DE2417993C2 - Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel - Google Patents

Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel

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DE2417993C2 DE2417993A DE2417993A DE2417993C2 DE 2417993 C2 DE2417993 C2 DE 2417993C2 DE 2417993 A DE2417993 A DE 2417993A DE 2417993 A DE2417993 A DE 2417993A DE 2417993 C2 DE2417993 C2 DE 2417993C2
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Description

H : N-CH2-C-C-C-C-CH2OH
H OH
OH
in der R den Rest des Amphoterizins B, Mycoheptins, Levorins oder Nystatins darstellt.
2. Verfahren zur Herstellung der Polyenmacrolidantibiotica-KompIex (Megluminkomplex) nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polyenrnacrolädantibiotäcurn der allgemeiner! Formel RCOOH, worin R die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, mit N-Methylglucamin oder einer wässerigen Lösung von N-Methylglucamin mit einer Konzentration von 0,25 bis 1 g/ml in einem Oberschuß bis 5 Mol je 1 Mol des Polyenmacrolidantibioticums in Gegenwart von Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid oder deren Mischungen bei einer Temperatur von 50 bis 65°C umsetzt, anschließend aus dem Reaktionsgemisch die Verunreinigungen abfiltriert, das Filtrat mit dem 6- bis 7fachen Volumen eines Gemisches von Diäthyläther und Aceton im Volumenverhältnis von 1:1 bis 3:7 versetzt, den ausgefallenen Niederschlag abfiltriert, diesen mit Aceton oder einer Mischung aus Aceton und Diäthyläther wäscht und hierauf bei einer Temperatur von 20° C und einem Restdruck von höchstens 13,3 mbar trocknet.
3. Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Polyenmacrolidantibiotica-Komplex (Megluminkomplex) gemäß Anspruch 1 neben einem üblichen inerten pharmazeutischen Trägermaterial in Form von Tabletten, Kapseln oder als steriles Pulver enthalten.
45
Die Erfindung betrifft Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe (Megluminkomplexe) gemäß Patentanspruch sowie das Verfahren gemäß Patentanspruch 2 und Arzneimittel gemäß Patentanspruch 3.
Dip neuen Verbindutigen stellen feste hygroskopische Stoffe, amorphe Pulver gelber Farbe dar, die in Wasser. Dimethylsulfoxid löslich, in Dimethylformamid wenig löslich, in Diäthyläther, Aceton und ihren Gemischen praktisch unlöslich, ir Chloroform und Äthylalkohol sehr wenig löslich sind.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen antifungale und protistozide Aktivität und können in der Medizin als Präparate für die Behandlung von Candidiasis und Aspergillose und einige von ihnen für die Behandlung von besondere gefährlichen Mykosen, Leischmaniose, Schistosomiasi:;, Lambliasis, Trichomoniase und Prostatahypertrophie: Verwendung finden.
Es sind zwar Polyenmaci'olidantibiotica für die Behandlung der genannten Erkrankungen bekannt, wie insbesondere solche von den biologisch geeigneten und
TO
55
60
65 physiologisch zulässigen Tetraenen, beispielsweise Nystatin, Pimarizin, von Heptaenen der aromatischen Untergruppe, beispielsweise Levorin, Kandizidin, Trichomyzin, Hamyzin und Heptane der nichtaromatischen Untergruppe, beispielsweise Amphoterizin B, Mycoheptin, ihre Natriumsalze und Komplexe mit Natriumdesoxycholat, jedoch besitzen diese Präparate wesentliche Nachteile.
Die antimykotischen Polyenmacrolidantibiotica selber sind bekanntlich praktisch wasserunlösliche Verbindungen, weshalb sie selbst bei großer spezifischer Oberfläche der hochdispersen Teilchen aus dem Magendarmkanal bei peroraler Applikation schlecht eingesaugt werden und bei generalisierter Pilzinfektion ungenügend wirksam sind. So ist beispielsweise das Amphotericin B (Parrsy E. F. und Mitarbeiter, Journal of Antibiotics, 1972, 25, S. 405-408) bei Systemmykosen bei peroraler Applikation bei Menschen überhaupt unwirksam, trotz des chemotherapeutischen Effekts, erzielt an Tieren, was mit dem verschiedenen Wasserstoffexponent des Magensaftes (gegen neutral bei Mäusen und pH = 2 bis 3 bei Menschen) zusammenhängt, der mit einer Inaktivierung durch die öffnung des Laktonringes des Amphoterizinolids verbunden sein dürfte, sowie infolge des Vorliegens einer hemiketalen Gruppierung zwischen Ci j und C17 des Macrolaktonringes, die die Unlöslichkeit des Amphoterizins B bedingt (E. Borowski und Mitarbeiter, Tetrahedron Letters, 1970, S. 3909-3914).
Die Natriumsalze der antimykotischen Polyenmacrolidantibiotica besitzen zwar den Vorteil der Löslichkeit in Wasser und der Senkung der Oberflächenspannung ihrer wässerigen Lösungen, wodurch die Möglichkeiten ihrer Anwendung für die Behandlup» von Candidiasis und Aspergillose des Nasenrachens, der oberen Luftwege und der Lungen bei der Inhalationstherapie sowie von candidiaser Vulvovaginitis, Zystitis, Kolpitis. Urethritis durch Instillation erweitert werden. Nichtsdestoweniger besitzen sie auch einen wesentlichen Nachteil der Senkung der biologischen Aktivität während der Herstellung durch Umsetzung labiler Polyenantibiotica mit stark basischen Verbindungen sowie während der Lagerung infolge der öffnung des Laktonnnges des Poiyenantibioticums. des Macrolids.
Der Komplex von Amphoterizin B mit Natriumdesöisycholat eignet sich nicht für perorale Applikation infolge lokalreizendef Wirkung auf den Magendarmkanal, die der Desoxycholsäure eigen ist, und wird für die Inhalationstherapie in Form von Aerosol als Wahlmedikament verwendet, weil er eine unerwünschte Wirkung besitzt, indem er die Parese des Flimmerepithels hervorruft. Wesentliche Nachteile dieses Komplexes, wie erhöhte Pyrogenie, Nephrotoxizität und allgemeine
Toxizität, machen selbst in den Grenzen der allmählich wachsenden therapeutischen Dosen von Amphoterizin B von 0,25 bis 1,5 mg/kg bei intravenöser Installation dieses zu einem Wahlpräparat, wobei bei diesem komplizierten und umständlichen Verfahren seiner Applikation die letztere nur unter den Bedingungen der stationären Aufnahme und ständiger Blutkontrolle möglich ist
Es sind auch Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Präparaten von antimykotischen Poly- iu enmacrolidantibiotica bekannt, durch Behandlung einer Lösung oder einer Suspension der letzteren in organischen oder wässerig-organischen Lösungsmitteln, beispielsweise in Methanol, wässerigem Aceton oder Dimethylformamid, mit Lösungen von Natrium- π methylat oder Natriumbutylat, Ätzkali oder Natriumdesoxycholat (SU-PS 1 26 230, 1 87 236, 2 56 773, 2 88 231, die US-PS 34 76 856und36 83 071,dieGB-PS 10 61 893, 12 41 740,7 95 492).
Wesentliche Nachteile einer solchen Behandlung der Lösungen der labilen Polyenmacrolidantibiotica mit den genannten stark basischen Verbindungen bestehen in der Senkung der Ausbeute an dabei erhaltenen antimykotischen Präparaten und ihrer biologischen Aktivität, was mit der Nebenreaktion der Inaktivierung infolge der Öffnung des Laktonringes des Polyenantibioticums, des Macrolide, verbunden ist
Somit konnten bis jetzt durch chemische Umwandlung der Polyenmacrolidantibiotica keine Arzneimittel für die Behandlung von Mykosen, insbesondere von jo besonders gefähr'ichen Systemmykosen, erhalten werden, die sowohl bei der oralen als auch der Inhalationsapplikation wirkjam sin^.
Aus der DE-OS 22 26 33S sind Säureadditionssalze von Estern der Polyenmacrolidantibv :ica bekannt. Dort wird auf Seite 12 die Herstellung des Methylesters von Amphoterizin B und auf Seite 13 und 14 die seines Hydrochlorids angeführt, während pm? Seite 14 bis 16 einige Eigenschaften angegeben werden. Die Wasserlöslichkeit einiger der bekannten Salze wird dort in der Tabelle III angegeben. Sie ist selbst bei den bestlöslichen Verbindungen, dem Nystatin- und Pimerazin-methylesterhydrochlorid mit 80 mg/ml geringer als bei dem erfindungsgemäßen Amphoglucamin des Beispiels 1 mit 100 mg/ml.
Ein Vergleich der Löslichkeit der Hydrochloride der Methylester von Candicidin und Trichomycin (20 mg/ml) mit der des erfindungsgemäßen Levoriglumins des Beispiele 4 mit 50 mg/ml ergibt auch hier eine bessere Löslichkeit der erfindungsgemäßen Meglumin- w Komplexe.
Weiterhin sind aus der DE-OS 22 39 891 Zuckerderivate von Polyenmacroliden und deren Salzen bekannt, wobei direkte Angaben zur Wasserlöslichkeii nicht gemacht werden und auf Seite 12, Zeilen 13. 14 und 20 wird angegeben, daß sie nur in Gemisch von Kolloiden von hoher Dispersität mit echten Lösungen zu bilden imstande sind.
Wie aus den dortigen Beispielen 23. 26 und 29 zu entnehmen ist, bilden die Zuckerderivate bei einer eo Konzentration Von 5Ö mg/ml lediglich Suspensionen mit dem Wasser.
Die chemische Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der Umsetzung der dipolaren Ionen des betreffenden Polyenmacrolidanlibioticums mit dem N-Methyl-gluca;min (Meglumin) durch Transfer des Protons von der geringen basischen primären Aminogruppe des MyCiosamins, das glycosidisch mit dem Polyenmacrolid verbunden ist, auf das ungeteilte Elektronenpaar der basischeren sekundären Aminogruppe des N-Methylglucamins.
Eine weitere Besonderheit besteht bei Beispiel 1 darin, daß der Hemiketalring des Amphoterizins B zwischen Cu und Cu bei Alkalinität durch Zusatz der wässerigen Megluminlösung geöffnet wird, was eine höhere Wa-iserlöslichkeit des Amphoglucarnins, verglichen mit den Additionsprodukten der DE-OS 22 26 338, Fig. I und 2 bewirkt.
Der überraschende technische Fortschritt der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber denen der DE-OS 22 26 338 und 22 39 891 besteht in folgendem:
1. Trotz der Löslichkeit beträgt die Aktivität der bekannten Polyenmacrolidantibiotica gemäß DE-OS 22 26 338 gewöhnlich lediglich 75 bis 80% der Wirksamkeit der Ausgangsantibiotica und erreicht nur manchmal die Aktivität derselben.
Es wurde lediglich eine minimale Inhibierungskonzentration in vitro auf Saccharomyces cerevisiae festgestellt, nicht jedoch bei gefährlichen Erregern von Mykosen, die durch Amphoglucamin bei einer Konzentration von 0,5 mkg/ml unterdrückt werden.
2. Die Toxizitä' der Salze der Ester nach DE-OS 22 26 338 ist nicht bekannt und die Toxizität der Zuckerderivate der Polyenmacrolidantibiotica nach DE-OS 22 29 891 \n <rd nur für das Natrium- und Imidazolsalz des Dervats von Polyfungin mit Glucose angegeben. Der LDso-Wert beträgt 80 mg/kg Körpergewicht i. perit., bezogen auf das Antibioticum 52 mg/kg, was unter dem LDw-Wert von Nystatin liegt (76 mg/kg).
Nach den Forderungen der Pharmakopoe ist die Toxizität wasserlöslicher Präparate intravenös zu ermitteln.
Die verträgliche Dosis des erfindungsgemäßen Amphoglucamin« i. v. beträgt 375 bis 750 mkg/kg und per os 2000 mg'kg, d. h. bei der empfohlenen Applikation ist das Präparat nicht toxisch.
3. Die Wirksamkeit der Salze der Ester der Polyenmacrolidantibiotica nach DE-OS 22 26 338 in vivo, was für die Feststellung der Vorzüge und Nützlichkeit wichtig wäre, wird überhaupt nicht angegeben.
Für das Glucosederivat von Polyfungin nach DE-OS 22 39 891 beträgt ED 16 mg/kg Körpergewicht i. v. bei Candida albicans und i. perit., was bei einer verträglichen Dosis des Präparats von 54,7 mg/kg bei einem chemotherapeutischen Index von insgesamt 3,4 entspricht. Dagegen ist das erfindungsgemäße Nystaglumin (Beispiel 5) i. v. bei einer um eine Größenordnung geringeren Dosis von 2000 ED/kg wirksam, was 0.67 mg des Präparats/kg Körpergewicht entspricht und bei einer verträglichen Dosis von 30 mg/kg, bezogen auf Nystatin, beträgt der chemotherapeutische Index von Nystaglumin 46.
Der chemotherapeutische Index von Amphoglucamin beträgt 42, da die verträgliche Dosis per os bei weißen Mäusen 2000 mg/kg beträgt {der ED-Wert beträgt 4.75 mg/kg Körpergewicht).
Dieser chemotherapeutische Index hängt mit der festgestellten überraschenden entgiftenden Wirkung des Meglumins zusammen das die Toxizität der P'olyene trotz der höheren Löslichkeit der Meglüminkomplexe senkt. Darin besteht einer de.' wesentlichen Vorteile gegenüber den bekannten Zuckerderivatmacföliden.
Ein Weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Verbindungen ist die Lagerungsfähigkeit in
Pulverform von mindestens 1 Jahr und von bis zu 2 Jahren in Tablettenform.
Die aus der DE-OS 22 26 338 bekannten Hydrochloride sind, wie dort angegeben wird, instabil.
In der DE-OS 22 39 891 werden zur Lagerungsfähigkeit der Zuckerderivate der Polyenmacrolidantibiotica keine Angaben gemacht.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden an mit Erregern besonders gefährlichen Mykosen infizierten Tieren und darüber hinaus das Amphoglucamin auch am Menschen geprüft
Die genannten bekannten Ester und Zuckerderivate sind in ihrer Wirkung auf besonders gefährliche Mykosen in Versuchen nur unzureichend getestet und klinisch überhaupt nicht erprobt, weshalb sie nur als potentielle Heilmittel in Frage kommen.
Dan N-Methylglucamin (Aminoalkohol-megluminfldeoxy-'i(methylamino)glucitol]) bildet überraschenderweise wasserlösliche Komplexe mit den betreffenden Polyenmacrolidantibiotica, wodurch die Möglichkeiten ihrer Anwendung in der medizinischen Praxis wesentlich erweitert werden.
Das Meglumin kann als solches verwendet werden sowie in Form einer wässerigen Lösung mit einer Konzentration von 0,25 bis 1 g/ml in einem Überschuß bis 5 Mol je 1 Mol des betreffenden Polyenmacrolidantibiotieums.
Die Bildung der genannten Komplexe mit Meglumin führte zu einer wesentlichen Veränderung der pharmakologischen Eigenschaften der unlöslichen Ausgangs-Polyenmacrolidantibiotica. Die erfindungsgemäßen Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe besitzen gegenüber den unlöslichen Ausgangs-Antibiotica neue pharmakologische Eigenschaften, wie Wasserlöslichkeit, bedeutend bessere Einsaugbarkeit aus dem Magendarmkanal bei peroraler Applikation und dabei unvorhergesehenerweise bessere Verträglichkeit und geringere Nephrotoxizität, beispielsweise gegenüber dem Amphoterizin B.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich für die Behandlung von Pilzerkrankungen, wie Candidiasis und Aspergillose verschiedener Lokalisation. Was besonders wichtig ist, erwiesen sich einige von diesen hochwirksam und dabei nicht toxisch bei der peroralem Applikation für die Behandlung "on besonders gefährlichen Systemmykosen, wie Koccidioidose, Histoplasno- $e, Kryptococcosis, nordamerikanische Blastomykose, Sporotrichose, chronische Formen der granulamatosen und disseminierten Candidiasis, sowie von Erkrankungen, hervorgerufen durch Protozoen.
Sie können in Form von Pulver, in Kapseln oder als Tabletten mit einem üblichen inerten pharmazeutischen Träger oder aber in Form von wässerigen Lösungen verwendet weiden, die extemporal aus sterilem Pulver für Inhalationsapplikation bei Mykosen der Mundhöhle, des Nasenrachens, der oberen Luftwege und der Lungen und für Instillationsapplikation bei candidiaser Vulvovaginitis, Kolpitis, Zystitis und Urethritis bereitet werden.
Die geprüften Präparate sind folgende:
1. Megluminkomplex von Amphoterizin B, bezeichnet als Amphoglucamin (Beispiel 1),
2. Megluminkomplex von Mycoheptin, bezeichnet als Mycoglucamin (Beispiel 3),
3. Meglumlnk5mplex von Levorin, bezeichnet als Levoriglumin (Beispiel 4),
4. Megluminkompiex von Nystatin, bezeichnet als Nystaglumin (Beispiel 5).
Das Amphoglucamin, das bei oraler Applikation eingesaugt wird, erwies sich überraschenderweise als nichttoxisch im Tierversuch bei dieser Art der Applikation. Seine verträgliche Dosis bei oraler Applikation beträgt für weiße Mäuse 2000 mg/kg. Die spezifische biologische Aktivität von Amphoglucamin, ermittelt nach der Agardiffusionsmethode, mit der Test-Mikrobe Candida utilis LlAT-037, hinterlegt beim Museum für Kulturen VNITIAF, beträgt im Vergleich
ίο mit dem Weltstandard von Amphoterizin B mindestens
250 ug/mg ( — ). Die maximal verträgliche Dosis von
V mg /
Amphoglucamin bei der intravenösen Applikation beträgt 7,5 bis 15 ED/Maus.
Bei der Applikation per os an Mäusen 24 Stunden nach der intravenösen Ansteckung mit letalen Dosen von Candida albicans 13 und Coccidioides immitis 158, dem Erreger von Candidiasis bzw. Koccidioidose, lmal pro Tag während 10 Tagen in Dosen von 2535
4750 ag/kg
(— ι
einer wässerten Lösung von Am-
Amphoglucamin bei gleichen Infektionen im Inhalaphoglucamin blieben alle behandelten Tiere am Leben ohne spezifische Schädigungen der inneren Organe, währen-i alle angesteckten Kontrollmäuse, die das Präparat nicht erhalten hatten, starben. Bei der Applikation von tionsverfahren in einer Konzentration von 5000 ug/kg
/ED \
(η—■ J innerhalb von 5 bis 7 Tagen wurde ein 100%iges Überleben der behandelten Tiere beim Absterben aller Tiere in der Kontrolle erreicht
Das Wachstum der meisten pathogenen Pilze wird durch Amphoglucamin in vitro bei einer Konzentration von 0,5 bis 6,25 μg/ml unterdrückt Deshalb verwendet man zweckmäßig das Amphoglucamin für orale Behandlung besonders tiefer Mykosen, wie Koccidioidose, Histoplasmose, Kryptococcose, nordamerikanische Blastomycose, Sporotrichose, Chrojiomycose, Schimmelmycosen, viszerale Candidiasis, chronische Formen granulomatoser und disseminierter Candidiasis, sowie von Candidiasis des Magendarmkanals und bei Darmcandidaträgerschaft
Es wurde die teratogene Wirkung von Amphoglucamin in Versuchen an 136 trächtigen Vistar-Ratten untersucht
In akuten Versuchen in Dosen von 100 und 1000 mg/kg zeigt das Amphoglucamin ausgeprägte toxische Wirkung, die in der Unterbrechung der Trächtigkeit zum Ausdruck kommt In Dosen von
so 20 mg/kg wurden bei der Applikation von Amphoglucamin keine Fehler in der Entwicklung der Früchte festgestellt. Somit besitzt es keine teratogene Wirkung. Das Amphoglucamin heilte in einer Dosis von 50 mg/kg 74% der Tiere von den Lamblien und 88% von den Trich vmonaden. Das Mycogiucamin ergab in einer Dosis von 25 mg/kg bei der Lambliasis eine Heilung von 40% der Tiere und bei der Trichomoniasis in 90% der Fälle.
Das Mycogiucamin wurde bei oraler Therapie der generalisierten Candidiasis bei der einmaligen Applikation pro Tag während 10 Tagen jeweib in Dosen von 50, 100, 250 und 500μg/kg (— \ geprüft. ED50
/ED \ V k6 /
( — χ 10] be JfUg am Tage des Absterbens der Kon-
trolle nach 12 Tagen von 70 bis 130, nach 21 Tagen von 240 bis 270, nach 28 Tagen von 400 bis 530. Das Mycoglycamin war aktiv auch bei der intravenösen Behandlung
der generalisierten Candidiasis. EDs0 betrug am Tage des Absterbens aller Tiere der Kontrollgruppe 37 ED/kg, nach 3 Wochen 50 ED/kg, nach 5 Wochen 62 ED/kg. Das Mycoglucamin zeigt einen ähnlichen therapeutischen Effekt wie auch das hochdisperse Pulver von ■> Mycoheptin bei oraler Applikation, erweitert aber die Möglichkeiten der Applikation des Antibioticums durch Inhalationen und Instillationen.
Das Levoriglumin erwies sich als wirksam bei der Behandlung der generalisierten Candidiasis bei der intravenösen Applikation.
Das Nystaglumin erwies sich als wirksam wie auch das Natriumsalz von Nystatin bei intravenöser Injektion während 7 Tagen in einer Dosis von 2000 ED/kg bzw. 2800 ED/kg bei I00%igem Absterben der Kontrolltiere nach einer intravenösen Ansteckung mit letaler Dosis Canüida albicans 13.
Aufgrund Her experimentellen Annähen line] cjer
klinischen Untersuchung ist zu empfehlen, das Amphoglucamin in Form von Pulver, in Kapseln oder Tabletten, die jeweils 100 mg (100 000 ED) Wirkstoff enthalten, innerlich zweimal am Tage nach dem Essen in Einzeldosen jeweils von 200 bis 500 mg (von 200 000 bis 500 000 ED) für Erwachsene, von 25 mg (25 000 Ed, 1/4 der Tablette) für Kinder im Alter bis 2 Jahre, von 100 mg (100 000 Ed, 1 Tablette) für Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahre, von 150 mg (150 000 Ed, 1,5 Tabletten) für Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahre, von 200 mg (200 000 ED, 2 Tabletten) für Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahre, für Kinder im Alter über 14 Jahre wie für Erwachsene während 10 bis 14 Tagen, in chronischen Fällen 3 bis 4 Wochen, zu verabreichen. Die Kur kann nach 5 bis 7 Tagen wiederholt werden.
Das Amphoglucamin kann auch für die Behandlung von Candidiasis und Aspergillose der Mundhöhle, des Nasenrachens, der oberen Luftwege und der Lungen bei der Inhalationsapplikation in Form von Aerosol, einer extemporal bereiteten Lösung von Amphoglucamin in 5 bis 10 ml Wasser ein- bis zweimal pro Tag in einer Einzeldosis von 10 bis 56 mg (von 10 000 bis 56 000 ED) für Erwachsene während 10 bis 12 Tagen sowie in Form von Instillationen und Klistieren verwendet werden.
Infolge der Aktivität des Amphoglucamins gegenüber den Protozoen, den Lamblien und den Trichomonaden. und des Amphoterizins B selber gegenüber den Leischmanien und den Schistosomen kann das Amphoglucamin zur Behandlung von Lambliasis, Trichomoniasis, Leischmaniose und Schistomiasis bei den genannten Applikationsverfahren verwendet werden.
Das Mycoglucamin kann auch in Einzeldosen von 10 bis 56 mg ein- bis zweimal pro Tag für Erwachsene bei der Behandlung von Candidiasis und Aspergillose durch Inhalation von Aerosol sowie von candidiaser Zystitis, Urethritis, Vulvovaginitis, Kolpitis und Trichmoniasis durch Instillation einer wässerigen Lösung appliziert werden.
Das Levoriglumin kann in Dosen von 150 000 bis 200 000 ED und das Nystaglumin in Dosen von 150 000 Ed ein- bis zweimal pro Tag in einem Volumer, von 5 bis 10 ml bei peroraler und rektaler Applikation für die ω Behandlung von Candidiasis des Magendarmkanals und der inneren Organe, von Darm-Candidiasisträgerschaft in Form von wässerigem Aerosol bei der Inhaiationsapplikation oder in Form von Gurgeln für die Behandlung von Candidiasis und Aspergi'iose der bs Mundhöhle und des Nasenrachens, der oberen Luftwege und der Lungen verwendet werden.
Im Zusammenhang mit der Wirksamkeit der Polyenmacrolidantibiotica, insbesondere des Ampholerizins B bei der Prostalahyperlrophie (s. Jamamoto und Mitarbeiter, The Nipon University, Journal of Medicine. 1971, 13, 291-304) in einer Dosis von 800 bis 1200 mg pro Tag viermal pro Tag in einer Einzeldosis jeweils von 200 bis 300 mg während 2 bis 10 Wochen und des Le'orins in einer Tagesdosis von 2 000 000 ED viermal pro Tag in einer Einzeldosis jeweils von 500 000 ED (G. A. Michailez und andere, »Fragen der Onkologie«, 1971.5) können das Amphoglucamin und das Levoriglumin in einer geringeren Dosis gegenüber den unlöslichen und deshalb schlecht einsaugbaren Ausgangsantibiotica für die Behandlung von Prostataadenom verwendet werden.
Die Haltbarkeitsdauer der erfindungsgemäßen Verbindungen bei der Lagerung in einem trockenen iichtgeschützten Raum in hermetischer Verpackung bei einer Temperatur von +4T beträgt 1 Jahr (Beobaohtungsdauer).
Kontraindikationen sind individuelle Unverträglichkeit und ausgeprägte Nierenerkrankungen unter Funktionsstörung und im Falle des Levoriglumins bei der Einnahme die Schwangerschaft.
Der positive Effekt von der Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber den unlöslichen Ausgangs-Polyenantibiotica und ihren kolloiden Komp'Sxen mit Natriumdesoxycholat besteht vor allen Dingen in der Möglichkeit, generalisierte Pilzinfektion oral durch besseres Einsaugen der betreffenden Megluminkomplexe aus dem MagenHarmkanal, bessere Verträglichkeit derselben. Senkung dar allgemeinen und Nephrotoxizität gegenüber beispielsweise dem Komplex von Amphoterizin B mit Natriumdesoxycholat zu behandeln. Dadurch wird es möglich, die Behandlung nicht unter stationären Bedingungen durch instillaiive Applikation unter ständiger Überwachung von Reststickstoff im Blut, sondern unter ambulanten Bedingungen, darunter auch bei Kindern, und erforderlichenfalls durch Inhalations- und Höhlenapplikation durchzuführen. Der positive Effekt gegenüber den unlöslichen Ausgangsantibiotica besteht auch in der Verringerung der Dosis bei oraler Applikation, beispielsweise im Falle des Amphoglucamis 400 bis 1000 mg pro Tag statt 800 bis 1200 mg beim Amphoterizin B pro Tag, wodurch neben einer Verbilligung der Behandlung die Häufigkeit und die Schwere der Nebenwirkung dieses Antibioticums bedeutend vermindert wird.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Megluminkomplexe wird wie folgt durchgeführt:
Das betreffende Polyenmacrolidantibioticum ! .st man unter Rühren in der notwendigen Menge von Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid oder in einem Gemisch derselben auf. erhitzt auf eine Temperatur von 50 bis 65° C und gibt unter ununterbrochenem Rühren die berechnete Menge von Meglumin oder seiner wässerigen Lösung mit einer Konzentration von 025 bis I g/ml oder bis zur Erzielung eines Überschusses desselben bis 5 MoI je 1 Mol des Polyenmacrolidantibioticums zu. Die unlöslichen Beimengen werden abfiltriert. Aus dem transparenten Filstrat fällt man das Endprodukt, den Megluminkomplex. durch Zugießen des 6- bis 7fachen Volumens eines Gemisches von Diäthyläther mit Aceton im Volumenverhältnis von 1 :1 bis 3 : 7 aus. Den ausgefallenen Niederschlag filtriert man ab. wäscht mit einem Gemisch von Diäthyiäther und Aceton oder mit Aceton und trocknet bei einer Temperatur von 20° C unter Vakuum infolge der Hygroskopizität der Präparate bei einem Restdruck von höchstens 133 mbar.
Die erhaltenen Me||luminkoniplexe sind wasserlöslich. Die Ausbeute betlägt 85 bis 96%, bezogen auf die Aktivität des Ausgangsantibioticums.
Die Verbindungen der DE-OS 22 26 338 und 22 39 891 werden in erheblich geringerer Ausbeute erhalten. So beträgt die Ausbeute an Endprodukt, das gemäß den Beispielen 18, 19 und 21 der DE-OS 2? "-9 891 bei der Reinigung der nach den Beispielen 1 bis 17, 24, 25 und 33 erhaltenen Rohprodukte erhalten wird, höchstens 50%. Außerdem wurde die Ausbeute in nach der Extinktion ermittelt und flicht nach der biologischen Aktivität, so daß kein genauer Vergleich möglich ist, da eine vollständige Korrelation zwischen diesen beiden Werten nicht gegeben ist.
Die in der DE-OS 22 26 338, Seile 12 und 13 beschriebene Herstellung des Methylesters des Am· pholerizins B erfolgte aus einer eigens stark gereinigten Probe von Amphoterizin B mit einem Gehalt von 972 mkg/mg. Nur unter diesen speziellen Bedingungen wurden aus 1 g Amphoterizin B 850 bis 900 mg Ester erhalten, das bedeutet eine Ausbeute von 88,5 Gew.-% mit 88% Reinheitsgrad aufgrund der Extinktion, was einer Ausbeute aufgrund der Extinktion von insgesamt 77% entspricht. Die Ausbeute an Hydrochlorid des Methylesters von Amphoterizin B beträgt 1,5 g, ausgehend von 1,6 g Methylester von Amphoterizin B, d. h. 94 Gew.-% bzw. 83 Gew.-% und insgesamt 72,5% aufgrund der Extinktion, bezogen auf das stark gereinigte Amphoterizin B. Demgegenüber werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren 91,3% Amphogluca^nin nach Beispiel 1 erhalten.
Nachteilig für die industrielle Anwendung ist bei dem Verfahren der DE-OS 22 26 338 die Instabilität und Toxizität des Diazomethane, wozu noch die überaus starke Explosivität dieses überaus toxischen Gases beim Erwärmen kommt.
Zur Herstellung eines sterilen Pulvers löst man den betreffenden erfindungsgemäßen Megluminkomplex in Wasser auf, filtriert durch ein bakterielles Filter vom Typ »Millipore«, füllt unter aseptischen Bedingungen die Lösung in Flakons ab, friert auf eine Temperatur von — 400C ein und unterwirft einer Trocknung durch Sublimation, wonach die Flakons mit dem sterilen Pulver mit Gummistöpseln verschlossen und diese mit Aluminiumkappen eingerollt werden.
Beispiel 1
Amphoglücamin
15 g Amphoterizin B mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 750 ng/mg (ED/mg) löst man unter Rühren in 150 ml Dimethylsulfoxid auf, indem man auf eine Temperatur von 50 bis 65°C erhitzt, und gibt unter fortgesetztem Rühren 15 ml einer wässerigen Lösung von "Meglumin mit einer Konzentration von Ϊ g/ml zu.
Die eventuell enthaltenen unlöslichen Beimengungen werden abfiltrieirt. Zu dem transparenten Filtrat gießt man das 7fache Volumen eines Gemisches von biäthyläther mil: Aceton (3 : 7 nach dem Volumen) zu. Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mit Aceton gewaschen und bei einer Temperatur von 2O0C unter Vakuum bei einem Restdruck von nicht über 13,3 mbar getrocknet. Man erhält 22,36 g Amphoglücamin mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 440 μg/kg (ED/mg) nach dem internationalen Standard von Amphoterizin B, was einer Ausbeute an Amphoglucäniin nach der Aktivität von 91,3% bezogen auf das Ausgangs-Amphoterizin B, entspricht. Der Megluminkomplex von Amphoterizin B, das Amphoglücamin (Bruttoformel 054H90N2O22. MG 1192,3) bildet sich nach der Gleichung:
Il
CH3
CH,
H3C
O OH OH OH OH OH 01ί \
CH3
H OH II H
HN-CH2-C-C-C-C-CH2OH οθη
CH3
OH
H3C
0 OH OH OH OH 0 OH \
CH3 H OH H II
I I I I I
HN-CH2-C-C-C-C-CH2OH
I I I I
H OH H OH OH
Der Megluminkomplex der oben genannten Strukturformel enthält einen Überschuß bis 3 MoI Meglumin als Solubilisator. Die Löslichkeit des Amphoglucamins in Wasser beträgt 1OO mg/ml. Die Echtheit des Amphoglucamins wird festgestellt, indem man den Verteilungskoeffizienten Kp=3 bis 3,8 in dem Borowski-System Methanol-Chloroform-Borat-Puffer pH=8 (2:2:1), die spezifischen Absorptionskoeffizienten
Extinktion E
1%
1 cm
bei Wellenlängen 363 + 2, 383 ±2, 406±2nm von mindestens 390 bzw. 660, 700, umgerechnet auf Trockensubstanz, bestimmt und die Silberspiegelreaktion auf N-Methyl-d-glucamin durchführt Der Gewichtsverlust beim Trocknen von Amphoglucamin beträgt höchstens 5%.
Als Meglumin([ 1 -deoxy-1 -(methy I amino)-gluci-
10I]C7Hi7NO5) wurde eine Verbindung verwendet, welche der von der Pharmakopoequalität nach der USA-Pharmakopoe der XVIII. Ausgabe, Seite 291, mit einem Gehalt an Grundstoff von mindestens 99% entsprach, einen Schmelzpunkt von 128 bis 132" C (im Bereich von 2 Grad) und ein spezifisches Drehvermögen [α] ^c von 15,5 bis 17,5° aufwies.
45
50
60
65 Beispiel 2
Amphoglucamin
19,7 g Amphoterizin B mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 750 μg/mg (ED/mg) und 14,7 g Meglumin mit einem Gehalt an l-Deoxy-l-(methylamino)-glucitol von mindestens 99% löst man in 100 ml bimethyisulfoxid bei einer Temperatur von 50 bis 600C aufrührt IÖ Minuten. Der erhaltenen Lösung gießt man das 7fache Volumen eines Gemisches von Aceton mit Diäthyläther (1 :1 nach dem Volumen) zu. Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mit demselben Gemisch von Aceton mit Diäthyläther gewaschen und bei einer Temperatur von 20° C und einem Restdnick von 133 mbar getrocknet Man erhält 32,7 g Amphoglucamin mi* einer spezifischen biologischen Aktivität von 440 μg/mg (ED/mg), was einer Ausbeute an Amphoglucamin von 96%, bezogen auf die Aktivität des Ausgangs-Amphoterizins B, entspricht
Beispiel 3
Mycoglucamin
7 g Mycoheptin mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 450 μg/mg nach dem Mycoheptinstandard
und 7 g Meglumin löst man in 40 ml Dimethylformamid bei einerTemperatur von 50 bis 600C auf, indem man 10 Minuten rührt. Der erhaltenen transparenten Lösung Ijießt man das 7fache Volumen von Aceton /u. Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mit Aceton Ijewaschen und bei einer Temperatur von 200C und einem Restdruck von 13,3 mbar getrocknet. Man erhält 13,2 g Mycoglucamin mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 212μg/mg nach dem Mycoheplinstandard, was einer Ausbeute an Mycoglucamin von 89%, bezogen auf die Aktivität des Ausgangs-Mycoheptins, entspricht. LD50= 1,25 mg/kg; £-^=620 (bei
Amax = 383 nm). Der Megluminkomplex von Mycoheptin, das Mycoglucamin, der Bruttoformel C54H08N2O22 bildet sich nach der Gleichung:
HO
CH,
O OH O OH
OH O OH ΟΘΗΘ
CH3 H OH H H
I I I I I
HN-CH2-C-C-C-C-CH2OH
I I I I
OH H OH OH
HO
H1C
CH3
° PS
Γ νηΓ\
OH OH
O OH O OH OH O OH \
CH3 H OH H H
I I I I 1
-CH2-C — C-C—C-CH2OH
I I I I
H OH H OH OH
Beispiel 4 Herstellung von Levoriglumin
3 g Levorin mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 39 200 ED/mg löst man unter Rühren in 50 ml Dimethylformamid auf, erhitzt auf eine Temperatur von 50 bis 55" C und gibt unter fortgesetztem Rühren 3,5 g N-Methyl-a-glucosamin zu. Die unlöslichen Beimengungen filtriert man ab und gießt dem transparenten Filtrat das 7fache Volumen eines Gemisches von Diäthyläther mit Aceton (3 :7 nach dem Volumen) zu. Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mit demselben Gemisch von Aceton mit Diäthyläther gewaschen und bei einer Temperatur von 20° C und einem Restdruck von höchstens 133 mbar getrocknet. Man erhält 4,2 g Levoriglumin, das in einer Konzentralion von 50 mg/ml in Wasser löslich ist, mit einer
Extinktion E — =520 bis 560 (80% Äthanol), einer lcm
spezifischen biologischen Aktivität von 24 000 ED/mg nach dem Levorinstandard, was einer Ausbeute von 85,7%, bezogen auf die Aktivität des Ausgangsantibioticums, entspricht Der Wasserstoffexponent der 1 %igen wässerigen Lösung von Levoriglumin beträgt pH=9,5 bis 10. Die halbe letale Dosis für weiße Mäuse bei intravenöser Applikation beträgt LD»=3,2 mg/kg, während für das Natriumsalz von Levorin LD50= 1,6 ±0,09 mg/kg bei gleicher Applikationsart ist LD50=2,5+0,5 mg/kg, Aktivität 20 000 ± 2000 ED/mg.
Beispiel 5
Herstellung von Nystaglumin
1 g Nystatin mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 3500 E£)/mg löst man unter Rühren in 8 ml Dimethylformamid unter Erhitzen auf eine
Temperatur von 50 bis 55°C auf und gießt
fortgesetztem Rühren 1 ml wässerige Lösung von N-Methyl-d-glucosamin mit einer Konzentration von 0,255 g/ml zu.
Durch die Umsetzung von Nystatin mit Meglumin bildet sich Nystaglumin der Bruttoformel C
nach der Gleichung:
CH3
HO
OH
O OH OH OH OH O OH \
ΟΘΗ®
CH3 H OH H H
I I I I I
HN-CH2-C-C-C-C-CH2OH
I I I I
OH H OH OH
CH3
HO
OH
O OH OH OH OH O OH \
CH3 H OH H H
I I I I I
HN-CH2-C-C-C-C-CH2OH
OH H OH OH
Die eventuell enthaltenen unlöslichen Beimengungen werden abfiltriert Dem transparenten Filtrat gießt man unter Rühren das 6fache Volumen eines Gemisches von Diäthyläther mit Aceton (3 :7 nach dem Volumen) zu. Der ausgefallene Niederschlag von Nystaglumin wird ω abfiltriert, mit einem Gemisch von Aceton mit Diälhyläther (1 :1 nach dem Volumen) gewaschen und bei einer Temperatur von 200C und einem Restdruck von höchstens 133 mbar getrocknet. Man erhält 1,05
Nyütaglumin, das wasserlöslich ist (50 g/ml) Und ein« spezifische biologische Aktivität von 3000 ED/mj aufweist, was einer Ausbeute von 90%, bezogen auf di< Aktivität des Ausgangsantibioticums, entspricht
LD5O=7 ±0,25 mg/kg; E-i^-=490±50 (be
1 cm
230 226/18

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe (Megluminkomplexe) der allgemeinen Formel
    OH
    R-C
    CH3
    H H
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