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Kühivor richtung Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung für
die Lebkuchenherstellung.
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Nach dem Backen müssen Lebkuchen z.B. vor dem Schokoladieren oder
Verpacken abgekühlt werden. Früher erfolgte das Abkühlen der Lebkuchen dadurch,
daß diese z.B. gestapelt im Freien aufgestellt wurden. Man weiß, daß dieser Abkühlvorgang
bei kaltem, nebligem Wetter besonders vorteilhaft für diQualität der Lebkuchen ist.
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Bei moderner, wirtschaftlicher Fertigung ist das Abkühlen-lassen durch
Abstellen der Lebkuchen im Freien nicht mehr wirtschaftlich durchführbar.
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Es besteht daher die Aufgabe, eine Vorrichtung zu schaffen, die bei
begrenztem Raum- und Zeitbedarf einen Abkühlungsprozess ermöglicht. Diese Vorrichtung
soll insbesondere auch räumlich gut in einen Fertigungsprozess, der gegebenenfalls
auch noch das Verpacken mit einschließt, einzuordnen sein. Dabei soll dieser Abkuhlungsprozess
nicht zu einer Qualitätsverschlechterung, insbesondere nicht zu einem Austrocknen
der Lebkuchen führen, sondern diesen eine möglichst hohe Qualität erhalten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung insbesondere eine
Kühlvorrichtung vor, die sich dadurch kennzeichnet, daß in einem von einer Fördervorrichtung
durchsetzten Kühlkanal wenigstens eine vom übrigen Kanal etwas abgetrennte, mit
einer Befeuchtungsvorrichtung versehene Befeuchtungsschleuse vorgesehen ist.
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Eine solche Kühlvorrichtung kann auf verhältnismäßig gedrängtem Raum
und in vergleichsweise kurzer Zeit die Lebkuchen mit Hilfe von z.B. aus dem Freien
angesaugter und/oder aufbereitet er Kühlluft kühlen, Dabei wird jedoch eine Austrocknung
der Lebkuchen vermieden, da die Kühlluft im Eedarfsfalle befeuchtet wird. Versuche
haben gezeigt, daß überraschenderweise in dieser
Art die von früher
her als sehr günstig bekannte Methode des Abkühlens im Freien bei kaltem, nebligem
Wetter weitgehend nachgebildet wird und es trotz sehr kurzer Kühlzeiten zu Lebkuchen
von guter Qualität kommt. Durch eine hohe Luftfeuchtigkeit der Kühlluft ist die
Wärmeabführung am Lebkuchen bei gleicher Temperatur wesentlich besser als bei Luft
mit niederer Feuchte.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Befeuchtungseinrichtung
im wesentlichen von einem mit zahlreichen Düsen od. dgl. Löcher versehenen Heißdampfrohr
od, dgl. gebildet.
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Zweckmäßigerweise besitzt jede Befeuchtungsschleuse eine Kondenzwasserabführung,
z.B. eine entsprechende Rinne.
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Man kann den gewünschten Feuchtigkeitebedarf des Kühlluftstromes gut
dadurch beeinflussen, daß im Bereich dieses Kühlluftstromes wenigstens eine verstellbare
Klappe an der Eintrittseite der Befeuchtungsschleuse vorgesehen ist, die gemäß ihrer
Stellung einen entsprechenden Teilstrom der Kühlluft in die Befeuchtungsschleuse
leitet. Zweckmäßigerweise sind bei der Kühlvorrichtung im Bereich des Kühlluftstromes
Meßeinrichtungen vorgesehen, deren Meßwerte zur Regelung des in die Fefeuchtungsschleusen
einzuleitenden
Teilstromes der Kühlluft gegebenenfalls auch des
Dampfventiles dienen, z,B. durch Regeln der Stellung der Luftklappen.
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Eine einfache Ausbildung und eine gute Führung der Kühlluft erhält
man, wenn die dem Kühlkanal benachbarte Wand der Befeuchtungsschleuse im wesentlichen
von einem Leitw blech od. dgl. Führung für den Teilluftstrom gebildet ist und die
Befeuchtungsschleuse vorzugsweise eine in den Hauptkühlluftstrom gerichtete Mündung
hat.
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Um über einen längeren Kühlluftkanal-Verlauf die Kühlluft mit der
notwendigen Feuchtigkeit zu versehen, ist es vorteilhaft, mehrere Befeuchtungsschleusen
- in Richtung des Kühlluftstromes gesehen - hintereinander in der Kühlvorrichtung
anzuordnen.
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Man erhält eine gute Regelung, wenn die Meßeinrichtungen - in Richtung
des Kühllurtstromes gesehen - jeweils unmittelbar vor den ihnen zugeordneten Befeuchtungsschleusen
angeordnet sind.
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Vorzugsweise ist die Laufrichtung der Fördervorrichtung entgegen der
Strömungsrichtung des Kühlluitstromes gerichtet. Dadurch ergibt sich eine besonders
gute Ausnutzung des Kühlluftstrornes.
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Die Erfindung wird mit ihren erfindungswesentlichen Einzelheiten anhand
eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung noch näher erläutert. Diese zeigt -
stark schematisiert - eine teilweise im Schnitt wiedergegebene, im ganzen mit 1
bezeichnete Kühlvorrichtung. Diese wird, von links nach rechts, mit Kühlluft durchströmt,
die durch die Pfeile Pf 1 angedeutet ist. Der Kühllufteintritt erfolgt durch den
Schacht 2. Ein Förderband 5, dessen oberer Trum4 den Kühlkanal 5 durchläuft, dient
zum Transport der Lebkuchen 6 ( vergleiche Pfeil Pf 4) entgegen dem Kühlluftstrom.
Die vom Backvorgang noch warmen Leb-6/ kuchen geben Wärme an die Kühlluft ab und
lassen dabei die relative Luftfeuchte der Kühlluft absinken.
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Deren Temperatur und Luft feuchte werden deshalb durch Meßeinrichtungen
7 überwacht. Ist die Luftfeuchte zu stark abgesunken, so daß die Gefahr des Austrocknens
für die Lebkuchen besteht, geben die Meßeinrichtungen
7 entsprechende
Steuersignale an (nicht näher dargestellten) Stellvorrichtungen, welche die Luftklappen
8 gegebenenfalls auch ein Dampfventil betätigen. Dementsprechend können sich die
Luftklappen 8 z.B. aus ihrer Schließstellung 8' in die ausgezogen dargestellte weite
Offnungslage 8 begeben bzw. in entsprechende Zwischenstellungen. Wie in der Zeichnung
dargestellt, strömt dann ein Teil der Kühlluft gemäß Pfeil Pf 2 und Pf 3 in die
Befeuchtungsschleusen 10. Diese sind etwas außerhalb des Hauptkühlluftstromes angeordnet
und besitzen je eine Befeuchtungseinrichtung 9. Diese besteht aus einem mit zahlreichen
Düsen od. dgl. Löchern versehenen Heißdampfrohr, durch welches heißer Dampf in den
abgezweigten Teilluftstrom eingeblasen wird. An Stelle von Heißdampf kann beispielsweise
auch mit Feuchtigkeit gesättigte Luft eingebracht werden, jedoch ist in der Praxis
Heißdampf besonders vorteilhaft, weil er aus anderen Gründen sowieso zur Verfügung
steht. Praktische Versuche haben auch gezeigt, daß eine Befeuchtung mit Heißdampf
keine nennenswerte Erwärmung der Kühlluft mit sich bringt, jedoch die erwünschte
Befeuchtung bewirkt. Dabei kann Kondenswasser entstehen. Die
Anordnung
der Befeuchtunfflsvorrichtung 9, insbesondere des Dampfrohres in der Befeuchtungsschleuse
10 sorgt dafür, daß derartiges Kondenswasser nicht direkt mit den Lebkuchen in Verbindung
tretenkann. Außerdem sind an den Befeuchtungsschleusen 10 Kondenswasserabrührungen
11 vorgesehen. Sie bestehen aus einer Rinne im unteren Bereich jeder Schleuse 10
und führen von dort nach außen. Die Schleusen 10 haben somit sowohl die Funktion,
zusammen mit ihren Luftklappen 8 die Menge des abgezweigten Teilstromes der Kühlluft
zu regeln als auch zu verhindern, daß die Befeuchtungseinrichtungen 9 in unerwünschter
und unkontrollierter Weise auf den gesamten Kühlstrom, womöglich noch auf die Lebkuchen
selbst einwirken. Am Ende der Schleuse 10 besitzt diese eine Austrittsöffnung 12,durch
die der durch die Schleuse laufende, angefeuchtete Teilstrom wieder dem Hauptstrom
der Kühlluft zugeführt wird.
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Aus der Zeichnung erkennt man gut, daß die dem Kühlkanal 5 zugewandte
Wand 15 jeder Schleuse 10 durch eine Art Leitblech 15 gebildet ist, das eine solche
Profilierung hat, daß sich eine gute Strömungsführung am Austritt 12 der Befeuchtungsschleuse
ergibt.
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Erfindungsgemäß ist dieses Leitblech 15 dementsprechend
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S-förmig Et ausgebildet. Hinter den Befeuchtungsschleusen 10 steht dementsprechend
wieder genügend Feuchtigkeit enthaltende Kühlluft zur Verfügung.
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Im rechten Teil der Zeichnung erkennt man noch weitere Meßeinrichtungen
7, die andeuten, daß im Bedarfsfall noch weitere, zugehörige Befeuchtungsschleusen
10 vorgesehen sind.
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Durch eine hohe Luftfeuchtigkeit der Kühlluft ist die Wärme abführung
am Lebkuchen bei gleicher Temperatur wesentlich besser als bei Luft mit niederen
Feuchtwerten.
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Alle vorbeschriebenen, sowie in den Ansprüchen aufgeführten Merkmale
können einzeln oder in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlilE sein.
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- Patentansprüche -