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Eartoffellegemaschine mit '£ransporteinrichtung im Vorratsbehälter
Die Erfindung betrifft Kartoffellegemaschinen mit einem oder mehreren mit Schöpforganen
besetzten Schöpfwerken, mit einem im Bereich der Schöpforgane trichterförmig ausgebildeten
Füllraum und einem Vorratsbehälter, dessen sich in den Füllraum erstreckender Boden
eine aus parallel angeordneten Förderelementen bestehende Transporteinrichtung aufweist,
die mit dem Antrieb des Schöpfwerkes in Wirkungsverbindung steht.
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Es sind Legemaschinen dieser Art zum Legen vorgekeimter Kartoffeln
bekannt, wobei die Transporteinrichtung der Aufgabe dienen soll, die Kartoffeln
den Schöpforganen möglichst gleichmäßig zuzuführen, damit im trichterförmigen Teil
des Büllraumes, in dem sich die häufigsten Keimbrüche ereignen, stets nur wenige
Kartoffeln für möglichst kurze Zeit vorhanden sein sollen. Bei diesen bekannten
Maschinen gelangen die Kartoffeln aus dem Vorratsbehälter durch eine in dessen Vorderwand
befindliche Durchlaßöffnung in den Büllraum und lagern sich dort ihrem Schüttwinkel
entsprechend auf die Förderfläche der Transporteinrichtung. Diese Kartoffelmenge
breitet sich bei der Weiterbewegung im Büllraum mehr und mehr aus, wodurch zwischen
den einzelnen Kartoffeln und den Kartoffelgruppen Abstände und Lücken entstehen.
Dadurch wird die Ausbildung einer gleichmäßigen Kartoffelschicht verhindert. Um
ein Abreißen der Eartoffelzufuhr mit Sicherheit auszuschließen, ist man daher genötigt,
im trichterförmigen Teil des Füllraums eine erheblich größere Anzahl Knollen zu
versammeln, als im Hinblick auf den Keimbruch zulässig wäre. Das Landmaschineninstitut
Wageningen stellt in der Publikation Nr. 105 fest, daß bei den Maschinen dieser
Art mindestens 70 Knollen im trichterförmigen Raum
vorhanden sein
müssen. Dadurch tritt ein erheblicher Keine bruchanteil auf, so daß sich diese bekannten
Maschinen zum Legen von vorgekeimten Kartoffeln nur unwesentlich besser eignen als
Legemaschinen ohne derartige Transporteinrichtungen.
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Eine weitere Schwierigkeit der Legemaschinen eingangs beschriebener
Art besteht darin, die den Schöpforganen zugeführte Kartoffelmenge der jeweiligen
Knollengröße anzupassen. Es ist bekannt, die regelung dadurch vorzunehmen, daß man
die zum Füllraum führende Durchlaßöffnung verkleinert oder vergrößert.
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Da Kartoffeln aber dazu neigen, sich vor verhältnismäßig engen Öffnungen
aufzubauen, erfolgt der Kartoffelfluß durch die Durchlaßöffnung nicht kontinuierlich,
sondern mehr oder minder in unbestimmten Schüben. Eine hinreichend gleichmäßige
regelung der Knollenzufuhr ist auf diesem Wege nicht erreichbar. Es ist weiterhin
bekannt, die Knollenzufuhr dadurch zu regeln, daß man die Arbeitsgeschwindigkeit
der '2ransporteinrichtungmittels eines Stufengetriebes verändert. Diese Maßnahme
wirkt sich jedoch nur allmählich aus; man ist bei dieser Regelungsart praktisch
darauf angewiesen, den Schöpfvorganglängere Zeit zu überwachen und im trichterförmigen
Teil des Füllraumes zur Vermeidung leerbleibender Schöpforgane eine erheblich größere
Anzahl Kartoffeln zuzulassen, als wegen des Keimbruches erwünscht wäre.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, die genannten Nachteile
der bekannten Legemaschinen dieser Art zu vermeiden, den Keimbruchanteil vorgekeimter
Kartoffeln auf ein Mindestmaß dadurch zurückzuführen, daß die Kartoffeln den Schöpforganen
in einem zusammenhängenden gleichmäßigen Fluß zugeführt werden, und eine schnellwirkende,
zuverlässige Regelung der Kartoffeln zufuhr zu erreichen.
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Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß zwischen den Förderelementen
der Transporteinrichtung Roststäbe heb- und senkbar angeordnet und derart einstellbar
sind, daß sie die von der Transport einrichtung gebildete Förderfläche nach vorn
rampenartig ansteigend um ein bestimmtes Maß überragen. Die
UX Erfindung
sieht weiterhin vor, daß die fransporteinrichtung in an sich bekannter Weise aus
nebeneinander angeordneten Riementrieben besteht, zwischen denen die Roststäbe schwenkbar
angeordnet und mittels einer Stellvorrichtung gemeinsam einstellbar sind.
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Bei Durchführung der vorgeschlagenen Ivlaßnahme erstreckt sich die
Förderwirkung der Transporteinrichtung auf den Bereich, in welchem die Roststäbe
sich unterhalb der Förderfläche befinden.
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Die Kartoffeln unmittelbar hinter der Durchlaßöffnung werden mit sich
vermindernder Förderkraft nach vorn transportiert und durch die von hinten nachdrängenden
Knollen auf die rampenartig über die Förderfläche ansteigenden Roststäbe geschoben
und erfahren dadurch eine Bremswirkung. Die im Füllraum befindlichen Kartoffeln
rücken dadurch zusammen und bilden eine einheitliche Schicht, bei der Bücken oder
Abstände zwischen den einzelnen Kartoffeln oder Kartoffelgruppen völlig vermieden
sind. Die gleichmäßige dünne Kartoffelschicht wird über die Rampe hinweggeschoben.
Es halten sich im trichterförmigen Teil stets nur wenige Knollen für kurze Zeit
auf; der Keimbruchanteil ist entsprechend gering.
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Die Anpassung der Fördermenge an die Knollengröße erfolgt dadurch,
daß die Rampenhöhe mittels einer einfachen Stellvorrichtung höher oder niedriger
eingestellt wird. Diese Regelung wirkt sofort und ist vom Bedienungsmann momentan
überschaubar.
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Weiterhin besteht der Vorteil, daß dem Füllraum stets nur so viel
Kartoffeln entnommen werden, wie über die Rampe gelangen; es findet also in gewissem
Maße eine Selbstregelung des Kartoffelnachschubes statt.
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Da sich die bremsende und zusammenschiebende Wirkung der Roststäbe
im Füllraum vollzieht, wird weiterhin vorgeschlagen, die Roststäbe nur im vorderen
Teil der Transporteinrichtung anzuordnen und den dahinterliegenden Teil der Förderfläche
derart abzudecken, daß keine Kartoffeln zwischen die Riementriebe gelangen können.
Die Abdeckung kann durch zwischen die Förderelemente eingefügte Füllstäbe oder durch
ein unter die Riemen geschobenes Abdeckblech erfolgen.
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Die geschilderte Wirkung der Roststäbe setzt voraus, daß die Transporteinrichtung
in der Lage ist, die Kartoffeln kräftig vorzuschieben, ohne daß sie auf den Förderelementen
rutschen.
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Verwendet man Riementriebe, so erweist es sich vorteilhaft, die Riemen
schrittweise anzutreiben, weil dann zwischen den Riemen und den Kartoffeln die Verhältnisse
der ruhenden und der bewegten Reibung ständig wechseln. Die Erfindung sieht deshalb
weiterhin vor, zwischen dem Schöpfwerk und der Transporteinrichtung ein an sich
bekanntes Schrittschaltwerk anzuordnen derart, daß der Antrieb der Transporteinrichtung
schrittweise erfolgt. Wenn als Förderelemente von einer gemeinsamen Triebwelle angetriebene
Riementriebe verwendet werden, wird weiterhin vorgeschlagen, auf der Triebwelle
eine mittels eines Eurbeltrieb es in schwingende Bewegung versetzte tberholkupplung
anzuordnen, welche die Riemen schrittweise antreibt.
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Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Legemaschine mit vier
nebeneinander angeordneten Schöpfwerken ist zeichnerisch dargestellt: Figur 1 zeigt
einen Längsschnitt durch die Legemaschine.
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Figur 2 zeigt die Legemaschine in perspektivischer Darstellung, wobei
der Vorratsbehälter zeichnerisch fortgelassen wurde. Einer der Roststäbe ist zur
Verdeutlichung hochgeschwenkt.
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Am Rahmen 1 der Legemaschine sind nebeneinander vier Schöpfwerke 2
angeordnet, deren jedes aus einer umlaufenden Schöpfkette besteht, die in gleichen
Abständen mit den Schöpfbechern 3 besetzt ist. Am Rahmen 1 sind die mit Keilnuten
versehenen Walzen 4 und 5 gelagert. In den Keilnuten führen sich die Keilriemen
6; die vordere Walze 4 dient als Aetriebswalze. Die Keilriemen bilden den Boden
des auf dem Rahmen 1 befestigten Vorratsbehälters 7. Die im Vorratsbehälter befindlichen
Eartoffeln liegen auf den Keilriemen 6 auf, so daß deren Oberfläche als Förderfläche
8 wirksam ist. Der Vorratsbehälter 7 besitzt in seiner vorderen Wand die Durchlaßöffnung
9, durch welche die Kartoffeln in den Füllraum 10 gelangen und dort ihrem Schüttwinkel
gemäß
auf der Förderfläche 8 aufruhen.
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Am Rahmen 1 ist vor der hinteren Walze 5 ein Querstab 11 befestigt,
an welchem die Roststäbe 12 schwenkbar angelenkt sind.
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Zwischen je zwei Keilriemen ist ein Roststab angeordnet. Die vorderen
freien Enden der Roststäbe 12 reichen bis in die unmittelbare Nähe der Antriebswalze
4. Die Roststäbe 12 ruhen auf den Nocken 13 der Querwelle 14, an welcher der Stellhebel
15 befestigt ist. Die Querwelle 14 ist im Rahmen 1 drehbar gelagert. Der Stellhebel
15 kann von Hand betätigt werden. Durch Schwenken des Stellhebels 15 werden die
Roststäbe 12 gemeinsam angehoben oder gesenkt.
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Die vor der Durchlaßöffnung 9 befindlichen Kartoffeln werden von den
Keilriemen 6 in Richtung der Schöpfwerke transportiert.
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Die Keilriemen 6 üben eine Förderwirkung nur in dem Bereich aus, in
welchem ihre Förderfläche 8 die Roststäbe 12 überragt. In dem davorliegenden Bereich,
in welchem die Roststäbe die Förderfläche 8 überragen, werden die Kartoffeln durch
die von hinten nachdrängenden Knollen weitergeschoben und ordnen sich zu einer Schicht,
die weder Lücken noch merkliche Zwischenräume aufweist.
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Die Kartoffeln dieser Kartoffelschicht gelangen über die Vorderenden
der Roststäbe 12 hinweg in den trichterförmigen Teil 16 des Füllraumes 10 und werden
dort von den Schöpfbechern 3 aufgenommen.
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Wenn der Bedienungsmann den Stellhebel 15 in Pfeilrichtung schwenkt,
werden die Roststäbe 12 über die Förderfläche 8 angehoben; dabei verkürzt sich der
Bereich, innerhalb dessen die Kartoffeln den Keilriemen 6 unmittelbar aufliegen
und von ihnen bewegt werden. Gleichzeitig erhöht sich die von den Roststäben gebildete
rampenartige Bremsfläche. Die Schwenkung des Stellhebels 15 ermöglicht dadurch eine
rasche Regelung des Kartoffelflusses und bewirkt die Ausbildung einer lückenlosen
gleichmäßigen Kartoffelschicht.
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Auf der Welle 17 der Antriebswalze 4 ist außerhalb der Riementriebe
und Roststäbe seitlich die überholkupplung18 gelagert,
deren Gehäuse
mit einem Hebelarm 19 versehen ist.
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Die Schöpfwerke 3 werden in allgemein bekannter weise durch ein in
der Zeichnung nicht dargestelltes Bodenrad angetrieben, welches die obere Umlenkwelle
20 der Schöpfwerke in Umdrehungen versetzt. Auf der Umlenkwelle 20 sitzt seitlich
der kurbelarm 21, der durch die Kurbelstange 22 mit dem Hebelarm 19 verbunden ist.
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Dieser kurbeltrieb setzt den Hebelarm 19 in schwingende Bewegung derart,
daß die Überholkupplung 18 bei jeder Scnawingung die Welle 17 um einen bestimmten
Schwenkwinkel mitnimmt, und die Keilriemen schrittweise vorwärtsgetrieben werden.
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(Bei der Anmeldung haben zum Stande der Technik das deutsche Gebrauchsmuster
1 900 034 und die deutsche Patentanmeldung P 23 17 036.? vorgelegen.)