DE2454172B2 - Schädlingsbekämpfungsmittel und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Schädlingsbekämpfungsmittel und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N59/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
- A01N59/26—Phosphorus; Compounds thereof
Description
Die Erfindung betrifft ein Schädlingsbekämpfungsmittel,
bestehend aus einem Formkörper aus einem wasserunlöslichen, thermoplastischen Stoff, in welchem
ein oder mehrere fein verteilte Metallphosphide, vorzugsweise Alumiumphosphid und/oder Magnesiumphosphid,
eingebettet sind. Sie betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schädlingsbekämpfungsmittel.
Die französiche Patentschrift 15 31 677 beschreibt als Insektizide dienende Formkörper, ζ. Β. Tabletten oder
Pellets. Diese bestehen aus feinverteilten Metallphosphidpn,
vorzugsweise den Phosphiden von Aluminium und Magnesium, insbesondere mit Teilchendurchmessern
von 10 bis 1000 Mikron, die in ein Polyesterharz,
Polyurethanharz, Polyvinylharz oder Polystyrolharz
ίο eingebettet sind. Diese Formkörper können 50 bis 60
Gewichtsprozent des oder der Metallphosphide enthalten.
Diese Insektizide haben den Nachteil, daß sie langsam
ausgasen. Beim Verbringen in eine Atmosphäre mit 60% relativer Feuchtigkeit bei Raumtemperatur gasen
Mittel mit 60 bzw. 50 Gewichtsprozent Aluminiumphosphid und Magnesiumphosphid und mit 40 bzw. 50
Gewichtsprozent Polyesterharz erst nach etwa 20 Tagen einigermaßen vollständig aus. Daraus folgt daß
es lange Zeit braucht, bis die Rückstände keine nennenswerten Mengen von Phosphiden enthalten und
daher gefahrlos entfernt und beseitigt werden können, und daß wegen des langsamen Ausgasens bei einer
gegebenen Menge des Mittels die Konzentration an Phosphorwasserstoff in dem begasten Raum nur sehr
gering ist
Aufgabe der Erfindung ist es, Schädlingsbekämpfungsmittel
der erwähnten Art so auszugestalten, daß sie schneller ausgasen und nach dem Ausgasen leicht
und vollständig aus dem begasten Raum entfernt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst daß der Formkörper einseitig oder mehrseitig mit einem
für Wasserdampf durchlässigen Faserstoff überzogen ist, dessen Fasern wenigstens teilweise bis zu den
eingelagerten Phosphidteilchen führen.
Diese bis in das Innere der Formkörper führenden Fasern wirken als »Dochte«, durch welche die
atmosphärische Feuchtigkeit zu wenigstens einigen der Phosphidteilchen gelangt Hierbei zersetzen sich diese
Teilchen der Metallphosphide unter Entwicklung von gasförmigem Phosphorwasserstoff und unter Volumenvergrößerung.
Dadurch wird der wasserunlösliche, thermoplastische Stoff auch um die übrigen Phosphides
teilchen herum gesprengt und es findet eine geregelte und schnelle Ausgasung statt
Die erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel enthalten als wasserunlöslichen thermoplastischen
Stoff Polyäthylen, Polypropylen, Hartparaffin, Polyvinylchlorid
oder Polyvinylacetat
Als besonders geeignet haben sich feinverteiltes Aluminiumphosphid und/oder Magnesiumphosphid mit
Teilchendurchmessern bis 300 erwiesen.
Gute Erfolge werden erzielt mit Schädlingsbekämpfungsmitteln, die auf 100 Gewichtsteile des Metallphosphids 60 bis 120 Gewichtsteile des wasserunlöslichen, thermoplastischen Stoffes enthalten. Bei Erhöhung des Gehaltes an wasserunlöslichem, thermoplastischem Stoff ist die Ausgasung zu langsam, bei einem niedrigeren Gehalt findet sie zu schnell und schon während des Auslegens statt
Gute Erfolge werden erzielt mit Schädlingsbekämpfungsmitteln, die auf 100 Gewichtsteile des Metallphosphids 60 bis 120 Gewichtsteile des wasserunlöslichen, thermoplastischen Stoffes enthalten. Bei Erhöhung des Gehaltes an wasserunlöslichem, thermoplastischem Stoff ist die Ausgasung zu langsam, bei einem niedrigeren Gehalt findet sie zu schnell und schon während des Auslegens statt
Der den Formkörper einseitig oder mehrseitig überziehende Faserstoff kann beispielsweise ein Gewebe,
ein Filz oder ein Vlies sein. Besonders geeignet sind Faserstoffe aus Cellulose, wie Baumwollfasern, Holzschliff,
regenerierter Cellulose oder dergleichen. Diese Stoffe leiten die atmosphärische Feuchtigkeit besonders
gut in das Innere der Formkörper.
Das erfindungsgemäße Schädlingsbekämpfungsmittel hat vorzugsweise die Form einer Platte, eines Bandes
oder eines Streifens. Dadurch ist es leicht möglich, jeweils die gewünschten Mengen des Mittels in den zu
begasenden Raum einzubringen, z. B. durch Abschneiden
der gewünschten Längen von einem Bande.
Die Platte, das Band oder der Streifen haben vorzugsweise eine Dicke von 3 bis 9 mm.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zi:r
Herstellung eines solchen Schädlingsbekämpfungsmittels. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß auf
eine Schicht des Faserstoffes eine Schicht aus einem Gemisch des feinverteilten Metallphosphids und des
wasserunlöslichen, thermoplastischen Stoffes aufgebracht wird, worauf das Ganze dann so hoch und so
lange erwärmt wird, bis aus dem wasserunlöslichen, thermoplastischen Stoff und dem Phosphid ein Formkörper
entstanden ist und dieser sich mit der Schicht des Faserstoffes verbindet
Will man einen zweiseitig mit Faserstoff überzogenen
Schichtkörper herstellen, so wird auf den Formkörper in warmem Zustand eine zweite Schicht eines Faserstoffes
aufgewalzt
Das Verfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel können zum Begasen von Räumen verwendet
werden, in denen sich z. B. auch Getreide, Tabak, Nahrungs- oder Genußmittel befinden können. Der
entwickelte Phosphorwasserstoff vernichtet alle Schädlinge wie Insekten oder Nagetiere.
Auf eine Schicht eines 0,2 mm dicken Faerstoffes aus
einem Vlies von Zellstoff-Fasern wird eine etwa 7 mm dicke Schicht aus Aluminiumphosphid mit Teilchendurchmessern
von 10 bis 300 μ und gekörntem Polyvinylacetat im Gewichtsverhältnis von 80 Teilen
ίο Weichmacher enthaltendes Polyvinylacetat je 100 Teile
Aluniiniumphospid aufgebracht Das Ganze wird mittels eines Infrarotstrahlers auf 1600C erwärmt
Auf die Oberseite des so hergestellten Formkörpers wird im heißen Zustand mittels einer geheizten Walze
eine zweite Schicht des als Unterschicht dienenden Vlieses aufgewalzt Es entsteht eine 4 mm dicke Platte.
Beim Verbringen dieses Formkörpers in eine Atmosphäre von 65% relativer Feuchtigkeit bei
Raumtemperatur von 200C sind nach 2 Stunden 1,2%,
nach 5 Stunden 9,5% und nach 10 Stunden 21% des in dem Mittel enthaltenen Phosphids ausgegast, nach 72
Stunden ist die größtmögliche Ausgasung erreicht
Die Zeichnung zeigt in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Schädlingsbekämpfungsmittel.
In einer Platte 1 aus Polyvinylacetat sind Teilchen 2 von Aluminiumphosphid eingelagert
Auf der Oberfläche befindet sich ein Vlies 3 aus Zellstoff-Fasern, dessen Fasern bis zu einem Teil der
eingelagerten Phosphidteilchen führen.
Claims (10)
1. Schädlingsbekämpfungsmittel, bestehend aus einem Formkörper aus einem wasserunlöslichen,
thermoplastischen Stoff, in welchem ein oder mehrere feinverteilte Metallphosphide, vorzugsweise
Aluminiumphosphid und/oder Magnesiumphosphid, eingebettet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörper einseitig oder mehrseitig mit einem für Wasserdampf durchlässigen
Paserstoff überzogen ist, dessen Pasern
wenigstens teilweise bis zu den eingelagerten Phosphidteilchen führen.
2. Schädlingsbekämpfungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als wasserunlöslichen,
thermoplastischen Stoff Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat oder Hartparaffin, enthält
3. Schädlingsbekämpfungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Metallphosphid Aluminiumphosphid und/oder Magnesiumphosphid mit Teilchendurchmessern bis
300 μ enthält
4. Schädlingsbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
auf 100 Gewichtsteile des Metallphosphids 6Qi bis 120
Gewichtsteile des wasserunlöslichen thermoplastischen Stoffes enthält
5. Schädlingsbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß es
als Faserstoff ein Gewebe, einen Filz oder ein Vlies enthält
6. Schädlingsbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Faserstoff ganz oder teilweise aus Cellulos tfasern
besteht
7. Schädlingsbekämpfungsmittel nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß es die Form einer Platte, eines Bandes oder eines
Streifens hat
8. Schädlingsbekämpfungsmittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet daß die Platte, das Band
oder der Streifen eine Dicke von 3 bis 9 mm hat
9. Verfahren zur Herstellung eines Schädlingsbekämpfungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet daß auf eine Schicht des Faserstoffes eine Schicht aus einem Gemisch des
feinverteilten Metallphosphids und des wasserunlöslichen, thermoplastischen Stoffes aufgebracht wird,
und daß das Ganze dann so hoch und so lange erwärmt wird, bis aus denn wasserunlöslichen,
thermoplastischen Stoff und dem Phosphid ein Formkörper entstanden ist und dieser sich mit der
Schicht des Faserstoffes verbindet
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Formkörper in warmem
Zustande eine zweite Schicht eines Faserstoffes aufgewalzt wird.
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