DE2423187A1 - Verfahren zur oberflaechenbehandlung von glasgegenstaenden - Google Patents
Verfahren zur oberflaechenbehandlung von glasgegenstaendenInfo
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Description
Verfahren zur Oberflächenbehandlung von
Glasgegenständen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Glasgegenständen zu dem Zweck, diesen ein
mattes oder glanzloses Aussehen zu verleihen. Das Verfahren eignet sich insbesondere zur Nachbildung von Glasoberflächen, die sandgestrahlt oder chemisch geätzt worden sind, da es einige Nachteile dieser letztgenannten
Verfahrenstechniken beseitigt.
Das Sandstrahlen wird in der Glasindustrie weitverbreitet dazu benutzt, die Oberflächen von Glasgegenständen
aufzurauhen» zu "trüben" oder zu mattieren. In gewissen Fällen geschieht dies nur aus dekorativen Gründen oder
zur Kenntlichmachung, da das Sandstrahlen eine besondere Oberflächenbehandlung bildet. Eine solche Anwendung offen-
2 " 24231
bart beispielsweise das besondere Aussehen von Glasbehältern,
in denen "Gilbey"-Gin verkauft wird. In anderen Fällen wird eine sandgestrahlte Oberfläche wegen ihrer
funktionellen Eigenschaften verwendet, so beispielsweise in elektrisch beleuchteten Globen und Beleuchtungsarmaturen, um das von dem Glühlampenfaden ausgehende
Licht zu zerstreuen oder weich zu machen. Beim Sandstrahlen wird ein Strahl sich mit hoher Geschwindigkeit
bewegender abrasiver Kies oder Schrotteilchen gegen die Glasoberflche gelenkt, wodurch Splitter oder
Bruchstücke entfernt werden, die so klein sind, daß sie für das unbewaffnete Auge fast nicht sichtbar sind.
Durch Entfernen derartiger mikroskopischer Splitter erhält man eine aufgerauhte Oberfläche, die das gewünschte
matte Aussehen aufweist.
Die gegenwärtig zur Anwendung gelangende Sandstrahltechnik weist gewisse Nachteile auf, von denen einige mechanischer
und andere ästhetischer Natur sind. Kleine Kiesteilchen und/oder abgeriebenes bzw. abgeschliffenes
Glas bleiben lose auf der aufgerauhten Oberfläche haften. Diese Teilchen werden dann nach und nach von dem
Gegenstand gelöst, wenn dieser später gehandhabt oder benutzt wird. Ein derartiges Abblättern der Splitter
oder Bruchstücke kann die Umgebung derartiger Körper
abrasiv machen, wodurch die Verschleißgeschwindigkeit von Einrichtungsgegenständen, die für die Überprüfung,
Etikettierung, Füllung und/oder Kartonierung der sandgestrahlten Gegenstände benutzt werden, erheblich ansteigt.
Sa beschleunigt beispielsweise auf Getränkebechern, die sandgestrahlt worden sind, zurückbleibender Kies, in
hohem MaBe den Verschleiß bestimmter AbfüllstraBenvorrichtungen,
wodurch sich die Maschinenstandzeit oder
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-Lebensdauer gegenüber denjenigen, die erhalten wird,
wenn solche Becher oder Behälter nicht sandgestrahlt worden sind, erheblich verkürzt.
Oa der Sandstrahlvorgang im wesentlichen eine Erosion darstellt, entfernt er die durch die Herstellung erhaltene
glatte Haut des Glasgsgenstandes und verringert die Dicke der Glaswandung. Infolgedessen wird auch die
mechanische Festigkeit des Gegenstandes etwas verkleinert. Aufgrund dieser Tatsache und aufgrund des Verschleißes,
den die anhaftenden Kiesteilchen verursachen, werden die AbfüllstraBen oder -Linien oftmals
mit einer langsameren Geschwindigkeit betrieben, wenn sandgestrahlte Behälter abgefüllt werden, als dies notwendigerweise
sonst der Fall ist. Darübarhinaua ist auch noch der Nachteil zu verzeichnen, daß derartig behandelte
Gegenstände bei der späteren Verwendung anfälliger gegen Vsrkratzen, Stoß und so weiter sind.
Neben den oben angeführten *mechanisGhenHProblemen, die
durch das Sandstrahlen aufgeworfen werden, ist diese Art der Behandlungstechnik auch noch mit gewissen ästhetischen
Nachteilen verbunden. Die lose anhaftenden Teilchen beeinträchtigen das Aussehen der Oberfläche, und
wenn sie nur teilweise beispielsweise durch Absprühen oder Abwischen entfernt werden, so ändert sich das Aussehen
des betreffenden Gegenstandes ziemlich deutlich dahingehend, daß ein solcher Gegenstand dann gestreift,
gefleckt oder im allgemeinen uneinheitlich erscheint. Wenn eine Glasflasche, die sandgestrahlt worden ist,
gewaschen, jedoch nicht sorgfältig getrocknet wird, so wird sie danach unterschiedlich aussehen, was bedeuten
kann, daß sie auch den Eindruck erwecken kann, als ob sie in Wirklichkeit schmutzig wäre. Diese Tatsache ist
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insbesondere vom Standpunkt des Händlers aus gesehen
in den Fällen nachteilig, in denen ein solcher Gegenstand bei seiner späteren Verwendung mit Wasser gespühlt
wird, wie dies beispielsweise bei einem Gefäß
-FQr Getränke der Fall ist. Wassertropfen bilden dann
auffallende Streifen oder Flecken. Der anhaftende Sand-Strahlkies kann natürlich bei der Herstellung durch ein
gründliches Schrubben entfernt werden, einem Verfahrensschritt* der jedoch teuer und zeitraubend ist. Der
Kies neigt außerdem dazu, sich auf Kleidern oder Anzügen
abzuwischen und bildet dann einen weißen, pulvrigen Schmutz, der insbesondere auf dunkler Kleidung sichtbar
ist. Obgleich diese Schwierigkeiten und Nachteile im wesentlichen ästhetischer und nicht mechanischer Natur
sind, sind sie dennoch für den Hersteller von nicht unerheblicher Bedeutung, dessen Produkt in solchen Be.
hältern verkauft wird und dessen Kunden in ihrem Kaufinteresse durch solche Faktoren beeinflußt werden können.
In der Olasbehälterindustrie werden Glasgegenstände, die
auf Hochgeschwindigkeitstransferstraßen gehandhabt werden, üblicherweise mit einem sogenannten "Schmiermittel"-Überzug
versehen. Bekanntlich verringern solche Überzüge die Anfälligkeit der Glasoberfläche gegen Verkratzen oder
Abrieb, die bei der Herstellung, Verpackung oder Verwendung auftreten können. Als Schmiermittel-Überzug wird oftmals
Ölsäure verwendet, die zu diesem Zweck als Dampf aufgebracht oder in Form einer Wasseremulsion aufgesprüht
wird. Wenn ein Schmiermittel-Überzug wie ölsäure auf einen sandgestrahlten Gegenstand aufgebracht wird,
so verändert der auf dem Glas vorhandene Überzug die Reflektionseigenschaft
der Oberfläche merklich, was zur Folge hat, daß der mit dem Schmiermittel-Überzug versehene
Gegenstand ein öliges Aussehen erhält. Dadurch
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wird die Verwendung von Schmiermittelüberzügen auf sandgestrahlten Gegenständen beschränkt.
Eine weitere nachteilige Auswirkung des Sandstrahlens
betrifft die -Etikettierfähigkeit" d.h. das Haftvermögen der Oberfläche für ein Klebstoffetikett. Oie
lose anhaftenden Kiesteilchen verhindern eine gute Adhäsion des Etiketts an dem darunterliegenden Glas.
Tatsächlich haftet das Etikett an gewissen Stellen eher an dem Kies als an dem Gegenstand selbst. Dies
hat zur Folge, daß das Etikett rascher gelöst oder entfernt wird. Darüberhinaus verändert dann, wenn ein nicht
richtig befestigtes Etikett, beispielweise ein schief angebrachtes Etikett, durch Tränken mit Wasser absichtlich
entfernt wird, dieses Wasser, wie bereits erwähnt, die Oberfläche, so daß der Behälter ein anderes Aussehen
bekommt. Daraus folgt, daß sandgsstrahlte Flaschen, die nicht in der richtigen Weise etikettiert worden sind,
im allgemeinen nicht neu etikettiert werden können. Dies ist ein für die Getränkeindustrie außerordentlich nachteiliger
Faktor, da die Getränkebehälter gefüllt werden, be/or die Etiketts angebracht werden.
Aufgrund der oben angeführten Nachteile soll daher erfindungsgemäß
eine Verfahrensweise geschaffen werden, durch die Glasgegenständen eine "imitierte" oder nachgeahmte
sandgestrahlte Oberflächenbehandlung erteilt wird. Zu diesem Zweck wird eine Verfahrenstechnik verlangt,
durch die dem Aussehen einer sandgestrahlten Oberfläche so nahe wie möglich gekommen wird, die jedoch
nicht die angeführten Nachteile des Sandstrahlens beinhaltet. Eine exakte Ähnlichkeit in der äußeren Erscheinung
einer sandgestrahlten Oberfläche ist insbesondere im Falle von Getränkebehältern wichtig, so daß sich Flaschen
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mit der neuen Oberflächenbehandlung gewissermaßen Seite
an Seite mit Behältern verkaufen lassen, die eine sandgestrahlte Oberfläche haben, und zwar während der Zeitspanne,
während der das Herstellungsverfahren von der bisherigen Möglichkeit zu der neuen anderen Verfahrensweise
übergeht, wobei keinerlei Unterschiede im Aussehen
auftreten sollen, die erkennen lassen, daß die Behälter von verschiedener Qualität sind oder ein unterschiedliches
Produkt enthalten.
Natürlich besteht die Möglichkeit, einer Glasoberfläche
ein aufgerauhtes Äußeres durch Verwendung chemischer Atzmittel zu verleihen, das etwa einem sandgestrahlten
Erscheinungsbild gleich ist. Die Oberfläche eines Glasgegenstandes, die mit einer Fluorwasserstoffsäure oder
Flußsäure besprüht oder in eine solche Säure eingetaucht wird, wird geätzt und zeigt dann ein rissiges oder halbmattes Erscheinungsbild, das etwa gleich demjenigen
einer feinen oder leichten Sandstrahlungsbehandlung gleich ist. Die visuelle Übereinstimmung ist jedoch
nicht sehr genau, da die säuregeätzte Oberfläche ein sehr viel feineres Korn aufweist, d.h. weniger rauh ist,
und da außerdem das Ätzen weder irgendwelche Splitter auf der Glasoberfläche erzeugt noch zurückläßt. Darüberhinaus
treten einige der der Sandstrahloberflächenbehandlung eigenen Nachteile auch beim Ätzen auf, und das
Beseitigen von Abfallmaterial des Ätzvorganges bereitet Schwierigkeiten.
Die wesentlichsten Nachteile des Ätzens mit Säure betreffen die Kosten. Eine solche Behandlung erfordert ein
teueres Ätzmittel, verringert die Linien- oder Transferstraßsngeschwindigkeit
um die nicht unwesentliche Zeitspanne, die für den Kontakt im Ätzbad notwendig ist, und
erfordert außerdem ein abschließendes Waschen.
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Dia Erfindung hat sich deshalb zur Aufgabe gemacht, ein
Glasoberflächenbehandlungsverfahren zu schaffen, durch das sich das Sandstrahlen ersetzen läßt und das gleichzeitig
im wesentlichen alle Nachteile des Sandstrahlens vermeidet. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die
Herstellung eines Oberflächenzustandes, dar für das bloBa
Auge ziemlich genau den Eindruck der sandgastrahlten Oberfläche erweckt. Es gibt Jedoch Oberflächenunterschiede,
die makroskopisch nicht sichtbar sind, jedoch mikroskopisch erkannt werden können und dem Produkt überraschende
und unerwartete Vorteile verleihen. Die erfindungsgemMBe Verfahrensweise läßt sich dahingehend modifizieren, daß
eine Oberfläche mit feinerem "Korn" und geringerer Rauhigkeit entsteht, die einer geätzten Oberfläche ziemlich
ähnlich ist. Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit sowohl das Standstrahlen als auch das chemische Ätzen
ersetzen.
Im Gegensatz zum Sandstrahlen und zum chemischen Atzen ist kennzeichnend für das erfindungsgemäße Verfahren, das
es der Glasoberfläche Material zusetzt und nicht von ihr Material entfernt. Diese Materialzugabe zur Oberfläche
erfolgt durch eine besondere Aufbringungstechnik, bei der ein glashaltiges trockenes Pulver mit bestimmten
Eigenschaften aufgetragen wird, das glashaltige Pulver jedoch nur teilweise geschmolzen wird, so daß einige
der Bestandteile der aufgetragenen Teilchen erhalten bleiben bzw. zurückbleiben.
Das erfindungsgemMBe Verfahren kennzeichnet sich prinzipiell dadurch, daß ein trockenes pulverförmiges Überzugsmaterial hergestellt wird, das eine Glasemaille bildet,
die eine tiefschmelzende, glasige Frittkomponente und eine hitzebeständige, anorganische Pigmentkomponente
aufweist. Der Gegenstand wird vorgewärmt, um ihn elektrisch
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mm R mm
leitfähig zu machen, wobei die ErwMrmungstemperatur
vorzugsweise etwa 66 bis 121° C beträgt. Die Emaille wird dann durch ein elektrostatisches Trockenpulversprühverfahren
aufgetragen. Die Temperatur des Gegenstandes reicht aus, um die Fritte aufzuschmelzen, jedoch
haftet das Pulver elektrostatisch. Nach der Beschichtung wird der Gegenstand gebrannt, jedoch nur
unvollständig. Dazu wird eine niedrige Brenntemperatur benutzt, die die Fritte an dem Glas zum Anhaften
bringt. Obgleich jedoch das Brennen über der Erweichungstemperatur der Fritte stattfindet, wird
der Fritte nicht ermöglicht, in einen glatten kontinuierlichen Film auszulaufen. Aufgrund eines
solchen unvollständigen Brennens erhält die Emaille ein mattes Aussehen.
Im allgemeinen ist festzustellen, daß das bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendete Beschichtungsmaterial ein schmelzfähiges Teilchengemisch ist, bestehend
im wesentlichen aus einer Glasfritte und einer kleineren Menge eines hitzebeständigen, anorganischen
Pigments. Dieses Material wird im folgenden mit "Glasemaille" bezeichnet. Wenn die frittenkomponente erwärmt
wird, so daß sie sich mit der Glasoberfläche verbindet, bindet sie andererseits die Pigmentteilchen,
die nicht geschmolzen sind.
Gewöhnlich enthält die glasige oder Frittenkomponente Bleioxid als Hauptbestandteil. Hochbleiborsilikathaltige
Fritten, die niedrig schmelzen sind besonders vorteilhaft und enthalten Siliziumoxid und Boroxid als weitere Hauptbestandteile.
Die Fritte kann und wird vorzugsweise Natron, Aluminiumoxid, TiO„ und Z 0 oder ZrSiO. als
weitere Komponenten enthalten. Glasfritten dieser Zusammen-
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-a- 2A23187
Setzung sind in diesem Zweig der Technik bekannt und
werden von zahlreichen Herstellern verkauft. Fritten
der folgenden Zusammensetzung sind handelsüblich und
besonders geeignet:
werden von zahlreichen Herstellern verkauft. Fritten
der folgenden Zusammensetzung sind handelsüblich und
besonders geeignet:
Gew. %
SiO2 | 25 | bis | 3o |
B2Q3 | 5 | bis | 1o |
Na2O | 3 | bis | 7 |
PbO | 45 | bis | 55 |
ZrSiQ4 | 5 | bis | 1o |
TiO2 | 2 | bis | 5 |
A1„CU | 2 | bis | 5 |
Bei der Herstellung der Glasemaille wird ein Glaserzeugungsbad,
das beispielsweise die obenerwähnte Zusammensetzung aufweist, aus den einzelnen Komponenten zusammengesetzt
und zu einem Glas geschmolzen. Das geschmolzene Glas wira dann in Wasser abgeschreckt, so daß sich eine
Fritte bildet. Die Fritte wird durch Vermählen in einer
Kugelmühle zu feineren Teilchen zerkleinert. Der Fritte wird dann ein anorganisches Pigment zugemischt, das gewöhnlich
TiQ2 ist, falls eine "weiße" Farbe verlangt
wird. Das Pigment wird üblicherweise mit der Fritte als ein Zusatz gemahlen und stellt nicht tatsächlich eine
Schmelzkomponente der Fritte dar. Es wird darauf hingewiesen, daß die Fritte selbst TiO2 als Schmelzkomponente enthalten kann, die jedoch dann nicht als Pigment
wirkt.
wird. Das Pigment wird üblicherweise mit der Fritte als ein Zusatz gemahlen und stellt nicht tatsächlich eine
Schmelzkomponente der Fritte dar. Es wird darauf hingewiesen, daß die Fritte selbst TiO2 als Schmelzkomponente enthalten kann, die jedoch dann nicht als Pigment
wirkt.
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Um die obigen Eigenschaften zu erhalten, ist es wichtig, daß das Verhältnis von Fritte zu hitzebeständigem Pigment
verhältnismäßig hoch ist. Gute Ergebnisse lassen sich dort erzielen, wo die Emaille einen Frittengehalt von
etwa 99 % und einenPigmentgehalt von etwa 1 % [Gewichtsprozente) aufweist. Allgemeiner gesagt kann der prozentuale
Frittenanteil in der Emaille im Bereich von etwa 8o bis
99,5 % liegen. Im allgemeinen sind andere Dinge, die den Frittenprozentsatz vergrößern, gleichermaßen bestrebt,
eine glatte glasige Oberfläche zu erzeugen, während eine Vergrößerung des Anteils an hitzebeständigem Pigment zum
Entstehen einer matteren Oberfläche führt, und wenn letzteres zu weit getrieben wird, kann dies dieselben
Nachteile ergeben, wie sie beim Sandstrahlen auftreten.
Beim dem erfindungsgemäßen Verfahren ist erwünscht, daß
die Frittenkomponenten der Glasemaille einen Erweichungspunkt aufweisen, der erheblich unterhalb demjenigen des
Glasgegenstandes selbst liegt, und daß sie einen Dehnungskoeffizienten besitzen, der im wesentlichen mit demjenigen
des Glases übereinstimmt, oder unmittelbar darunter liegt. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
wenn die Frittendehnung etwa 5 - 1o χ 1o Zoll/Zoll/0 C geringer ist als der Glasuntergrund, so daß sie auf dem
beschichteten Gegenstand etwas unter Druckspannung steht oder sich spannungsneutral verhält.
In der Vergangenheit wurden Glasemaillen zum Nassbesprühen
von Glas verwendet sowie für das Siebdruckverfahren, bekannt
als "ACL"-Prozess, im Hinblick auf die Farbetikettierung.
Für diesen Zweck werden die Emaillen im allgemeinen in Form eines nassen Schlamms aufgebracht, der entweder
Wasser oder einen organischen Transportstoff enthält. Bei der ACL-Vsrwsndung, wird die Emaille, wenn sie auf eine
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Glasoberflache aufgetragen worden ist, gebrannt, um den
flüssigen Träger auszutreiben und zu verschmelzen, so daß sich ein glatter, glasiger, durchgehender Film bildet,
der aussieht wie ein Emaillieranstrich.
Bei der praktischen Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
muß die Fritte jedoch trocken verwendet werden, d.h. ohne eine Suspendierflüssigkeit. Dies wird entweder
dadurch erreicht, daB die Glasfritte und das Pigment
gemahlen werden, so daß sie ein feines Teilchenmaterial bilden, oder dadurch, daß eine Naßmahlung erfolgt,
an die sich ein Trockenvorgang anschließt, um das Wasser oder eine andere zugesetzte Flüssigkeit zu entfernen.
Es sind keine Zusätze erforderlich, abgleich es erwünscht sein kann, andere Komponenten für spezielle
Zwecke in das Material mit aufzunehmen.
Gemäß dem hier beschriebenen Verfahren wird das Überzugsmaterial auf den Gegenstand mit Hilfe einer elektrostatischen
Trockenpulversprühvorrichtung aufgesprüht. Das Pulver wird ohne irgendeine flüssige Komponente in Form
eines Nebels aufgesprüht, der mit Hilfeeines schwachen Luftstroms von einer Pulversprühpistole erzeugt wird. Das
Pulver wird elektrostatisch aufgeladen, wenn es aus der
Pistole austritt, und der zu beschichtende Gegenstand ist geschliffen oder entgegengesetzt aufgeladen, so daß
die Ladung die Pulverteilchen an den Gegenstand heranzieht und auf ihm festhält. Die Sprüh- und Beschickungsvorrichtung
kann irgendeinem bekannten Typ entsprechen, und auch passende Aufladungseinrichtungen sind im Handel
erhältlich.
Es kann erwünscht sein, die Behandlung, die zu einer matten Oberfläche führt, nur auf ausgewählten Teilen oder Zonen
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der Gegenstandsoberfläche vorzunehmen. In diesem Fall
werden diejenigen Teile des Gegenstandes, die sauber bleiben, mit einer Maske versehen. Die elektrostatische
Ladung hält die Emailleteilchen an den nichtmaskierten Glasflächen sowie an der Maske, die vor dem nachfolgenden
Brennen entfernt wird.
Das abschließende Brennen ist eine wichtige Verfahrensstufe bei der Erzeugung des gewünschten matten Aussehens.
Gewöhnlich werden Glasemaillen so gebrannt, daß die einzelnen Teilchen vollständig schmelzen und
koaleszieren oder zusammenlaufen, so daß sie einen ununterbrochenen, glatten, glasigen Film bilden. Bei
dem Erfindungsvorschlag werden die Teilchen jedoch nicht solange gebrannt, d.h. Dauer und/oder Temperatur des
BrennVorganges sind geringer, so daß das Brennen ausreicht,
um die aufgebrachten Beschichtungsteilchen zu veranlassen, mit der darunterliegenden Glasoberfläche
eine feste Bindung einzugehen, wobei jedoch das Brennen nicht ausreicht, um die Teilchen zu veranlassen, ihre
Identität vollständig aufzugeben, und zwar gesehen unter dem Mikroskop, oder als kontinuierlicher, glatter Film
auszufließen. Zu diesem Zweck soll die maximale Brenntemperatur
etwa 28 - 17o C über dem Erweichungspunkt der Emaille-Frittenkomponente liegen, jedoch unter dem
Erweichungspunkt des Glasuntergrunds.
Es wird darauf hingewiesen, daß die sich mit der elektrostatischen
Pulverbeschichtung befassenden Verfahren bisher, allgemein gesprochen, auch schon zur Beschichtung
von Glasgegenständen verwendet wurden. Hitzebeständige Teilchen wurden in Form eines elektrostatischen
Trockenpulvers auf die innere Oberfläche von Lichtkolben aufgebracht, so daß sie einen milchigen Überzug bildeten,
der das Licht des Leuchtfadens zerstreut. Das verwendete
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Baschichtungsmaterial war jedoch gewöhnlich Siliziumoxid,
wie dies beispielsweise in den US-PS 2 811 131, 2 986 458, 2 995 463 und 3 125 457 beschrieben ist.
Andere Patentschriften befassen sich mit der Verwendung von elektrostatischen Trockenpulversprühstrahlen
zur Beschichtung von Lampengehäusen und zeigen dabei die Benutzung von Knochenasche oder Kalziumphosphat
(US-PS 2 97o 928), Wollastonit und Aliminiumoxid (US-PS 2 878 136} als Beschichtungsmaterial. Derartige
Materialien sind im wesentlichen bei Temperaturen unterhalb des Erweichungspunktes des Glases, aus dem
der Glühlampenkolben hergestellt ist, nicht schmelzbar, und die Beschichtungsteilchen werden deshalb nicht geschmolzen
oder erweicht, sondern behalten die diskrete Teilchenform, wobei diese Teilchen teilweise in die erweichte
Glasoberfläche eingebettet werden. Sie zeigen daher auch nicht die abgerundete Kontur, wie sie durch
das erfindungsgemäße Verfahren erreicht wird.
Eine Vorrichtung zur Erzeugung eines elektrostatischen
Emailleniederschlags auf einer Eisenbadwanne ist in der US-PS 3 o58 443 beschrieben. Es ist natürlich eine
sehr glatte Oberfläche erforderlich, während eine rauhe, sandstrahlartige Wirkung vollständig unbefriedigend
ware.
Die elektrostatische Anwendung für farbige Glasflaschenetiketts
ist in der US-PS 3 238 o53 dargestellt. Diese Druckschrift lehrt, daß ein Vorwärmen des Glases auf eine Temperatur
von über 4αα° C erwünscht ist, so daß das Glas eine ausreichende
Leitfähigkeit besitzt, um eine Ladung der Intensität aufzunehmen, die ausreicht, um entgegengesetzt aufgeladene,
verhältnismäßig kalte Glasfarben anzuziehen. Von den Teilchen wird angenommen, daß sie in dem Augenblick
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schmelzen, in dem sie auf das heiße Glas auftreffen, und daß sie durch ihre eigene Adhäsionswirkung festhaften
bleiben. Die Farbe wird durch einen aufgeladenen Schirm aufgetragen und wird geschmolzen, um sie zu
"nivellieren" und ein glänzendes Muster zu erreichen.
Trockene Emaillepulver für den elektrostatischen Niederschlag auf erwärmte Glasflaschen sind in den US-PS
3 4oo ooo und 3 437 5o4 beschrieben. In dem dort dargestellten Verfahren wird die Emaille auf eine abgesetzte
Platte aufgetragen, die in den Fällen nachteilig ist, in denen ein stark gekrümmter, dreidimensionaler Glasgegenstand
beschichtet werden soll, oder sie wird durch einen aufgeladenen Schirm übertragen. Das Pulver wird
gebrannt, so daß eine geschlichtete, lackähnliche Oberfläche erhalten wird, die zu einer sandgestrahlten Oberfläche
in keiner Beziehung steht.
In der US-PS 3 4o2 748 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem Siliziumoxidpulver elektrostatisch auf eine
frisch geformte Glasscheibe aufgetragen wird, die dann kalandriert wird, um die Pulverteilchen auf der Scheibe
zum Haften zu bringen.
Nirgends ist jedoch ein Verfahren beschrieben, durch das eine matte Oberfläche mit Hilfe elektrostatischer Beschichtung
oder Ablagerung von trockener, pulverförmiger Glasfarbe hergestellt wird, wobei die Fritte teilweise oder
unvollständig ao stark geschmolzen wird, daß die Teilchen haften bleiben, jedoch gerundete Konturen aufweisen, wenn
sie unter dem Mikroskop betrachtet werden, und bei dem diese Teilchen nicht koaleszieren, um einen glatten Film
zu bilden.
Die beigefügte Zeichnung zeigt eine graphische Darstellung
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der bevorzugten Zeit-Temperatur-Brennzyklen zur Erzeugung
eines sandgestrahlten Erscheinungsbildes bzw. eines säuregeätzten Erscheinungsbildes auf Glasgegenstände, gemäß
dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Die folgenden Beispiele beziehen sich auf spezielle Prozesse zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
kennzeichnen jedoch nicht die alleinigen Zusammensetzungen oder Verbindungen oder auch Zustände,
durch die die gewünschten Ergebnisse erhalten werden können.
Dieses Beispiel beschreibt die gegenwärtig bevorzugte Verfahrenstechnik zur Herstellung eines immitierten
sandgestrahlten äußeren Erscheinungsbildes an Alkohol enthaltene Getränkebehälter aus Kronglas. Solche Behälter
weisen gewöhnlich die folgende angenäherte Oxidzusammensetzung auf:
SiO2 - 69 bis 73,5 %
Fe2O3 - o,o1 bis o,o5 %
AI2Oq - o,5 bis 4,o %
CaO - 5,o bis 14,o %
MgO - 0 bis 5,0%
Na2O - 12,o bis 18 %
K2O . - 0 bis 4 %
Vernachlässigbare Bestandteile 0 - 1 %
Die spezielle Glaszusammensetzung, die bei diesem Beispiel verwendet wird, hat einen Erweichungspunkt von
739° e.
Die Behälter wurden durch einen herkömmlichen Press«oder
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Blasprozess geformt und wiesen einen etwa viereckigen Querschnitt auf. Sie besaßen Rechteckseiten und ein
Schulterteil, das konisch zu dem VerschluBaufnahmeteil
verjüngt war. Drei Seiten des Behälters, jedoch nicht die vierte, sollten ein mattes Aussehen erhalten, während
die vierte Seite klar bzw. durchsichtig bleiben sollte.
Es wurde ein Glasemaille im trockner Pulverform aus einer stark bleiborsxlikathaltigen Fritte gemäß der im obigen
beschriebenen Qxidzusammensetzung hergestellt. Der Erweichungspunkt
der Fritte lag bei 482° C. Die Fritte wurde mit TiO2~Pignient in einem Verhältnis von etwa
99 : 1 gemischt. Die Emaille wurde in Form eines trockenen Pulvers durch Trockenmahlen in einer Kugelmühle hergestellt,
und zwar ohne Zusatz von Wasser. Die Frittenteilchen in der Emaille hatten eine Größe, dis von kleiner als 1 Mikrometer
bis etwa 6o Mikrometer reichte. Die Pigmentteilchen besaßen eine Durchschnittsgröße von etwa o,5 Mikrometer.
Die teilchenförmige Emaille wurde in den Fülltrichter
einer elektrostatischen Trockenpulversprühvorrichtung gefüllt. Die jeweils benutzte Sprühvorrichtung entsprach
dem handelsüblichen "Gema 72o"-System,hergestellt von der
Gema AG, Sankt Gallen, Schweiz.
Bei der Vorbereitung für die Beschichtung wurde der Glasbehälter zunächst von einem Spannfutter gepackt, das ihn
an dem End- oder Verschlußaufnahmeteil trug. Dieser Endteil und ein Teil der Schulteraberfläche unterhalb wurden
maskiert. Außerdem wurde eine Maske auf der einen Seitenwand des Behälters angebracht, die kein mattes Aussehen
erhalten sollte, sowie auf dem Boden.
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Der in dem Spannfutter sitzende Gegenstand wurde auf
eine Temperatur zwischen etwa 66 und 121° C erwärmt. Auch höhere Temperaturen sind hier geeignet, solange
sie die Emaillefrittenteilchen nicht so stark erweichen, daß sie an der Glasoberfläche oder an dem Spannfutter
oder auch der Maskenhalterung hängebleiben. Es wurden Temperaturen bis 232° C getestet, wobei jedoch derartige
hohe Temperaturen keine Vorteile bringen, sondern nur eine längere Erwärmung erfordern, und die Gefahr
eines Wärmeschocks oder -Stoßes einschließen können. Eine Temperatur von 93° C hat sich speziell als ziemlich
geeignet erwiesen. Diese Temperatur reicht aus, um eine gleichmäßige Leitfähigkeit der Glasoberfläche herbeizuführen,
die für das elektrostatische Trockenpulversprühen verlangt wird.
Die Beschichtungsvorrichtung wurde mit einem Material-
2 förderdruck von 1,o5 bis 1,41 kp/cm , einem Dosier-
2
druck von 7,o3 kp /cm und einer Spannung von 7o ooo V betrieben. Derüberzug wurde von einer von Hand geführten Sprühpistole aufgebracht, und zwar mit einem Durch-Schnittsgewicht von etwa o,o113 Gramm/" . Beschichtungsgewichte im Bereich zwischen etwa o,oo57 bis o,o17 Gramm/'7^ sind im allgemeinen brauchbar. Das Pulver wurde nicht erwärmt, bevor es mit dem Gegenstand in Berührung gebracht wurde, und besaß deshalb im wesentlichen Raumtemperatur.
druck von 7,o3 kp /cm und einer Spannung von 7o ooo V betrieben. Derüberzug wurde von einer von Hand geführten Sprühpistole aufgebracht, und zwar mit einem Durch-Schnittsgewicht von etwa o,o113 Gramm/" . Beschichtungsgewichte im Bereich zwischen etwa o,oo57 bis o,o17 Gramm/'7^ sind im allgemeinen brauchbar. Das Pulver wurde nicht erwärmt, bevor es mit dem Gegenstand in Berührung gebracht wurde, und besaß deshalb im wesentlichen Raumtemperatur.
Nach der Beschichtung blieb der pulverförmige Überzug
auf der Glasoberfläche durch elektrostatische Anziehung
haften jedoch waren die Teilchen nicht mit dem Glas verbunden und konnten deshalb, beispielsweise durch einen
Düsenluftstrom gelöst werden. Zuviel aufgetragenes Pulver wurde zwecks Wiederverwendung zurückgewonnen. Dadurch ließ
sich ein sehr hoher Beschichtungswirkungsgrad erzielen.
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und es wurden Beschichtungsausbeuten vonbis zu 9o Gew. %
und darüber erreicht. Eine nochmalige Behandlung des Überzugs für die Wiederverwendung ist nicht erforderlich.
Die Maske wurde dann von derjenigen Seite des Gegenstandes entfernt, de klarbleiben sollte. Das Beschichtungsmaterial,
das elektrostatisch an der Maske hängenblieb, wurde mit Hilfe eines Luftstrahls leicht entfernt,
so daB sich auf der Maske kein geschmolzener Materialaufbau anhäufen konnte. Auf dem Behälter ergab
sich eine scharfe Maskenlinie.
Der Gegenstand wurde dann in einen Ofen transportiert, in dem er gebrannt wurde. Der zur Anwendung gelangende
Brennzyklus ist in der Zeichnung als Kurve A dargestellt. Die maximale Temperatur von etwa 582° C überstieg den
Erweichungspunkt der Fritte um etwa 9o° C, lag jedoch
um etwa 14o° C unterhalb der Erweichungstemperatur der
Glasgegenstände, auf die die Emaille aufgebracht wurde.
Zur Nachahmung des Sandstrahlens wird eine maximale Temperatur im Bereich von etwa 538 bis 593 C bevorzugt.
Im Vergleich zu der Glätte, bis auf die Glasemaillen bei der Farbetikettierung gebrannt werden, wurde diese
Emaille unvollständig gebrannt. Der Brennzyklus wurde absichtlich so niedrig und /oder so kurz eingestellt,
daß die Frittenteilchen keine Möglichkeit besaßen, miteinander zu einem glatten Film zu verschmelzen, so daß
sie im wesentlichen als individuelle Teilchen erhalten blieben, wobei jedoch ihre Konturen gerundet waren. Bei
einer zweihundertfachen Vergrößerung in einem Stereomikroskop erschienen die diskreten Teilchen als unregelmäßige
Tröpfchen auf einer glatten Oberfläche, die an den Enden einander berührten, jedoch grundsätzlich getrennt
waren. Unter dem Mikroskop läßt sich diese Erscheinung
409849/10 9 5
- 19 - 242318?
mit länglichen Quecksilberträpfchen auf einer Platte vergleichen
oder mit einer gedruckten Schaltungstafel.
Brennzeit und Brenntemperatur hängen im gewissen Maße voneinander ab, wobei sich derselbe rauhe, diskontinuierliche
und nicht glänzende Qberflächenzustand entweder mit einem kürzeren jedoch bei höherer Temperatur durchgeführten
Brennzyklus oder mit einem längeren und bei niedriger Temperatur durchgeführten Zyklus erreichen
läßt. In jedem Fall jedoch müssen die Zeit- und Temperaturbedingungen so streng gewählt werden, daB die Teilchen
veranlaßt werden, vollständig zu koaleszisren und zu einer glänzenden Oberfläche auszulaufen, die im allgemeinen
charakteristisch für ein Etikett des ACL-Typs ist.
Der Behälter wurde aus dem Ofen entnommen, nachdem er sich auf etwa 121° C abgekühlt hatte, und wurde dann
entfernt, so daß a? sich an der Luft weiter abkühl.en konnte.
Führt man nun einen Vergleich mit sandgestrahlten Behältern durch, so ist folgendes festzustellen. Dem unbewaffneten
Auge erscheint der gemäß dem Beispiel I hergestellte Behälter ziemlich ähnlich einem handelsüblichen Behälter für
alkoholische Getränke, der eine sandgestrahlte Oberfläche aufweist.
Wenn man dem mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelten
Behälter unter einem Mikroskop betrachtet, so zeigt dieser die oben beschriebene charakteristische diskrete Tröpfchenausbildung.
Der sandgestrahlte Behälter andererseits hat unter dem Mikroskop ein ganz anderes Aussehen. Seine Oberfläche
hat die muschelförmigen Vertiefungen von abgeblättertem Glas mit stark unregelmäßigen Zonen rund um diese
Vertiefungen herum.
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Das sandgestrahlte Material zeigte eine charakteristische
Steifen- und Fleckenbildung, wenn Wasssrtröpfchen aufgespritzt wurden, während diese Erscheinung bei dem nach
dem erfindungsgemäSen Verfahren hergestellten Behälter
weit weniger zu erkennen war. Darüberhinaus ließ Hautfett der Finger auf dem sandgestrahlten Gegenstand Fettflecken
oderFingerabdrücke zurück, während dies bei
dem mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Gegenstand nicht zu erkennen war« Der sandgestrahlte
Gegenstand ließ ferner einen weiBen Staub zurück, wenn er gegen ein blaues Tuch gerieben wurde. Auch dies war bei dem erfindungsgemüB hergestellten Gegenstand nicht der Fall. Schließlich war auch die Etikettierung des srfindungsgemeü hergestellten Gegenstandes der des sandgestrahlten Gegenstandes überlegen.
dem mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Gegenstand nicht zu erkennen war« Der sandgestrahlte
Gegenstand ließ ferner einen weiBen Staub zurück, wenn er gegen ein blaues Tuch gerieben wurde. Auch dies war bei dem erfindungsgemüB hergestellten Gegenstand nicht der Fall. Schließlich war auch die Etikettierung des srfindungsgemeü hergestellten Gegenstandes der des sandgestrahlten Gegenstandes überlegen.
Ein üblicher Ölsäureschmiermitteiüberzug wurde auf die
neue Ocarfläche aufgetragen, ohne daß dadurch deren Aussehen
nachteilig beeinflußt wurde. Der gleiche überzug war, sobald er auf den sandgestrahlten Behälter aufgetragen
wuroe, sofort erkennbar, so daß hier schädliche Auswirkungen ini Handel und Vertrieb unvermeidbar sind.
Ein ähnlicher Behälter wurde in derselben Weise mit
der gleichen Fritte wie beispielsweise in Beispiel I
beschichtet, jedoch einem stärkeren, d.h. bei höherer Temperatur durchgeführten Brennzyklus unterworfen,
urp ein feiner gekörntes Erscheinungsbild zu erreichen, das demjenigen einer mit Säure geätzten Oberfläche sehr nahe kommt. Der zu diesem Zweck speziell benutzte
Zyklus ist in der Zeichnung als Kurve B dargestellt.
Die MeximumtemiEratur betrug 627° C und Ιβς damit in
etwa 13o C über dem Erweichungspunkt der Fritte, jedoch
der gleichen Fritte wie beispielsweise in Beispiel I
beschichtet, jedoch einem stärkeren, d.h. bei höherer Temperatur durchgeführten Brennzyklus unterworfen,
urp ein feiner gekörntes Erscheinungsbild zu erreichen, das demjenigen einer mit Säure geätzten Oberfläche sehr nahe kommt. Der zu diesem Zweck speziell benutzte
Zyklus ist in der Zeichnung als Kurve B dargestellt.
Die MeximumtemiEratur betrug 627° C und Ιβς damit in
etwa 13o C über dem Erweichungspunkt der Fritte, jedoch
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COPY
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Ig
noch etwa 1οο° C unter dem Erweichungspunkt des Giasbehälters.
Um das Ätzen nachzuahmen, wurde eine Maximumtemperatur
von etwa 6o7 bis 6o9° C bevorzugt.
Im Gegensatz dazu bildete dann, wenn ein anderer ähnlich
beschichteter Behälter bei einer Temperatur von 7o4° C gebrennt wurdB, die Fritte eine glatte Oberfläche, die
keinerlei Ähnlichkeit mit einer geätzten oder sandgestrahlten
Oberfläche aufwies.
Ee wird darauf hingewiesen, da5 die Aufbringung der Emaille
in Form eines nassen Strahls, beispielsweise zugemischt
einem flüssigen Träger, grundsätzlich nicht zu demselben Aussehen führt. Die nassbesprühts Oberfläche ist ausgesprochen
rauh und der sandgestrahlten Oberfläche tatsächlich nicht ähnlich. Darüberhinaus sind die Oberzugmaterialverluste
htrh, und das Reinigen- der Maske und des Spannfutters
bereitet Schwierigkeiten'.
Obgleich die arfindungsgemäBe Verfahrensweise im obigen
im wesentlichen im Hinblick auf den Überzug von Behältern
beschrieben wurde, erstreckt sich der Anwendungsbereich selbstverständlich auch auf eine Vielfalt anderer Produkte,
zu denen Leuchtröhren- odor Lampen, Beleuchtete Globen, kosmetische Behälter, Platten und andere Produkte gehören,
auf denen matte oder mattierte Oberflächen verlangt werden.
409849/1095 COPY
Claims (15)
- 2A23187PATENTANSPRÜCHE:\\.. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Glasgegenständen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Glasemaille in Form eines trockenen Pulvers hergestellt wird, die aus einem teilchenförmigen Gemisch aus Glasfritte und einer hitzebeständigen, anorganischen Komponente besteht, dass der zu behandelnde Gegenstand auf eine Temperatur erwärmt wird, bei der er ausreichend elektrisch leitend ist, um durch einen elektrostatischen Trockenpul veraufsprühprozess beschichtet zu werden, wobei diese Temperatur jedoch nicht geeignet.ist, um die Teilchen der Glasemaüie an dem Gegenstand haften zu lassen, dass dann die Emaille auf den betreffenden Oberflächenteil durch den elektrostatischen Trockenpulveraufsprühprozess aufgetragen wird, wodurch Teilchen elektrostatisch an diesem Oberflächenteil naften bleiben, und dass für sich der Gegenstand und die an ihm haftenden Glasemailleteilchen bei einer Temperatur gebrannt werden, die ausreicht, um die Teilchen mit dem Oberflächenteil in Form von diskreten Tröpfchen zu verschmelzen, jedoch nicht ausreicht, um die Teilchen zu einem glatten, ununterbrochenen Film zusammenlaufen zu lassen.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennen bei einer Maximumtemperatur von etwa 538-593 C über eine Zeitspanne durchgeführt wird, die so gewählt ist, dass die Teilchen eine Oberfläche bilden, die dem Aussehen einer sandgestrahlten Oberfläche ähnlich ist.A0S84S/1095 COPY2Λ23787
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennen bei einer McuKirnumtemperatur von etwa 607-649 C über eine Zeitspanne erfolgt, die so bemessen ist, dass die Teilchen eine Oberfläche bilden, deren Aussehen einer chemisch geätzten Oberfläche ähnlich ist.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieEmaille auf dem Oberflächenteil in einem Schichtgewicht von etwa2
0,0057 bis 0,01 7 g/Zoll aufgetragen wird. - 5.. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Emaille eine Glasfritte enthält, die aus einer stark bleiborsilikathaltigen Glasverbindung hergestellt ist.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasemaille durch Trocknen der flüssigen Komponente eines ACL-Schlamms hergestellt wird, so dass ein trockenes Pulver entsteht.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasemaille etwa die folgende Zusammensetzung hat:SiO 25-30 Gew.%B_O_ 5-10 Gew.%c 3 - ■""-NaO 3-7 Gew.% .PbO 45-55 Gew.%ZrSKD 5-10 Gew.%TiO2 2-5 Gew.%Al O 2-5 Gew.%
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurzr» gekennzeichnet, jass die Glasemaille ein TiO Pigment in Form einer gemahlenen Komponente enthält.ÄU984S/1095-OOPY
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasemaüle etwa 80 bis 99,5 % Glasfritte und etwa 20 bis 0,5 % eines anorganischen Pigments enthält.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasemaille im wesentlichen Raumtemperatur aufweist, bis sie mit dem Glasgegenstand in Berührung gebracht wird.
- 11 . Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Vorwärmung eine Maximumtennperatur im Bereich von etwa 66-232°C erreicht wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennen bei einer Maximumtemperatur vorgenommen wird, die etwa 28-1 70 C über dem Erweichungspunkt der Glasfritte liegt.
- 13. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennen bei einer Maximumtemperatur von etwa 532 C erfolgt.
- 14. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Brennen bei einer Maximumtemperatur von etwa 571 C erfolgt.
- 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14 zur Nachahmung des sandgestrahlten Äusseren einer Oberfläche einer gläsernen Getränkeflasche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Glasfritte der Zusammensetzung (in Gewichtsprozent) 25-30 SiO , 5-10 BO,ei ti. O3-7 Na O, 45-55 PbO, 5-10 ZrSiO , 2-5 TiO , 2-5 Al 2°3 hergestellt wird, dass diese Glasfritte zur Bildung einer Emaille mit einem hitzebeständigen Pigment vermischt wird, wobei die Emaille409849/1095aus etwa 99 % Fritte und 1 % TiO als Pigment besteht, dass die Emaille zu einem feinen Pulver zerkleinert wird, dass dann die Flasche auf etwa 66-121 C erwärmt wird, dass die Emaille auf den betreffenden äusseren Oberflächenbereich durch den elektrostatischen Trockenpulversprühprozess aufgetragen wird, so dass2 eine Pulverschicht mit einem Flächengewicht von etwa 0,0113 g/Zoll entsteht, dass daraufhin das Pulver durch Brennen bei einer Maximumtemperatur von etwa 538-593 C an der Flasche zum Anhaften gebracht wird, und dass das Brennen beendet wird, während die Teilchen als vollständige Einzelkörper auf der Glasoberfläche erhalten bleiben und bevor sie zu einem ununterbrochenen Film zusammenlaufen können.409849/1095Leerseite
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EP0137354A3 (de) * | 1983-10-06 | 1985-07-24 | VEB Glaskunst Lauscha | Verfahren zur Herstellung von elektrostatisch beschichteten Glasgegenständen |
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- 1974-05-13 CA CA199,619A patent/CA1037788A/en not_active Expired
- 1974-05-14 JP JP5376274A patent/JPS5069118A/ja active Pending
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