DE2433265A1 - Verfahren zur koagulierung eines fluorelastomeren aus waessriger dispersion - Google Patents

Verfahren zur koagulierung eines fluorelastomeren aus waessriger dispersion

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F6/00Post-polymerisation treatments
    • C08F6/14Treatment of polymer emulsions
    • C08F6/22Coagulation

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  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Koagulierung eines Fluorelastomeren aus wäßriger Dispersion Elastomere Copolymerisate aus Vinylidenfluorid ( VF2 ), Hexafluorpropylen ( HFP ) und/oder Pentaflnorpropylen ( PFP ) und gegebenenfalls weiteren fluorhaltigen Olefinen wie Vinylfluorid ( VF ) oder Tetrafluoräthylen ( TFE ) finden vorwiegend in vernetzter Form Anwendung zur Herstellung von temneratur'-chemikalien- und ölbeständigen Dichtungselementen, Schläuchen, Uberzügen etc.
  • Diese Copolymerisate werden in der Regel durch radikalische Copolymerisation in wäßriger Phase erhalten, wobei sie als Dispersion ( Latex ) anfallen. Die Fluorelastomeren werden aus der Dispersion ausgefällt ( koaguliert ), dann vom wäßrigen Teil mechanisch abgetrennt, anschließend gewaschen, getrocknet, eventuell zu Platten oder Blöcken vorkonfektioniert und schließlich vom Verarbeiter mit den Vulkanisationszuschlägen vermischt und vernetzt~( vulkanisiert ).
  • Als Fällungsmittel werden meist anorganische Koagulierungsmittel, z.B. Salzsäure oder Kaliumalaun oder Magnesiumchlorid verwendet. Eine Schwierigkeit bei Systemen dieser Art ist die Notwendigkeit, das Koagulierungsmittel praktisch vollständig vom isolierten Polymeren vor dessen Verwendung abzutrennen, da es andernfalls die Vulkanisation des Elastomeren verzögert und unter Umständen die Eigenschaften des Endproduktes, nämlich des Vulkanisates, verschlechtert.
  • Es wurde auch bereits vorgeschlagen, als Koagulierungsmittel geringe Mengen eines wasserlöslichen aliphatischen Polyamins zu verwenden ( DT-AS 2 008 192 ). Die zuzusetzende Menge muß sehr genau dosiert werden. Einerseits muß sie so gering sein, daß die im Polymeren verbleibenden Reste keine nachteilige Wirkung auf die Eigenschaften des Polymeren bei der anschließenden Trocknung und Vulkanisation ausüben, andererseits muß aber die Menge auch so groß sein, daß die Xoagulierung möglichst vollständig ist. Beim Arbeiten in großtechnischem Maßstab bereitet die Einhaltung derart eng begrenzter Mengen reiche erhebliche Schwierigkeiten. Bereits geringe Uber- oder Unterdosierungen führen zu Endprodukten mit unerwünschten Eigenschaften.
  • Ein weiterer Nachteil bei Verwendung der bisher bekannten Koagulationsmittel besteht darin, daß eine feine Verteilung des notwendigen, im wesentlichen aus Vulkanisator und Vulkanisationsbeschleuniger bestehenden Vulkanisationssystems nach der Xoagulation oder nach der Vorkonfektionierung große Schwierigkeiten bereitet. Andererseits ist aber eine homogene Verteilung des Tulkanisationssystems in dem Fluorelastomeren-die Voraussetzung für die Herstellung eines gleichmäßigen Vulkanisats mit optimalen und reproduzierbaren Eigenschaften.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden diese Nachteile vermieden. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Koagulierung eines in einem wässrigen Medium dispergierten Fluorelastomeren, welches dadurch-gekennzeichnet ist, daß man die Koagulierung im sauren Medium unter Verwendung einer als Vulkanisationsbeschleuniger wirkenden organischen Base oder deren Salz durchführt.
  • Es ist besonders vorteilhaft, wenn man außer der als Vulkanisationsbeschleuniger wirkenden Base als zusätzliches Fallungsmittel eine als Vulkanisator wirkende Polyhydroxyverbindung verwendet.
  • Eine erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht daher darin, daß man die Xoagulierung unter Mitverwendung einer als Vulkanisator wirkenden in Wasser schwer löslichen einkernigen oder mehrkernigen aromatischen Polyhydroxy verbindung durchführt, Diese bevorzugte Verfahrensweise hat den Vorteil, daß das gesamte Vernetzungasystem nach dem Trocknen des Koagulates in dem Fluorelastomeren enthalten ist.Dies führt zu einer beträchtlichen Energieersparnis, da ein nachträgliches Einarbeiten durch den Verarbeiter entfällt.
  • Der Fluorelastomer-Latex wird in an sich bekannter Weise durch Copolymerisation von VF2 und HFP und/oder PFP und gegebenenfalls weiteren fluorhaltigen Olefinen wie VF oder TFE in wäßriger Dispersion in Gegenwart eines wasserlöslichen perosidischen Katalysators sowie gegebenenfalls in Gegenwart eines anionischen Emulgators, gegebenenfalls in Gegenwart eines Reduktionsmittels und gegebenenfalls in Gegenwart eines Kettenüberträgers hergestellt.
  • Als anionischer Emulgator wird bevorzugt das Salz der Perfluoroctansäure oder der Perfluoroctansulfonsäure eingesetzt. Art und Menge des Emulgators, des Katalysators oder anderer Zusätze sind so zu wählen, daß sich der pH-Wert des Fluorelastomer-Ilatex auf einen Wert von 2,0 bis 4,0 einstellt.
  • Der Fluorelastomer-Latex enthält vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-Peststoff.
  • Als Fluorelastomere werden solche Copolymerisate bevorzugt, die aus 15 bis 25 Mol % HFP und/oder PFP und 75 bis 85 Mol % VF2, das bis zu 20 Mol % durch ein anderes Fluorolefin wie VF oder TFE ersetzt sein kann, bestehen. Die reduzierte Viskosität 4 red ( bei 300C als 0,5 ziege Lösung in Aceton gemessen ) solcher Fluorelastomeren beträgt 60 bis 400 ml/g, das Molekulargewicht Mn ( osmotisch in Tetrahydrofuran gemessen ) ca. 50 000 bis ca. 200 000.
  • Es ist zweckmäßig, die erfindungsgemäß als Koagulierungsmittel eingesetzte organische Base und/oder aromatische Polyhydroxyverbindung dem Fluorelastomer-Latex in gelöster Form zuzusetzen. Als Lösungsmittel kommem mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel wie Methanol, Äthanol, Aceton, DImethylformamid, Dimethylsulfoxid und dergleichen infrage.
  • Es ist möglich, die Lösungen der Base und der Polyhydroxyverbindung dem Latex als Mischung zuzusetzen. Man kann aber auch beide Lösungen als solche einsetzen, wobei dann darauf zu achten ist, daß die Zugabe beider Lösungen gleichzeitig erfolgt.
  • Die Menge der erfindungsgemäß eingesetzten in Wasser schwer löslichen einkernigen oder mehrkernigen aromatischen Polyhydroxyverbindung ist in der Regel so zu bemessen, daß nach der Fällung, Isolierung und Trocknung 5 bis 15 mMol Vulkanisator ( Vernetzer ) in 100 g wasserfreiem Fluorelastomeren enthalten sind. Bei Verwendung von in Wasser praktisch unlöslichen Polyhydroxyverbindungen entspricht diese Menge der dem Latex zugesetzten Menge Bei Polyhydroxyverbindungen, die nicht ganz so schwer löslich sind ( bei Raumtemperatur ) ist die zuzusetzende Menge dementsprechend größer zu bemessen.
  • Die erfindungsgemäß eingesetzte als Vulkanisationsbeschleuniger wirkende organische Base wird bevorzugt in einer Menge von 0,2 bis 20 mMol, bezogen auf 100 g wasserfreies Elastomeres der sauren wäßrigen Dispersion ( Latex ) zugesetzt.
  • Beispiele für als Vulkanisator wirkende in Wasser schwer lösliche einkernige oder mehrkernige aromatische Polyhydrogyverbindungen werden beispielsweise in der DU-OS 2 255 170 sowie in der D1-OS 2 128 473 aufgeführt.
  • Für den erfindungsgemäßen Zweck eignen sich beispielsweise Di-, Tri-, Tetrahydroxybenzole, -naphthaline oder -anthracene sowie Bisphenole der allgemeinen Formel in der A einen bifunktionellen, aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Rest mit 1 bis 13 Kohlenstoffatomen oder einen Thio-, Oxy-, Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylrest bedeutet. Der Rest Ä kann gegebenenfalls durch mindestens ein Chlor- oder Fluoratom substituiert sein. X ist 0 oder 1, n=1 oder 2. Die OH-Gruppen können in jedem beliebigen Ring an jede beliebige Stellung gebunden sein.
  • Ä kann auch ein Rest der Formeln sein oder z.B. ein fünf- oder sechsgliedriger heterocyclischer Rest, wie Erfindungsgemäß bevorzugt werden mehrkernige aromatische Dihydroxyverbindungen. Genannt seien z.B. Dihydroxybiphenyle wie p,p'-Biphenol, Dihydroxyverbindungen vom Bisphenol-Typ wie Bisphenol A, Bisphenol ÄF ( Hexafluorisopropyliden-bis-4-hydroxybenzol ) Bisphenol S ( 4,4'-Dihydroxy-diphenylsulfon ),Bisphenol Z ( 1,1-Bis-(p-hydroxyphenyl)-cyclohexan), 4,4'-Dihydroxytetraphenylmethan ( DTM ), Dihydroxybenzophenone wie 2,4- oder 4,4'-Dihydroxybenzophenon, Dihydroxynaphtaline, z.B. 2,7-Dihydroxynaphtalin oder Dihydroxyantracen, wie 9,10-Dihydroxyanthracen.
  • Weitere als Vulkanisatoren wirkende Polyhydroxyverbindungen, die erfindungsgemäß eingesetzt werden können, sind z.B. 2,2', 4,4'-Tetrahydroxybenzophenon, Brenzcatechin, Resorcin, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 2-Methylhydrochinon, 2,5-Dimethylhydrochinon, 2-tert.Butylhydrochinon, Hydrochinon, 1,4,9,10-Tetrahydroxyanthracen, 2,4-Dihydroxybenzoesäure, 2,6-Dihydroxyanthrachinon, 3, 6-Dihydroxyxanthon, Pyromellithsäure-bis-(p-hydroxyphenylimid), 2,4-Dihydroxyacetophenon, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfoxid, 2,4-Dibenzoylresorcin, 2,4,5-Trihydroxybutyrophenon und 2,4-Dihydroxybenzaldehyd und dergleichen.
  • Als Vulkanisationsbeschleuniger wirkende organische Basen werden erfindungsgemäß bevorzugt sekundäre oder tertiäre aliphatische oder cycloaliphatische oder heterocyclische oder araliphatische monofunktionelle Amine oder deren Salze mit einem Siedepunkt größer als 1500C, quartäre aliphatische oder cycloaliphatische oder araliphatische oder heterocyclische Ammoniumverbindungen oder quartäre aliphatische oder cycloaliphatische oder araliphatische Phosphoniumverbindungen oder deren Gemische eingesetzt.
  • Beispiele für als Vulkanisationsbeschleuniger wirkende Phosphoniumverbindungen sind in der US-PS 2 712 877 aufgeführt.
  • Für den erfindungsgemäßen Zweck eignen sich beispielsweise Butyl- oder Dodecyltflphenylphosphoniumbromid oder -chlorid, Benzyl oder Allyltriphenylphosphoniumchlorid oder -bromid sowie die entsprechenden quartären Phosphoniumbasen und dergleichen. Die vier an jedes Phosphoratom gebundenen organischen Reste können gleich oder verschieden sein. Jeder Rest kann 1- bis 20 oder noch mehr C-Atome aufweisen. Bevorzugt enthalten sie 2 bis 8 0-Atome. Die Kohlenstoffkette kann linear, verzweigt, oder ringförmig, gesättigt oder ungesättigt sein, und sie kann Substituenten wie Sauerstoff, StiOk stoff oder Schwefel enthalten. Das Anion der Phosphoniumverbindung kann z.B. sein: OH, Gl, Br, Methoxy, Acetat, Mercaptat, Sulfat, Bisulfat und dergleichen.
  • Beispiele für als Vulkanisationsbeschleuniger wirkende quartäre Ammoniumverbindungen werden z.B. in der DU-OS 2 123 110 sowie DT-OS 2 128 473 aufgeführt.
  • Genannt seien z.B. quartäre Ammoniumverbindungen der allgemeinen Formel worin R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander C1- bis 020 Alkyl-, Fluoralkyl-, Aralkyl-, Polyoxyalkylen- oder Polyoxyfluoralkylenreste bedeuten, mit der Maßgabe, daß mindestens zwei dieser Reste Alkyl- oder Aralkylreste sind, R5 einen C20-Alkylrest und X ein Hydroxyl-, Halogen-, Sulfat-, Carbonat-, Pentachlorthiophenolat-, Tetrafluoborat-, Hexafluorsilicat-, Hexafluorphosphat-, Dimethylphosphat- oder Cl bis C20-Alkyl-, Aralkyl- oder Arylcarboxylat- oder -dicarboxylation bedeutet.
  • Für den erfindungsgemäßen Zweck eignen sich insbesondere die quartären aliphatischen Ammoniumhalogenlde wie Tetrabutylammoniumjodid, Hexadecyl-trimethylammoniumchlorid, Methyltrioctylammoniumchlorid.
  • Beispiele für weitere Vulkanisationsbeschleuniger sind Tetramethylammoniumhydroxyd, Tetramethylammoniumpentachlorthio phenolat, Lauryl-dimethyl-naphthylmethylammoniumchlorid, Laurylisochinolinchlorid, Distearyl-dimethylammoniumchlorid, Tetrahexylaminoniwntetrafluoborat, Methyi-trioctylammonium oxalat, Hexadecylpyridiniumchlorid, Benzyl-trioctylammonium chlorid, Diisobutylphenoxyäthoxyathyl-dimethylbenzylammoniumchlorid, Methoxyäthoxyäthyl-trioctylammoniumchlorid, 2,2,3,3-Tetrafluorpropyl-trioctylammoniumchlorid.
  • Als monofunktionelle Amine, die erfindungsgemäß eingesetzt werden, seien z.B. genannt Dibutylamin, Dicyclohexylamin, Tributylamin, Äthyldicyclohexylamin, sowie deren Salze.
  • Die erfindungsgemäß eingesetzten organischen Basen können einzeln oder als Gemisch eingesetzt werden.
  • In der Regel koaguliert der Latex beim Yersetzen des sauren Fluorelastomer-Latex mit dem erfindungsgemäß eingesetzten Beschleuniger und gegebenenfalls Vulkanisator vollständig unter gleichzeitigem und gleichmäßigem Einschluß der zugesetzten Chemikalien aus. Es ist zweckmäßig, die Mischung während der Zugabe intensiv zu durchmischen, beispielsweise in einem Schnellmischer.
  • Balls die Koagulation unvollständig ist, wird sie mit konventionellen Fällungsmitteln zu Ende gebracht, z.B. mit MgCl2-Lösungen. In diesem Falle ist die erforderliche Menge dieses zusätzlichen Fällungsmittels um ein Vielfaches geringer als bei der Fällung mit diesem allein.
  • Das Abtrennen des Koagulats von der Lösung kann beispielswe4se durch Absieben oder Zentrifugieren erfolgen. Ein Auswaschen des von der Lösung abgetrennten Koagulat erübrigt sich in der Regel. Das Produkt kann sofort getrocknet werden, z.B.
  • durch 5 minütiges Walzen bei 100°C oder über Nacht im Frischlufttrockenschrank bei 70°C.
  • Wenn zur Xoagulierung sowohl die erfindungsgemäß eingesetzte organische Base als auch die Polyhydroxyverbindung eingesetzt wird, braucht der Verarbeiter der Fluorelastomeren vor der Vulkanisation nur noch die anorganischen Zuschläge wie Ruß, Magnesiumoxid, Calciumhydroxid und dergleichen zuzumischen, da das Fluorelastomere das Vernetzungasystem bereits enthält.
  • ~~Falls der Vulkanisator ( die Polyhydroxyverbindung ) in Wasser relativ gut löslich ist, B.B. im Falle des Hydrochinons, kann erfindungsgemäß auch so verfahren werden, daß nur der Beschleuniger zur Fällung des Latex eingesetzt und die Polyhydroxyverbindung nach dem Abtrennen und Trocknen des Fluorelastomeren eingearbeitet wird. Wenn auch der Vorteil bei dieser Ausfahrungsform des Verfahrens nicht ganz so groß ist, wie bei der erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform, so ist diese Verfahrensweise gegenüber dem nachträglichen Zumischen beider Komponenten gemäß dem Stand der Technik doch eindeutig überlegen.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen sich besonders in solchen Fällen, bei denen das Vernetzungasystem entweder sehr reaktionsträge oder schwer mit dem Polymeren mischbar ist, so daß infolge von Inhomogenitäten im Mischgut keine ausreichende Vernetzung erzielt wird, wie die folgenden Vergleichsbeispiele zeigen.
  • Das Vernetzungsverhalten der gefällten, abgetrennten und getrockneten Fluorelastomeren wird in einer Standard-Vulkanisationsrezeptur getestet und die Qualität der Vulkanisate optisch beurteilt ( einwandfrei, blasig usw. ) Außerdem werden an einzelnen Vulkanisaten übliche Eigenschaftsuntersuchungen durchgeführt, wie-z.B. Messungen des " compression set " (Druckverformungsrest ) nach DIN 53 517, der Zugfestigkeit und der Reißdehnung nach DIN 53 504 sowie der Shore-Härte nach DIN 53 505.
  • Beispiel 1 - 7 Ein durch radikalische Copolymerisation erhaltener Fluorelastomer-Latex vom pH-Wert 3,1, der 0,05 Gew.-% Ammoniumperfluoroctanoat und 22 Gew.-% eines Copolymerisates aus 21,7 Mol Vo HFP und 78,3 Mol % VF2 ( q red einer 0,5-proz. Lösung in Aceton bei 30°C: 145 ml/g ) enthält, wird in einem Schnellmischer mit den angegebenen Mengen Vernetzer und Beschleuniger, jeweils in Methanol gelöst, unter kräftiger Durchmischung gefällt. Falls die Fällung nicht ganz vollständig ist, wird so lange 10-proz. wäßrige MgCl2-Lösung zugegeben, bis die Flotte klar ist. Dann wird das Koagulat abgesiebt, mit wenig entsalztem Wasser oberflächlich abgewaschen, abgepreßt und 5 Minuten auf einer Laborwalze bei 1000 getrocknet.
  • 200 g des so erhaltenen Walzfelles werden mit 60 g Ruß ( mittlerer Yhexmairuß ( MU-Ruß )), 6 g eines im Handel unter der Bezeichnung " Maglite D " der Fa. Merck und Co. erhältlichen Magnesiumoxids, 12 g Calciumhydroxid und 2 g niedermolekularem Polyäthylenwachs 15 Minuten auf einer mit Wasser gekühlten Walze gemischt. Aus diesem Walzfell werden Vulkanisate ( Platten ) von 6mm und 1 mm Dicke hergestellt durch 15-minütiges Pressen bei 180°C und einem Druck von 500 kp/cm2 in einer geeigneten, verchromten Preßform. Anschließend werden die Proben in einem Wärmeschrank innerhalb von 5 Stdn. von 100 auf 230°C allmählich aufgeheizt und 24 Stdn. bei 230°C getempert. Der compression set ( bei konstanter Verformung ) nach DIN 53 517 wird an Probekörpern von 6 mm Dicke bei einer Temperatur von 2000C und einer Zeit von 70 Stdn. gemessen. Zugfestigkeit und Reißdehnung werden nach DIN 53 504 an 1mm dicken Formkörpern gemessen ( Normstab S 1 ). Die Tabelle 1 fasst die Beispiel 1 - 7 zusammen.
  • Beispiel 8 - 10 Ein durch radikalische Copolymerisation erhaltener Fluorelastomer-Latex vom pH-Wert 3,0, der 0,05 Gew.-% AmmoniumperfluoP-octanoat und 19 Gew.-% eines Copolymerisats aus 21,0 Mol % HFP und 79,0 Mol C1,o VF2 ( 4 red einer 0,5-proz. Lösung in Aceton, bei 3000 gemessen: 240 ml/g) enthält, wird wie in Beispielen 1-7 mit den angegebenen Mengen Vernetzer und Beschleuniger gefällt. Das auf der Walze wie in Beispielen 1-7 getrocknete Material wird wie dort mit den Zuschlägen gemischt und vernetzt. Die Tabelle 2 fasst die Beispiele 8 - 10 zusammen.
  • Beispiel 11 - 12 Der in Beispiel 8 - 10 beschriebene Fluorelastomer-Latex wird im Schnellmischer mit den angegebenen Mengen Vulkanisationsbeschleuniger gefällt und wie dort beschrieben getrocknet.
  • 200 g des so erhaltenen Walzfelles werden mit 60 g Ruß, 6 g Magnesiumoxid, 12 g Calciumhydroxid, 2 g niedermolekularem Polyäthylenwachs und der angegebenen Menge Vernetzer wie in Beispiel 1 - 7 gemischt und wie dort vulkanisiert. Die Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse.
  • Beispiel 13 - 14 ( Vergleichsbeispiele zu den Beispielen 1 -Ein Fluorelastomer Latex wie in Beispiel 1 - 7 wird in einem Schnelimischer so lange mit wäßriger MgCl2-Lösung versetzt, bis die Koagulation beendet ist. Das Koagulat wird abgesiebt, gründlich mit entsalztem Wasser gewaschen und im Frischlufttrockenschrank bei 70°C getrocknet.
  • 200 g trockenes Fluorelastomer wird mit 50 g Ruß, 6 g Magnesiumoxid, 12 g Calciumhydroxid, 2 g niedermolekularem Polyäthylen und der in Tabelle 4 genannten Menge an Beschleuniger und Vernetzer auf einer mit Wasser gekühlten Walze gemischt ( 15 Minuten ) und genau wie in Beispiel 1 - 7 vulkanisiert.
  • Erläuterung der in Tabelle 1 bis 4 benutzten Abkürzungen: Benzyl-Phe3P+Cl = Benzyl-triphenylphosphoniumchlorid + -3 Cl = Methyl-trioctylammoniumchlorid Et-cHex2N = Äthyldicyclohexylamin Allyl-Phe3P+Cl = Allyltriphenylphosphoniumchlorid cHex2NH = Dicyclohexylamin Bu4N+J =Tetrabutylammoniumjodid Tabelle 1: Beispiele 1 - 7
    Beisp. Vernetzer (g*) Beschleuniger (g*) Nachfällung Beurteilung des Shore A compression Zugfestigkeit
    mit MgCl2 Vulkanisates set (%) (kp/cm²)/
    (Preßplatte) Reißdehnung (%)
    +
    1 Bisphenol A (2,1) Benzyl-phe3 PCl- (0,3) - einwandfrei 72 29 120/275
    +
    2 Bisphenol S (3,0) Me-Oct3 NCl- + " 70 40 125/390
    3 Bisphenol AF(2,35) Et-Hex2N (2,1) - " 74 30
    4 Bisphenol AF (2,7) Allyl-Phe3P+Cl- (0,5) - " 73,5 16 135/215
    5 p,p'-Bisphenol (1,6)** cHex2NH ** (1,8) - etwas weich, sonst 73 35
    einwandfrei
    6 p,p'-Bisphenol (1,6) Benzyl-Phe3 P+Cl- (0,5) - einwandfrei 72 13 130/190
    7 Phenolphtalein (3,2) Me-Oct3N+Cl- (0,5) + " 78 13
    * bezogen auf 100 g wasserfreies Elastomer ** Vernetzer und Beschleuniger werden in getrennten Lösungen zugegeben.
  • Tabelle 2: Beispiele 8 - 10
    Beisp. Vernetzer (g*) Beschleuniger (g*) Nachfällung Beurteilung des Shore A compression Zugfestigkeit (kp/cm²)/
    mit MgCl2 Vulkanisates (Preß- set (%) Reißdehnung (%)
    platte)
    1 Bisphenol A (2,1) Me-Oct3N+Cl- (0,5) + einwandfrei 75,5 19 130/225
    2 p.p'-Bisphenol (1,6) Me-Oct3N+Cl- (0,1) - " 69 15 160/225
    (Allyl-Phe3P+Cl- (0,4)
    3 2,4-Dixydroxy Me-Oct3 N+Cl- (0,5) + " 74,5 22 150/205
    benzophenon (1,9)
    * bezogen auf 100 g wasserfreies Elastomer Tabelle 3 : Beispiele 11 - 12
    Beisp. Beschleuniger (g*) Vernetzer (g/100g Elastomer) Beurteilung des Shore A compression Zugfestigkeit (kp/cm²)/
    zugemischt Vulkanisates set (%) Reißdehnung (%)
    (Preßplatte)
    11 Bu4N+J- (0,5) Hydrochinon (1,0) einwandfrei 74 16 135 / 170
    12 Allyl-Phe3 P+Cl- 4,4'-Dihydroxybenzophenon (1,3) " 72,3 11 180 / 225
    * bezogen auf 100 g wasserfreies Elastomer Tabelle 4 : Beispiele 13 - 14 (Vergleichsbeispiele)
    Beisp. Vergleichsbeispiel Vernetzer (g/100 g Elastomer) Beschleuniger (g/100g Beurteilung des Vulkani- Shore A compression Zugfestigkeit
    zu Beispiel zugemischt Elastomer) zugemischt sates (Preßplatte) set ( % ) (kp/cm²)Reißdehnung
    (Preßplatte) ( % )
    13 1 Bisphenol A (2,1) Benzyl-Phe3 P+Cl- (0,3) Schwache Vernetzung können nicht gemessen werden
    pickelig
    14 2 Bisphenol S (3,0) Me-Oct3 N+Cl- nicht vernetzt " " " "
    * im Verhältnis 1 : 1 an Kielsäure (Aerosil) adsorbiert

Claims (6)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Koagulierung eines in einem wässrigen Medium dispergierten Fluorelastomeren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Foagulierung im sauren Medium unter Verwendung einer als Vulkanisationsbeschleuniger wirkenden organischen Base oder deren Salze durchführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Koagulierung unter Mitverwendung einer als Vulkanisator wirkenden in Wasser schwer löslichen einkernigen oder mehrkernigen aromatischen Polyhydroxserbindung durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die organische Base in einer Menge von 0,2 bis 20 m Mol, bezogen auf 100 g wasserfreies Elastomeres einsetzt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyhydromyverbindung in einer Menge von 5 bis 15 m Mol eingesetzt wird, bezogen auf 100 g wasserfreies Elastomeres.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Basen sekundäre oder tertiäre aliphatische oder cycloaliphatische oder heterocyclische oder araliphastische monofunktionelle Amine oder deren Salze mit einem Siedepunkt größer als 15000, quartäre aliphatische oder cycloaliphatische oder araliphatische oder hetero cyclische Ammoniumverbindunger oder quartäre aliphatische oder cycloaliphatische oder araliphatische Phosphoniumverbindungen oder deren Gemische zugesetzt werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyhydroxyverbirdungen mehrkernige aromatische Dihydroxyverbindungen eingesetzt werden.
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