicht dicker als 20mm, brechen von selbst ab oder werden von umlaufenden Messern abgeschnitten. Die so gebilde,ten Pellets von ziemlich einheitlicher Größe bilden ein lockeres Haufwerk.
  • In der Ziegelindustrie wird beim Strangpressen darauf geachtet, daß die entstehenden Stränge eine glatte Oberfläche haben. Unter gen wissen Bedingungen, die von der Form der Austrittsöffnung, der Struktur und dem Wassergehalt des Materials abhängen, reißt die Oberfläche auf. Es bilden sich Risse, die bis ins Innere des austretenden Stranges sich fortsetzen können. Diese Erscheinung, in der Ziegelindustrie als 11Drachenzahnbildung" gefürchtet, wird im vorliegenden Falle absichtlich herbeigeführt. Sie ermöglicht die Sauerstoffzufuhr zum Innern der Pellets, und später, wenn sie nachbefeuchtet werden müssen, die Feuchtigkeitszufuhr ins Innere.
  • Es können aber auch Siebbandpressen für Schlammentwässerung so konstruiert sein, daß sie statt unregelmäßiger Fladen direkt kleine Pellets von einheitlicher Korngröße und ausreichender Standfestigkeit liefern.
  • Im Gegensatz zum Brikollareverfahren, das weder reinen Klärschlamm, noch reinen Müll zu haltbaren Briketts verformen kann und ausserdem auf grobfaseriges Material angewiesen ist, ist es nach der vorliegenden Erdindung möglich, nicht nur reinen Klärschlamm zu pelletisieren, sondern auch reinen Müll, sofern der letztere fein genug vermahlen ist. Um feste Pellets zu erhalten, muß der Wassergehalt in geeigneten Grenzen bleiben. Bei zu hoher Feuchtigkeit haben die Pellets keine Eigenfestigkeit und werden im Haufwerk durch ihr Eigengewicht zu einem undurchdringlichen Klumpen zusammengequetscht.
  • Bei zu geringer Feuchtigkeit zerfallen sie zu unregelmäßigen Krümeln, die ebenfalls der Luft nicht genügend Zutritt gewähren.
  • Der richtige Wassergehalt, bei dem sich feste Pellets bilden, ist empirisch leicht festzustellen. Er kann Je nach Art und Vorbehandlung des Materials verschieden sein. Es sind "geeignete" Feuchtigkeiten Je nach Material von 39 - 46 Gew.-% gemessen worden.
  • Ist das Rohgut zu trocken, kann es befeuchtet werden. In vielen Fällen, beispielsweise bei entwässertem Klärschlamm, ist es zu naß. Es muß dann durch Mischung mit trockenerem Material auf die geeignete Feuchtigkeit gebracht werden. Als trockene Zusätze kommen vielerlei Stoffe in Frage, u.a. auch solche, die ohnehin.zur Korrektur des C/N-Verhältnisses erwünscht sind, bei Klärschlamm beispielsweise Müll, Holzmehl, Baumrinde, Stroh, Torf. Da bei der anschließenden Rotte eine Austrocknung erfolgt, die dann durch Wasserzusatz wieder ausgeglichen werden muß, besteht auch die Möglichkeit, einen Teil des getrockneten Rohguts zurückzuführen und zur Pelletisierung mit dem zu feuchten Frischgut zu mischen.
  • Eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß ein Teil des Rohguts vor oder nach der Pelletisierung verbrannt und die erzeugte Wärme zur Trocknung des übrigen Materials verwendet wird.
  • Die in der beschriebenen Weise gewonnenen Pellets sind fest genug, um bei einigermaßen schonender Behandlung transportiert und in üblicher Weise kompostiert zu werden. Das kann in geschlossenen Rottezellen unter exakter Kontrolle von Luftzufuhr, Temperatur und Feuchtigkeit erfolgen, wobei, wie festgestellt wurde, die Rotte besonders schnell undintensiv abläuft.
  • Sie kann aber auch auf Freilandmieten erfolgen. Es hat sich gezeigt, daß die Pellets sehr schnell von Rotteorganismen bewachsen und durch deren Mycelien und Ausscheidungen weiter verfestigt werden.
  • Überraschend ist, daß diese Verfestigung auch im weiteren Verlauf der Rotte erhalten bleibt. Auch bei der späteren Berieselung mit Wasser zerfallen die Pellets nicht. Es tritt weder eine Verdichtung des Haufwerks ein, noch ein Vernässen. Die Pellets nehmen genau so viel Wasser auf, als sie brauchen. Der Rest fließt ab.
  • Das mehrfache Umsetzen, das bei der üblichen Mietenkompostierung notwendig ist, um Verdichtungen und ungleiche Feuchtigkeitsverteilung zu beseitigen, entfällt. Die Pellets können daher gelagert werden ohne daß ein Verderb durch Anaerobie zu befürchten ist. Nach ausreichender Rottezeit unter Feuchthaltung können sie ohne weitere Aufbereitung verwendet werden.
  • Das Wesen vorliegender Erfindung wird nun anhand eines Beispiels weiterhin erläutert.
  • Ausführungsbeispiel Es wurde au sgefau lt er, auf einer Kammerfilterpresse nach Ausflockung mit Eisenchlorid und Kalk entwässerter Klärschlamm auf einer handelsüblichen Ziegeleimaschine zu Würstchen mit 10 mm verpreßt. Zur Zeit des Versuchs war die Filterpresse nicht in Ordnung. Statt fester Filterkuchen fiel der Schlamm in puddingartiger Konsistenz an. Es wurde deshalb mit älterem, abgelagertem, teilweise angetrocknetem, teilweise anaerobem Schlamm vermischt, um eine geeignete Konsistenz zu erreichen. Der Geruch dieses Materials war sehr unangenehm. Die Feuchtigkeit wurde mit 39 Gew.-; Wassergehalt gemessen.
  • In einem anderen Fall mit heiß konditioniertem und ohne Fällungsmittel auf Filterpressen entwässertem Schlamm wurde die "richtige" Feuchtigkeit zu 46 Gew.-% ermittelt.
  • Mit dem erstgenannten Schlamm wurde ein zweiter Versuch unter Zusatz von Sägmehl im Volumenverhältnis von etwa 1:1 gefahren. Die Pellets wurden von einem Lastwagen auf Haufen gekippt. Nach 5 Tagen waren sie mindestens 20 cm tief üppig von grauem-Mycel durchwachsen. Die Temperatur des reinen Klärschlamms war auf knapp 600, bei Zusatz von Sägmehl auf 630 gestiegen. Auf dem Haufen mit Sägmehlzusatz bildeten sich auch gelbe Organismen. In einer kleinen Kernzone am Boden war die Temperatur noch etwas niedriger.
  • Das Wetter war wochenlang ungewöhnlich naß und kalt, also für die Kompostierung denkbar ungünstig. Es reinen fast Tag für Tag. Überraschenderweise zerfielen die Pellets dadurch nicht. Die Haufen blieben gut durchlüftet. Es bildeten sich nicht die bekannten anaeroben Kernzonen. Auch die einzelnen Pellets wurden im Innern nicht anaerob. Nach 8 Wochen, bei Aussentemperaturen von wenig 0 über 0 C war das graue Mycel verschwunden und nur noch in kleinen Kernzonen am Boden vorhanden. Die Pellets waren etwas geschrumpft und hatten ein erdfarbenes Aussehen. Im Innern hatte der Haufen eine Temperatur von 100 C. Der Klärschlammgeruch war verschwunden.
  • Es war ein angenehmer Erdgeruch festzustellen.
  • Der Rottegrad der beiden Proben wurde in üblicher Weise mit der Geisenheimer Wasserzange geprüft. Die Probe mit Sägmehlzusatz zeigte kein Ammoniak mehr, dagegen schwach Nitrat, derreine Klärschlamm schwach Ammoniak und mittel bis stark Nitrat. Das Verschwinden von Ammoniak zu Gunsten von Nitrat weist darauf hin, daß in beiden Fällen der Rottevorgang nahezu abgeschlossen war. Lediglich in der kleinen Kernzone der Mitte war die Pilzphase noch vorhanden.
  • Als wichtigstes Kriterium für die Reife, d.h. Wurzelverträglichkeit, gilt der Kresseversuch. Die feuchten Pellets wurden nicht zerdrückt, sondern direkt mit Je 5 g Kresse besät. Die Kresse keimte einwandfrei. Der Ertrag war 500 % und mit Sägmehlzusatz 540 % bezogen auf das Saatgut. Dies bedeutet bereits eine befriedigende Reife, trotz des ungünstigen Wetters ein bemerkenswert gutes Resultat. Bei längerer Lagerung könnte sich die Reifung, insbesondere in der Kernzone, noch weiter vervollständigen.
  • Auch mit reinem, fein gemahlenem Müll ohne Klärschlamm wurden Pelletisierungsversuche durchgeführt. Auch damit liesen sich stabile, gut verrottende Pellets herstellen.
  • Die erfindungsgemäße Aufbereitung zu Pellets erweitert die Möglichkeit der Kompostierung in bisher nicht erreichter Weise. Es kann nicht nur Müll, sondern auch Klärschlamm, Jeder für sich allein, oder in beliebigen Mischungsverhältnissen zusammen, kompostiert werden. Die Rotte kann in jedem Stadium durch Austrocknung gestoppt oder durch Beregnen gefördert werden» ohne daß mechanisches Bewegen notwendig ist und ohne die Gefahr ungleicher Befeuchtung oder der Bildung von Fäulnisnestern durch Vernässung.
  • Die Pellets erfordern nach der Reifung keine Nachbehandlung. Sie lassen sich problemlos lagern und mit den üblichen, für pelletisierten Dünger eingerichteten Streugeräten ohne größere Staubbelästigung ausbringen. Dabei werden gegenüber den bekannten Verfahren Uberdies eine Reihe von Arbeitsgängen eingespart.

Claims (6)

  1. Fat entansprüche
    Verfahren zur aeroben Verrottung von feinkörnigen Abfällen, insbesondere von auf mindestens 10 mm Korngröße zerkleinerten Abfallstoffen und/oder entwässertem Klärschlamm, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Abfälle auf ansich bekannte Weise bei variablen Längen zu solchen Pellets verformt, deren Dicke an keiner Stelle den Wert von 20 mm übersteigt und diese Pellets sodann auf ansich bekannte Art und Weise kompostiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß feuchtere Rohstoffe, insbesondere Klärschlamm, vor der Pelletisierung mit trockeneren Stoffen, insbesonder fein zerkleinertem Müll oder anderen trockeneren Stoffen wie Sägmehl zum Zwecke der Erreichung eines dem Fachmann bekannten geeignetem Feuchtigkeitsgrads, d.h. einer geeigneten Konsistenz innig vermischt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil des durch Verrottung angetrockneten Materials rezirkuliert und als trockene Komponente dem Ausgangsmaterial wieder beimischt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil des Rohguts verbrennt, mit der entstandenen Wärme einen weiteren Teil des Rohguts trocknet und diesen mit dem restlichen Teil des Rohguts vermischt und sodann die Pelletisierung mit anschließender Kompostierung durchführt
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die beim Verbrennen entstehende Asche dem übrigen Rohgut vor der Pelletisierung und Kompostierung beimischt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pellets während der Kompostierung (= Verrottung) nachbefeuchtet.
DE2458438A 1974-12-10 1974-12-10 Verfahren zur Kompostierung von feinkörnigen Abfallstoffen Withdrawn DE2458438B2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2458438A DE2458438B2 (de) 1974-12-10 1974-12-10 Verfahren zur Kompostierung von feinkörnigen Abfallstoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2458438A DE2458438B2 (de) 1974-12-10 1974-12-10 Verfahren zur Kompostierung von feinkörnigen Abfallstoffen

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2458438A1 true DE2458438A1 (de) 1976-06-16
DE2458438B2 DE2458438B2 (de) 1978-05-24

Family

ID=5933073

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2458438A Withdrawn DE2458438B2 (de) 1974-12-10 1974-12-10 Verfahren zur Kompostierung von feinkörnigen Abfallstoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2458438B2 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0423506A2 (de) * 1989-10-10 1991-04-24 Sven-Ake Fädmyr Künstliche Erde
FR2837814A1 (fr) * 2002-04-02 2003-10-03 Isabelle Ard Procede de traitement de boues de stations d'epuration
CN107298630A (zh) * 2017-06-16 2017-10-27 上海禾绿生物有机肥有限公司 一种生物有机专用复肥的制作工艺

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0423506A2 (de) * 1989-10-10 1991-04-24 Sven-Ake Fädmyr Künstliche Erde
EP0423506A3 (en) * 1989-10-10 1991-07-17 Sven-Ake Faedmyr Laying-out soil
FR2837814A1 (fr) * 2002-04-02 2003-10-03 Isabelle Ard Procede de traitement de boues de stations d'epuration
EP1350778A1 (de) * 2002-04-02 2003-10-08 Isabelle Ard Verfahren zur Behandlung von Schlämmen von Abwasserkläranlagen
CN107298630A (zh) * 2017-06-16 2017-10-27 上海禾绿生物有机肥有限公司 一种生物有机专用复肥的制作工艺

Also Published As

Publication number Publication date
DE2458438B2 (de) 1978-05-24

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1113717B1 (de) Verfahren zur entsorgung von exkrementen von in einem stall gehaltenen tieren und einrichtung zur durchführung des verfahrens
EP0472684B2 (de) Verfahren zur herstellung von torfersatz, anlage zur durchführung dieses verfahrens, anwendung des verfahrens und nach diesem verfahren hergestellter torfersatz
DE2616725C2 (de) Verfahren und Einrichtung zum bindemittellosen Herstellen von Brennstoffbriketts aus pflanzlichen Stoffen
DE2809344C2 (de) Verfahren zum Kompostieren von organischen Abfällen und/oder Klärschlamm
EP1740517A1 (de) Formkörper zum düngen und verfahren zu seiner herstellung
DD257641A5 (de) Verfahren zum herstellen von presslingen aus feuchtem abfall und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE2458438A1 (de) Verfahren zur aeroben verrottung von abfaellen in form von pellets
DE4019389A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum umwandeln von klaerschlamm
DE60009563T2 (de) Mischung zur beschleunigung der kompostierung
DE1145646B (de) Verfahren zur Herstellung von lager-bestaendigen, geruchlosen und biologisch aktivenBodenverbesserungsmitteln
DE3727408C2 (de)
EP0936204B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Kompost enthaltenden Düngesubstraten
DE19507204C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Komposts unter Verwendung keratinhaltiger Abfälle
DE4040772C1 (de)
DE4003395C1 (de)
DE102004057841A1 (de) Formkörper zum Düngen und Verfahren zu seiner Herstellung
DE202019103796U1 (de) Organisch natives Substrat
EP0743930B1 (de) Entsorgung von gülle
AT239818B (de) Verfahren zur Verwertung von Müll und Klärschlamm
EP0422265A1 (de) Verfahren und Mittel zur Aufbereitung von fäkalen Abfällen und Klärschlamm
DE102004052726B3 (de) Verfahren zur Herstellung eines organischen N/P/K-Düngers
DE4446739A1 (de) Verfahren zum Kompostieren von Klärschlamm
DE2162161A1 (de) Verfahren zur behandlung von tierischen exkrementen, insbesondere fluessigmist
DE2815181A1 (de) Biologischer duenger und verfahren zu seiner herstellung
DE102018116491A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Düngers

Legal Events

Date Code Title Description
BHJ Nonpayment of the annual fee