DE2417993C2 - Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel - Google Patents
Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende ArzneimittelInfo
- Publication number
- DE2417993C2 DE2417993C2 DE2417993A DE2417993A DE2417993C2 DE 2417993 C2 DE2417993 C2 DE 2417993C2 DE 2417993 A DE2417993 A DE 2417993A DE 2417993 A DE2417993 A DE 2417993A DE 2417993 C2 DE2417993 C2 DE 2417993C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- amphoglucamine
- compounds
- polyene macrolide
- meglumine
- amphotericine
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H17/00—Compounds containing heterocyclic radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
- C07H17/04—Heterocyclic radicals containing only oxygen as ring hetero atoms
- C07H17/08—Hetero rings containing eight or more ring members, e.g. erythromycins
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
H : N-CH2-C-C-C-C-CH2OH
H OH
OH
in der R den Rest des Amphoterizins B, Mycoheptins, Levorins oder Nystatins darstellt.
2. Verfahren zur Herstellung der Polyenmacrolidantibiotica-KompIex
(Megluminkomplex) nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Polyenrnacrolädantibiotäcurn der allgemeiner! Formel
RCOOH, worin R die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, mit N-Methylglucamin oder einer
wässerigen Lösung von N-Methylglucamin mit einer Konzentration von 0,25 bis 1 g/ml in einem
Oberschuß bis 5 Mol je 1 Mol des Polyenmacrolidantibioticums
in Gegenwart von Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid oder deren Mischungen bei einer
Temperatur von 50 bis 65°C umsetzt, anschließend aus dem Reaktionsgemisch die Verunreinigungen
abfiltriert, das Filtrat mit dem 6- bis 7fachen Volumen eines Gemisches von Diäthyläther und
Aceton im Volumenverhältnis von 1:1 bis 3:7 versetzt, den ausgefallenen Niederschlag abfiltriert,
diesen mit Aceton oder einer Mischung aus Aceton und Diäthyläther wäscht und hierauf bei einer
Temperatur von 20° C und einem Restdruck von höchstens 13,3 mbar trocknet.
3. Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Polyenmacrolidantibiotica-Komplex (Megluminkomplex)
gemäß Anspruch 1 neben einem üblichen inerten pharmazeutischen Trägermaterial in Form von Tabletten, Kapseln oder als steriles
Pulver enthalten.
45
Die Erfindung betrifft Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe
(Megluminkomplexe) gemäß Patentanspruch sowie das Verfahren gemäß Patentanspruch 2 und
Arzneimittel gemäß Patentanspruch 3.
Dip neuen Verbindutigen stellen feste hygroskopische
Stoffe, amorphe Pulver gelber Farbe dar, die in Wasser. Dimethylsulfoxid löslich, in Dimethylformamid wenig
löslich, in Diäthyläther, Aceton und ihren Gemischen praktisch unlöslich, ir Chloroform und Äthylalkohol
sehr wenig löslich sind.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen antifungale und protistozide Aktivität und können in der
Medizin als Präparate für die Behandlung von Candidiasis und Aspergillose und einige von ihnen für
die Behandlung von besondere gefährlichen Mykosen, Leischmaniose, Schistosomiasi:;, Lambliasis, Trichomoniase
und Prostatahypertrophie: Verwendung finden.
Es sind zwar Polyenmaci'olidantibiotica für die
Behandlung der genannten Erkrankungen bekannt, wie insbesondere solche von den biologisch geeigneten und
TO
55
60
65 physiologisch zulässigen Tetraenen, beispielsweise Nystatin,
Pimarizin, von Heptaenen der aromatischen Untergruppe, beispielsweise Levorin, Kandizidin, Trichomyzin,
Hamyzin und Heptane der nichtaromatischen Untergruppe, beispielsweise Amphoterizin B,
Mycoheptin, ihre Natriumsalze und Komplexe mit Natriumdesoxycholat, jedoch besitzen diese Präparate
wesentliche Nachteile.
Die antimykotischen Polyenmacrolidantibiotica selber
sind bekanntlich praktisch wasserunlösliche Verbindungen, weshalb sie selbst bei großer spezifischer
Oberfläche der hochdispersen Teilchen aus dem Magendarmkanal bei peroraler Applikation schlecht
eingesaugt werden und bei generalisierter Pilzinfektion ungenügend wirksam sind. So ist beispielsweise das
Amphotericin B (Parrsy E. F. und Mitarbeiter, Journal of Antibiotics, 1972, 25, S. 405-408) bei Systemmykosen
bei peroraler Applikation bei Menschen überhaupt unwirksam, trotz des chemotherapeutischen Effekts,
erzielt an Tieren, was mit dem verschiedenen Wasserstoffexponent des Magensaftes (gegen neutral bei
Mäusen und pH = 2 bis 3 bei Menschen) zusammenhängt, der mit einer Inaktivierung durch die öffnung des
Laktonringes des Amphoterizinolids verbunden sein dürfte, sowie infolge des Vorliegens einer hemiketalen
Gruppierung zwischen Ci j und C17 des Macrolaktonringes,
die die Unlöslichkeit des Amphoterizins B bedingt (E. Borowski und Mitarbeiter, Tetrahedron Letters,
1970, S. 3909-3914).
Die Natriumsalze der antimykotischen Polyenmacrolidantibiotica besitzen zwar den Vorteil der Löslichkeit
in Wasser und der Senkung der Oberflächenspannung ihrer wässerigen Lösungen, wodurch die Möglichkeiten
ihrer Anwendung für die Behandlup» von Candidiasis und Aspergillose des Nasenrachens, der oberen
Luftwege und der Lungen bei der Inhalationstherapie sowie von candidiaser Vulvovaginitis, Zystitis, Kolpitis.
Urethritis durch Instillation erweitert werden. Nichtsdestoweniger besitzen sie auch einen wesentlichen
Nachteil der Senkung der biologischen Aktivität während der Herstellung durch Umsetzung labiler
Polyenantibiotica mit stark basischen Verbindungen sowie während der Lagerung infolge der öffnung des
Laktonnnges des Poiyenantibioticums. des Macrolids.
Der Komplex von Amphoterizin B mit Natriumdesöisycholat
eignet sich nicht für perorale Applikation infolge lokalreizendef Wirkung auf den Magendarmkanal,
die der Desoxycholsäure eigen ist, und wird für die Inhalationstherapie in Form von Aerosol als Wahlmedikament
verwendet, weil er eine unerwünschte Wirkung besitzt, indem er die Parese des Flimmerepithels
hervorruft. Wesentliche Nachteile dieses Komplexes, wie erhöhte Pyrogenie, Nephrotoxizität und allgemeine
Toxizität, machen selbst in den Grenzen der allmählich
wachsenden therapeutischen Dosen von Amphoterizin B von 0,25 bis 1,5 mg/kg bei intravenöser Installation
dieses zu einem Wahlpräparat, wobei bei diesem komplizierten und umständlichen Verfahren seiner
Applikation die letztere nur unter den Bedingungen der stationären Aufnahme und ständiger Blutkontrolle
möglich ist
Es sind auch Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Präparaten von antimykotischen Poly- iu
enmacrolidantibiotica bekannt, durch Behandlung einer
Lösung oder einer Suspension der letzteren in organischen oder wässerig-organischen Lösungsmitteln,
beispielsweise in Methanol, wässerigem Aceton oder Dimethylformamid, mit Lösungen von Natrium- π
methylat oder Natriumbutylat, Ätzkali oder Natriumdesoxycholat
(SU-PS 1 26 230, 1 87 236, 2 56 773, 2 88 231, die US-PS 34 76 856und36 83 071,dieGB-PS 10 61 893,
12 41 740,7 95 492).
Wesentliche Nachteile einer solchen Behandlung der Lösungen der labilen Polyenmacrolidantibiotica mit den
genannten stark basischen Verbindungen bestehen in der Senkung der Ausbeute an dabei erhaltenen
antimykotischen Präparaten und ihrer biologischen Aktivität, was mit der Nebenreaktion der Inaktivierung
infolge der Öffnung des Laktonringes des Polyenantibioticums, des Macrolide, verbunden ist
Somit konnten bis jetzt durch chemische Umwandlung der Polyenmacrolidantibiotica keine Arzneimittel
für die Behandlung von Mykosen, insbesondere von jo besonders gefähr'ichen Systemmykosen, erhalten werden,
die sowohl bei der oralen als auch der Inhalationsapplikation wirkjam sin^.
Aus der DE-OS 22 26 33S sind Säureadditionssalze
von Estern der Polyenmacrolidantibv :ica bekannt. Dort wird auf Seite 12 die Herstellung des Methylesters von
Amphoterizin B und auf Seite 13 und 14 die seines Hydrochlorids angeführt, während pm? Seite 14 bis 16
einige Eigenschaften angegeben werden. Die Wasserlöslichkeit einiger der bekannten Salze wird dort in der
Tabelle III angegeben. Sie ist selbst bei den bestlöslichen Verbindungen, dem Nystatin- und Pimerazin-methylesterhydrochlorid
mit 80 mg/ml geringer als bei dem erfindungsgemäßen Amphoglucamin des Beispiels 1 mit
100 mg/ml.
Ein Vergleich der Löslichkeit der Hydrochloride der Methylester von Candicidin und Trichomycin
(20 mg/ml) mit der des erfindungsgemäßen Levoriglumins des Beispiele 4 mit 50 mg/ml ergibt auch hier eine
bessere Löslichkeit der erfindungsgemäßen Meglumin- w
Komplexe.
Weiterhin sind aus der DE-OS 22 39 891 Zuckerderivate von Polyenmacroliden und deren Salzen bekannt,
wobei direkte Angaben zur Wasserlöslichkeii nicht gemacht werden und auf Seite 12, Zeilen 13. 14 und 20
wird angegeben, daß sie nur in Gemisch von Kolloiden von hoher Dispersität mit echten Lösungen zu bilden
imstande sind.
Wie aus den dortigen Beispielen 23. 26 und 29 zu
entnehmen ist, bilden die Zuckerderivate bei einer eo
Konzentration Von 5Ö mg/ml lediglich Suspensionen mit
dem Wasser.
Die chemische Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in der Umsetzung der dipolaren
Ionen des betreffenden Polyenmacrolidanlibioticums mit dem N-Methyl-gluca;min (Meglumin) durch Transfer
des Protons von der geringen basischen primären Aminogruppe des MyCiosamins, das glycosidisch mit
dem Polyenmacrolid verbunden ist, auf das ungeteilte
Elektronenpaar der basischeren sekundären Aminogruppe des N-Methylglucamins.
Eine weitere Besonderheit besteht bei Beispiel 1 darin, daß der Hemiketalring des Amphoterizins B
zwischen Cu und Cu bei Alkalinität durch Zusatz der
wässerigen Megluminlösung geöffnet wird, was eine höhere Wa-iserlöslichkeit des Amphoglucarnins, verglichen
mit den Additionsprodukten der DE-OS 22 26 338, Fig. I und 2 bewirkt.
Der überraschende technische Fortschritt der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber denen der
DE-OS 22 26 338 und 22 39 891 besteht in folgendem:
1. Trotz der Löslichkeit beträgt die Aktivität der bekannten Polyenmacrolidantibiotica gemäß DE-OS
22 26 338 gewöhnlich lediglich 75 bis 80% der Wirksamkeit der Ausgangsantibiotica und erreicht nur
manchmal die Aktivität derselben.
Es wurde lediglich eine minimale Inhibierungskonzentration in vitro auf Saccharomyces cerevisiae
festgestellt, nicht jedoch bei gefährlichen Erregern von Mykosen, die durch Amphoglucamin bei einer Konzentration
von 0,5 mkg/ml unterdrückt werden.
2. Die Toxizitä' der Salze der Ester nach DE-OS 22 26 338 ist nicht bekannt und die Toxizität der
Zuckerderivate der Polyenmacrolidantibiotica nach DE-OS 22 29 891 \n <rd nur für das Natrium- und
Imidazolsalz des Dervats von Polyfungin mit Glucose angegeben. Der LDso-Wert beträgt 80 mg/kg Körpergewicht
i. perit., bezogen auf das Antibioticum 52 mg/kg, was unter dem LDw-Wert von Nystatin liegt
(76 mg/kg).
Nach den Forderungen der Pharmakopoe ist die Toxizität wasserlöslicher Präparate intravenös zu
ermitteln.
Die verträgliche Dosis des erfindungsgemäßen Amphoglucamin« i. v. beträgt 375 bis 750 mkg/kg und
per os 2000 mg'kg, d. h. bei der empfohlenen Applikation ist das Präparat nicht toxisch.
3. Die Wirksamkeit der Salze der Ester der Polyenmacrolidantibiotica nach DE-OS 22 26 338 in
vivo, was für die Feststellung der Vorzüge und Nützlichkeit wichtig wäre, wird überhaupt nicht
angegeben.
Für das Glucosederivat von Polyfungin nach DE-OS 22 39 891 beträgt ED 16 mg/kg Körpergewicht i. v. bei
Candida albicans und i. perit., was bei einer verträglichen Dosis des Präparats von 54,7 mg/kg bei einem
chemotherapeutischen Index von insgesamt 3,4 entspricht.
Dagegen ist das erfindungsgemäße Nystaglumin (Beispiel 5) i. v. bei einer um eine Größenordnung
geringeren Dosis von 2000 ED/kg wirksam, was 0.67 mg des Präparats/kg Körpergewicht entspricht und bei
einer verträglichen Dosis von 30 mg/kg, bezogen auf Nystatin, beträgt der chemotherapeutische Index von
Nystaglumin 46.
Der chemotherapeutische Index von Amphoglucamin beträgt 42, da die verträgliche Dosis per os bei weißen
Mäusen 2000 mg/kg beträgt {der ED-Wert beträgt 4.75 mg/kg Körpergewicht).
Dieser chemotherapeutische Index hängt mit der festgestellten überraschenden entgiftenden Wirkung
des Meglumins zusammen das die Toxizität der P'olyene trotz der höheren Löslichkeit der Meglüminkomplexe
senkt. Darin besteht einer de.' wesentlichen Vorteile
gegenüber den bekannten Zuckerderivatmacföliden.
Ein Weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen
Verbindungen ist die Lagerungsfähigkeit in
Pulverform von mindestens 1 Jahr und von bis zu 2
Jahren in Tablettenform.
Die aus der DE-OS 22 26 338 bekannten Hydrochloride sind, wie dort angegeben wird, instabil.
In der DE-OS 22 39 891 werden zur Lagerungsfähigkeit der Zuckerderivate der Polyenmacrolidantibiotica
keine Angaben gemacht.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden an mit Erregern besonders gefährlichen Mykosen infizierten
Tieren und darüber hinaus das Amphoglucamin auch am Menschen geprüft
Die genannten bekannten Ester und Zuckerderivate sind in ihrer Wirkung auf besonders gefährliche
Mykosen in Versuchen nur unzureichend getestet und klinisch überhaupt nicht erprobt, weshalb sie nur als
potentielle Heilmittel in Frage kommen.
Dan N-Methylglucamin (Aminoalkohol-megluminfldeoxy-'i(methylamino)glucitol])
bildet überraschenderweise wasserlösliche Komplexe mit den betreffenden Polyenmacrolidantibiotica, wodurch die Möglichkeiten
ihrer Anwendung in der medizinischen Praxis wesentlich erweitert werden.
Das Meglumin kann als solches verwendet werden sowie in Form einer wässerigen Lösung mit einer
Konzentration von 0,25 bis 1 g/ml in einem Überschuß bis 5 Mol je 1 Mol des betreffenden Polyenmacrolidantibiotieums.
Die Bildung der genannten Komplexe mit Meglumin führte zu einer wesentlichen Veränderung der pharmakologischen
Eigenschaften der unlöslichen Ausgangs-Polyenmacrolidantibiotica. Die erfindungsgemäßen Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe
besitzen gegenüber den unlöslichen Ausgangs-Antibiotica neue pharmakologische Eigenschaften, wie Wasserlöslichkeit, bedeutend
bessere Einsaugbarkeit aus dem Magendarmkanal bei peroraler Applikation und dabei unvorhergesehenerweise
bessere Verträglichkeit und geringere Nephrotoxizität, beispielsweise gegenüber dem Amphoterizin
B.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich für
die Behandlung von Pilzerkrankungen, wie Candidiasis und Aspergillose verschiedener Lokalisation. Was
besonders wichtig ist, erwiesen sich einige von diesen hochwirksam und dabei nicht toxisch bei der peroralem
Applikation für die Behandlung "on besonders gefährlichen Systemmykosen, wie Koccidioidose, Histoplasno-
$e, Kryptococcosis, nordamerikanische Blastomykose, Sporotrichose, chronische Formen der granulamatosen
und disseminierten Candidiasis, sowie von Erkrankungen, hervorgerufen durch Protozoen.
Sie können in Form von Pulver, in Kapseln oder als Tabletten mit einem üblichen inerten pharmazeutischen
Träger oder aber in Form von wässerigen Lösungen verwendet weiden, die extemporal aus sterilem Pulver
für Inhalationsapplikation bei Mykosen der Mundhöhle, des Nasenrachens, der oberen Luftwege und der
Lungen und für Instillationsapplikation bei candidiaser Vulvovaginitis, Kolpitis, Zystitis und Urethritis bereitet
werden.
Die geprüften Präparate sind folgende:
1. Megluminkomplex von Amphoterizin B, bezeichnet als Amphoglucamin (Beispiel 1),
2. Megluminkomplex von Mycoheptin, bezeichnet als
Mycoglucamin (Beispiel 3),
3. Meglumlnk5mplex von Levorin, bezeichnet als
Levoriglumin (Beispiel 4),
4. Megluminkompiex von Nystatin, bezeichnet als Nystaglumin (Beispiel 5).
Das Amphoglucamin, das bei oraler Applikation eingesaugt wird, erwies sich überraschenderweise als
nichttoxisch im Tierversuch bei dieser Art der Applikation. Seine verträgliche Dosis bei oraler
Applikation beträgt für weiße Mäuse 2000 mg/kg. Die spezifische biologische Aktivität von Amphoglucamin,
ermittelt nach der Agardiffusionsmethode, mit der Test-Mikrobe Candida utilis LlAT-037, hinterlegt beim
Museum für Kulturen VNITIAF, beträgt im Vergleich
ίο mit dem Weltstandard von Amphoterizin B mindestens
250 ug/mg ( — ). Die maximal verträgliche Dosis von
V mg /
Amphoglucamin bei der intravenösen Applikation beträgt 7,5 bis 15 ED/Maus.
Bei der Applikation per os an Mäusen 24 Stunden nach der intravenösen Ansteckung mit letalen Dosen
von Candida albicans 13 und Coccidioides immitis 158,
dem Erreger von Candidiasis bzw. Koccidioidose, lmal
pro Tag während 10 Tagen in Dosen von 2535
4750 ag/kg
(— ι
einer wässerten Lösung von Am-
Amphoglucamin bei gleichen Infektionen im Inhalaphoglucamin
blieben alle behandelten Tiere am Leben ohne spezifische Schädigungen der inneren Organe, währen-i
alle angesteckten Kontrollmäuse, die das Präparat nicht erhalten hatten, starben. Bei der Applikation von
tionsverfahren in einer Konzentration von 5000 ug/kg
/ED \
(η—■ J innerhalb von 5 bis 7 Tagen wurde ein 100%iges
Überleben der behandelten Tiere beim Absterben aller Tiere in der Kontrolle erreicht
Das Wachstum der meisten pathogenen Pilze wird durch Amphoglucamin in vitro bei einer Konzentration
von 0,5 bis 6,25 μg/ml unterdrückt Deshalb verwendet
man zweckmäßig das Amphoglucamin für orale Behandlung besonders tiefer Mykosen, wie Koccidioidose,
Histoplasmose, Kryptococcose, nordamerikanische Blastomycose, Sporotrichose, Chrojiomycose,
Schimmelmycosen, viszerale Candidiasis, chronische Formen granulomatoser und disseminierter Candidiasis,
sowie von Candidiasis des Magendarmkanals und bei Darmcandidaträgerschaft
Es wurde die teratogene Wirkung von Amphoglucamin in Versuchen an 136 trächtigen Vistar-Ratten
untersucht
In akuten Versuchen in Dosen von 100 und 1000 mg/kg zeigt das Amphoglucamin ausgeprägte
toxische Wirkung, die in der Unterbrechung der Trächtigkeit zum Ausdruck kommt In Dosen von
so 20 mg/kg wurden bei der Applikation von Amphoglucamin keine Fehler in der Entwicklung der Früchte
festgestellt. Somit besitzt es keine teratogene Wirkung. Das Amphoglucamin heilte in einer Dosis von
50 mg/kg 74% der Tiere von den Lamblien und 88% von den Trich vmonaden. Das Mycogiucamin ergab in
einer Dosis von 25 mg/kg bei der Lambliasis eine Heilung von 40% der Tiere und bei der Trichomoniasis
in 90% der Fälle.
Das Mycogiucamin wurde bei oraler Therapie der generalisierten Candidiasis bei der einmaligen Applikation
pro Tag während 10 Tagen jeweib in Dosen von 50, 100, 250 und 500μg/kg (— \ geprüft. ED50
/ED \ V k6 /
( — χ 10] be JfUg am Tage des Absterbens der Kon-
trolle nach 12 Tagen von 70 bis 130, nach 21 Tagen von 240 bis 270, nach 28 Tagen von 400 bis 530. Das Mycoglycamin
war aktiv auch bei der intravenösen Behandlung
der generalisierten Candidiasis. EDs0 betrug am Tage des
Absterbens aller Tiere der Kontrollgruppe 37 ED/kg, nach 3 Wochen 50 ED/kg, nach 5 Wochen 62 ED/kg.
Das Mycoglucamin zeigt einen ähnlichen therapeutischen
Effekt wie auch das hochdisperse Pulver von ■>
Mycoheptin bei oraler Applikation, erweitert aber die Möglichkeiten der Applikation des Antibioticums durch
Inhalationen und Instillationen.
Das Levoriglumin erwies sich als wirksam bei der Behandlung der generalisierten Candidiasis bei der
intravenösen Applikation.
Das Nystaglumin erwies sich als wirksam wie auch das Natriumsalz von Nystatin bei intravenöser Injektion
während 7 Tagen in einer Dosis von 2000 ED/kg bzw. 2800 ED/kg bei I00%igem Absterben der Kontrolltiere
nach einer intravenösen Ansteckung mit letaler Dosis Canüida albicans 13.
Aufgrund Her experimentellen Annähen line] cjer
klinischen Untersuchung ist zu empfehlen, das Amphoglucamin
in Form von Pulver, in Kapseln oder Tabletten, die jeweils 100 mg (100 000 ED) Wirkstoff
enthalten, innerlich zweimal am Tage nach dem Essen in Einzeldosen jeweils von 200 bis 500 mg (von 200 000 bis
500 000 ED) für Erwachsene, von 25 mg (25 000 Ed, 1/4 der Tablette) für Kinder im Alter bis 2 Jahre, von 100 mg
(100 000 Ed, 1 Tablette) für Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahre, von 150 mg (150 000 Ed, 1,5 Tabletten) für Kinder
im Alter von 6 bis 9 Jahre, von 200 mg (200 000 ED, 2 Tabletten) für Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahre, für
Kinder im Alter über 14 Jahre wie für Erwachsene während 10 bis 14 Tagen, in chronischen Fällen 3 bis 4
Wochen, zu verabreichen. Die Kur kann nach 5 bis 7 Tagen wiederholt werden.
Das Amphoglucamin kann auch für die Behandlung von Candidiasis und Aspergillose der Mundhöhle, des
Nasenrachens, der oberen Luftwege und der Lungen bei
der Inhalationsapplikation in Form von Aerosol, einer extemporal bereiteten Lösung von Amphoglucamin in 5
bis 10 ml Wasser ein- bis zweimal pro Tag in einer Einzeldosis von 10 bis 56 mg (von 10 000 bis 56 000 ED)
für Erwachsene während 10 bis 12 Tagen sowie in Form
von Instillationen und Klistieren verwendet werden.
Infolge der Aktivität des Amphoglucamins gegenüber den Protozoen, den Lamblien und den Trichomonaden.
und des Amphoterizins B selber gegenüber den Leischmanien und den Schistosomen kann das Amphoglucamin
zur Behandlung von Lambliasis, Trichomoniasis, Leischmaniose und Schistomiasis bei den genannten
Applikationsverfahren verwendet werden.
Das Mycoglucamin kann auch in Einzeldosen von 10 bis 56 mg ein- bis zweimal pro Tag für Erwachsene bei
der Behandlung von Candidiasis und Aspergillose durch Inhalation von Aerosol sowie von candidiaser Zystitis,
Urethritis, Vulvovaginitis, Kolpitis und Trichmoniasis durch Instillation einer wässerigen Lösung appliziert =λ
werden.
Das Levoriglumin kann in Dosen von 150 000 bis 200 000 ED und das Nystaglumin in Dosen von 150 000
Ed ein- bis zweimal pro Tag in einem Volumer, von 5 bis 10 ml bei peroraler und rektaler Applikation für die ω
Behandlung von Candidiasis des Magendarmkanals und der inneren Organe, von Darm-Candidiasisträgerschaft
in Form von wässerigem Aerosol bei der Inhaiationsapplikation oder in Form von Gurgeln für die
Behandlung von Candidiasis und Aspergi'iose der bs
Mundhöhle und des Nasenrachens, der oberen Luftwege und der Lungen verwendet werden.
Im Zusammenhang mit der Wirksamkeit der Polyenmacrolidantibiotica,
insbesondere des Ampholerizins B bei der Prostalahyperlrophie (s. Jamamoto und
Mitarbeiter, The Nipon University, Journal of Medicine. 1971, 13, 291-304) in einer Dosis von 800 bis 1200 mg
pro Tag viermal pro Tag in einer Einzeldosis jeweils von
200 bis 300 mg während 2 bis 10 Wochen und des Le'orins in einer Tagesdosis von 2 000 000 ED viermal
pro Tag in einer Einzeldosis jeweils von 500 000 ED (G. A. Michailez und andere, »Fragen der Onkologie«,
1971.5) können das Amphoglucamin und das Levoriglumin
in einer geringeren Dosis gegenüber den unlöslichen und deshalb schlecht einsaugbaren Ausgangsantibiotica
für die Behandlung von Prostataadenom verwendet werden.
Die Haltbarkeitsdauer der erfindungsgemäßen Verbindungen bei der Lagerung in einem trockenen
iichtgeschützten Raum in hermetischer Verpackung bei einer Temperatur von +4T beträgt 1 Jahr (Beobaohtungsdauer).
Kontraindikationen sind individuelle Unverträglichkeit und ausgeprägte Nierenerkrankungen unter Funktionsstörung
und im Falle des Levoriglumins bei der Einnahme die Schwangerschaft.
Der positive Effekt von der Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen gegenüber den unlöslichen
Ausgangs-Polyenantibiotica und ihren kolloiden Komp'Sxen mit Natriumdesoxycholat besteht vor
allen Dingen in der Möglichkeit, generalisierte Pilzinfektion oral durch besseres Einsaugen der betreffenden
Megluminkomplexe aus dem MagenHarmkanal, bessere Verträglichkeit derselben. Senkung dar allgemeinen und
Nephrotoxizität gegenüber beispielsweise dem Komplex von Amphoterizin B mit Natriumdesoxycholat zu
behandeln. Dadurch wird es möglich, die Behandlung nicht unter stationären Bedingungen durch instillaiive
Applikation unter ständiger Überwachung von Reststickstoff im Blut, sondern unter ambulanten Bedingungen,
darunter auch bei Kindern, und erforderlichenfalls durch Inhalations- und Höhlenapplikation durchzuführen.
Der positive Effekt gegenüber den unlöslichen Ausgangsantibiotica besteht auch in der Verringerung
der Dosis bei oraler Applikation, beispielsweise im Falle des Amphoglucamis 400 bis 1000 mg pro Tag statt 800
bis 1200 mg beim Amphoterizin B pro Tag, wodurch neben einer Verbilligung der Behandlung die Häufigkeit
und die Schwere der Nebenwirkung dieses Antibioticums bedeutend vermindert wird.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Megluminkomplexe wird wie folgt durchgeführt:
Das betreffende Polyenmacrolidantibioticum ! .st man unter Rühren in der notwendigen Menge von
Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid oder in einem Gemisch derselben auf. erhitzt auf eine Temperatur von
50 bis 65° C und gibt unter ununterbrochenem Rühren die berechnete Menge von Meglumin oder seiner
wässerigen Lösung mit einer Konzentration von 025 bis
I g/ml oder bis zur Erzielung eines Überschusses desselben bis 5 MoI je 1 Mol des Polyenmacrolidantibioticums
zu. Die unlöslichen Beimengen werden abfiltriert. Aus dem transparenten Filstrat fällt man das Endprodukt,
den Megluminkomplex. durch Zugießen des 6- bis
7fachen Volumens eines Gemisches von Diäthyläther mit Aceton im Volumenverhältnis von 1 :1 bis 3 : 7 aus.
Den ausgefallenen Niederschlag filtriert man ab. wäscht mit einem Gemisch von Diäthyiäther und Aceton oder
mit Aceton und trocknet bei einer Temperatur von 20° C unter Vakuum infolge der Hygroskopizität der Präparate
bei einem Restdruck von höchstens 133 mbar.
Die erhaltenen Me||luminkoniplexe sind wasserlöslich.
Die Ausbeute betlägt 85 bis 96%, bezogen auf die Aktivität des Ausgangsantibioticums.
Die Verbindungen der DE-OS 22 26 338 und 22 39 891 werden in erheblich geringerer Ausbeute
erhalten. So beträgt die Ausbeute an Endprodukt, das gemäß den Beispielen 18, 19 und 21 der DE-OS
2? "-9 891 bei der Reinigung der nach den Beispielen 1
bis 17, 24, 25 und 33 erhaltenen Rohprodukte erhalten wird, höchstens 50%. Außerdem wurde die Ausbeute in
nach der Extinktion ermittelt und flicht nach der biologischen Aktivität, so daß kein genauer Vergleich
möglich ist, da eine vollständige Korrelation zwischen diesen beiden Werten nicht gegeben ist.
Die in der DE-OS 22 26 338, Seile 12 und 13 beschriebene Herstellung des Methylesters des Am·
pholerizins B erfolgte aus einer eigens stark gereinigten
Probe von Amphoterizin B mit einem Gehalt von 972 mkg/mg. Nur unter diesen speziellen Bedingungen
wurden aus 1 g Amphoterizin B 850 bis 900 mg Ester erhalten, das bedeutet eine Ausbeute von 88,5 Gew.-%
mit 88% Reinheitsgrad aufgrund der Extinktion, was einer Ausbeute aufgrund der Extinktion von insgesamt
77% entspricht. Die Ausbeute an Hydrochlorid des Methylesters von Amphoterizin B beträgt 1,5 g,
ausgehend von 1,6 g Methylester von Amphoterizin B, d. h. 94 Gew.-% bzw. 83 Gew.-% und insgesamt 72,5%
aufgrund der Extinktion, bezogen auf das stark gereinigte Amphoterizin B. Demgegenüber werden bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren 91,3% Amphogluca^nin
nach Beispiel 1 erhalten.
Nachteilig für die industrielle Anwendung ist bei dem Verfahren der DE-OS 22 26 338 die Instabilität und
Toxizität des Diazomethane, wozu noch die überaus starke Explosivität dieses überaus toxischen Gases beim
Erwärmen kommt.
Zur Herstellung eines sterilen Pulvers löst man den betreffenden erfindungsgemäßen Megluminkomplex in
Wasser auf, filtriert durch ein bakterielles Filter vom Typ »Millipore«, füllt unter aseptischen Bedingungen
die Lösung in Flakons ab, friert auf eine Temperatur von — 400C ein und unterwirft einer Trocknung durch
Sublimation, wonach die Flakons mit dem sterilen Pulver mit Gummistöpseln verschlossen und diese mit
Aluminiumkappen eingerollt werden.
Beispiel 1
Amphoglücamin
Amphoglücamin
15 g Amphoterizin B mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 750 ng/mg (ED/mg) löst man unter
Rühren in 150 ml Dimethylsulfoxid auf, indem man auf
eine Temperatur von 50 bis 65°C erhitzt, und gibt unter
fortgesetztem Rühren 15 ml einer wässerigen Lösung von "Meglumin mit einer Konzentration von Ϊ g/ml zu.
Die eventuell enthaltenen unlöslichen Beimengungen werden abfiltrieirt. Zu dem transparenten Filtrat gießt
man das 7fache Volumen eines Gemisches von biäthyläther mil: Aceton (3 : 7 nach dem Volumen) zu.
Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mit Aceton gewaschen und bei einer Temperatur von 2O0C
unter Vakuum bei einem Restdruck von nicht über 13,3 mbar getrocknet. Man erhält 22,36 g Amphoglücamin
mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 440 μg/kg (ED/mg) nach dem internationalen Standard
von Amphoterizin B, was einer Ausbeute an Amphoglucäniin nach der Aktivität von 91,3% bezogen auf das
Ausgangs-Amphoterizin B, entspricht. Der Megluminkomplex von Amphoterizin B, das Amphoglücamin
(Bruttoformel 054H90N2O22. MG 1192,3) bildet sich nach
der Gleichung:
Il
CH3
CH,
H3C
O OH OH OH OH OH 01ί \
CH3
H OH II H
HN-CH2-C-C-C-C-CH2OH
οθη<β
CH3
OH
H3C
0 OH OH OH OH 0 OH \
CH3 H OH H II
I I I I I
HN-CH2-C-C-C-C-CH2OH
I I I I
H OH H OH OH
Der Megluminkomplex der oben genannten Strukturformel
enthält einen Überschuß bis 3 MoI Meglumin als Solubilisator. Die Löslichkeit des Amphoglucamins in
Wasser beträgt 1OO mg/ml. Die Echtheit des Amphoglucamins
wird festgestellt, indem man den Verteilungskoeffizienten Kp=3 bis 3,8 in dem Borowski-System
Methanol-Chloroform-Borat-Puffer pH=8 (2:2:1), die spezifischen Absorptionskoeffizienten
Extinktion E
1%
1 cm
1 cm
bei Wellenlängen 363 + 2, 383 ±2, 406±2nm von
mindestens 390 bzw. 660, 700, umgerechnet auf Trockensubstanz, bestimmt und die Silberspiegelreaktion
auf N-Methyl-d-glucamin durchführt Der Gewichtsverlust
beim Trocknen von Amphoglucamin beträgt höchstens 5%.
Als Meglumin([ 1 -deoxy-1 -(methy I amino)-gluci-
10I]C7Hi7NO5) wurde eine Verbindung verwendet,
welche der von der Pharmakopoequalität nach der USA-Pharmakopoe der XVIII. Ausgabe, Seite 291, mit
einem Gehalt an Grundstoff von mindestens 99% entsprach, einen Schmelzpunkt von 128 bis 132" C (im
Bereich von 2 Grad) und ein spezifisches Drehvermögen [α] ^c von 15,5 bis 17,5° aufwies.
45
50
60
65 Beispiel 2
Amphoglucamin
Amphoglucamin
19,7 g Amphoterizin B mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 750 μg/mg (ED/mg) und 14,7 g
Meglumin mit einem Gehalt an l-Deoxy-l-(methylamino)-glucitol von mindestens 99% löst man in 100 ml
bimethyisulfoxid bei einer Temperatur von 50 bis 600C
aufrührt IÖ Minuten. Der erhaltenen Lösung gießt man
das 7fache Volumen eines Gemisches von Aceton mit Diäthyläther (1 :1 nach dem Volumen) zu. Der
ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mit demselben Gemisch von Aceton mit Diäthyläther gewaschen
und bei einer Temperatur von 20° C und einem Restdnick von 133 mbar getrocknet Man erhält 32,7 g
Amphoglucamin mi* einer spezifischen biologischen Aktivität von 440 μg/mg (ED/mg), was einer Ausbeute
an Amphoglucamin von 96%, bezogen auf die Aktivität des Ausgangs-Amphoterizins B, entspricht
Beispiel 3
Mycoglucamin
Mycoglucamin
7 g Mycoheptin mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 450 μg/mg nach dem Mycoheptinstandard
und 7 g Meglumin löst man in 40 ml Dimethylformamid
bei einerTemperatur von 50 bis 600C auf, indem man 10 Minuten rührt. Der erhaltenen transparenten Lösung
Ijießt man das 7fache Volumen von Aceton /u. Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mit Aceton
Ijewaschen und bei einer Temperatur von 200C und
einem Restdruck von 13,3 mbar getrocknet. Man erhält
13,2 g Mycoglucamin mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 212μg/mg nach dem Mycoheplinstandard,
was einer Ausbeute an Mycoglucamin von 89%, bezogen auf die Aktivität des Ausgangs-Mycoheptins,
entspricht. LD50= 1,25 mg/kg; £-^=620 (bei
Amax = 383 nm). Der Megluminkomplex von Mycoheptin,
das Mycoglucamin, der Bruttoformel C54H08N2O22 bildet
sich nach der Gleichung:
HO
CH,
O OH O OH
OH O OH ΟΘΗΘ
CH3 H OH H H
I I I I I
HN-CH2-C-C-C-C-CH2OH
I I I I
OH H OH OH
HO
H1C
CH3
° PS
Γ νηΓ\
OH OH
O OH O OH OH O OH \
CH3 H OH H H
I I I I 1
-CH2-C — C-C—C-CH2OH
I I I I
H OH H OH OH
Beispiel 4 Herstellung von Levoriglumin
3 g Levorin mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 39 200 ED/mg löst man unter Rühren in
50 ml Dimethylformamid auf, erhitzt auf eine Temperatur von 50 bis 55" C und gibt unter fortgesetztem Rühren
3,5 g N-Methyl-a-glucosamin zu. Die unlöslichen Beimengungen
filtriert man ab und gießt dem transparenten Filtrat das 7fache Volumen eines Gemisches von
Diäthyläther mit Aceton (3 :7 nach dem Volumen) zu. Der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert, mit
demselben Gemisch von Aceton mit Diäthyläther gewaschen und bei einer Temperatur von 20° C und
einem Restdruck von höchstens 133 mbar getrocknet. Man erhält 4,2 g Levoriglumin, das in einer Konzentralion
von 50 mg/ml in Wasser löslich ist, mit einer
Extinktion E — =520 bis 560 (80% Äthanol), einer lcm
spezifischen biologischen Aktivität von 24 000 ED/mg nach dem Levorinstandard, was einer Ausbeute von
85,7%, bezogen auf die Aktivität des Ausgangsantibioticums, entspricht Der Wasserstoffexponent der 1 %igen
wässerigen Lösung von Levoriglumin beträgt pH=9,5 bis 10. Die halbe letale Dosis für weiße Mäuse bei
intravenöser Applikation beträgt LD»=3,2 mg/kg,
während für das Natriumsalz von Levorin LD50= 1,6 ±0,09 mg/kg bei gleicher Applikationsart ist
LD50=2,5+0,5 mg/kg, Aktivität 20 000 ± 2000 ED/mg.
Beispiel 5
Herstellung von Nystaglumin
Herstellung von Nystaglumin
1 g Nystatin mit einer spezifischen biologischen Aktivität von 3500 E£)/mg löst man unter Rühren in
8 ml Dimethylformamid unter Erhitzen auf eine
Temperatur von 50 bis 55°C auf und gießt
fortgesetztem Rühren 1 ml wässerige Lösung von N-Methyl-d-glucosamin mit einer Konzentration von 0,255 g/ml zu.
fortgesetztem Rühren 1 ml wässerige Lösung von N-Methyl-d-glucosamin mit einer Konzentration von 0,255 g/ml zu.
Durch die Umsetzung von Nystatin mit Meglumin bildet sich Nystaglumin der Bruttoformel C
nach der Gleichung:
nach der Gleichung:
CH3
HO
OH
O OH OH OH OH O OH \
ΟΘΗ®
CH3 H OH H H
I I I I I
HN-CH2-C-C-C-C-CH2OH
I I I I
OH H OH OH
CH3
HO
OH
O OH OH OH OH O OH \
CH3 H OH H H
I I I I I
HN-CH2-C-C-C-C-CH2OH
OH H OH OH
Die eventuell enthaltenen unlöslichen Beimengungen werden abfiltriert Dem transparenten Filtrat gießt man
unter Rühren das 6fache Volumen eines Gemisches von Diäthyläther mit Aceton (3 :7 nach dem Volumen) zu.
Der ausgefallene Niederschlag von Nystaglumin wird ω abfiltriert, mit einem Gemisch von Aceton mit
Diälhyläther (1 :1 nach dem Volumen) gewaschen und bei einer Temperatur von 200C und einem Restdruck
von höchstens 133 mbar getrocknet. Man erhält 1,05
Nyütaglumin, das wasserlöslich ist (50 g/ml) Und ein« spezifische biologische Aktivität von 3000 ED/mj aufweist, was einer Ausbeute von 90%, bezogen auf di< Aktivität des Ausgangsantibioticums, entspricht
Nyütaglumin, das wasserlöslich ist (50 g/ml) Und ein« spezifische biologische Aktivität von 3000 ED/mj aufweist, was einer Ausbeute von 90%, bezogen auf di< Aktivität des Ausgangsantibioticums, entspricht
LD5O=7 ±0,25 mg/kg; E-i^-=490±50 (be
1 cm
230 226/18
Claims (1)
- Patentansprüche: 1. Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe (Megluminkomplexe) der allgemeinen FormelOHR-CCH3H H
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2417993A DE2417993C2 (de) | 1974-04-11 | 1974-04-11 | Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel |
NL7405072.A NL155555B (nl) | 1974-04-11 | 1974-04-16 | Werkwijze voor het bereiden van een geneesmiddel, gevormd geneesmiddel en werkwijze voor het bereiden van actieve verbindingen. |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2417993A DE2417993C2 (de) | 1974-04-11 | 1974-04-11 | Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel |
NL7405072.A NL155555B (nl) | 1974-04-11 | 1974-04-16 | Werkwijze voor het bereiden van een geneesmiddel, gevormd geneesmiddel en werkwijze voor het bereiden van actieve verbindingen. |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2417993A1 DE2417993A1 (de) | 1975-10-30 |
DE2417993C2 true DE2417993C2 (de) | 1982-07-01 |
Family
ID=25766967
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2417993A Expired DE2417993C2 (de) | 1974-04-11 | 1974-04-11 | Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2417993C2 (de) |
NL (1) | NL155555B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102015102210A1 (de) * | 2015-02-16 | 2016-08-18 | Heraeus Medical Gmbh | Antimykotischer polymerisierbarer Knochenzement und ein Verfahren zu seiner Herstellung |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
PL100966B1 (pl) * | 1976-04-22 | 1978-11-30 | Sposob otrzymywania n-glikozylowych pochodnych makrolidow polienowych oraz ich soli,zwlaszcza soli n-metyloglukaminowej | |
DE2706156C3 (de) * | 1977-02-14 | 1981-08-20 | Vsesojuznyj naučno-issledovatel'skij technologičeskij institut antibiotikov i fermentov medicinskogo naznačenija, Leningrad | N,N,N-Trimethylderivate amphoterer, antimykotischer Polyenantibiotika und Verfahren zu deren Herstellung |
GB0712881D0 (en) | 2007-07-03 | 2007-08-15 | Biosergen As | Compounds |
ES2606781T3 (es) | 2010-07-23 | 2017-03-27 | Acea Biotech, Inc. | Macrólidos polienos antifúngicos y antiparasitarios |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3945993A (en) * | 1971-06-07 | 1976-03-23 | Rutgers Research And Educational Foundation | Derivatives of polyene macrolide antibiotics |
FI60877C (fi) * | 1971-08-13 | 1982-04-13 | Politechnika Gdanska | Foerfarande foer framstaellning av terapeutiskt aktiva i vatten laett dispergerbara polyenmakrolidantibiot-n-glykosylderivat |
-
1974
- 1974-04-11 DE DE2417993A patent/DE2417993C2/de not_active Expired
- 1974-04-16 NL NL7405072.A patent/NL155555B/xx not_active IP Right Cessation
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102015102210A1 (de) * | 2015-02-16 | 2016-08-18 | Heraeus Medical Gmbh | Antimykotischer polymerisierbarer Knochenzement und ein Verfahren zu seiner Herstellung |
US9931430B2 (en) | 2015-02-16 | 2018-04-03 | Heraeus Medical Gmbh | Antimycotic polymerisable bone cement and a method for the production thereof |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL7405072A (nl) | 1975-10-20 |
DE2417993A1 (de) | 1975-10-30 |
NL155555B (nl) | 1978-01-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1059911B1 (de) | Formulierungen mit antiviraler wirkung | |
DE69933890T2 (de) | Antimykotische wirkung von dikationischen molekülen | |
DD148951A5 (de) | Verfahren zur herstellung virozider aminderivate | |
DE4106026C2 (de) | ||
DE2417993C2 (de) | Polyenmacrolidantibiotica-Komplexe, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel | |
DE2850509C3 (de) | O-Methoxyzimtaldehyd bei der Bekämpfung von Dermatophyten | |
EP0655249A1 (de) | Moenomycin als Arzneimittel zur Behandlung von Magengeschwüren | |
DE2349538C2 (de) | Arzneimittel zur Behandlung von Lebererkrankungen | |
DE19639816A1 (de) | Antimykotische Mittel mit hoher Wirkstofffreisetzung | |
DE2557431C2 (de) | Topisch anwendbares antimikrobielles Präparat | |
AT392904B (de) | Verfahren zur herstellung einer zur oralen verabreichung von etoposid bestimmten weichgelantinekapsel | |
DE2706156C3 (de) | N,N,N-Trimethylderivate amphoterer, antimykotischer Polyenantibiotika und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE10015814A1 (de) | Arzneimittel zur Stimulierung der Leukopoese, zur Behandlung von Tumor- und Protozoenerkrankungen und Verfahren zu seiner Herstellung | |
CH593993A5 (en) | Antifungal macrolide antibiotic-meglumine complexes - used e.g. for treating candidosis, systemic mycosis and trichomoniasis | |
DE2717811C2 (de) | N-Methylglukaminsalze von an der Aminogruppe ihres Aminozuckerrestes substituierten Polyenmakroliden und deren Verwendung | |
DE1931466C3 (de) | Kupfer (Il)-komplexe von 6-Niederalkoxy-1-phenazinol- 5,10 - dioxiden | |
DE1965343A1 (de) | Arzneimittel,insbesondere zur Herabsetzung der Schleimviskositaet und Anwendung als hustenstillendes Mittel,und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2461570C3 (de) | Arzneimittel für die Behandlung bakterieller Infektionen der Augen und/oder der Ohren und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
US4007166A (en) | Meglumine complexes of fungicidal polyene macrolide antibiotics and method of preparing same | |
DE2538678A1 (de) | Injizierbare loesungen | |
EP1458389B1 (de) | Wässrige lösungen von moxaverin zur behandlung der erektilen dysfunktion | |
EP0443198B1 (de) | Diterpene mit immunmodulatorischer Wirkung | |
DE2043330C3 (de) | Polymere Stoffe aus l-Methyl-5-(5-OXO-4 äthyl-tetrahydrofuryl-(3)methyO-imidazol und Celluloseglykolsäure, Verfahren zu deren Herstellung und diese Stoffe enthaltende Arzneimittel | |
DE2143203A1 (de) | Arzneimittel mit ulcusheilender wirkung | |
FI63036B (fi) | Foerfarande foer framstaellning av fungicida megluminkomplex av polyenmakrolidantibiotika |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
D2 | Grant after examination | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: VON FUENER, A., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. EBBINGHAUS, D., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |