-
Endlose Verbindung von mehrlagigen Trockenfilzen- und Sieben.
-
Die Erfindung betrifft eine endlose Verbindung von mehrlagigen Trockenfilzen-
und Sieben für die Papier- und Zellstofindustrie bei d.er die Kettfäden zur Schlaufenbindung
an der Stoßstelle beider Enden von den Schußfäden befreit sind, nach Patent 1 251
105.
-
Die Stoßstelle bekannter Verbindungen bestehen aus zwei Nahtbereichen,
die in einem Abstand von der ursprünglichen Gewebeendkante eine von den Schußfäden
befreite Kettfadenzone aufweisen, welche durch Zurücklegen der durchgewebten ursprünglichen
Gewebeendstücke um 180° und Befestigen am ebenfalls durchgewebten Gewebeband, Kettfadenschlaufen
bilden und welche Spiralen mit, oder ohne Gelenkbolzen gelenkig umschlingen und
die Spiralen bei der Endteile kammaritge ineinandergreifen und durch einen gemeinsamen
Mittelgelenkbolzen verbunden sind.
-
die beiden Nahtbereiche, welche in ihrer Länge von ca zweimal 40-70
mm in Laufrichtung des Gewebes im wesentlichen bestimmt sind durch ihre Länge der
zurückgeschlagenen jeweiligen Gewebeendstücke, haben zwei übereinanderliegende durchgewebte
Gewebeflächen, bestehend aus Gewebeendteil uiid em diesen zugeordneten Gewebeband,
die jeweils durch eine Nähverbindung zueinander in £.:ositicn gehalten werden. Die
Länge der Kettfaden-Zone, welche später die I.ettfadenschlaufen ergeben,versuchte
man möglichst klein zu halten, dadurch, daß man die, die Kettfadengasse begrenzenden,
Schußfäden des Gewebebandes und des Gewebeendteiles möglichst dicht an die ließ
eingeschlossene Spirale anschließen, um die Gleichmässigkeit der Durchwebung nicht
zu verändern. Die Länge der Kettfadenzone wird bestimmt durch der Durchmesser der
Kopfbögen der Spirale, der Gelenkbolzen und der Kettfadendichte. Die Anordnung der
Spirale liegt etwa mittig in der von den
Schußfäden befreiten Kettfadenzone.
Der Nahtbereich ist somit aufgegliedert in dern durchgewebten Gewebeendteil, der
Kettfadengasse ohne Schuß für Schlaufverbindung und dem durchgewebten Gewebeband,
welchem ein jeweiliges Gewebeendteil zugeordnet ist.
-
Durch die übereinanderliegenden Gewebeflächen, bestehend aus Gewebeband
und Gewebeendstück im Nachtbereich, auf welche sich die Erfindung bezeiht, ergeben
sich an dieser Dick- und Steifstelle eine stark verringerte Flexibilität und Bewegungsanpassung
gegenüber dem Gesamtgewebe außerhalb des Nahtbereiches. Daraus wiederum kommen weitere
Nachteile, Wurffalten, Gewebespannungsdifferenz über die Querrichtung des Gewebes,
verstärkte Druckmarkierung auf das Papierblatt, hoher Abrieb und kraftaufwand beim
Umlenkung um Leitwalzen oder heissen Zylindern, insbesondere wenn die Schußfäden
des Gewebes iuil damit auch die gesaugte Nahtstelle nicht mehr im exakten rechten
Winkel zur Laufrichtung stehen. Die Naht läuft dann nicht mehr achsparallel aui
die Leitwalzen auf, sondern windet sich schraubenlinienförmig um die Leitwalze,
bezw. Zylinder, sodaß starke Torsions-und Qaerzugkräfte auf die Nahtstelle einwirken.
Hinzu kommt, daß die schlagartige Erhöhung die durch din doppelten Gewebeflächenteile
im Nahtbereich entstehen, eine schlagartige Erhöhung der Gewebespannung zur Folge
hat, welche das Gewebe und die Ncüiverbindung der Nahtstelle frühzeitig zerstören.
Je dicker, bezw. je mehrlagiger das Gewebe in seinem Querschnitt ist, umso mehr
wirkt sich dies negativ aus, wobei noch hinzukommt, daß die Übertragungskrafte immer
weiter aus der neutralen Zone verlagert werden.
-
So erreichen gerade die mehrlagigen Gewebe nicht ihre Endlaufzeit,
da die Naht viel früher zerstört ist.
-
Bei Umlenkungen des Nahtbereiches werden die Lettfäden, die in den
Gewebeflächen im äußeren Radius liegen,um vieles mehr auf Zug beansprucht, als die
Lrettfäden, die im inneren Radius liegen. Letztere erfahren eine totale Entspannung,
bezw. sogar Stauchung und heben die Gewebefläche dabei bogig ab. Sie sind zur Zugübertragung
nicht mehr genützt, sodaß bei Umlenkungen
immer nur ein Teil der
Kettfäden die Zuglast übernehemen und ständig wechselbelastet sind. Die überspannten
Kettfäden des Außenradius drücken über den in ihnen eingebundenen Schuß in die neutrale
Ebene und erzeugen einen sich fortpflanzenden Druck auf die papaierberührende Innenfläche
des inneren Radius, welcher noch verstärkt wird durch die dort bogig gestauchte
Fläche. Die Folge sind Rupfstellen, Stoffablagerungen und Markierungen.
-
Unter DP PS 1 255 999 ist bekannt Gewebeenden in Einzellagen zu weben
und nach Entfernung einer Gewebelage an diese Stelle ein, um lSo umgelegten Endteil
zuzuordnen. Damit ist in etwa die Dicke des Nachtbereiches im Verhältnis zum Gewebe
gleichgeblieben. Jedoch wurde damit gleicheltig die Zugübertragungskräfte der Kettfaden
um die Anzahl der Kettfäden vermindert, die der e-ntfernten Gewebelage zugeordnet
war, was eine erhebliche Schwächung der gesamten Nahtstelle bedeutete.
-
Die Nähverbindungslinie, welche die beiden Gewebeflächen verbindert,
ist praxismässig bei den großen Gewebebreiten und Dichten mehrlagiger Gewebe nicht
schußfadengerade fluchtend herzustellen, sie kreuzt vielmehr mehrmals die schußfäden.
Auch l-önnen für diesen Nähvorgang nur dicke Nähnadeln ist hochreißfesten Nähgarn
verwendet, die in der Senkrechten wie Nieten wirken und in der Schußrichtung als
zusätzliches Schußmaterial anzusehen sind. Beim Nähvorgang können die Garne des
Gewebes nicht ausweichen und werden von der Nälmadel teilweise mechanisch und thermisch
durch die große Reibungshitze beim Einstich der Nähnadel beschädigt. Beim Umlenken
jr Leitwalzen usw. verschieben sich die Gewebeflächen im Nahtbereich durch ihren
Differenzumfangs-Bereich und reiben so ständig an dem Nähgarn und an den Grenzflächen
beider Gewebeflächen. Je dicher bezw. mehrlagiger die Gewebe sind, umso größer wird
diese Reibung und umso weiter stehen die jeweiligen Nählinine des Ober und Unternähfadens
aus der neutralen Ebene auseinander, sodaß die -Scherwirsung auf den Nähfaden verstärkt,wird.
-
Entlang den Nählinien vollzieht sich die meiste Gelenkarbeit beim
Umlenken , sodaß :2ü:r die Kettfäden und der Nählinle bezw. seinem Baden eine zusätzliche
Wechselbiegebelastung aufkommt, während die nicht durch Nähung fixierten übereinanderliegenden
Gewebeflächen Flächenverschiebungen und Wölbungen zulassen und somit stark auf Abrieb
und Wechselspannungen belastet sind. Der Nähfaden selbst ragt erhaben über die Gewebeflächen,
insbesondere dort, wo er Schußfäden krenzen muß, sodaß er durch zusätzlichen Abrieb
schnell seine Funktion verliert und die gesamte Naht unbrauchbar wird, Bei mehrlagigen
Geweben haben nach dem Umlegen der Gewebeebdstärcke um 180° die Kettfadenschlaufen
verschiedene Längen, aufgrund ihrer unterschiedlichen Kreisbögen, entsprechend dem
jeweiligen rapportmässigen Austritt der Kettfäden aus der jeweiligen Gewebelage
und seinem Eintritt indie entsprechende Gewebelage. Die Kettfäden im Außenradius
müssen den gesamten Zug aufnehmen, während die Kettfäden des Innenradius keinen
Zug aufnehmen, sodaß ein eungleichmässige Zugverteilung auf die gesamte Kettfadenschlaufen
bezw.
-
Kettfadenbündel gegeben ist.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, auf einfache Weise eine
langlebige markierfrie Verbindung für mehrlagige Gewebe zu schaffen, die die vorab
behandelten Nachteile aufhebt und den gesamte Nahtbereich flexibler und weniger
anfällig auf Abriebs-Druck-Querzug- und Torsionskräfte macht, wobei ferner die Zugkräfte
auf alle Kettfäden gleichmässig verteilt sind und die Vernähung der Gewebe verbessert
wird.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei der Erfindung vorgesehen, daß im
Nahtbereich das Gewebeband, oder das Gewebeendstück, oder beide die normale Durchwebung
unterbrochen ist durch eine Zone, oder mehrere Zonen von durchgehenden Kettfäden,
die von mindestens einer SchuBlage befreit sind.
-
Bei einer zweiten Aufgabenlösung ist bei der Erfindung vorgesehen,
daß im Nahtbereich das Gewebeband, oder das Gewebeenstück, oder beide die normale
Durchwebung
unterbrochen ist durch eine Zone, oder mehrere Zonen von durchgehenden Kettfäden,
die in mindestens einer Schußlage mit dünneren Schußfäden verwebt sind.
-
Bei einer dritten Aufgabenlösung ist bei der Erfindung vorgesehen,
daß im Nahtbereich die Zonen des Gewebebandes mit durchgehenden Eettfäden ohne Schuß
oder dünnenrem Schuß deckungsgleich iibereinander angeordnet sind mit den analogen
Zonen des Gewebeendstückes und welche die Nählinien aufnehmen.
-
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Steifheit und Dicke
des Nahtbereiches vermindert wird ohne Schwächung der Anzahl der zugtragenden 3Elettfnden,
Durch die Schaffung von flexiblen Gelenkzonen, die wie Raupenglieder wiesen, wird
nicht nur die Flexibilität erhöht, sondern werden auch Pufferzonen geschaffen, die
Torsions-Schub-und Zugkräfte elastisch abfangen und Druckstauchungen der Nahtstelle
und Wölbungen der Gewebefläche vermeiden, die bei bekannten Verbindungen in Form
von Markierungen und schnellem Verschleiß der Nahtstelle auf--traten. Gleichz-eitig
werden die Flächenverschiebungen Nahtbereich bei Umlenkungen ausgeschaltet. Die
Haltbarkeit der Nähverbindung wird durch ihre geschützte Einbettung in die vom Schußfaden
befreite oder verminderte Kettzone und durch ihre. exakte fadengerade Linienführung
erhöht.
-
Durch die Erfindung wird es möglich, daß die im Geradelauf übereinanderliegenden
Kettfaden beim Umlenken um Leitwalzen oder dergleichen sich nebeneinander oralen
können und damit eine gleichmässige Zugverteilung auf alle Kettfäden ermöglicht
und Materialstauchungen und Materialdehnungen, die jede Flexibilität, bezw. Gelenkigkeit
behindern, ausgeschaltet werden.
-
Das Gewebeendteil kann Kürzer gehalten werden, dadurch wird die Nahtverbindung
flexibler und der Spannungsdruckanstieg an Umlenkeinrichtungen und im Gewebe wird
verldeincrt.
-
Es ist bei der Erfindung auch möglich eine Anzahl der schußfreien-oder
verminderten Eettzonen iiber den Nahtbereich hinaus im gesamten Gewebe
anzubringen,
die als Gelenk- und Pufferzonen wirken. Überaschenderweise hat sich :ezein;t, daß
C.--amit kein Verlust an Breitenstabilität gegeben ist, vermutlich deshalb, daß
die L'reitenstabilität irq hohen Maße vor elastischen anpassungsfähigen Verhalten
von Geweben abhängig ist, welche Eingenschaften durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
wesentlich verbessert wird.
-
Als ein weiterer Vorteil ist darin gegeben, daß die exakte Längenbestimmung
des Gewebebandes nach Der Erfindung erleichtert wird, da mehrere Kettenzonenen -
ohne Schiiße - zur Verfügung stehen, die auch zur Schlaufenbildung genützt werden
können, falls in eincm Gewebe durch veränderten Schrumpf oder Behnung im Herstellprozess,
oder später im Gabrauch, die dafür ursprünglich vor.esehene Zone nicht mehr verwendet
werden kann.
-
Das bisher übliche zeitraubende Aus trennen von Schuß per Hand kann
somit entfällen.
-
Worden auf der papierungswandten Seite des Gewebebandes im Mahtbereich
so viele Schüsse entfernt, daß z.B. nur noch Kettfäden vorhanden sind, so können
solche Nahtstellen absolut markierfrei arbeiten, da die Kettfäden jeden Druck weich
abfangen und örtlich auch auswei#chen können, sodaß auch feinste Papiersortendamit
produziert werden können, für welche bisher nur endlose Gewebe eingesetzt werden
konnten.
-
Als vorteilhaft hat sich auch erwiesen Schußfäden in der Schußlage
zu entfernen, die beim Umlauf in der Papiermaschine vorwiegend im Außenradius liegen,
Die Kettfäden, von ihrer Einbindung mit dem Schuß befreit, können sich elastischer
der erhöhten Spannung bei Umlenkungen anpassen und sich in die optimale neutrale
Ebene einordnen.
-
Legt man die Nählinle in eine Kettfadengasse ohne Schuß, oder vermindeter
Schußlage, so liegt dieselbe geschützt und auch der zusätzliche Nähfaden, wirkend
inl Gewebe wie ein zusätzlicher Schußfaden, verursacht keine Materialstauchung wie
bei bekannten Nählinien bezw. Verbindungen. Auch der Nähvorgang selbst läßt sich
leichter und fadenschonender ausführen.
-
Gleichzeitig werden die Kettfäden entlang der Nählinie in die optimale
neutrale Ebene fixiert.
-
Als vorteilhaft hat sich auch erweisen, wenn die Bildung in der normalen
Durchwebung so ehalten wird, daß die Kettfäden in der Zone ohne Schuß die neutrale
Ebene kreuzen.
-
Durch die Gestaltung der Abstände von Kettfadenzonen und Normalgewebe
und oder deren Größe durch die Anzahl von entfernten Schissen, ferner durch die
Anzahl und Einordnung von Nählinien lassen sich vielerlei Kombinationen gestalten,
sodaß die Nahtverbindung nach der Erfindung sich jedem Walzendurchmesser, Umfangsgeschwindigkeiten
und Breiten der Papiermaschine, sowie deren Qualitätserfordernissen anpassen kann.