DE2457187A1 - Wasserloesliche ternaere celluloseaether - Google Patents
Wasserloesliche ternaere celluloseaetherInfo
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Description
Priorität: 14. Dezember 1973 / U S A / Ser. No. 425 041
Diese Erfindung betrifft wasserlösliche ternäre Celluloseäther
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Wasserlösliche Celluloseäther sind schon seit langer
Zeit in wässrigen Überzugsmassen als Verdickungsmittel und Schutzkolloide verwendet worden. Mit Hydroxyäthylcellulose-Produkten
verdickte Anstrichraassen auf Latexbasis besitzen
ein gutes Fliessverhalten, eine gute AusStreichbarkeit und
eine gute Farbentwicklung. Unter Farbentwicklung wird dabei die Fähigkeit einer Überzugsmasse verstanden die Pigraentdispersion
ohne einen nennenswerten Verlust der Wirksamkeit des Pigments durch Agglomeration oder Ausflockung zu
behalten. Dieses lässt sich visuell in der Gleichförmigkeit der Farbe von mit unterschiedlicher Scherkraft aufgetragenen
Überzügen erkennen. Diese Produkte haben aber eine geringe
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Beständigkeit gegenüber dem bakteriellen Abbau, vgl. Lindenfors, Acta Chemica Scand., 16, 1 111 (1962).
In der US-PS 3 388 082 sind Methylcelluloseäther mit einer hohen Hydroxypropyl-Substitution beschrieben, die geeignete
Verdicker mit einer verbesserten enzyraatischen Beständigkeit sind. Mit diesen Hydroxypropyläthem der Cellulose kann aber
bei einigen organischen Pigmenten, die die nicht erwünschten bleihaltigen Farbstoffe ersetzen, keine gute Farbentwicklung
und keine gute Farbbeständigkeit erzielt werden.
In der US-PS 3 709 876 sind bestimmte Hydroxyäthylmethylcelluloseäther
beschri& en, die eine bessere Farbbeständigkeit und eine bessere Enzyrabeständigkeit in Kombination mit
einem thermischen Gelpunkt von höher als etwa 100 C besitzen. Der hohe Gelpunkt verlangt aber modifizierte Reinigungsverfahren
eines solchen Celluloseäthers. Die Löslichkeit dieser Äther in heißem Wasser verhindert die übliche Reinigung, bei
der durch Waschen mit heißem Wasser die salzartigen Nebenprodukte und andere wasserlösliche Verunreinigungen entfernt
werden.
Es wurde nun gefunden, daß durch Kombinieren von Hydroxyäthyl-,
Hydroxypropyl- und Methyl-Substituenten in neuartiger
Weise neue ternäre Celluloseäther hergestellt werden können, die eine ausgezeichnete Farbverträglichkeit und eine ausgezeichnete
Enzymbeständigkeit in Kombination mit einem kontrollierten thermischen Gelpunkt besitzen·
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Gegenstand der Erfindung ist deshalb ein wasserlöslicher
Celluloseäther der dadurch gekennzeichnet ist, daß er einen Methoxylgehalt von 6 - 12,5 Gew. %, einen Hydroxypropoxylgehalt
von 14 - 32 Gew. %, einen Hydroxyäthylgehalt von 10-22 Gew. % und einen thermischen Gelpunkt von höher als 70 C
hat.
Bevorzugt hat dieser Celluloseäther einen Gesamtsubstitutionsgrad
von größer als 1,5, einen thermischen Gelpunkt von 70 - 9O0C und eine Löslichkeit in Methanol von mindestens
5 Gew. % bei Raumtemperatur.
Um die gewünschte ternäre Substitution zu erreichen, wird eine kontrollierte Umsetzung von Alkalicellulose mit Methylchlorid,
Propylenoxid und Äthylenoxid durchgeführt. Man geht dabei so vor, daß man eine Alkalicellulose durch Behandlung
von Cellulose mit 0,35 - 0,75 Teilen NaOH pro Teil Cellulose herstellt, die Alkalicellulose mit 0,4 - 1,5 Teilen Methylchlorid
und 0,75 - 2,0 Teilen Propylenoxid pro Teil Cellulose mischt und auf 40 - 500C erwärmt, 0,5 - 1,7 Teile Äthylenoxid
pro Teil Cellulose im Verlauf von 2-4 Stunden zugibt, wobei man die Temperatur bei 40 - 60°C hält und danach einen festen
ternären Celluloseäther mit einem thermischen Gelpunkt von höher als 7O0C abtrennt.
Bei dieser Umsetzung verwendet man bevorzugt feinverteilte Cellulose und benutzt das NaOH bevorzugt als 35 - 70 %ige
wässrige Lösung. Zur Beendigung der Umsetzung kann man nach Zugabe des Äthylenoxids die Reaktionsmischung noch weiter auf
etwa 50 bis 800C erwärmen.
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Die neuen ternären Celluloseäther besitzen eine Kombination von Eigenschaften, die bisher nicht in einem einzigen
Celluloseätherprodukt vereinigt war. Da diese Eigenschaften bekannte Mangel der vorhandenen Produkte beseitigen, bieten
sich den neuen Celluloseäthem Anwendungsmöglichkeiten in den vorhandenen Anwendungsgebieten von Methylcelluloseprodukten
und neue Anwendungen in anderen Gebieten an.
Durch frühere Studien des Einflusses der Substituenten der Celluloseäther auf besonders interessierende Eigenschaften
für die Anstrichindustrie ist bekannt geworden, daß die Hydroxyäthylsubstitution
im allgemeinen den Gelpunkt und die Farbverträglichkeit verbessert. Die Hydroxypropyl-Substitution reduziert
den Gelpunkt, erhöht aber die Farbentwicklung und die Methyl-Substitution reduziert sowohl den Gelpunkt als auch die Farbwert
räglichke it. Durch einen höheren Gesamtsubstitutionsgrad
wird im allgemeinen die Enzymbeständigkeit erhöht. Über ternäre Celluloseäther ist nichts bekannt geworden.
Durch Kombinieren bestimmter Grade an Hydroxyäthyl-, Hydroxypropyl-
und Methyl-Substitution werden ternäre Celluloseäther erhalten, die eine vorteilhafte Kombination von Eigenschaften,
einschließlich einer überraschenden Löslichkeit in absolutem Methanol besitzen. Diese neuen ternären Celluloseäther sind
bei Raumtemperatur sowohl in Wasser als auch in absolutem Methanol in Konzentrationen von 5 Gew. % oder mehr löslich.
Die Produkte sind ferner durch folgende Eigenschaften charakterisiert:
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Methoxyl 6 - 12,5 %, bevorzugt etwa 6,5 -
11 %
Hydroxypropyl 14-32 %, bevorzugt etwa 14,5 -
27,5 %
Hydroxyäthoxyl 10-22 %, bevorzugt etwa 15,0 -
22,0 %
Gesamtsubstitutionsgrad >1>5, bevorzugt etwa 1,7 -
2,7
Gelpunkt > als etwa 70 C, bevorzugt etwa 70
9O0G
(Die Prozentangaben sind Gewichtsprozente).
Im allgeraeinen begünstigt ein Hydroxyäthylgehalt die Farbverträglichkeit,
ein hoher Hydroxypropylgehalt gibt die gewünschte Kontrolle des Gelpunktes, ein niedriger Methoxylgehalt
verbessert die Methanollöslichkeit und ein hoher Gesamtsubstitutionsgrad
verbessert die Enzymbeständigkeit,
Der Gesamtsubstitutionsgrad bezieht sich auf die mittlere Anzahl der Cellplosehydroxylgruppen, die pro Anhydro.glucose-Einheit
veräthert sind. Der verwandte Ausdruck "molare Substitution" wird ebenfalls in dem üblichen Sinne verwendet. Die
maximal mögliche Gesamtsubstitution beträgt 3,0.
Lindenfors führt an der zitierten Stelle aus, daß Cellulosederivate
einem enzymatischen Angriff nicht unterliegen, wenn mindestens ein Substituent pro Anhydroglucose-Einheit fest
gebunden ist. Enzyme greifen Cellulose auch in einem sterilen Medium unter Bildung von Zucker an Stellen, die benachbart -
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zu unsubstituierten Anhydroglucose-Einheiten sind, an. Der Umstand, daß Produkte mit einem höheren Gesamtsubstitutions
grad als 1,0 enzymatisch abgebaut werden, zeigt an, daß die Produkte nicht gleichförmig substituiert sind.
Ausserdem wird ein höherer Gesamtsubstitutionsgrad bei Produkten
verlangt, die aus den kristallineren Baumwoll-Linters hergestellt sind, gegenüber solchen aus Holzcellulose.
Der thermische Gelpunkt der Celluloseäther ist ein kritischer Faktor. Ternäre Äther mit einem Gelpunkt unterhalb
etwa 70 C haben eine schlechte Farbverträglichkeit und eine schlechte Methanollöslichkeit. Produkte mit einem
thermischen Gelpunkt unterhalb etwa 90 C können durch Waschen mit heißem Wasser gut gereinigt werden. Für Produkte mit
höheren Gelpunkten sind alternative Methoden erforderlich, die z.B. in der US-PS 3 347 847 beschrieben sind. Auf Anwendungsgebieten,
bei denen Salzreste toleriert werden können, kann ein roher ternärer Äther ohne extensive Reinigung verwendet
werden. . ,
Man erhält die ternären Celluloseäther durch Umsetzung von
Methylchlorid, Propylenoxid und Äthylenoxid mit Alkalicellulose in einem Druckreaktor in Abwesenheit von Luft bei etwa
40 - 60 C. In Tabelle 1 sind die allgemeinen und die bevorzugten Mengenverhältnisse der Ausgangsstoffe angegeben.
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cn ο co
O OO OO
Verhältnis der Ausgangsstoffe
Ausgangsstoff
NaOH
Methylchlorid Propylenoxid Äthylenoxid
TeiLe/Teil
Cellulose
0,35 - 0,75 0,4 - 1,5 0,75 - 2,0 1,5 - 1,7
(0,45 - 0,55) (0,8 - 1,2 ) (1,0 - 1,75) (0,9 - 1,5 )
Mol/Mol
1,3 - 4,8
2,0 - 5,5
1,8 - 6,1
2,0 - 5,5
1,8 - 6,1
Cellulose
1,4 - 3,0 (1,8 - 2,2)
(2,5 - 3,8) (2,7 - 4,6) (3,2 - 5,4) «^>
cn
Man kann die Alkalicellulose für das Verfahren nach der Erfindung durch Behandlung von Cellulose mit etwa 0,35 etwa
0,75 Teilen NaCM pro Teil Cellulose (1,4 - 3,0 Mol/Mol)
erhalten, wobei man das MaOH als 35 - 70 Xige wässrige Losung
bei Raumtemperatur zugibt. Als Reaktor kann z.B. ein Tauchtank verwendet werden, wie er in der CfS-PS 2 949 452
beschrieben ist, oder ein Sprühmischer gemäss der US-PS 2 469 764 oder ein Schlammreaktor gemäss der US-PS 2 131 733·
Die Berührung mit Luft wird bei einem Minimum gehalten, um
einen Viskositätsverlust zu vermeiden·
Die weitere Umsetzung wird bevorzugt in einem Druckgefäss in Abwesenheit von Luft durchgeführt. Eine sorgfältige
Kontrolle der Temperatur ist für eine einheitliche Substitution
wesentlich. Üblicherweise wird mit äusserer Kühlung gearbeitet. Es kann aber auch ein Überschuss an Methylchlorid
als Wärmeüberträger und als siedendes Kühlmittel verwendet werden. Andere siedende Kühlmittel, wie Dimethy lather oder
eine wasserlösliche t organische Flüssigkeit ,wie Isopropanol
oder tert.-Butanol, kann zur Kontrolle der exothermen Reaktionen
verwendet werden.
Wegen der größeren Reaktivität des Äthylenoxids, wird der
Reaktor im allgemeinen zuerst mit dem größeren Teil des Methylchlorids und des Propylenoxids bei Raumtemperatur beschickt
und auf etwa 40 bis 500C erwärmt. Dann wird die Zugabe von
Äthylenoxid mit einer Geschwindigkeit aufgenommen, die ausreichend
ist, um die gewünschte Temperatur, die üblicherweise bei 45 - 600C liegt, aufrechtzuerhalten. Es kann aber auch
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mit portionsweiser Zugabe von Methylchlorid und Propylenoxid gearbeitet werden.
Wenn die exotherme Hydroxyäthylierung beendigt ist, kann zur Vervollständigung der Reaktion auf Temperaturen von etwa
55 - 80 C erwärmt werden. Die gesamte Reaktionszeit liegt in der Regel bei 4-12 Stunden. Der Reaktor wird dann gelüftet
und das Produkt wird durch geeignete Maßnahmen abgetrennt. Produkte mit einem thermischen Gelpunkt unterhalb etwa 90 C
können mit einer begrenzten Menge an heißem Wasser gut gewaschen werden. Die Produkte bleiben in der heißen Salzlösung
unlöslich. Produkte mit einem höheren Gelpunkt können mit einem organischen Lösungsmittel aufgearbeitet werden.
Nach dem Waschen kann das Produkt getrocknet und gegebenenfalls granuliert, zerkleinert oder in anderer Weise für den
bestimmten Endverbrauch vorbereitet werden.
Die neuen in Wasser und in organischen Lösungsmitteln
löslichen Hydroxyaryl-, Hydroxypropyl- und Methylcelluloseäther
besitzen zahlreiche Eigenschaften von anderen wasserlöslichen Methylcelluloseäthern. Sie lassen sich mit einem
weiten Bereich von Viskositäten herstellen. Für die Verwendung als Verdickungsmittel in Anstrichmitteln auf Latexbasis
ist am besten ein Produkt geeignet, das in 2 %iger wässriger Lösung eine Viskosität bei 200C von etwa 400 - 100 000 cp,
bevorzugt etwa 4 000 bis 50 000 cp hat. Für andere Anwendungsgebiete
können derartige ternäre Celluloseäther mit Viskositäten von niedriger als 400 cp hergestellt werden.
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Diese Celluloseäther sind besonders als Verdickungsmittel
für wässrige Anstrichmassen auf Latexbasis und als Schutzkolloide für die Dispersion von feinverteilten wasserunlöslichen
Polymerteilchen geeignet. Beispiele von solchen Polymerteilchen
sind Mischpolymerisate von raonoäthylenisch-ungesättigten
Verbindungen, wie Styrol und Acrylnitril,mit einem konjugierten Diolefin, wie Butadien; Homo- und Copolymerisate
von Styrol, Acryl- und Methacrylestern; Polymerisate von Viny!halogeniden und Vinylidenhalogenxden und Homopolymerisate
und Copolymerisate von Vinylacetat. Sie können auch mit carboxylischen Polymerlatices, wie sie in der US-PS
3 549 566 beschrieben sind, verwendet werden.
Üblicherweise enthalten diese Anstrichmassen auf Latexbasis Pigmente, Füllstoffe und Streckmittel, wie Titandioxid, Bariumsulfat,
Ton, Glimmer, Talg und Kieselerde. Die neuen Hydroxyäthylhydroxypropylmethyl-Celluloseäther
geben insbesondere mit farbigen Pigmenten und Farbstoffen eine bessere Farbentwicklung
und eine bessere Enzymbeständigkeit. Gleichzeitig bilden sie gute Filme und lassen sich gut handhaben. Gute Ergebnisse werden
erhalten, wenn etwa 0,2 - 1,0 Gew. % Hydroxyäthylhydroxypropylmethyl-Celluloseäther,
bezogen auf das Gesamtgewicht der formulierten Anstrichmasse, verwendet werden.
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung noch näher
erläutert. Falls keine anderen Angaben gemacht werden, beziehen sich alle Teile und Prozentsätze stets auf das Gewicht. Die
Analysen der Celluloseäther erfolgten durch übliche Methoden,
wie sie in ASTM D-1346-64 und D-2363-69 beschrieben sind. Die
Alkyläther-Subetitutionen werden durch die «odifizierte Zeisel-
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Methode gemäss Coblar, Samsel und Beaver, Tantala, 2>
(1962) unter Hydrolyse mit Jodwasserstoffsäure und Gasflüssig-Chromatographie
der erhaltenen gemischten Alkyljodide bestimmt. Die Gelpunkte werden bestimmt, indem man
1 %ige wässrige Losungen unter Rühren erwärmt, bis visuell
eine Phasentrennung festgestellt wird.
Beispiel 1 Typische Herstellung von Hydroxyäthyl-Hydroxypropyl-Methy!cellulose
(HÄHPMC)
In einen 196,1 Liter Druckreaktor, der mit einem Rührer ausgerüstet war, wurden 9,1 kg zerkleinerte Celluloseflocken
gegeben und die Luft wurde einige Mal durch Stickstoff verdrängt. Der Reaktor wurde dann evakuiert und es wurden 9,1 kg
einer 50 %igen NaOH unter heftigem Rühren auf die Cellulose gesprüht. Dann wurden 9,1 kg Methylchlorid und 13,6 kg Propylenoxid
zugegeben. Die Mischung wurde in etwa 50 Minuten auf 50 C erwärmt und dann wurden 10,ο kg Äthylenoxid in Portionen
im Verlauf von 95 Minuten zugegeben, wobei die Reaktionstemperatur
bei 45 - 500C gehalten wurde. Die Reaktion wurde durch Erwärmen auf 55 C für weitere 3,5 Stunden beendigt. Der Reaktor wurde abgekühlt, entlüftet und das rohe
HÄHPMC-Produkt wurde isoliert» Es wurde durch Waschen mit heißem Wasser gereinigt, bei 80 - 120 C getrocknet und zu
einem feinen Pulver in einer Kugelmühle zerkleinert.
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Das mit HÄHPMC-1 bezeichnete Produkt hatte einen Methoxylgehalt
von 9,9 Gew. %, einen Hydroxypropoxylgehalt von 25, Gew. % und einen Hydroxyäthoxylgehalt von 21,2 Gew. %. Sein
thermischer Gelpunkt lag bei 89 C und eine zweiprozentige wässrige Lösung hatte eine Viskosität von etwa 28 000 cp bei
20 C. In 100 Teilen wasserfreiem Methanol lösten sich bei Raumtemperatur
5 Teile vollständig unter Bildung einer klaren viskosen Lösung. Das Produkt hat eine ausgezeichnete Enzymbeständigkeit
und eine hervorragende Farbbeständigkeit bei den nachstehend angeführten üblichen Prüfungen.
In Tabelle II sind die Zusammensetzung und die Eigenschaften für andere typische HÄHPMC-Produkte, die unter Verwendung des
Verfahrens nach der Erfindung hergestellt wurden, angegeben. Bei diesen Versuchen wurden die folgenden allgemeinen und bevorzugten
Gewichtsverhältnisse der Ausgangsstoffe eingehalten:
NaOH/Cellulose 0,35 - 0,75, bevorzugt etwa 0,45 - 0,55
MeCl/Cellulose n 0,4 - 1,5 , bevorzugt etwa 0,8 - 1,2
PO/Cellulose . 0,75 - 2,0 , bevorzugt etwa 1,0 - 1,75
ÄO/Cellulose 0,5 - 1,7 , bevorzugt etwa 0,9 - 1,5
Das Äthylenoxid wurde bei 45 - 60 C zugegeben. Für eine
gleichförmige Substitution und eine gleichförmige Produktqualität war eine sorgfältige Kontrolle der Temperatur, besonders
während der exothermen Äthylenoxidreaktion, wesentlich.
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Mit Ausnahme von HÄHPMC-1 sind die in Tabelle II angeführten
Produkte in Reihenfolge der zunehmenden Methoxyl-Substitution
angeordnet. Die allgemeine Bewertung ist eine qualitative Bewertung, die sich in erster Linie auf die Löslichkeit
in Methanol und die Stabilitätseigenschaften in Anstrichmassen
bei einigen Hauptanwendungen dieser Produkte stützt. Für andere Anwendungen dieser Produkte können jedoch
andere Eigenschaften von größerer Bedeutung sein.
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Typische HÄHPMC-Produkte
cn O CD OO NJ
cr>
co OO
Nr. | Zusammensetzung,. MeO HPO |
25,6 | Gew. % HÄO |
GeI- pkt. 6C |
Eigenschaften * " NaOH Farb- Löslk. entw. |
2 | Enzyra- verl. |
allg. Be wertung |
1 | 9,9 | 32,0 | 21,2 | 89 | H | 2 | 39 % | Ausgez. |
2 | 6,6 | 21,6 | 19c4 | 70 | . H | 1 | — | Gut |
3 | 7,0 | 29,0 | 18,0 | 87 | H | 5 | 14 % | Ausgez· |
4 | 7,8 | 22,8 | 15,6 | 66 | N | 2 | Schlecht | |
5 | 8,4 | 23,2 | 18,6 | 84 | H | 4 | 65 % | Gut |
6 | 9,7 | 23,2 | 16,9 | 78 | H | 3 | 26 % | Gut |
7 | 10,1 | 14,7 | 15,4 | 70 | M | 3 | ·*■* | Schlecht |
"' 8 | 10,9 | 15,9 | 21,8 | 83 | G | 4 | 32 % | Befriedigend |
9 | 11,0 | 17,9 | 15,6 | 85 | H | 5 | 55 % | Befriedigend |
10 | 11,9 | 27,3 | 12,9 | 78 | N | 5 | -- | Schlecht |
11 | 12,3 | 12,1 | 10,8 | 72 | H | 3 | 47 % | Befriedigend |
12 | 14,3 | 22,5 | 13,4 | 70 | N | 7 | 91 % | Schlecht |
13 | 16,7 | 14,5 | 4,3 | 47 | M | 4 | 77 % | Schlecht 5^ |
14 | 17,5 | 11,7 | 70 | N | 70 % | Schlecht ^ |
1.
OO
Methanollöslichkeit - 1 Teil in 20 Teilen absolutem MeOH bei Raumtemperatur
H - Hoch; klare und viskose Lösung -
M - Mäßig; trübe und viskose Lösung .
G - Gering; gute Dispergierung und sichtbare Quellung. N- Nicht; schlechte Dispersxon
2. Farbentwicklung und Enzymverlust vgl. Beispiele 2-4
3. Allgemeine Bewertungsskala: Schlecht, befriedigend,
gut, ausgezeichnet.
Eine Hauptverwendung der neuen HÄHPMC-Produkte stellt die
Verwendung als Verdickungsmittel für Anstrichmassen auf Latexbasis
dar. Dieses wurde mit Standardformulierungen von Latexanstrichstoffen
und üblichen Prüfungen demonstriert.
A. Formulierungen
Es wurden 3 %ige wässrige Vorratslösungen der HÄHPMC-Produkte
hergestellt und als Verdicker in den folgenden Latexanstrichformulierungen
für typische Aussen- und Innenanstriche verwendet. - ■·>
ν
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Formulierung Aussenanstrich auf Basis eines Acryllatex
Bestandteile kg/ 378 Liter
cn ο co
ο oo oo
Wasser Pigmentdispergiermittel Kaliumtripolyphosphat Entschäumer Konservierungsmittel
Titandioxid Kaliumcarbonat oberflächenaktives Mittel
Äthylenglycol Polyacrylatlatex 3 %ige Verdickerlösung
Insegesamt 56,8 3,63 0,91 3,63 0,91
91,0 117,0 2,27 6,80 176,0 76,0
534,0
Formulierung
Bestandteile
OO NJ CO
O OD OO
Wasser
Pigmentdispergiermittel
Kaliumtripolyphosphat
oberflächenaktives Mittel
Konservierungsmittel
Äthylenglycol
Titandioxid
Ka1ζ iumcarbonat
Tonfüllstoff
Koalesziermittel
Polyvinylacetatlatex
Entschäumer
3 %ige Verdickerlösung
Insgesamt
Innenanstrich auf Basis eines Polyvinylacetatlatex
kg / 378 Liter
136,0 2,72 0,23 1,81 0,73 11,3 113,0 45,4 56,7
7,30 113,0
0,91 75,8
566,0
B. Bewertungstests 1. Farbentwicklung
Zu 229 Teilen eines Anstrichmittels auf Latexbasis wurden 31 Teile einer 2 %igen wässrigen Lösung des zu prüfenden
HÄHPMC-Produktes gegeben. Nach sorgfältigem Mischen mit
einem Schaufelrührer für 30 Minuten wurden 5 Proben von je 50 Teilen genommen und auf 50 C für 2 Stunden erwärmt. Um
das Abtönen einer heißen Anstrichfarbe aus einer Zerkleinerungsraühle zu.simulieren, wurde, ein Teil der Testfarbe
zu jeder vorerwärmten Probe der verdickten Anstrichfarbe unter leichtem Rühren für 1 Minute zugegeben. Es wurde dann
ein Aufstrich von einer Dicke von 0,175 - 0,25 mm auf einer "Penopac-Form 1-B chart " mit einer Rakel gemacht. Nach
einer Minute wurde der Aufstrich mit einer Fingerspitze an der Schnittlinie der versiegelten und unversiegelten Teile
der Karte einer Scherbeanspruchung unterworfen. Der Farbunterschied
zwischen den der Scherbeanspruchung unterworfenen und nicht-unterworfenen Bereichen wurde gegen Standards bewertet,
bei denen leine perfekte Farbbeständigkeit und 10 eine starke Unverträglichkeit bedeutete.
2. Enzymbeständigkeit
Zur Bestimmung der Enzymbeständigkeit wurde der beschleunigte Test gemäss der US-PS 3 709 876 verwendet. Es wurde eine 1 %ige
wässrige Lösung der Celluloseäther mit einer 1 %igen wässrigen Lösung von Standard-Celluloseenzym bei pH 7,0 und 25°C geimpft.
Die Enzymbeständigkeit wurde durch Abnahme der Viskosität der wässrigen Lösung unter Verwendung eines Brabender Visko/Amylo-
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graphen oder eines Haake Rotovisco Meter verfolgt. Die
Korrelation zwischen den beiden Testmethoden war gut·
3. Verdickungseffizienz
Es wurde die Viskosität der Anstrichmasse 24 Stunden nach ihrer Herstellung gemessen. Eine Viskosität von etwa
85 bis 100 Kreb-Einheiten wird normalerweise bei 1,36 bis 2,27 kg HÄHPMC pro 378 Liter Anstrichmasse gewünscht, d.h.
etwa 0,2 bis 0,4 Gew. % HÄHPMC, bezogen auf die formulierte Anstrichmasse. 100 Kreb-Einheiten wird als "ideale" Streichviskosität
angesehen.
4. Fliess- und Verlaufverhalten
Es wurden Aufstriche unter Verwendung von 20 g der Latex-
!■· ■ 2
anstrichmasse für eine Oberfläche von 0,186 m hergestellt.
Der Effekt des Verdickers auf das Fliess- und Verlaufverhalten
wird verglichen mit Standardaufstrichen unter Verwendung einer
Bewertungsskala mit 1 für das beste und 10 für das schlechteste Ergebnis·
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HÄHPMC in Formulierungen für Aussenanstriche auf Basis von Polyacrylatlatex
A. Eine Probe von HÄHPMC-1 wurde in einer Formulierung für
einen Aussenanstrich auf Acryllatexbasis verwendet, wobei
zum Vergleich handelsübliche Hydroxypropylmethylcellulose, handelsübliche Hydroxyäthylcellulose und eine als Versuchsprodukt zugängliche Hydroxyäthylmethylcellulose verwendet
wurden. Die mit HÄHPMC verdickten Ansriche ergaben eine überlegene Farbentwicklung im Vergleich mit HPMC und eine
verbesserte Enzymbeständigkeit im Vergleich mit HÄC und im
allgemeinen ähnliche Eigenschaften mit den HÄMC-Produkten der bereits erwähnten US-PS 3 709 876.
t ■·
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HÄHPMC in Anstrichmassen auf Basis von Polyacrylatlatex
Bewertungstest
HÄHPMC-1
HPMC
HAMC
HÄC
cn σ co co ro cn
ο co co
Farbentwicklung
Aquablak "G" Monastral-Rot 11B"
Violet "J"
Enzymverlust Verdickungseffizienz Fliessen und Verlaufen Filmaufbau
Waschzyklen
3 3 4 % KE 6
Gut >800
10 9 8 |
2-3 2 4 |
CM CM <t |
66 % | 15 % | 88 % |
99 KE | 119 KE | 114 KE |
7 | 7 | 7 |
Mäßig >800 |
Mäßig >800 |
Mäßig >800 |
1. 2,27 kg Verdicker pro 378 Liter der formulierten Latexanstrichmasse
2. Es wurde eine große Vielzahl von Farbstoffen geprüft. Aquablak "G"
(Cities Service), Monastral-Rot 11B" (duPont) und Violet 11J" (PPG Industries )
sind besonders anspruchsvolle Farbstoffe, die ausgewählt wurden, um die Bedeutung der Farbentwicklungsprobleme bei Verwendung dieser Celluloseäther
als Verdickungsmittel zu unterstreichen.
3. KE = Kreb-Einheit
B. Die Werte für die Farbentwicklung in tabelle II wurden
unter Verwendung einer Polyacrylatlatexformulierung für Aussenanstriche und von Aquablak "N" als Farbstoff erhalten.
Beispiel 3 HÄHPMC-in einer Polyvinylacetatlatexformu-1
' ■ lierung für Innenanstriche
Eine Probe von HÄHPMC-3 wurde in einer Polyvinylacetat· latexformulierung für Innenanstriche im Vergleich zu der
gleichen Hydroxypropylmethylcellulose und der gleichen Hydroxyäthylcellulose wie in Beispiel 2 untersucht. In
Tabelle IV sind typische Ergebnisse zusammengestellt.
509826/0881
Bewertung s t e s t | HÄHPMC-3 | HPMC | Liter | HÄC | |
Farbentwicklung | |||||
Aquablak "G" Monastral-Rot "B" Violet "J" |
3 3 5 |
10 . 10 8 |
2 2 4 |
||
cn | Enzymverlust | "" 14 % | 66 % | 88 % | |
ο co |
Verdickungseffizienz | 74 KE 2 | 84 KE | 96 KE | |
oo f-o |
Fliessen und Verlaufen | 5 | 5 | 5 | |
CT) | Filmaufbau | Mäßig | Mäßig | Mäßig | |
D 8 8 1 | Waschzyklen | „00 | >400 : | >400 | |
1 ·» Bei 2,27 kg Verdickungsmittel pro 378 2 - KE- Kreb-Einheit |
Beispiel 4 HÄHPMC Enzymbeständigkeit
Typische Ergebnisse des modifizierten Lindenfors Enzymstabilitättestes,
wie er in der bereits erwähnten US-PS 3 709 876 beschrieben ist, sind in den Tabellen II - V
angegeben.
Beispiel 5 Vergleich mit anderen Celluloseäthern
In Tabelle V werden typische Zusammensetzungen und Eigenschaften für die bevorzugten HÄHPMC-Produkte auf Basis einer
Kombination der Löslichkeit in Methanol, der guten Farbverträglichkeit und der hohen Enzymbeständigkeit gegeben, wobei
diese Eigenschaften von größter Bedeutung für die Verwendung dieser Produkte als Verdickungsmittel in Latexanstrichen sind.
Zum Vergleich werden ähnliche Daten von einigen Celluloseätherprodukten
gegeben, die als Handelsprodukte für diese Anwendung bekannt sind.
Die HÄHPMG-Produkte lassen sich auch auf zahlreichen
anderen Gebieten als Verdickungsmittel, Schutzkolloide, lösliche Filmbildner und als Bindemittel verwenden. So ist z.B.
ihre verbesserte Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln von wesentlicher Bedeutung bei der Verdickung von hydraulischen
Flüssigkeiten, wie sie z.B. in der US-PS 3 765 488 beschrieben sind.
509826/0881
Vergleich mit anderen Celluloseäthern
Produkt | Zusammensetzung MeO HPO |
0 | Gew. | HÄO | GeI- pkt. 0C |
MeOH LösIk. |
Farbent wicklung |
Enzymver lust |
I | |
1 MC | 27,5-31,5 | 4,0-7,5 | 0 | ^■45 | Nein | Schlecht | ^90 % |
IO
Ui |
||
2 HPMC-65 | 27,0-29,0 | 4,0-12,0 | 0 | ^65 | If | Il | ^80 % | I | ||
3 HPMC-90 | 24,0-26,0 | 23,0-32,0 | - | 0 | ^-85-90 | Il | Mäßig | 75-85 % | ||
CD | 4 HPMC-J | 16,5-20,0 | 0 | 0 | —75 | It | It | 65 % | ||
co Iv J |
5 HÄC | 0 | 29, | 0-40,0 | ^-100 | It | Ausgez. | ~85 % | ||
14,5-27,5 | ||||||||||
*»». O |
6 HÄHPMC 2 | 6,5-11,0 | 15, | 0-22,0 | -^-70-90 | Ja | Gut-Ausgez | . <50 % | ||
OO
OO |
||||||||||
1 = Bei den Produkten 1 bis 4 handelt es sich um Handelsprodukte der Anmelderin. Das Produkt 5
ist ein Handelsprodukt einer anderen Firma.
2 *= Bevorzugte Zusammensetzung von HÄHPMC für die Verwendung als Verdickungsmittel für Latexanstrichmittel.
Claims (3)
1. Wasserlöslicher Celluloseäther, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen Methoxylgehalt von 6 - 12,5 Gew. %, einen Hydroxypropoxylgehalt von
14 - 32 Gew. %, einen Hydroxyäthylgehalt von 10 - 22 Gew. %
und einen thermischen Gelpunkt von höher als 70 C hat.
2. Celluloseäther nach Anspruch 1, dadurch g ekennze ichnet, daß er einen Gesamtsubstitutionsgrad
von 1,5, einen thermischen Gelpunkt von 70 9O0C und eine Löslichkeit in Met!
5 Gew. % bei Raumtemperatur hat.
5 Gew. % bei Raumtemperatur hat.
90 C und eine Löslichkeit in Methanol von mindestens
3. Verfahren zur Herstellung eines ternären wasserlöslichen
Celluloseäthers nach Anspruch 1, dadurch g ekennze ichnet, daß man
A. eine Alkalicellulose durch Behandlung von Cellulose mit 0,35 - 0,75 Teilen NaOH pro Teil Cellulose herstellt,
B. die Alkalicellulose mit 0,4 - 1,5 Teilen Methylchlorid
und 0,75 - 2f0 Teilen Propylenoxid pro Teil Cellulose mischt und auf 40 - 50 C erwärmt,
C. 0,5 - 1,7 Teile Äthylenoxid pro Teil Cellulose im Ver-
509826/088 1
lauf von 2-4 Stunden""?ugibt, wobei man die Temperatur
bei 40 - 600C hält und danach
D. einen festen tertiären Celluloseäther mit einem Gelpunkt
von höher als 7O0C abtrennt.
509826/08 81
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