DE2435581C3 - Hydraulische Schlagvorrichtung zum Gesteinsbohren - Google Patents
Hydraulische Schlagvorrichtung zum GesteinsbohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Schlagvorrichtung zum Gesteinsbohren, bestehend aus einem
Gehäuse, in dessen hydraulischem Teil ein Schlagkolben hin- und hergehend antreibbar ist, der sich mit seinem
vorderen Ende in einen nichthydraulischen Teil des Gehäuses erstreckt, welcher eine rotierend antreibbare,
zwischen einer Spülfluidkammer und dem hydraulischen Teil liegende Futterbuchse aufweist, in die das
hintere Ende des Bohrer- oder Bohreradapterschaftes einsteckbar ist, wobei ein vorn zur Außenatmosphäre
offener Spalt zwischen dem Bohrer- bzw. Bohreradapterschaft und dem Gehäuse an eine Druckluftquelle
anschließbar ist.
Es ist ein hydraulisch betriebenes Schlagwerkzeug bekannt, dessen Kolben zur Drucklufterzeugung benutzt
wird, welche durch einen vorn zur Außenatmosphäre offenen Spalt zwischen dem Bohrerschaft und
dem Gehäuse ausgeblasen wird, um das Eindringen von Staub in den vorderen Teil der Vorrichtung zu verhindern
(DT-OS 20 29 404).
Wenn eine Vorrichtung der eingangs genannten Art im nichthydraulischen Teil mit einem Drehantrieb und
einer Spülfluidzufuhr versehen ist, ergeben sich zusätzliche Komplikationen. Insbesondere muß verhindert
werden, daß Spülfluid zum Schlagmechanismus durchtritt. Außerdem müssen das Getriebe und die Lager des
Drehantriebs zwar gekühlt, andererseits aber gegen die benachbarten Bereiche der Vorrichtung abgekapselt
werden.
Die auf eine Verbesserung der Kühlung und Abdichtung einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten An
gerichtete Erfindungsaufgabe wird vorschlagsgemäß dadurch gelöst, daß das Gehäuse wenigstens einen
Drucklufteinlaß axial hinter und einen Druckluftauslaß vor der Futterbuchse aufweist, zwischen denen eine
Strömungsverbindung durch die Futterbuchse besteht.
Durch die vorstehend gekennzeichnete Anordnung wird erreicht, daß die mechanischen Maschinenteile des
nichthvdraulischen Teils der Vorrichtung, wie z. B. der Werkzeugdrehantrieb und die Rückschlagdämpfungseinrichtung,
gekühlt und gegebenenfalls auch geschmiert werden. Hiermit ist eine selbsttätige Beseitigung
der Abriebproduktc und der eventuell aus der Spülfluidkammer ausgetretenen Spülflüssigkeit verbunden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch eine mit einem besonderen Drehantrieb ausgestattete
Gesteinsbohrmaschine mit einer Schlagvorrichtung gemäß der Erfindung. Dabei ist jedoch der hydraulische
Teil der Maschine, welcher zum Antrieb des Schlagkolbens dient, nicht im Detail gezeigt, weil es
sich um eine herkömmliche Ausführung handeln kann, die nicht Teil der Erfindung ist.
Die dargestellte Gesteinsbohrmaschine hat ein Gehäuse t, welches untergliedert ist in einen Hydraulischen
Teil 2 und einen nichthydraulischen Teil 3. Der letztere ist gegenüber der Hydraulikflüssigkeit abgedichtet.
Ein Schlagkolben 4 erstreckt sich vom hydraulischen Teil 2, wo er hin- und hergehend angetrieben
wird, in den nichthydraulischen Teil 3. Die beiden Hauptteile des Gehäuses 1 sind durch eine Dichtung
voneinander getrennt, welche den Schlagkolben 4 umgibt und im Ausführungsbeispiel aus einer Spaltringdichtung
6 und einem Paar elastischer Dichtungsringe 7, z. B. Lippendichtungen, besteht. Zwischen dem Dich
tungsring 6 und den Dichtungsringen 7 befindet sich eine Ablaufkammer 9 mit Auslaßkanälen 8, über die
Hydraulikflüssigkeit, welche durch den Dichtungsring 6 gedrungen ist, abgeleitet wird.
Der nichthydraulische Teil 3 des Gehäuses 1 nimmt das hintere Ende eines Bohrerschaftadapters Ii auf,
der mit einem axialen Spülfluidkanal 10 ausgebildet ist. Für den Adapter bzw. einen Bohrer hat das Gehäuse an
seinem vorderen Ende eine Werkzeugöffnung 12. Außerdem enthält dieser Gehäusteil eine als Futter dienende
Buchse 13, die den Adapter 11 umgibt. Die Futterbuchse
13 sitzt fest in einem als Fassung dienenden Zahnrad 14, welches durch einen Motor 16 über ein
Getriebe 15 rotierend antreibbar ist. Das Zahnrad 14 ist im Gehäuse 1 mittels zweier Rollenlager 17, 18 gelagert.
Zum Zusammenwirken mit der Futierbuchse 13 ist der Adapter mit einem erweiterten Bereich 19 versehen,
dessen Querschnitt der öffnung in der Futterbuchse 13 angepaßt ist. Die durch feste Verbindung
zwischen der letzteren und dem Bereich 19 des Adapters U kann z. B. mit einer Querschnittsform, wie sie im
deutschen Gebrauchsmuster 13 00 347 beschrieben ist. erzielt werden.
Koaxial zur Buchse 13 ist in dem Zahnrad 14 eine Anschlagbüchse 21 angeordnet, über die eine auf das
Gehäuse ausgeübte Vorschubkraft auf den Adapter 11 übertragen wird. Die Büchse 21 ist relativ zum Zahnrad
14 axial verschieblich, wird aber durch eine Feder 22 in ihre vorderste Stellung gedrückt. In dieser liegt sie am
hinteren Ende der Futterbuchse 13 an. Das gegenüberliegende Ende der Feder 22 stützt sich an einem Druckring
23 ab, der mit Bezug auf das Gehäuse 1 mittels eines Axialrollenlagers 24 drehbar gelagert ist.
Während des Bohrens drückt das vordere Ende der Anschlagbüchse 21 gegen den erweiterten Bereich 19
des Adapters 11 und überträgt so die auf die Gesteinsbohrmaschine ausgeübte, über den Druckring 23 und
die Feder 22 in Vorwärtsrichtung wirkende Kraft auf den Bohrer. Die Feder 22 dient dazu, Rückschläge des
Bohrers zu absorbieren und dadurch die Schlagvorrich-
lung vor unerwünschten Beanspruchungen zu schützen. Die Rückschlagdämpfungswirkung der Feder 22 gestattet
die Verwendung eines Rollenlagers als axiales Drucklager 24.
Das Gehäuse 1 ist mit 2 Dichtungsringen 26, 27 versehen,
die mit dem äußeren Umfang der Nabe des Zahnrads 14 zusammenwirken und zwischen sich die
Rollenlager 17 und 18 sowie das Getriebe 15 einschließen. Auf diese Weise wird dieser Bereich des Gehäuses
gegenüber dem Rest des nichthydraulischen Teils 3 des Gehäuses abgetrennt. Die Lager 17 und 18 sowie das
Getriebe 15 haben eine Fettschmierung.
Zur Schlagvorrichtung gehört weiterhin ein vor der Futterbuchse 13 angeordneter Spülfluidblcck 28, über
den das Spülfluid, z. B. Wasser, dem Kanal llO im Adapler
11 zugeleitet wird. Zu diesem Zweck enthält der Block 28 eine Spülfluidkammer 29, welche den Adapter
Il umgibt. Am äußeren Umfang is. der Spülfluidblock
28 mit einer Ringnut 30 versehen, die mit der Kammer
29 in Verbindung steht. Die Ringnut 30 ist über einen Verbindungskanal im Gehäuse 1 an eine Spülfluid-Zufuhrleitung
32 angeschlossen.
Die Spülfluidkammer 29 ist mittels zweier Dichtungsringe 34, 35 abgedichtet, die mit der Umfangsfläche
des Adapters 11 zusammenwirken. Zur Abdichtung der Ringnut 30 sind 2 mit dem Gehäuse 1 zusammenwirkende
Dichtungsringe 36 und 37 vorgesehen.
Im vorderen Teil des Gehäuses 1 ist zwischen dem
Spülfluidblock 28 und der Werkzeugöffnung 12 mittels eines Lagers 41 eine Führungsbüchse 40 drehbar gelagert.
Diese hat den Zweck, während des Bohrens eine radiale Führung und Abstützung für den Adapier 11 zu
bilden.
Der nichthydraulische Teil 3 des Gehäuses 1 wird über eine Leitung 42 und einen Einlaßkanal 43 an eine
Druckluftquelle angeschlossen. In die Leitung 42 mündet auch eine nicht gezeigte Zumeßeinrichtung, durch
welche Schmieröl der Druckluft zugegeben wird. Der Einlaßkanal 43 führt zu zwei Einlaßöffnungen 44 und 45
in dem der Rückschlagdämpfung dienenden Teil des Gehäuses 1 und hat außerdem Anschluß an einen Kanal
46, durch den Druckluft zum hinteren Ende der Führungsbüchse 40 geleitet wird. Die Einlaßöffnung 44
befindet sich neben dem Axiallager 24, und die Einlaßöffnung 45 liegt neben der Anschlagbüchse 21.
Das Gehäuse 1 hat zwei Auslaßöffnungen für die Druckluft. Die eine davon ist ein Ringkanal zwischen
dem Gehäuse 1 und dem Adapter 11 innerhalb der Werkzeugöffnung 12. Der andere Druckluftauslaß 48
wird durch einen Kanal gebildet, welcher eine Entlüflungskammer 49 mit der Außenatmosphäre verbindet.
Die Entlüftungskammer 49 befindet sich im hinteren Teil des Spülfluidblocks 28 und umgibt den Adapter 11
gerade vor der Fulterbuchse 13.
Die beschriebene Anordnung der Druckluftkanäle und Druckräume schafft zwei getrennte Druckluftsperren,
deren Zweck es ist, eine Abdichtung gegenüber der Umgebung als auch ein Sauberblasen, Schmierung und
Kühlung des nichthydraulischen Teils 3 des Gehäuses 1 zu erhalten.
Die vordere der Druckluftsperren wird gebildet durch einen Luftstrom durch den Kanal 46, dann durch
einen mit 49' bezeichneten axialen Spalt zwischen der Führungsbüchse 40 und dem Spülfluidblock 28, welcher
das Gehäuse durch die Führungsbüchse 40 hindurch und die Werkzeugöffnung 12 verläßt. Hierbei wird ein
nach vorwärts gerichteter ringförmiger Luftstrom erreicht, welcher als Dichtung um den Adapter 11 wirk!
und das Eindringen von Staub und anderen Fremdteilchen in das Gehäuse ί wirksam verhindert. Mitteis der
Luftstromsperre wird gleichzeitig auch eine Schmierung und Kühlung der Führungsbüchse 40 und des Lagers
41 erreicht.
Um einen stärkeren Luftstrom zwischen der Führungsbüchse 40 und dem Spülfluidblock 28 zu erhalten,
kann der erstere an seinem hinteren Ende auch mit sich radial erstreckenden Nuten versehen sein.
Die hintere Druckluftsperre wird zum Teil durch einen Luftstrom und zum Teil durch ein Druckluftvolumen
gebildet. Das letztere ergibt sich daraus, daß der Luftstrom, welcher durch die Einlaßöffnungen 44 und
45 in den Innenraum der Maschine gelangt, dort gedrosselt wird, wodurch derjenige Teil des Gehäuses 1,
welcher zwischen dem Spülfluidblock 28 und den Hydraulikdichtungen
6 und 7 liegt, unter Druck gesetzt wird. Das Druckluflvolumen in diesem Teil der Maschine
verhindert, daß Fremöteilchen nach rückwärts durch die Maschine wandern und in Berührung mit dem
Schlagkolben 4 und den Dichtungsringen 7 kommen. Dieser Dichtungseffekt wird noch verbessert durch
einen Druckluftstrom, welcher durch die äußeren und inneren Spalten an der Anschlagbüchse 21 und weiterhin
durch den inneren Spalt der Futterbuchse 13 strömt. Dieser Luftstrom verläßt das Gehäuse über die
Entlüftungskammer 29 und den Kanal 48 und bewirkt ebenfalls eine Schmierung, Kühlung und das Sauberbiasen
aller beaufschlagten Teile innerhalb des nichth.ydrauüschen Teils des Gehäuses.
Um einen stärkeren Luftstrom zu erhalten, kann die Anschlagbüchse 21 mit äußeren und auch mit inneren
axialen Nuten ausgebildet werden. Auch die Futterbuchse 13 kann innere axiale Nuten und gegebenenfalls
am hinteren Ende radiale Nuten erhalten.
Zwei Bereiche des Gehäuses I bleiben vom Luftstrom
getrennt, nämlich die fettgeschmierte Getriebezone um das Zahnrad 14 und die durch die Ringnut 30
und die Spülfluidkammer 29 gebildete Spülfluidzonc. Die letztere ist jedoch selbst eine sperrende Dichtung
zwischen der Werkzeugöffnung 12 und den Hydraulikdichtungen 6 und 7, denn diese Zone verbunden das
Hindurchdringen von Fremdieilchen. Es könnte jedoch Spülfluid selbst nach rückwärts, entweichen, was im Falle
von Wasser schweren Schaden anrichten könnte. Nachhinten austretendes Wasser gelangt aber in der
Schlagvorrichtung nicht weiter als bis zur Entlüftungskammer 49, von wo es durch den Druckluftstrom durch
den als Kanal ausgebildeten Auslaß 48 zur Außenatmosphäre abgeleitet wird.
Die hintere Druckluftsperre hat somit die wichtige Aufgabe, die Schlageinrichtung vor ausleckendem
Spülwasser zu schützen. Andere, ebenso wichtige Aufgaben sind die, die verschiedenen Teile der Schlageinrichtung
zu schmieren und zu kühlen und Abriebprodukte aus der Maschine zu befördern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:. 1. Hydraulische Schlagvorrichtung zum Gesteinsbohren, bestehend aus einem Gehäuse, in dessen hydraulischem Teil ein Schlagkolben hin- und hergehend antreibbar ist, der sich mit seinem vorderen Ende in einen nichthydraulischen Teil des Gehäuses erstreckt, welcher eine rotierend antreibbare, zwischen einer Spülfluidkammer und dem hydrauli- jO sehen Teil liegende Futterbuchse aufweist, in die das hintere Ende des Bohrer- oder Bohreradapterschaftes einsteckbar ist, wobei ein vorn zur Außenatmosphäre offener Spalt zwischen dem Bohrer- bzw. Bohreradapterschaft und dem Gehäuse an eine Druckluftquelle anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) wenigstens einen Drucklufteinlaß (44,45) axial hinter und einen Druckluftauslaß (48) vor der Futterbuchse (13) aufweist, zwischen denen eine Strömungsverbindung durch die Futterbuchse (13) besteht.
- 2. Schlagvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schmieröl-Zuführvorrichtung an die Drucklufteinlaßleitung (42) angeschlossen ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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SE7310634 | 1973-08-02 | ||
SE7310634A SE391219C (sv) | 1973-08-02 | 1973-08-02 | Hydrauliskt slagverk avsett for bergborrning |
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DE2435581B2 DE2435581B2 (de) | 1976-01-22 |
DE2435581C3 true DE2435581C3 (de) | 1976-09-02 |
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