DE2453497C3 - Handbremsbetätigung für Bremszylinder - Google Patents
Handbremsbetätigung für BremszylinderInfo
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- B60T17/08—Brake cylinders other than ultimate actuators
- B60T17/081—Single service brake actuators
Description
Die Erfindung betrifft eine Handbremsbetätigung nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1. mi
Bei bekannten Handbremsbetätigungen dieser Gattung (DE-AS 12 34 548) ist dem Kolben ein Kolbenrohr
und eine innerhalb des Kolbenrohres wirkende Nachstellvorrichtung zugeordnet. Das Kolbenrohr wird von
außen durch einen manuell drehbaren Handbremsring „-, umgeben, wobei der Handbremsring durch Drehung
eines Keilgetriebes in Axialrichtung verschoben wird.
Eine Addition der Kräfte der Handbremse und der
Druckmittelbremse kann mit derartigen Konstruktionen nicht vermieden werden; wird die Handbremsbetätigung
während gleichzeitiger Betriebsbremsung betätigt, dann kann dies zu Zerstörungen bzw. Verformungen
der Bremsteile, insbesondere im Bereich des Bremsbelages, führen. Es besteht auch die Gefahr von
zu starker Temperaturerhöhung infolge von sehr hohen Reibwiderstandes an dem abzubremsenden Rad. Eine
Addition der Handbremskraft und der Druckmittel-Bremskraft kann bei den vorbekannten Konstruktionen
allenfalls durch zusätzliche, aufwendige Steuermechanismen an den Bremsbetätigungseinrichtungen vermieden
werden.
Es ist auch bereits bekannt (DE-OS 16 75 279), mit Hilfe eines mechanischen Bremshebels über eine
Kolbenzahnstange und ein Keilgetriebe die Bremsbetätigung vorzunehmen. Dabei ist eine automatische
Nachstellvorrichtung sowohl für die hydraulische als auch für die mechanische Betätigung wirksam. Eine
Addition der Kräfte der Handbremsbetätigung und der hydraulischen Bremsbetätigung kann bei derartigen
Anordnungen jedoch nicht vermieden werden, auch in diesem Fall sind zusätzliche und aufwendige Steuermechanismen
erforderlich, um die Addition verhindern zu können.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht somit darin, eine Handbremsbetätigung gemäß der im
Oberbegriff des Anspruches 1 aufgeführten Gattung so auszubilden, daß eine Addition der Kräfte bei
Handbremsbetätigung und Druckmittelbetätigung mit einfachen baulichen Mitteln vermeidbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale gelöst
Durch die Erfindung wird unter Verwendung baulich einfacher und wegen ihrer Funktion absolut zuverlässiger
Bauteile erreicht, daß eine Addition der Kräfte der Handbremsbetätigung und der Druckmittelbetätigung
nicht stattfinden kann. Von besonderem Vorteil ist der Umstand, daß die Sperrstangen im Inneren des
Bremszylinders so angeordnet sind, daß sie den funktionellen Ablauf der übrigen Teile für die
Nachstellvorrichtung und für die Betriebsbremse nicht beeinträchtigen. Die Wirkung der Sperrstangen ist
infolge ihrer Abstützung am Stützring absolut sicher, es ist also sichergestellt, daß die Addition in keiner Phase
der Handbremsbetätigung oder Druckmittelbetätigung auftreten kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert.
F i g. 1 ist eine Längsschnittansicht eines Bremszylinders unter Darstellung der eine Additionssperre
aufweisenden Handbremsbetätigung;
F i g. 2 ist eine Schnittansicht von Linie H-II in F i g. 1;
und
F i g. 3 ist eine Einzelschnittansicht von Linie HI-III in
Fig.2 unter Darstellung eines zwischen dem Handbremsring und dem Stützring gehaltenen Rollkörpers
der Handbremsbetätigung.
Der in F i g. 1 beispielhaft dargestellte, mit einer Handbremsbetätigung ausgestattete Bremszylinder ist
mit einem Gehäuse 1 versehen, innerhalb welchem in bekannter Weise unter Abdichtung ein Kolben 3
verschiebbar geführt ist. Der Kolben ist durch ein Druckmittel, vorzugsweise durch Druckluft, beaufschlagbar,
welche über einen Anschluß 5 in eine
Kammer 7 des Bremszylinders eingespeist wird.
An der gemäß Fig. 1 linken Seite des Kolbens 3 besteht, gelöst vom Kolben, ein Kolbenrohr 9, welches
ein mit dem Kolben 3 verbundenes Mitnebmerrohr 43 und eine Druckstange 11 umgibt Die Druckstange 11 ist
mit einem gegenüber der Innenwand des Kolbenrohres 9 verschiebbar geführten Kopf 12 versehen und dient in
an sich bekannter Weise dazu, die Bremsen des Fahrzeuges über ein Bremsgestänge o. dgl. zu beaufschlagen.
Das Kolbenrohr 9 erstreckt sich bis zu einer materialeinheitlich mit ihm bestehenden, von der
Druckstange 11 verschiebbar durchsetzten Endwand 13, die mit einem rohrförmigen, größeren Durchmesser als
das Kolbenrohr 9 aufweisenden Zwischenstück 15 verbunden ist Das Zwischenstück 15 erstreckt sich von
der Endwand 13 in Richtung der nachfolgend beschriebenen Handbremseinrichtung und schließt auf diese
Weise zwischen sich und dem Kolbenrohr 9 eine Feder 17 ein, welche sich an einem Bund 19 de S Kolbenrohres
9 als auch an einem Zwischenring 21 abstützt. Auf der
entgegengesetzten Seite des Zwischenringes liegen Wälzkörper 23 an, welche zur drehboren Lagerung
eines Handbremsringes 25 dienen. Die Wälzkörper 23 werden demnach durch den Zwischenring 21 und durch
die Feder 17 in Richtung des Handbremsringes verspannt Als Wälzkörper können Rollen etc. verwendet
werden. Der Handbremsring 25 ist durch eine geeignete Einrichtung drehbar, so durch eine Zahnstange
26, welche in Zähne am Außenumfang des Handbremsringes eingreift und diesen in Umdrehung
versetzen kann. Dabei kann sich der Handbremsring .;n nachfolgend beschriebener Weise relativ zur Zahnstange
26 bewegen, d. h. gemäß F i g. 1 nach rechts oder links verlagern. Anstelle der Zahnstange und der mit ihr
kämmenden Zähne am Außenumfang des Handbremsringes können auch andere, eine Relativbewegung des
Handbremsringes ermöglichende Antriebe benutzt werden.
An der bezüglich der Wälzkörper entgegengesetzten Seite des Handbremsringes 25 sind Rollkörper 27
gelagert, welche je in einer schrägen Laufrille 29 am Handbremsring (Fig.3) und in einer geraden oder
ebenfalls schrägen Laufrille 31 eines Stützringes 33 geführt sind. Der Stützring 33 stützt sich an einer
Zwischenwand 35 des Bremszylindergehäuses ab, so daß sich der Handbremsring bei Drehung gemäß F i g. 1
nach links bewegt, da die Rollkörper 27 und die ihnen zugeordneten schrägen Laufrillen 29 bei Relativbewegung
eine Keilwirkung auslösen. Die Schnittansicht in F i g. 3 veranschaulicht, daß sich der Handbremsring bei
nach links gerichteter Drehung vom Stützring entfernt, also gemäß F i g. 1 nach links gerichtet verschoben wird,
wobei er über die Wälzkörper 23 auf den Zwischenring 21 einwirkt. Der Zwischenring 21 liegt an der Feder 17
an und drückt diese bei nach links gerichteter Bewegung zusammen, bis er nach einer kurzen Strecke am
Zwischenstück 15 einwirkt und dieses gleichfalls nach links gerichtet verschiebt Entsprechend bewegen sich
die Endwand 13 und das materialeinheitlich mit der Endwand vorgesehene Kolbenrohr 9.
<·,(.
Die Druckstange 11 trägt auf einem nichtselbsthemmenden
Gewinde eine durch eine Druckmutter 37 und eine Vorschubmutter 39 gebildete Nachstellvorrichtung
von an sich bekannter Konstruktion. Der Druckmutter 37 ist ein Mitnehmer 41 an der Innenseite des <
, Kolbenrohres 9 zugeordnet, d. h. sowohl die Druckmutter 37 als auch der Mitnehmer tragen je eine
Kupplungsfläche für den gegenseitigen Eingriff.
Die Handbremseinrichtung ist ferner mit einer sog. Additionssperre versehen, welche verhindert, daß die
Betriebsbremse bei betätigter Handbremse zur Wirkung kommt Der Kolben 3 ist, wie vorstehend erläutert
wurde, getrennt vom Kolbenrohr 9 vorgesehen; dabei trägt das Kolbenrohr 9 an seinem dem Kolben 3
zugewandten Ende einen Bund 42, an welchem eine Feder 4 anliegt und bei druckentlasteter Kammer 7 das
KLolbenrohr 9 in seine Ausgangslage zurückführt Das mit dem Kolben 3 verbundene Mitnehmerrohr 43 ist in
Ausgangslage unter einem gewissen Abstand zum Mitnehmer 41 gehalten und drückt nach entsprechender
Verschiebung des Kolbens 3 auf den Mitnehmer, welcher mittels seiner Kupplungsfläche in Eingriff mit
der Druckmutter 37 gelangt, d.h. der Kolben 3, das
Mitnehmerrohr 43 und das Kolbenrohr 9 bilden in Anschlagposition eine verschiebbare Einheit, um den
Mitnehmer 41 an die Druckmutter 37 anzulegen und um über die in dieser Lage gegenüber Drehung gesicherte
Druckmutter die Druckstange 11 zur Betätigung der Bremsen zu verschieben. Die Rückführung des Kolbens
3 bei druckentlasteter Kammer 7 geschieht in bekannter Weise selbsttätig mit Hilfe der Feder 4. Radial
außerhalb der Feder 4 erstrecken sich gemäß F i g. 1 Sperrstangen 45, welche am Kolben angeschweißt oder
auf sonstige Weise befestigt sind Die Sperrstangen 45 erstrecken sich vom Kolben 3 in zugeordnete
Bohrungen 47, welche in der Zwischenwand 35 ausgebildet sind. Die Sperrstangen 45 können sich also
bei axialer Bewegung des Kolbens 3 an den Zwischenring 21 anlegen.
Bei Betätigung der Handbremseinrichtung der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform wird der Handbremsring
25 in beschriebener Weise durch die Zahnstange 26 gedreht; bei Drehung des Handbremsringes
25 entfernt sich dieser vom Stützring 33 und verschiebt dabei das Zwischenstück 15 und das mit dem
Zwischenstück verbundene Kolbenrohr 9, derart, daß der Mitnehmer 41 über die gegenüber Drehung
arretierte Druckmutter 37 die Druckstange 11 axial gerichtet verschiebt Die sich bewegende Druckstange
11 betätigt über ein Bremsgestänge die Bremsen des Fahrzeuges. Bei der beschriebenen Vorwärts- und der
Rückwärtsbewegung der Druckstange 11 wird die die
Druckmutter und die Vorschubmutter 39 aufweisende Nachstellvorrichtung in an sich bekannter Weise
wirksam. Die Sperrstangen 45 verhindern, daß der Kolben 3 in der vorbeschriebenen Position der
Handbremseinrichtung durch Druckbeaufschlagung so nachgefahren werden kann, daß er über den Mitnehmer
41 unter Kraftaddition auf die Druckstange U einzuwirken vermag. Bei Einleiten von Druckluft in die
Kammer 7 läßt sich der Kolben 3 geringfügig verschieben, so um daß Maß a, bis die Sperrstangen 45
an den Stützring 33 angelegt sind und eine weitere Axialverschiebung des Kolbens unmöglich geworden
ist. Da der Mitnehmer 41 durch Betätigung der Handbremseinrichtung aus der in F i g. 1 veranschaulichten
Lage bereits etwas nach links verschoben wurde, ist sichergestellt, daß sich das Mitnehmerrohr 43 nicht
an den Mitnehmer 41 anlegen kann; die Sperrstangen 45 können sich also um die geringe Entfernung a frei
bewcsen, ohne daß eine addierende Kraftübertragung stattfindet.
Übersteigt die von den Sperrstangen bei Druckbeaufschlagung des Kolbens 3 auf den Stützring 33 ausgeübte
Axialkraft die von der Handbremseinrichtung über die Rollkörper 27 auf den Stauring ausgeübte Gegenkraft
und verbleibt die Drehlage des Handbremsringes 25 fixiert, dann kann die Kraft des Kolbens 3 als größere
Kraft ohne Kraftaddition über die eine starre Einheit bildende Handbremseinrichtung übertragen werden. In
diesem Fall verschiebt sich die gesamte Handbremseinrichtung
einschließlich Stützring 33 gemäß Fig. 1 nach links gerichtet und wirkt in vorstehend beschriebener
Weise über das Ko!be.'srohr9,den Mitnehmer 41 und die
Druckmutter 37 auf die Druckstange 11 ein, so daß diese verschoben wird.
Ist der Handbremsring 25 dagegen nicht in seiner Drehlage fixiert, dann kann die Spreizung des
Handbremsringes 25 und des Stützringes 33 bei Vorliegen einer die Gegenkraft der Handbremse
übersteigenden größeren Kraft des Kolbens 3 ganz oder teilweise aufgehoben werden. Dabei wird die Wirkung
der Handbremse durch unmittelbare Einwirkung des Kolbens 3 auf das Kolbenrohr 9 und die auf der
Druckstange 11 befindliche Druckmutter 37 abgelöst,
s eine Addition der Kräfte von Handbremseinrichtung und Betriebsbremse kann also nicht stattfinden. Die
Abstände der verschiedenen, den zeitlichen Eingriff von Handbremseinrichtung und Betriebsbremse bestimmenden
Bauteile können in beliebiger Weise so aufeinander
ίο abgestimmt werden, daß bei Betätigung von Handbremse
oder Betriebsbremse keine gegenseitige Beeinflussung erfolgt.
Anstelle des in der F i g. 1 dargestellten Bremszylinders kann beispielsweise auch ein Federspeicherzyiinder
benutzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Handbremsbetätigung für Bremszylinder, mit einem vom Kolben des Bremszylinders sich erstrekkenden
Kolbenrohr, einer innerhalb des Kolbenrohres angeordneten Nachstelleinrichtung mit einer
Druckmutter, welche mit dem Kolbenrohr mittels eines Mitnehmers kuppelbar und mit einer innerhalb
des Kolbenrohres sich erstreckenden Druckstange verschraubt ist, und mit einem einen Gehäuseteil des
Bremszylinders von außen umschließenden, manuell in Bremskraftrichtung verschwenkbaren Handbremsring,
der über den Mitnehmer mit der Druckmutter kuppelbar ist, wobei ein den Handbremsring
bei Drehung in Bremskraftrichtung verschiebendes Keilgetriebe zwischen dem Handbremsring
und einem entgegen der Bremskraftrichtung an einer Zwischenwand des Bremszylindergehäuses
abgestützten Stützring angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützring
(33) auf dem Gehäuseteil axialverschieblich gelagert ist, daß an der Innenseite des Kolbens (3)
Sperrstangen (45) befestigt sind, die sich durch Bohrungen (47) der Zwischenwand (35) in Sperrlage
bis zur Rückseite des Stützringes (33) erstrecken, daß sich ein am Kolben (3) befestigtes, im Inneren
des Kolbenrohres (9) verschieblich gelagertes Mitnehmerrohr (43) bis an die Rückseite des
Mitnehmers (41) erstreckt, und daß das relativ zum Kolben bewegbare Kolbenrohr an dem dem Kolben
(3) zugewandten Ende einen Bund (42) aufweist, welcher durch eine an der Zwischenwand (35) sich
abstützende Feder (4) in Richtung zum Kolben (3) verspannt ist
2. Handbremsbetätigung nach Anspruch 1, bei der das zwischen dem Handbremsring und dem
Stützring befindliche Keilgetriebe aus Rollkörpern besteht, welche sich in jeweils zugeordneten
schrägen Laufrillen an der zugewandten Seite des Handbremsringes und in Vertiefungen an der
zugewandten Seite des Stützringes abstützen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der bezüglich der
Laufrillen (29) entgegengesetzten Seite des Handbremsringes (25) Wälzkörper (23) zur drehbaren
Lagerung des Handbremsringes an einem mit dem Kolbenrohr verbundenen Zwischenstück (15) vorgesehen
sind.
3. Handbremsbetätigung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Wälzkörper
(23) und das Zwischenstück (15) ein durch eine Feder (17) in Andrückrichtung an die Wälzkörper belasteter
Zwischenring (21) eingeordnet ist, und daß sich die Feder (17) an einem Bund (19) am Ende des vom
Handbremsring umgebenen Gehäuseteils abstützt.
55
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