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Betr.: Patent- und Gebrauchsmusterhilfsanmeldung D 4651 Vorrichtung
zum Abdichten einer Bohrung eines Spinnturbinengehäuses Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Abdichten einer Bohrung eines unter Unterdruck stehenden Spinnturbinengehäuses
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Bei einer bekannten Bauart (DT-OS 2 103 718) läuft eine Spinnturbine
in einem unter Unterdruck stehenden Spinnturbinengehäuse um, dessen Rücklrand mit
einer Bohrung versehen ist, durch die ein urbinenschaft mit Spiel hindurchgeführt
wird, der außerhalb des Gehäuses gelagert ist. Um ein Eindringen von Luft über diese
Bohrung zu verhindern,
das SindrirEen von sogenannter Falschlu-ft,
sind bei dieser Bauart Luftstauräume vorgesehen, die zwischen der Bohrung und einem
in die Bohrung ragenden Ringbund der Spinnturbine oder des Schaftes gebildet werden.
Im allgemeinen reicht diese Art der Abdichtung der Bohrung für ein befriedigendes
Arbeiten aus. Wenn jedoch ein besonders starker Unterdruck in dea Turbinengehäuse
vorgesehen werden soll und/oder zwischen der Bohrung und dem Ringbund ein relativ
großes Spiel vorhanden sein soll, was beispielsweise durch eine besondere Lagerungsart
bedingt sein kann, so besteht die Gefahr, daß diese Art der Abdichtung noch nicht
ausreicht, um einwandfreie Bedingungen an allen Spinnstellen zu gewährleisten.
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Es ist auch bekannt, (I)T-OS 2 103 717) die Spinnturbine und/oder
den durch die Bohrung der Rückwand des Turbinengehäuses geführten Turbinenschaft
oder die den Schaft umgebenden Teile als Luftfördermittel auszubilden, die eine
Luftförderung bewirken, die von dem Gehäuseinnern nach außen gerichtet ist. Auf
diese Weise kann das Eintreten von Falschluft weitgehend verhindert werden, jedoch
erfordern diese Lösungen zu dem erhöhten Aufwand auch einen Mehrver brauch an Energie.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der Abdichtung
mit Luftstauräumen eine Vorrichtung zu schaffen, die das Eindringen von Falschluft
unterbindet, jedoch das Herausziehen des Turbinenschaftes und der Spinnturbine aus
dem Spinnturbinengehäuse nach vorne nicht behindert und ausreichend große Toleranzen
zwischen dem Ringbund und der Bohrung des Spinnturbinengehäuses zulässt;-. Diese
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Zu der Abdichtung mit Hilfe von Luftstauräumen wird ein in seinem
Aufbau sehr einfaches Konstruktionselement vorgesehen, das zu einer sehr guten Abdichtung
führt. Eventuell über die Bohrung eintretende Trialschluft muß nun von dem größeren
Durchmesser im Bereich der Bohrxxng und des Ringbundes auf den kleineren Durchmesser
in Bereich der
Dichtungsscheibe und des entsprechend kleineren Abschnittes
umgelenkt werden. Diese Art der Durchmesserabstimmung führt dazu, daß in diesem
Bereich eine Wirkung in der Art eines Radialgebläses auftritt, durch die die eventuell
eintretende Falschluft nach außen zurückgefördert wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen beschrieben. Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 2 wird
erreicht, daß die Spinnturbine und der Turbinenschaft nach wie vor unbehindert nach
vorne aus dem Gehäuse ausgebaut werden können. Um den Ringbund durch den kleineren
Durchmesser der Durchtrittsöffnung der Dichtungsscheibe herausführen zu können,
oder um die Dichtungsscheibe von der Spinnturbine oder dem Turbinenschaft lösen
zu können, werden die Weiterbildungen nach den Ansprüchen 3, 4 oder 5 vorgesehen.
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Weitere 13erkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsformen.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
ausgerüstetes Spinnturbinengehäuse, Fig. 2 eine Ansicht einer Einzelheit der Fig.
1, Fig. 3 einen Schnitt ähnlich Fig. 1, während der Demontage der Spinnturbine,
Fig. 4 einen Schnitt ähnlich Fig. 1 durch eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 5 einen Schnitt durch ein Spinnturbinengehäuse mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die eine zweiteilige Dichtungsscheibe enthält,
Fig.
6 Ansichten in Richtung des Pfeiles VI der Fig. 5 in und 7 verschiedenen Zuständen
und Fig. 8 eine Ausführungsform ähnlich Fig 5 bis 7.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist eine Spinnturbine 1 in einem
Spinnturbinengehäuse 3 untergebracht, dessen Rückwand 4 mit einer Bohrung 15 zum
Hindurchführen eines Turbinenschaftes 29 versehen ist. Der Durbinenschaft 29 ist
in nicht näher dargestellter Weise außerhalb des Spinnturbinengehäuses 3 gelagert.
Bevorzugt wird eine Lagerung in einem von Stützrollen gebildeten Keilspalt oder
eine sogenannte Luftlagerung vorgesehen. In beiden Fällen kann dann der Antrieb
über einen direkt den Turbinenschaft 29 antreibenden Riemen oder über einen Elektromotor
erfolgen. Im letzteren Fall kann beispielsweise der Rotor des Elektromotors auf
dem Turbinenschaft angeordnet werden.
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Nach vorne, d.h. zur offenen Seite der Spinnturbine 1 hin, ist das
Gehäuse 3 mit einem Deckel 5 verschlossen, so daß eine Unterdruckkammer 6 gebildet
wird, in der die Spinnturbine 1 umläuft. Zwischen dem Deckel 5 und dem Spinnturbinengehäuse
3 ist ein Dichtungsring 7 aus einem elastischen Profil vorgesehen. Der Deckel 5,
der vorzugsweise durch eine Schwenkbewegung von dem Gehäuse 3 entfernt werden kann,
besitzt einen Einsatz 8, der in die Spinnturbine 1 hineinragt.
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Im Bereich dieses Einsatzes mündet ein Faserzuführkanal 9. Außerdem
beginnt in diesem Bereich des Einsatzes 8 ein koaxial zum Turbinenschaft 29 verlaufender
Fadenabzugskanal 10. Der Unterdruck in der Unterdruckkammer 6 wird mit Hilfe von
einer Saugleitung 11 aufrechterhalten, die in nicht näher dargestellter Weise an
eine Unterdruckquelle angeschlossen ist.
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Um eine Abdichtung der Bohrung 15 gegen Eindringen von Luft zum Gehäuseinnern
zu erhalten, ist der Turbinenschaft 29 mit einem Ringbund 13 versehen, dem ein rohrförmiger
Ansatz 14 der Bohrung 15 zugeordnet ist. Bei der dargestellten Ausführungsform sind
in diesen
r&nrförmigen Ansatz 14 der Bohrung 15 Ringnuten 16
eingearbeitet, die mit dem Ringbund 13 Luftstauräume bilden, die das Eindringen
von Falschluft ersch«Jeren.
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Um eine verbesserte Abdichtung zu erhalten, ist in dem Inneren des
Turbinengehäuses 3 eine Dichtungsscheibe 17 angeordnet, die mit einem ringförmigen
Ansatz an der entsprechend gestalteten Wand des Turbinengehäuses 3 anliegt. Diese
Dichtungsscheibe 17 besitzt eine Durchtrittsöffnung 31 (s. Fig. 2), die einen Durchmesser
besitzt, der deutlich geringer ist, als der Durchmesser der Bohrung 15. Dieser Durchtrittsöffnung
31 ist ein im Durchmesser gegenüber dem Ringbund 13 deutlich verringerter Abschnitt
2 zugeordnet, der von dem Ringbund 13 und einem Ringbund 12 der Spinnturbine 1 begrenzt
wird.
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Die Dichtungsscheibe 17 bildet mit dem Abschnitt 2 einen ringförmigen
Dichtungsspalt 19, der in seinem Durchmesser deutlich kleiner als der Ringspalt
zwischen der Bohrung 15 der Rückwand und dem Ringbund 13 ist. Durch diese Abmessungen
wird erreicht, daß in dem Bereich der Stufe zwischen dem Ringbund 13 und dem Abschnitt
2 eine gebläseartige Förderwirkung auf eventuell in diesen Bereich gelangende Luft
ausgeübt wird, deren Förderrichtung vom Inneren des Spinnturbinengehäuses nach außen
gerichtet ist.
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Bei der dargestellten Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 ist der ringförmige
Rand 18 der Dichtungsscheibe 17 auf einen Ring^mlst der Gehäusewandungen aufgeklipst,
so daß die Dichtungsscheibe 17 bei dem Herausziehen der Spinnturbine 1 mit ihrem
Gurbinenschaft 29 mit herausgezogen wird. Cm dann die Dichtungsscheibe 17 vollständig
lösen zu-können, wird vorgesehen, daß in dem Bereich der Durchtrittsöffnung 31 zwei
diametral gegenüberliegende Schlitze 20 angebracht sind, während die Dichtungsscheibe
17 insgesamt aus elastischen Material hergestellt ist. Es ist dadurch möglich, die
Dichtungsscheibe im Bereich ihrer Durchtrittsöffnung 31 so Weit elastisch aufzuweiten
daß sie über den Ringbund 17 geschoben werden kann.
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Die Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei Trelcher der Gehäuse deckel
weggelassen ist. Bei dieser Ausführungsform werden die Luftstauräume 16a durch entsprechende
Formgebung des Turbinenschaftes 29 bewirkt, der sich im Bereich der Gehäusebohrung
15a zu einem mit ringförmigen Nuten versehenen Ringbund 13a vergrößert. Die Dichtungsscheibe
17a ist durch ihre Form 18a im Spinnturbinengehäuse 3a gesichert und liegt mit einer
ringbrmigen Anlage 21 an der Rückwand 4a des Spinnturbinengehäuses 3a. Die Durchtrittsöffnung
31a der Dichtungsscheibe 17a zum Hindurchführen des Turbinenschaftes 2a besitzt
auch hier einen kleineren Durchmesser als der Ringbund 13a.
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Auf diese Weise würde eventuell eintretende Falschluft von einem großen
zu einem kleineren Durchmesser umgeleitet, wodurch ein Eintreten ersc#hwert wird.
Die Dichtungsscheibe 17a ist auch bei dieser Ausfülirungsform mit der Spinnturbine
1 aus dem Gehäuse 3a herausziehbar, wobei als Sicherungsmittel ein Bund 12a am Turbinenschaft
vorgegehen ist. Die Öffnung 31a des Dichtungsdeckels 17a ist auch hier aufweitbar,
so daß der Dichtungsdeckel 17a über den Ringbund 13a vom Turbinenschaft 29 abgezogen
werden kann.
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Die Ausführungsform nach den Fig. 5, 6 und 7 sieht vor, daß die Dichtungsscheibe
aus zwei Teilen 17b1 und 17b2 besteht, die durch je ein Gelenk 22 an einer die Gehäuserückwand
4b bildenden Platte angeordnet sind. Der Turbinenschaft 29 besitzt auch hier einen
genuteten Ringbund 13b, der mit einer Bohrung 15b eines Gehäuseeinsatzes 14b Luftstauräume
16b bildet. Die Dichtungsscheibe, bestehend aus den Teilen 17b1 und 17b2, ist bei
dieser Ausführungsform nicht mit der Spinnturbine 1 aus dem Spinnturbinengehäuse
3b heraus ziehbar, so daß besondere Mittel vorgesehen sein müssen, welche die Durchtrittsöffnung
31b so weit vergrößern, daß der Ringbund 13b durch die Öffnung 31b hindurchgeht.
Zu diesem Zweck ist ein Hilfe instrument vorgesehen, welches im wesentlichen aus
einer Scheibe 26 sowie einem mit einem Handgriff 25 verbundenen Verbindungsbolzen
24 besteht, welcher in Einsätzen 23 des Spinnturbinengehäuses 3b geführt ist. Die
Scheibe 26 liegt im Betriebszustand auf den beiden zeilen 17b1 und 17b2 auf, so
daß die Dichtungsscheibe an den Stellen 27 und 28 geschlossen ist und somit einen
ringförmigen Dichtungsspalt
19b um den Turbinenschaft 2b herum bildet
3eim Herausziehen der Spinnturbine 1, wlrd (Fig. 7) über den Handgriff 25 die scheibe
26 etwas nach unten gedrückt, -wodurch die Scheibe 26 im Bereich 29 der beiden Teile
17o1 und 17b2 der Dichtungsscheibe geführt wird und die zweigeteilte Dichtungsscheibe
etwas auseinander spreizt.
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Damit wird die Durchtrittsöffnung 31b so weit vergrößert, daß die
Spinnturbine 1 mit dem Turbinenschaft 29 und dem Ringbund 13b herausgezogen werden
kann.
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Eine ähnliche Ausführung ist in Fig. 8 gezeigt, wobei das Hilfs--instrument
lediglich aus einem drehbaren Spreizglied 28, 29 besteht, das von außen um die Achse
27 drehbar ist. Das Spreizglied 28, 29 ist in Bezug -auf -di-e Achse 27 leicht asymmetrisch,
damit den Winkeln der beiden T-eile 17c1 und 17c2 der Dichtungsscheibe Rechnung
getragen wird. Auch hier ist die Durchtrittsöffnung 31c der Dichtungsscheibe so
weit auseinander spreizbar, daß der Ringbund 13c herausgezogen werden kann. In Betriebszustand
nimmt der Doppelhebel 28, 29 eine nicht gezeigte vertikale Lage ein.
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B-ei ruder Ausführungsform nach Fig. 9 besteht die Dichtungsscheibe
aus zwei Hälften 17d1 und 17-d2, die sich elastisch gegen die Innenwandungen des
Spinnturbinengehäuses 3d anlegen und in die Rückwand 4d eingepasst sind. Beide Hälften
können mit dem Schaft 2 der Turbine 1 aus dem Gehäuse 3d herausgezogen werden. Sie
können außerdem aus Gründen der Montageerleichterung zusammengeklipst sein und eine
trennbare Baueinheit bilden.