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Andruck- und-Abheilvorrichtung zur anus praeter - Versorgung.
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Die Neuerung betrifft eine Andruck- und Abheilvorrichtung zur anus
praeter-Versorgung, auf die ein die Fäkalien aufnehmender Beutel geklebt wird und
die eine Halterung für Ringscheiben aus speziellen, physikalisch und medizinisch
wirksamen Materialien darstellt, wobei die Vorrichtung am Körper lösbar befestigt
ist. Diese Vorrichtung kann aber auch mit dem Beutel von vornherein verbunden sein,
so daß ein Einmal- oder Wegwerfartikel entsteht. Die Andruck- und Abheilvorrichtung
mit Auffangkammer, diese evtl. bestückt mit einer Karaya-Ringscheibe oder einem
synthetischen Produkt, ist dann Bestandteil åjeden Beutels.
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Bei bestimmten operativen Eingriffen, wie beispielsweise als Voroperation
bei Verlegung des unteren Darmabschnittes, nach Abtragung eines vorgelagerten Dickdarmkarzinoms
oder zur Ausschaltung des unteren Darmabachnittes bei inoperablem Nastdarmkarzinom,
ist die Anlegung eines anus praeternaturalis, kurz anus praeter genannt, erforderlich.
Der anus praeter stellt einen widernatürlichen After, also einen operativ angelegten
Kunstafter dar, der dadurch gebildet wird, daß nach
Eröffnung der Bauchhöhle ein Deil des Dickdarms vorgezogen und mit dem parietalen
Bauchfell vernäht wird.
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Es entsteht also am Bauch des Patienten eine Öffnung, durch welche
die Fäkalien nach außen treten können.
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Die aus dem Körper nach außen gelangenden Fäkalien werden in an sich
bekannter Weise in einem Beutel aufgefangen und es ist ferner bekannt, zur geruchlosen
Abdichtung, zur Absorbtion von Feuchtigkeit und um Darmfermente von der Haut fernzuhalten,
in der anus praeter-Versorgung Karaya-Ringscheiben zu verwenden. Hierbei wurde bei
den bisher bekannten Versorgungasystemen ohne Klebung die Karaya-Ringscheibe an
den Bauch gepreßt, wobei die nach einiger Zeit anschwellende Karaya-Ringscheibe
sich in ihren Maßen veränderte und entweder nach außen ausdehnte und somit die Wäsche
beschmutzte, oder nach innen ausdehnte, wodurch Karaya in den Auffangbeutel gelangte.
In beiden genannten Fällen kann die Karaya-Ringscheibe ihre Aufgabe nicht mehr vollständig
erfüllen.
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Die Neuerung hat zur Aufgabe, die vorstehend genannten Nachteile der
bisher bekannten anus praeter-Versorgung zu vermeiden und eine Andruck- und Abheilvorrichtung
zur anus praeter-Versorgung zu schaffen, die nicht nur die bisher bekannten Funktionen
erfüllt, sondern darüber hinaus eine sichere Halterung der Karaya-Ringscheibe ermöglicht,
wobei die gesamte Vorrichtung einfach und sicher zu handhaben ist un-d wobei ferner
die Karaya-Ringscheibe in ihrer Funktion erhalten bleibt und nicht mehr, wie dies
bisher häufig der Fall war, weggequetscht wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die steuerung eine Andruck-und Abheilvorrichtung
zur anus praeter-Versorgung vor, die so ausgebildet ist, daß sie aus einer mit einem
mittig angeordneten Durchbruch ausgestatteten Platte besteht, die an ihrer einen
Fläche mit einem, vorzugsweise kreisförmigen, Kragen versehen ist, und daß ein mit
einem zentralen Durchbruch versehenes Deckelteil vorgesehen ist, das mit seinem
nach oben stehenden Rand auf den Kragen aufschiebbar ist, und daß diese beiden Teile
in zusammengefügtem Zustand eine Kammer ergeben, in der die Ringscheibe aus Karaya
oder einem
synthetischen Produkt liegt, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Platte,
das Deckelteil und die Ringscheibe ein zusammenhängendes Ganzes bilden, das durch
an der Platte angebrachte lösbare Befestigungsmittel mit dem Körper verbunden ist.
An der Innenfläche der Platte, in geringem Abstand voneinander, sind zwei weitere
kragenartige Wülste angeordnet, die eine geringere Höhe als der äußere Kragen aufweisen
und in die Kammer hineinragen. Der kleinere Wulst liegt hierbei an dem Rande des
mittig in der Platte angeordneten Durchbruches. Der Durchbruch in der Platte weist
einen geringeren Umfang als der Durchbruch in dem Deckelteil auf. Ein weiteres Merkmal
der Feuerung besteht darin, daß in den über den Rand des Deckelteils hinausragenden
Teilen der Platte je zwei weitere Durchbrüche zur Verbindung der Platte mit Befestigungsmitteln
angebracht sind, wobei diese lösbaren Befestigungsmittel die gesamte Vorrichtung
am Körper halten und fixieren. Eine besondere Ausführungsform sieht vor, daß der
Kragen der Platte und der nach oben stehende Rand des Seckelteils durch lösbare
Bibstigungsmittel, vorzugsweise Nippel, miteinander verbunden sind. Schließlich
sieht eine weitere Ausführungsform vor, daß die Platte und daß Deckelteil durch
klebende Mittel miteinander verbunden sind.
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In den Äcildungen ist ein Ausführungsbeispiel des C-egenstandes der
Neuerung dargestellt und zwar zeigt Apbildung 1 einen Einblick in die Innenseite
der neuerungsgemäßen Platte in perspektivischer Darstellung Abbildung 2 das auf
die Platte aufsetzbare Deckelteil, gleichfalls in perspektivischer Darstellung Abbildung
3, dieleichte Ansicht wie Abbildung 1, jedoch mit aufgesetztem Deckelteil gemäß
Abbildung 2, ebenfalls in perspektivischer Darstellung Abbildung 4 = den Gegenstand
der Neuerung von unten gesehen und zwar mit aufgesetztem Decielteil Abbildung 5
einen Schnitt durch Abbildung 4, wobei die Lage der einzelnen Teile zueinander und
insbesondere die Kammer, in der sich die nicht dargestellte K@raya-Ringscheibe befindet,
sichtbar ist.
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Eine, grob gesehen etwa in Rautenform profilierte, Platte 1 ist mit
einem tragen 2 versehen und, vorzugsweise konzentrisch zu diesem, sind an ihr zwei
Wülste 3 und 4 in geringem Abstand voneinander angebracht. Außerdem weist die Platte
1 in der I*lit-te einen großen, vorzugsweise kreisförmigen Durchbruch 5 auf. In
den beiden seitlich hervorstehenden Teilen der Platte 1 sind noch je zwei weitere
profilierte Durchbrüche 6 und 7 angeordnet, die zur Anbringung, von lösbaren Befestigungsmitteln,
wie Bändern oder dergleichen dienen.
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Das Deckelteil 8 weist außen einen nach oben gerichteten Rand 9 auf
und ist mit einem roten, vorzugsweise kreisförmigen, zentralen Durchbruch 10 versehen.
Der Kragen 2 der Platte 1 und der Rand 9 des Deckelteils 8 können durch
Nippel
11 oder beliebige andere Haltevorrichtungen miteinander lösbar verbunden sein. Zwischen
den Innenflächen eines Teiles der Platte 1 und des Deckelteiles 8, die in Abstand
zueinander liegen, ist eine ringartige Kammer 12 gebildet.
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Die HerstellunS und Wirkungsweise der neuerungsgemäßen Andruck- und
Abheilvorrichtung zur anus praeter-Versorgung ist folgende Die Platte 1 und ebenso
das Deckelteil 8 werden in an sich bekannter Art vorzugsweise aus einem geeigneten
Kunststoff hergestellt, wobei die Preß- beziehungsweise Spritzformen so geschaltet
sind, daß an den fertigen Teilen sich keinerlei scharfe Kanten ergebene. Nach Anbringung
der lösbaren Befestigungsmittel an den Durchbrüchen 6 und/oder 7 und selbstverständlich
auch des in den Abbildungen nicht dargestellten bekannten Auffangbeutels ist die
neuerungsgemäße Vorrichtung einsatzbereit.
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Die ringartige Kammer 12 der Vorrichtung nimmt die Karaya-Ringscheibe
auf und das Deckelteil 8 wird auf die Platte 1 aufgesetzt, mit welcher Maßnahme
die Karaya-Ringscheibe in ihrer Lage innerhalb der Vorrichtung fixiert ist. Die
Karaya-Ringscheibe ist in ihrem Außendurchmesser kleiner gehalten, als der Innendurchmesser
des Kragens 2, damit sie sich bei Anschwellung nach außen ausdehnen kann.
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Selbstverständlich kann in die neuerungsgemäße Vorrichtung anstelle
einer Karaya-Ringscheibe, die bekannterweise aus einem Baumharz besteht, auch eine
andere Ringscheibe eingesetzt werden, die aus einem synthetischen Produkt geeignteter
Zusammensetzung besteht. Wenn die neuerungsgemäße Vorrichtung mit der Seite ihres
Deckelteils 8 an den Körper im anus praeter-Breich angelegt ist, hält sich das Deckelteil
8 von selbst an der Platte 1.Um ein eventuelles
Abfallen des Deckelteils
8 bei einer ungeschickten Handhabung beim Anlegungsvorgang mit Sicherheit zu vermeiden,
sieht die Neuerung vor, daß die Platte 1 mit dem Deckelteil 8 durch zusätzliche
Befestigungsmittel, wie beispielsweise die Nippel 11, verbunden werden kann. Auch
eine Verklebung der genannten Teile ist möglich.
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Die Vorteile der Andruck- und Abheilvorrichtung zur anus praeter-Versorgung
gemäß der Neuerung sid mannigfaltig.
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Der wesentlichste Vorteil besteht in der neuerungsgemäßen speziellen
berdruck- und Auffangkammer für das bei der Benutzung anachwellende Karaya. Hiermit
ist der Vorteil verbunden, daß die waraya-Ringscheibe stands; in ihrer Funktion
erhalten bleibt und nicht mehr weggeq;\1etscht wird. Da die Karaya-Ringscheibe in
einer geschlossenen zimmer liegt, ergibt sich der Vorteil, daß eine Beschnutzun#
der Wäsche mit Sicherheit vermieden wird und weiterhin der Vorteil, daß das Karaya
nicht in den Fäkalienbeutel gelangt. Weiter ist es von Vorteil, daß eine sichere
geruchlose Abdichtung des anus praeter erreicht wird. Weiterhin ist vorteilhaft,
daß die neuerungsgemäße Vorrichtung einen Bauchwandbruch im anus praeter-Bereich
vorbeugt, und daß, wenn ein solcher Bauchwandbruch bereits vorhanden ist, die Vorrichtung
den Bruch zurückhält.
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Alle Vorteile zusammen ergeben eine optimale und exakte Versorgung
des anus praeter, die mit den herkömmlichen Mitteln nicht erreichbar ist.
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Die Neuerung beschränkt sich nicht auf die in den Abbildungen dargestellte
Ausführungsform, Es ist selbstverständlich möglich, das äußere Profil der Platte
abweichend von dem dargestellten Profil zu gestalten, ohne daß hierdurch die Wirkunsgweise
sich ändert. Auch können tragen und Deckelteil andere Formen aufweisen, wenngleich
eine kreisrunde Form immer am vorteilhaftesten sein wird. Wesentlich
ist
immer nur, daß die Vorrichtung eine Kammer enthält, in der sich die Karaya-Ringscheibe
ausdehnen kann.
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Auch ist vorgresehen, daß der Beutel von vornherein mit dem Neuerungagegenstand
verbunden ist, so daß ein Einmal- oder Wegwerfartikel entsteht.
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Die Andruck- und Abheilvorrichtung mit Auffangkammer, diese evtl.
bestückt mit einer Karaya-Ringscheibe oder einem synthetischen Produkt, ist dann
Bestandteil jeden Beutels.