-
Arzneimittel Die Erfindung betrifft eine neue pharmazeutische Zusameensetzung,
welche einen Faktor zur Einsparung von Zellsauerstoff und ei 2 aktiven Wirkstoff,
welcher die Rolle eines Zellsauerstoffs-Lieferanten besitzt, umfaßt. InFbesondere
umfassen die neuen, erfindungsgemäßen Arzneimittel Vitamin E und Vincamin.
-
Die Anwendung von antioxidierenden Eigenschaften bestimmter Produkte
in der Humanmedizin und in der Therapie ist bislang ziemlich wenig erforscht. Biologisch
sind Oxidationserscheinungen in der Zelle lebenswichtig. Polyungesättigte Lipide
spielen eine überwiegende Rolle in der Zusammenset&ung der Zellmembranen des
endoplasmatischen Reticulums und der Mitochondrien, welche die Einheit der Transportmittel
der Respirationskette enthalten.
-
Die Peroxidation stellt den Oxidationsprozeß dar, welche solche ungesättigte
Lipide zerstört, wobei die auf diese Weise erzeugten, freien Radikale Schädigungen
der Membrane und der intracellulären Elemente, von Proteinen und von Enzymen mit
sich bringen, welche Spaltungen oder Polymerisationen erfahren.
-
In dem größten Teil von Geweben gibt es auf Zellniveau natürliche
Antioxidantien, welche das Zellgleichgewicht, das zwischen der Lipoperoxidation
und -antioxidation besteht, überwachen. Das Vitamin E oder Tocopherol ist eines
der seltenen Antioxidantien, welches in die Zellen eindringen und an der Regulierung
solcher Prozesse teilnehmen kann. Es stellt ein Antioxidans von großem Wert dar
und entspricht 4 Tocopherol/(α,ß#,#). Insbesondere ist o'-Tocopherol einer
der aktivsten Stoffe und es spielt insbesondere eine Rolle für die Stabilität der
Membrane und ihrer Permeabilität, den Metabolismus des Kollagens über eine Einwirkung
auf die intermolekularen und intramolekularen Bindungen, die Ineinanderumwandlung
von Fettsäuren und die Biosynthese von Coenzye Q (Ubichinon), welches eine Rolle
in der itmwkette spielt.
-
Die verschiedenen pharmakologischen Eigenschaften und die chemische
Struktur von Vitasin E sind bereits das Ziel zahlreicher Veröffentlichungen gewesen,
wobei insbesondere auf "Nutrition Abstracts and Reviews", Band 39, Nr. 2, April
(1969), S. 321-345, verwiesen wird.
-
Was insbesondere die Herzattacken betrifft, betrachtet man die tatsächliche
Ausdehnung des tyocardinfarktes unter dem Blickwinkel eines Ungleichgewichtes zwischen
den ungesättigten Fettsäuren und der durch die menschliche Nahrung aufgenommenen
Menge an Antioxidantien. Ein Defizit an Alitioxidantien führt zu einer Bildung von
Lipoperoxiden und freien Radikalen, wodurch zahlreiche Gewebeveränderungen il Herzmuskelbereich
die Folge sind.
-
So ist 4 -Tocopherol dank seines Vermögens zum Konseryieren von Sauerstoff
in-Geweben, seiner fibrinolytischen Wirkung und seiner Eigenschaft der Hemmung einer
anormalen, introvasculären Koagulation ein wichtiges Arzneimittel zur Behandlung
von cardio-vasculären-Attacken.
-
Bei der experimentellen Krebserzeugung an zahlreichen Tierarten wird
eine Verminderung der Anzahl von maliquen Tumoren, welche durch Crotonöl hervorgerufen
werden, durch die Verwendung von Antioxidantien beobachtet. Tatsächlich ist die
Aktivität in Krebs zellen in Richtung auf Reduktionen, Synthesen und Vervielfältigungen
orientiert. Vincamin ist ein Alca-loid, das aus Vinca Minor extrahiert wird und
der Summenformel 021H26O3N2 entspricht.
-
Zahlreiche, diese Substanz betreffende Publikationen sind im Artikel
von A. Ravina in "Presse Medicale" vom 26.Februar 1966 aufgeführt.
-
Die pharmakologischen Eigenschaften von Vincamin eignen sich vor allem
an Gefäßen mit kleinen und mittleren Durchmessern und an den Kapillaren. Vincamin
erhöht die Gewebedurchströmung und sein vasodilatatorischer Effekt scheint der Verminderung
der peripheren Widerstände zuzuschreiben sein.
-
Kaninchen Pharmakologisch wurde an der Präparation des herzes die
Dilatation der Coronargefäße beobachtet. So überwiegt die Wirkung von Vincamin bei
lebenswichtigen Organen, (Herz, Gehirn) wobei es deren Ernährung und Sauerstoffversorgung
verbessert.
-
Hieraus ergibt sich, daß man bislang festgestellt hat, daß Vitamin
E und Vincamin, getrennt genommen, pharmakologisch interessante Eigenschaften am
Kreislaufsystem besitzen.
-
Überraschenderweise wurde Jedoch jetzt gefunden, daß die erfindungsgemäße,
pharmazeutische Zusammensetzung eine wichtige Wirkung sowohl als Ersparnisfaktor
des Sauerstoffverbrauchs
auf Zellenniveau besitzt als auch daß ein
vorteilhafter synergistischer Effekt der Eigenschaften der die Zusammensetzung bildenden,
aktiven Wirkstoffe vorhanden ist, der auf eine Verstärkung ihrer Wirkung hinausläuft.
-
Darüberhinaus schien es hinsichtlich der Wirkung von Vitamin E und
von Vincamin in der Eigenschaft als vascularer Schutzsubstanz vorteilhaft, diese
aktiven Wirkstoffe mit einem Schutzfaktor für die Venen- und Kapillarwand zu kombinieren.
-
Es ist bekannt, daß die Faktoren von Vitamin P insbesondere im Fall
von Venenschädigungen vorteilhaft sind.
-
Diese Vitaminfaktoren P sind Produkte, welche entweder zur Gruppe
der Cumarine gehören, z.B. Aesculosid (Äsculin), oder zur Gruppe der Flavonderivate
gehören, z.B. Rutin.
-
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Arzneimittel
verwendet man vorzugsweise ein in Wasser lösliches Rutinderivat, insbesondere Trioxyäthylrutin,
welches auch als Trioxyäthylrutosid bezeichnet wird. Ebenfalls kann man vorteilhafterweise
den als Folescutol bezeichneten Vitamin-P-Faktor verwenden.
-
Trioxyäthylrutin ist ein bekanntes Produkt, welches bei der Einwirkung
des Chlorhydrins von Glykol auf Rutin unter bestimmten Bedin~gungen entsteht. Es
liegt in Form eines gelben, geruchlosen, geschmackslosen, leicht hygroskopischen
Pulvers vor, das eine gewisse Lichtempfindlichkeit aufweist, in Wasser und Methanol
löslich und in Chloroform und Äther unlöslich ist.
-
Die Vitamin P-Aktivität von Trioxyäthylrutosid erscheint unvergleichlich
höher als dieJenige von Rutin.
-
Trioxyäthylrutin wird daher auf bukkalem Weg oder lokal bei Kapillarschädigungen
ebenso wie pråventiv im Fall von Venenhypertension oder Venenschädigungen verschrieben.
-
Uberraschenderweise wurde nun gefunden, daß trotz. des Bekanntseins
der Wirkung von Vitamin P-Faktoren und insbesondere von Trioxyäthylrutin im Hinblick
als Schutzfaktor für Venenwände und Kapillarwände die Kombination von Vitamin P-Faktoren
mit der Verbindung von Vincamin-Vitamin E diesen Schutz stark erhöht.
-
Die Erfindung betrifft daher eine pharmazeutische Zusammensetzung,
welche sich dadurch auszeichnet, daß sie durch eine Kombination eines Sparfaktors
für Zell sauerstoff und eines aktiven Prinzips, das die Rolle eines Zellsauerstoffversorgers
besitzt, es*.gebildet wird.
-
Das aktive, die Rolle eines Zellsauerstoffversorgers besitzende Prinzip
ist Vincamin und der Sparfaktor für Zellsauerstoff besteht aus Vitamin E, und insbesondere
aus α-Tocopherol.
-
Die Erfindung betrifft daher insbesondere eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die sich dadurch auszeichnet, daß sie 1 bis 10 Gew.-Teile Vincamin und 10 bis 50
Gew.-Teile alpha-Xocopherolacetat enthält.
-
Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung liegt das Arzneimittel
in Form von Gelatinekapseln vor, welche 8 bis 10 mg Vincamin und 100 mg oC -Tocopherolacetat
enthalten.
-
Im allgemeinen wird beim Menschen 1 bis 10 Kapseln pro Tag während
der Behandlung angewandt.
-
Darüberhinaus kann ein erfindungsgemäßes Arzneimittel einen Vitamin-P-Faktor
und insbesondere ein wasserlösliches Rutinderivat und vorzugsweise Trioxyäthylrutin
enthalten. Weiterhin kann man vorteilhafterweise den als "Folescutol" bezeichneten
Vitamin-P-Baktor verwenden.
-
In diesem Fall umfaßt die Erfindung insbesondere eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die sich dadurch auszeichnet, daß sie 30 bis 80 Gew.-Teile Trioxyäthylrutin,
1 bis 10 Gew.-Teile Vincamin und 10 bis 50 Gew.-Teile α-Tocopherolacetat enthält.
-
Die erfindungsgemäßen Mittel sind auf bukkalen (oralem) oder parenteralem
Weg in Form von Tabletten, injizierbaren Blüssigkeiten in Ampullen und Suppositorien
applizierbar.
-
Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung liegen die Arzneimittel
in Form von Gelatinekapseln vor, welche ungefähr 200 mg Trioxyäthylrutin, 8 bis
10 mg Vincamin und 100 mg Dc-Tocopherolacetat enthalten. Im allgemeinen setzt man
beim Menschen 1 bis 12 Kapseln pro Tag während der Behandlung ein.
-
Es wurde gefunden, daß ein echter synergistischer Effekt der Antioxidantien-Eigenschaften
zwischen den beiden, die erf indungsgemäßen Irzneimittel bildenden, aktiven Wirkstoffen
existiert.
-
Tatsächlich werden die oxidierend-redusierenden Eigenschaften von
Vitamin E in überraschender Weise durch dieJenigen von Vincamin verstärkt.
-
Die Demonstration dieser Wirkung wurde mit Hilfe von pharmakologischen
und klinischen Versuchen gezeigt, die im folgenden näher erläutet sind.
-
I. - Pharmakologische Versuche Nachdem gezeigt wurde, daß die akute
Toxizität auf digestivem Weg von Vincamin nicht durch die Anwesenheit von Vitamin
E gesteigert wird, rden Messungen der respiratorischen Aktivität von Leberschnitten
nach der Warburg-Methode durchgeführt, deren Prinzip folgendes
Leberabschnitte
von ungefähr 100 mg wurden in Warburg-Gefäßen angeordnet, die 4 mi Krebs-Ringer
Lösung enthielten. Nach einer halbstündigen Begasung mit einem Gemisch mit 5 % C02
wurden die Sauerstoffverbrauchsmessungen alle 15 Minuten durchgeführt, wobei das
freigesetzte C02 durch eine 20 ziege KOH-Lösung (0,2 ml in dem zentralen Gefäß)
fixiert wurde. Die Atmungsaktivität wurde während 2 Stunden bei konstanter Temperatur
von 37°C gemessen.
-
Die Messungen des Sauerstoffverbrauchs wurden in/ul absorbiertem Sauerstoff
pro Stunde pro 100 mg Leberabschnitt ausgedrückt.
-
A. Messungen an jedem, aktivem Wirkstoff Der Sauerstoffverbrauch wurde
an Leberschnitten gemessen, welche mit jedem der Bestandteile in Berührung gebracht
wurden, ebenso an Vergleichsleberabschnitten. Die Atmungsaktivität eines jeden Abschnittes,
der mit einem der Bestandteile in Kontakt gebracht worden war, wurde mit der Aktivität
der Vergleichsabschnitte und der Aktivität eines roten Enzyms, "CYTOCHROME" verglichen.
-
Es wurden folgende Versuche durchgeführt: -- Vitamin E 5 mg -- Vincamin
0,4 mg -- Cytochrom 2 mg -- Cytochrom 5 mg B. Messungen des Sauerstoffverbrauchs
an beiden, aktiven Wirkstoffen -- Vincamin 0,40 mg -- Vitamin E 5 mg Die Ergebnisse
sind in der Tabelle II zusammengestellt.
-
Aus den Werten der Tabellen I und II ergibt sich, daß die nach der
Warburg-Methode aus dem Verbrauch von Sauerstoff erhaltenen Ergebnisse die oxidierend-reduzierenden
Eigenschaften von Vitamin E bestätigen, eines der seltenen Antioxidantienmittel
mit der Fähigkeit zum Eindringen in die Zellen und zur Teilnahme an der Regulierung
der Oxidationsvorgänge.
-
Darüberhinaus besitzt Vincamin alleine ebenfalls oxidierendreduzierende
Eigenschaften. Das Zusammengeben von Vincamin und Vitamin E verstärkt diese Wirkung.
Tatsächlich erhält man unter denselben experimentellen Bedingungen eine Verminderung
des Sauerstoffverbrauchs in der Größenordnung von 12 ß für Vincamin und von 40 %
für Vitamin E, während beim Zusammengeben von Vincamin und Vitamin E in denselben
Anteilen eine Verminderung des Sauerstoffverbrauchs in der Größenordnung von 63
ß gefunden wird.
-
Diese unerwarteten Wirkungen des Arzneimittels gemäß der Erfindung
im Bereich der Zelle lassen den Schluß zu, daß die Indikationen des Arzneimittels
insbesondere folgende sind: Periphere Anwendungen Angor, Myocardinfarkt, Coronaritis,
Arteritis, Arteriosklerose, Ernährungsschwierigkeiten, thrombo-embolische Krankheiten,
Kreislaufschwierigkeiten bei Diabetes, Schutz gegenüber ionisierenden Strahlungen.
-
Cerebral-Anwendungen Fortschreitende Cerebralinsuffizienz, Cerebralsklerose,
akute Zustände einer Cerebralinsuffizienz und Folgeinsuffizienzen, ErweichungsDekrosen
und Schläge.
-
Auf ophthalmologischem Gebiet Fortschreitende Mop;, Netzhauterkrankungen,
cerebral-okulare Alterungserscheinungen.
-
Tabelle I Vergleich Vincamin 0,40 mg Vitamin E 5 mg Cytochrom 2 mg
Cytochrom 5 mg 81 mg 100 mg % 100mg 100mg % 78mg 100mg % 80mg 100mg % 66mg 100mg
% 298 368 335 335 -9 151 194 -47 321 401 9 352 533 45 525 648 583 583 -10 335 429
-44 565 706 9 615 932 44 736 909 800 800 -12 438 562 -38 778 973 7 840 1273 40 895
1105 961 961 -13 528 677 -39 946 1182 7 1040 1576 43 1060 1309 1165 1165 -11 638
818 -38 1121 1401 7 1188 1800 38 1200 1481 1318 1318 -11 728 933 -37 1256 1570 6
1315 1992 35 1280 1580 1375 1375 -13 763 978 -38 1340 1675 6 1410 2136 35 1360 1679
1461 1461 -13 818 1048 -38 1438 1797 7 1505 2280 36 Mittel in (%) 0 -12 -40 7 40
des O2-Verbrauchs
Tabelle II Vergleich Vincamin 0,63 + Vitamin
E Zeit (min) 118mg 100 mg % 90 mg 100 mg % 15 334 283 97 108 -62 30 649 550 184
204 -63 45 868 736 232 258 -65 60 1126 954 309 343 -64 75 1283 1087 372 413 -62
90 1427 1209 413 459 -62 105 1545 1309 434 484 -63 120 1652 1400 479 532 -62 Mittel
in (%) 0 -63 des O2-Verbrauchs
2. - Klinische Versuche Als Beispiel
ist in der folgenden Beschreibung aus den durchgeführten klinischen Versuchen am
Menschen eine Zusammenfassung eines signifikanten Versuches angegeben.
-
Ein 66 Jahre alter Mensch mit einer Größe von 1,68 m und einem Gewicht
von 68 kg war zur Konsul tat ion wegen wesentlicher Schmerzen der unteren Gliedmaßen
mit Arbeitsangor seit drei Jahren, wobei er tatsächlich seitdem unter Antikoagulantien
stand.
-
Bei der Prüfung wurden die Arterienbahnen der beiden Glieder schlecht
wahrgenommen, und die Oszillationen betrugen rechts 1 und links 1,5. Es wurde ein
intermittierendes Hinken, überwiegend rechts, festgestellt.
-
Ein aufgenommenes Elektrokardiogramm zeigte eine ventriculare Hypertrophie
links und Beeinträchtigungen der Repolarisation.
-
Der Augenhintergrund befand sich stark im Stadium II und der Blutdruck
(arteriell) betrug 17/9.
-
Eine Aorten-Rheoplethysmographie, welche wie von J. Demange, J. Colin
und anderen in "La Nouvelle Revue medicale" vom 16. Dezember 1972, 1, Nr. 45 (S.
3067 bis 3069) beschrieben durchgeführt wurde, ergab folgende Ergebnisse : L = 3,8
cm Ro= 3,55 Ohm ( )2 = 1,15 cm2/0hm2 G=5 A.Hm. : 61 mm g : 2 h : 17 I.V.S. = 153
x 61 x 2 x 0,1 x 1,15 = 25,4 ml 5 17 Die Diagnose ist folgende: Coronatinsuffizienz
und Arteriopathien der unteren Glieder.
-
Die Behandlung, welche verschrieben wurde, bestand in der täglichen
Einnahme von 6 Kapseln mit der Medikamentensusammensetzung während einem Monat.
Der Kranke wurde nach diesem Monat erneut untersucht. Das Elektrocardiogramm zeigte
eine Verminderung der elektrischen Signale der Ventrikel-Hypertrophie und eine wesentliche
Verbesserung der Signale der Repolarisation.
-
Der Augenhintergrund befand sich im Stadium II mit einer Verminderung
der Kreuzungen, und es wurde das Verschwinden der Herzschmerzen beobachtet.
-
Die Aorten-Plethysmographie zeigte nach der Behandlung folgende Ergebnisse:
L = 3,8 cm Ro = 3,45 Ohm (##)² = 1,21 cm²/Ohm² G = 5 A.Hm. = 66 m g = 2 h = 17 I.V.S.
= 153 x 66/5 x 2/17 x 0,1 x 1,21 = 29 ml
Die Verbesserung des Wertes
der systolischen Volumenejektion betrug 14 %. Hieraus kann man schließen, daß die
Toleranz des Produktes ausgezeichnet ist, und daß die Nebeneffekte fehlen, und daß
die Ergebnisse auf pharmakologischem und klinischem Gebiet sehr gut sind.
-
Wenn man andererseits die Zusammensetzung Vincamin - Vitamin E und
einen Vitamin-P-Faktor vereinigt, wurde gefunden, daß ein echter synergistischer
Effekt zwischen den drei aktiven Produkten der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bei ihrer Einwirkung auf das Kreislaufsystem vorliegt.
-
Tatsächlich verstärkt das Vitamin E, der Sauerstoffsparfaktor die
Wirkung von Vincamin in seiner Eigenschaft als Cerebral-Sauerstoffversorger und
ebenso die Wirkung des Vitamin-P-Faktors, insbesondere von Xrioxyäthylrutin, in
seiner Eigenschaft als Schutzfaktor für Venenwände und Kapillarwände. Darüberhinaus
erhöht Vincamin die vaskulär-schützenden Eigenschaften des Vitamin-P-Faktors und
von Vitamin-E.
-
Die Indikationen der Zusammensetzungen, welche einen Vitamin-P-Faktor
enthalten, sind dieselben wie für die Zusammensetzung, welche lediglich Vincamin
und Vitamin E enthalten, Jedoch mit einer besonderen Sützlichkeit zur Verstärkung
der Wände des Kreislaufsystems.
-
Die pharmakologischen Eigenschaften der Vereinigung der drei aktiven
Wirkstoffe unter Verwendung einer besonderen, auf bukkalem Weg absorbierbaren Zusammensetzung,
welche im folgenden mit ATV abgekürzt wird, wurde untersucht, wobei diese folgende
Stoffe enthielt: - Trioxyäthylrutosid 200 mg - Vincamin 8 mg - O£-Tocoherolacetat
100 mg.
-
So wurde untersucht, ob diese Zusammensetzung die vaskulärschützenden
Eigenschaften besitzen würde, welche man von der Anwesenheit des Trioxyäthylrutosids
und des Tocopherols in seiner Rezeptur erwarten könnte, und ob es weiterhin möglich
wäre, eine Steigerung der bereits bekannten Eigenschaft bei zu diesen Substanzen
durch Vincamin/finden könete, nämlich die Verringerung der Permeabilität der Kapillaren
und der Erhöhung ihrer Festigkeit.
-
1 - Wirkung auf die Permeabilität von Kapillaren beim Kaninchen Es
wurde die Methode von Ambrose und Edds an drei Gruppen von 5 Kaninchen angewandt,
welche eine intravenöse Injektion von Trypanblau mit 1 ß (in einer Menge von 1 ml/kg)
erhalten hatten, und bei denen man die Zeit zum Auftreten des Farbstoffes in Bereichen
feststellte, welche durch Auflegen von mit Chloroform getränkten Baumwolltampons
entzündet worden waren. Nach der "Eichung" der Tiere wurden die Behandlungemittel
über den Digestivtrakt-in folgender Menge appliziert:
Tocopherolacetat |
Trioxyäthylrutosid aa 100 mg/kg |
oder es wurde derselbelZusammensetzung see Vincamin in einer Menge von 8 mg/kg zugesetzt,wobei
die Behandlungsmittel in Weinsäuremedium appliziert wurden, um ein gutes Eindringen
des Alcaloids im Verdauungstrakt sicherzustellen. Die Messungen wurden erneut nach
30 bzw. 90 min nach den Behandlungen wiederholt, wobei eine Verlängerung der Zeit
bis zum Erscheinen des Farbstoffes festgestellt wurde und wobei diese Verzögerung
nach der Behandlung mit der Dreifachkombination stärker war als bei der Kombination
von Tocopherol und Trioxyäthylrutosid. Die erzielten Ergebnisse, ausgedruckt als
Mittelwert pro iergrape, sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt.
-
Tabelle III Veränderungen der Kapillarpermeabilität im Verlauf der
Zeit Vergleichskaninchen, welche keine Behandlung erfahren hatten Zeit Rotfärbung
Verzögerung des Auftretens von blauen Flecken quadratische blaues Kontur Quadrat
Null 2 min 15 sec 4 min 43 sec 9 min 34 sec 16 min 22 sec 30 min 2 min 17 sec 5
min 33 sec 10 min 33 sec 21 min 28 90 min 2 min 31 sec 5 min 46 sec 8 min 02 sec
17 min 02 Mit ATV behandelte Kaninchen Null 2 min 30 sec 6 min 21 sec 9 min 37 sec
17 min 16 sec 30 min nach Be- 3 min 40 sec 10 min 36 sec 15 min 54 sec 22 min 45
sec handlung 90 min nach Be- 3 min 27 sec 10 min 28 sec 13 min 48 sec 22 min 08
sec handlung Mit Tocopherol und Erioxyäthylrutosid behandelte Kaninchen Null 2 min
18 sec 4 min 57 sec 7 min 38 sec 15 min 49 sec 30 min nach Be- 2 min 47 sec 7 min
03 sec 12 min 27 sec 19 min 25 sec handlung 90 min nach Be- 2 min 24 sec 7 min 18
sec 11 min 36 sec 15 min 54 sec handlung Die Prüfung der erhaltenen Ergebnisse zeigt,
daß die Verlängerung bei der Verzögerung des Auftretens des Farbstoffes im entzündeten
Bereich unter dem Einfluß von ATV wesentlicher ist, was anzeigt, daß Vincamin eine
Steigerung der Wirkungen von Tocopherol und Trioxyäthylrutosid auf die Kapillarpermeabilität
des Kaninchen hervorruft.
-
2. - Wirkung auf die Kapillarfestigkeit von Meerschweinchen Vier Gruppen
von jeweils 5 Meerschweinchen wurden im Bereich des dorsal-lombaren Bereichs, welcher
durch vorangegangene Enthaarung bloßgelegt worden war, lokalen Druck einwirkungen
unterworfen, welche Eigenschaften aufwiesen, die das Auftreten von Blutflecken (Petechien)
in 20 bis 25 sec im Mittel ermöglichten, wobei die Tiere unter Bedingungen ernährt
wurden, so daß sie in einen Sub-Mangelzustand bezüglich Vitamin C gebracht wurden.
-
Nach der Auswahl ("Eichung") der Tiere wurden die ihandlungsmittel
über den Verdauungstrakt appliziert: Trioxyäthylrutosid alleine, Tocopherol alleine,
Kombination dieser beiden Produkte und ATV.
-
Jeweils 1, 2 und 3 Stunden später wurden die Tiere der verschiedenen
Gruppen lokalisierten Druckeinwirkungen unterworfen, die bis zum Auftreten von neuen
Blutflecken aufrechterhalten wurden. Die erhaltenen Ergebnisse, ausgedrückt durch
die Mittelwerte der erforderlichen Zeiten zum Anlegen des Druckes zeigen die Schutzwirkung
der eingesetzten Behandlungsmittel. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
IV zusammengestellt: Tabelle IV Veränderungen der Kapillarfestigkeit beim Meerschweinchen:
Zeit der Druckeinwirkung Vor der Behandlung Behandlungs- 1 h 2 h 3 h mittel nach
der Behandlung 20,4 sec Tocopherol 35 sec 38 sec 43 sec 100 mg/kg (+ 71,6 %)(+86,3
%)(+110,8%) 26,8 sec Xrioxyäthyl- 42 sec 46 sec 71 sec rutin @@ sec @@ sec @@ sec
100 mg/kg (+ 56,7 %)(+71,6 %)(+165 %) 22,4 sec Tocopherol- 40 sec 48 sec 74 sec
rutin jeweils, @@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@@ 100 mg/kg ~ 20,2 sec ATV, 8 mg/kg 44
sec 56 sec 93 sec Vincamin (+117,8 %) (+177,3 %) (+360,4%)
Diese
Vorversuche an Gruppen von -5 Meerschweinchen zeigen, daß alle applizierten Behandlungsmittel
eine Schutzwirkung auf die Kapillaren haben, wobei sie deren Beständigkeit gegenüber
Druckeinwirkung erhöhen. Darüberhinaus wurde festgestelt, daß Rutosid und Tocopherol
kombiniert eine partielle Steigerung ihrer Wirkung ergeben, während die Anwesenheit
von Vincamin zu einem echten synergistischen Effekt führt.
-
Wenn man die Verminderung der Permeabilität der Kapillaren oder die
Erhöhung ihrer Festigkeit betrachtet, ergibt sich, daß die Anwesenheit von Vincamin
in ADV die vaskulär-schützenden Eigenschaften von Trioxyäthylrutosid und Tocopherol
erhöht.
-
Steigerung der Wirkung von rioxyäthylrutin auf den Venentonus bei
in vitro Versuchen Neuseeland-Kaninchen wurden durch Ausblutenlassen an der Kopfschlagader
getötet. Nach Öffnung des Bauchraumes wurde die hintere Vena cava seziert und vom
umgebenden Bindegewebe befreit.
-
Anschließend wurde sie in spiralförmige Bruchstücke von 4 cm Länge
auf 3 mm Breite mit einem zwischen 300 und 500 liegenden Schnittwinkel aufgeschnitten.
-
In einen Behälter für isolierte Organe von 10 ml wurden diese Bruchstücke
in Krebs-Henseleit-Flüssigkeit untergetaucht, durch welche manS ohlendioxid angereicherten
Sauerstoff (93 ffi 02 und 7 % CO2) durchperlte. Sie wurden einem Zug von 250 mg
unterworfen und mit einer Statham-Verschiebungsapparatur verbunden, welche die mechanische
Energie der Kontraktion in elektrische Energie umwandelte. Diese Energie wurde verstärkt,
und die Konüaktionskurve wurde mit Hilfe eines auf eine Empfindlichkeit von 5 eingestellten
Vielfachaufzeichnungsgerätes von Schwarzer registriert.
-
Die mit ADV erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V
aufgestellt, wobei die Werte in mg Kontraktionskraft angegeben sind.
-
Tabelle V Konzentration Produkt 1°-4 10-3 102 Trioxyäthyl- 0 15 80
rutin 0 7 45 3 Mittel (1 5 Mittel 110 Mittel = 75 =10 0 10 95 2 8 60 0 15 65 ATV
O 8 115 2 20 95 2 Mittel <1 15 ML=15 105 Mittel = 90 0 22 65 1 10 60 0 15 100
Hieraus läßt sich schließen, daß die Anwesenheit von Vincamin die Wirkung von Trioxyäthylrutin
auf den Venentonus verstärkt, wobei die Erhöhung der Venentonizität bei einer Konzentration
von 10-³ 50 % beträgt.
-
Gleichfalls wurden einige klinische Versuche am Menschen durchgeführt,
wobei die Zusammenfassung von zwei typischen Versuchen im folgenden angegeben ist.
-
Eine 72-jährige Frau hatte eine Diabetis-Artritis und litt an Schmerzen
in Form von Krämpfen und Brennen am linken Bein.
-
Vor jeder Behandlung wurde eine rheographische Untersuchung des Beines
sowie eine Messung der systolischen Ejektionen durchgeführt.
-
Die erhaltenen Ergebnisse waren:
- Rheographie des
Beines: Ro : 39 Ohm G : 10 AHm : 2,9 cm
- Systolische Ejektionen: L : 3,8 cm Ro : 3,7 Ohm G : 5
AHm : 65 mm I.V.S. : 153 x 0,00236 x 65 x 1,06 = 24,2 ml Der Patientin wurden während
zwei Monaten täglich 6 Tabletten ATV verabreicht.
-
Die rheographischen Untersuchungen des Beines und die Messung der
systolischen Ejektionen zeigten danach folgende Ergebnisse: - Rheographie des Beines:
Ro : 32,5 Ohm G : 10 AHm : 2,5 cm
- Systolische Eåektionen: L : 3,8 cm Ro : 3,8 Ohm G : 5 AHm : 74 mm
I.V.S. : 153 x 0,00236 x 74 x 1 = 27 ml
Ergebnisse, welche die
Verbesserung des allgemeinen Kreislaufes beweisen: - Volumen der systolischen Ejektion
vor der Behandlung: 24,2 ml/Ejektion nach der Behandlung: 27 ml/Ejektion - Ergebnisse,
welche die Verbesserung der arteriellen Zirkulation zeigen, Rheographie: 25 X Klinisch
ergab sich eine sehr starke Verbesserung bei den Schmerzen und ein vollständiges
Verschwinden der Kämpfe.
-
Eine 77-jährige Frau hatte am linken Fuß Blutflecken einer Venenentzündung,
starke Ernährungsbeschwerden mit Schmerzen, welche den Gang beträchtlich erschwerten,
undÖdeme.
-
Die rheographische Untersuchung vor der Behandlung zeigte folgende
Ergebnisse: Ro : 55,4 Ohm G : 2 ARm : 1,2 cm
Die Patientin nahm täglich 6 Tabletten ATV während eines Monats ein.
-
Nach einem Monat Behandlung zeigte die rheographische- Untersuchung
folgende Ergebnisse: Ro : 54,8 Ohm G : 5 AHm : 3,8 cm
d.h. eine Verbesserung in der Größenordnung von 28 .
-
Klinisch hatte das Bein sein Volumen wesentlich verringert und die
Schmerzen hatten abgenommen.
-
Hieraus läßt sich ebenfalls schließen, daß die Toleranz des Produktes
ausgezeichnet ist, daß Nebeneffekte fehlen und daß die Ergebnisse auf pharmakologischen
und klinischem Gebiet sehr gut sind.
-
- Patentansprüche -