DE2428961B2 - Vorrichtung zur Verbrennung von Mull, Abfällen o.dgL - Google Patents
Vorrichtung zur Verbrennung von Mull, Abfällen o.dgLInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbrennung von Müll, Abfällen od. dgl., mit einer Brennkammer
mit einem einem Verbrennungsabschnitt der Brennkammer vorgeschalteten und mit dem Verbrennungsabschnitt
fest verbundenen Aufgabeabschnitt sowie mit einer an der Oberseite des Aufgabeabschnitts
angeordneten Abzugsöffnung für die Verbrennungsgase.
Bei Müll, Abfällen od. dgl. handelt es sich um Produkte, die nur geringen Heizwert besitzen und die
folglich bei der Verarbeitung auf eine möglichst hohe Temperatur nahe ihrer Verbrennungstemperatur aufgeheizt
und in engen Kontakt mit der Brenngasen gebracht werden müssen, damit eine einigermaßen
vollständige Verbrennung gewährleistet ist.
Eine Gattungsgemäße Vorrichtung zur Verbrennung von Müll, Abfällen od.dgl. ist in der FR-PS 15 81 160
beschrieben. Bei der Vorrichtung nach dieser Druckschrift werden Abfälle in einem dem eigentlichen
Verbrennungsofen vorgeschalteten Aufgabeabschnitt einer Vortrocknung durch im Gegenstrom geführte
Verbrennungsgase unterworfen. Dazu besteh! bei der bekannten Vorrichtung der Aufgabcnabschnill aus
einem doppelwandigen Zylinder, in dessen Wandungszwischenraum die aus dem Verbrennungsofen stammenden
heißen Verbrennungsgase zu der am obersten Ende des Aufgabeabschnitts angeordneten Abzugsöffnung
durch einen feststehenden Sammler abgezogen werden. Der Aufbau der Vorrichtung nach der FR-PS
15 81 160 ist aufwendig und kompliziert und läßt vor allem eine unmittelbare Einwirkung der Verbrennungsgase auf die in den Aufgabeabschnitt eingebrachten
Abfälle od. dgl. nicht zu. Die Vorwärmung und Trocknung der Abfälle erfolgt vielmehr mittelbar durch
Kontakt mit der Wandung des Aufgabeabschnitts und
ίο über dessen Länge im wesentlichen gleichmäßig. Soll
dabei eine wirksame, intensive Vortrocknung der Abfälle erreicht werden, so ergeben sich beträchtliche
Materialbeanspruchungen im Bereich des Aufgabeabschnitts, die nachteilig sind und unter Umständen
is erhebliche Betriebsstörungen zur Folge haben können,
indem sie insbesondere zu Unzuträglichkeiten hinsichtlich des Obergangs zwischen feststehenden und
rotierend angetriebenen Bauteilen führen. Wird andererseits die Vorrichtung so gefahren, daß diese
Beanspruchungen und Nachteile nicht auftreten, so wird nur eine unbefriedigende Vortrocknung erreicht.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde e>ne Vorrichtung zur Verbrennung von Müll,
Abfällen od. dgl. der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß bei geringer Materialbeanspruchung
und störungsfreiem Betrieb eine wirkungsvolle Vortrocknung erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art dadurch
gelöst, daß die Brennkammer in einer den Müll forlbewegenden oszillierenden Drehbewegung angetrieben
ist und daß die Abzugsöffnung im bezüglich der Durchlaufrichtung des Mülls stromabseitigen Bereich
des Aufgabenabschnitts angeordnet ist und unmittelbar in den Aufgabeabschnitt mündet.
Diese erfindungsgemäße Anordnung der Abzugsöffnung bedingt, daß die Verbrennungsgase beim Austritt
durch die Abzugsöffnung auf die im Aufgabeabschnitt befindlichen Abfälle usw. durch direkte Bestrahlung
einwirken, während eine übermäßige Temperaturerhöhung im siromaufseitigen Bereich des Aufgabeabschnitts
vermieden wird.
Ein Müllverbrennungsofen der in einer oszillierenden Drehbewegung angetrieben wird, ist an sich aus der
GB-PS 2 02 940 bekannt. Bei der dort beschriebenen Vorrichtung handelt es sich aber um eine nicht
gattungsgemäße, die keine Beziehung zum Erfindungsgegenstand hat, denn der Müllverbrennungsofen nach
der GB-PS 2 02 940 weist keinen Aufgabeabschnitt auf, in dessen stromseitigen Bereich die Verbrennungsgase
abgezogen werden könnten, sondern der bekannte Müllverbrennungsofen ist vielmehr über seine ganze
Länge zylindrisch ausgebildet und weist weder einen Kühlmantel zur Zirkulation von Kühlluft im Bereich der
μ Abzugsöffnung noch Absperrmittel in Zuführkanälen
für die Verbrennungsluft auf.
Es ist weiterhin an sich bekannt, bei einer nicht gatlungsgemäßen Vorrichtung zur thermischen Verarbeitung
von Müll od. dgl., wie sie in der CH-PS 4 40 526
bo beschrieben ist, einen zylindrischen Drehofen, in dem
die Verbrennungsgase im Gleichstrom mit den zu verbrennenden Materialien geführi sind, oszillierend
anzutreiben.
Line bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung zeich-
b5 nei sich dadurch aus, daß mindestens im Bereich der
Abzugsöffnung ein von Kühlluft durchströmter Kühlmantel vorgesehen ist. Ein Kühlmantel ist zwar an sich
aus der US-PS 36 82 117 bekannt, dort endet der
Kühlmantel aber bevor er das Niveau der Abzugsöffnung für die Verbrennungsgase erreicht und umgibt
diese auch nicht vollständig, so daß nicht, wie bei der Erfindung, eine optimale Kühlung erreicht vird.
Weiterhin sind aus der US-PS 36 82 117 Absperrmittel
bekannt, mit denen der Anteil von Verbrennungsluft gesteuert wird, der längs verlaufende Versorgungskanäle
durchströmt, wobei aber diese bekannten Absperrmittel manuell, voneinander unabhängig und lediglich
nur in Abhängigkeit von den jeweils zu behandelnden ι ο Abfällen ein tür allemal eingestellt werden.
Im Gegensatz zu diesen bekannten Absperrmitteln ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß die Kühlluft unter Steuerung durch Absperrmittel vor dem Einlaß in den Verbrennungsabschnitt
Längskanäle durchströmt, wobei die Absperrmittel bei jedem Oszillationshub der Brennkammer betätigbar
sinrt und daß die Absperrmittel nach Maßgabe nur eines Abschnitts der oszillierenden Bewegung der Brennkammer
betätigbar sind. Durch diese Ausgestaltung kann also die Einstellung der Absperrmittel optimal an die
jeweiligen Betriebsverhältnisse angepaßt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 ein Ablaufdiagramm der mit der erfindungsgemäßon
Vorrichtung erreichten Verbrennung;
Fig. 2 ein Längsschnitt der wesentlichen Teile einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Zunächst sei der Ablauf anhand des Diagramms der F i g. 1 erläutert. Die Abfälle oder minderwertigen
Brennstoffe werden in eine Brennkammer 10 eingegeben, die eine Längsachse 11 besitzt und die von oben
nach unten — in Richtung der mit Pfeil /"angedeuteten
Fortbewegung der Abfälle — einen ersten Abschnitt oder Aufgabeabschnitt 12 von im wesentlichen zylindrischer
Form aufweist, der an seinem Ende durch eine Stirnwand 13 mit einer Zugabeöffnung 14 für die festen
Abfälle verschlossen ist. An diesen Abschnitt schließt koaxial ein kegelstumpfförmiger Abschnitt oder Verbrennungsabschnitt
15 an, der so angeordnet ist, daß die Fortbewegungsgeschwindigkeit aller Abfälle während
ihres Durchgangs durch diesen Abschnitt annähernd gleich ist. An den Verbrennungsabschnitt 15 schließt
sich ein zweiter zylindrischer Abschnitt 16 mit geringerem Querschnitt als der Abschnitt 12 koaxial an.
Ein nicht dargestellter Antrieb verleiht der Brennkammer 10 eine oszillierende Bewegung um ihre Achse 11,
wie dies schematisch mit dem Doppelpfeil s, s'in F i g. 1 angedeutet ist. Diese alternierende Rotationsbewegung
am die Achse 11 bewirkt die Fortbewegung der Abfälle auf dem Boden der Brennkammer zwischen der
Zugabeöffnung 14 und dem unteren Ende der Brennkammer, unterhalb der ein Aschenkasten 17
vorgesehen ist. 5r>
Abfälle oder Brennstoffe in fester Form werden in die Brennkammer 10 durch geeignete Mittel, beispielsweise
mittels eines Schiebers, einer Schnecke, einem Rütteltisch oder ähnlichem zugeführt, während pulverförmige
oder flüssige Abfälle und Brennstoffe mittels einer bo
Sprüheinrichtung od. dgl. in die Brennkammer eingespeist werden. Die Einspeisung kann dabei gemäß Pfeil i
am oberen Ende erfolgen, wobei die Eingabe in diese Zone, die besonders vorteilhaft bei flüssigen Abfällen
mit erhöhtem Heizwert ist, derart stattfinden, daß die b5
Abfälle die Nahe des oberen Endes der Brennkammer erre'chen.
Im oberen Bereich des Aufgabeabschnitts 12 der Brennkammer 10 ist eine Abzugsöffnung 18 für einen
Teil der heißen Brenngase vorgesehen, die über einen
Kanal 19 in eine Nachverbrennungskammer 21 strömen. Dem Kanal 19 ist ein Mengenregler 25 und ein
Gasfcrderer 20 zugeordnet !m oberen Bereich der Nachverbrennungskammer 21 ist ein Austritt 22 in den
Kamin unter Zwischenschaltung von nicht gezeigten Entstaubern, wie Zyklonen od. dgL vorgesehen, während
im unteren Bereich ein Aschenkasten 23 zum Auffangen der in den heißen Gasen schwebenden
Partikel vorgesehen ist Diesen heißen Gasen kann eine Zirkulationsbewegung mit geringer Geschwindigkeit
am Ende der Kammer 21 erteilt werden, wenn deren Form so gewählt ist, daß ein Entspannungsvolumen für
das Gas entsteht, so daß die in ihm enthaltenen festen Partikel agglomerieren und in den Aschenkasten 23
fallen können.
Ein Teil der Brenngase kann am unteren Ende der Brennkammer 10 oberhalb des Aschenkastens 17 durch
einen schematisch mit 24 angedeuteten Kamin abgezogen werden. Auch in diesem kann ein Mengenregler 25
angeordnet sein, um abhängig von den zu verarbeitenden Abfällen und der Prozeßführung die Brenngase aus
der Brennkammer 10 im Gleichstrom oder im Gegenstrom in regelbarem Verhältnis abzuziehen.
In dem Kanal 19 bzw. im Kamin 24 sind Mittel
vorgesehen, um den durch die Abzugsöffnung 18 und/oder den Kamin 24 strömenden Brenngasen Stoffe
zuzuführen, die mit den Gasen im Sinne einer chemischen Neutralisation reagieren oder um ihre
physikalischen Eigenschaften, wie Feuchtigkeit. Temperatur etc. zu ändern. Die Zugabe dieser Mittel ist mit den
Pfeilen 26 und 27 angedeutet.
Die zu verarbeitenden Abfälle werden in der Brennkammer zunächst durch deren oszillierende
Drehbewegung mechanisch vorbehandelt. Daran schließt sich eine thermische und/oder chemische
Vorbehandlung, insbesondere eine Pyrolyse, an. die insbesondere in der in Fig. 1 mit I bezeichneten Zone
der Brennkammer, d. h. im wesentlichen im ersten zylindrischen Aufgabeabschnitt 12 erfolgt.
Nach dieser Vorbehandlung wandern die Abfälle aufgrund der oszillierenden Bewegung um die Achse 11
der Brennkammer in Richtung des Pfeils f durch die Zone Il hindurch. In dieser Zone wird von außerhalb der
Brennkammer, wie dies schematisch mit den Pfeilen 30 angedeutet ist. Brenngas zugeführt, das im allgemeinen
aus vorgewärmter Luft besteht und die Abfälle nach Entzündung verbrennt.
Die Verbrennungsrückstände, z. B. Asche, werden in den Aschenkasten 17 ausgetragen, während die Abgase
aus der Zelle durch die Abzugsöffnung 18 und den Kamin 24 abgezogen werden. Das Mengenverhältnis
dieser abgezogenen Gase kann in Abhängigkeit von der Art der Abfälle geregelt werden. Die Abgase werden
dann einer Nachverbrennung in der Kammer 21 unterworfen, von wo sie nach Durchtritt durch
Entstauber od. dgl. in die Atmosphäre entweichen, während die Asche in dem Aschenkasten 23 aufgefangen
wird.
In der Fig. 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Bei diese.' weist die Brennkammer 150 in Richtung der
Fortbewegung der Abfälle d gemäß Pfeil f einen Aufgabeabschnitt 151 von im wesentlichen zylindrischer
Form, einer, Verbrennungsabschnitt 152 und am Ende einen zylindrischen Abschnitt 153 auf, der in einem
Aschenkasten 154 mündet. Der Antrieb der Brennkam-
nier im Sinne einer Oszillationsbewegung um ihre
Längsachse kann durch eine Einrichtung 155 erfolgen, wobei der Drchwinkel beispielsweise im Bereich von
210° liegt.
Wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen ist der Aufgabeabschnitt 151 nahe dessen stromabwärtigem
Ende mit einer Abzugsöffnung 156 versehen. Die öffnung 156, die etwa bei einem Drittel der Gesamtlänge
der Kammer vom oberen Ende her gesehen angeordnet ist, ist von einer Haube 157 unter
Zwischenschaltung von Dichtungen 158 zwischen der Kammer und der Haube überdeckt. Die Haube 157 ist
mit einer Leitung 159 verbunden, die zu der Nachverbrennungskammer 160 führt. Im Boden dieser Kammer
ist eine Vorrichtung 162 zum Abziehen des Staubs vorgesehen, während im oberen Teil eine Abzugsleitung
161 angeschlossen ist.
Die Brennkammer 150 weist einen äußeren Mantel 170 und eine feuerfeste Auskleidung 171, z. B. aus Beton
auf, die aus Platten 172 und 173 besteht. Die Platten 172 von denen einige mit Querkanälen 176 versehen sind,
weisen an ihrer Außenfläche an den Längsseiten Rippen auf, während die Platten 173 keine Rippen aufweisen.
Die Platten 173 bedecken die Innenseite der Brennkammer über deren gesamte Länge in einem Bogenwinkel
von etwa 75° beiderseits der Mittellängsachse der Abzugsöffnung 156, während die Platten 172, die
gleichfalls über die gesamte Länge der Brennkammer angeordnet sind, einen Bogenwinkel von etwa 210°
einschließen. Der kegelstumpfförmigc Abschnitt der Brennkammer ist von den Platten 172 mit Querkanälen
176 ausgekleidet, während der Abschnitt 151 der Brennkammer mit nicht perforierten Platten 172 bis zu
einem Windkasten 180 belegt ist, der Teil der Brennkammer ist und in der Nähe des oberen Endes
desselben angeordnet ist.
Die Platten 172 und 173 sind durch einen metallischen Stützmantel 181 gehalten, der zur Bildung der
Abzugsöffnung 156 ausgespart ist und außerdem eine Vielzahl von Öffnungen 182 im Bereich des Windkastens
180 aufweist. Die Winkelanordnung und Anzahl der Öffnungen 182 entsprechen den Längskanälen 181,
die von der Außenfläche der Platten, der Innenfläche des Stützmantels und den fluchtenden Rippen der
Platten 172 gebildet und umgrenzt sind. Gegebenenfalls können zusätzlich Stege zum Festlegen der feuerfesten
Auskleidung an dem Stützmantel vorgesehen sein.
Dem Windkasten 180, der durch mit den Rippen fluchtende Längswände in mehrere Kanäle unterteilt ist,
ist an seiner — in F i g. 2 linken — Stirnseite eine ringförmige, mit der Brennkammer nicht verbundene
Blende 184 zugeordnet, deren innerer Durchmesser gleich ist dem Durchmesser des Stützmantels 182 im
Bereich des Windkastens und dessen Außendurchmesser größer ist als derjenige des Metallmantels 170 im
Bereich des Windkastens, so daß die Blende einen über die Außenfläche der Brennkammer 150 hervorragenden
Kranz bildet. Die Blende weist an ihrem überragenden Kranz einen radialen Finger zum Betätigen der Blende
auf.
Das geschlossene Gehäuse 190 zwischen dem äußeren Metallmantel 170 und dem Stützmantel 181, das
sich von einem zum anderen Ende der Brennkammer erstreckt, kann unterhalb des Windkastens 180 über eine
Klappeneinrichtung 191 zur Atmosphäre hin offen sein. Die Brenn- und/oder Kühlgase werden am unteren
Ende der Brennkammer über einen Kanal 192 zugeführt, der in eine Ringleitung 193 unter Zwischenschaltung
von schematisch angedeuteten Dichtungen 194 ausmündet.
Die Brennkammer wird in eine Oszillationsbewegung um ihre Längsachse versetzt, bei der eine Anfangsstel-■i
lung die Abzugsöffnung 156 in der am Ende der Drehbewegung im Gegenuhrzeigersinn erreichten
Stellung steht. In dieser Lage nehmen die Abfälle, die den Boden der Brennkammer bedecken, eine entsprechende
dem Böschungswinkel geneigte freie Oberfläche
in ein. Die Blende 184, deren Lage durch die Berührung des
erwähnten Fingers gegen einen festen Anschlag bestimmt ist, befindet sich mit ihrer ringförmigen
Aussparung annähernd gegenüber der Masse des Abfalls. Die durch die Leitung 192 zugeführte Luft
π strömt durch das Gehäuse J90 und dringt bei
geschlossener Klappe 191 in die Kanäle des Windkastens 180 ein, soweit diese durch eine ringförmige
Aussparung der Blende freigegeben sind. Sie tritt dann durch die diesen Kanälen zugeordneten öffnungen 182
im Stützmantel und wird durch die Kanäle 183 und die Querkanäle 176 in die Abfallmasse eingeblasen.
Dann wird die Brennkammer 150 mittels des Antriebs 155 in Drehung versetzt, wobei ein versenkbarer
Mitnehmer oder ein ähnliches Organ, das mit der Brennkammer verbunden ist, durch Zusammenwirken
mit dem erwähnten Finger den Schirm 184 in Drehung versetzt. Die Abfälle bewegen sich mit der Brennkammer
mit, jedoch ohne Relativbewegung gegenüber jener. Während etwa einer Viertelumdrehung der
3d gleichlaufenden Bewegung von Brennkammer 150 und
Blende 184 wird die Verbrennungsluft, die am unteren Ende der Brennkammer eingeführt wird und sich auf
dem Weg durch das Gehäuse 190 aufwärmt, durch die gleichen Kanäle 183 und Querkanäle 176, wie zuvor
beschrieben, eingeblasen.
Nach einer weiteren Viertelumdrehung kommt der Finger dann in Kontakt mit einem zweiten festen
Anschlag, der mit Bezug auf die vertikale Längsmittelebene der Vorrichtung gegenüber dem vorerwähnten
«υ Anschlag symmetrisch angeordnet ist. Während dieser
Drehbewegung werden die Abfälle ohne Relativbewegung gegenüber der Brennkammer 150 soweit verlagert,
daß ihre freie Oberfläche praktisch symmetrisch zu der Lage in der Anfangsstellung hinsichtlich der
Längsmittelebene der Vorrichtung verläuft.
Bei Fortsetzung der Drehbewegung der Brennkammer 150 bleibt die Blende 184 unbeweglich. Durch das
Zusammenwirken des Fingers und des zweiten Anschlags wird ein Mitnehmer abgeklappt. Es wird durch
5n das Verrutschen der Abfallmassen gegenüber der
feuerfesten Auskleidung eine Verlagerung erreicht, wobei nur die von den Abfällen zunehmend abgedeckten
Querkanäle 176 mit Verbrennungsluft versorgt werden, die durch die Kanäle 183, die Öffnung 182 und
■55 die Leitungen, die an der ringförmigen Aussparung der
jetzt stationären Blende 184 vorbeiwandern, strömt
Sol! hingegen bei bestimmten Abfällen, z. B. qualitativ
besseren Abfällen die Verbrennungsluft nicht eingeblasen werden, so kann die Blende 184 in eine solche
to Stellung gebracht werden, daß die Kanäle 183 nicht
mehr versorgt werden, so daß der Windkasten 182 außer Betrieb gesetzt ist. Bei dieser Verwendungsart
können die Klappen 191 geöffnet werden und die in die Leitung 192 einströmende Luft kann dann zur
Abführung der in der oszillierenden Brennkammer 150 erzeugten Wärme dienen.
Bei der Verarbeitung von Abfällen mit mittlerem Heizwert kann gleichzeitig die Klappe 191 geöffnet und
die Blende 184 in einer Mittellage eingestellt werden,
um einerseits einen Wärmeaustausch zu ermöglichen, andererseits in einem gewünschten Verhältnis Luft über
die Kanäle 183 und die Querkanäle 176 in die Abfallmasse während der Verarbeitung einzublasen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Verbrennen von Müll, Abfällen od. dgl., mit einer Brennkammer mit einem
einem Verbrennungsabschnitt der Brennkammer vorgeschalteten und mit dem Verbrennungsabschnitt
fest verbundenen Aufgabeabschnitt sowie mit einer an der Oberseite des Aufgabeabschnitts
angeordneten Abzugsöffnung für die Verbrennungsgase, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brennkammer (10) in einer den Müll fortbewegenden oszillierenden Drehbewegung angetrieben ist
und daß die Abzugsöffnung (18, 156) im bezüglich der Durchlaufrichtung des Mülls stromabseitigen
Bereich des Aufgabeabschnitts (12,151; angeordnet ist und unmittelbar in den Aufgabeabschnitt (12,151)
mündet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugsöffnung (18, 156) ungefähr
bei einem Drittel der Länge der Brennkammer (10) gerechnet vom stromaufseitigen Ende, angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens im Bereich der
Abzugsöffnung (18, 156) ein von Kühlluft durchströmter Kühlmantel vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlluft unter
Steuerung durch Absperrmittel vor dem Einlaß in den Verbrennungsabschnitt (15, 152) Längskanäle
durchströmt, wobei die Absperrmittel bei jedem Oszillationshub der Brennkammer (10) betätigbar
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrmittel nach Maßgabe nur
eines Abschnitts der oszillierenden Bewegung der Brennkammer (10) betätigbar sind.
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