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Hydraulische Betätigungseinrichtung für Bordwände von Kipperbrücken
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Betätigungseinrichtung für Bordwände
von Kipperbrücken, mit mindestens einem vom Bordwandklappgelenk aus in einen Hohlraum
des Brückenrahmens ragenden Betätigungshebelschenkel und einem an diesem angreifenden,
in dem genannten Hohlraum befindlichen Hydraulikzylinder.
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Betätigungseinrichtungen dieser Art sind beispielsweise in der US-Patentschrift
1 983 280 beschrieben.
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Die bekannte Konstruktion weist Hydraulikzylinder auf, welche unterhalb
des Brückenbodens angeordnet sind und eine Verschwenkung der Klappbordwand im Bereich
von 90 Grad ermöglichen.
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In vielen Fällen ist jedoch unterhalb des Brückenbodens kein zur Unterbringung
eines Hydraulikzylinders ausreichender Platz verfügbar, insbesondere dann, wenn
man abweichend von der bekannten Konstruktion einen größeren Schwenkbereich der
Klappbordwand benötigt, da in diesem Falle der Betätigungshebelschenkel
und
der damit verbundene Hydraulikzylinder zur Ausführung der erforderlichen Schwenkbewegungen
größere freie Räume benötigen.
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Durch die Erfindung soll demgemäß die Aufgabe gelöst werden, eine
hydraulische Betätigungseinrichtung für Bordwände von Kipperbrucken so auszugestalten,
daß bei geringem Platzbedarf ein Abschwenken der Klappbordwand um mehr als 90 Grad
aus der Schließstellung möglich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Hydraulikzylinder
in einer sich über den Bereich des Bordwandgelenks mit Bezug auf die Brückenhorizontalstellung
nach abwärts erstreckenden, hohlen Eckrunge der Kipperbrücke angeordnet ist und
sich längs dieser Eckrunge erstreckt und daß der Betätigungshebelschenkel einen
stumpfen Winkel zur Richtung der Höhe der Bordwand bildet.
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Diese Ausbildung ermöglicht ein Abklappen der Bordwand um mehr als
90 Grad gegenüber der Schließstellung, ohne daß die Schwenkbewegungen des Hydraulikzylinders
einen zu großen Raumbedarf verursachen. Überdies wird der Vorteil erzielt, daß die
Betätigungseinrichtung für Reparatur- und Wartungsarbeiten gut zugänglich ist und
daß eine nachträgliche Ausrüstung oder Umrüstung bereits vorhandener Kipperbrücken
mit der hier vorgeschlagenen Betätigungseinrichtung möglich ist.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift 2 145 431 ist es zwar bekannt,
den Hydraulikzylinder für eine Bordwandbetätigung bei Kipperbrücken in einer Eckrunge
unterzubringen, doch handelt es sich hier nicht um einen Antrieb zur unmittelbaren
Durchführung der Klappbewegung der Bordwand, sondern vielmehr um einen Auslösemechanismus,
so daß die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Probleme dort nicht auftreten.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung einer Betätigungseinrichtung
für Bordwände von Kipperbrücken der hier vorgeschlagenen Art ist in der Eckrung2
außerdem ein weiterer Hydraulikzylinder zur Betätigung eines Sicherungshakens angeordnet,
welcher in Schließstellung der Bordwand einen nahe wegra enden dem äußeren Bordwandrand
apfen umgreift. Dabei ist der Hydraulikzylinder zur Sicherungshakenbetätigung vorzugsweise
unmittelbar an die Druckleitung zur Speisung eines Hubzylinders für die Brücke angeschlossen.
Dieses Merkmal besitzt unabhängig von der Art und Weise der Klappbordwandbetätigung
selbständige erfinderische Bedeutung, da eine große Vereinfachung des Sicherungsmechanismus
erzielt wird, nachdem bei Betätigung des Hubmechanismus für die Brücke selbsttätig
die Sicherungshaken in Öffnungsstellung gehen und sich erst dann wieder hinter den
Bordwandzapfen schließen, wenn die Brücke vollständig in die Horizontalstellung
zurückgekehrt und das Leitungssystem für die Beaufschlagung des Hubmechanismus drucklos
geworden ist, derart, daß Rückholfedern die Sicherungshaken in die Verriegelungsstellung
schwenken können.
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Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
anliegende Zeichnung näher erläutert. Es stellen dar: Figur 1 eine schematische
Teilansicht eines Kipperfahrzeugs mit einer hydraulischen Betätigungseinrichtung
für die Bordwände und Figur 2 eine perspektivische, schematische Abbildung eines
Teiles der in Figur 1 gezeigten Einrichtung.
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Auf dem Gestell 1 des in Figur 1 gezeigten Kipperfahrzeugs befindet
sich eine Kipperbrücke 2, welche mittels eines Hydraulikzylinders 3 um ein Gelenk
4 gegenüber dem Gestell 1
hochgekippt werden kann. Die Kipperbrücke
2 besitzt eine Klappbordwand 5, welche gegenüber der Kipperbrücke 2 um ein Klappbordwandgelenk
6 beispielsweise in die in Figur 1 strichpunktiert angegebene Stellung heruntergeklappt
werden kann.
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Die Kipperbrücke 2 weist ferner rohrartige oder langgestreckt kastenförmige
Eckrunn7 auf, in welche über Schlitze jeweils ein Betätigungshebelschenkel 8 der
Klappbordwand 5 von dem Gelenk 6 aus hineinragt, wie weiter unten anhand von Figur
2 genauer erläutert wird. An dem Betätigungshebelschenkel 8 greift die Kolbenstange
eines Hydraulikzylinders 9 an, welcher an seinem oberen Ende bei 10 im oberen Bereich
der Eckrunge 7 schwenkbar befestigt ist. Der Hydraulikzylinder 9 ist über Druckleitungen
11 und 12 wahlweise von der einen oder von der anderen Seite her mit Druckflüssigkeit
beaufschlagbar.
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In der Eckrunge 7 befindet sich ferner ein weiterer Hydraulikzylinder
13, welcher einerseits bei 14 schwenkbar in der Eckrunge 7 befestigt und mit seiner
Kolbenstange an einem Sicherungshaken 15 angelenkt ist, welcher durch einen Schlitz
in der Wand der Eckrunge 7 mit seinem Hakenkopf hervorsteht und einen Zapfen 16
am äußeren Ende der Klappbordwand 6 hintergreift, wenn sich die Klappbordwand in
Schließstellung befindet.
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Der Sicherungshaken 15 ist bei 17 drehbar in der Eckrunge 7 gelagert,
derart, daß durch eine Druckbeaufschlagung des Hydraulikzylinders 13 über eine Druckleitung
18 der Hakenkopf des Sicherungshakens 15 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird und den
Zapfen.16 freigibt. Bei Entlastung des Hydraulikzylinders 13 bringt eine Rückhol-Spiralfeder
18, welche an den Sicherungshaken auf der von dem Hakenkopf abgewandten Seite mit
Bezug auf die Lagerstelle 17 angreift, den Haken wieder in die in Figur 1 gezeigte
Verriegelungsstellung.
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Der Hubzylinder 3 zur Betätigung der Kipperbrücke ist über eine Hydraulikpumpe
19 und ein Steuerventil 20 sowie eine Druckleitung 21 mit Druckflüssigkeit beaufschlagbar.
Aus Figur 1 ist zu ersehen, daß die Druckleitung 18 zur Speisung des Hydraulikzylinders
13 unmittelbar an die Druckleitung 21 zur Beaufschlagung des Hubzylinders 3 angeschlossen
ist. Es sei noch erwähnt, daß das Steuerventil 20 drei Steuerstellungen besitzt,
in deren einer die Pumpe mit der Druckleitung 21 in Verbindung gesetzt wird, in
deren anderer die Entlüftungsleitung mit der Druckleitung 21 verbunden wird und
in deren dritter die Druckleitung 21 blockiert wird.
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-Die leitungen 11 und 12 zur Beaufschlagung des Hydraulikzylinders
9 sind über ein Steuerventil 22 mit einer Druckflüssigkeitsquelle 23 verbindbar,
wobei in dem Steuerventil 22 wiederum drei Stellungen vorgesehen sind. In der ersten
Stellung wird die Leitung 11 mit der Druckflüssigkeitsquelle 23 und die Leitung
12 mit der Entlüftungsleitung in Verbindung gesetzt, so daß die Klappbordwand 5
in Öffnungsstellung geht. In der zweiten Schaltstellung des Ventiles 22 werden die
Leitungen 11 und 12 blockiert, so daß eine bestimmte Öffnungsstellung der Klappbordwand
festgestellt werden kann. In der dritten Schaltstellung werden die Anschlüsse der
Druckleitung 11 und der Druckleitung 12 zur Pumpe bzw. zur Entlüftungsleitung vertauscht,
um die Klappbordwand wieder schließen zu können.
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In der Verbindung der Leitungen 11 und 12 zu dem Steuerventil 22 befindet
sich noch ein Kurzschluß-Sicherheitsventil 24, welches über eine Wirkverbindung
zu dem Verriegelungshaken 15 bzw. zu dessen Betätigungseinrichtungen so eingestellt
wird, daß eine Beaufschlagung des Hydraulikzylinders 9 im Sinne einer Öffnung der
Klappbordwand nur dann möglich ist, wenn sich der Sicherungshaken 15 in Öffnungsstellung
befindet.
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Die Eckrunge 7, welche in Figur 2 aufgeschnitten dargestellt ist,
kann von einem Gehäuse gebildet sein, welches einen entfernbaren Deckel besitzt,
derart, daß nach Abnehmen des Deckels
die in der Eckrunge befindlichen
Teile der Einrichtung etwa in der aus Figur 2 ersichtlichen Weise freiliegen. Es
ist aber auch möglich, die Eckrunge 7 aus einem Vierkantrohr herzustellen, welches
als seitliche Öffnungen lediglich die Schlitze 25 und 26 zum Hindurchstecken des
Betätigungshebelschenkels 8 bzw. des Sicherungshakens 15 aufweist.
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Aus Figur 2 ist zu erkennen, daß die Hydraulikantriebe 9 und 13 zur
Betätigung der Klappbordwand 5 bzw. des Sicherungshakens 15 in einer vertikalen
Querebene im wesentlichen parallelliegend nahe beieinander angeordnet sind und daß
der rückwärtige Schenkel des Sicherungshakens 15 bei 27 derart gekröpft ist, daß
er seitlich an dem Hydraulikzylinder 9 vorbeireicht, wodurch sich eine sehr gedrängte
Bauweise und eine geringe Tiefenabmessung der Eckrunge ergeben.
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Da sich der Innenraum der Eckrunge 7 nach unten zu unter das Niveau
der Gelenkstelle 6 erstreckt, kann der Betätigungshebelschenkel 8, welcher einen
stumpfen Winkel gegenüber dem seitlichen Holm der Klappbordwand 5 einschließt, eine
Schwenkbewegung über einen weiten Winkelbereich ausführen und bei Verkürzung des
Hydraulikantriebes 9 unter Druckbeaufschlagung der Leitung 11 eine Stellung einnehmen,
in welcher die Klappbordwand gegenüber dem Brückenboden noch weiter herabhängt.
Selbstverständlich kann die Anordnung der Lagerstllen und Gelenkstellen zur Verstärkung
dieser WIrkung gegenüber der in den Figuren zu en 1 und 2 gezeigten Konstruktion
noch verändert werden.