DE244801C

DE244801C -

Info

Publication number: DE244801C
Application number: DENDAT244801D
Authority: DE

Description

Elften=

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zur Bewältigung größerer Förderleistungen in Schächten geht man immer mehr dazu über, mehretagige Förderkörbe zu verwenden. Um diese zu beschicken, muß man entweder bei Vorhandensein von nur einer Abzugsbühne den Förderkorb umsetzen oder mehrere Abzugsbühnen schaffen, auf deren verschiedenen Niveaus man die herankommenden Wagen zu gleicher Zeit absetzt. Die vom Förderkorb

ίο abgegebenen Wagen, die sich dann zunächst in verschiedenen Niveaus befinden, müssen dann wieder auf einem Niveau vereinigt werden, damit sie von dort aus ihren Weg zur Bedarfsstelle machen können. Umgekehrt müssen die auf einem gemeinsamen Niveau ankommenden, zur Abförderung durch den Schacht bestimmten Wagen auf die verschiedenen Abzugsbühnen verteilt werden. Diese Betriebsweise ist nun in primitivster Weise durch Bremsberge und Aufzüge lösbar. Der Nachteil dieser Vorrichtungen besteht jedoch darin, daß der Betrieb nicht kontinuierlich ist, und daß insbesondere viel Bedienungsmannschaften notwendig sind.

Um einen kontinuierlichen und automatischen Betrieb der Zuführung der Förderwagen zu den einzelnen Etagen von einer gemeinsamen Zufuhrstrecke aus zu haben und umgekehrt die auf verschiedenen Niveaus ankommenden Förderwagen kontinuierlich und automatisch wieder auf der gemeinsamen Abfuhrstrecke zu sammeln, dazu bedarf es besonderer Einrichtungen, welche den Gegenstand der nachstehenden Erfindung bilden.

Diese Erfindung besteht im wesentlichen aus einer Kombination automatischer Verteilungs- und Sammelvorrichtungen mit kontinuierlich die Förderwagen aufnehmenden und abgebenden Kettenförderungen. Auf der Zeichnung ist eine derartige Einrichtung dargestellt, und zwar stellt Fig. 2 die Anlage im Grundriß dar, während- Fig. 3 einen Längsschnitt durch die nach dem Schacht führende Gleisanlage und Fig. 4 einen Querschnitt durch diese Gleisanlage darstellt. Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch die Vorschiebvorrichtung in der Zufuhrstrecke, und Fig. 1 stellt im Längsschnitt eine andere Lösung für die aus dem Schacht kommenden, von vier Etagen auf eine einzige zu überführenden Wagen dar. Es ist angenommen, daß die Wagen als Zug auf einem einzigen Gleis ankommen. Die Wagen laufen von dort aus einem Verteilungsgleis zu, wo durch ein Schaltwerk die Wagen in bestimmter Reihenfolge auf eine Anzahl von Gleisen verteilt werden, die der Zahl der Förderkorbetagen entspricht. Auf der Zeichnung (Fig. 3) sind vier Förderkorbetagen angenommen. Nachdem die Wagen so auf vier einzelne Gleise verteilt sind, werden sie den verschiedenen Etagen vor dem Förderkorb durch Kettenförderungen automatisch zugeführt (Fig. 2 und 3). Diese Kettenförderungen sind so ausgebildet, daß sie die herankommenden W⁷agen ohne Bedienung aufnehmen, indem die Wagen ihnen im Gefalle zulaufen und sich gegen die von unten heraufkommenden Kettennasen anlegen. Nimmt

man beispielsweise an, daß es sich um volle Wagen handelt, so wird man dieselben aus Zweckmäßigkeitsgründen auf vier verschiedene abwärts geneigte Strecken den vier verschiedenen Förderkorbetagen zuführen, wie das aus der Zeichnung ersichtlich ist. Es ist also eine automatische Verteilungsvorrichtung, kombiniert mit vier kontinuierlich arbeitenden Kettenförderungen, vorhanden, die ihrerseits automatisch beschickt werden können und die Wagen automatisch ablaufen lassen. Die leeren Wagen, welche auf vier verschiedenen Etagen ankommen, müssen natürlich umgekehrt gehoben werden. Es kann dies in gleieher Weise durch Kettenförderungen geschehen, welche die Wagen auf ein gemeinsames Niveau heben. In diesem Falle ist dann eine Sammelvorrichtung (s. Fig. 2) anzubringen, welche hinter den Kettenförderungen die Wagen auf dem gemeinsamen Gleis sammelt, zugleich aber verhindert, daß die Wagen auf dem Sammelgleis zurücklaufen können. Dies geschieht durch Aufhaltevorrichtungen, welche alle Wagen zunächst aufhalten, um sie wiederum durch ein Schaltwerk in regelmäßigen Abständen hintereinander der Sammelstrecke zulaufen zu lassen.

Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 noch eine andere Lösung dargestellt, wobei diese Aufhaltevorrichtungen entbehrt werden können, indem diese vier Kettenförderungen nicht nebeneinander, sondern hintereinander angeordnet sind. Es hat dies dann den Vorteil, daß besondere Einrichtungen zum Vermeiden von Zusammenstößen nicht erforderlich sind, sondern der Mann, welcher die Wagen auf einer Zwischenetage in die Kettenförderung einschiebt, dies naturgemäß nur dann tut, wenn kein anderer Wagen in den Weg läuft.

Die folgende Förderung hat dann natürlich immer die Wagen der vorhergehenden Etage mit aufzunehmen. Die letzte Förderung hebt insgesamt die Förderwagen aller vier Etagen.

Eine besondere Ausführungsform der Anlage besteht auch noch darin, daß man die Abteilung der in Zügen ankommenden Wagen durch eine besondere kleine Vorschub- und Abteilvorrichtung (s. Fig. 5) in Gestalt einer Unterkettenförderung erfolgt, welche den ganzen Wagenzug langsam vorwärts schiebt. Während sich die Wagen über der Kette befinden, müssen dann die vorderen Wagen losgekuppelt werden, so daß sie dann nach Verlassen der Kette durch Gefälle einzeln ablaufen können.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Beschick vorrichtungen für Förderkörbe mit mehreren Etagen von mehreren in gleicher Anzahl und in gleichem Niveau vorhandenen Abzugsbühnen aus, gekennzeichnet durch die Kombination automatischer Verteilungs- und Sammelvorrichtungen mit kontinuierlich die Förderwagen aufnehmenden und abgebenden maschinellen Förderungen auf schiefen Ebenen, welche von der Zufuhr- oder Abfuhrstrecke in verschiedenen Neigungen zu den Abzugsbühnen in den verschiedenen Niveaus herab- oder heraufführen.

2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß statt verschiedener Einzelstrecken zwischen der gemeinsamen Zu- oder Abfuhrstrecke zu den verschiedenen Niveaus mehrere hintereinander geschaltete Förderungen von Niveau zu Niveau vorhanden sind.

3. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu der für die Einrichtung notwendigen Austeilung ganzer Wagenzüge in einzelne Wagen eine besondere Abteilungsvorrichtung vorhanden ist, die aus einer die vorderen Wagen des Zuges erfassenden Verschiebevorrichtung besteht, welche die Wagen einzeln ablaufen läßt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.