DE2434925B2 - Verfahren zur Wiedergewinnung von wiederverwendbarem Polyvinylchlorid aus Kunststoffabfällen - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung von wiederverwendbarem Polyvinylchlorid aus KunststoffabfällenInfo
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Description
a) den Abfallkunststoff mit einem Lösungsmittel für das Polyvinylchlorid unter Bildung einer
einphasigen Flüssigkeit in Kontakt bringt,
b) die erhaltene flüssige Phase mit einem praktisch nichtwäßrigen Nichtlösungsmittel für das Polyvinylchlorid
in Kontakt bringt, wobei das Nichtlösungsmittel das Weichmachergemisch auflöst und
c) daß man die das Polyvinylchloridgemisch enthaltende feste Phase von der das Weichmachergemisch
enthaltenden flüssigen Phase abtrennt, wobei das Lösungsmittel und das
Nichtlösungsmittel gegenseitig mischbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unlöslichen Materialien durch
Filtrieren vor der Stufe b) entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unlöslichen Materialien durch
Zentrifugieren vor der Stufe b) entfernt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unlöslichen Materialien durch
Absitzen vor der Stufe b) entfernt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Tetrahydrofuran,
Methyläthylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon oder Dimethylformamid und als Nichtlösungsmittel
Methanol, Isopropanol, n-Butanol oder ein azeotropes Gemisch aus Methyläthylketon und
Methanol verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsmittel vor der Zugabe des Abfallkunststoffs erhitzt wird und in der Lage ist,
etwa 5 bis 50% seines Gewichts an Polyvinylchlorid zu lösen.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Nichtlösungsmittels
etwa 50 bis 200 Gew.-% der Menge an Lösungsmittel beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nichtlösungsmittel der flüssigen
Phase unter kräftigem Rühren und bei erhöhter Temperatur der flüssigen Phase zugegeben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus der Stufe c) erhaltene
flüssige Phase fraktioniert destilliert um das Weichmachergemisch abzutrennen und das Lösungs-
und Nichtlösungsmittel wiederzugewinnen.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das aus der Stufe c) erhaltene
Weichmachergemisch klassifiziert, wäscht und trocknet.
11. Verfahren zur Abtrennung eines wiederverwendbaren
Polyvinylchloridgemisches und eines wiederverwendbaren Weichmachergemisches für das Polyvinylchlorid aus Abfallkunststoffen der
Herstellung von Gegenständen aus einem Polyvinylchloridgemisch und einem dafür bestimmten
Weichmachergemisch, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) den Abfallkunststoff mit einem heißen Lösungsmittel für das Polyvinylchlorid in Kontakt
bringt,
b) das erhaltene Gemisch zur Entfernung unlöslicher Bestandteile und unter Bildung einer
ersten flüssigen Phase abfiltriert,
c) daß man zu der ersten flüssigen Phase unter Rühren und bei erhöhter Temperatur ein
Nichtlösungsmittel für Polyvinylchlorid zugibt, wobei das Nichtlösungsmittel in der Lage ist,
das Weichmachergemisch zu lösen,
d) daß man die das Polyvinylchloridgemisch enthaltende feste Phase unter Bildung einer
zweiten flüssigen Phase abtrennt und
e) daß man die iweite flüssige Phase zur Abtrennung und Wiedergewinnung des Lösungsmittels
und Nichtlösungsmittels fraktioniert destilliert und die wiederverwendbare Weichmachermischung zurückbleibt, wobei das
Nichtlösungsmittel praktisch nicht wäßrig ist und das Lösungsmittel und Nichtlösungsmittel
gegenseitig mischbar sind.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtrat aus Stufe b) vor der
Stufe c) konzentriert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyvinylchloridgemisch Pigmente
und Füllstoffe und das Weichmachergemisch Stabilisatoren und Emulgatoren enthält.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfallkunststoff ein gewebtes
Material enthält.
Die Erfindung betrifft die Nutzbarmachung oder Wiedergewinnung von Vinylchloridpolymergemischen
aus Kunststoffabfällen und beinhaltet auch die Abtren-
v, nung eines wiederverwendbaren Weichmachergemisches
aus solchen Kunststoffabfällen. Die Erfindung betrifft auch die Wiedergewinnung eines Vihylchloridpolymergemisches
und eines Weichmachergemisches dafür aus Kunststoffabfällen und die Aufbereitung
V) minderwertiger Harze und die Wiederverwendung
dieser Gemische als Mischungsbestandteile durch Rückführung in eine Kunststoffabrikationsanlage.
Ein Gesichtspunkt des Problems der Verbesserung des Umweltschutzes besteht in der Beseitigung der
durch feste Abfälle bedingten Verunreinigungen. Wegen ihrer weiten Verbreitung in den verschiedensten
Gegenständen und ihrer gestiegenen Herstellung sowie ihrer relativen Beständigkeit gegenüber biologischem
Abbau, tragen Kunststoffe wesentlich zur Verunreini-
bo gung bei, sogar in Fällen, wo die Verbrennung zulässig
ist, entwickeln viele Kunststoffe giftige und korrosive Dämpfe.
Das Problem ist besonders im Zusammenhang mit der Beseitigung von Kunststoffen aktuell, die aus Polyvi-
h5 nylchlorid hergestellt wurden, da diese Polymere den
Hauptanteil der Kunststoffe des Vinyl-Typs ausmachen. Diese Kunststoffe machten 1969 etwa 20% der
US-Gesamtproduktion von 8,39 Milliarden kg Kunst-
stoffen aus. Vinylchloridpolymere werden beispielsweise bei der Herstellung von Bauten und Konstruktionsmaterialien
verbraucht, wie Leitungen, Beschläge, renster, Planen und Einlagen für Schwimmbecken,
Bekleidung, wie Kinderhosen, Schaumsto'feinlagen, Schuhe und Lederbekleidung, Bodenbelag, wie Vinylasbestplatten,
Haushaltsbedarf, wie Geräte, Gartenschläuche, Schlagläden und Klosettzubehör, Tischdecken,
Polsterungen und Wandverkleidungen; Verpackungen, wie Behälter, Flaschen und Verpackungsfolien für
Nahrungsmittel; Schallplatten, Spielzeug- und Sportartikel, wie Bälle, Puppen, Modelle, Aufblasartikel,
Schwimmflossen, Reifen und Golftaschen; Autozubehör, wie Automatten, Polsterungen, Sitzbezüge und
Polsterschoner und eine Vielzahl von gemischten Verwendungen, wie Bedeckungen von Segeltuchart,
Kredit- und Spielkarten, Arzneimittelröhrchen, und Überzüge und Anstriche verschiedener Typen. Neben
dem Abfall durch Verbrauchergebrauch fällt Polyvinylchloridkunststoffabfall in beträchtlichem Ausmaß >o
durch Formulierungs- und Produktionsfehler sowie Herstellungsabfall an.
Da die meisten Kunststoffe, die auf Vinylchloridpolymeren
basieren, hergestellt, kompoundiert und aufgebaut werden, um eine Menge anderer Zusätze zu >*■>
enthalten, wie Stabilisatoren, Weichmacher, Pigmente, Füllstoffe und Trägermaterialien, ist man aus wirtschaftlichen
Gründen daran gegangen, die Nutzbarmachung der Vinylpolymerkunststoffbestandteile zu versuchen,
da das Verunreinigungsproblem, bedingt durch eine jo
unzweckmäßige Beseitigung, weiterhin ungelöst geblieben ist, einschließlich der Herstellung von zu beanstan
denden Chlorwasserstoffdämpfen, wenn solche Kunststoffabfall verbrannt werden.
Ein Gegenstand der Erfindung besteht somit darin, r,
ein wirtschaftliches Verfahren zur Gewinnung wertvoller Bestandteile aus Kunststoffabfällen zu gewinnen, die
bei der Herstellung von Gegenständen aus Vinylchloridpolymeren anfallen.
Ein anderer Gegenstand der Erfindung besteht in der -tu
Schaffung eines Verfahrens, bei dem die Verunreinigung der Umgebung, durch Verwerfen und Verbrennen von
Kunststoffen, die auf Vinylchloridpolymeren basieren, im wesentlichen beseitigt werden kann.
Noch ein anderer Gegenstand der Erfindung besteht r,
in der Schaffung eines Verfahrens, bei dem Abfälle und andere Reste aus der Herstellung von Kunststoffgegenständen
aus Vinylchloridpolymergemischen behandelt werden können, um wertvolle Bestandteile zur Wiederverwendung
bei Kunststoffkompoundierungs- und Her- ">o stellungsverfahren zu erhalten.
Die Erfindung betrifft auch die vollständige Wiedergewinnung
und Wiederverwendung von Trägermaterialien aus Metall, Papier, Textilien usw. als Ergebnis des
Polymerisat-Wiedergewinnungsverfahrens. Diese und andere Gegenstände, Merkmale und Vorteile der
Erfindung sind zum Teil offensichtlich und gehen zum Teil aus der Beschreibung hervor.
Zusammengefaßt basiert die Erfindung auf der Erkenntnis, daß wertvolle Bestandteile von Kunststoff- t>o
abfällen, die bei der Herstellung von Gegenständen aus Vinylchloridpolymeren anfallen, abgetrennt werden
können, indem die Kunststoffabfälle nacheinander mit einem Lösungsmittp' für Vinylchloridpolymere und
einem praktisch nichtwäßrigen Nicht-Lösungsmittel für t>">
das Vinylchloridpolymere in Berührung gebracht werden, verbunden mit einer geeigneten Abtrennung
und/oder Reinigung der Bestandteile des Reaktionsgemisches. Das Lösungs- und Nicht-Lösungsmittel werden
nach ihrer gegenseitigen Mischbarkeit ausgewählt Ein außerordentlicher Vorteil einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Gewinnung von Kunststoffabfällen eines Vinylchloridpolymergemisches,
das hauptsächlich Harz, Pigmente und Füllstoffe und ein Weichmachergemisch enthält, wenn das
Kunststoffabfalleinsatzmaterial ein nicht biegsames Material ist
Es wurde gefunden, daß das wiedergewonnene Vinylchloridpolymergemisch eine bessere Qualität wie
z. B. Verteilbarkeit und Verarbeitbarkeit im Vergleich zu neuen Vinylchloridpolymeren hat, wenn es bei der
Kunststoffherstellung mit dem wiedergewonnenen Weichmachergemisch oder mit Bestandteilen aus
anderen Quellen, einschließlich Gemischen mit neuen Harzer» und neuen Weichmachern wieder zurückgeführt
wird.
Die Erfindung umfaßt somit verschiedene Stufen und den Zusammenhang eines oder mehrerer solcher Stufen
zueinander, die Gemische, die bei dem Nutzbarmachungsverfahren anfallen, das die Merkmale, Eigenschaften
und den Zusammenhang solcher Gemische oder deren Bestandteile aufweist, und die beispielhaft in
der folgenden Beschreibung näher erläutert werden.
Das erfindungsgemäße Wiedergewinnungsverfahren ist bei verschiedenen Kunststoffabfällen wirksam, die
Vinylchloridpolymere enthalten.
Der Ausdruck »Vinylchloridpolymeres«, wie er in dieser Anmeldung gebraucht wird, schließt nicht nur
Homopolymere von Vinylchlorid ein, d. h. Polyvinylchlorid, sondern auch thermoplastische Mischpolymere
von Vinylchlorid mil ein oder mehreren verschiedenen Monomeren, wie Vinylacetat, Propylen, Alkylvinyläther
u. dgl., und Vinylchlorid als Monomeres oder chemisch modifiziertes Polymeres (beispielsweise verpetztes oder
innerlich weichgemachtes) mit Polymeren, wie Polypropylen, Acrylnitril-Butadien-Styrol u. dgl.
Der Ausdruck »Vinylchloridpolymergemisch«, wie er in der Beschreibung gebraucht wird, bezieht sich auf
Gemische von einem oder mehreren solcher Vinylchloridpolymeren mit einem oder mehreren, normalerweise
bei der Herstellung von Gegenständen aus Vinylchloridpolymeren anwesenden Additiven, wie Pigmente und
Füllstoffe. Der Kunststoffabfall kann andere Bestandteile wie z. B. Stabilisatoren, Emulgatoren, Weichmacher,
öle, Wachse, Flammverzögerer, Ultraviolett-Absorptionsmittel,
Antioxidantien und verschiedene Verfahrenshilfsmittel, einschließlich Gemische mit anderen
Polymeren und Mischpolymeren, wie Styrol-Acrylnitril, Nylon, Polystyrol, Polyolefine (wie Polypropylen und
Polyäthylen), Polycarbonate, Polyacetale, Polyurethane, Polysulfone, Acrylnitril-Butadien-Styrol, Cellulose-Acetat-Butyrat
und Kunststoffgemische, die im allgemeinen als »Polymerisat-Legierungen« bezeichnet werden,
enthalten.
Das Verfahren der Erfindung ist anwendbar auf die Trennung von Vinylchloridpolymeren von Nicht-Kunststoffen,
wie Geweben (Baumwolle u. dgl.) und Nicht-Kunststoffadditiven, die gewöhnlich in solchen Polymeren
gefunden werden sowie von verschiedenen Polymeren, wie Cellulosen (Papier), Polyurethan, Polyäthylen,
Polypropylen und Polystyrol. Das Verfahren ist besonders anwendbar auf die Trennung von Vinylchloridpolymeren
des Weichmachergemisches, das für nichtbiegsame Herstellungsgegenstände verwendet
wird.
Der Ausdruck »Weichmachergemisch«, wie er hier
verwendet wird, bezieht sich auf ein Gemisch, das einen Hauptanteil von Vinylchloridpolymerweichmacher enthält,
allein oder im Gemisch mit einer geringen Menge an Vinylchloridpolymeren und anderen, gewöhnlich bei
der Herstellung von Gegenständen aus Vinylchloridpolymeren vorliegenden Additiven, wie Stabilisatoren und
Emulgatoren, jedoch praktisch ohne Pigmente und Füllstoffe.
Augenscheinlich besteht ein außerordentlicher Vorteil der Erfindung in der Auftrennung des eingesetzten 1«
Kunststoffabfalls in zwei oder mehr Hauptbestandteile, einem Vinylchloridpolymergemisch, das Pigmente und
Füllstoffe enthält, und einem Weichmachergemisch, das Emulgatoren, Stabilisatoren und im wesentlichen alle
übrigen Bestandteile des eingesetzten Kunststoffabfalls r,
enthält. Enthält der Kunststoffabfall Substratmaterialien, so werden auch diese wiedergewonnen. Das so
gewonnene Vinylchloridpolymergemisch zeigt eine überlegene Wirksamkeit, besonders, wenn es wieder
gemischt und mit dem zurückgewonnenen Weichmachergemisch zur Herstellung von Gegenständen aus
Vinylchloridpolymerisat zurückgeführt wird, im Vergleich zur Verarbeitung neuer Vinylchloridpolymerisate.
Der Wert des Verfahrens steht in Beziehung zum Wert der gewonnenen Produkte. Der Anteil an
Vinylchloridpolymeren in dem Kunststoffeinsatzmaterial ist nicht von Bedeutung, ausgenommen, wo der
übrige Teil der Kunststoffabfälle wenig oder weniger Wert hat. Der Abfall, der beispielsweise Baumwollgewebe
als Hauptbestandteil enthält, wird nicht für die j» Gewinnung wertvoll sein. Andererseits sind Nylon,
Silikone und andere Kunststoffe im allgemeinen wertvolle Gewinnungsprodukte. Die Nutzbarmachung
der Bestandteile aus Vinylehloridkunststoffeinsatzmaterial,
das relativ geringe Mengen an Vinylchloridpolyme- r>
ren, aber große Mengen wertvollerer und wiedergewinnbarerer Materialien enthält, macht das Verfahren
noch wirtschaftlich. Das Kunststoffabfalleinsatzmaterial kann eine beliebige physikalische Form aufweisen, die
zum Inberührungsbringen mit dem Vinylchloridpolymer-Lösungsmittel
und dem Vinylchloridpolymer-Nicht-Lösungsmittel geeignet ist. Das Einsatzmaterial
kann weggeworfene, Fertigprodukte aus Vinylchloridpolymerisat oder Reste und Abfälle umfassen, die bei
der Herstellung der Gegenstände aus Polyvinylchlorid 4-. anfallen. Das Kunststoffabfalleinsatzmaterial enthält oft
ein Trägermaterial wie Gewebe, das mit einer Polyvinylkunststoffmasse verbunden und imprägniert
ist (beispielsweise beschichtete Gewebe), wie feuchtigkeitsbeständige Kleidung oder Decken verschiedener >o
Art.
Andere Substratmaterialien sind z. B. Metalle, Papier
und anorganische Materialien, wie sie gewöhnlich in elektrischen Leitern, Milchtüten verwendet werden. In
der Praxis des Verfahrens werden die Kunststoffabfälle vorzugsweise zerkleinert, gemahlen oder auf andere
Weise in ihrer Größe vermindert, ehe sie mit dem Lösungsmittel in Berührung gebracht werden.
Die Auswahl des Polyvinylchloridlösungsmittels und Polyvinylchlorid-Nichtlösungsmittels ist ein wichtiger bo
Gesichtspunkt des Verfahrens. Ein wichtiger Maßstab ist ihre gegenseitige Mischbarkeit in einem Ausmaß, daß
ein einphasiges flüssiges System entsteht Im Normalfal! sind Lögsmittel und Nicht-Lösungsmittel in allen
Verhältnissen mischbar, wobei auch eine nicht ganz vollständige Mischbarkeit hinnehmbar ist, sofern das
entstehende Gemisch praktisch eine Phase darstellt
Wasser sollte aus dem System möglichst ausgeschlossen werden. Wenn das Kunststoffeinsatzmaterial
Wasser enthält oder absorbiert, sollte das Wasser praktisch vollständig entfernt werden, beispielsweise
durch azeotrope Destillation oder vorausgehendes Trocknen des eingesetzten Kunststoffs. Wasser ist
unerwünscht, da festgestellt wurde, daß Wasser die Trennung der Komponenten ernstlich beeinträchtigt,
was das Verfahren unwirtschaftlich macht. Das Lösungsmittel ist eine flüchtige organische Flüssigkeit mit
einem Siedepunkt, der ausreichend von dem des Nichtlösungsmittels verschieden ist, um eine wirtschaftliche
Abtrennung und Wiedergewinnung des Lösungsmittels und Nichtlösungsmittels durch fraktionierte
Destillation ihres Gemisches zu erlauben. Während das Lösungsmittel ein solches sein kann, das imstande ist, bis
zu seinem eigenen Gewicht Polyvinylchlorid zu iösen, sind die bevorzugten Lösungsmittel die, die etwa
5 — 50% ihres Gewichts Polyvinylchlorid bei höheren Temperaturen und im wesentlichen bei atmosphärischem
Druck lösen und vorzugsweise 15 - 35%, da die höheren Löslichkeiten zu Lösungsviskositäten führen,
die die Wirksamkeit der anschließenden Verfahrensstufen beeinträchtigen. Geeignete, aber weniger bevorzugte
Lösungsmittel, sind die sogenannten Partiallösungsmittel, d. h. Flüssigkeiten, die etwas Polyvinylchlorid
lösen, wobei der Rest in gequollenem Zustand bleibt. Durch geeignete Rückführung, Extraktion oder Zugabe
anderer Löungsmittel kann der gequollene Kunststof, im gewünschten Umfange gelöst werden.
Repräsentative Lösungsmittel sind Ketone mit 3 bis 8 C-Atomen, sowohl aliphatische als auch alicyclische, wie
Aceton, Methylethylketon, 2-Pentanon, 3-Penaton, Methylisobutylketon, Methylisoamylketon, Cyclopentanon.
Cyclohexanon, Hexanone, Heptanone, Oclanon, Acetophenon, Propiophenon, Isophoron u. dgl. Ester
mit 4—10 C-Atomen, sowohl aliphatische als auch alicyclische, wie Äthylacetat, Äthylpropionat, Butylacetat.
Amylacetat, Äthylencarbonat. Äthylbenzoat usw.; Äther mit 5 —10 C-Atomen, sowohl aliphatische als auch
alicyclische, wie Dibutyläther, Tetrahydrofuran, Dioxan. Äthylenglykoldimethyläther usw.; N-alkylsulbstituierte
Amide mit 5-10 C-Atomen, wie Dimethylformamid, N-Methylpyrrolidon usw.; aromatische Kohlenwasserstoffe
mit 7 bis 10 C-Atomen, wie Toluol, Xylol usw. und chlorierte Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 4 C-Atomen,
wie Tetrachlorkohlenstoff, Äthylendichlorid. Propylendichlorid, 1,1,1-Trichloräthan usw. Bevorzugte Lösungsmittel
sind Methylethylketon, Methylisobutylketon. Tetrahydrofuran, Äthylendichlorid, Cyclohexanon und
Dimethylformamid.
Die obigen Lösungsmittel können einzeln oder im Gemisch verwendet werden. Typische Gemische sind
Xylol und Cyclohexanon, Methylisobutylketon und Toluol, Dimethylformamid und Äthylacetat Die einzige
Beschränkung bei solchen Gemischen besteht darin,daß die Lösungsmittel ausreichend miteinander mischbar
sind und durch Destillation leicht getrennt und wiedergewonnen werden können. Das Nicht-Lösungsmittel
sollte praktisch wasserfrei sein und umfaßt nicht nur echte NichtlösungsmitteL sondern auch die sogenannten
QuellungslösungsmitteL & h. Flüssigkeiten, die die Vmyfchloridpolymerisate anquillen, aber nicht
merklich lösen. Die Nichtlösungsmittel sind vorzugsweise
flüchtige organische Flüssigkeiten, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten und einzeln im Gemisch
oder als nicht wäßrige Azeotrope verwendet werden. Zu den Nichtlösungsmittel gehören also die niederen
einwertigen Alkenole, wie Methanol, ÄthanoL Isopro-
panol, Butanol usw.; Glykole, wie Äthylenglykol, Propylenglykol
usw.; die Alkoholäther, wie Äthylenglykolmonomethyläther, Äthylenglykolmonoäthyläther usw.
Die bevorzugten Nichtlösungsmittel sind Methanol, Isopropanol und it-Butanol.
Obgleich das Lösungsmittel kalt zu den Kunststoffabfällen zugesetzt werden kann, wird bevorzugt das
Lösungsmittel zuerst auf etwa Rückflußtemperatur erhitzt und anschließend das heiße Lösungsmittel zu
dem Kunststoffeinsatzmaterial gegeben. Es ist nicht wichtig, ob das Lösungsmittel dem Abfall zugesetzt wird
oder umgekehrt oder die Bestandteile gleichzeitig gemischt werden. Das Gemisch aus Kunststoffabfall und
heißem Lösungsmittel wird anschließend vorzugsweise auf einer erhöhten Temperatur, vorzugsweise auf
RücktiuBtemperatur des Lösungsmitteis oder darüber
durch Anwendung von Druck gehalten, wobei gerührt wird, bis sich im wesentlichen das ganze Vinylchloridpolymerisat
gelöst hat. Das erhaltene Gemisch wird dann in die flüssige und feste Phase getrennt, vorzugsweise
durch Filtrieren in der Hitze, um ein Verstopfen des Filters zu vermeiden. Bei Anwesenheit eines Überschusses
an Wasser tritt eine so starke Verstopfung ein, daß eine weitere Verarbeitung verhindert wird. Das Filtrat
kann klar oder trüb sein. Die Trübung oder Undurchsichtigkeit ist auf im Filtrat anwesende Pigmente
zurückzuführen. Die flüssige Phase oder das Filtrat wird anschließend mit dem Nichtlösungsmittel in Berührung
gebracht, vorzugsweise, indem kaltes Nichtlösungsmittel zu dem heißen Filtrat gegeben wird, während
heftiges Rühren beibehalten wird, und gegebenenfalls wird das Gemisch auf Rückflußtemperatur erhitzt oder
eine ausreichende Zeit digeriert, um im wesentlichen das ganze Vinylchloridpolymerisat auszufällen. Das Nichtlösungsmittel
kann auch heiß zugesetzt werden, aber im allgemeinen hat es einen niedrigeren Siedepunkt als das
Lösungsmittel und eine kalte Zugabe hilft, den Rückfluß und die Turbulenz für eine gute Fällung zu kontrollieren.
Während der Zugabe des Nichtlösungsmittels muß die Temperatur des Reaktionsgemisches hoch genug
gehalten werden, um den flüssigen Zustand zu erhalten und kann bis zum Siedepunkt des Lösungsmittel/Nichtlösungsmittel-Gemisches
betragen. Ein flüssiger Zustand wird am besten unter Rückflußbedingungen erhalten. Für das Methylisobutylketon-Methanol-System
schwankt die Rückflußtemperatur z. B. zwischen 60 und 116°C, abhängig von den Anteilen. Lebhaftes
Rühren ist wichtig, um die Teilchengröße und den Einschluß der Weichmacher und anderer Zusätze in
dem ausgefällten Vinylchloridpolymergemisch zu regulieren.
Die Menge an Nichtlösungsmittel wird von der Beschaffenheit des Polymeren und der gewünschten
Aufteilung der Bestandteile zwischen den Polymer- und Weichmachergemischen bestimmt. Im allgemeinen liegt
eine brauchbare Menge zwischen 50 und 200 Gew.-% des erforderlichen Lösungsmittels, um das Vinylchloridpolymere zu lösen, wobei die optimale Menge von der
Konzentration des Vmylchloridpolymeren im Lösungsmittel abhängt Es ist auch auf der Fällungsstufe möglich,
das Vinylchloridpolymerisat in Fraktionen verschiedener Molekulargewichte aufzuteilen, indem die Menge
des Nichtlösungsmittels in bekannter Weise reguliert wird. Das gefällte Polymerisat wird im gewünschten
Ausmaß gewaschen and getrocknet, am andere Zusätze des Gemisches, wie Weichmacher, zu entfernen.
Das Filtrat der Fällungsstufe ist klar (ohne Pigmente)
und enthält das Löttel, das Nichtlösungsmittel und ein Weichmachergemisch, das gewöhnlich Emulgatoren,
Stabilisatoren, Oligomere und andere Polymerisationszusätze, die nicht in den vorherigen Trennstufen
entfernt wurden, enthält. Die Lösung wird dann fraktioniert destilliert, um das Lösungsmittel und
Nichtlösungsmittel abzutrennen und zu gewinnen, die dann — gegebenenfalls — wieder in den Prozeß
zurückgeführt werden. Der nichtdestillierte Rückstand enthält das Weichmachergemisch, das gewaschen und
ίο getrocknet werden kann, oder die Bestandteile können
abgetrennt und gewonnen werden. Für viele Verwendungszwecke kann der Rückstand als solches oder nach
geringfügigem Waschen oder Trocknen verwendet werden. Es ist auch zweckmäßig, die Bestandteile des
Weichmachergemisches, d. h. Weichmacher, Stabilisatoren, Emulgatoren und andere Zusätze, durch chemische
Behandlung oder durch Vakuumdestillation des Tropfrückstandes abzutrennen und zu gewinnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt beträchtliche Änderungen zu. Falls beispielsweise das Kunststoffabfalleinsatzmaterial Baumwollgewebe enthält, können die groben Feststoffe, die durch Filtration im Anschluß an die Lösungsmittelzugabe entfernt werden, mit Wasser — allein oder in Kombination mit Detergentien und dem wieder zurückgeführten Lösungsmittel — zur Gewinnung der Gewebebestandteile gewaschen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt beträchtliche Änderungen zu. Falls beispielsweise das Kunststoffabfalleinsatzmaterial Baumwollgewebe enthält, können die groben Feststoffe, die durch Filtration im Anschluß an die Lösungsmittelzugabe entfernt werden, mit Wasser — allein oder in Kombination mit Detergentien und dem wieder zurückgeführten Lösungsmittel — zur Gewinnung der Gewebebestandteile gewaschen werden.
Das Filtrat, das auf der Stufe der Lösungsmittelzugabe anfällt, kann darüber hinaus zusätzlich fein filtriert
ω oder in bekannter Weise chemisch behandelt werden,
um die Pigmente und Füllstoffe, die darin enthalten sind, zu entfernen, um diese Bestandteile zu entfernen, bevor
das Endfiltrat mit dem Nichtlösungsmittel für das Vinylchloridpolymerisat in Berührung gebracht wird. Es
j--. können auch andere Mittel als Filter und Absetzbecken
verwendet werden, um die Bestandteile auf verschiedenen Stufen abzutrennen. Zentrifugieren kann beispielsweise
angewendet werden, um das Anfangslösungsmittel und das extrem Unlösliche, Pigmente und Füllstoffe
abzutrennen und um beim Waschen und Gewinnen des Gewebes zu helfen sowie bei der Klassifizierung der
Harze im Vinylchloridpolymergemisch. Dekantieren vor dem Filtrieren oder Zentrifugieren ist auch eine
geeignete Trennmethode, allein oder in Kombination mit anderen Methoden. Die Lösungsgeschwindigkeit
auf der Stufe der Lösungsmittelzugabe und die Fällungsgeschwindigkeit auf der Stufe der Nichtlösungsmittelzugabe
kann ferner durch Kontrolle der Rührtemperatur und des Druckes sowie durch die Teilchengröße des Abfallmaterials variiert werden, je
nachdem ob das Verfahren absatzweise, kontinuierlich oder halbkontinuierlich durchgeführt wird. Die Eigenschaften
des gewonnenen Vinylchloridkunststoffgemisches und des Weichmachergemisches können ferner
noch durch Zugabe von Flockulierungsmittem, Pigmenten, Verfahrenshilfsmitteln usw. auf geeigneten Stufen
des Verfahrens variiert werden, um handelsüblichen Spezifikationen zu genügen. Die Teilchengröße der
Produkte kann in bekannter Weise beeinflußt werden
μ durch die Absetz-, Digerier- und Waschbedingungen auf
den verschiedenen Stufen des Verfahrens.
Die Zeichnung ist ein Fließdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. Wie dort angegeben kann ein
Polyvinylchloridmaterial 10 typischerweise die acht
b5 aufgeführten Bestandteile enthalten, wobei die Harzkomponente ein wie oben definiertes Polyvinylchlorid
ist Die erste wesentliche Stufe des Verfahrens ist die Stufe der Lösungsmittelzugabe 11, der sich eine
Trennstufe, die aus einer Filtration 12 besteht, anschließt.
Die groben Feststoffe (das im Lösungsmittel Unlösliche), die bei der Filtration anfallen, können anschließend
auf der Gewinnungssstufe 13 behandelt werden, wie durch Waschen, um das Gewebe und das damit
verbundene Unlösliche zu entfernen und das Lösungsmittel abzutrennen. Das Filtrat aus Stufe 12 kann dann
zur Entfernung des Lösungsmittels konzentriert, abgesetzt, und weiter fein filtriert werden, um Bestandteile,
wie Pigmente und Füllstoffe, abzutrennen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden die Pigmente
und Füllstoffe im Filtrat belassen und anschließend auf Stufe 14 mit einem Nichtlösungsmittel gleichzeitig mit
der Fällung des Vinylchloridpolymergemisches zusammen ausgefällt, wobei das Filtrat heiß ist und in
geeigneter Weise gerührt wird. Durch geeignete Wahl des Nichtlösungsmittels und seiner Mengen, ist es auch
an dieser Stelle möglich, das Polymergemisch in Harze verschiedener Molekulargewichte zu klassifizieren oder
bei Anwesenheit gemischter Kunststoffe in der Beschikkung die Harze nach dem Typ des Polymers
aufzutrennen. Anschließend können die Harze gegebenenfalls auf Stufe 15 gewaschen und getrocknet werden.
Das Filtrat aus der Stufe der Zugabe des Nichtlösungsmittels 14 wird anschließend auf Stufe 16 fraktioniert
destilliert, um das Lösungsmittel und Nichtlösungsmittel zu trennen und zu gewinnen zur Entfernung in die
Vorrattanks 17 und 18. Das Lösungsmittel kann dann zur Waschstufe 13 und in die Lösungsmittelzugabestufe
11 und das Nichtlösungsmittel kann zur Stufe 14 der Zugabe des Nichtlösungsmittels zurückgeführt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Teile und Prozente sind Gewichtsteile und Gewichtsprozente,
wenn nichts anderes angegeben wird. }·>
Abfälle aus der Herstellung von Gegenständen aus Polyvinylchloridkunststoff (50 g) wurden zu 200 g
Methylisobutylketon (MlBK) gegeben. Das Gemisch wurde anschließend auf Rückflußtemperatur erhitzt und
filtriert. Zu dem heißen, trüben Filtrat wurden dann 200 g Methanol unter Rühren gegeben. Es bildete sich
sofort ein Niederschlag und die warme Lösung (500C)
wurde anschließend abfiltriert. Die feste Phase war ein Kuchen aus Polyvinylchloridgemisch, das Pigmente und
Füllstoffe enthielt. Der Preßkuchen wurde mit Methanol gewaschen und getrocknet und ergab 33 g Polyvinylchloridharz,
das Pigmente und Füllstoffe enthielt. Das klare Filtrat der Füllung und Filtration, das MIBK,
Methanol und Rückstände enthielt, wurde anschließend fraktioniert destilliert, um jeweils das MIBK und
Methanol abzutrennen und zu gewinnen, wobei ein Rückstand erhalten wird, der das Weichmacherprodukt
in einer Menge von 16,5 g enthält. Die Gesamtausbeute
betrug 98%, bezogen auf die Beschickung an Vinylchloridkunststoffabfall.
Beispiele 2-9
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde in den wesentlichen Punkten wiederholt mit der Abwandlung,
daß die folgenden Mengen an Lösungsmittel und Nichtlösungsmittel anstelle des MIBK und Methanols
des Beispiels 1 eingesetzt wurden. In jedem Fall betrug die Gesamtausbeute, bezogen auf die Beschickung an
Vinylchloridkunststoff, mindestens 95%.
In Beispiel 3 verblieb etwas der Weichmacherkomponente im Polyvinylchioridharz und wurde mit dem Harz
gewonnen.
Tabelle I
Beispiel
Beispiel
2
3
4
5
6
7
3
4
5
6
7
Zum Lösen | Menge |
(ml) | |
MlBK | 250 |
DMF | 100 |
Cyclohexanon | 150 |
Amylacetat | 300 |
Xylol | 250 |
Tetrahydrofuran | 200 |
Methyläthylketon | 250 |
Methyläthylketon | 250 |
Beispiel 10 |
456 g Kunststoffabfälle, die folgende Materialien
enthielten:
1. weiße VinylchloridpolymerschnitzeL ω
3. braungelber Vmylcnloridpolymerschaum,
4. vinylchloridüberzogene Gewebeschnitzel,
5. GEON135,
6. VR50,
7. V R 53,
8. UVINOL 525s,
9. schwarze PolyurethanschnitzeL
Zum Fällen | Menge |
(ml) | |
Methanol | 250 |
Methanol | 75 |
Isopropylalkohol | 150 |
Methanol | 300 |
Butylalkohol | 250 |
Äthylengiykol | 150 |
Methanol | 250 |
MEK-Methanol- | 250 |
Azeotrop |
wurden zu 3500 ml MIBK. gegeben und das Gemisch auf
Rückflußtemperatur gebracht Das heiße Gemisch wurde abffltriert und der Kuchen mit 500 ml heißem
MIBK gewaschen. Die Filterfüllung enthielt 273 g eines Gemisches aus Polyurethan, fremden Kunststoffschnitzeln und Baumwollfasern, was 6,1% Ausbeute, bezogen
auf die Beschickung, bedeutete. Insgesamt 4200 ml Methanol wurden dann zu dem lebhaft gerührten Filtrat
bei einer Temperatur, die zwischen 53—59°C gehalten wurde, gegeben, um die vollständige Fällung herbeizuführen. Das heiße Gemisch wurde abfiltriert und der
Filterkuchen wurde mit 50OmI heißem Methanol gewaschen. Die Feststoffe wurden getrocknet und
ergaben 304,3 g (67% der Beschickung) eines Vinylchloridharzproduktes.
MlBK und Methanol wurden durch Destillation abgetrennt und der Rückstand, der den Weichmacher
enthielt und 125,7 g (27,7% der Beschickung) wog, wurde gesammelt. Die Gesamtausbeute betrug 100,8%,
wahrscheinlich einschließlich etwas Lösungsmittel, das mit den Rückständen vermischt war, da ein Lösungsmittelgeruch
in den Rückständen, bedingt durch unvollständiges Trocknen, festgestellt wurde.
Der Rückstand stellte — wenn er mit wiedergewonnenem
oder frischem Vinylchloridpolymeren gemischt wurde — ein kommerziell brauchbares Produkt dar. Die
Homogenität des Gemisches des Rückstandes mit dem wiedergewonnenen Vinylchloridpolymeren war Gemischen
mit frischem Polymeren überlegen und das Gemisch zeigte eine verbesserte Verteilbarkeit, Verarbeitbarkeit
und überlegene Handhabbarkeit. Ein typisches wiedergemischtes Produkt, das 60 — 90% wiedergewonnenes
Vinylchloridpolymeres und bis zu 40% wiedergewonnenen Weichmacher enthielt, hatte folgende
Eigenschaften:
Tabelle II
Test
Test
Zugfestigkeit, kg/cm1
Dehnung, %
100%-Modul, kg/cm3
Shorehärle »A«
Fadeometer-Alterung in 40 Std.
Dehnung, %
100%-Modul, kg/cm3
Shorehärle »A«
Fadeometer-Alterung in 40 Std.
Ergebnisse
70,3-210,9
250-450
35,1-140,6
60-90
dem Standard
vergleichbar
,. Beispiele 11-19
Das Verfahren des Beispiels 10 wurde in allen
wesentlichen Funkten wiederholt ir.it der Ausnahme der
folgenden Lösungsmittel/Nichtlösungsmittel-Kombina-
2(i tion. In jedem Fall betrug die Ausbeute mindestens 95%,
bezogen auf die Kunststoffcharge.
Tabelle III
Beispiel
Beispiel
11
12
13
14
15
16
17
18
19
12
13
14
15
16
17
18
19
Lösungsmittel | Μ~ηι |
zum Lösen | (ml) |
MEK | 4000 |
Cyclohexanon | 3000 |
Cyclohexanon | 1500 |
Xylol | 2500 |
DMF | 1500 |
MIBK | 2000 |
Toluol | 2000 |
Tetrahydrofuran | 4500 |
MEK | 4000 |
Lösungsmittel | Menge |
zum Fällen | (ml) |
Methanol | 4000 |
Methanol | 3500 |
Äthanol | 3500 |
Isobutanol | 1500 |
Isopropylalkohol | 3500 |
(sopropylalkohol | 3000 |
Propylglykol | 3000 |
MEK + | 1000 |
(Azeotrop) | |
Methanoi | 4000 |
Ein Abfallgemisch, das alle Bestandteile des Beispiels
10 enthielt, plus Polycarbonate Polyacetale Nylon-,
Silikon- und Polystyrolschnitzel, wurde im wesentlichen wie in Beispiel 10 behandelt Die Nichtvinylchlorid-Kunststoi'fe,
die im Lösungsmittel unlöslich sind, bleiben mit den Baumwollfasern im ersten Filtrat
Eine 500 g-Probe von Abfällen, die Vinylchloridkunststoff,
wie in Beispiel 10 enthielten, wurden in 3000 ml wiedergewonnenem MIBK gelöst. Dem kombinierten
Filtrat wurden 341 wiedergewonnenes Methanol
zugesetzt, das !0% MIBK enthielt, worauf sich sofort
ein Niederschlag bildete. Im Anschluß an diese Nichtlösungsmittelzugabe wurde das Verfahren des
5« Beispiels 10 in allen wesentlichen Punkten wiederholt. Die Ausbeuten der wiedergewonnenen Produkte waren
wie folgt:
Harzprodukt 330 g
Unlösliches und Fasern 32 g
Weichmacherprodukt 135 g
Summe 497 g
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung von wiederverwendbarem Polyvinylchlorid aus Kunststoffabfällen
der Herstellung von Gegenständen aus einem Polyvinylchloridgemisch und einem dafür bestimmten
Weichmachergemisch, dadurch gekennzeichnet,
daß man
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2434925A DE2434925C3 (de) | 1974-07-19 | 1974-07-19 | Verfahren zur Wiedergewinnung von wiederverwendbarem Polyvinylchlorid aus Kunststoffabfällen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2434925A DE2434925C3 (de) | 1974-07-19 | 1974-07-19 | Verfahren zur Wiedergewinnung von wiederverwendbarem Polyvinylchlorid aus Kunststoffabfällen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2434925A1 DE2434925A1 (de) | 1976-02-12 |
DE2434925B2 true DE2434925B2 (de) | 1981-08-06 |
DE2434925C3 DE2434925C3 (de) | 1982-05-19 |
Family
ID=5921062
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2434925A Expired DE2434925C3 (de) | 1974-07-19 | 1974-07-19 | Verfahren zur Wiedergewinnung von wiederverwendbarem Polyvinylchlorid aus Kunststoffabfällen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2434925C3 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4033604A1 (de) * | 1990-10-23 | 1992-04-30 | Rcm Rueckgewinnungssysteme Zur | Verfahren zur wiedergewinnung von loeslichen kunststoffen aus kunststoffhaltigen abfaellen |
DE4217441A1 (de) * | 1992-05-26 | 1993-12-02 | Tesch Guenter | Polyvinilchlorid enthaltendes Flächengebilde, insbesondere ein Fußbodenbelag |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2900666C2 (de) * | 1979-01-10 | 1992-04-02 | Bahr, Albert, Prof. Dr.-Ing., 3392 Clausthal-Zellerfeld | Verfahren und Vorrichtung zur Trennung von Kunststoffabfällen unterschiedlicher Dichte und Form |
DE102020104592A1 (de) * | 2020-02-21 | 2021-08-26 | DTNW Deutsches Textilforschungszentrum Nord-West gemeinnützige GmbH | Recyclingverfahren für Mischgewebe |
-
1974
- 1974-07-19 DE DE2434925A patent/DE2434925C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4033604A1 (de) * | 1990-10-23 | 1992-04-30 | Rcm Rueckgewinnungssysteme Zur | Verfahren zur wiedergewinnung von loeslichen kunststoffen aus kunststoffhaltigen abfaellen |
DE4217441A1 (de) * | 1992-05-26 | 1993-12-02 | Tesch Guenter | Polyvinilchlorid enthaltendes Flächengebilde, insbesondere ein Fußbodenbelag |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2434925A1 (de) | 1976-02-12 |
DE2434925C3 (de) | 1982-05-19 |
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