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Durchsprechvorrichtung für eine Wand aus beschußsicherem Glas od.dgl.
für Kassenstände, Schalter u. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Durchsprechvorrichtung für eine
Wand aus beschußsicherem Glas od.dgl. für Kassenstände, Schalter u.dgl. mit einer
gegen Durchschuß gesicherten Sprechöffnung, deren seitliche Ränder durch im Winkel
zur Wand angeordnete Blenden zur Bildung eines - im Querschnitt gesehen - abgewinkelten
Sprechkanals abgedeckt sind.
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Bei den Durchsprechvorrichtungen der vorstehend genannten Art ist
es bekannt, an der Verbindung der den abgewinkelten Sprechkanal bildenden Blenden,
z.B. Schrägbienden, einen Kugelfang anzuordnen. Dieser kann darin bestehen, daß
das Kernstück zwischen den Blenden aus einem Werkstoff besteht, der nicht kuegelabweisend
ist und eine auf die Sprechöffnung abgefeuerte Kugel mehr oder weniger elastisch
auffängt.
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Es ist weiterhin bei solchen Durchsprechvorrichtungen, deren
Blenden,
z.B. Schrägbienden, aus Metall bestehen; hekannt, hinter dem die Verbindung der
Blenden bildenden Wandteil einen Hohlraum vorzusehen, durch den die Wand der Verbindung
so nachgiebig ist, daß eine in den Sprechschlitz abgefeuerte Kugel aufgefangen wird,
so daß Querschläger u.dgl. vermieden werden. Das trifft in der Praxis für alle Paustfeuerwaffen
zu, deren Munition Stahlmantel-oder Stahlkerngeschosse enthält und deren Bewegur£sgröße
ca. 100 mkp und mehr beträgt.
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Es hat sich gezeigt, daß bei Geschossen bestimmter Waffen, insbesondere
solchen mit Bleikern und einem Messingmentel, die eine Bewegungsgröße von weniger
als 100 mkp haben, die Wirkung eintritt, daß die meist von leichteren Waffen abgeschossenen
Kugeln beim Aufprall auf die Verbindung der Blenden teilweise zerplatzen, wodurch
sich sägezahnartige Spritzer ergeben, die in den zu schützenden Raum hinter der
Durchsprechöffnung dringen können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Durchsprechvorrichtung der anfangs
genannten Art auch gegen eine Munition von niedriger Bewegungsgröße sicher zu machen,
so daß auch Spritzer der zerplatzten abgeschossenen Kugel den abgewinkelten Sprechkanal
nicht verlassen und in den zu schützenden Schalterraum gelangen können. Die Durchsprechvorrichtung
gemäß der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß zu beiden Seiten des bei den
Fußteilen der Blenden an der der Wand zugekehrten Seite verlaufenden Verbindungssteges
bzw.
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der Verbindungsstege je eine einen Hohlraum einschließende Kammer
angeordnet ist und die äußere Kammer im Bereich des Blendenfußteils mindestens einer
Blende durch eine längs zur Durchsprechöffnung verlaufende und in dem abgewinkelten
Sprechkanal vorstehende Leiste begrenzt ist.
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Durch die Anordnung einer Doppelkammer an dem Steg der Fußteile der
Blenden wird eine universelle Abwehr gegen die verschiedensten Arten der Geschosse
von Handfeuerwaffen an der Durchsprechöffnüng erzielt. Die Durchsprechöffnung ist
auch für solche Geschosse sicher gemacht, die in den als Kugelfang dienenden Hohlraum
der inneren Kammer an der Verbindung der Blenden nicht einzudringen vermögen.
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Die-Spritzer der einen Bleikern enthaltenden Geschosse werden durch
die vorstehende Leiste so abgelenkt bzw. es wird die Raanz der Spritzer so herabgesetzt
bzw. gemildert, daß die eventuell noch in den Schalterraum eindringenden Partikel
unschädlich sind. Außer ungefährlichem Bleistaub und einem Luftdruck dringt nichts
mehr in den Schalterraum.
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Der geschlossenen innen liegenden Kammer kann eine geschlossene außen
liegende Kammer oder auch eine äußere offene Kammer zugeordnet sein.
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Die vorstehende Leiste ist zu ihrer Blende bzw. zu dem Verbindungssteg
bzw. den Stegen der Blenden vorteilhaft so angeordnet, daß die Leiste - im Querschnitt
gesehen - an ihrer Innenseite einen scharf abgesetzten Winkel einschließt.
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Hierbei soll die dem Verbindungssteg bzw. den Stegen zugekehrte Flankenfläche
der Leiste - im Querschnitt gesehen -in ihrer Verlängerung die Kante der den Sprechkanal
begrenzenden Wand mindestens tangieren bzw. durch die Wand hindurchführen. Ferner
ist der Leiste ein solcher Querschnitt zu geben, daß - im Querschnitt gesehen -
der von der Blende und der äußeren Flanke der Leiste#gebildete Kreuzungspunkt zu
der dem zu schützenden Raum zugekehrten Wandfläche der Wand in Richtung zu dem zu
schützenden Raum zurückliegt. Dadurch wird die vorstehende Leiste mit ihrer
Querschnittsfläche
in bezug auf die Weite des abgewinkelten Sprechkanals entsprechend so definiert,
daß ein in die Sprechöffnung abgefeuertes Geschoß von hoher oder niedriger Bewegungsgröße
in dem Sprechkanal gefangen wird.
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Eventuelle Spritzer des zerplatzten Geschosses können dem zu schützenden
Schalterraum nicht mehr gefährlich werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Leiste dreieckförmigen
Querschnitt aufweisen. Hierbei ist sie zweckmäßig mit einem Wandibrtsatz versehen,
der zu der gegenuberliegenden Blende derselben Durchsprechöffnung geführt ist. Auf
diese Weise erhält man eine äußere geschlossene Kammer, deren Hohlraum optisch verdeckt
ist.
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Die vorstehende Leiste kann auch einen rechteckigen bzw.
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quadratischen Querschnitt aufweisen. Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform
der Leiste besteht darin, daß die Leiste an der dem zu schützenden Raum zugekehrten
Seite - im Querschnitt gesehen - einwärts verlaufend ausgebildet ist. Dies bedeutet,
daß der äußerste vorstehende Teil der Leiste an der betreffenden Seite in einem
schrägen Winkel, der mittels einer gekrümmt verlaufenden Fläche begrenzt ist, verläuft.
Bei dieser Ausführungsform der Leiste wird der Schalldurchgang durch den Durchsprechkanal
wesentlich begünstigt.
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Die Leiste kann an der zugehörigen Blende als selbständiges Teil in
entsprechender Weise angeflanscht bzw. eine Schraub- oder Schweißverbindung mit
der Blende haben. Vorteilhaft ist die die äußere Kammer begrenzende Leiste mit der
Blende einstückig ausgebildet.
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Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestell-
ten
Ausführungsbeispiele nachstehend erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Durchsprechvorrichtung für eine Wand aus beschußsicherem
Glas od . dgl. unter Verwendung von Blenden aus Metall mit einer zusätzlichen Sicherungseinrichtung
gemäß der Erfindung in geschlossener Bauweise, im Querschnitt schematisch.
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Fig. 2 entspricht im wesentlichen der Darstellung der Fig.
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1 und zeigt eine weitere Ausführungsform der zusätzlichen Sicherungsvorrichtung
in offener Bauweise, im Querschnitt und im Schema.
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Fig. 5 veranschaulicht eine weitere Variante der Ausführungsform der
Fig. 2 im Ausschnitt und im Querschnitt schematisch.
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Die durchschußsichere Durchsprechvorrichtung 1 weist eine Wand 2 aus
beschußsicherem Glas od.dgl. auf. Sie dient zum Trennen eines den Kunden zugänglichen
Raumes 5 von einem gegen Durchschuß zu sichernden Schalterraum 4. Die sich etwa
über die Höhe der Wand erstreckende Sprechöffnung 5 ist durch schräg zur Wand 2
angeordnete Blenden 6 und 7 abgedeckt, so daß - im Querschnitt gesehen - sich ein
abgewinkelter Sprechkanal ergibt, der um die Wand 2 herumführt und den Schall des
gesprochenen Wortes in Richtung zu einer vor oder hinter der Wand 2 befindlichen
Person leitet.
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-Die Blenden 6 und 7 können Teil eines Blendenprofils 8 sein, bei
dem die schräg gerichteten Blenden 6 und 7 durch ein gemeinsames Basisteil verbunden
sind, das aus einem Verbindungssteg 9 besteht. Auf der Innenseite des Steges 9 befindet
sich eine einen Hohlraum aufweisende Kammer 10, die als Kugelfang dient.
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Zum Abwehren des Durchgehens von Spritzern durch den Sprechkanal,
die sich z.B. von einen Bleikern enthaltenden Geschossen mit verhältnismäßig niedriger
Bewegungsgröße ergeben können, ist im Bereich des Fußteils einer Blende, und zwar
der in den Schalterraum hineinragenden Blende 6, eine vorstehende Leiste 11 angeordnet,
die sich längs der Durchsprechöffnung erstreckt und in den abgewinkelten Sprechkanal
hineinragt. Die Leiste 11 kann einen dreieckförmigen Querschnitt aufweisen. Sie
weist einen Wandf ortsatz 12 auS, der von der vorstehenden Leiste zu dem anderen
Blendenschenkel 7 derselben Durchsprechöffnung geführt ist. Dadurch wird eine einen
Hohlraum einschließende Kammer 13 gebildet, in dem sich Spritzer eines zerplatzten
Geschosses zusätzlich fangen können.
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Die vorstehende Leiste soll in dem abgewinkelten Sprechkanal 5 möglichst
so vorgesehen sein, daß die dem Steg 9 zugekehrte Flankenfläche lla - im Querschnitt
gesehen -mit ihrer Verlängerung 14 die Kante der Wand 2 mindestens tangential berührt
bzw. durch die Wand 2 hindurchführt.
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Weiterhin soll die Leiste 11 eine solche Breite aufweisen, daß - im
Querschnitt gesehen - der Kreuzungspunkt 15 zwischen der Leiste 11 und der Blende
6 in Richtung zu dem zu schützenden Raum 4 weiter zurückliegt als die dem zu schützenden
Raum 4 zugekehrte Fläche 2a der Wand 2.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist eine vorstehende Leiste
16 angeordnet, die einen rechteckigen bzw. quadratischen Querschnitt aufweisen kann.
Auch hier ist die vorstehende Leiste 16 mit ihrer vorderen Flankenfläche 16a so
gestaltet, daß die Verlängerung 14a der Flankenfläche 16a die Kante der Wand 2 mindestens
tangiert bzw. durch die Wand 2 hindurchführt. Desgleichen ist der Kreuzungs-
punkt
15a zwischen der Blende 6 und der äußeren Flanke 16b der Leiste 16 so vorgesehen,
daß er zum Schalterraum 4 weiter zurückliegt als die Fläche 2a der Wand 2. Die durch
die Leiste 16 an der Außenseite des Steges 9 gebildete Kammer 17 ist offen ausgebildet
und stellt in gleicher Weise wie die geschlossene Kammer 13 einen Raum zum Fangen
von Spritzern eines abgeschossenen Geschosses dar, so daß gefährlich werdende, von
dem Geschoß abgeschleuderte Teile nicht in den Schalterraum 4 gelangen können.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist eine vorstehende Leiste
18 vorgesehen, die an der dem zu schützenden Raum 4 zugekehrten Seite - im Querschnitt
gesehen - einwärts verlaufend ausgebildet ist. Dieser Verlauf 18a kann geradlinig
oder auch durch eine leichte, nach innen gehende Krümmung begrenzt sein. Dadurch
wird der Schalldurchgang durch den abgewinkelten Kanal 5 trotz der in den Kanal
hineinreichenden Leiste 18 wesentlich begünstigt. Die Blenden 6 und 7 können Viertelprofile
sein, so daß ein Blendenkreuz aus vier Profilen zusammenzusetzen ist, die durch
Schrauben od.dgl. miteinander verbunden werden. Der Steg 9 ist hierbei getrennt.
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Die Leisten können selbständige Teile sein, die in geeigneter Weise
mit ihrer zugehörigen Blende verbunden gehalten werden, z.B. durch Anschrauben,
durch Nieten, Schweißen u.dgl. Die Leisten können aus dem Material gebildet sein,
aus dem die Blenden bestehen. Sie können aber auch aus jedem anderen geeigneten
Material bestehen, z.B. Kunststoff, welches hinsichtlich der Festigkeitseigenschaften
demjenigen von Stahl bzw. Leichtmetall entspricht. Eine bevorzugte Ausführungsform
besteht darin, daß die Leiste mit der
Blende einstückig ausgebildet
ist und Teil des Blendenprofils darstellt. Dies gilt insbesondere für die Leiste
18.
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Auch die Leiste mit einem rechteckigen oder quadratischen Querschnitt
kann mit einem zu der gegenüberliegenden Blende derselben Durchsprechöffnung führenden
Wandfortsatz versehen sein. Dies gilt auch für die Leiste 18. Die beschriebene Anordnung
der Leisten ist insbesondere bei Blenden vorteilhaft, die in einem schrägen Winkel
zu der Wand verlaufen. Auch bei Profilen, bei denen die Blenden parallel oder etwa
parallel zur Wand verlaufen, kann eine vorstehende zusätzliche Leiste in dem abgewinkelten
Sprechkanal angeordnet werden.