DE2416055B2 - Verwendung eines stahles als werkstoff fuer schienen - Google Patents
Verwendung eines stahles als werkstoff fuer schienenInfo
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Description
35
Im Rahmen der Erfindung sind Stahlschienen angesprochen, die beim Befahren mittels stählerner
Räder hohen Beanspruchungen unterliegen und im unvergüteten Zustand verwendet werden können.
Die heute gebräuchlichen, unvergüteten Schienen basieren im wesentlichen auf den Festigkeitsbildnern
Kohlenstoff (0,37 bis 0,82%), Silizium (unter 0,80%),
Mangan (0,60 bis 2,10%) und Chrom (unter 1,70%). Daneben können sie weitere Legierungselemente wie
Molybdän, Vanadin, Nickel und Titan enthalten. Ihr Gefüge ist perlitisch. Die erreichten Mindestfestigkeiten
betragen 70,80,90 und 110 kp/mm2.
Bei ihrer Anwendung kommt es in erster Linie auf ein günstiges Verschleißverhalten an, vergleiche z. B.
DT-AS 12 39 110. Für höhere Achslasten werden Schienen mit Zwischenstufengefüge empfohlen, deren
Mindestfestigkeit bei 125 kp/mm2 liegt, vergl.
»BRAUNKOHLE« (1972), S. 219-227. Eine solche Schiene weist folgende Zusammensetzung auf: 0,3%
Kohlenstoff, 0,4% Silizium, 1.0% Mangan und 3% Chrom (sieheSeite 220).
Aus der US-PS 32 90183 sind Schienen mit
verbessertem Korrosionswiderstand bekannt. Diese in Japan entwickelten Schienenstähle enthalten an obligatorischen
Elementen 0,05—0,25% Kohlenstoff, 0,1-1,0% Molybdän und 2,0-6,0% Chrom. An
möglichen weiteren Legierungsgehalten werden genannt: unter 1 % Nickel und unter 0,5% Vanadium, unter
1% Kupfer, unter 1,0% Silizium, unter 0,5% Niob, unter 0,5% Titan und unter 0,01 % Bor. Der Mindestgehalt von
2% Chrom wird als wesentlich angesehen, um die erstrebte Korrosionsbeständigkeit zu gewährleisten. Da
der vorbekannte Schienenstahl bei Luftabkühlung zu spröde ist, muß eine Wärmebehandlung vorgenommen
werden bei welcher der Schienenstahl allmählich von der Temperatur von 500-7500C auf 150-2000C
abgekühlt wird. Die Mindestabkühlzeit soll 7 Std. betragen. Die angeführten Chromgehalte und die
Wärmebehandlung sind im Rahmen der vorbekannten Lehre als unerläßlich anzusehen.
Bekannt sind auch Wärmebehandlungen von Schienen zur Verbesserung des Verschleißwiderstandes und
der Dauerfestigkeit im Schienenkopf sowie zur Erhöhung der Bruchsicherheit, vergL z.B. DT-PS
15 08 415 und 20 30 224. Solche Wärmebehandlungen erlauben nur eine bescheidene Verbesse.iing der
Zähigkeit
In England werden zur Erhöhung der Bruchsicherheit probeweise Schienen auf der Basis 0,35% Kohlenstoff
und 1,5% Mangan mit kornfeinenden Zusätzen von Aluminium, Vanadium, Niob und Titan in Verbindung
mit erhöhtem Stickstoffgehalt (0,015-0,022%) erzeugt. Um günstige Zähigkeitswerte einzustellen, war ein
zusätzliches Normalglühen erforderlich. Mindestfestigkeiten über 70 kp/mm2 lassen sich auf dieser Basis nicht
einstellen.
Bei allen Bahnverwaltungen wird die Schienenschädenstatistik
wesentlich durch die Zunahme der Sprödbrüche bei Eintritt und während des Winters geprägt.
Während solche Brüche bei den heute üblichen Geschwindigkeiten in der Regel nicht zu Folgeschäden
führen, bestehen bei einem Hochgeschwindigkeitsverkehr erheblich größere Risiken, die eine Schiene mit
wesentlich verbesserter Bruchsicherheit erfordern.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schienenstahl vorzuschlagen,
der eine Brucheinschnürung von über 50%, eine Kerbschlagzähigkeit an DVMF-Proben bei -30cC von
mind. 20 kpm/cm2, eine Zugfestigkeit von mindestens 90 kp/mm2 und eine Streckgrenze von mind.
65—100 kp/mm2 aufweisen sollte. Der Schienenstahl
soll ein hohes Streckgrenzenverhältnis und eine hervorragende Schweißeignung aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, als Werkstoff für Schienen einen Stahl zu verwenden, der
0,07 bis 0,12% Kohlenstoff,
0.20 bis 0,50% Silizium,
4.0 bis 5,0% Mangan,
0,07 bis 0,12% Niob,
0,007 bis 0,012% Stickstoff,
0,005 bis 0,025% metallisches Aluminium,
0 bis 2% Kupfer,
0 bis 0.5% Molybdän,
0 bis 0,2% Zirkon,
0 bis 0,01% Bor,
0 bis 0,3% Titan.
0.20 bis 0,50% Silizium,
4.0 bis 5,0% Mangan,
0,07 bis 0,12% Niob,
0,007 bis 0,012% Stickstoff,
0,005 bis 0,025% metallisches Aluminium,
0 bis 2% Kupfer,
0 bis 0.5% Molybdän,
0 bis 0,2% Zirkon,
0 bis 0,01% Bor,
0 bis 0,3% Titan.
Rest Eisen mit den üblichen niedrigen Verunreinigungen,
enthält, wobei dieser Stahl im luftabgekühlten Zustand oder im abgeschreckten Zustand verwendet wird.
Innerhalb der Gesamtkombination hat der verwendete Stahl bei höheren Mangangehalten relativ niedrige
Kohlenstoffgehalte. Für Stähle mit max. 0,04% C ist eine derartige Kombination grundsätzlich durch einen in
Schweden entwickelten Baustahl bekannt. Ein derartiger Stahl wird z. B. in der US-PS 35 18 080 beschrieben.
Dieser Stahl hat gleichzeitig gute Streckgrenz-, Zugfestigkeits- und Kerbschlagzähigkeitswerte. Als
wesentlich wird bei diesem hochmanganhaltigen Baustahl angesehen, daß der Kohlenstoffgehalt den Wert
yon 0,04% nicht überschreitet Auf die Bedeutung dieser
Höchstgrenze für den vorbekannten Stahl wird z. B. auch in des Literaturstelle »Scandinavian Journal of
Metallurgy«, 1 (1972), Seiten 319-326. hingewiesen.
Dort wird ausgeführt, daß der C-Gehalt 0,02—0,03%
betragen sollte; auf keinen Fall höher liegen sollte, da sonst eine Versprödung durch Zwischenstufengefüge
und Korngrenzenzementit auftritt, welche die Kerbschlagzähigkeit
nachhaltig beeinträchtigt
Beim Erfindungsgegenstand, der sich auf die Verwendung
der beanspruchten Analysenkombination als Werkstoff für Schienen bezieht stehen neben Brucheinschnürung,
Kerbschlagzähigkeit Zugfestigkeit und Streckgrenze die Gebrauchseigenschaften im Vordergrund,
die für den Höchstgeschwindigkeitsverkehr unerläßlich sind. Zu diesen Gebrauchseigenschaften
gehören die Verschleißfestigkeit die Dauerfestigkeit das plastische Verformungsvermögen und die Vermeidung
von Reibmartensit-Schichten. Es hat sich gezeigt daß beim Erfindungsgegenstand in Verbindung mit dem zo
immer zu unterstellenden Schlupf keine Neigung zur Bildung von Reibmartensit-Schichten besteht.
Bei der Herstellung des Stahles ist es zweckmäßig, für einen niedrigen Wasserstoffgehalt im Stahl zu sorgen,
Tafel 1
Chemische Zusammensetzung der Schienenstähle
wozu eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten gegeben ist Der Stahl kann wasserstoffarm erschmolzen
und/oder durch eine der bekannten Stahlentgasungsbehandlungen im WasserstoffgehaJt auf verminderte
Werte gebracnt werden. Eine bevorzugte Maßnahme besteht darin, den für Schienen verwendeten Stahl nach
dem Warmwalzen in ein oder zwei Hitzen zwecks Wasserstoffeffusion bei Raumtemperatur oder bei
erhöhter Temperatur von 300—4500C genügend lange
auszulagern.
Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand anhand der Tafeln 1 und 2 näher erläutert. Tafel 1 gibt die
Analyse an und Tafel 2 die mechanischen Eigenschaften der Schienenstähle. Die Stahlnummern 1 und 2 spiegeln
den Stand der Technik wider, während die Stahlnummern 3—4 sich auf den Erfindungsgegenstand beziehen.
Die Tabelle zeigt daß hinsichtlich der Zugfestigkeit sich der Erfindungsgegenstand im Bereich der Vergleichsstähle bewegt Die Streckgrenzwerte liegen höher.
Deutlich höher sind die Werte für die Bruchdehnung, wobei sogar die Werte für die Brucheinschnürung um
ein Mehrfaches besser sind als bei den Vergleichsstähien. Die im Kerbschlagbiegeversuch ermittelten Schlagarbeiten
liegen sogar um eine Größenordnung höher.
Behdlg.-zustand
Si
Mn
Cu Cr Nb
Bemerkungen
1 2 |
warmgewalzt warmgewalzt |
0,75 0,73 |
0,25 0,60 |
1.1 1,0 |
3 | warmgewalzt | 0,07 | 0,30 | 4,5 |
4 | warmgewalzt | 0,08 | 0.42 | 4,6 |
Sämtliche Schmelzen enthalten 0,005—0,025% Al.
1J Nach den technischen Lieferbedingungen UIC 860-V.
1J Nach den technischen Lieferbedingungen UIC 860-V.
-
— | - 0,005 | Schienengüte A1) |
— | - 0,007 | Schienensonder- |
güte | ||
0,1 | - 0,011 | Stähle entsprechend |
der Erfindung | ||
0,11 | - 0,011 | Stahle entsprechend |
der Erfindung |
Tafel 2
Mechanische Eigenschaften der Schienenstähle
Stahl Nr. | kp/mmJ | ob | % | Y | (DVM F-Probe) |
56 | 13,5 | ak -30° C | |||
68 | kp/mm2 | 11,4 | % | kp · m/cm2 | |
1 | 79 | 98 | 16,4 | 23 | 2 |
2 | 104 | 116 | 16,5 | 22 | 2 |
3 | 110 | 67 | 29 | ||
4 | 109 | 57 | 25 | ||
Claims (2)
1. Verwendung eines Stahles mit
0,07 bis 0,12% Kohlenstoff.
0,20 bis 0,50% Silizium,
4,0 bis 5,0% Mangan,
0,07 bis 0,12% Niob,
0,007 bis 0,012% Stickstoff,
0,005 bis 0,025% metallisches Aluminium,
0 bis 2% Kupfer,
0 bis 03% Molybdän,
Obis 0,2% Zirkon,
Obis 0,01% Bor,
0,20 bis 0,50% Silizium,
4,0 bis 5,0% Mangan,
0,07 bis 0,12% Niob,
0,007 bis 0,012% Stickstoff,
0,005 bis 0,025% metallisches Aluminium,
0 bis 2% Kupfer,
0 bis 03% Molybdän,
Obis 0,2% Zirkon,
Obis 0,01% Bor,
Obis 0,3% Titan. '5
Rest Eisen mit den üblich niedrigen Verunreinigungen,
als Werkstoff für Schienen, die nach einer Luftabkühlung
oder einem Abschrecken bei einer Brucheinschnürung von über 50% und einer Kerbschlagzähigkeit
von mind. 20 kpm/cm2 an DVMF-Proben, eine Zugfestigkeit von mind. 90 kp/mm2 und eine
Streckgrenze von mind. 65 bis 100 kp/mm2 aufweisen sollen.
2. Verwendung eines Stahles nach Anspruch 1 für Schienen nach Anspruch 1, die nach dem Warmwalzen
in ein oder zwei Hitzen zwecks Wasserstoffeffusion bei Raumtemperatur oder bei erhöhter
Temperatur von 300—4500C genügend lange
ausgelagert sind.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: KRUPP STAHL AG, 4630 BOCHUM, DE |
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