DE2448498C3 - Verfahren zum Wiedergewinnen eines Oxidleuchtstoffes der Seltenen Erden - Google Patents
Verfahren zum Wiedergewinnen eines Oxidleuchtstoffes der Seltenen ErdenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiedergewinnen eines Oxidleuchtstoffes der Seltenen
Erden, insbesondere eines mit Seltenen Erden aktivierten Yttriumoxid- oder Gadoliniumoxidleuchtstoffes aus
einer wässerigen Aufschlämmung, die außerdem noch mit einer Diazoniumverbindung lichtempfindlich gemachte
und/oder vernetzte Bindemittel, Sulfidleuchtsioffe und ggf. weitere Zusätze enthält.
Zur Herstellung der Leuchtschirme von Farbbildkathodenstrahlröhren
bedient man sich eines fotochemischen Verfahrens, bei welchem die einzelnen Leuchtstoffelemente
mittels eines lichtempfindlich gemachten Bindemittels aufbringt. Als Bindemittel ist allgemein
Polyvinylalkohol bekannt, der durch Ammoniumbichromat lichtempfindlich gemacht (sensibilisiert wird). Als
Sensibilisator für Polyvinylalkohol sind aber auch Diazoniumverbindungen bekannt. Dazu geeignete Diazoniumverbindungen
sind in der DE-OS 2310617 beschrieben. Nicht zuletzt im Hinblick auf giftige
Abfallprodukte besitzt die Verwendung von Diazoniumverbindungen als Sensibilisator Vorteile.
Es ist weiter bekannt, z. B. aus den DE-OS 20 21 052, DE-OS 21 26 892 und DE-OS 22 35 295, daß besonders
rotemittierende Leuchtstoffe auf Seltenerdmetalloxid-,Basis verhältnismäßig teuer sind und daß im Rahmen
der Herstellung von Leuchtschirmen wässerige Aufschlämmungen anfallen, die neben solchen Rotleuchtstoffen
noch Bindemittel zum Tt il in lichtempfindlicher und zum Teil in bereits vernetzter Form sowie andere
Materialien, wie Sulfidleuchtstoffe ggf. Netzmittel und dergleichen enthalten. Da solche Aufschlämmungen in
großem Umfang anfallen, besteht der Wunsch, insbesondere den teuren Rotleuchtstoff aus solchen Abfallaufschlämmungen
wiederzugewinnen. Es sind auch bereits Verfahren zur Wiedergewinnung solcher Rotleuchtstoffe
bekannt geworden.
Es hat sich gezeigt, daß insbesondere mit Diazoniumverbindungen sensibilisierte und hier insbesondere
vernetzte Bindemittel, wie Polyvinylalkohol verhältnismäßig resistent sind und die Wiedergewinnung des
Rotleuchtstoffes erschweren.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur einfachen Wiedergewinnung von Leuchtstoffen auf Seltenerdmetalloxid-Basis
aus einer eine Diazoniumverbindung enthaltenden Suspension anzugeben.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst daß zunächst durch Zumischen von Phosphorsäure oder
einem Gemisch aus Phosphorsäure mit Salzsäure, mit Citronensäure, mit Wasserstoffperoxid, mit Ammoniumperoxidisulfat,
mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid oder mit Salpetersäure die Bindemittel und ygf. die
Zusätze wasserlöslich gemacht und herausgewaschen werden und daß danach die Sulfidleuchtstoffe entfernt
werden.
Bevorzugt hat sich zum Wasserlöslichmachen von mit Diazoniumverbindungen sensibilisiertem PVA der Zusatz
von Phosphorsäure oder von Phosphorsäure und einer weiteren Verbindung, insbesondere einer weiteren
Säure, bewährt
Ein geeigneter Sensibilisator auf Diazoniumbasis, der
bevorzugt zum Lichtempfindlichmachen von Polyvinylalkohol verwendet wird, besteht aus einem Kondensationsprodukt
eines 3-Methoxydiphenylamin-4-Diazoniumsalzes und einer Methansulfonsäure. Als Rotleuchtstoffe
werden bevorzugt Yttriumoxid- oder Gadoliniumoxid-Leuchtstoffe verwendet, die mit Europium oder
Samarium aktiviert sind. Als Grünleuchtstoffe werden bevorzugt Cadmiumsulfid-Leuchtstoffe und als Blauleuchtstoff
bevorzugt Zinkcadmiumsulfid-Leuchtstoffe verwendet. Als Bindemittel dient bevorzugt Polyvinylalkohol.
Anhand der nachfolgend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Der Bindemittel, Sensibilisator, Sulfidleuchtstoffe und
andere Verunreinigungen enthaltende Seltenerdoxid-Leuchtstoffe wird mit Wasser und Phosphorsäure bzw.
einem Säuregemisch, wie Phosphorsäure und HCI + H2O2 versetzt und unter ständigem Rühren auf
50° C bis 90° C, insbesondere ca. 60° C bis 70° C, erwärmt. Nach einer Reaktionszeit von 10 bis 60 Minuten,
insbesondere 20 bis 40 Minuten, wird das ausgehärtete Bindemittel wasserlöslich und auswaschbar. Danach
wird abfiltriert und mit Wasser ausgewaschen.
Die anschließende Entfernung der Sulfidleuchtstoffe erfolgt bevorzugt mittels Oxydationsmittel, wie Kaliumnitrat,
Natriumnitrat oder Natriumperoxid bei Temperaturen zwischen 15O0C bis 1000° C, insbesondere 500°C
bis 600° C. Bei gleichen Temperaturen können auch Oxydationsmittel, wie Kaliumnitrat oder Bariumoxyd
bei gleichzeitiger Anwendung eines Puffermittels, wie Soda, Pottasche oder deren Gemische verwendet
werden.
Auch kann der noch mit Zink- und Cadmiumsulfid verunreinigte Leuchtstoff in der zweiten Verfahrensstufe bei Raumtemperatur mit Brom behandelt,
wodurch diese Verunreinigungen momentan zerstört werden.
Anschließend wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und mit Alkohol, vorzugsweise Isopropylalkohol, das
Wasser verdrängt und getrocknet.
Der so gereinigte Leuchtstoff wird nach Trocknen noch einer erhöhten Temperaturbehandlung (Passivierungsglühen)
bei Temperaturen zwischen 200 und 1200° C, vorzugsweise 900° C, unterzogen. Auf diese
Weise erhält man immer gleiche Leuchtstoffoberflächeneigenschaften.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt die Konzentration der Säuren des in der ersten
Verfahrensstufe eingesetzten Säuregemisches pro Säure 0,01 bis 30%, vorzugsweise 8 bis 10%; die
Konzentration des Oxidationsmittels Wasserstoffperoxid oder Ammoniumpersulfat beträgt 0,01 bis 25%,
vorzugsweise 5%.
Nach dem beschriebenen Verfahren können zweckmäßig sämtliche Leuchtstoffe auf Seltenerdmetalloxid-Basis,
wie La2O3 : Eu, Gd2O3: Eu, Y2O3: Eu etcx,
Leuchtstoffgemische, wie Y2O3 : Eu + Gd2O3 : Eu,
Leuchtstoffe auf Vanadat-Basis, wie YVO4 : Eu, Leuchtstoffgemische
aus Vanadat und Oxidphosphoren, wie Y2O3 : Eu + YVO4 ; Eu. Y2O3 : EuZGd2O3 : Eu Mischphosphore,
Y2O3: Eu/Gd2O3 : Eu Mischphosphor +
YVO4 : Eu etc. wiedergewonnen werden.
Weiterhin können mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens auch Oxidleuchtstoffe wiedergewonnen
werden, die mit einem anderen Seltenen Element, wie z. B. Sm, Tb, Dy, Nd, Pr etc. aktiviert sind.
Claims (2)
1. Verfahren zum Wiedergewinnen eines Oxidleuchtstoffes
der Seltenen Erden, insbesondere eines mit Seltenen Erden aktivierten Yttriumoxid- oder
Gadoliniumoxidleuchtstoffes, aus einer wässerigen Aufschlämmung, die außerdem noch mit einer
Diazoniumverbindung lichtempfindlich gemachte und/oder vernetzte Bindemittel, Sulfidleuchtstoffe
und ggf. weitere Zusätze enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst durch Zumischen
von Phosphorsäure oder einem Gemisch aus Phosphorsäure mit Salzsäure, mit Citronensäure, mit
Wasserstoffperoxid, mit Ammoniumperoxidisulfat,
mit Salzsäure und Wasserstoffperoxid oder mit Salpetersäure die Bindemittel and ggf. die Zusätze
wasserlöslich gemacht und herausgewaschen werden und daß danach die Sulfidleuchtstoffe entfernt
werden.
2. Verfahren nach Anspiich I, dadurch gekennzeichnet,
daß die anschließende Entfernung der Sulfidleuchtstoffe mit Oxidationsmitteln bei Temperaturen
zwischen 150° bis 1000° C, insbesondere
500° bis 600° C, vorgenommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2448498A DE2448498C3 (de) | 1974-10-11 | 1974-10-11 | Verfahren zum Wiedergewinnen eines Oxidleuchtstoffes der Seltenen Erden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2448498A DE2448498C3 (de) | 1974-10-11 | 1974-10-11 | Verfahren zum Wiedergewinnen eines Oxidleuchtstoffes der Seltenen Erden |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2448498A1 DE2448498A1 (de) | 1976-04-22 |
DE2448498B2 DE2448498B2 (de) | 1981-04-02 |
DE2448498C3 true DE2448498C3 (de) | 1981-11-12 |
Family
ID=5928075
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2448498A Expired DE2448498C3 (de) | 1974-10-11 | 1974-10-11 | Verfahren zum Wiedergewinnen eines Oxidleuchtstoffes der Seltenen Erden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2448498C3 (de) |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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NL7008684A (de) * | 1970-06-13 | 1971-12-15 | ||
DE2235295A1 (de) * | 1972-07-19 | 1974-01-31 | Licentia Gmbh | Verfahren zum beschleunigten abtrennen von leuchtstoffteilchen aus einer suspension |
DE2250227A1 (de) * | 1972-10-13 | 1974-04-25 | Licentia Gmbh | Verfahren zum wiedergewinnen eines leuchtstoffes auf yttrium-, lanthan- oder gadolinium-basis |
-
1974
- 1974-10-11 DE DE2448498A patent/DE2448498C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2448498B2 (de) | 1981-04-02 |
DE2448498A1 (de) | 1976-04-22 |
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