DE2442581B2 - Vorrichtung zur gasanalyse - Google Patents
Vorrichtung zur gasanalyseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Gasanalyse mit einem Mikrowellenresonatorhohlraum, in den
eine Starkelektrode eingeführt ist, einer Mikrowellenquelle zur Zuführung von Mikrowellenenergie in den
Resonatorhohlraum, einem Wechselspannungsgenerator zum Anlegen einer Stark-Wechselspannung an die
Starkelektrode und einem mit der Mikrowellenquelle verbundenen, phasenempfindlichen Aufnahmesystem
mit einem Aufzeichnungsgerät.
Die Erfindung befaßt sich mit der Analyse von gasförmigen, polaren Molekülen und insbesondere mit
der Messung von gesundheitsschädlichen Gasbestandteilen.
Bekanntlich enthalten verschmutzte Stadtluft, Rauch aus Fabriken und Kraftfahrzeugabgase gesundheitsschädliche
Stoffe, und die Notwendigkeit diese Stoffe nachzuweisen und zu messen ist in letzter Zeit größer
geworden. Zu diesem Zweck sind bisher Gaschromatographen oder Massenspektrometer eingesetzt worden.
Bei beiden dieser üblichen Gerätearten sind erheblich komplizierte Arbeitsgänge erforderlich, um die in einer
nur geringen Menge im Probengas von sehr komplexer Zusammensetzung enthaltenen Substanzen zu identifizieren
und ihre Mengen zu messen.
das Probegas bei Unterdruck in einer als Mikrowellen
hohlleiter ausgebildeten Meßzelle. In die Meßzelle is eine Elektrode eingeführt, an die eine niederfrequent.
Wechselspannung gelegt wird, die somit ein Stark Wechselfeld erzeugt. Ist bei der eingestellten Mikrowel
lenfrequenz eine Absorption, d. h. ein nachzuweisende
Gas vorhanden, so erzeugt das Stark-Wechseifeld, da·
eine zusätzliche Richtungsquantelung der Gasmolcküli
hervorruft, eine Modulation der Absorption und somi der auf einen Detektor auftreffenden Energie, wodurd
ein Anzeigesignal entsteht.
Bei den erwähnten bekannten Vorrichtungen ergeber sich jedoch Begrenzungen der Anwendungsmöglichkei
ten oder andere Nachteile. Wird eine Wellenleiterzeih verwendet, so muß ihre Länge mindestens mehren.
Meter betragen, damit sich eine genügend höht Ansprechempf'ndliohkeit ergibt. Da es jedoch nich
praktisch ist, eine so lange Zelle herzustellen und zl verwenden, läßt sich die erforderliche Empfindlichkel·
nicht auf diesem Wege erreichen. Eine gesteigerte Empfindlichkeit ergibt sich durch die Verwendung eine;
Fabry-Perot-Resonators, wie er z.B. in der US-PS 36 91 ^54 beschrieben ist und der wesentlich größer isi
als ein Hohlraumresonator. In diesem Fall werden zur Verwirklichung einer entsprechenden Frequenzüberstreichung
normalerweise komplizierte Vorrichtungen und/oder komplizierte Steuerungen der Vorrichtungen
benötigt.
Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, eine Vorrichtung zur Gasanalyse nach dem vorteilhaften
Mikrowellenabsorptionsverfahren vorzusehen, die es mit einfachen Mitteln ermöglicht, ein zur Analyse
geeignetes Absorptionsspektrum mit hoher Empfindlichkeit aufzunehmen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine mit dem Aufnahmesystem verbundene Spannungsquelle
zum Anlegen einer durchlaufenden Stark-Gleichspannung an die Starkelektrode.
Bei den erwähnten üblichen Verfahren wird ein Absorptionsspektrum erzeugt durch das Überstreichen
des Mikrowellenfrequenzbereiches. Bei der Erfindung wird auch ein besonders konstruierter Hohlraumresonator
als Probenzelle verwendet. Ein Absorptionsspektrum wird jedoch erhalten, indem eine Gleichspannung
Es ist bekannt, daß die meisten der die Luft 45 geändert wird, die an einer innerhalb des Hohlraumre-
verschmutzenden Substanzen aus polaren Molekülen mit Dipolmomenten bestehen, die im Mikrowellengebiet
den verschiedenen Molekülen eigene Energieabsorptionsbanden aufweisen. Eine der wichtigen Eigenschaften
der Absorption im Mikrowellengebiet ist, daß sie ein gut aufgelöstes Spektrum ergibt. Deshalb ist es
'leicht, eine sehr geringe Menge einer Substanz unabhängig von der Zusammensetzung des die Substanz
enthaltenden Probegases aus dem Absorptionsspektrum genau zu identifizieren und zu messen.
Bei einer üblichen Voi richtung zur Gasanalyse unter Verwendung der Mikrowellenabsorption wird eine
Wellenleiterzelle oder ein Fabry-Perot-Resonator verwendet, und die Aufzeichnung des Spektrums erfolgt
durch das Überstreichen des Mikrowellenfrequenzbereiches.
Als eine Entwicklung dieser Vorrichtungen beschreibt die deutsche Offenlegungsschrift 21 55 969 ein
Gasspurennachweisgerät mit einem Mikrowellenspektrographen, bei dem ein Mikrowellengenerator auf
wählbare Frequenzen einstellbar ist, die den charakteristischen Absorptionsspektrallinien des aufzuspürenden
Gases entsprechen. Während der Messung befindet sich sonators befindlichen Starkelektrodenplatte liegt, während
der Hohlraumresonator durch die zugeführte Mikrowellenenergie konstanter Frequenz zur Resonanz
bei dieser Frequenz gebracht wird.
Da sich das Energieniveau eines bestimmten polaren Moleküls in einem elektrischen Feld auf Grund des
Starkeffekts verschiebt, so absorbiert ein Molekül, das einem elektrischen Feld ausgesetzt ist, zugeführte
Mikrowellenenergie bei einer Frequenz, die anders isi als im Fall eines nicht angelegten elektrischen Feldes
Wird die Mikrowellenfrequenz bei der Resonanzfrequenz des Hohlraumresonators festgelegt, ein elektriches
Feld zur Verschiebung des Energieniveaus de< Moleküls angelegt und das Feld geändert, bis eir
Abstand zwischen den verschobenen Niveaus gleich dei Energie ist, die der festen Mikrowellenfrequenz irr
Hohlraumresonator entspricht, so tritt folglicherweisc eine Absorption auf. An Stelle der Frequenzüberstrei
chung, wie bei der üblichen Mikrowellenvorrichtung zui Gasanalyse, läßt sich somit der Nachweis, die Identifi
zierung und die quantitative Messung von gasförmiger Molekülen mit einem Durchlaufen der Starkspannunj;
ausführen.
Bei der erfindungsgemäßen Analysevorrichiung ist es nögüch, beim Durchlaufen des von der Stark-Gleich-.punnung
erzeugten elektrischen Feldes innerhalb des Bereiches von 0 kV/cm bis zu mehreren 10 kV/cm eine
Mehrzahl von Molekülspektren gleichzeitig zu beobachten
und die Moleküle aus den Daten der zugehörigen ^.bsorptionsspektren und den Spektralmustern zu
identifizieren. Besonders wenn Moleküle bestimmter Art beobachtet werden sollen, kann die Resonanzfrequenz
des Resonators auch auf einen Wert eingestellt werden, der der Absorptionsfrequenz des Moleküls in
Abwesenheit eines elektrischen Feldes entspricht oder in der Nähe dieser Absorptionsfrequenz liegt. Durch
diese Einstellung lassen sich beim Starkfeld große Spannungsgradienten in Höhe von mehreren 10 kV/cm
vermeiden. Deshalb wird in bevorzugter Weise die Resonanzfrequenz des Hohlraumresonators der erfindungsgemäßen
Analysevorrichtung innerhalb eines bestimmten Frequenzbereiches durchstimmbar gestaltet.
Da es sich bei der Erfindung um ein Mikrowellenspektrometer handelt, so ist, wie bereits beschrieben, die
Identifizierung von Molekülen sehr genau. Zusätzlich zu diesem Vorteil ist die erfindungsgemäße Analysevorrichtung
sehr kompakt und von sehr hoher Empfindlichkeit, weil sie einen Hohlraumresonator verwendet und
bei der Resonanzfrequenz eines Hohlraumresonators arbeitet. Ferner ist die Bauweise der Analysenvorrichtung
selbst sehr einfach, weil das Überstreichen des Spektralbereiches nur eine Änderung der Stark-Gleichspannung
erfordert.
An Hand der Figuren wird an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 ein schematisches Blockdiagramm des Ausführungsbeispie'.s
einer Vorrichtung zur Gasanalyse,
Fig.2 im einzelnen im Querschnitt eine Seitenansicht
eines Hohlraumresonators, der bei der in der F i g. 1 gezeigten Vorrichtung verwendet wird,
Fig.3 im einzelnen einen Teilquerschnitt einer Draufsicht des in der F i g. 2 gezeigten Hohlraumresonators
und
Fig.4 bis 9 Beispiele von Versuchsergebnissen, die
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erhalten wurden.
F i g. 1 zeigt ein Blockdiagramm der Analysevorrichtung. Die Vorrichtung besteht aus einem Hohlraumresonator
10 von rechteckigem Querschnitt, der nach dem TE/on-Modus arbeitet, einer Mikrowellenquelle 14,
einem Aufnahmesystem 16 mit einem Detektor und einem Einfangverstärker, sowie einer Aufzeichnungsvorrichtung
18. Obwohl bei diesem Ausführungsbeispiel der Querschnitt des Hohlraums 21 als rechteckig
gezeigt wird, kann auch jede andere Form, z. B. eine kreisrunde usw., verwendet werden, ohne daß die
Leistungsfähigkeit der Analysevorrichtung beeinträchtigt wird. Eine Starkelektrode 26 besteht aus einer im
mittleren Teil des Hohlraumresonators 10 parallel zu seiner längeren Rechteckseite angeordneten Metallplatte.
Der Hohlraumresonator 10 ist mit einer Gaseinlaßöffnung 22 und einer Gasablaßöffnung 23 für
das Probegas versehen.
Nachdem der Hohlraumresonator 10 mit einem Probegas gefüllt worden ist, wird eine Stark-Wechselspannung
zusammen mit einer Stark-Gleichspannung an die Starkelektrode 26 angelegt. Während ein
Durchlauf der Stark-Gleichspannung stattfindet, wird die von der Mikrowellenquelle 14 gelieferte, in das
Innere des Hohlraumresonator 10 eintretende Mikro-"A'ellenenergie
bei einem bestimmten Wert der Stark-Gleichspannung absorbiert, welcher von den in Frage
kommenden Gasmolekülen abhängt.
Die Absorption wird vom Einfangverstärker im Aufnahmesystem 16 erfaßt und in Form eines Absorptionsspektrums des Probegases von der Aufzeichnungsvorrichtung 18 aufgezeichnet.
Die Absorption wird vom Einfangverstärker im Aufnahmesystem 16 erfaßt und in Form eines Absorptionsspektrums des Probegases von der Aufzeichnungsvorrichtung 18 aufgezeichnet.
F i g. 2 zeigt im Querschnitt eine Seitenansicht des in
ίο der Fig. 1 gezeigten Hohlraumresonator 10, und die
F i g. 3 zeigt eine Draufsicht teilweise im Querschnitt. Ein Ende des Hohlraums 21 wird von einer Wand
verschlossen, in der sich eine Ankopplungsöffnung 24 für die Mikrowellen befindet, während das andere Ende
durch einen mit einem beweglichen Kontakt versehenen Kolben 25 begrenzt wird. Die Lage des Kolbens 25
innerhalb des Hohlraums 21 läßt sich von außen mittels einer geeigneten Reguliervorrichtung 30 einstellen. Mit
dieser Anordnung läßt sich auf einfache Weise die Resonanzfrequenz des Hohlraumresonaiors innerhalb
eines bestimmten Bereiches durchstimmbar gestalten. An den rechten und linken Innenwänden des Hohlraums
21 sind dielektrische Zwischenstücke 27 aus Polytetrafluoräthylen angeordnet. Innerhalb des Hohlraums 21
ist entla.ig der Mittellinie der kurzen Seite des rechteckförmigen Hohlraums 21 die als Starkelektrode
26 verwendete Metallplatte vorgesehen, die parallel zur iangen Hohlraumseite und entlang der gesamten Länge
des Hohlraums 21 verläuft. Diese Metallplatte steht senkrecht zum elektrischen Feld der Mikrowellen, die
von der Mikrowellenquelle 14 durch die in der Mitte der Endplatte des Hohlraums 21 befindliche Ankopplungsöffnung
24 eintreten. Bei dieser Anordnung der Ankopplungsöffnung 24 und der Starkelektrode 26 wird
ein durch die Gegenwart der Starkelektrode innerhalb des Hohlraums 21 bedingter unerwünschter Einfluß auf
den Q-Wert und die Resonanzfrequenz des Hohlraumresonators ausgeschaltet. Die Starkelektrode 26 ist in
geeigneter Weise über eine Verbindung 28 mit der Stark-Spannungsquelle 12 verbunden.
Fig.4, 5 und 6 zeigen Spektren, die bei verschiedenen
Resonanzfrequenzen und Durchlauf der Stark-Gleichspannung erhalten wurden.
F i g. 4 zeigt das Starkspektrum des Acroleins, das mit der in der Fig. 1 gezeigten Apparatur bei einer festen
Resonanzfrequenz von 8902,50 MHz und einem Hohlrauminnendruck von 0,1'. Torr erhalten wurde.
Fig. 5 zeigt das bei einer festen Resonanzfrequenz von 8740,5 MHz erhaltene Spektrum von Methylisocyanat.
Fig. 6 zeigt das bei einer Resonanzfrequenz von 8826MHz und einem Innendruck von 0,102 Torr
erhaltene Spektrum des Ammoniaks.
F i g. 7 und 8 zeigen weitere Beispiele von Starkspektren, bei denen die bemerkenswert hohe Empfindlichkeit
des Spektrometers ersichtlich wird. F i g. 7 zeigt das Spektrum von Formaldehyd in einer Konzentration vor
72 ppm in einer Normalluftprobe bei einer Resonanz fr quenz von 8886,9 MHz, und Fig.8 zeigt eir
6„ Spektrum von Formaldehyd, das an einem Automobil
auspuffgas als Probegas direkt erhalten wurde, wöbe die Größe des Absorptionssignals einer Konzentratioi
von 24 ppm entspricht. Aus dem Rauschabstand be Fig. 7 und 8 ist der Wert 6.0 · 10-11CiIr1 für dei
h<j Absorptionskoeffi/ienten bei minimaler Nachweisbar
keit abgeleitet worden.
F i g. 9 zeigt ein weiteres Spektrum des Formaldc hyds bei einer Konzentration von 0,05 ppm.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zur Gasanalyse mit einem Mikrowellenresonatorhohlraum, in den eine Starkelektrodc eingeführt ist, einer Mikrowellenquelle zur Zuführung von Mikrowellenenergie in den Resonatorhohlraum, einem Wechselspannungsgenerator zum Anlegen einer Stark-Wechselspannung an die Starkelektrode und einem mit der Mikrowellenquelle verbundenen, phasenempfindiichen Aufnahmesystem mit einem Aufzeichnungsgerät, gekennzeichnet durch eine mit dem Aufnahmesystem (16) verbundene Spannungsquelle (12) zum Anlegen einer durchlaufenden Stark-Gleichspannung an die Starkelektrode (26).
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP9919573A JPS5544904B2 (de) | 1973-09-05 | 1973-09-05 | |
JP9919573 | 1973-09-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2442581A1 DE2442581A1 (de) | 1975-03-27 |
DE2442581B2 true DE2442581B2 (de) | 1976-04-01 |
DE2442581C3 DE2442581C3 (de) | 1976-11-18 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3929079A1 (de) * | 1989-09-01 | 1991-03-21 | Dreizler Helmut | Verfahren und vorrichtung zur analyse gasfoermiger medien mittels mikrowellen |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3929079A1 (de) * | 1989-09-01 | 1991-03-21 | Dreizler Helmut | Verfahren und vorrichtung zur analyse gasfoermiger medien mittels mikrowellen |
EP0418576A1 (de) * | 1989-09-01 | 1991-03-27 | Helmut Prof. Dr. Dreizler | Verfahren und Vorichtung zur Analyse gasförmiger Medien mittels Mikrowellen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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US3973186A (en) | 1976-08-03 |
JPS5544904B2 (de) | 1980-11-14 |
FR2242681A1 (de) | 1975-03-28 |
DE2442581A1 (de) | 1975-03-27 |
FR2242681B1 (de) | 1979-08-03 |
JPS5051394A (de) | 1975-05-08 |
GB1465215A (en) | 1977-02-23 |
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