DE2449159C3 - Dehnungsausgleichs- und Explosionsschutzvorrichtung für Gasleitungen - Google Patents
Dehnungsausgleichs- und Explosionsschutzvorrichtung für GasleitungenInfo
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- F16L51/00—Expansion-compensation arrangements for pipe-lines
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dehnungsausgleichs- und Explosionsschutzvorrichtung für Rohrleitungen für
gasförmige Medien, die die Bewegungen in radialer und axialer Richtung zuläßt, bestehend aus zwei vertikal und
konzentrisch mit radialem Abstand ineinandergreifenden Rohrstücken, einer am Außenumfang des äußeren
Rohrstückes auf einer Unterstützung angeordneten ringförmigen Dichtung, die im unbelasteten Zustand
über das Ende des äußeren Rohrstückes hinausragt.
Rohrleitungen, insbesondere Heißgas-Rohrieitungen
wie z. B. Abgasleitungen von Sintermaschinen oder anderen metallurgischen Aggregaten, verändern im
Betrieb ihre Länge infolge von Wärmeausdehnungen. Außerdem sind sie oft Schwingungen ausgesetzt. Zum
A.usgleich von Wärmeausdehnungen und zur Vermeidung von unzulässigen liohen Spannungen oder
bleibenden Verformungen in den Rohrleitungen sowie an ihren Anschlüssen und Verzweigungen müssen
Dehnungsausgleicher zwischengeschaltet werden. Diese Dehnungsausgleicher müssen Bewegungen sowohl in
radialer als auch in axialer Richtung der Rohrleitungen zulassen. Weiterhin ist in manchen Fällen eine
Explosionsschutzvorrichtung notwendig.
Dehnungsausgleicher aus Weichstoffen sind gegen mechanische Beschädigungen und chemische Angriffe
ίο empfindlich, und bei staubhaltigen Gasen bestein die
Gefahr der Verhärtung. Dehnungsausgleicher aus elastischen, metallischen Werkstoffen erfordern große
Baulängen, es treten große Rückstellkräfte auf und bei staubhaltigen Gasen besteht die Gefahr des Zusetzens.
Es ist auch eine Dehnungsausgleichsvorrichtung bekannt, die aus zwei konzentrischen an den Rohrenden
befestigten Rohrstutzen besteht, die mit radialem Abstand ineinandergreifen, von denen einer eine an
seinem Ende befestigte scheibenförmige Anpreßfläche
trägt, gegen die ein auf dem anderen Rohrstutzen
befestigter Dichtungsring unter verstellbarem Federdruck gepreßt wird, dessen Anpreßvorrichtung sich auf
dem anderen Rohrstutzen abstützt, wobei die Anpreßfläche am Anschlußende des inneren Rohrstutzens
vorgesehen ist, während der Dichtungsring und seine Anpreßvorrichtung am freien Ende des Rohrstutzens
vorgesehen sind und der Dichtungsring verschiebbar angeordnet ist (DE-A5i Il 86 705). Diese Vorrichtung
hat den Nachteil, daß nur kleine axiale Verlagerungen
ausgeglichen werden können, da der axial aufnehmbare
Weg, der gleich der Überstandshöhe der Dichtung über ihre zylindrische Führungsfläche ist, durch die materialbedingte geringe Formbeständigkeit des Dichtungswerkstoffes begrenzt ist. Außerdem ist sie nicht als
Aus der DE-OS 19 34 396 ist eine Vorrichtung zur
Verbindung \on zwei Rohrleitungselementen für Flüssigkeitsförderung bekannt, die Bewegungen in
radialer und axialer Richtung zuläßt, wobei der
Ausgleich durch einen axial beweglichen, schwimmend
gelagerten Ring bewirkt wird, der an semern freien Ende eine Platte mit einer ringförmigen Dichtung versehen
ist, die durch den Druck der durch die Rohrleitung geförderten Flüssigkeit gegen eine an dem anderen
Rohrelement befestigten Platte gedrückt wird, wobei sich gleichzeitig eine radiale Verschiebbarkeit zwischen
der Dichtung und der Platte an dem Rohrelement ergibt. Diese Verbindung ist nicht für Gasleitungen geeignet
und könnte außerdem nicht als Explosionsschutzvor
richtung dienen.
Aus der DD-PS 30 471 ist ein Schwingungs- und Dehnungsausgleicher, insbesondere für Abgasleitungen
für Verbrennungskraftmaschinen bekannt, der aus einem mit einem Rohrteil fest verbundenem Flanschge-
v-, hause mit einer Abdeckplatte besteht, wobei in dem
Flanschgehäuse ein Axial- und Radialbewegungen zulassender Gleitring mit seitlichen Dichtringen, die
gegen die Seitenwände des Flanschgehäuses anliegen, und einem Dichtring an seinem Innendurchmesser
Μ) angeordnet ist, der das andere Rohrstück umfaßt. Bei
dieser Vorrichtung kann leicht Staub in das Flanschgehäuse eindringen, der Dichtring am Innendurchmesser
wird bei axialen Verschiebungen schnell undicht, und die Vorrichtung kann nicht als Explosionsschutzvorrichtung
><■> dienen.
Aus der GB-PS 7 46 029 ist eine Dehnungsausgleichsverbindung bekannt, be>
der zwischen zwei Rohrleitungen ein Zwischenstück angeordnet ist, das auf seiner
Außenseite an einem Ende von einem Rohrstück mit einer ringförmigen Dichtung umfangen wird, die in
axialer Richtung gleiten kann, an seinem anderen Ende mit einem Flansch und einer ringförmigen Dichtung
versehen ist, die auf einen Flansch am anderen Rohrteil ο
gepreßt wird und auf diesem in radialer Richtung verschiebbar ist Das Aufpressen des Zwischenstückes
erfolgt durch Druckfedern, die zwischen dem ersten Rohrteil und dem Flansch des Zwischenstückes
angeordnet sind. Die Dichtungen sind für Staubablagerungen
leicht zuganglich, es ist ein Zwischenstück sowie Druckfedern erforderlich und die Vorrichtung kann
nicht als Explosionsschutzvorrichtung dienen.
Die in den genannten Literatursteljen dargestellten Dichtungsvorrichtungen sind nicht als Explosionsschutzvorrichtungen
geeignet, weil keine der in axialer Richtung wirkenden Dichtungen bei einem durch eine
Explosion entstehenden Druckanstieg in axialer Richtung ausweichen und dabei eine Ausströmöffnung
freigeben kann. Es erfolgt also bei einer Explosion immer eine Zerstörung der Rohrleitungen, wenn nicht
zusätzliche Schutzvorrichtungen angebracht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die
Nachteile der bekannten Dehnungsausgleichsvorrichtungen zu vermeiden und insbesondere eine Vorrichtung
mit geringer Bauhöhe, einfacher Konstruktion, sehr kleinen Rückstellkräften und Unempfindlichkeit
gegen mechanische Beschädigung, Ablagerung von Staub und chemische Angriffe zu schaffen, die
gleichzeitig auch als Explosionsschutzvorrichtung dienen kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfip.dungsgemäß
dadurch, daß die Unterstützung der ringförmigen elastischen Dichtung starr an dem äußeren Rohrstück
befestigt, auf dem Ende des äußeren Rohrstückes eine J5 kreisringförmige Platte mit größerem Außendurchmesser
radial verschiebbar angeordnet, das innere Rohrstück mit geringem Spiel in die Öffnung der
kreisringförmigen Platte hineinragend angeordnet, auf der kreisringförmigen Platte mit Abstand zu dem
inneren Rohrstück eine kreisförmige seitliche Begrenzung angeordnet, zwischen der seitlichen Begrenzung
und dem inneren Rohrstück eine ringförmige elastische Dichtung angeordnet und auf der ringförmigen
Dichtung ein Belastungsring angeordnet ist. 4r>
Die Höhe der elastischen Dichtung am äußeren Rohrstück und das Gewicht der ringförmigen Platte
können so gewählt werden, daß die Platte die Dichtung so weit zusammendrückt, daß die Platte auf dem Ende
des äußeren Rohrstücks aufliegt. Außerdem kann zusätzlich durch Berücksichtigung des auf die ringförmige
Platte wirkenden Unterdruckes die erforderliche aber gleichzeitig geringstmögliche Auflagekraft der
Platte auf dem Rohrstück eingestellt werden. Die ringförmige Platte kann auch nur auf der elastischen v>
Dichtung aufliegen. Das Spiel zwischen der öffnung der kreisringförmigen Platte und dem inneren Rohrstück
beträgt zweckmäßigerweise zwischen etwa ein bis mehrere Millimeter. Der Belastungsring auf der
ringförmigen Dichtung oberhalb der kreisringförmigen mi
Platte kann entweder durch sein Eigengewicht die Dichtung an das innere Rohrstück andrücken oder der
Andruck wird zusätzlich durch Federkraft bewirkt. Als elastische Dichtung kann z. B. Weichasbest oder
Cerafelt verwendet werden. Bei einer Ausdehnung der u;
Rohrleitung radial zu den Rohrenden wird die kreisringförmige Platt: auf dem äußeren Rohrende
verschoben. Bei einer Ausdehnung axial zu den Rohrstücken wird das innere Rohrstück senkrecht
gehoben oder gesenkt. Bei einer Explosion wird die kreisringförmige Platte und/oder die ringförmige
Dichtung mit Belastungsring hochgedrückt.
Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß die starr an dem äußeren Rohrstück befestigte Unterstützung
für die ringförmige Dichtung aus einem Winkelring besteht. Dadurch wird ein guter Sitz des
Dichtringes bewirkt
Eine bevorzugte Ausgestaltung besieht darin, daß die auf dsr kreisringförmigen Platte angeordnete kreisförmige
seitliche Begrenzung schräg angeordnet ist, wobei der Abstand zu dem inneren Rohrstück auf der
kreisringförmigen Platte kleiner ist als derjenige am anderen Ende der seitlichen Begrenzung. Dadurch wird
eine gute Anpressung der ringförmigen Dichtung an das innere Rohrstück und damit eine gute Dichtwirkung
erzielt
Eine bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß auf dem Ende des äußeren Rohrstückes eine selbstschmierende
Auflage befestigt ist. Dadurch wird eine geringe Reibung zwischen Platte und äußerem Uohrstück auch
bei korrosiven Einflüssen auf deren Material erzielt.
Eine wer ere bevorzugte Ausgestaltung besteht darin, daß unter der kreisringförmigen Platte über dem E-:de
des äußeren Rohrstückes eine selbstschmierende Unterlagt befestigt ist. Dadurch wird eine geringe
Reibung zwischen Platte und äußeren Rohrstück auch bei korrosiven Einflüssen auf deren Material erzielt.
Die Erfindung wird an Hand der Figuren näher und beispielsweise erläutert
Fig.! zeigt einen Schnitt durch eine Verbindungsleitung
von Windkästen einer Sintermaschine zu einer Gassammelleitung mit dazwischengeschalteter Dehnungsausgleichsvorriclitung,
Fig. 2 zeigt eine Ausgestaltung einer selbstschmierenden
Auflage auf dem äußeren Rohrstück.
An dem äußeren Rohrstück 1 ist als Unterstützung 2 ein Winkelring angeschweißt, in dem die elastische
ringförmige Dichtung 3 liegt. Auf dem Ende 4 des äußeren Rohrstückes 1 liegt die kreisringförmige Platte
5 und drückt die Dichtung 2 zusammen. Die Platte 5 hat einen größeren Außendurchmesser als das äußere
Rohrstück t, damit sie auch bei radialer Verschiebung stets allseitig auf der Dichtung 3 aufliegt. Das innere
Rohrstück 6 ragt mit geringem Spiel 7 in die öffnung der kreisringförmigen Platte5 hinein. Auf der kreisringförmigen
Platte 5 ist mit Abstand zu dem inneren Rohrstück 6 die kreisförmige seiiliche Begrenzung 8
angeschweißt Die seitliche Begrenzung 8 ist schräg angeordnet, wobei der Abstand zu dem inneren
Rohrstück 6 auf der kreisringförmigen Platte 5 kleiner ist als der Abstand am oberen Ende der seitlichen
Begrenzung 8. In dem konischen Raum zwischen der seitlichen begrenzung 8 und dem inneren Rohrstück 6
liegt eine ringförmige, elastische Dichtung 9, auf der ein Belastungsring 10 liegt. Der Belastungsring IG drückt
die Dichtung 9 gegen das innere Rohrstück 6 und die seitliche Begrenzung 8. Auf den Belastungsring können
Federn drücken, dii am inneren Rohrstück 6 befestigt
sind.
In F i g. 2 ist auf dem Ende 4 des; äußeren Rohrstückes
I eine selbstschmierende Auflage 11 und unter der kreisringförmigen Platte 5 tyber dem Ende 4 des äußeren
Rohrstückes 1 eine selbstschmierende Unterlage 12 befestigt.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen darin, daß sie sehr einfach ausgestaltet ist, eine
geringe Bauhöhe aufweist, leicht zu montieren ist, sehr kleine Rückstellkräfte hat, unempfindlich gegen mechanische
und chemische Beanspruchung sowie Staubgehalt des Gases ist und gleichzeitig als Explosionsschutzvorrichtung
dienen kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Dehnungsausgleichs- und Explosionsschutzvorrichtung für Rohrleitungen für gasförmige Medien,
die die Bewegungen in radialer und axialer Richtung zuläßt, bestehend aus zwei vertikal und konzentrisch
mit radialem Abstand ineinandergreifenden Rohrstücken, einer am Außenumfang des äußeren
Rohrstückes auf einer Unterstützung angeordneten ringförmigen Dichtung, die im unbelasteten Zustand
über das Ende des äußeren Rohrstückes hinausragt, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterstützung (2) der ringförmigen elastischen Dichtung
(3) starr an dem äußeren Rohrstück (1) befestigt, auf dem Ende (4) des äußeren Rohrstücks (1) eine
kreisringförmige Platte (5) mit größerem Außendurchmesser radial verschiebbar angeordnet, das
innere Rohrstück (6) mit geringem Spiel (7) in die öffnung der kreisringförmigen Platte (5) hineinragend angeordnet, auf der kreisringförmigen Platte
(5) mit Abstand zu dem inneren Rohrstück (6) eine kreisförmige seitliche Begrenzung (8) angeordnet,
zwischen der seitlichen Begrenzung (8) und dem inneren Rohrstück (6) eine ringförmige elastische
Dichtung (9) angeordnet und auf der ringförmigen Dichtung (9) ein Belastungsring (10) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch ί, dadurch gekennzeichnet, daß die starr an dem äußeren Rohrstück (1)
befestigte Unterstützung (2) für die ringförmige Dichtung (3) aus einem Winkelring besteht.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der kreisringförmigen Platte (5) angeordnete kreisförmige
seitliche Begrenzung (8) schräg angeordnet ist, wobei der Abstand zu dem inneren "vohrstück (6) auf
der kreisringförmigen Platte (5) kleiner ist als derjenige am anderen Ende der seitlichen Begrenzung (8).
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Ende (4) des
äußeren Rohrstückes (1) eine selbstschmierende Auflage (11) befestigt ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß unter der kreisringförmigen Platte (5) über dem Ende (4) des äußeren
Rohrstückes (1) eine selbstschmierende Unterlage (12) befestigt ist
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