DE2434828C3 - Vorrichtung zum Filtrieren einer Flüssigkeit - Google Patents
Vorrichtung zum Filtrieren einer FlüssigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Voirichtung zum Filtrieren
und Homogenisieren von Schmelzen und Lösungen von Hochpolymeren durch die in Strömungsrichtung
der Flüssigkeit aufeinanderfolgende Kombination eines ersten Siebes, einer Sandpackung und eines zweiten
Siebes, dessen Maschenweite höchstens 80 μ beträgt und kleiner ist als die kleinste Korngröße der
Sandpackung.
Beim Spinnen von Fäden aus synthetischen Hochpolymeren kommt einer sehr guten Filtration und
Durchmischung der Schmelze oder Lösung eine große Bedeutung zu. Verunreinigungen und Inhomogenitäten
in hochpolymeren Schmelzen oder Lösungen wirken sich durch Störungen des Spinnprozesses und durch
Qualitätsverschlechterungen der gesponnenen Produkte aus. Inhomogenitäten können z. B. erhebliche
Titerschwankungen zur Folge haben. Vor allem beim Spinnen von feinen multifilen Fäden treten sehr oft
einzelne oder mehrere Einzelfilamente auf, die bedeutend dünner sind als die übrigen aus der gleichen
Spinndüse gesponnenen. Die Fehler können bei der weiteren Verarbeitung der Fäden nicht mehr behoben
werden.
Man versucht daher, Verunreinigungen durch geeignete Filter vor der Düse zurückzuhalten und durch eine
starke Scherbeanspruchung die Schmelze oder Lösung zu homogenisieren. Dies geschieht durch Siebkombinationen,
die sich aus Sieben verschiedener Anzahl, Konstruktion und Feinheit zusammensetzen, wie sie
z.B. in der DE-OS 19 15 181 beschrieben werden. Danach nimmt die Zurückhaltegrenze der Filterelemente
in Strömungsrichtung durch das Filter ab. Dies bedeutet, daß mit dem Durchgang durch die Siebkombination
erst die groben, dann fortschreitend die immer feineren Teilchen zurückgehalten werden.
Zur Filterung und Scherbeanspruchung sind ferner Sandpackungen bekannt, welche aus den verschiedensten
Materialien in unterschiedlichen Formen und Körnungen bestehen können. Auch ist es bekannt,
Filtermaterialien verschiedener Körnungen schichtweise übereinander anzuordnen (US-PS 22 66 368); diese
Sandpackungen können auch von einem groben Sieb bedeckt sein (GB-PS 13 14 284). Ein anderes als ein
grobes Sieb ist nicht erwähnt.
Zwischen diesen Sandpackungen und der Spinndüsenplatte müssen dann noch Siebfilter angeordnet sein,
um das Eindringen von Sandkörnern in die Bohrungen der Spinndüsenplatte zu verhindern.
Die Maschenweite dieser Siebe muß dabei kleiner sein als die geringste benutzte Korngröße der
Sandpackung. Korngröße der Sandpackung und Maschenweite der Siebe werden einerseits möglichst groß
gewählt, um den Druckabfall im Filter gering zu halten
und andererseits so klein, wie es der maximal zulässigen Schmutzteilchengröße entspricht. Erfahrungswerte liegen
bei etwa 15 bis 80 μ, bevorzugt zwischen 40 bis 80 μ,
Maschenweite je nach den Qualitätsanforderungen der ίο gesponnenen Fäden.
Aus der GB-PS 10 40 290 ist eine Filterkombination zum Filtrieren von Hochpolymerschmelzen bekannt, die
aus (in Strömungsrichtung) einer Sintermetallscheibe mit einer Porengröße von 125 μ, einer ersten und einer
zweiten Sandpackung, einem Sieb der Porenweite um 420 μ und einer Sintermetallplatte der Porenweite 125 μ
besteht. Erste und zweite Metallsinterplatte haben dabei dieselbe Porenweite, jedoch ist eine Porenweite von
125 μ nach unseren Beobachtungen viel zu groß, um ein einwandfreies Verspinnen des Polymeren zu ermöglichen,
da das Spinnverhalten um so besser wird, je feiner die verwendeten Siebe sind.
Aus der AT-PS 2 56 324 ist ein Verfahren bekannt, nach welchem eine Schmelze aus organischen fadenbildenden
Polymeren durch eine Spinndüsenpackung filtriert wird, die aus einem ersten Sieb, einer
Sandpackung und einem zweiten Sieb besteht, wobei die Maschen des zweiten Siebes auf alle Fälle feiner sein
müssen als die Teilchengröße des feinsten Sandes; die Maschenweite des zweiten Siebes beträgt dabei
beispielsweise 0,44 bzw. 0,074 mm. Oben auf der Sandpackung befindet sich ein grobmaschiges Sieb, um
ein Verrutschen des feinverteilten Filtermaterials zu verhindern.
Die AT-PS 1 91 543 beschreibt eine Vorrichtung zum Filtern von organischen fadenbildenden Schmelzen mit
Hilfe von gefrittetem oder gesintertem Material, da Sandfilter mit der Zeit Kanäle ausbilden, die sich durch
Verlagerung einzelner Körnchen plötzlich "erschütten können. Der Filterkörper kann dabei aus einer oder
mehreren Platten gleicher oder unterschiedlicher Körnung bestehen. Die Platte mit feiner Körnung kann
über oder unter derjenigen mit grober Körnung liegen.
Allen erwähnten Vorrichtungen haftet der Nachteil an, daß die Filter nach verhältnismäßig kurzer Zeit
gewechselt werden müssen, weil der Druckanstieg in der Siebkombination zu hoch wird oder weil die
Filterwirkung nachläßt.
Es hat sich gezeigt, daß die Körner der Sandpackung
so bzw. ihr Abrieb das nachgeschaltete Sieb im Lauf der
Zeit zusetzen, so daß die wirksame Filterfläche stetig abnimmt und entsprechend der Druck im Spinnkopf
ansteigt und die Filterwirkung schlechter wird.
Bei Filtervorrichtungen, die ohne Sandpackung nur mit Sinterplatten arbeiten, stellen sich immer wieder
Spinnschwierigkeiten ein.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Filtrieren von Schmelzen und
Lösungen, bevorzugt im Spinnkopf von Schmelzspinnanlagen für synthetische Fäden zu schaffen, bei der der
Druck im Filter deutlich weniger mit der Zeit ansteigt als bei den hierzu bekannten Vorrichtungen.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist verwendbar für alle aus der Schmelze oder aus Lösungen
verspinnbaren Hochpolymeren, wie z. B. Polyester, Copolyester, Polyamide, Copolyamide, Polyesteramide,
Polyolefine, Polyvinylchlorid, Polyacrylnitril, Polyvinylalkohol u. dgl., bevorzugt wird das erfindungsgemäße
Verfahren auf Polyäthylenterephthalat und dessen Copolyester, auf Poly-f-amino-caprolactam und
Poly-hexamethylenadipinsäureamid und deren Copolyamide
angewendet
Unter Sandpackung ist eine Packung aus feinverteiltem Material zu verstehen, die gegenüber der
Spinnmasse indifferent ist und bei der Arbeitstemperatur nicht schmilzt Als Materialien können eine Vielzahl
von gegen die Spinnmasse inerten Verbindungen eingesetzt werden, bevorzugt verwendet man Siliziumcarbid,
Quarzsand oder Korund.
Die Kornfeinheit des für die Sandpackung verwendeten Materials liegt in einem weiten Bereich, bevorzugt
sind Kornfeinheiten zwischen 0,4 und 1 mm, jedoch können auch größere oder kleinere Körnungen
verwendet werden.
Untei Sieben sind z. B. Anordnungen aus einem oder mehreren Metall-Maschensieben mit Maschenzahlen
von etwa 50 bis 40 000 pro cm2 zu verstehen. Selbstverständlich darf das Sieb auch bei der jeweiligen
Spinntemperatur nicht schmelzen oder sich zersetzen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung beim Spinnen zu gleichmäßigen
Filamenten ohne Titerschwankungen von Filament zu Filament oder auch zu keinen Titerschwankungen
längs eines Filaments führt. Der zeitliche Druckanstieg im Filter war gegenüber den bekannten
Vorrichtungen deutlich geringer, in vielen Versuchen Hefen die Filter mehr als doppelt so lange, bis der Druck
im Filter den zulässigen Grenzwert erreichte.
Es ist vorstellbar, daß die Schmelze oder Lösung beim Eintritt in die Filterkombination bereits im ersten Sieb
weitgehend filtriert wird; es erweist sich als vorteilhaft, daß dieses erste Filter nicht durch Teile der Sandpakkung
zugesetzt wird, sondern mit seiner gesamten Fläche zur Filtrierung der ankommenden Schmelze
oder Lösung dient In der Sandpackung wird die Schmelze oder Lösung einer starken Scherbeanspruchung
unterworfen und somit homogenisiert und auch weiter filtriert. Diese Scherbeanspruchung kann
durch geeignete Wahl der Sandpackung auf die jeweilige Schmelze abgestimmt werden, z. B. durch
Korngröße und -form oder durch örtliche Verteilung der Korngrößen in der Sandpackung.
Anschließend an die Sandpackung wird die Schmelze oder Lösung durch ein weiteres Sieb gedruckt; dieses
Sieb filtriert die Schmelze oder Lösung nochmals und befreit sie von den Kö; nern der Sandpackung und deren
Abrieb.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird bevorzugt bei der Filterung der Schmelzen oder Lösungen im
Spinnkopf angewendet, also auf die Filtrierung unmittelbar vor dem Ausspinnen der synthetischen Fäden. Es
kann aber ebenso auf die Filtrierung in Schmelzeleitungen
angewendet werden und ist selbstverständlich auch nicht auf das Schmelzspinnen synthetischer Fäden
beschränkt. Gs eignet sich ebenso für jede andere
Verwendung von Schmelzen, wie z. B. Spritzgießen, Austragen von Bändern, Rohren usw., sowie zum
Filtrieren von Spinnlösungen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Filtrieren und Homogenisieren von Schmelzen und Lösungen von Hochpolymeren durch die in Strömungsrichtung der Flüssigkeit aufeinanderfolgende Kombination eines ersten Siebes, einer Sandpackung und eines zweiten Siebes, dessen Maschenweite höchstens 80 μ beträgt und kleiner ist als die kleinste Korngröße der Sandpakkung, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschenweite des ersten Siebes kleiner als die Maschenweite des zweiten Siebes ist und daß die mittlere Korngröße der Sandpackung 5 bis 50, vorzugsweise 10 bis 20mal größer ist als die Maschenweite des ersten Siebes.
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