DE2430428C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Rohres aus Quarzglas oder Quarzgut mit engen Durchmessertoleranzen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Rohres aus Quarzglas oder Quarzgut mit engen DurchmessertoleranzenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B23/00—Re-forming shaped glass
- C03B23/04—Re-forming tubes or rods
- C03B23/047—Re-forming tubes or rods by drawing
Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Rohrs aus Quarzglas oder Quarzgut
durch Ausziehen eines hohlzyiindrischen Rohlings, bei dem der Rohling im Ziehbereich erhitzt, im Inneren ein
Gasüberdruck aufrechterhalten und während des Ziehens gedreht wird, und auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Aus der deutschen Patentschrift 7 42 008 ist ein Verfahren zur Herstellung von Glaskörpern mit abschnittsweise
nach Vorschrift wechselndem, genau vorgeschriebenem Durchmesser aus Glasröhren bekannt.
Ausgangspunkt bildet ein Glasrohr vorgegebener Lange. Dieses Glasrohr wird auf der umzuformenden
Strecke bis zum Erweichen erhitzt und dann durch eine dem zu erzeugenden Durchmesser entsprechende Lehre
gezogen. Die ganze durchzuziehende Strecke kann dabei nach Maßgabe des Durchziehens erhitzt werden,
das bei Verwendung eines einseitig wirkenden Brenners unter Drehung des Glasrohres ausgeführt wird,
wobei zweckmäßigerweise die Lehre mit gleicher Winkelgeschwindigkeit gedreht wird. Beim Hindurchziehen
des erweichten Glasrohres durch die Lehre wird das Rohr gegen die Lehre geblasen, wodurch ein genaues
Anliegen des Rohres an die Lehre bewirkt wird. Damit das Glasrohr unmittelbar nach dem Durchtritt
durch die Lehre erstarrt, ist entweder eine Kühldüse vorgesehen oder die Lehre selbst ist mit Kühlkanälen 6S
zum Hindurchleiten eines Kühlmittels versehen.
Bekannt ist aus der deutschen Patentanmeldung B 17 145, bekanntgemacht am 9. Juli 1953, ein Verfahren
zur Herstellung von Formstücken vergleichsweise großen Querschnitts aus geschmolzener Kieselsäure. Hierbei
wird kristalline Kieselsäure laufend durch einen eine Schmelzzone aufweisenden Kanal hindurchgeführt
und zu einem Strang vom Querschnitt des zu erzeugenden Profils geschmolzen. Der Strang wird nach Verlassen
des Kanals in entsprechende Abschnitte zerlegt Der Transport von Rohstoff und Schmelze kann durch
einen horizontal angeordneten Kanal erfolgen. Nach diesem Verfahren lassen sich beliebige Voll- oder
Hohlprofile herstellen. Im letzten Abschnitt des Kanals,
solange der Schmelzung noch hinreichend plastisch ist,
können Verformungen in ähnlicher Weise vorgenommen werden, wie dies durch das Mundstück einer
Strangpresse erfolgt. Der den Kanal verlassende Strang kann, sofern er sich noch in plastischem Zustand
befindet, auch einer weiteren Verformung, beispielsweise durch Walzen, Pressen od. dgl., unterzogen werden.
Schließlich ist es auch bekannt, Quarzglasrohre in der Weise nachzukalibrieren, daß abgelängte Rohre in
eine separate Nachziehmaschine eingespannt, zonenweise bis zum Plastischwerden erwärmt und sich dabei
um ihre Längsachse drehend gegen eine Graphitplatte aufgeblasen werden, deren Abstand von der Rohrlängsachse
der Hälfte des vorbestimmten Außendurchmessers entspricht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung
von Rohren aus Quarzglas oder Quarzgut mit außerordentlich kleinen Toleranzen bezüglich ihres
Außendurchmessers so zu verbessern, daß die Nachkalibrierung wegfällt.
Gelöst wird diese Aufgabe für ein Verfahren der eingangs
charakterisierten Art erfindungsgemäß dadurch, daß das den Ziehbereich verlassende, noch plastische
Rohr unmittelbar durch wenigstens zwei Graphitplatten kalibriert wird. Dabei hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, das Rohr vor dem Passieren der Graphitplatten auf einen Außendurchmesser zu blasen, der
größer ist als der vorbestimmte Rohraußendurchmesser. Um eine möglichst baldige Abkühlung des
Quarzes bis zum Erstarren zu bewirken, werden die Graphitplatten während des Kalibrierens des Rohrs
zweckmäßigerweise gekühlt. Dies hat noch den Vorteil, daß keine Graphitspuren sich auf der Außenfläche des
Rohrs ablagern, die sich bei der späteren Verwendung des Rohrs nachteilig bemerkbar machen. Erst durch die
Begrenzung mittels Graphitplatten und Aufblasen des noch plastischen Rohrs unmittelbar nach dem Abziehen
gelingt es, Rohre mit genauem Außendurchmesser herzustellen. Die Durchmesserschwankungen beim
Ziehprozeß ohne Graphitplatten sind sehr beträchtlich, und sie bedingen ein Nachkalibrieren auf separaten
Ziehbänken, was sehr aufwendig und kostenintensiv ist.
Das Rohr wird zwischen den Graphitplatten tangierend hindurchgeführt, wodurch ein Ankleben des erkaltenden,
sich drehenden Rohrs vermieden wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt den Vorteil, daß das Kalibrieren sich unmittelbar an den Ziehprozeß
anschließt und erst danach das schon kalibrierte Rohr auf die gewünschte Länge abgeschnitten wird.
Zusätzliche Aufheizung bis zum Plastischwerden, wie das bei bekannten Verfahren zum Nachkalibrieren von
bereits abgelängten Rohren der Fall ist, entfällt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, das sich also durch seine
Energieersparnis auszeichnet. Auch zusätzliche Arbeitsgänge, wie das Einspannen von abgelängten
Rohren, entfallen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfah-
ren lassen sich leicht Außendurchmessertoleranzen von
0,2 bis 03 mm erzielen, selbst für Rohrlängen, die mehr
als 20 mm betragen. Durch die Verwendung ebener Graphitplatten als Kalibrierwerkztüge entstehen auch
keine hohen Werkzeugkosten, die das Verfahren belasten würden. Die Graphitplatten können sogar während
des Ziehens des Rohrs auf jeden gewünschten Abstand voneinander eingestellt werden, so daß für verschiedene
Außendurchmesser von Rohren ohne großen Arbeitsaufwand das Kalibrieren jederzeit unmittelbar
an das Rohrziehen angeschlossen werden kann.
In der Figur ist sctiematisch eine Aufsicht, teilweise
im Schnitt, einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt, an Hand der seine Durchführung erläutert wird.
Die Bezugsziffer 11 ist einem Heizrohr zugeordnet, das mit elektrischer Energie gespeist wird. In dieses
Heizrohr wird ein horizontal angeordneter Hohlzylinder 2 aus Quarzglas mittels einer als Blockschema
dargestellten Vorschubeinrichtung 3 kontinuierlich, wie durch den Pfeil 4 angedeutet, hineingeschoben. Die
Vorschubeinrichtung enthält zusätzlich noch eine Einrichtung zum Drehen des Hohlzylinders 2 während seines
Vorschubs in das Heizrohr, was durch den Pfeil 5 angedeutet wird. Im Heizrohr wird das laufend zugeführte
Quarzglas auf eine so hohe Temperatur erhitzt, daß es zu einem Rohr 6 ausgezogen werden kann. Zum
Ausziehen wird eine als Blockschema dargestellte Zieheinrichtung 7 verwendet, die das Rohr 6 in Richtung
des Pfeils 8 zieht. Die Zieheinrichtung 7 enthält ebenfalls wie die Vorschubeinrichtung eine Einrichtung zum
Drehen des Rohrs 6 während des Ziehvorganges, was durch den Pfeil 9 angedeutet wird. Mit der Bezugsziffer
10 ist gestrichelt der Ziehbereich eingezeichnet, also derjenige Bereich, in dem der Hohlzylinder 2 zum Rohr
6 ausgezogen wird. Während des Ziehvorganges wird über die Leitung 11 ein inertes gasförmiges Medium,
wie Formiergas, zugeführt, um einen Oberdruck im Innern
von Hohlzylinder und Rohr aufrechtzuerhalten. Jedes den gestrichelt dargestellten Ziehbereich 10 verlassende,
noch plastische Rohrteilstück wird unmittelbar anschließend zwischen den beiden einander gegenüberliegenden
Graphitplatten 12, J.3 hindurchgeführt. Jede Graphitplatte ist an einer Metallplatte 14, 15 angeordnet,
die während des Kalibrierens von einem
ίο Kühlmittel, wie Wasser, durchströmt wird. Der oben
erwähnte Überdruck wird so hoch gewählt, daß einerseits der Außendurchmesser jedes vom Hohlzylinder 2
abgezogenen Rohrteilstücks vor dem Passieren der Graphitplatten, wie bei 16 angedeutet, größer ist als
der vorbestimmte Außendurchmesser des Rohrs 6 nach Passieren der Graphitplatten, und andererseits das
Rohr gegen die Graphitplatten von innen her geblasen wird. Die Graphitplatten 12, 13 sind auf der dem
Quarzglasrohr 6 zugekehrten Seite eben ausgebildet, so daß jedes Rohrteilstück zwischen diesen Platten während
des Kalibrierens tangierend berührend hindurchgeführt wird. Die Graphitplatten sind in einem solchen
Abstand voneinander angeordnet, der dem vorbestimmten Außendurchmesser des Rohrs 6 entspricht.
Wie aus der Figur ersichtlich, ist die eine der Graphitplatten, beispielsweise die Platte 12, in Ziehrichtung
(Pfeil 8) gesehen länger als die Graphitplatte 13. Diese längere Ausbildung der Graphitplatte 12 hat den Vorteil,
daß damit die Achse des Rohrs 6 in der Vertikalebene festgelegt wird. Durch Rotation um die eigene
Achse und die horizontale Zugkraft ist die Rohrachse auch in der Horizontalebene festgelegt. Auf diese Weise
erhält man gerade Rohre. Selbst Materialinhomogenitäten im Rohmaterial können die Formgebung
der Rohrachse und das Einhalten des Außendurchmessers nicht beeinflussen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines Rohres aus Quarzglas oder Quarzgut durch Ausziehen eines
hohlzylindrischen Rohlings bei dem der Rohling im Ziehbereich erhitzt, im Inneren ein Gasüberdruck
aufrechterhalten und während des Ziehens gedreht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
den Ziehbereich verlassende, noch plastische Rohr unmittelbar durch Graphitplatten kalibriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Graphitplatten gekühlt werden.
3 Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2 mit einer Heizquelle
zum Erhitzen eines einem Ziehbereich zugeführten hohlzylindrischen Rohlings aus Quarzglas
oder Quarzgut auf Ziehtemperatur, dadurch gekennzeichnet, daß jede Graphitplatte (12, 13) auf
einer von einem Kühlmittel durchströmbaren Metallplatte (14,15) angeordnet ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Graphitplatten (12, 13) auf der
dem Quarzglasrohr zugekehrten Seite eben sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Graphitplatten
(12, 13) vorgesehen sind, wobei die Abmessung einer Graphitplatte (12), in Ziehrichtung gesehen,
größer ist als die entsprechende Abmessung der ihr gegenüberliegend angeordneten Graphitplatte (13).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Graphitplatten
(13, 14) in ihrem Abstand voneinander verstellbar sind.
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