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Fahrbare Arbeitsmaschine
Die Erfindung betrifft eine
fahrbare Arbeitsmaschine mit einem Fahrantrieb, einem mindestens indirekt vom Fahrantrieb
antreibbaren Arbeitsaggregat und mindestens zwei Fahrzeugachsen, von denen die Räder
der einen über eine ein- und ausschaltbare Kopplung vom Fahrantrieb antreibbar sind.
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Die Erfindung betrifft insbesondere fahrbare Arbeitsmaschinen zum
Reinigen und Besprühen von Straßen, Plätzen, Gleiskörpernr Tunnelwänden, weiterhin
Schneefräsen und schleudern und ähnliche kommunale Arbeitsmaschinen. Die Arbeitsaggregate
dieser Maschinen weisen antreibbare Teller- und Walzenbesen, Gebläse zum Erzeugen
von Unterdruck in Kehrrichtsammelbehältern, Pumpen zum Versprühen von Wasser, Kompressoren,
Hydrauliksysteme, Generatoren und dergleichen auf.
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Die Erfindung ist jedoch auch bei allen anderen Arbeitsmaschinen,
die während der Fahrt Arbeiten durchführen, anwendbar, z.B.
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bei Grabenbaggern, Bankettfräsern, tIahmaschinen, Mähdreschern und
dergleichen.
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Als Hauptantrieb haben alle diese Arbeitsmaschinen einen Motor, z.B.
einen Verbrenr;ungsrrotor, mit Getrieben Bei älteren Kehrma srb i -nen dient dieser
Verbrennungsmotor gleichzeitig dazu, das Arbeltsaggregat, z.B. das Gebläse zum Ansaugen
des Kehrrichts und die Bürsten, über einen Nebenabtrieb des Verteilergetriebes anzutreiben.
Da der Nebenabtrieb unabhängig vom Schaltgetriebe ist, wird der Antrieb des Arbeitsaggregates
beim Schalten des Schaltgetriebes nicht beeinflußt. Bei jedem Gangwechsel jedoch,
bei dem die Fahrzeugschaltkupplung betätigt werden muß, setzt die Kraftübertragung
auf das Arbeitsaggregat aus. Darüber hinaus ist die Drehzahl des Nebenabtriebes
von der jeweiligen Drehzabl des Verbrennungsmotors abhängig. Bei der Konstruktion
muß daher ein Mittelwert festgelegt werden, der dem Arbeitsaggregat, z.B. dem Gebläse,bei
einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit die optimale Drehzahl zur Erzeugung des erforderlichen
Unterdruckes verschafft. Dies hat aber insbesondere bei Kehrmaschinen den
großen
Nachteil, daß gerade dann, wenn z.B. die Straße sehr stark verschmutzt ist und das
Reinigen bei langsamer Fahrt erfolgt, die Saugleistung des Gebläses verringert wird,
so daß der Kehrricht nicht restlos aufgesaugt werden kann. Eine so aufgebaute Straßenkehrmaschine
muß daher oft dieselbe Strecke mehrfach befahren, um eine völlige Aufsaugung der
Verschmutzung zu erreichen. Andererseits kann mit dieser bekannten Kehrmaschine
bei relativ geringer Verschmutzung mit voller Motordrehzahl gefahren werden, wodurch
das Gebläse seine volle Saugfähigkeit entwickelt, obwohl dieses dann nicht erforderlich
wäre.
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Um die Nachteile zu beseitigen, die durch den Antrieb des Arbeitsaggregats
direkt vom Fahrantrieb aus entstehen, wird bei.
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anderen bekannten Straßenkehrmaschinen das Sauggebläse von einem eigenen
Verbrennungsmotor angetrieben, der unabhängig von der Fahrseschwindigkeit eine konstante
Drehzahl einhalten kann und damit auch einen gleichmäßigen Unterdruck durch das
Sauggebläse ermöglicht. Bei diesen bekannten Straßenkehrmaschinen kann auch bei
sehr starker Verschmutzung extrem langsam gefahren werden, wobei die volle Saugleistung
des Arbeitsaggregates gewährleistet ist. Auch kann mit diesen bekannten Straßenkehrmaschinen
bei geringfügigen Verschmutzungen wesentlich schneller gefahren werden. Der Fahrer
hat bei diesen bekannten Kehrmaschinen die Möglichkeit, seine Kehrgeschwindigkeit
der jeweiligen Verschmutzung anzupassen, ohne dabei auf den Antrieb des Gebläses
Rücksicht nehmen zu müssen, wie das bei der vorher beschriebenen bekannten Kehrmaschine
notwendig ist. Die Bauart hat aber die im folgenden geschilderten Nachteile.
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Im Zuge des technischen Fortschrittes wurde die Förderleistung des
Sauggebläses immer stärker erhöht und damit auch der Leistungsbedarf. Die für den
Antrieb des Sauggebläses erforderlichen Motoren mußten stärker ausgelegt werden,
um diese Leistung zu erbringen. Eine Straßenkehrmaschine besitzt heute Gebläse,
die Leistungen von 40 bis 70 kW erfordern. Die hierzu erforderlichen Verbrennungsmotoren
sind sehr schwer und beanspruchen sehr viel Platz, so daß dadurch die Nutzlast und
der Nutzraum einer solchen
Straßenkehrmaschine stark eingeschränkt
wird. Außerdem führen diese bekannten Straßenkehrmaschinen zu einer erhöhten Umweltbelastung
durch Lärm und Abgase und zu einem erhöhten Brennstoffverbrauch.
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Da der Verbrennungsmotor für den Fahrantrieb so ausgelegt sein muß,
daß er in der Lage ist, das voll beladene Fahrzeug mit ncrmaler Reisegeschwindigkeit
über große Entfernungen zu bewegen, muß er bei Kehrarbeiten im unteren Drehzahlbereich
laufen, wobei er mehr Brennstoff verbraucht als bei normaler Drehgeschwindigkeit
und seine Abgase einen erhöhten Schadstoffgehalt aufweisen.
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Um diesen zuletzt genannten Nachteil der zweitgenannten bekannten
Straßenkehrmaschine zu beseitigen, sind Straßenkehrmaschinen entwickelt worden,
bei denen ein Verbrennungsmotor bei konstanter optimaler Drehzahl eine hydraulische
Pumpe für den Antrieb von Hydromotoren sowohl zum Fahren als auch zum Antrieb der
Arbeitsaggregate antreibt. Hydromotoren sind jedoch für höhere Fahrgeschwindigkeiten
äußerst unwirtschaftlich. Da außerdem eine Arbeitsmaschine während der Arbeit sehr
langsam fährt, müßte der Hydromotor in einem niedrigen Geschwindigkeitsbereich stufenlos
regelbar sein, was es dann notwendig machen würde, für höhere Transportgeschwindigkeiten
ein zusätzliches Getriebe zu verwenden, wodurch die Arbeitsmaschine wesentlich verteuert
würde.
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Man begnügt sich daher bei diesen Arbeitsmaschinen mit einer maximalen
Fahrgeschwindigkeit von 35 km/h. Das hat aber den Nachteil, daß, wenn eine solche
Rehrmaschine nach dem Kehren zu einem in der Regel weit außerhalb der Stadt liegenden
Müllentladeplatz fahren muß, hierzu viel Zeit aufgewendet werden muß, was äußerst
unwirtschaftlich ist.
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Um diesen Nachteil zu beseitigen, ist auch eine Straßenkehrmaschine
der eingangs genannten Art bekannt, bei der der Fahrantrieb unmittelbar vom Verbrennungsmotor
aus erfolgt und die Arbeitsaggregate-hydraulisch angetrieben sind. Da aber bei diesen
bekannten
Straßenkehrmaschinen der Antrieb der Pumpe für den Hydraulikantrieb des Arbeitsaggregates
mit wechselnder Geschwindigkeit erfolgt, weil die Drehzahl des Verbrennungsmotors
während der Fahrt im Arbeitsbetrieb sowohl in Abhängigkeit von der Verschmutzung
der Straße als auch in Abhängigkeit von der Straßenneigung geändert werden muß,
treten hier ähnliche Schwierigkeiten auf wie bei der erstgenannten bekannten Straßenkehrmaschine,
bei der sowohl der Fahrzeugantrieb als auch der Antrieb der Arbeitsaggregate unmittelbar
vom Verbrennungsmotor aus erfolgen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Arbeitsmaschine zu
schaffen, bei der die Leistung des Motors während des Arbeitsbetriebes optimal ausgenutzt
werden kann und die für den Transport mit der Maximalgeschwindigkeit fahren kann,
die von der Straßenverkehrsordnung zugelassen ist.
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Ausgehend von einer Arbeitsmaschine der eingangs genannten Art ist
diese Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zum Antreiben der Räder der
zweiten Fahrzeugachse mindestens ein hydraulischer oder elektromotorischer Sekundärantrieb
und zum Speisen dieses Sekundärantriebes ein Energiewandler,nämlich eine Pumpe bzw.
ein Generator, vorhanden sind, der vom Fahrantrieb über eine ein- und ausschaltbare
zweite Kopplung antreibbar ist.
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Dadurch wird erreicht, daß durch einfaches Umschalten der beiden Kopplungen
die Arbeitsmaschine hinsichtlich ihres Antriebes optimal für den Transportbetrieb
oder den Arbeitsbetrieb umgeschaltet werden kann. Wird nämlich die erste Kopplung
eirrund die zweite Kopplung ausgeschaltet, dann treibt der Fahrantrieb die erste
Fahrzeugachse an, so daß man nun eine Arbeitsmaschine erhält, die für Transportzwecke
optimal und mit den maximal zugelassenen Geschwindigkeiten angetrieben werden kann.
Schaltet man dagegen die erste Kopplung aus und die zweite Kopplung ein, dann kann
man den Fahrantrieb mit optimaler konstanter Drehgeschwindigkeit umlaufen lassen,
der dann den Energiewandler zum Speisen des Sekundärantriebes antreibt. Der hydraulische
oder
elektromotorische Sekundärantrieb kann aber sehr einfach stufenlos
geregelt werden und für die verhältnismäßig niedrigen Arbeitsgeschwindigkeiten ausgelegt
werden. Im Arbeitsbetrieb wird also der in der Regel als Verbrennungsmotor ausgebildete
Motor des Fahrantriebes optimal ausgenutzt, wobei im Falle eines Verbrennungsmotorsdie
Abgase am wenigsten Schadstoffe enthalten.
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Trotzdem kann dann die Geschwindigkeit der Arbeitsmaschine stufenlos
in einem für die Arbeit erforderlichen Geschwindigkeitsbereich von z.B. 0 bis 20
km/h geregelt werden.
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Um zu verhindern, daß bei den hohen Transportgeschwindigkeiten dern
der zeiten Achse angetridih der Sekundärantrieb von den Rä-/ wird, kann bei einer
vorteilhaE-ten Ausführungsform vorgesehen sein, daß jedes Rad der zweiten Fahrzeugachse
mit dem Sekundärantrieb über eine Freilaufkupplung gekuppelt ist. Dadurch wird insbesondere
bei Verwendung eines hydraulischen Sekundärantriebes vermieden, daß die Hydraulikmotoren
überdreht werden.
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Bei Verwendung von Energiewandlern, z.B. Pumpen, für einen hydraulischen
Sekundärantrieb, die nur mit einer Drehzahl angetrieben werden dürfen, die eine
bestimmte maximale Drehzahl nicht überschreiten, ist bei einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß für den Fahrantrieb vorzusveise ein
Drehzahlregler mit einstellbarer Regeldrehzahl vorhanden ist, der mit dem Ein- und
Ausschalter der zweiten Kopplung dem Fahrantrieb zu- bzw. von diesem abschaltbar
ist. Dadurch wird erreicht, daß der Energiewandler nie mit einer zu großen Drehzahl
angetrieben werden kann.
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Ein weiterer besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der
Energiewandler gemäß der Erfindung, nämlich eine hy draulische Pumpe oder ein elektrischer
Generator, im Gegensatz zum Schaltgetriebe eines Verbrennungsmotors mit wesentlich
geringerem Aufwand ferngesteuert werden kann. Die Erfindung ermöglicht es also,
neben dem normalen Fahrersitz noch weitere Fahrersitze für den Arbeitsbetrieb vorzusehen,
von denen aus
dann bei konstant umlaufendem Primärmotor der Sekundärantrieb
gesteuert werden kann. Man kann also neben dem in der Regel links befindlichen Hauptfahrersitz
einen rechts befindlichen Fahrersitz für den Arbeitsbetrieb vorsehen, wo der Fahrer
sitzt, wenn er z.B. die rechte Seite einer Einbahnstraße reiniqen soll.
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Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft des Transportantriebes der Arbeitsmaschine
ergibt sich daraus, daß z.B. eine Pumpe als Energiewandler leicht für entgegengesetzte
Umläufe des Öles schaltbar ist. Unter Ausnutzung dieser Eigenschaften ist bei einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß für den Arbeitsbetrieb
in beiden Fahrtrichtungen bei schienengebundenem Betrieb jedem Ende der Arbeitsmaschine
ein Fahrersitz zugeordnet ist. Dadurch können schienengebundene Fahrzeuge oder Fahrzeuge
mit Zwei-Wege-Einrichtungen für Straße und Schiene mit Schienenführungsrollen für
die Räder in beiden Richtungen betrieben werden. Dies ist besonders bei Gleiskörper-Saugmaschinen
und ähnlich auch bei Tunnel-Waschmaschinen für die Reinigung der Wände in Untergrundbahnhöfen
und ähnlichem von besonderem Vorteil. Trotz dieser vielseitigen Möglichkeiten während
des Arbeitsbetriebes kann die Arbeitsmaschine gemäß der Erfindung sehr schnell von
einem Arbeitseinsatz zu einem anderen Einsatz mit der normalen, auf Grund der Straßenverkehrsordnung
zulässigen Höchstgeschwindigkeit verfahren werden.
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Schließlich kann die Arbeitsmaschine gemäß der Erfindung bei besonders
schwierigem Gelände von beiden Achsen aus angetrieben werden. Dies kann beispielsweise
dann der Fall sein, wenn ungünstig gelegene Müllabfuhrplätze angefahren oder sehr
steile Steigungen bewältigt werden müssen, die der Antrieb der ersten Achse allein
nicht schafft. In einem solchen Fall können beide Kopplungen eingeschaltet werden,
wobei dann der Fahrer lediglich darauf achten muß, daß die Räder der beiden Achsen
mit den erforderlichen Drehzahlen angetrieben werden.
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Wird dabei ein Drehzahlregler mit regelbarer Drehzahl an den Hauptantriebsmotor
angeschaltet, dann können die Drehzahl der Räder der ersten Achse durch den Drehzahlregler
und das Regelgetriebe und die Drehzahl der Räder der zweiten Achse durch die als
Energiewandler dienende Regelpumpe geregelt werden.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen
schematisch stark vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispieles des Antriebes
einer Straßenkehrmaschine im einzelnen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 und 2 schematische Darstellungen einer Seitenansicht
bzw. einer Draufsicht des Ausführungsbeispieles.
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In den Fig. 1 und 2 ist ausgezogen lediglich in schematischer Darstellung
ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Antriebes einer .als Straßenkehrmaschine
ausgebildeten Arbeitsmaschine dargestellt, die selbst lediglich gestrichelt angedeutet
ist.
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Das Fahrgestell der in der Zeichnung dargestellten Arbeitsmaschine
besteht aus einem vorderen Teil 11 und einem hinteren Teil 12, die an der Stelle
10 mit ihren aneinanderstoßenden Enden fest miteinander verbunden sind. Der vordere
Teil 11 des Fahrgestells ist auf der Vorderachse 13 der Arbeitsmaschine gelagert
und trägt einen Verbrennungsmotor 14, der über eine übliche Schaltkupplung 15 mit
einem Schaltgetriebe 16 und über eine Kardanwelle 17 mit einem Verteilergetriebe
18 verbunden ist. Das Verteilergetriebe 18 weist eine erste Abtriebswelle 19 auf,
die über eine Kardanwelle 2lrmit einem Differentialgetriebe 22 für den Antrieb der
Räder 63 verbunden ist. Außerdem ist auf dem Vorderen
Teil 11
des Fahrgestells eine Fahrerkabine 23 mit einem Fahrersitz 24 angeordnet. Der im
wesentlichen so bestückte vordere Teil des Fahrgestells bildet einen handelsüblichen
Triebkopf für Lastwagen und andere Arbeitsmaschinen. Außer der ersten Abtriebswelle
19 weist das Verteilergetriebe 18 noch eine zweite Abtriebswelle 25 auf, die beim
handelsüblichen Triebkopf für den Antrieb der Hinterachse eines Lastwagens vorgesehen
ist.
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Der hintere Teil 12 des Fahrgestells ist auf der Hinterachse 26 gelagert
und trägt eine Konstantstrom-Verstell-Regelpumpe 27 sowie die in der Zeichnung nur
schematisch dargestellten Arbeitsgeräte, nämlich ein Gebläse 28, Tellerbürsten 29
und eine Walzenbürste 31.
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Bei einem abgewandelten Ausführungsbeispiel mit nicht dargestellten
Gleiskörper-Saugköpfen ist auf dem hinteren Teil 12 des Fahrgestelles noch eine
in Fig. 1 gestrichelt dargestellte zweite Fahrerkabine 30 angeordnet, die der Fahrer
der Maschine während des Betriebes benutzen kann, um die Absaugung des Gleiskörpers
auch in einer der Transportfahrrichtung entgegengesetzten Richtung vornehmen zu
können. Um die dargestellte Maschine als Gleiskörper-Saugmaschine mit bereiften
Rädern benutzen zu können, sind in bekannter Weise Schienenführungsrollen vorgesehen,
die die Räder genau auf den Schienen führen.
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Die erste Abtriebswelle 19 des Verteilergetriebes 18 ist mit der Kardanwelle
21 über eine als ein- und ausschaltbare erste Kopplung dienende Schaltkupplung 32
verbunden, die von einem hydraulischen Kolbenantrieb 33 ein- und ausschaltbar ist.
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Die zweite Abtriebswelle 25 des Verteilergetriebes 18 ist über ihren
Abtriebsflansch 34 und eine als zweite ein- und ausschaltbare Kopplung dienende
Schaltkupplung 35 mit einer auf dem hinteren Teil 12 des Fahrgestells gelagerten
Zwischenwelle 36 verbunden, die ein Keilriemenrad 37 trägt, von dem aus über einen
Keilriemen 38 die Regelpumpe 27 antreibbar ist.
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Die Zwischenwelle 36 ist über eine schaltbare Klauenkuppluna 40 mit
einer Arbeitswelle 50 verbunden, auf der ein Keilriemenrad 39 für den Antrieb der
in Stehlagern 41 gelagerten Schaufelradwelle 42 des Gebläses 28 und ein weiteres
Keilriemenrad 43 befestigt sind. Das Keilriemenrad 43 dient zum Antrieb einer Hydropumpe
44. Außerdem ist das der Klauenkuppluna 40 abgekehrte Ende der Arbeitswelle 50 mit
einer weiteren Hvdropumpe 45 verbunden. Die beiden Ilydropumpen 44 und 45 dienen
für den Antrieb von in der Zeichnung nicht dargestellten IIydromotoren, die die
Tellerbürste 29 bzw. die Walzenbürste 31 antreiben.
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Der von der Regelpumpe 27 erzeugte ölstrom wird über Leitungen 46
und 47 Hydromotoren 48 bzw. 49 zugeführt, durch die Hinterradpaare 61 und 62 der
Hinterachse 26 einzeln angetrieben werden, wobei in bekannter Weise eine hydraulische
Differentialschaltung vorgesehen ist. Ein Regelhebel 51 der Pegelpumpe 27 ist mit
einem in der Zeichnung nicht dargestellten Pedal in der Faherkabine 23 verbunden.
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Bei der abgewandelten Ausftilirungsform der Arbeitsmaschine als Gleiskörper-Saugmaschine
ist der Regelhebel 51 ebenfalls mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Pedal
in der -zweiten Fahrerkabine 30 verbunden.
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Zum Betätigen der zweiten Schaltkupplung 35 ist ein hydraulischer
Kolbenantrieb 52 vorgesehen. Zum Steuern der beiden soll benantriebe 33 und 52 ist
eine Schaltvorrichtung 53 vorgesehen, deren Schalthebel 54 in drei Stellungen a,
b und c einstellbar ist. In der Schaltstellung a des Schalthebels 54 ist die erste
Kupplung 32 geschlossen und die zweite Kupplung 35 geöffnet. In der Stellung b des
Schalthebels 54 ist, wie in der Zeichnung dargestellt, die erste Schaltkupplung
32 geöffnet und die zweite Schaltkupplung 35 geschlossen. In der Stellung c des
Schalthebels 54 sind beide Schaltkupplungen 32 und 35 gegeschlossen.
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Der Verbrennungsmotor 14 ist mit einem an- und abschaltbaren Drehzahlregler
55 versehen, der von der Schaltvorrichtung 53 so steuerbar ist, daß er bei den Stellungen
b und c des Schalthebels 54, also immer dann, wenn die zweite Schaltkupplung 35
geschlossen ist, an den Verbrennungsmotor 14 angeschaltet ist'und in der Stellung
a des Schalthebels 54, also dann, wenn die zweite Schaltkupplung 35 geöffnet und
die erste Schaltkupplung 32 geschlossen ist, vom Verbrennungsmotor 14 abgeschaltet
ist. Mit einem nicht dargestellten Stellhebel kann die vom Drehzahlregler zu regelnde
Drehzahl eingestellt werden.
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Die Abtriebswellen 56 und 57 der Elydromotoren 48 bzw. 49 sind über
Freilaufkupplungen 58 bzw. 59 mit den Radpaaren 61 und 62 der Hinterachse 26 verbunden.
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Aus dem im Vorstehenden geschilderten Aufbau der als Ausführungsbeispiel
einer Arbeitsmaschine gemäß der Erfindung dargestellten Straßenkehrmaschine ergibt
sich die folgende Wirkungsweise.
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Wenn die Straßenkehrmaschine zum Arbeitsplatz oder nach der Straßenreinigung
mit gefülltem Kehrrichtsammelbehälter vom Arbeitsplatz einem z.B. weit außerhalb
der Stadt liegenden Müllabladeplatz gefahren werden soll, wird vom Fahrer in der
Fahrerkabine 23 der Schalthebel 54 in die Stellung a bewegt, so daß dann die erste
Schaltkupplung 32 geschlossen und die zweite Schaltkupplung 35 offen ist. Bei dieser
Stellung des Schalthebels 54 ist die Zwischenwelle 36 vomVerteilergetriebe 18 abgeschaltet,
so daß weder die Regelpumpe 27 noch das Gebläst 28 noch die Hydropumpen 44 und 45
angetrieben werden.
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Dagegen ist die erste Abtriebswelle 19 des Verteilergetriebes über
die erste Schaltkupplung 32 mit der Vorderachse 13 und damit mit den Vorderrädern
63 und 64 verbunden. Wird nun der Verbrennungsmotor 14 angelassen, dann kann die
ganze Kehrmaschine mittels des Vorderradantriebes unmittelbar vom durch den Verbrennungsmotor
14, das Schaltgetriebe 16 und das Ver-Fahrteilergetriebe 18 gebildeten/antrieb angetrieben
und mit der
von der Straßenverkehrsordnung zugelassenen maximalen
Geschwindigkeit gefahren werden.
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Wenn mit der Straßenkehrmaschine gekehrt werden soll, dann wird vom
Fahrer der Schalthebel 54 in die Stellung b eingestellt, bei der nun die erste Schaltkupplung
32 offen und die zweite Schaltkupplung 35 geschlossen ist. Die Vorderräder 63 werden
nun nicht mehr von der ersten Abtriebswelle 19 des Verteilergetriebes 18 angetrieben.
Der Drehzahlregler 55 ist bei dieser Stellung des Schalthebels an den Verbrennungsmotor
14 angeschaltet, so daß dieser nach dem Anlassen mit einer für höchste Leitung eingestellten
konstanten Drehzahl umläuft. über die zweite Abtriebswelle 25 werden nun mit konstanter
Drehzahl die Regelpumpe 27, das Gebläse 28 und die Hydropumpen 44 und 45 angetrieben.
Der von der Regelpumpe 27 erzeugte ölstrom treibt über die Hydromotoren 48 und 49
die Hinterachsen-Radpaare 61 und 62 an, wobei -ihre Drehzahl mittels des Regelhebels
51 für Fahrgeschwindigkeiten von 0 bis 20 km/h geregelt werden kann.
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Durch das Gebläse 28 wird im nicht dargestellten Kehrrichtsammelbehälter
der-zum Ansaugen des von den Besen 29 und 31 aufgefegten Kehrrichts Unterdruck erzeugt.
Durch die Hydropumpen 44 und 45 werden die die Bürsten 29 und 31 antreibenden Hydromotoren
mit konstanten Drehzahlen angetrieben.
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Wenn beim Fahren der Straßenkehrmaschine für den Transport oder während
des Arbeitseinsatzes schwierige Gelände bewaltigt werden müssen, werden der Schalthebel
54 in die Stellung c gestellt, in der beide Fahrzeugachsen 13 und 26 angetrieben
sind, und die Klauenkupplung 40 gelöst. Dadurch, daß hierbei der Drehzahlregler
55 an den Verbrennungsmotor 14 angeschaltet ist, wird sichergestellt, daß die bmFen
auf dem hinteren Teil 12 des Fahrgesteils nicht überdreht werden. Durch Regelung
der Regelpmpe 27 mittels des Regelhebels 51 kann die Drehzahl der Hinterachse 26
der vom Verbrennungsrotor 14 über das Schaltgetriebe 16 beazirkten Drehzahl der
Vorderachse 13 angepaßt werden, deren Drehzahl hierbei durch entsprechende Einstellung
des Stellhebels des Drehzahlreglers 55 geregelt werden kann. Durch das Losen der
Klauenkupplung 40 werden die Arbeitswelle 50 und damit die Szbeitsgeräte 28, 29,
31 stillgesetzt, so daß die volle Leistung dcs Verbrennunasmotors 14 für den Allradantrieb
des Fahrzeuges ausgenutzt werden kann.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel einer Straßenkehrmaschine kann
also für Transportfahrten allein vom Verbrennungsmotor 14 über die Vorderachse 13,
während des Arbeitsbetriebes allein vom durch die Regelpumpe 27 und die Hydromotoren
48 und 49 gebildeten Hydroantriebe stufenlos regelbar über die Hinterachse 26 und
bei schwierigem Gelände sowohl für den Transport als auch im Arbeitsbetrieb über
beide Achsen 13 und 26 angetrieben werden.
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Bei dem oben geschilderten abgewandelten Ausführungsbeispiel, bei
dem die Arbeitsmaschine als Gleiskörper-Saugmaschine ausgelegt und als Fahrzeug
mit Zwei-Weqe-Einrichtungen für den Verkehr auf der Straße und auf der Schiene mit
Schienenführungsrollen ausgerüstet ist, ergibt sich noch der weitere Vorteil, daß
diese Gleiskörper-Saugmaschine in beiden Richtungen im Arbeitsbetrieb gefahren werden
kann, wobei der Fahrer dann jeweils die in die Fahrtrichtung gerichtete Fahrerkabine
23 oder 30 benutzt.
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Da zum Einschalten der entgegengesetzten Fahrtrichtungen lediglich
die Umlaufrichtung des von der Regelpumpe 27 erzeugten ölstromes umgeschaltet werden
muß, sonst aber die volle Regelbarkeit erhalben bleibt, kann dadurch während des
Arbeitsbetriebes die Fahrgeschwindigkeit in beiden Richtungen von 0 bis 20 km/h
beliebig geregelt werden.
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Die bei den beiden Ausführungsbeispielen genannten Arbeitsaggregate,
wie Gebläse 28, Tellerbesen 29 und Walzenbesen 31, können durch beliebige andere
Arbeitsgeräte ersetzt werden, so daß auf diese Weise die erfindungsgemäße Arbeitsmaschine
auch als Straßen-.
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spreng- und -waschwagen, als Schneefräse oder -schleuder, als landwirtschaftliche
Maschine, z.B. als Mähmaschine oder Mähdrescher, als Baufahrzeug, z.B. als Grabenbagger,
Bankettfräser od.
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dgl., ausgebildet werden.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind als ein- und ausschaltbare
Kopplungen Schaltkupplungen 32 und 35 vorgesehen. An
Stelle dieser
Schaltkupplungen kann auch das Verteilergetriebel8 selbst so ausgebildet sein, daß
die beiden Abtriebswellen 19 und 25 wahlweise entweder einzeln oder beide zusammen
für die Übertragung des vom Verbrennungsmotor 14 erzeugten Drehmomentes eingeschaltet
werden können, so daß dann die genannten zwei ein- und ausschaltbaren Kopplungen
durch entsprechende bekannte Einrichtungen im Verteilergetriebe gebildet sind.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind als Sekundärantriebe für
die Radpaare 61, 62 der Hinterachse 26 Hydromotoren 48 und 49 vorgesehen. Anstelle
von Hydromotoren können auch Elektromotoren vorgesehen sein. In einem solchen Fall
müßte dann anstelle der Regelpumpe 27 als Energiewandler ein elektrischer Generator
vorgesehen sein, der von der Zwischenwelle 36 angetrieben wird und den elektrischen
Strom zum Antreiben der den beiden Hinterrädern zugeordneten Elektromotoren erzeugt.
Auch bei dieser Ausbildung ist eine stufenlose Regelbarkeit der Fahrgeschwindigkeit
beim Arbeitsbetrieb gewährleistet