-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine geschobene Kehrmaschine. Insbesondere ist eine Kehrmaschine beschrieben, die dazu ausgebildet ist, an ein motorisiertes Fahrzeug angekoppelt und von diesem geschoben zu werden.
-
Stand der Technik
-
Für kleine Reinigungsflächen gibt es kleine von Hand geschobene Kehrmaschinen (z.B. Kärcher Handkehrmaschine "S 650"), bei der die Kehrwalze und die Seitenbesen mechanisch über die Räder der Kehrmaschine angetrieben werden. Für größere Reinigungsflächen eignet sich dieses System nicht, da zum einen die erforderliche Kraft zum Schieben der Kehrmaschine zu groß wäre, und zum anderen ein mechanischer Antrieb von Kehrwalze und Seitenbesen für die dafür erforderlichen größeren Antriebsleistungen ungeeignet wäre.
-
Für große Reinigungsflächen gibt es Kehrmaschinen, die von einem Motorfahrzeug (Trägerfahrzeug) geschoben werden. Bei diesen Anbau-Kehrmaschinen ist es Stand der Technik, dass die Kehrwalze und die Seitenbesen hydraulisch angetrieben werden. Die hydraulische Antriebsleistung wird durch Ankopplung der Kehrmaschine (Druck- und Rücklaufleitung) an das Hydrauliksystem des Trägerfahrzeuges bereitgestellt oder alternativ durch ein auf der Kehrmaschine installiertes mit Verbrennungs- oder Elektromotor betriebenes Hydraulikaggregat erzeugt (z.B. Grünig Anbau-Kehrmaschinen der GSX-Baureihe in den Ausführungen zur Ankopplung an die Trägerfahrzeughydraulik oder mit einem auf der Kehrmaschine integrierten Hydraulikaggregat, angetrieben durch Benzin-, Diesel- oder Elektromotor).
-
Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 20 2011 103 815 U1 beschreibt einen Antrieb für eine Anbaukehrmaschine mit hydraulisch angetriebener Kehrwalze und Seitenbesen, bei der die beiden Antriebsräder jeweils direkt Hydraulikmotoren antreiben, wodurch Hydrauliköl aus einem Behälter in die Vorlaufleitung gefördert und der zum Betrieb der die Kehrwalze und Seitenbesen antreibenden Hydraulikmotoren notwendige Druck erzeugt wird. Das unter Druck fließende Hydrauliköl versetzt Kehrwalze und Seitenbesen in Rotation. Eine Parallelschaltung der beiden Hydraulikmotoren an den beiden Antriebsrädern trägt dafür Sorge, dass die beiden Antriebsräder bei Kurvenfahrt mit einer unterschiedliche Drehzahl rotieren können und nicht auf dem Boden radieren.
-
Durch dieses System erübrigt sich zwar die Notwendigkeit der hydraulischen Kopplung der Kehrmaschine an das Trägerfahrzeug oder die Installation eines auf der Kehrmaschine befindlichen Hydraulikaggregates. Jedoch sind die Hydraulikmotoren kostenintensive Bauteile. Abhängig vom Anwendungsfall kann an diesem System unter anderem der schlechte Wirkungsgrad bei der Erzeugung der hydraulischen Antriebsleistung durch zwei parallel geschaltete Hydraulikmotoren nachteilig sein.
-
Ein unabhängiger oder weiterer Nachteil bei diesem System ist, dass die Hydraulikmotoren, die von den Antriebsrädern mechanisch angetrieben werden, zwangsläufig dieselbe Drehzahl wie die Antriebsräder haben. Dies schränkt sowohl die konstruktiven Freiheiten bei der Wahl des Durchmessers der Antriebsräder als auch die Freiheit bei der Auswahl der mit den Antriebsrädern verbundenen Hydraulikmotoren ein.
-
Erfindungsabriss
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine geschobene oder schiebbare Kehrmaschine anzugeben, die kostengünstig ist. Eine alternative oder weitergehende Aufgabe ist, die durch die Bewegung der Kehrmaschine zur Verfügung stehende Radantriebsleistung mit möglichst hohem Wirkungsgrad in hydraulische Antriebsleistung für Kehrwalze und ggf. Seitenbesen umzuwandeln und trotzdem sicherzustellen, dass die beiden Antriebsräder in Kurven mit unterschiedlicher Drehzahl rotieren können. Eine alternative oder weitergehende Aufgabe ist, eine freie oder anwendungsangepasste Wahl einer Hydraulikpumpenbauart (insbesondere hinsichtlich Größe und Pumpendrehzahl) zur hydraulischen Leistungserzeugung und deren Betrieb im optimalen Wirkungsgradbereich zu ermöglichen, unabhängig von einer durch die Anwendung bestimmten Raddrehzahl.
-
Diese Aufgabe oder Aufgaben werden durch eine Kehrmaschine mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
-
Die Kehrmaschine umfasst mindestens eine Achse, an der zwei antreibende Räder jeweils über einen Freilauf mit einer Antriebswelle gekoppelt sind, die mit einer Hydraulikpumpe mechanisch gekoppelt ist. Ferner umfasst die Kehrmaschine eine Kehrwalze, die von einem mit der Hydraulikpumpe hydraulisch gekoppelten Hydraulikmotor angetrieben wird.
-
Bemerkenswerterweise treibt nicht eine herkömmliche Abtriebsseite der Freiläufe die Räder der Kehrmaschine an, sondern umgekehrt dienen die Räder zum Antrieb der Hydraulikpumpe. Somit sind die Abtriebsseiten der Freiläufe im Sinne einer herkömmlichen Anwendung vorliegend mit der Antriebswelle gekoppelt, die mechanisch mit der Hydraulikpumpe gekoppelt ist und diese antreibt. Ferner ist eine Antriebsseite in der herkömmlichen Anwendung des Freilaufs vorliegend mit dem jeweiligen Rad gekoppelt.
-
Die Kehrmaschine kann von einem Trägerfahrzeug geschoben werden. In diesem Anwendungskontext kann von einer Anbau-Kehrmaschine gesprochen werden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf einen motorisierten Antrieb beschränkt und kann, alternativ oder ergänzend, auch von Hand schiebbar sein.
-
Die Antriebswelle der Freiläufe und die Hydraulikpumpe können über ein beliebiges System mechanisch gekoppelt werden, z.B. über Zahnräder mit Kette oder Zahnriemen, Kardanwelle (beispielsweise mit einem Winkelgetriebe an der A) oder Getriebe jeder Bauart. Somit ist es auch möglich, ein für die Anwendung optimales Übersetzungsverhältnis zwischen der Drehzahl der Antriebsräder und der Hydraulikpumpendrehzahl herzustellen. Dadurch kann zum einen ein für die Anwendung optimaler Antriebsraddurchmesser gewählt werden, der die benötigte Antriebsleistung erzeugen kann und zum anderen kann durch Wahl des passenden Übersetzungsverhältnissesdavon unabhängig – eine Pumpendrehzahl erzeugt werden, die für die zum Einsatz kommende Hydraulikpumpenbauart deren Betrieb im optimalen Wirkungsgradbereich sicherstellt.
-
Indem die den Rädern entnommene Antriebsleistung über die Freiläufe auf die Hydraulikpumpe umgesetzt wird, wird der Wirkungsgrad des Systems durch die Kombination von mechanischer und hydraulischer Kopplung verbessert. Insbesondere kann statt mehrerer Radmotoren eine effiziente Hydraulikpumpe eingesetzt werden. Dabei kann ein mit einer zentralen Hydraulikpumpe verbundener, besserer Wirkungsgrad genutzt werden und eine mit Leistungsverlusten verbundene hydraulische Kopplung mehrerer Radmotoren wird vermieden.
-
Die Erfindung kann einen großen Freiraum bei der räumlichen Platzierung der Hydraulikpumpe ermöglichen, die gerade nicht an den Antriebsrädern platziert werden muss, sondern an konstruktiv sinnvoller Stelle platziert und dazu passend mechanisch mit der Antriebswelle gekoppelt werden kann.
-
Die Freiläufe können das jeweilige Rad von der Antriebswelle entkoppeln, wenn die Drehzahl des jeweiligen Rads kleiner als die Drehzahl der Antriebswelle ist. In einer Kurvenfahrt der Kehrmaschine kann das kurveninnere Rad von der Antriebswelle entkoppelt sein. Das kurvenäußere Rad kann in der Kurvenfahrt mit der Antriebswelle gekoppelt sein.
-
Einer oder jeder der Freiläufe kann an einer Radnabe des jeweiligen Rads angeordnet sein. Ein Rad und ein Freilauf können jeweils aneinandergrenzend angeordnet sein. Alternativ kann einer oder jeder der Freiläufe innerhalb eines Radumfangs des jeweiligen Rads angeordnet sein.
-
Die Kehrmaschine kann ferner eine Kupplung zum Anbau der Kehrmaschine an einem schiebenden oder ziehenden Motorfahrzeug (Trägerfahrzeug) umfassen. Die Kupplung kann z.B. zur Aufnahme von Zinken eines Gabelstaplers, zur Aufnahme an die Schnellwechselvorrichtung eines Radladers, an die Dreipunkvorrichtung eines Traktors, etc. ausgebildet sein.
-
Die hydraulische Kopplung zwischen der Hydraulikpumpe und dem/den Hydraulikmotor(en) von Kehrwalze und gegebenenfalls Seitenbesen kann im offenen Hydrauliksystem mit Vorlauf- und Rücklaufleitung(en) und einem zur Speisung des Systems mit Hydrauliköl dienenden Hydrauliktank erfolgen. Die hydraulische Kopplung kann alternativ auch mittels einem geschlossenen Hydrauliksystem erfolgen. Im geschlossenen Hydrauliksystem kann eine zusätzliche Speisepumpe – analog der bereits beschriebenen Hydraulikpumpe – mechanisch mit der Antriebswelle in einem anwendungsbedingt gewünschten Übersetzungsverhältnis gekoppelt werden, um das im Hydrauliksystem auftretende Lecköl zu ergänzen/kompensieren.
-
Die Erfindung eignet sich für den Einsatz in jeder konstruktiven Bauart einer Anbau-Kehrmaschine, die eine hydraulisch angetriebene (d.h. rotierende) Kehrwalze aufweist. Die Rotationsachse der Kehrwalze kann quer zur Fahrtrichtung der Kehrmaschine, parallel zur Achse der antreibenden Räder sein oder schräg zu dieser Achse angeordnet sein.
-
Die Kehrmaschine kann so ausgeführt werden, dass der Schmutz von der rotierenden Kehrwalze in einen Schmutzauffangbehälter gefördert wird und zwar nach dem Kehrschaufelprinzip entweder in Fahrtrichtung nach vorne oder auch "über Kopf", d.h. über die Kehrwalze hinweg nach hinten. Dem Kehrprinzip entsprechend kann der Schmutzauffangbehälter in Längsrichtung der Kehrmaschine vor oder hinter der Kehrwalze angeordnet oder anordenbar sein. Eine Rotationsrichtung der Kehrwalze kann am Boden in der Längsrichtung verlaufen, so dass von der Kehrwalze vom Boden aufgenommener Schmutz in den Auffangbehälter in Fahrtrichtung nach vorne oder "über Kopf" nach hinten gefördert wird.
-
Der Schmutzauffangbehälter kann zwischen einer ersten Stellung zum Kehrbetrieb und einer zweiten Stellung zur Entleerung schwenkbeweglich sein. Der Schmutzauffangbehälter kann in der ersten Stellung zur Kehrwalze offen sein zur Aufnahme des Schmutzes. In der zweiten Stellung kann der Schmutzauffangbehälter zum Boden offen sein zur Entleerung des Schmutzauffangbehälters. Die Öffnungsfunktion des Schmutzauffangbehälters kann mechanisch, elektrisch oder hydraulisch aktiviert werden.
-
Die Kehrmaschine kann auch "freikehrend" so ausgeführt werden, dass der Schmutz von der Kehrwalze zur Seite oder schräg zur Seite (z.B. neben die Fahrbahn) geschleudert wird, ohne dass eine Aufnahme in einen Schmutzauffangbehälter erfolgt.
-
Die Kehrmaschine – soweit sie mit Schmutzauffangbehälter ausgerüstet ist – kann des Weiteren sowohl ohne als auch mit einem oder mehreren hydraulisch angetriebenen (rotierenden) Seitenbesen ausgerüstet sein. Eine zweckmäßige Ausführung der Kehrmaschine besteht beispielsweise darin, dass (je) ein Seitenbesen in Fahrtrichtung vorne rechts oder links oder an beiden Seiten angebracht ist und durch die Rotation des/der Seitenbesen(s) der Schmutz nach innen in den Arbeitsbereich der ebenfalls rotierenden Kehrwalze gefördert wird, die dann den Schmutz in den Schmutzauffangbehälter schleudert.
-
Die Rotationsachse des oder der Seitenbesen(s) kann vertikal oder zur Vertikalen geneigt angeordnet sein.
-
Der oder jeder Seitenbesen kann von jeweils einem Hydraulikmotor angetrieben sein. Der Hydraulikmotor jedes Seitenbesens kann, beispielsweise über ein zuschaltbares Hydraulikventil, mit der Hydraulikpumpe hydraulisch gekoppelt sein.
-
Der oder jeder Seitenbesen kann jeweils an einem Seitenarm angeordnet sein. Der Seitenarm kann zwischen einer bodennahen (d.h. am Boden anliegenden) Stellung des Seitenbesens und einer bodenfernen Stellung des Seitenbesens schwenkbeweglich sein.
-
Die Kehrmaschine kann ferner mindestens einen Hydraulikzylinder umfassen, der dazu angeordnet ist, eine der genannten Schwenkbewegungen des oder jedes Seitenarms zu bewirken. Der oder jeder Hydraulikzylinder kann über ein (beispielsweise jeweils eigenes) Hydraulikventil mit der Hydraulikpumpe hydraulisch gekoppelt sein.
-
Die Hydraulikpumpe und/oder der Hydraulikmotor können hydrostatische Maschinen sein, d.h. durch Verdrängung eines (beispielsweise inkompressiblen) Fluids arbeiten. Die Hydraulikpumpe und/oder der Hydraulikmotor können einen festen (ggf. umschaltbaren) Zusammenhang zwischen Volumenstrom des Fluids und Drehzahl aufweisen. Alternativ oder ergänzend können die Hydraulikpumpe eine Kreiselpumpe und/oder der Hydraulikmotor eine Turbine umfassen. Die Hydraulikpumpe und/oder der Hydraulikmotor können hydrodynamische Maschinen sein, d.h. durch Übertragung von Impuls und/oder Energie eines strömenden Fluids arbeiten. Die Hydraulikpumpe und/oder der Hydraulikmotor können dazu ausgebildet sein, dem Fluid Strömungsenergie zuzuführen bzw. zu entnehmen.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
-
1 ein schematisches Blockdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels der Kehrmaschine;
-
2 eine schematische perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Kehrmaschine; und
-
3 eine schematische perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Kehrmaschine.
-
1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer allgemein mit Bezugszeichen 100 bezeichneten Kehrmaschine.
-
Die Kehrmaschine 100 umfasst mindestens eine Achse 102, an der zwei antreibende Räder 104 jeweils über einen Freilauf 106 mit einer Hydraulikpumpe 108 mechanisch gekoppelt 110 sind. Antriebsseiten der Freiläufe sind jeweils mit den Rädern 104 gekoppelt. Vorzugsweise sind Abtriebsseiten der Freiläufe 106 jeweils mit einer Antriebswelle 103 gekoppelt, welche die Hydraulikpumpe 108 antreibt. Eine Kehrwalze 112 ist von einem mit der Hydraulikpumpe 108 hydraulisch gekoppelten Hydraulikmotor 116 angetrieben.
-
Beispielsweise besteht in Kurvenfahrten für das langsamer drehende der beiden Räder 104 auf der Kurveninnenseite (oder bei Wendebewegungen für das rückwärtsdrehende der beiden Räder 104) keine kraftschlüssige Verbindung zur Antriebsachse 103 mehr. Auf diese Art wird sichergestellt, dass das kurveninnere Rad nicht am Boden radiert sondern frei abrollen kann. Das kurveninnere Rad läuft im Freilaufbetrieb.
-
Das schneller drehende kurvenäußere Rad treibt bei Kurvenfahrten alleine die Antriebswelle 103 an. Vorteil der Freilaufvariante ist die einfachere, günstigere, schneller fertigbare und/oder gewichtreduzierte Bauweise.
-
Bei Geradeausfahrt treiben beide Antriebsräder 104 gleichermaßen die Antriebswelle 103 an. Somit steht bei den im Arbeitseinsatz überwiegenden Geradeausfahrten den genannten technischen Vorteilen kein Nachteil gegenüber (beispielsweise im Vergleich zu einer Ausführung mit Differentialgetrieben statt Freilaufnaben).
-
Falls die Kehrmaschinen mehrere antreibende Achsen 102, insbesondere mehrere Antriebswellen 103 und/oder mehr als zwei Antriebsräder 104 umfasst, kann jede weitere antreibende Achse 102 in gleicher Weise wie die erste Antriebsachse 102 ausgeführt sein. Beispielsweise ist jedes Rad über jeweils eine Freilaufnabe mit der jeweiligen Achse gekoppelt.
-
Im in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel treiben die zwei Räder 104 der Kehrmaschine 100 über die Antriebswelle 103, welche in die mechanischen Freiläufe 106 führt, abtriebsseitig der Freiläufe 106 ein erstes Kettenrad an. Dieses treibt über eine Kette 110 ein zweites Kettenrad an, welches mit einer Welle einer Hydraulikpumpe 108 fest verbunden ist und diese somit antreibt. Die Hydraulikpumpe 108 pumpt das Hydraulikfluid, vorzugsweise Hydrauliköl, in den Vorlauf 120 und treibt damit über den Hydraulikmotor 116 die Kehrwalze 112 der Kehrmaschine 100 an. Die hydraulische Kopplung 114 zwischen Hydraulikpumpe 108 und Hydraulikmotor 116 umfasst im Rücklauf 122 einen Tank 124, aus dem die Hydraulikpumpe 108 das Hydraulikfluid entnimmt.
-
Dadurch ist die Kehrwalze 112 (als Beispiel einer angetriebenen Komponente der Kehrmaschine 100) unabhängig von einem Hydraulikanschluss eines Anbau- oder Trägerfahrzeuges angetrieben. Entsprechend können weitere Komponenten oder Aggregate der Kehrmaschine 100 mit hydraulischer Leistung versorgt werden. Bei 1 handelt sich um eine reinschematische Zeichnung. Die tatsächliche räumliche Anordnung der Komponenten kann anders sein, z.B. kann der Tank 124 räumlich höher als die Hydraulikpumpe 108 angeordnet sein, um diese auf der Ansaugseite schon durch Schwerkraft mit Hydrauliköl zu versorgen.
-
2 zeigt schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel der Kehrmaschine 100, das vollständig oder merkmalsweise mit dem ersten Ausführungsbeispiel kombinierbar ist. Übereinstimmende oder austauschbare Merkmale sind mit gleichen Bezugszeichen wie beim ersten Ausführungsbeispiel versehen.
-
Der Tank 124 kann in der Hydraulikpumpe 108 integriert sein oder es kann ein geschlossenes Hydrauliksystem mit z.B. an der Hydraulikpumpe 108 angeflanschten Speisepumpe eingesetzt werden.
-
Die Antriebsleistung wird durch das Schieben oder Ziehen der Kehrmaschine 100 durch das Trägerfahrzeug erzeugt. Hierbei rollen die antreibenden Räder 104 auf dem Boden mit einer entsprechenden Rotationsrichtung 105, die – im Ausführungsbeispiel – entgegengesetzt einer Rotationsrichtung 138 der Kehrwalze 112 ist, welche dadurch vom Boden aufgenommen Schmutz in Fahrtrichtung nach vorne in einen Schmutzauffangbehälter 136 schleudert. Zur besseren Übersichtlichkeit der 2 ist der Schmutzauffangbehälter 136 von der Kehrwalze 112 und deren Gehäuse 113 beabstandet dargestellt. Eine Rotationsachse 126 der Kehrwalze 112 ist horizontal und quer (z.B. senkrecht) zur Längsrichtung 134.
-
Die Kehrmaschine 100 umfasst eine Anbau-Kupplung 118, in welche die Zinken eines Gabelstaplers als Beispiel eines Trägerfahrzeugs eingreifen können oder welche an die Schnellwechselvorrichtung eines Radladers als weiteres Beispiel eines Trägerfahrzeugs angekoppelt werden könnte. Die Anbau-Kupplung 118 kann seitlich (d.h. quer zur Längsrichtung 134, beispielsweise nach links) versetzt gegenüber der Mitte der Kehrmaschine sein, so dass ein Arbeitsbereich der Kehrmaschine bis zum Rand der vom schiebenden Fahrzeug befahrenden Fahrbahn reicht.
-
Der in 2 gezeigte Rahmen der Kehrmaschine 100 ist lediglich schematisch und beispielhaft. Ferner kann die Anordnung der Komponenten variiert werden. Insbesondere kann die Hydraulikpumpe 108 (beispielsweise mittels einer Kette) von der Achse 102 weiter beabstandet sein. Die Kehrwalze kann auch in die entgegengesetzte Richtung rotieren und das Kehrgut "über Kopf", d.h. über die Kehrwalze hinweg in einen in Fahrtrichtung hinter der Kehrwalze angeordneten Schmutzauffangbehälter 136 fördern. Die Anbaukupplung 118 kann starr (wie in 2 gezeigt) oder auch z.B. über ein Drehschubgelenk mit vertikaler Drehachse drehbar und vertikal verschiebbar mit dem Gehäuse der Kehrwalze 113 verbunden sein, um ein kontinuierliches Abrollen beider Räder auf dem Boden in allen Betriebszuständen, d.h. auch bei Kurvenfahrt und auf unebenen Böden stets sicherzustellen. Statt einem Gehäuse für die Kehrwalze 113 (wie in 2 gezeigt) kann alternativ auch ein Chassisgehäuse sowohl Kehrwalze 112, Schmutzauffangbehälter 136 und gegebenenfalls die weitere gesamte Mechanik und Hydraulik der Kehrmaschine umschließen. Kehrwalze und/oder Schmutzauffangbehälter 136 können starr oder pendelnd im Chassis aufgehängt sein. Die Kehrmaschine kann mit auch weiteren Rädern, z.B. einem oder mehreren Vorderräder ausgeführt sein.
-
3 zeigt schematisch ein drittes Ausführungsbeispiel der Kehrmaschine 100, das als eine Weiterbildung des ersten oder zweiten Ausführungsbeispiels realisierbar ist. Übereinstimmende oder austauschbare Merkmale sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Der Schmutzauffangbehälter 136 ist in der Betriebsstellung dargestellt, in der eine Öffnung des Schmutzauffangbehälters 136 zur Kehrwalze 112 gerichtet ist. Die Entleerung des Schmutzauffangbehälters 136 kann manuell, elektrisch oder hydraulisch ausgelöst werden. Beispielsweise kann der Schmutzauffangbehälter 136 um eine im oberen Bereich des Fangbehälters 136 quer zur Längsrichtung 134 horizontal angeordnete Schwenkachse in eine zweite Stellung zum Entleeren gedreht werden oder bei Auslösung des Verriegelungsmechanismus z.B. von selbst durch die Schwerkraft in die Entleerungsposition schwenken.
-
Das dritte Ausführungsbeispiel umfasst ferner einen Seitenbesen 128, der seitlich an der Kehrmaschine 100 über einen in sich in der Längsrichtung 134 ersteckenden Seitenarm 132 angeordnet ist. Der Seitenbesen 128 ist von einem weiteren Hydraulikmotor 130 angetrieben. Der Hydraulikmotor 130 ist ein weiteres Beispiel einer angetriebenen Komponente, die mit der Hydraulikpumpe 108 über die hydraulische Kopplung 114 in Fluidverbindung steht oder bringbar ist, vorzugsweise über ein manuell bedienbares Steuerventil 131.
-
Obwohl die Erfindung in Bezug auf exemplarische Ausführungsbeispiele beschrieben worden ist, ist es für einen Fachmann ersichtlich, dass verschiedene Änderungen vorgenommen werden können und Äquivalente als Ersatz verwendet werden können. Ferner können viele Modifikationen vorgenommen werden, um eine bestimmte Situation oder ein bestimmtes Material an die Lehre der Erfindung anzupassen. Folglich ist die Erfindung nicht auf die offenbarten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst alle Ausführungsbeispiele, die in den Bereich der beigefügten Patentansprüche fallen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- Kehrmaschine
- 102
- Achse der antreibenden Räder
- 103
- Antriebswelle der Räder
- 104
- Antreibende Räder
- 105
- Rotationsrichtung der antreibenden Räder
- 106
- Freilauf
- 108
- Hydraulikpumpe
- 110
- Mechanisch Kopplung, insbesondere Kette
- 112
- Kehrwalze
- 113
- Gehäuse der Kehrwalze
- 114
- Hydraulische Kopplung
- 116
- Hydraulikmotor der Kehrwalze
- 118
- Anbau-Kupplung
- 120
- Vorlauf
- 122
- Rücklauf
- 124
- Fluidtank
- 126
- Rotationsachse der Kehrwalze
- 128
- Seitenbesen
- 130
- Hydraulikmotor des Seitenbesens
- 131
- Ventil
- 132
- Seitenarm
- 134
- Längsrichtung
- 136
- Schmutzauffangbehälter
- 138
- Rotationsrichtung der Kehrwalze
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202011103815 U1 [0004]