DE2418360A1 - Numerische werkzeugkorrektur bei einer werkzeugmaschinensteuerung - Google Patents
Numerische werkzeugkorrektur bei einer werkzeugmaschinensteuerungInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Erlangen, 11· APR. 1974
Berlin und München Werner-von-Siemens-Str.
Unser Zeichen: VPA 74/3079 Ch/Ar
Numerische Werkzeugkorrektur bei einer Werkzeugmaschinensteuerung -
Die Erfindung bezieht sich auf eine numerische Werkzeugkorrektur bei einer Werkzeugmaschinensteuerung, insbesondere
bei einer Brennschneidmaschinensteuerung, bei der die Kontur des zu fertigenden Werkstückes in einer Folge von Sätzen
programmiert ist und das Werkzeug durch jeweils korrigierte Sätze auf einer gegenüber der Kontur um den Korrekturwert
verschobenen Bahnkurve geführt ist und bei der der Endpunkt des jeweils laufenden korrigierten Satzes und der Anfangspunkt
des folgenden korrigierten Satzes aus dem Schnittpunkt der Kurvengleichungen der korrigierten Sätze ermittelbar
ist.
Rechnerische Interpolationsverfahren zur Steuerung von Werkzeugmaschinen sind in mannigfacher Form bekannt. Hierbei
handelt es sich darum, auf einer Kurve, deren Gleichung sowie Anfangs- und Endpunkte gegeben sind, eine Reihe^ von
Zwischenwerten für die Steuerung zu berechnen (vgl. z.B. Siemens-Zeitschrift , Beiheft 1970, Seiten 52 bis 57).
Zur Vereinfachung der Programmierung wird häufig nur ein
Programm erstellt, das die Kontur des su fertigenden Werkstückes beschreibt. Zur Steuerung der Werkzeugmaschine muß
jedoch die Bahn des Werkzeuges vorgegeben werden, die um 2.B. den Fräserradius oder den Radius einer Brennerflamme
gegenüber der programmierten Bahn versetzt ist, Pur diese Werkzeugradius-Koaapensation bei der numerischen Bahnsteuerung
sind ihrerseits wieder dis verschiedensten Verfahren bekannt
- 2 - VPA 74/3079
(vgl. z.B. VDI-Zeitsohrift 107, 1965, S. 1219 bis 1226).
Bei einer bekannten Methode werden z.B. hierzu die die Kontur beschreibenden Sätze entsprechend korrigiert; d.h. z.B.
eine Gerade oder ein Kreis um den Korrekturwert verschoben und dann aus den Gleichungen der korrigierten Sätze die
korrigierten Anfangs- und Endpunkte der jeweiligen korrigierten Sätze bestimmt (vgl. z.B. DT-OS 2 219 705).
Es gibt eine Reihe von Fällen, in denen diese Schnittpunktermittlung
versagt, z.B. wenn die Schnittpunktsgleichungen
keine reellen Lösungen ergeben; d.h. beide korrigerten Kurven sich nicht schneiden, oder wenn bei einem unstetigen
Bahnübergang die Tangentenneigungen nur um einige Grade verschieden sind, so daß sich ein weit vom Schnittpunkt
der nicht korrigierten Bahnstücke entfernter, technologisch nicht sinnvoller Schnittpunkt ergibt, oder als Extremfall,
wenn bei stetigem Übergang die Bahntangenten der korrigierten Kurven gleich sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine numerische Werkzeugkorrektur der eingangs genannten Art auch
für den FaIl anzugeben, bei dem die korrigierten Bahngleichungen keine rellen oder keine technologisch brauchbaren
Schnittpunkte liefern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei
nicht ermittelbaren Schnittpunkten der Kurvengleichungen ein-Übergangssatz einblendbar ist, dessen Anfangspunkt
auf einer Senkrechten zur Bahnkurve des nicht korrigierten laufenden Satzes im Endpunkt im Abstand des Korrekturwertes
und dessen Endpunkt auf einer Senkrechten zur Bahnkurve im Anfangspunkt des nicht korrigierten folgenden Satzes im
Abstand des Korrekturwertes liegt und dessen Kurvengleichung durch einen Kreis vom Radius des Korrekturwertes bestimmt
ist, und daß Anfangs- und Endpunkt des Übergangssatzes End-
bzw. Anfangspunkt des korrigierten laufenden und korrigier-
- 3 - VPA 74/3079 ten folgenden Satzes bilden.
Auf diese Weise besteht weitgehende Freiheit in der Wahl und Veränderung der Korrekturwerte, da immer sichergestellt
ist, daß für die Maschinensteuerung eine technologisch brauchbare Bahn vorgegeben wird. Das Verfahren
des Übergangssatzes reduziert sich dabei im FaIl des stetigen Übergangs zum Übergangssatz Null.
Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 die Bahnkorrektur bei nicht reellen Schnittpunkten,
Fig. 2 die Bahnkorrektur bei einer unstetigen Konturänderung mit einem Tangentenwinkel unter zwei Grad,
Fig. 3 die Bahnkorrektur bei stetigem Konturübergang
zwischen zwei Sätzen und
Fig. 4 einen schematischen Steuerungsablauf.
Es liegt beispielsweise die Aufgabe vor, wie in Fig. 1 gezeigt, die durch die Folge der Sätze S^ (-^ = 1,2 ... n,
η + 1 ..) beschriebene Kontur K eines Werkstückes W herzustellen. Hierzu muß das Werkzeug,z.B. ein Fräser oder
die Flamme eines Brenners, auf einer um den Korrekturwert /\r versetzten Bahn geführt werden und aus den Sätzen S-^ ,
durch welche die Kontur K beschrieben ist, die entsprechenden Sätze S%^' bestimmt werden. Wie beispielsweise im Fall
S ersichtlich, handelt es sich beim Satz S ' um eine um
den Wert -A r verschobene Gerade mit gegenüber den ursprünglichen
Werten verschobenen Anfangs- und Endpunkten A · und En 1. Der Punkt An 1 ist relativ einfach dadurch ermittelbar,
daß der Schnittpunkt der Kurvengleichung des vorhergehenden korrigierten Satzes S -1 und der Kurvengleichung des
korrigerten Satzes S ' bestimmt wird. Schwieriger ist dagegen die Bestimmung des Endpunktes E ', da die durch den
Satz SnZ+I bescnriebene Kurve keinen Schnittpunkt mit der
durch den Satz Sn' definierten Kurvengleichung aufweist.
- 4 5098U/0103
- 4 - VPA 74/3079
Wird dies vom Rechner festgestellt, so um in einem solchen
während der Bearbeitung auftretenden Fall eine technologisch brauchbare Verbindungskurve zwischen den beiden korrigierten
Sätzen S f und S' .. zu erhalten und die End- bzw. Anfangspunkte
E ·, A^ + 1 des laufenden und folgenden Satzes
zu bestimmen, wird als Endpunkt des laufenden Satzes S ' selbstätig derjenige Wert bestimmt, der sich ergibt, wenn
man auf einer Senkrechten zur Bahnkurve des Saztes S im Endpunkt E um den Korrekturwert A r weitergeht. Dieser so
ermittelte Endpunkt E ' des korrigierten Satzes S ' ist dann
gleichzeitig Anfangspunkt A.. eines Übergangssatzes S.., dessen
Kurvengleichung durch einen Kreis mit dem Radius Ar,
d.h. dem Korrekturwert, um den Punkt E beschrieben ist. Der Endpunkt E.. des Übergangssatzes S.. und damit der Anfangspunkt
A1 .. des Satzes S .. liegt dann ebenfalls um den Wert
Λ r auf einer Senkrechten zum Punkt A-. des folgenden
Satzes S +1.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Korrektur soll ein Werkstück W mit einer Kontur K gefertigt werden, bei dem bei unstetigem
Bahnübergang die Tangentenneigungen nur um einige Winkelgrade, z.B./?C = 2 , verschieden sind. Hier würde sich der
Schnittpunkt SP1, der durch die Sätze S ' und S '+1 beschriebenen
Kurvengleichungen ergeben, der weit vom zu fertigenden Werkstück abliegt und unter Umständen technologisch nicht
mehr brauchbar ist. Auch in einem solchen Falle wird analog der in Fig. 1 beschriebenen Weise der Endpunkt E ' des
laufenden korrigierten Satzes S ' dadurch ermittelt, daß der Schnittpunkt E ' der Senkrechten im Punkte E mit der
Kurvengleichung des korrigierten Satzes S ' ermittelt wird. Dieser Endpunkt E ' ist dann gleichzeitig Anfangspunkt A-,
eines Übergangssatzes S., vom Radius/^r, dessen Endpunkt E-wiederum
mit dem Schnittpunkt der Senkrechten im Punkt A + des Satzes S + 1 übereinstimmt.
509844/0103
5 —
- 5 - VPA 74/3079
,Der einfachste Pall ergibt sich, wenn, wie in Pig. 3 dargestellt,
die Bahntangenten der Kurvengleichungen des korrigierten laufenden Satzes S ' und des folgenden korrigierten
Saztes S · + 1 bei stetigem Übergang gleich oder fast gleich sind. Hier kann der Anfangspunkt A1 .. des
folgenden Satzes S 1^ gleich der Endpunkt E ' des laufenden
korrigierten Satzes S · sein.
Wie aus dem in Pig. 4 dargestellten schematischen Steuerungsablauf ersichtlich, wird das auf einem Datenträger 3» z.B.
einem Lochstreifen, gespeicherte Programm in Porm von die Werkzeugkorrektur beschreibenden Sätzen einem Datenspeicher
D eines Rechners 1 zugeführt, der hieraus und aus dem vorgegebenen Korrekturwert Δ τ die korrigierten Sätze ermittelt.
Hierzu wird in einer logischen Einheit SP des Rechners 1 eine Schnittpunktdiskussion SP durchgeführt und in einer
Palluntersuchung PU festgestellt, ob sich ein brauchbarer
Wert für Anfangs- und Endpunkt der korrigierten Sätze ergibt. Entsprechend wird dann auf die Schnittpunktsdiskussion
SP eingewirkt, so daß der Rechner 1 der Maschine 2 die erforderlichen korrigierten Sätze vorgeben kann.
Bei der vorstehenden Beschreibung wurde auf eine Angabe der mathematischen Formel zur Bestimmung der Schnittpunkte zweier
Kurven verzichtet, da diese elementare Grundfunktiöneii der
analytischen Geometrie darstellen und als solche zum Verständnis der Erfindung nicht beitragen, die im wesentlichen
auf eine brauchbare technische Verfahrensweise zur Auswahl der erforderlichen Schnittpunkte gerichtet ist.
1 Anspruch
4 Piguren
4 Piguren
r η η Q I. I. I Π 1 Π %
Claims (1)
- - 6 - YPA 74/3079Patentans pruohNumerische Werkzeugkorrektur bei einer Werkzeugmaschinensteuerung, insbesondere bei einer Brennschneidmaschinensteuerung, bei der die Kontur des zu fertigenden Werkstückes in einer Folge von Sätzen programmierbar ist und das Werkzeug durch jeweils korrigierte Sätze auf einer gegenüber der Kontur um den Korrekturwert verschobenen Bahnkurve geführt ist und bei der der Endpunkt des jeweils laufenden korrigierten Satzes und der Anfangspunkt des folgenden korrigierten Satzes aus dem Schnittpunkt der Kurvengleichungen der korrigierten Sätze ermittelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei nicht ermittelbaren Schnittpunkten der Kurvengleichungen ein Übergangssatz (S-) einblendbar ist, dessen Anfangspunkt (Aü) auf einer Senkrechten zur Bahnkurve des nicht korrigierten laufenden Satzes (Sn) im Endpunkt (En) im Abstand (Ar) des Korrekturwertes (Ar) und dessen Endpunkt (E-) auf einer Senkrechten zur Bahnkurve im Anfangspunkt (An+1) des nicht korrigierten folgenden Satzes (S +1) im Abstand des Korrekturwertes (Ar) liegt und dessen Kurvengleichung durch einen Kreis vom Radius (Ar) des Korrekturwertes bestimmt ist und daß Anfangs- und Endpunkt (A^, Eü) des Übergangssatzes (Sj-) End- bzw. Anfangspunkt (E ', A n-1) des korrigierten laufenden Satzes (S ') und folgenden Satzes (S bilden.5098*4/0103
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BE827910A (fr) | 1975-07-31 |
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