DE245649C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES Λ
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 245649 KLASSE 12/. GRUPPE
Dr. KARL KOELICHEN in OLDISLEBEN i.Thür.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6.Oktober 1909 ab.
Zur Kühlung heißgesättigter Lösungen wurden bisher im allgemeinen Kühlgefäße großer
Dimensionen verwandt, in denen die heißgesättigten Lösungen ihre Wärme langsam an
die Luft abgaben. Die Nachteile dieser Einrichtung bestehen
1. in dem Verlust der Wärme der Lösungen,
2. in der Unmöglichkeit eines kontinuierlichen Betriebes,
ίο 3. in dem Erfordernis einer erheblichen Anzahl
von Arbeitskräften, um die ausgeschiedenen Stoffe weiter zu verarbeiten.
Man hat daher auch bereits Vorschläge gemacht, die Kühlung entweder in Rieselapparaten
oder in mit Rührwerken versehenen Gefäßen, an deren Wandung die Kühlung stattfinden sollte, oder aber in Kühlkästen, die
durch eingebaute Kühlflächen eine wesentlich erhöhte Abkühlungsgeschwindigkeit gestatten,
vorzunehmen. Die Nachteile dieser Vorrichtungen bestehen teils darin, daß die Inkrustation
der Wandungen bzw. der Rieselplatten auch hier einen kontinuierlichen Betrieb verhindert,
teils darin, daß das ausgeschiedene Produkt eine feinkristallinische, schlammige
Beschaffenheit annimmt, welche für die Weiterverarbeitung und den Vertrieb ungeeignet ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Kühlapparat für heißgesättigte Lösungen,
insbesondere zur Kühlung der Rohsalzlösungen der Kaliindustrie, der es ermöglicht,
unter teilweiser Wiedergewinnung der Wärme der Lösungen und kontinuierlicher Wegschaffung
der gekühlten Lösungen und der ausgeschiedenen Stoffe, ohne Verwendung besonderer Arbeitskräfte
und ohne Gefahr der Inkrustation der Kühloberfläche, das ausgeschiedene Produkt in einer gleichmäßig körnigen, zur Weiterverarbeitung geeigneten Form zu gewinnen.
Im wesentlichen besteht der neue Apparat aus einem senkrechten Gefäß mit etagenförmig
oder wendeltreppenartig übereinander angeordneten geschlossenen Kühlkörpern und einem
konzentrisch zu diesen eingebauten Rührwerk, dessen treppenförmig übereinander angeordnete
Rührarme unmittelbar an den Flächen der Kühlkörper vorbeistreichen. ■
Im Innern können die Kühlkörper durch Zwischenwände (Rippen) in einzelne Zirkulationszellen
wieder unterteilt sein.
Die Zuleitung der Kühlflüssigkeit erfolgt durch die Kühlkörper, welche zu diesem
Zwecke durch an der Mantelfläche angebrachte Rohrstutzen miteinander verbunden sind, von
unten nach oben, die Zuleitung der heißgesättigten Lösung durch den Apparat hindurch
von oben nach unten.
Die Anordnung der Kühlkörper und des Rührwerks in dem zur Kühlung und Kristallisation
für die heißgesättigten Lösungen dienenden senkrechten Gefäß gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine solche, daß die Entstehung sogenannter toter Räume und ein
Stagnieren der zu kühlenden Flüssigkeit einerseits und der Kühlflüssigkeit andererseits oder
eine verlangsamte Zirkulation vermieden wird.
Bei ungenügender Zirkulation oder örtlicher Unterkühlung der heißgesättigten Lösungen
findet bekanntlich die Bildung von Kristallkrusten statt, die die Kühlflächen mit einer
isolierenden Schicht bedecken und Mutterlaugeneinschlüsse enthalten, wodurch das auskristallisierte
Material minderwertig wird. Abgesehen hiervon lösen sich die infolge ungleichmäßiger
Kühlung und ungleichmäßiger Zirkulation gebildeten Kristallkrusten nach einer gewissen Zeit ab und geben bei den bekannten
Apparaten Anlaß zu Störungen im Gange.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die' Kühlflächen im Verhältnis zum
Inhalt des Kühlapparates sehr groß gewählt und in weitesten Grenzen dem Inhalt und
dem besonderen Kühlzweck angepaßt werden können, etwa indem der Winkel der konischen
Mantelfläche der Kühltaschen geändert wird, oder aber durch Vergrößerung oder Verkleinerung
der kreissegmentförmigen Querschnittsfläche der Tasche. Dabei bestehen hinsichtlich
der Herstellung der Kühltaschen aus dünnem, die Wärme vorzüglich leitendem Kupferblech
trotz ihrer erheblichen Größe keine technischen Schwierigkeiten, da die Flächen der
Kühltaschen (Kühlkörper) nicht als Tragflächen ausgebildet sind, sondern beiderseits unter fast
gleichem Flüssigkeitsdrucke stehen. Des weiteren wird durch die wendeltreppenförmige
oder etagenförmige Übereinanderlagerung der Kühlflächen und durch die Unterteilung der
Kühltaschen durch senkrechte Rippen in einzelne miteinander kommunierende Zirkulationszellen
eine gute Zirkulation der Kühlflüssigkeit und ein Wegspülen der aus der
Kühlflüssigkeit bei der Erwärmung etwa ausgeschiedenen Luft von den Kühlflächen der
Kühltaschen ermöglicht. Da die Eintrittsstutzen der Kühltaschen an der tiefsten, die
Austrittsstutzen an der höchsten Stelle angeordnet sind, so wird ein Ansetzen von Luftblasen
vermieden. Diese Ausgestaltung und Anordnung der Kühltaschen ermöglicht es dann im Gegensatze zu bekannten Apparaten
weiter, daß die Temperaturdifferenz zwischen gekühlter und zu kühlender Flüssigkeit eine
verhältnismäßig sehr geringe sein kann. Durch die Einteilung des Apparates durch die übereinander
angeordneten Kühltaschen im Verein mit der Wirkung des Rührwerks ist die Temperatur
der heißen Lösung in jeder Abteilung des Apparates eine völlig gleichmäßige. Die
Kühlung erfolgt bei geringer Temperaturdifferenz, also bei geringer Übersättigung, in gleichmäßigen
Stufen von oben nach unten. Je geringer aber die Übersättigung ist, um so gleichmäßiger scheiden sich die gelösten Stoffe
unter ständigem Wachsen aus. Gerade dieser Vorgang ist aber bei der Kristallisation in
Bewegung der anstrebenswerteste. Die ausgeschiedenen Kristalle bleiben so lange in der
Schwebe, bis sie durch ihre Größe den Auftrieb überwinden können. Am Auslauf des
Apparates wird infolgedessen ein Gemenge von gleichmäßigen, körnigen Kristallen gewonnen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführungsform dargestellt.
Fig. ι zeigt einen Querschnitt durch die Kühlvorrichtung,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt nach Linie a-b der Fig. 1,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt nach Linie c-d der Fig. 1.
Gemäß der beispielsweisen Ausführungsform in der Zeichnung besteht der Kühlapparat aus
einem senkrechten, zylindrischen Gefäß 1, in dem etagenförmig oder wendeltreppenartig
übereinander die in sich geschlossenen Kühlkörper 2 dicht anschließend an die innere Mantelfläche
des Gefäßes 1 angeordnet sind. Diese Kühlkörper 2 sind zweckmäßigerweise von
halbringförmigem Grundriß (Fig. 1), während die Stirnflächen 3 und 4, an denen die Kühlung
stattfindet, zur Erzielung der erforderlichen Kühlfläche, etwa wie in der Zeichnung (Fig. 2
und 3) dargestellt; konisch verlaufen. Die Kühlkörper 2 sind durch Rohrstutzen 5 miteinander
verbunden, derart, daß die Kühlflüssigkeit, die durch das Rohr 6 in den untersten
Kühlkörper eingeführt wird, durch den Verbindungsstutzen 5 zum nächsten, darüberliegenden
Kühlkörper und so fort bis zum Ablaufrohr 7 nach aufwärts steigend geleitet wird.
Konzentrisch zu dem Gefäß 1 und den Kühlkörpern 2 ist die kontinuierlich angetriebene
Rührwerkswelle 8 gelagert. An dieser Rührwerkswelle sind etagenförmig übereinander in
der Höhe der Kühlkörper 2, dicht an deren Stirnflächen vorbeistreichend und parallel zu
ihren Mantellinien, Rührarme 9 angeordnet, die einmal den Zweck haben, die zu kühlende
Lösung in Bewegung zu erhalten und die Wärmetransmission dadurch zu vergrößern, zweitens die bei der Kühlung abgeschiedenen
Teile in der Lösung in Suspension zu halten, so daß sie bei der Absaugung gemeinsam mit
der Lösung fortgeleitet werden und sich nicht etwa auf den Kühlflächen der Kühlkörper 2
absetzen. Der Eintritt der heißgesättigten Lösungen erfolgt von oben durch das Zulaufrohr 10, ihr Austritt am Boden durch das
Absäugerohr 11 und die Kreiselpumpe 12.
Da die Kreiselpumpe an der tiefsten Stelle des Zirkulationsweges der Flüssigkeit angeordnet
ist, so hat sie nur die erforderliche Bewegungsenergie der Flüssigkeit zu erteilen, erfordert
also wenig Kraft. Von der Pumpe
aus wird die Lösung in ein System von Nutschen 13 geleitet, die so angeordnet sind, daß
die Lösung aus der ersten Nutsche in die nächste überläuft, so daß die ausgeschiedenen
Stoffe sich gut absetzen können.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Zur Herstellung körniger Salze dienender Kühlapparat für heißgesättigte Lösungen, insbesondere für Rohsalzlösungen der Kaliindustrie, bestehend aus einem senkrechten Gefäße mit innerhalb desselben etagenförmig oder wendeltreppenartig übereinander angeordneten, in sich geschlossenen, durch Rohrstutzen miteinander verbundenen und im Gegenstrom von der Kühlflüssigkeit durchströmten Kühlkörpern (2) und einem konzentrisch hierzu angeordneten Rührwerk (8, 9), dessen Rührvverksarme (9) dicht an den Kühlflächen (3, 4) der Kühlkörper (2) vorbeistreichen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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ID=504593
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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