DE2424305B2 - Drehmaschine zur Bearbeitung eines Radsatzes von Schienenfahrzeugen - Google Patents
Drehmaschine zur Bearbeitung eines Radsatzes von SchienenfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drehmaschine zur Bearbeitung eines in der Drehmaschine zwischen
Körnerspitzen eingespannten Radsatzes von Schienenfahrzeugen mit an den Laufflächen der Räder
anliegenden und diese antreibenden Reibrollen, bei der die am Werkstück angreifenden Drehwerkzeuge
wenigstens angenähert in der durch die Körnerspitzen gehenden Horizontalebene angeordnet sind.
Mit Hilfe einer derartigen Drehmaschine sollen insbesondere die an Radsätzen von Schienenfahrzeugen
auf der Radwelle selbst oder an den Radsätzen fest angeordneten Bremsscheiben bearbeitet werden. Bei
einer bekannten Drehmaschine dieser Art, mit denen die Achsschenkel von Radsätzen überdreht und
anschließend glattgewalzt werden, wird jedes Rad des Radsatzes durch eine unterhalb der horizontalen Ebene
durch die Körnerspitzen angeordnete Reibrolle, welche mit der Lauffläche jedes Rades in Reibkontakt steht,
angetrieben. Eine Maschine mit einem derartigen Reibradantrieb ist beispielsweise dargestellt in dem
Prospekt »Axle Journal Returning and Burnishing
-, Lathe« der Firma Craven Brothers Ltd. vom 17.10.1936.
An solchen Maschinen sind die mit der Reibroüc übertragenen Umfangskräfte sehr klein, weil an den
Achsschenkeln nur ein sehr geringer Schlichtspan abgedreht werden muß und außerdem das Durchmes-
Ki serverhältnis zwischen zu überdrehendem Achsschenkel
und Rad des Radsatzes, welches in der Größenordnung 1:5 bis 1:10 sein kann, die erforderlichen
Umfangskräfte weiter verringert Sollen auf einer solchen Maschine aber beispielsweise die Bremsscheiben
von schweren Radsätzen plangedreht werden und hierbei ein möglichst großer Spanquerschnitt abgehoben
werden, so wird die den Radsatz aufnehmende Pinole schon aus der Anpreßkraft des Antriebsreibrades
mit erheblichen Kräften vertikal aufwärts belastet.
.•«ι Hierzu addiert sich noch die ebenfalls aufwärts
wirkende Umfangs- bzw. Schnittkraft. Sollen nun gar zwei Bremsscheiben je Rad gleichzeitig plangedreht
werden, werden diese Kräfte und Belastungsverhältnisse noch erheblich ungünstiger. Die aus den Anpreßkräf-
_>-> ten und Schnittkräften resultierenden, vertikal aufwärts
gerichteten Kräfte sind nun wesentlich größer als das Radsatzgewicht. Daher werden die den Radsatz
aufnehmenden Pinolen dieser bekannten Achsschenkeldreh- und -glattwalzmaschinen bei der Bearbeitung
κι von Bremsscheiben aufwärts belastet, und es wird somit das die Pinolen tragende und sich am Maschinenbett
abstützende Reitstockgehäuse aus dem Maschinenbett ausgehoben. Der Nachteil einer solchen Belastungsrichtung
ist offensichtlich. Ferner würden die Antriebsrollen
π dieser bekannten Maschinen infolge ihrer Lage bei der Bremsscheibenbearbeitung durch herabfallende Späne
gefährdet. Um einem durch die Drehspäne beschleunigten Verschluß dieser Antriebsrollen entgegenzuwirken,
würde es erforderlich, diese zu härten. Hierdurch aber
κι wird nachteiligerweise der ausnutzbare Reibungskoeffizient
verkleinert, wodurch die übertragbaren und für die zerspanende Bearbeitung erforderlichen Umfangskräfte
in nicht tragbarer Weise abnehmen. Eine Erhöhung der Umfangskräfte könnte nur über eine Erhöhung der
\-, Anpreßkraft der Reibrollen erzielt werden. Diese Anpreßkräfte sind aber aufgrund der ungünstigen
Belastungsrichtung auf die Pinole nicht beliebig zu steigern, so daß es nachteiligerweise unumgänglich ist,
die Zerspanungsleistung entsprechend niedrig anzuset-
Id zen. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen ist es aber zweckmäßig,
bei Radsätzen mit Bremsscheiben alle vier Bremsscheibenseiten gleichzeitig zu bearbeiten. Da
während des Drehens einer Bremsscheibe aufgrund der vorhandenen »Freßriefen« mit stark schwankenden
γ, Spanquerschnitten und wegen der durch die Bremsungen
entstandenen Hartstellen mit stoßartigen Belastungsänderungen zu rechnen ist, muß die zur
Verfügung stehende Anpreßkraft der Reibrolle ausreichen, um eine Umfangskraft aufzubringen, die auch bei
Wi Belasfungsstößen den Radsatz mit Sicherheit nahezu
schlupffrei durchdreht. Um dies zu gewährleisten, darf also der tatsächlich eingestellte und abzunehmende
Spanquerschnitt nur ein Bruchteil des Querschnitts sein, der aufgrund der durch die Anpreßkraft zur Verfügung
<r> stehenden Umfangskraft abgenommen werden könnte.
Es bleibt normalerweise also ein großer Teil der zur Verfügung stehenden Umfangskraft ungenutzt, weil sie
als Sicherheitsreserve für auftretende Stoßbelastungen
benötigt wird. Obwohl also die Verfugung stehende Umfangskraft nicht ausgenutzt wird, muß die Reibrolle
stets mit der möglichen Maximalkraft angepreßt werden. Dies aber bedeutet eine ständige und unnötige
hohe Belastung sämtlicher beteiligter Maschinenteile.
Aus diesen Ausführungen ist zu ersehen, daß diese bekannten Maschinen, würden sie für die Radsatzbremssclheibenbearbeitung
umgebaut, für die Einreihung in den Produktionsablauf von Radsaizaufarbeitungswerkstätten
aufgrund des zu erwartenden hohen Verschleißes und der ungenügenden Produktionsleistung
denkbar ungeeignet wären.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehmaschine der eingangs angegebenen Art zu
schaffen, bei der die Antriebsverhältnisse für den Radsatz so gestaltet sind, daß zum Erzielen hoher
Zerspanungsleistungen und insbesondere für die gleichzeitige Bearbeitung aller am Radsatz befindlichen zu
bearbeitenden Bremsscheibenseiten stets ein genügend großes Drehmoment übertragen wird, und zwar unter
Vermeidung der für die Reitstöcke so ungünstigen vertikalen Belastungsrichtung. Weiterhin sollen die
Verschleiß- und Reibungsverhältnisse verbessert sowie die dauernde Maximalbelastung vermieden werden.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die antreibenden Reibrolleri oberhalb der
durch die Körnerspitzen verlaufenden Horizontalebene angeordnet sind und je Rad zwei antreibende Reibrollen
vorgesehen sind, von denen die eine an der Lauffläche und die andere an einer Stirnseite des Rades angreift.
Durch den Einsatz von zwei Antriebsreibrollen je Rad eines Radsalzes in der beschriebenen Anordnung
ist es möglich, die erforderliche Anpreßkraft für den Antrieb des Radsatzes zu halbieren bzw. die übertragbare
Umfangskraft zu verdoppeln, wobei gleichzeitig die Pinolen und damit die Reitstockgehäuse in einer
maschinengerechten Richtung belastet werden. Da bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Antriebsreibrollen
je Rad aber nur eine Antriebsreibrolle mit ihrer Anpreßkraft in radialer Richtung nach unten oder
ungefähr nach unten wirkt, bleibt die Biegebelastung der Pinole trotz Verdoppelung der übertragenen Umfangskraft
verhältnismäßig klein, wobei noch zu beachten ist, daß bei geeigneter Lage des Drehwerkzeugs oder des
Antriebssupportes die Reaktionskräfte der Schnittkräfte bei Betrachtung des Drehwerkzeuges als Momentanpol
der radialen Belastung der Antriebsreibrolle entgegenwirken und damit die Pinole entlasten. Die
zweite Antriebsrolle je Rad, deren Anpreßkraft in axialer Richtung wirkt, verhindert — wenn sie jeweils an
der Innenseitenfläche des Rades angreift — gleichzeitig wenigstens teilweise eine Durchbiegung der Radsatzachse
infolge der radialen Anpreßkraft der anderen Antriebsreibrolle.
Infolge der sonach erzielten enormen Steigerung der übertragbaren Umfangskräfte ist es möglich, gleichzeitig
mindestens vier Bremsscheibenseiten von an Radsätzen angeordneten Bremsscheiben gleichzeitig
mit einer erfindungsgemäßen Maschine zu bearbeiten, ohne die Maschine in nachteiliger, nicht konstruktionsgerechter
Weise zu belasten, und zwar gleichzeitig unter Vermeidung überhöhten Verschleißes der Antriebs- und
Abstützeinheiten.
Es ist zwar aus der US-PS 30 44 368 an sich bereits bekannt, Rollen gleichzeitig am Spurkranz und an der
Seitenfläche der Laufräder von Eisenbahnradsätzen angreifen zu lassen. Dort handelt es sich aber um eine
mit KörnersDitzen arbeitende Radsatz-Fräsmaschine.
bei der nur die seitlich angreifenden Rollen angetrieben
und die am Umfang der Laufräder angreifenden Rollen als nichtangetriebene Stützrollen ausgebildet sind /ur
teilweisen Entlastung der den Radsatz aufnehmenden Kön.erspilzen.
Außerdem kann eine Steigerung der übertragbaren Umfangskräfte aber auch noch dadurch erzielt werden,
daß die Antriebsreibrollen aus ungehärtetem Stahl oder Gummi gefertigt sind. Eine solche Werkstoffauswahl
wird ermöglicht durch die erfindungsgemäße Anordnung der Antriebsreibrollen. Der auftretende Reibungskoeffizient
ist bei diesen Werkstoffen wesentlich höher als bei Verwendung von Rollen aus gehärtetem Stahl
und erhöht damit ohne zusätzliche Biegebelastung der Pinole die übertragbare Umfangskraft entsprechend.
Weiterhin ermöglicht die erfindungsgemäße Anordnung der Antriebsreibrollen die für den Einsatz in
Radsatzaufarbeitungsstraßen besonders vorteilhafte Portalbauart der Drehmaschine mit evtl. auch hängend
angeordneten Supporten. Hierdurch befinden sich einerseits die Führungsbahnen der Supporte nicht mehr
im Spänebereich der Maschine und bedürfen somit keiner Abdeckung und weisen einen geringeren
Verschleiß auf, andererseits wird durch diese Portalbauart ein problemloses Durchrollen der Radsätze ermög
licht, was in den genannten Radsatzaufarbeitungssiraßen
bekanntermaßen von besonderem Vorteil ist.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform dieser Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß jede
Reibrolle in einem Schwenkarm gelagert ist und die Reibrollen zusammen mit ihren Schwenkarmen zwischen
den Anlagepunkten der Reibrollen an den Rädern, den Achsen der Reibrollen und den Achsen der
Schwenkarme jeweils einen Kniehebel bilden.
Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß sich die jeweilige Anpreßkraft der Reibrolle und somit die
übertragbare Leistung jeweils nach dem augenblicklichen Zerspanungsbedarf richtet, so daß sowohl die
Reibrollen als auch die den Radsatz aufnehmende gesamte Maschine geringstmöglich belastet werden bei
höchstmöglicher Leistung. Wird bei der Bearbeitung infolge wachsenden Spanquerschnittes eine wachsende
Umfangskraft verlangt, so hat die Reibrolle das Bestreben, den Schwenkarm, in welchem sie gelagert ist.
so zu bewegen, daß der vom Kniehebel eingenommene stumpfe Winkel vergrößert wird. Da dies aber aufgrund
der Zuordnung der Bauteile und des Werkstücks zueinander — läßt man die elastische Verformbarkeit
der einzelnen Teile außer Ansatz — nicht möglich ist, erhöht sich lediglich die Anpreßkraft der Reibrolle und
damit die übertragbare Umfangskraft. Da von der Reibrolle zur Steigerung der Anpreßkraft und damit zur
Vergrößerung der übertragbaren Umfangskraft somit aber auch kein nennenswerter Weg zurückgelegt
werden muß, erfolgt die Reaktion auf eine wachsende oder auch sprunghaft ansteigende Schnittkraft praktisch
verzögerungsfrei.
Zweckmäßig werden in weiterer Ausbildung der Erfindung sämtliche Antriebsreibrollen durch einen
gemeinsamen Antriebsmotor angetrieben. Es kann daher die gesamte Antriebseinheit auf einem gemeinsamen
Support angeordnet werden.
Ontimiert wird die Anpassungsfähigkeit einer mit der
geschilderten Kniehebelanordnung ausgerüsteten Drehmaschine an unterschiedliche Drehmomente erfordernde
Zerspanungsbedingungen im übrigen dann, wenn der Radius des mit jeder Reibrolle unmittelbar
verbundenen Zahnrads ungefähr eleich dem Produkt
aus dein Keibungsbeiwerl der Reibrolle und ihrem
Radius und der Radius des jede Reibrolle antreibenden Zahnrads ungefähr gleich dem Produkt aus der
wirksamen Länge des .Schwenkarmes und dem Sinus des sich /wischen einer in der Schwenkebene des
Schwenkarmes auf die wirksame Länge des Schwenkarms senkrecht stehenden Linie und der Radtangenien
im Berührungspunkt der Reibrolle mit dem Rad ergebenden Winkels ist. Mit einer derartigen Ausbildung
des Antriebssystems der Reibrollen wird es ermöglicht, daß jede Reibrolle sofort und ohne jedes
Durchrutschen auf alle Belastungsschwankungen reagiert.
Nachfolgend werden Ausführungsbcispicle der Lrfindung anhand der Zeichnungen besehrieben. Die
Zeichnungen geben dabei aber nur die jeweils zur Erläuterung der Lrfindung wesentlichen Teile der
Radsatzdrehmaschine wieder.
Ls zeigt
I'ig. I den Grundriß einer ersten Ausführungsform der Drehmaschine nach der Erfindung,
L i g. 2 den Grundriß einer zweiten Ausführungsform der Drehmaschine nach der Erfindung,
I'ig. 3 eine Seitenansicht der Drehmaschine nach
Tig. I.
Fig. 4 eine Seitenansicht der Drehmaschine nach
1 ig. 2,
F i g. 5 eine Skizze zur Erläuterung der geometrischkincmalischen
Verhältnisse des die Reibrollen antreibenden Getriebes,
F i g. 6 eine schemalisch dargestellte Vorderansicht einer Drehmaschine nach der Lrfindung in Portalbauweiscund
I i g. 7 den Schnitt -4-ßaus F i g. 6.
In den F i g. 1 bis 4 der Zeichnung sind die Räder I des
jeweils zu bearbeitenden Radsatzes strichpunktiert schematise!! wiedergegeben. Da es zur Erläuterung der
Lrfindung lediglich auf die Antriebseinrichtung der Drehmaschine für die Räder 1 des Radsatzes ankommt,
sind die Bremsscheiben und die Bearbeitungswerkzeuge nicht dargestellt. Es zeigen lediglich Fig. 3 und Fig.4
schematisch angedeutet das Drehwerkzeug 2, das wenigstens angenähert in der Höhe der nicht dargestellten
Körnerspitzen angeordnet ist, zwischen denen der zu bearbeitende Radsatz gespannt ist.
Wie die Ausführungsform nach F i g. 1 und 3 zeigt, sind für jedes Rad 1 des Radsatzes oberhalb der durch
die Körnerspitzen, also durch die Radsatzmitte 3 verlaufenden horizontalen Ebene, zwei Reibrollen 4 und
5 angeordnet, die das Rad 1 antreiben. Von diesem Reibrollenpaar greift die Reibrolle 4 an der Lauffläche
des Rades 1 und die zweite Reibrolle 5 an der inneren Stirnseite des Rades 1 an. Jede Reibrolle 4 und 5 ist in
einem zugehörigen Schwenkarm 6 bzw. 7 auf einer Achse 4' bzw. 5' gelagert Der Schwenkarm 6 für die an
der Lauffläche angreifende Reibrolle 4 ist um eine Achse 8 in einer zur Radebene parallelen Ebene
schwenkbar gelagert Der Schwenkarm 7 für die an der Stirnseite angreifende Reibrolle 5 ist um eine Achse 9 in
einer zur Radebene senkrechten Ebene schwenkbar gelagert
Der Drehantrieb für die einzelnen Reibrollen 4, 5 erfolgt über ein geeignetes Vorgelege von einem
einzigen gemeinsamen Antriebsmotor 10 her. Von den Übertragungsgliedern, hier den Übertragungszahnrädern, ist das jeweils zur Reibrolle 4, 5 selbst gehörende
Antriebszahnrad mit 11 und das jeweils letzte Antriebszahnrad vor der zugehörigen Reibrolle 4,5 mit 12 bezeichnet. Die weiteren (ielriebetcile sind der Einfachheit wegen lediglich gemeinsam mil 13 bezeichnet.
Sämtliche beschriebenen Antriebsbauteile der Drehmaschine sind bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
in einem gemeinsamen Support 14 untergebracht.
Bei der dargestellten Ausfiilmingsform, bei der die Spanfläche durch die Drehrichtung bedingt nach unten
angeordnet werden muß. wird die Pinolc zwar konstruktionsgerecht, aber mit den aus den Sehnittkräf
ten resultierenden Kräften zusätzlich belastet. Allerdings ergibt sich bei dieser Werkzeuganordnung ein
besonders günstiger Spänefluß. Soll die Pinole von den aus den Schniltkräflcn resultierenden Kräften entlastet
werden, so konstruiert man die Maschine so, daß bei gleicher Drchrichtung des Werkstücks /.. B. das
Drehwerkzeug 2 in zur dargestellten Lage gegenüberliegender Lage angeordnet ist und dabei die Spanflächen
nach oben zeigen.
Eine weitere Variationsmöglichkeit zur Erreichung dieses Zieles liegt darin, bei dem dargestellten
Drehsupport die Drehwerkzeuge so zu befestigen, daß die Spanflächen nach oben zeigen, und den gesamten
Antriebssupport um 180" um eine vertikale Achse durch die Radsatzachse zu schwenken.
Jeder Schwenkarm 6 für die an der Lauffläche angreifende Reibrolle 4 bildet mit der Verbindungslinie
Radsatzniitte-Rcibrollenmittc einerseits, und jeder Schwenkarm 7 für die an der Stirnseite angreifende
Reibrolle 5 bildet mit der durch die Rcibrollenmitlc gelegten Normalen zur Radstirnflächc andererseits
jeweils einen Kniehebel mit einem stumpfen Winkel ß. Dieser Winkel β ist, betrachtet an den Anlagepunkleri
der jeweiligen Reibrolle 4, 5 mit dem Rad 1, entgegengesetzt zur durch die Pfeile angedeuteten
Drchrichtung des Rades 1 geöffnet. Hierdurch ergibt sich, wie eingangs im einzelnen geschildert, die
selbsttätige und praktisch verzögerungsfreie Anpassung der jeweiligen Anpreßkräftc der Reibrollen 4, 5 gegen
das zugehörige Rad 1 an die wechselnden Belastungen. Jede Erhöhung der z. B. durch verstärkten Spanquerschnitl
erzeugten Reaktionskraft führt augenblicklich zu einer verstärkten Klemmwirkung zwischen dem jeweiligen
Schwenkarm 6,7 der zugehörigen Reibrolle 4,5 und der berührten Radfläche.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 und 3 ist der stumpfe Winkel β verhältnismäßig groß gewählt.
Hierdurch aber könnte es bei nicht sorgfältiger Einstellung des Antriebssupportes verbunden mit
Breiten- oder Durchmesserschwankungen eines zu bearbeitenden Radsatzes zu einer ungewollten Vergrößerung
des Winkels β und damit zu einer ungewollt großen Anpreßkraftsteigerung bei wachsenden Schnittkräften kommen. Dies kann vermieden werden mit
einer Antriebsgestaltung gemäß Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 und 4.
Das Ausfühnngsbeispiel gemäß F i g. 2 und 4
entspricht im Grundaufbau vollständig dem anhand Fi g. 1 und 3 beschriebenen Aufbau. Es sind lediglich die
Verhältnisse innerhalb der Übertragungsglieder, insbesondere innerhalb der Zahnräder 11 und 12, verändert
und es ist vor allem der hier mit ß' bezeichnete stumpfe Winkel des Kniehebels, also zwischen dem jeweiligen
Schwenkarm 6, 7 und der jeweiligen Verbindungslinie bzw. Normalen bedeutend geringer gewählt Er kann im
Grenzfall sogar zum rechten Winkel werden. Hierdurch wird erreicht, daß der Winkel ß' sich nur geringfügig mit
Durchmesser- oder Abstandsschwankungen der Eisen-
bahnräder verändert. Damit wird die Einstellung des Antriebssupportes auf die Radsatzabmessungen erleichtert.
Es hat sich gezeigt, daß durch die erfindungsgemäß gekennzeichnete bestimmte Bemessung des Übersetzungsverhältnisses
zwischen dem jeweils letzten Zahnrad 12 vor der zugehörigen Reibrolle 4, 5 und dem
Zahnrad 11 dieser Reibrolle selbst trotz des stark verkleinerten Winkels ß' die genannten Vorteile der
verzögerungslosen Anpassung der Anpreßkräfte an alle Belastungsschwankungen erhalten bleiben. Dies soll im
folgenden anhand der F i g. 5 nachgewiesen werden.
Der F i g. 5 sind die geometrischen Verhältnisse und die verwendeten Bezeichnungen zu entnehmen. Die
F i g. 5 zeigt eine Ansicht ähnlich F i g. 1 und 3 der beschriebenen Ausführungsformen. Die entsprechenden
Ausführungen gelten auch für die jeweils an der Lauffläche angreifende Reibrolle 4 sinngemäß.
Wie aus F i g. 5 zu erkennen ist, ist die Kraft Pin ihrer Größe offensichtlich nicht nur von der Kraft P' sondern
auch noch vom Winkel λ abhängig. Es ergibt sich folgende rechnerische Herleitung:
Das Antriebsmoment McJr der Reibrolle 5 wird auf
diese allein vom Zahnrad 12 über das Zahnrad 11 im Verhältnis der zugehörigen Radien η und π übertragen.
Hat das Antriebsmoment des Zahnrades 12 nun die Größe Md, so ergibt sich für das Antriebsmoment Mdg
der Reibrolle 5:
(3) eingesetzt in (4)
H)
2(1
MdK = | r | ■ Ii ■ I sin \ |
1K | |
(1) eingesetzt | in (5) | |||
Md -rr = | I | '■ ■ Ii ■ sin λ |
'•κ | |
(2) eingesetzt | in (6) | |||
FA- '2 -- | F ■ η sin |
■ '"κ | ||
Gleichung (7) ergibt: |
gekürzt mit | F | und | aufgelöst nach |
''I | A ■ | sin \ | ||
/■·> | Il | • ''κ |
MdR =
Md-r±.
(D
Ferner erzeugt das Drehmoment des Zahnrades 12 infolge der Lagerang der Rolle 5 und des mit der Rolle 5
fest verbundenen Zahnrades 11 in dem um die Achse 9 des Zahnrades 12 drehbaren Schwenkarm 7 eine in der
Zeichenebene der F i g. 5 senkrecht auf dem Schwenkarm 7 stehende Kraft P', wobei nach dem Hebelgesetz
gilt:
Md = F ■ A
(2)
sowie infolge der Abstützung der Reibrolle 5 gegen das anzutreibende Rad 1 eine in Längsrichtung des
Schwenkarmes 7 wirkende Kraft, wobei die geometrische Summe beider Kräfte entsprechend dem in F i g. 5
dargestellten Kräfteparallelogramm dann gleich der Normalkraft P ist Aus F i g. 5 läßt sich daher weiterhin
entnehmen:
P = -^
sin
sin
Zwischen dem Radsatzrad und der Reibrolle 5 soll aber auch kein Durchrutschen auftreten, weshalb das
Antriebsmoment MdR der Rolle 5 maximal nur gleich
sein darf dem Produkt aus dem Reibungsfaktor, der von P' abhängigen Normalkraft P der Reibrolle 5 auf das
Radsatzrad und dem Radius /·« der Reibrolle 5, so daß
auch gilt:
MdR =
Mit Gleichung (8) ist somit eine Gleichung gegeben, in der die Abhängigkeit des Antriebsübersetzungsverhältnisses
r\lr2 von den übrigen geometrischen und
physikalischen Bedingungen für den Fall, daß niemals ein Durchrutschen der Reibrolle auftritt, angegeben ist.
In F i g. 6 und 7 ist eine vollständige Drehmaschine nach der Erfindung zur Bearbeitung aller Bremsscheiben
eines zwischen Körnerspitzen in dieser Maschine eingespannten Radsatzes von Schienenfahrzeugen
dargestellt. Die anhand der vorhergehenden Figuren der Zeichnung beschriebenen Bauteile sind mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
F i g. 6 und 7 zeigen die Gesamtanordnung der vorher beschriebenen Drehmaschine innerhalb einer Gesamtmaschine
in Portalbauweise. Die durch die Erfindung beeinflußten beschriebenen Bauteile der Maschine sind
an dem Support 14' in dem Portal der Maschine angeordnet. Der Support 14' ist in senkrechter Richtung
verfahrbar und trägt seinerseits die geschilderten Bauteile der Erfindung.
Auf den mit 5»- bezeichneten Supporten sind die
Werkzeuge 2 mit ihren einzelnen Vorschub- und Zustelleinrichtungen angeordnet und können in der in
der Zeichnung dargestellten Weise aus dem Arbeitsbereich des Portals seitlich verfahren werden, um so
einerseits evtl. das vorteilhafte Durchrollen des Radsatzes zu ermöglichen oder um die Drehsupporte Sw
auf unterschiedliche seitliche Lagen der Bremsscheiben z. B. bei Spurwechsel oder Lage der Bremsscheiben auf
der Radsatzwelle einstellen zu können.
Wird die in Fig.6 und 7 dargestellte, in das
Maschinenfundament eingelassene Radsatzhebeeinrich-'tung für das Anheben des Radsatzes bis in Pinolenhöhe
verwendet, so ist ein Auseinanderfahren der Drehsupporte Sm um den Radsatz durchrollen zu lassen, nicht
erforderlich. Die Drehsupporte 5». könnten dann bei
immer gleicher seitlicher Lage der Bremsscheiben starr angeordnet werden, was die Konstruktion der Maschine
(4) erheblich vereinfachen würde.
45
(3)
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:5. Drehmaschine zur Bearbeitung eines in der Drehmaschine zwischen Körnerspitzen eingespannten Radsatzes von Schienenfahrzeugen mit an den Laufflächen der Räder anliegenden und diese antreibenden Reibrollen, bei der die am Werkstück angreifenden Drehwerkzeuge wenigstens angenähert in der durch die Körnerspitzen gehenden Horizontalebene angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibrollen (4, 5) oberhalb der durch die Körnerspitzen verlaufenden Horizontalebene angeordnet sind und je Rad (1) zwei Reibrollen (4,5) vorgesehen sind, von denen die eine (4) an der Lauffläche und die andere (5) an einer Stirnseite des Rades (1) angreift.2. Dretanaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Reibrolle (4, 5) in einem Schwenkarm (6,7) gelagert ist und die Reibrollen (4, 5) zusammen mit ihren Schwenkarmen (6, 7) zwischen den Anlagepunkten der Reibrollen (4,5) an den Rädern (1), den Achsen (4,5') der Reibrollen (4, 5) und den Achsen (8, 9) der Schwenkarme (6, 7) jeweils einen Kniehebel bilden.3. Drehmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Reibrollen (4, 5) durch einen gemeinsamen Antriebsmotor (10) angetrieben sind.4. Drehmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius fa) des mit jeder Reibrolle (4, 5) unmittelbar verbundenen Zahnrads (11) ungefähr gleich dem Produkt aus dem Reibungsbeiwert (μ) der Reibrolle (4, 5) und ihrem Radius freund der Radius (nj des jede Reibrolle (4, 5) antreibenden Zahnrads (12) ungefähr gleich dem Produkt aus der wirksamen Länge (A) des Schwenkarmes (6, 7) und dem Sinus des sich zwischen einer in der Schwenkebene des Schwenkarmes (6, 7) auf die Länge (A) senkrecht stehenden Linie fZ-^und der Radtangenten im Berührungspunkt der Reibrolle (4, 5) mit dem Rad (1) ergebenden Winkels (oc) ist.5. Drehmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibrollen (4, 5) aus ungehärtetem Stahl oder Gummi bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742424305 DE2424305C3 (de) | 1974-05-18 | 1974-05-18 | Drehmaschine zur Bearbeitung eines Radsatzes von Schienenfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742424305 DE2424305C3 (de) | 1974-05-18 | 1974-05-18 | Drehmaschine zur Bearbeitung eines Radsatzes von Schienenfahrzeugen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2424305A1 DE2424305A1 (de) | 1975-11-20 |
DE2424305B2 true DE2424305B2 (de) | 1978-12-07 |
DE2424305C3 DE2424305C3 (de) | 1982-12-23 |
Family
ID=5915978
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742424305 Expired DE2424305C3 (de) | 1974-05-18 | 1974-05-18 | Drehmaschine zur Bearbeitung eines Radsatzes von Schienenfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2424305C3 (de) |
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1974
- 1974-05-18 DE DE19742424305 patent/DE2424305C3/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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8381 | Inventor (new situation) |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) |