DE2457108A1 - Werkstoff fuer elektrische kontakte - Google Patents

Werkstoff fuer elektrische kontakte

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DE2457108A1 DE19742457108 DE2457108A DE2457108A1 DE 2457108 A1 DE2457108 A1 DE 2457108A1 DE 19742457108 DE19742457108 DE 19742457108 DE 2457108 A DE2457108 A DE 2457108A DE 2457108 A1 DE2457108 A1 DE 2457108A1
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Description

Patentanwälte Dipl."-Ing. F. Wf ic km an n,
Dipl.-Ing. H.Weickmann, D1PL.-PHYS. Dr. K.Fincke Dipl.-Ing. F. Α.ΨΕΙΟΚΜΑΝΝ, Dipl.-Chem. B. Huber
DXIIl/KtZ 8 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860 820 MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
P.E. Mallory & Oq. Inc. 5029 East Washington Street, Indianapolis, Indiana, USA
Werkstoff für elektrische Kontakte
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Werkstoff für elektrische Kontakte, der ein hochleitendes wärmebeständiges Metall enthält, sowie auf ein Verfahren zur dessen Herstellung.
Werkstoff für elektrische Kontakte, welche insbesondere bei hohen Strömen effektiv arbeiten müssen, sollen Komponenten enthalten, die zur Führung eines elektrischen Stromes eine hohe elektrische Leitfähigkeit und zur Abführung der erzeugten Wärme eine hohe thermische Leitfähigkeit besitzen. Leitende
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Metalle, wie beispielweise Silber (Ag)» Gold (Au) und Kupfer (Cu) besitzen beide Eigenschaften, so daß sie sich als Material für elektrische Kontakte anbieten. Werden diese Metalle jedoch in einem Kontakt, welcher hohe Ströme führen soll, in reiner iOrm benutzt, so tritt eine nachteilige Beeinflussung durch Bogenentladungen auf, das heißt, die Kontaktflächen beziehungsweise die Arbeitsflächen werden bei der Durchschaltung und Unterbrechung von elektrischen Kreisen durch eine sich zwischen ihnen ausbildende elektrische Bogenentladung beschädigt, weil Metall von diesen Kontaktflächen verdampft. Bei großen Strömen können Kontakte aus Gold, Silber oder Kupfer auch zusammenschweißen oder zusammenbacken. Dies ergibt sich daraus, daß Teile der Kontaktflächen bei großen Strömen aufschmelzen und aneinander haften. Das Aufschmelzen der Kontaktflächen ergibt sich durch die erzeugte Wärme, welche entweder aus einer elektrischen Bogenentladung oder dem Kontaktwiderstand resultiert. Der letztgenannte Kontaktwiderstand wirkt dem Stromfluß
gemäß der Beziehung I R entgegen. Ist die auf die Kontakte wirkende mechanische Kraft groß genug, um sie auseinanderzuziehen, so können die Kontaktflächen beeinträchtigt werden, da Teile des Metalls einer Kontaktfläche an der anderen Kontaktfläche haften und damit auf diese übertragen werden. Reicht die mechanische Kraft nicht aus, um die Kontakte auseinanderzuziehen, so backen die Kontakte aneinander fest, das heißt, die elektrische Schaltfunktion ist nicht mehr durchführbar.
Es ist bereits bekannt geworden, dem leitenden Metall (Ag, Au, Cu) in Werkstoffen für elektrische Kontakte ein wärmebeständiges Material mit hohem Schmelzpunkt zuzusetzen, um die vorgenannten, bei leitendem Metall auftretenden Probleme zu vermeiden. Typische wärmebeständige Materialien mifhohem Schmelzpunkt für diese Zwecke sind Wolfram (W), Molybdän (Mo), Tantal (Ta), Titan (Ti) sowie deren Karbide. Kontakte mit einer derartigen Materialkombination werden generell durch Einbetten von Partikeln aus wärmebeständigem Material in ein Skelett mit einer Matrix aus leitendem Metall gebildet. Bei einem derartigen
— 3 _
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Kontakt bildet das leitende Metall (Ag, Au, Cu) die Komponente mit guter elektrischer und thermischer Leitfähigkeit, während das wärmebeständige Metall (W, Mo, Ta, Ti bzw. deren Karbide) die Komponente mit großer Härte, Widerstandsfähigkeit gegen Bogenentladung und Antischweißeigenschaft bildet.
Die Zusammensetzung eines Kontaktwerkstoffes, welcher ein leitendes Metall und ein wärmebeständiges Metall bzw. eine wärmebeständige Verbindung enthält, kann so variiert werden, daß Werkstoffe mit geringfügig unterschiedlichen elektrischen und mechanischen Eigenschaften erhalten werden. Ist eine größere elektrische Leitfähigkeit erwünscht, so kann der Prozentsatz des leitenden Metalls im Kontaktwerkstoff erhöht werden. Ist eine größere Härte oder eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Bogenentladungen und Verschweißen erwünscht, so kann der Prosentsatz des wärmebeständigen Materials im Kontaktwerkstoff erhöht werden· Weitere Eaktoren, welche die elektrischen und die mechanischen Eigenschaften derartiger Werkstoffe beeinflussen, sind Herstellungsverfahren, Partikelgröße des zur Herstellung des Kontaktes verwendeten wärmebeständigen i.etallpulvers sowie weitere Zusätze.
Auch bei Verwendung von wärmebeständigen Materialien in Verbindung mit hochleitenden Metallen, wie Silber, Gold oder Kupfer für Kontaktwerkstoffe treten bei aus diesen Materialien hergestellten Kontakten bei großen Strömen dennoch wesentliche Beeinträchtigungen durch Bogenentladungen und Verschweißen auf. Die Beeinträchtigung durch Bogenentladungen ist insbesondere dann ein schwerwiegendes Problem, wenn derartige Kontaktwerkstoffe beispielsweise in Unterbrechern zum Schalten für Ströme mit großen Stromstärken verwendet werden. Weiterhin nimmt auch der Kontaktwiderstand zu, wenn die Kontakte aus derartigen Materialien große Ströme in langen Zeitperioden führen. Eine Zunahme des Kontaktwiderstandes führt zu einer Erhöhung der durch den Stromfluß erzeugten Wärme. Kontaktwerkstoffe, welche ein wärmebeständiges Metall sowie ein Metall mit hoher
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- ir-
•Η.
Leitfähigkeit enthalten, sind auch insofern noch problematisch, als sich das Metall mit hoher Leitfähigkeit bei großen Strömen verflüssigt und aus dem das wärmebeständige Metall enthaltenden Skelett austritt. Aus diesem Grunde reduziert sich die Menge des im Kontakt vorhandenen Metalls mit hoher Leitfähigkeit, speziell, an der Arbeitsfläche des Kontaktes. Damit wird insgesamt die elektrische Leitfähigkeit des Kontaktes reduziert, weil die Komponente aus wärmebeständigem Metall eine weit geringere elektrische Leitfähigkeit als die Komponente aus Metall mit hoher elektrischer Leitfähigkeit besitzt.
Eine Reduzierung des Einflusses einer elektrischen Bogenentladung, eines Verschweißen und des Austretens des Metalls mit hoher Leitfähigkeit ergibt Kontakte, welche größere Ströme führen können, zuverlässiger sind und eine größere Lebensdauer besitzen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Werkstoff für elektrische Kontakte anzugeben, welcher bei großen Stromv/erten widerstandsfähiger gegen Bogenentladungen ist. Darüber hinaus soll der Werkstoff so beschaffen sein, daß die Tendenz zum Austreten des Metalls mit großer elektrischer Leitfähigkeit reduziert ist., wenn Kontakte aus diesem WeEfeitoff mit großen !Strömen betrieben werden«, Auch soll die Möglichkeit des fsrsehweißens bzw. Zusammenbacken© reduziert werden, wobei eine gute elektrische Leitfähigkeit erhalten bleibt. Schließlich soll der Werkstoff auch eine große mechanische Festigkeit besitzen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Werkstoff der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch folgende Merkmal© gekennzeichnet:
eine effektive Menge wenigstens eines elektrisch leitenden Metalls, insbesondere Silber (Ag) und GoId(Au), eine effektive Menge wenigstens einer wärmebeständigen Komponente aus der Gruppe Wolfram (W), Molybdän (Mo), Tantal (Ta) und Titan (Ti)
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sowie deren Karbide, und eine effektive Menge eines Bindemittels von bis zu 6 Gev/iehtsprozent, das aus wenigstens zwei Metallen besteht, welche eine Legierung miteinander bilden und aus der Gruppe Kupfer (Cu) und Metallen der VIII Gruppe des periodischen Systems der Elemente gewählt sind.
In Weiterbildung der Erfindung ist bei einem Verfahren zur Herstellung eines derartigen Werkstoffs vorgesehen, daß Pulver aller Komponenten gemischt, die gemischten Pulver zu einem Preßling gepreßt und der Preßling gesintert wird.
Der erfindungsgemeße Werkstoff stellt ein verbessertes elektrisch leitendes Materiell dar, des sich insbesondere zur Verwendung in elektrischen Kontakten eignet. Dieser Werkstoff setzt sich also aus einem ho einleitendem Metall, v;ie Gold und Silber, einer wärmebestäidigen Komponente c.us der Gruppe Wolfram, Molybdän, Titan, Tantal, Karbiden dieser Metalle oder Mischungen davon sowie aus einem Bindemittel zusammen, das wenigstens 2 Metalle aus der Gruppe Kupfer und Metallen der VIII Gruppe des periodischen Systems der Elemente enthält. Bei den letztgenannten Metallen aus der VIII Gruppe des periodischen Systems handelt es sich um Eisen (Pe), Nickel (Hi), Kobalt (Co), Ruthenium (Ru), Rhodium (Rb), Palladium (Pd), Osmium (Os), Iridium (Ir) und Platin (Pt).
Die wärmebeständige Komponente des erfindungsgemäßen Werkstoffes umfaßt vorzugsweise wenigstens zwei wärmebeständige Metalle oder deren Karbide, da solche Zusammensetzungen gegenüber einem wärmebeständigen Metall oder einem wärmebeständigen Metallkarbid eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Bogenentladungen besitzen. Die Wahl der Gewichtsverhältnisse der beiden Metalle in der wärmebeständigen Komponente des werkstoffs hat einen wesentlichen Einfluß auf die relative Widerstandsfähigkeit gegen Bogenentladungen. Die Wahl des Gewichtsverhältnisses der Komponenten des Bindemittels hat lediglich einen geringen Einfluß auf die Werkstoffeigenschaften, wie bei-
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spielweise die Widerstandsfähigkeit gegen Bogenentladungen, wobei jedoch das Weglassen einer Komponente aus dem Bindemittel dazu führt, daß eine größere Erosion bei Bogenentladungen auftritt als bei bekannten Uerkstoffen, welche die an sich bekannte binäre Zusammensetzung aus wärmebeständigem Metall und leitendem Metall enthalten. Bevorzugt ist ein Werkstoff mit Silber von etwa 12 bis 69 Gewichtsprozent, einer wärmebeständigen Komponente aus Wolfram und Molybdän mit etwa JO bis 85 Gewichtsprozent und einem Bindemittel aus Nickel und Kupfer mit jejzCweils bis zu etwa 3 Gewichtsprozent. Das Gewichtsverhältnis von UoIfram au Molybdän liegt etwa zwischen 1:4 und 4:1. Gute Ergebnisse werden insbesondere dann erzielt, wenn Silber mit etwa 20 bis 55 Gewichtsprozent, Wolfram mit etwa 55 bis 40 Gewichtspr..aerit, Molybdän mit etwa 26 bis "W- Gewichtsprozent sowie liickel und Kupfer mit jeweils bis zu etwa 1 Gewichtsprozent vorliegen. Auch dabei liegt das bevorzugte Gewichtsverhältnis von Wolfram zu.Molybdän zwischen etwa 1:4 und 4:1.
Erfindungsgemäße Werkstoffe für elektrische Kontakte können durch verschiedene pulvermetallurgische Verfahren hergestellt werden. Eine Möglichkeit besteht darin, Pulver der wärmebeständigen Komponenten und des Bindemittels miteinander zu mischen, die Pulver in einen porösen Preßling zu pressen und den Preßling zu sintern. Das leitende Metall wird mit dem gesinterten Preßling in innigen Kontakt gebracht, wobei eine Erwärmung über den Schmelzpunkt des leitenden Metalls erfolgt, so daß dieses Letall die Poren des porösen Preßlings ausfüllt.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, alle Komponenten in Pulvefonn zu mischen, die Pulver zu einem Preßling zu pressen und diesen Preßling zu sintern. Der gesinterte Preßling kann erneut gepreßt werden, um seine Dichte zu vergrößern oder die Geometrie des fertigen Produktes zu beeinflussen.
Darüber hinaus ist die Möglichkeit gegeben, alle Komponenten
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in Pulverform zu mischen, die Pulver zu einem porösen Preßling zu pressen und bei der Sinterung des Preßlings gleichzeitig das leitende Metall dadurch einzubringen, daß dieses leitende Metall mit dem Preßling in innigen Kontakt gebracht wird·
Es ist auch möglich, die Komponenten in Pulverform zu mischen, die Pulver in einer Wärmebehandlung zu Partikeln zu formen, die Partikel zvrecks Aufbrechen zu mahlen, die gemahlenen Partikel zu einem Preßling in Form eines elektrischen Kontaktes zu pressen und danach den Preßling zu sintern.
Schließlich ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, die gemischten Pulver aller Komponenten durch Heißpressen in die gewünschte Form zu bringen.
Bevorzugte Zusammensetzungen des erfindungsgemäßen Uerkstoffes und deren Eigenschaften werden im folgenden anhand von Beispielen und Testergebnissen erläutert.
Beispiel I
In einem Frittungsprozeß wird ein leitendes Material der Zusammensetzung von etwa 55 Gewichtsprozent Silber, etwa 55 Gewichtsprozent Wolfram« etwa 15 Gewichtsprozent Molybdän sowie jeweils etwa 1 Gewichtsprozent Kupfer und ITickel hergestellt. Dabei werden die Pulver aller Komponenten zusammengemischt, in einer Wärmebehandlung zu Partikeln geformt, die Partikel durch Mahlen aufgebrochen, die gemahlenen Partikel in die Form eines elektrischen Kontaktes gepreßt und sodann gesintert.
Der sich daraus ergebende Kontakt wird mit zwei elektrischen Kontakten aus konventionellen Kontaktwerkstoffen der gleichen Form dadurch verglichen, daß diese drei Kontakte bei einem Strom von 5OA jeweils 20 Kontakt gab evor gangen unierworfen werden. Die sich daraus ergebenden Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I angegeben.g 09823/0733 - 8 -
Stromdeuer 45 bis 50 # Leistungsfaktor 300OA ir Gesamt MG/Opera
tion
Volumen-
verlust ,
(Perioden) Gewichtsverlust (MG 1427,9
1468,2
1372,6
71,39
73,41
68,63
4,81
4,95
4,63
Tabelle I 24,5
27,5
25t0
Bewegt Station^ 1422,9
1097*7
1140*9
71,14
57,88
57 «05
4,80
4,35
4,29
ri 25,7
:""26,0
25,5 ίΛ.
650,5
663,0
641,9
777,4
805,2
730,7
1131,7
736,4
690,0
68O2S
56,60
36,82
34,50
34,04
4,25
3,13
2,93
Kurzschlußtest-Ergebnisse Mittelwert 25,7
C 21,5
C 21,0
C 21.5
651,8
i?"*"/ 9 P
54O9O
771,1
609 »4
557,7
593.0
702 94 35,10 2,98
220 V tfeöbselspannung 545,1
368,6
345,5
348,5
586,7
367,8
344,5
332,3
Material 21,3 354,2 348 92
A
A
A
B
B
B
Der konventionell© Wearitoitcff A eetst sieh aus etwa 35 Gewichtsprozent Silben und etwa 65 Gewichtsprozent Wolfram ausaamen. Ber v;eitere konventionelle Werkstoff B setzt sieb aus etwa 49 Gewichtsprozent Silber und eti^a 51 Gewichtsprozent Wolfram zusammen.Der Werkstoff CJ ist der erfindungsgemäße Werkstoff gemäß Beispiel I,
Wie die Tabelle I zeigt9 fe@sitst der erfindungsgemäße Werkstoff pro Kontaktgabevorgang bei gleichen S®stbeöingiang©n wesentlich geringere Gewichtsverluste als di© beiden konventionellen Merkstoffe* Der mittlere Gewichtsverlust pro Kontaktgabevorgang für die drei Kontakte mit dem erfindungsgemäßen Werkstoff beträgt etwa 49# des mittleren Gewichtsverlustes pro Kontaktgabevorgang für die drei Kontakte des Werkstoffes A und etwa 62$ des mittleren Gewichts-
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Verlustes pro Kontaktgabevorgang für die drei Kontakte des Werkstoffes B. Für die Kontakte mit dem erfindungsgemäßen Werkstoff beträgt die Reduzierung εΐεο etrc. von ein Drittel bis ein Halb. Vergleicht man die Volumenverluste, so beträgt der mittlere Verlust der Kontakte mit erfindungsgemi'ßenvIJerkstoff etwa 62$ des mittleren Verlustes der Kontsitte mit dem Uerkstoff Λ und etwa 70$ des mittleren Verlustes der Kontakte mit dem Werkstoff E. Während der Versuche \-.airdo kein Verschweißen der Kontakte festgestellt.
Eine visuelle Untersuchung der drei Kontekte zeigt an den Kontaktflächen der konventionellen Werkstoffe k und E i.esc-ntlicbe Beeinflussungen, während bei den liontafcten mit.dom erfindungsgemäßen Werkstoff höchstens minimale Beeinflussungen feststellbar sind. Eine visuelle Untersuchung der Kontakte zeigt weiterhin, daß bei den Kontakten mit konventionellen Werkstoffen ein wesentlich stärkeres Austreten von Silbex1 als bei Kontakten mit dem erfindungsgemäßen Werkstoff vorh&iiden ißt. Das Austreten des Silbers in . den Kontakten aus konventionellen Werkstoffen macht sich bei diesen-^speziellen Test durch einen zusammenhängenden, den Kontakt umgebenden Ring bemerkbar, welcher durch kleine Silberkugeln gebildet wird.
Beispiel· II
Durch Infiltrationsverfahren werden drei elektrische Kontakte verschiedener Zusammensetzung des erfindungs^emL'ßen Werkstoffes hergestellt. Diese drei, mit D, E und 1? bezeichneten Zusammensetzungen sind in Tabelle II angegeben. Sie Koircaktwerkstoffe v/erden dadurch hergestellt, daß Pulver der wärmebeständigen Komponente (Wolfram und Molybdän) und des Bindemittels (Nickel und Kupfer) zusammengemischt werden, die gemischten Pulver zu einem porösen Preßling gepreßt werden, der poröse Preßling gesintert wird, Silber mit dem Preßling in innigen Kontakt gebracht wird und danach eine Aufheizung über den Schmelzpunkt des Silbers erfolgt, so daß das Silber den Preßling auffüllt.
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Die drei Kontakte der vorgenannten Zusammensetzung werden zusammen einem konventionellen Kontakt der Zusammensetzung G getestet, welche in tabelle II angegeben ist. Die Kontakte werden dabei Kurzschlüssen von etwa 15OOA unterworfen· Ergebnisse dieser Versuche sind ebenfalls in Tabelle II angegeben.
Tabelle II Kontaktwerkstoff D E F G
Zusammensetzung( Gev; ·#)
Ag 45,4 45,9 41,8 48,65
V/ 51,8 57,1 58,1 51,55
Mo 4,0 18,0 19,0 -
Ki 0,8 0,9 0,9 -
Cu 0,2 0,9 0,2 -
Volumenverlust
( οχλΟ υ ΛθΓ"'\
\ Viii Ä Iv J
Kurzschlußtest
2,87 1,64 1,59 5,89
^Erosion des konven
tionellen Kontaktwerk
stoffes
74 42 41 100
Die Kontakte D, E ,und F der erfindun&sgemäßen Zusammensetzung zeigen bei identischen '•i-'estergebnissen eine geringere Erosion aufgrund von Bogenentladung! als der konventionelle Kontakt. Der Volumenverlust der Kontakte E und ist um die Hälfte kleiner als der Volumenverlust des Kontaktes aus konventionellem Werkstoff.
Tabelle II zeigt weiterhin, daß das Verhältnis der Gewichtsprozente der wärmebeständigen Komponenten (V/olfram und Molybdän) direkt mit den Eigenschaften bei Bogenentladung zusammenhängt und daß das Verhältnis der Gewichtsprozente der Bindemittel (Nickel und Kupfer) keinen wesentlichen Einfluß auf die Eigenschaften im Hinblick auf Bogenentladungen besitzt. Ein Kontakt der Zusammensetzung mit etwa 48,2 Gewichtsprozent Silber, etwa 25,4 Gewichtsprozent Wolfram, etwa 25,4 Gewichtsprozent Molybdän
und etwa 1,0 Gewichtsprozent Nickel (ohne Kupfer) zeigt eine
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BAD ORfOINAL
wesentlich größere Erosion bei Bogenentladungen als das konventionelle Material bei gleichen Versuchsbedingungen. Daraus folgt, daß wenigstens eine binäre Bindemittelkomponente erforderlich ist,im die verbesserten Eigenschaften im Einblick auf Bogenentladungen im Sinne der Erfindung zu erreichen.
Ein weiterer Versuch zeigt, daß Kontakte mit erfindungsgemäßen Werkstoffen gemäß !Tabelle II in einem Stromkreis mit 1OOA drei Kurzschlußoperationen bei etwa 5000A aushalten, während der Kontakt mit dem konventionellen Werkstoff G nach !Tabelle II im gleichen Stromkreis eine Kurzschlußbelastung von 5000A nicht aushalten kann·
Das Vorhandensein geringer Mengen an Verunreinigungselementen spielt im Rahmen der Erfindung keine kritische Holle. Den Materialien können also geringe Mengen anderer Elemente zugesetzt werden* wodurch die durch die Erfindung erzielbaren Eigenschaften nicht beeinflußt werden.
Patentansprüche
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Claims (1)

  1. .Λ.
    Patentansprüche
    Ι} Werkstoff flir elektrische Kontakte, der ein hochleitendes wärmebe ständiges Metall enthält, gekennzeichnet durch eine effektive Menge wenigetens eines elektrisch leitenden Metalls, insbesondere Silber (Ag) und Gold (Au), eine effektive Menge wenigstens einer wärmebeständigen Komponente aus der Gruppe Wolfram (V/), Molybdän (Mo), Tantal (Ta) und Titan (Ti) sowie deren Karbide, und durch eine effektive Menge eines Bindemittels von bis zu 6 Gewichtsprozent, das aus wenigstens zwei Metallen besteht, welche eine Legierung miteinander bilden und aus der Gruppe Kupfer (Cu), und Metallen der VIII Gruppe des periodischen System der Elemente gewählt sind.
    2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrisch leitende Metall Silber (Ag), die wärmebeständige Komponente Wolfram (W) und Molybdän (Mo) und das Bindemittel Nickel (Ni) und Kupfer (Cu) ist.
    5. Werkstoff nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrisch leitende Metall in einer effektiven Menge von bis zu etwa 69 Gewichtsprozent, die wärmebeständige Komponente in einer effektiven Menge von bis zu etwa 85 Gewichtsprozent und das Metall aus der VIII Gruppe des periodischen Systems der Elemente sowie das Kupfer (Cu) in einer effektiven Menge von bis zu etwa 3,0 Gewichtsprozent vorliegen.
    4. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis J, dadurch gekennzeichnet, daß die wärmebeständige Komponente Wolfram (W) und Molybdän (Mo) in einem Gewichtsverhältnis von Wolfram zu Molybdän von etwa 1:4 bis 4:1 vorliegt.
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    509823/0733
    5. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch Silber (Ag) mit etwa 20 bis 55 Gewichtsprozent, Wolfram (W) mit etwa 53 bis 40 Gewichtsprozent, Molybdän (Mo) mit etwa 26 bis 14 Gewichtsprozent sowie Nickel (Hi) und Kupfer (Cu) mit jeweils bis zu etwa 1 Gewichtsprozent.
    6. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine effektive Menge Silber (Ag) oder Gold (Au), eine effektive Menge eines wärmebeständigen Metalls oder Karbids, eine effektive Menge von bis zu 3 Gewichtsprozent an Kupfer (Cu) und wenigstens eines Metalls der VIII Gruppe des periodischen Systems der Elemente, das mit Kupfer eine Legierung bildet.
    7· Verfahren zu Herstellung eines Werkstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Pulver aller Komponenten gemischt, die gemischten Pulver zu einem Preßling gepreßt und der Preßling gesintert wird.
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennz eichnet, daß nach dem Sintern erneut gepreßt wird.
    9- Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Pulver der hitzbeständigen Metalle und Pulver des Bindemittels gemischt und die gemischten Pulver zu einem porösen Preßling gepreßt werden, daß der Preßling gesintert wird, daß leere Räume des porösen Preßlings mit geschmolzenem leitendem Metall aufgefüllt werden und daß der Preßling abgekühlt wird.
    10. Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die gemischten Pulver aller Komponenten in einer Wärmebehandlung zu Partikeln geformt werden, daß die Partikel ge-
    - 14 -
    50 9 823/0733
    mahlen werden, daß die gemahlenen Partikel zu einem Preßling gewünschter Form gepreßt werden und daß der Preßling gesintert und danach abgekühlt wird·
    11. Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der poröse Preßling aus de» Pulvern der wärmebeständigen Komponente und des Bindemittels gleichzeitig gesintert und mit geschmolzenem leitendem Material aufgefüllt und danach abgekühlt wird.
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