DE2452054A1 - Verfahren zum verbinden zweier quer zueinanderstehender platten und verbinder zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum verbinden zweier quer zueinanderstehender platten und verbinder zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Verfahren zum Verbinden zweier quer zueinanderstehender Platten und Verbinder zur Durchführung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden zweier quer zueinanderstehender Platten mittels eines Verbinders. Die Erfindung
betrifft weiterhin einen Verbinder zur Durchführung des Verfahrens.
Werden heutzutage Platten aus Holz, wie z.B. Tischlerplatten
oder Spanplatten, z.B. im Möbelbau, miteinander verbunden, so werden mehrteilige Verbinder verwendet. Es gibt hierbei sehr
verschiedene. Systeme; allen gemeinsam ist aber, dass ein Verbinderteil in der einen Platte befestigt sitzt, ein anderer
Verbinderteil in der anderen Platte meistens drehbar gehalten ist, und dass ,zwischen diesen beiden Verbinderteilen Mittel
für deren Annäherung vorhanden sind, so dass also bei der Annäherung der beiden Verbinderteile auch die beiden Platten
zueinander bis zur Anlage bewegt werden. Damit die Verbinderteile in den ihnen zugeordneten Platten festsitzen, können
verschiedene Massnahmen getroffen werden. Eine der Massnahmen besteht darin, dass man den einen Verbinderteil mittels eines
o Spreizdübels in der Platte befestigt. In diese Spreizdübel
^ werden dann meistens Spreizschrauben eingesetzt, wobei die ^ Schrauben einmal dazu dienen, den Spreizdübel im Bohrloch der
><· Platte zu spreizen und das andere Mal, um die beiden Verbindero_
ω teile einander anzunähern. Bei anderen Lösungen werden die
*■* ■
ο Spreizdübel mittels Spreizstifte gespreizt. Zum einander Annähern
beider Verbinderteile müssen dann zusätzliche Mittel
vorhanden sein. Diese Mittel können z.B. drehbare, beim einen
Verbinderteil vorhandene Nockenscheiben sein, über die darm beim Drehen beide Verbinderteile einander angenähert werden.
Andere Mittel ium Halten eines Verbinderteiles in der ihm zugeordneten
Platte funktionieren z.B. derart, dass man den-Verbinderteil in einer anderen Richtung in die Platte einsetzt,
als die Richtung, in der dann der andere Verbinderteil seine Zugkraft ausübt. In diesem""FaIi werden in einer Platte zwei
zueinander rechtwinklig stehende Bohrungen gefertigt. Alle diese erwähnten bekannten Verbinder haben einen mehrteiligen
Aufbau und erfordern eine aufwendige und auch eine verhältnis-massig
komplizierte Montageweise.
Es wird die Schaffung eines Verfahrens bezweckt, nach dem die erwähnten Nachteile vermieden werden können. *
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass eine erste Platte mit einer zur Plattenebene parallelen Sacklochbohrung und die zweite Platte mit einer entsprechend
quer zur Plattenebene gerichteten Durchgangsbohrung versehen wird, dass diese beiden Bohrungen in Flucht zueinander gebracht
werden, und dass ein einstückiger, stabförmiger Verbinder zuerst durch die zweite, dann in die erste Platte eingesetzt
wird, wobei in die Bohrung der ersten Platte durch den Verbinder zumindest ein Gewinde geschnitten wird, so dass aus
der Bohrung der ersten Platte Material herausgeschnitten wird, und dass das Hineinschneiden des Verbinders in die erste Platte
so lang erfolgt, bis ein Endanschlag des Verbinders an der zweiten Platte angepresst liegt.
Nach diesem Verfahren ist es verhältnismässig einfach, zwei
Platten miteinander zu verbinden. Sehr wichtig ist hierbei, dass das Gewinde in die'Sacklochbohrung geschnitten und nicht
gedrückt wird, da sonst die auftretenden Kraftkomponenten ein Sprengen der ersten Platte zur Folge haben. Das erfindungsgemässe
Verfahren ist relativ einfach und deshalb auch ohne
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weiteres durch einen Nichtfachmann anwendbar, so dass dieses
Verfahren auch besonders für solche Zwecke geeignet ist, wo Platten einzeln käuflich sind und der Käufer die Platten zu
Hause selbst zu einem Möbelstück zusammensetzt.
Der erfindungsgemässe Verbinder zur Durchführung des Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass er als einstückiger Stab einen Schneidabschnitt, ""-einen- Endanschlag 'und -einen zwischen
dem Schneidabschnitt und dem Endanschlag liegenden Passabschnitt aufweist, dass der Schneid'abschnitt zumindest eine
Schneidwendel mit Sägezahnprofil aufweist, wobei die zumindest annähernd rechtwinklig zur Verbinder-Längsachse stehende Flanke
dem Endanschlag zugewandt liegt, und der Endanschlag mit einer Handhabe zum Drehen des Verbinders um seine Längsachse versehen
ist. '
Ein solcher Verbinder hat das Aussehen einer Schraube, wobei
aber die Schneidwendel ein Sägezahnprofil hat. Eine Schneidwendel
mit einem solchen Profil schneidet das Material aus der Platte und drückt das Gewinde nicht in die Platte hinein. Eine
solche Schneidwendel übt keine Spreizkraft auf die Platte aus, dass diese gesprengt werden könnte. Durch dieses Sägezahnprofil
der Schneidwendel wird weiterhin erreicht, dass bei in die Platte eingeschraubtem Verbinder dieser sich mit seinen zur Verbinder-Längsachse
zumindest annähernd rechtwinklig stehenden Flanken am Plattenmaterial abstützt, wenn dieser Verbinder auf
Zug belastet wird. Auch bei dieser Belastungsart wirkt keine
Kraftkomponente rechtwinklig zur Verbinder-Längsachse, so dass
auch hierdurch die Platte nicht gesprengt werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Verbinder in Seitenansicht, teilweise geschnitten, und
— Q _
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Fig. 2 in kleinerem Massstab zwei quer zueinanderliegende Platten, die mittels des Verbinders nach Fig. 1 miteinander
verbunden werden können, wobei der in Fig. 1 gezeigte Verbinder auf entsprechende Grosse verkleinert sein muss.
Der Verbinder nach Fig. 1 stellt einen einstückigen Stab dar, der einen Schneidabschnitt 1, einen Passabschnitt 2 und einen
Endanschlag 3 aufweist. Der Schneidabschnitt 1 trägt eine Schneidwendel 4 mit Sägezahnprofil. Die zumindest annähernd
rechtwinklig zur Verbinder-Längsachse stehende Flanke 5 der Schneidwendel liegt dem Endanschlag 3 zugewandt. Der Endanschlag
3 ist mit einer nicht dargestellten Handhabe versehen, zum Drehen des Verbinders um seine Längsachse. Eine solche
Handhabe könnte in bekannter V/eise z.B. als Kreuzschlitz oder Innensechskant ausgebildet werden.
Das Sägezahnprofil der Schneidwendel 4 ist dreieckig und weist eine Profilspitze 6 auf. Der Durchmesser des Passabschnittes
ist gleich dem Spitzendurchmesser der Schneidwendel 4. Die der Flanke 5 abgewandt liegende andere Flanke 7 des Sägezahnprofils
ist unter einem Winkel von zumindest annähernd 40° zur Verbinder-Längsachse geneigt. Das bedeutet, dass der Spitzenwinkel
zumindest annähernd 50° beträgt.
Ein in der Praxis hergestellter Verbinder hatte folgende Abmessungen:
Gesamtlänge des Verbinders war 60 mm; der Passabschnitt 2 zusammen mit dem Endanschlag 3 hatte eine Länge von
10 mm; der Durchmesser des Endanschlages war 10 mm; der Durchmesser.des
Passabschnittes 2 war ? mnij die Schneidwendel 4
hatte den gleiche« Spitzendurchmessar.. Der Kemdurchmesser
beim Schneidabschnitt 1 war 5 nun; den gleichen Durchmesser
hatte der* Verbinder an seinem in Fig, I ganz links liegenden
Ende. Die Schneidwendel 4 hatte eine Steigung h von 3 β. Der Verbinder bestand aus Stahl. Ein solcher Verbinder wurde zum
Verbinden von zwei geneigt zueinander stehenden Spanplatten verwendet, von denen jede 16 mm dick war. Mit einem solchen
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Verbinder wurde eine Ausreisskraft von 300 kg stirnholzseitig
erzielt. Beide zueinander geneigten Platten können unter einem spitzen Winkel.oder rechtwinklig zueinander liegen.
In Fig. 2 sind zwei rechtwinklig zueinanderstehende Platten
8 und 9 gezeigt5 die mittels des Verbinders aneinander befestigt
werden können. Beim Beispiel nach Fig. 2 sind die beiden Platten 8 und 9 als Spanplatten ausgebildet.
Die erste Platte 8 ist mit einer zur Plattenebene parallelen Sacklochbohrung 10 versehen. Die zweite Platte 9 weist eine zur
Plattenebene rechtwinklig stehende Durchgangsbohrung 11 auf. Beim Montieren beider Platten 8 und 9 werden die beiden Bohrungen
10 und 11 in Flucht zueinander gebracht, und dann wird ein Verbinder zuerst durch die zweite, dann in die erste
Platte eingesetzt, wobei in die Bohrung 10 durch den Verbinder ein Gewinde geschnitten wird. Beim Einschneiden der Schneidwendel·
4 nach Fig. 1 in" das Material der ersten Platte 8 wird Material herausgeschnitten und nicht in die benachbarten Partien
des Plattenmaterials hineingedrückt, so dass die Platte nicht gesprengt wird. Der Verbinder wird so weit in die erste
Platte 8 hineingeschnitten, bis der Endanschlag 3 in einer Ansenkung 12 und damit angepresst an der zweiten Platte 9
liegt. Das aus dem Material der Platte 8 herausgeschnittene Material liegt zwischen den Windungen der Schnexdwendel 4.
Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel des Verbinders können am Schneidabschnitt Längsnuten wie bei einem Gew.indebohrer
vorhanden sein, so dass die Schnexdwendel durch diese Längsnuten mehrmals unterbrochen wird. Hierdurch werden
mehrere Schneidbrüste gebildet, mit denen besonders gut das Material aus der ersten Platte 8 herausgeschnitten werden kann.
Das hierbei heraus ges c/ ..ttene Material der Platte 8 liegt
dann in diesen Längsnuten.
Nach dem erläuterten Verfahren wird also 'der Verbinder stirn-
5098 2 0/0 340 «mim«-inspected
holzseitig in die Spanplatte 8 eingeschraubt, ohne dass diese gesprengt wird. Im eingeschraubten Zustand stützt sich die
Flanke 5 der Schneidwendel 4 auf dem Material der Platte 8 ab.
Bei einem Zugangriff auf den Verbinder tritt hierdurch keine Kraftkomponente auf, die ein Sprengen der Platte 8 bewirken
könnte."Die in den Platten 8 und 9 vorhandenen Löcher 10 und 11 können sowohl' in der Fabrik auf Dübeibohrmaschinen als auch
auf der Baustelle mit einer Handbohrmaschine hergestellt werden. Der Verbinder kann auch überall dort eingesetzt werden,
wo bisher' Holzdübel mit Leim verwendet wurden.
Mit dem Verbinder können z.B. Möbel, Wandverbaue, Regale auf einfache und schnelle Art verbunden und wieder demontiert werden.
Der Verbinder kann auf Automaten sehr preiswert hergestellt werden. Die Schneidwendel 4- kann durch Pressen, Rollen
oder spanabhebende Bearbeitung gefertigt werden. Es soll noch darauf hingewiesen werden, dass das Sackloch 10 in der ersten
Platte 8 zweckmässig mit einem solchen Durchmesser gebohrt wird, der dem mittleren Durchmesser der Schneidwendel 4 entspricht.
Da beim erwähnten praktischen Ausführungsbeispiel des Verbinders dieser einen Spitzendurchmesser von 7 mm und einen
Kerndurchrnesser von 5 mm aufweist, wird das Loch 10 also mit
einem Durchmesser von 6 mm gebohrt. Das Durchgangsloch 11 in der zweiten Platte 9 wird aus Montagegründen vorteilhafterweise
etwas grosser gebohrt wie der Durchmesser des Passabschnittes 2 ist. Hat letzterer z.B. einen Durchmesser von 7 mm,
so ist ein Durchmesser der Bohrung 11 von 7,5 mm vorteilhaft. Da der Verbinder.mit einer verhältnismässig grossen Länge in
••••'der'·· ersten' Platte- -8 "srit-zty-'Wirtf auch -eine-grbsseHYinkelsteifig-keit
der beiden rechtwinklig zueinanderliegenden Platten 8 und 9 erzielt. Erfolgt also an der Platte 9 ein zur Plattenebene
rechtwinklig oder geneigt liegender Kraftangriff, so wird das hierdurch erzielte Biegemoment vom langen in der Platte 8
sitzenden Verbinderteil aufgenommen und auf einen grossen Abschnitt der Platte 8 übertragen.
509820/03 40 original inspected
Der Verbinder könnte auch aus einem harten, zähen Kunststoff
gefertigt werden. Mit dem Verbinder können auch anstelle von Holzplatten Platten aus einem porösen Kunststoff auf gleiche
Weise miteinander verbunden werden. Der Verbinder könnte auch anstelle der in Fig. 1 gezeigten einen Schneidwendel M- zwei
Schneidwendeln aufweisen. Selbstverständlich kann der Verbinder auch durch Giessen hergestellt werden und z.3. aus einem Zink—
guss oder einer gegossenen Leichtmetall-Legierung"bestehen. '
509820/0340 ORIGINAL INSPiCTiO
Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zum Verbinden zweier quer zueinanderstehender Platten mittels eines Verbinders, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Platte (8) mit-einer zur Plattenebene parallelen Sacklochbohrung (10) und die zweite Platte (9) mit einer entsprechend quer zur Plattenebene gerichteten Durchgangsbohrung (11) versehen wird, dass diese beiden Bohrungen in Flucht zueinander gebracht werden und dass ein einstückiger stabförmiger Verbinder zuerst durch die zweite, dann in die erste Platte eingesetzt wird, wobei in die Bohrung (10) der ersten Platte durch den Verbinder zumindest ein Gewinde geschnitten wird, so dass aus der,Bohrung der ersten Platte Material herausgeschnitten wird, und dass das Hineinschneiden des Verbinders in die erste Platte (8) so lang erfolgt, bis ein Endanschlag des Verbinders an* der zweiten Platte (9) angepresst liegt.2. Verbinder zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er als einstückiger Stab" einen Schneidabschnitt (1), einen Endanschlag (3) und einen zwischen dem Schneidabschnitt und dem Endanschlag liegenden Passabschnitt (2) aufweist, dass ferner der Schneidabschnitt zumindest eine Schneidwendel (Ό mit Sägezahnprofil (5, 7) aufweist, wobei die zumindest annähernd rechtwinklig zur Verbinder-Längsachse stehende Flanke (5) dem Endanschlag (3) ·. zugewandt liegt, und der Endanschlag (3) mit einer Handhabe zürn Drehen des Verbinders um seine Längsachse versehen ist.3. Verbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Passabschnittes (2) gleich dem Spitzendurchmesser der Schneidwendel (4) ist.H. Verbinder nach Anspruch 2, dadurch, gekennzeichnet, dass das509820/0340 original inspectedSägezahnprofil der Schneidwendel dreieckig ist und eine Profilspitze (6) aufweist, welche den Spitzendurchmesser der Schneidwendel bestimmt.5. Verbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Flanke (7) des Sägezahnprofils unter einem Winkel von zumindest annähernd 4-0° zur Verbinder-Längsachse geneigt ist.6. Verbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass er an seinem Schneidabschnitt mit Längsnuten nach Art eines Gewindebohrers ausgebildet ist, durch die die Schneidwendel mehrmals unterbrochen wird, um Schneidbrüste zu bilden.©BieiN IMSPEGTED 509820/0340Leerseite
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