DE2529799B2 - Schweißbarer Stahlguß mit weiter Elastizitätsgrenze - Google Patents

Schweißbarer Stahlguß mit weiter Elastizitätsgrenze

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Description

Die Erfindung betrifft einen schweißbaren Stahlguß mit weiter Elastizitätsgrenze, sein Herstellungs- und Wärmebehandlungsverfahren sowie seine Verwendungen.
Das Verlangen nach einer erleichterten Herstellung einer metallischen Konstruktion, insbesondere bei Transportmaterial, hat die Konstrukteure zur Suche nach schweißbarem Stahlguß mit verbesserter Elastizitätsgrenze veranlaßt
Zur Herstellung von Stahl mit weiter Elastizitätsgrenze verwendet man häufig einen Mangangehalt, der bis zu 2 Gew.-% ausmachen kann, und einen Kohlenstoffgehalt von 0,25 Gew.-%.
Wenn diese Stähle im Vergleich zu anderen Stählen auch überlegene Eigenschaften haben, so haben sie doch eine Elastizitätsgrenze, die kaum 430 N/mm2 überschreitet, und eignen sich nicht zum Schweißen, so daß sie für verschiedene Verwendungein ungeeignet sind.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein schweißbarer Stahlguß mit weiter Elastizitätsgrenze, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 0,09 bis 0,15% Kohlenstoff, 1,3 bis 1,8% Mangan, 0,15 bis 0,35% Molybdän, 0,1 bis 0,4% Silicium, 0,03 bis 0,06% Vanadium, 0,005 bis 0,05% Niob oder Tantal, 0,015 bis 0,050% Aluminium, 0,002 bis 0,040% Titan, 0,1 bis 0,3% Nickel, 0,1 bis 0,25% Chrom, bis zu 0,020% Schwefel, bis zu 0,030% Phosphor, Rest Eisen besteht, daß er einer Wärmebehandlung unterworfen worden ist, die aus einem Homogenisieren bei hoher Temperatur, aus dem Abschrecken mit Wasser und dem Vergüten besteht, und daß er eine sehr feinkörnige MikroStruktur aus Bainit mit geringem Kohlenstoffgehalt, bestehend aus feinen Niederschlägen von Carbonitridkomplexen, der Metalle Molybdän, Vanadium, und Niob oder Tantal in Ferrit, aufweist und daß dieser Stahlguß bei guter Schweißbarkeit eine weite Elastizitätsgrenze von > 550 N/mm2, ein Streckgrenzen-Verhältnis von >0,85 und eine Bruchenergie bei -500C an V-gekerbter Querprobe >20 Joule aufweist. Die Erfindung bleibt gültig, wenn ein oder mehrere der obenerwähnten Elemente der V. Gruppe des Periodensystems (Vanadium, Niob, Tantal) durch ein oder mehrere andere Metalle ersetzt werden, die die gleichen Effekte auf die Struktur des Stahls haben. Solche Elemente werden dann aus der Gruppe der »seltenen Erden«, wie Germanium, genommen.
Diese Zusammensetzung und diese MikroStruktur des Stahlgusses verleihen ihm die verbesserten mechanischen Eigenschaften, ermöglichen eine Wanddickenverminderung und damit eine Verringerung des Gewichts der Konstruktionen; der Stahlguß bleibt trotzdem ohne Vorerhitzen und ohne thermische Nachbehandlungen schweißbar.
Die erwähnten Elemente (V—Nb-Ta) bilden feine Korngrenzen-Niederschläge und verteilen sich gleichmäßig in der Matrix. Sie heben so die Dislokalisationen auf und führen — wenn sie eingeführt worden sind — selbst in geringen Anteilen in einem Stahlguß von ähnlicher Zusammensetzung wie der eines gewöhnlichen Stahls zu verbesserten mechanischen Eigenschaften, die mit denen eines durchschnittlich legierten Stahls vergleichbar sind.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Wärmebe-
handllungs-Verfahren zur Behandlung dieses erfindungsgemäßen Stahlgusses.
Dieser Stahlguß wird durch Verschmelzen des Gemisches seiner Bestandteile unter Bedingungen hergestellt, die es ermöglichen, einen niedrigen Restgehalt an Verunreinigungen, insbesondere Schwefel und Phosphor, durch geeignete Desoxydation des geschmolzenen Gemisches und Gießen dieses Gemisches bei einer Temperatur von 1600 bis 1690° C zu erhalten.
Man kann in einem Elektro-Lichtbogen-Ofen mit basischer Auskleidung oder einem Induktionsofen, oder nach einem anderen bekannten metallurgischen Verfahren (beispielsweise einem »metallurgischen Schnellverfahren« bezeichneten Verfahren), arbeiten, das ermöglicht, im obigen Temperaturbereich zu arbeiten und . einen Stahlguß mit einem niedrigen Restgehalt an Verunreinigungen, insbesondere an Schwefel und Phosphor und einen kontrollierten Gehalt an Elementen, wie Aluminium und Titan zu erhalten, wenn es der elektrische Ofen ermöglicht
Der Zyklus der Wärmebehandlungen führt zum oben definierten Stahlguß mit verbesserten mechanischen Eigenschaften, insbesondere einer weiten Elastizitätsgrenze, und einer guten Schweißbarkeit Dieser Zyklus besteht aus einer Homogenisierungsbehandlung bei hoher Temperatur, dem Abschrecken in Wasser und dem Vergüten und verleiht diesem Stahlguß eine große Duktilität unter gleichzeitiger Beibehaltung einer sehr großen Elastizitätsgrenze. Die Behandlung bei hoher Temperatur homogenisiert das Metall. Sie wird bei einer Temperatur von 900 bis 10500C mit allmählichem Temperaturanstieg und Beibehaltung der Temperatur für einige Stunden durchgeführt und ist abhängig von der Stärke des Stückes (man muß die gewünschte Temperatur bis in den Kern des Stahlstückes vordringen lassen, ohne daß dabei eine Schrumpfung auftritt). Das Abschrecken, das mit Wasser auf Umgebungstemperatur vorgenommen wird, macht das Korn des Stahlgusses unter Bildung von Bainit sehr fein, worauf die Härte des Stahlgusses beruht. Es umfaßt ein vorheriges Erhitzen auf eine Temperatur von 875 bis 9500C innerhalb von einer Stunde mit allmählichem Temperaturanstieg in der Größenordnung von einigen Stunden. Das Vergüten, das bei einer Temperatur von 550 bis 680° C durchgeführt wird, erhöht die Duktilität des Stahlgusses, ohne daß damit praktisch seine Elastizität Schaden nimmt. Der allmähliche Temperaturanstieg und das Beibehalten der Temperatur liegen in der Größenordnung von einigen Stunden. Das Halten dauert beispielsweise 3 bis 5 Stunden.
Bei der vorliegenden Wärmebehandlung versteht man unter »Zeit in der Größenordnung von einigen Stunden« einen Zeitraum von im allgemeinen 2 bis 6 Stunden. Das Vergüten erfolgt durch Abkühlung in ruhender Luft.
Die Erfindung hat auch die industriellen Verwendungen des erwähnten Stahls zum Gegenstand und insbesondere die Konstruktion von Gegenständen aus einem Stück oder Gegenständen, die aus mehreren Stücken miteinander verschweißt sind.
Eine bevorzugte Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Stahls ist die folgende in Gew.-%: Kohlenstoff 0,09 bis 0,15; Mangan 1,30 bis 1,8; Molybdän 0,15 bis 0,25; Silicium 0,1 bis 0,35; Vanadium 0,03 bis 0,05; Niob 0,025 bis 0,05; bis 0,020; Schwefel bis 0,020 Phosphor; b5 Aluminium 0,020 bis 0,050; Titan 0,020 bis 0,040; Nickel 0,10 bis 0,30; Chrom 0,10 bis 0,35; Rest Eisen.
Eine andere Zusammensetzung, die ebenfalls ausgezeichnete mechanische Eigenschaften bringt, ist die folgende: Kohlenstoff 0,09 bis 0,12%, Mangan 1,45 bis 1,60%, Molybdän 0,25 bis 0,35%, Silicium 0,25 bis 0,40%, Vanadium 0,035 bis 0,055%, Niob 0,005 bis 0,015%, Aluminium 0,015 bis 0,035%, Titan 0,002 bis 0,010%, Nickel 0,20 bis 0,30%, Chrom 0,10 bis 0,15%, bis 0,C20% Schwefel, bis 0,030% Phosphor.
Der geringe Gehalt an Kohlenstoff ist besonders interessant in dem Falle einer geschweißten Konstruktion. Die leichte Erhöhung des Mangangehaltes im Verhältnis zu klassischen Stählen mit Mangan verzögert die Umwandlung von Austenit in Ferrit-Perlit Das Molybdän begünstigt die bainitische Umwandlung und erhöht die Härtung durch Bildung von Carbonitridkomplexen. Das Vanadium fördert den Manganeffekt, indem es die Struktur durch Verfeinerung des Korns von Perlit modifiziert und indem es die Elastizitätsgrenze durch seine Anwesenheit in den gleichmäßig verteilten Endniederschlägen verbessert Niob unterstützt die Wirkung des Vanadiums, besonders hinsichtlich des verfeinerten Korns. Vanadium und Niob werden in geringen Mengen verwendet, um jede schädliche Auswirkung bei dem späteren Schweißen zu vermeiden. Diese Stahlgußart bringt verbesserte mechanische Eigenschaften mit sich und insbesondere eine weite Elastizitätsgrenze nach der oben definierten Wärmebehandlung.
Die Tabelle I gibt die nach der obenerwähnten Wärmebehandlung erhaltenen mechanischen Eigenschaften für alle Stahlgüsse an, die in die Bereiche der speziellen Zusammensetzungen fallen.
Tabelle I
Mechanische fließende
Eigenschaften 700
minimale 600
650 0,88
550 22
0,85 25
18
20
aB (N/mm2)
as (N/mm2)
Streckgrenzenverhältnis
Bruchenergie auf V-gekerbten
Querstab bei -500C (Joule)
Bruchenergie auf V-gekerbten 80 100
Querstab bei Umgebungstemperatur (Joule)
ob : Bruch Widerstandsfähigkeit
os : Elastizitätsgrenze
N : Newton
ö : Bruchdehnung
Beispiel 1
Ein Gußstück A wird in einem basischen Elektrolichtbogen-Ofen mit einem Fassungsvermögen von 31 hergestellt.
Die Herstellungsprinzipien von Qualitätsstählen im basischen Lichtbogenofen sind bekannt; jedoch unterscheidet sich die Behandlung des erfindungsgemäßen Gußstückes von der klassischen Art durch die Notwendigkeit, einen Stahl zum Gießen mit einem relativ niedrigen Kohlenstoffgehalt, richtig entgast und desoxydiert, zu erhalten.
Hierfür wird die Bad-»Arbeit« durch Verschmelzen ' einer recarbonitrierten Charge und einem kontrollier-
ten Mangangehalt in Anwesenheit eines Oxydationsmittels und unter einer Schlacke auf der Basis von Kalk erhalten. Die Bad-Arbeit wird dann durch Einblasen von gasförmigem Sauerstoff bei 6 hbar innerhalb eines Zeitraumes in der Größenordnung von 2 Minuten beendet
Die Entfernung der oxydierten Schlacke ist notwendig für eine gute Entphosphorung.
Eine künstliche Schlacke läßt sich prinzipiell auf der Basis von Kalk aus Kalkstein und Flußspat herstellen, ι ο Eine Zugabe von Silico-Mangan, die 0,20 Gew.-% Mangan entspricht, wird vorgenommen, um den Gehalt an Kohlenstoff in diesem Stadium des Verfahrens auf die gewünschte Höhe zu bringen.
Ein kurzes Einleiten von Sauerstoff mit 6 hbar innerhalb von 55 Sek. mit einem 21/27-mm-Rohr wird 5 Min. nach dem Einschmelzen unter dem Druck des Ofens vorgenommen. Diese Einleitung ermöglicht einerseits ein flüssiges und entgastes Stahlbad zu erhalten, obwohl es während der Entfernung der oxydierten Schlacke und der Kalkzugabe aus Kalkstein freiliegt, so daß man nicht sicher sein kann, daß es keine Feuchtigkeit aufnimmt, und ermöglicht andererseits eine flüssige und bedeckende Schlacke, die leicht durch Zugabe von Desoxydationsmitteln in Pulverform, wie Silico-Calcium, aktiv gemacht werden kann.
Die Zugabe von Molybdän erfolgt in Form von Ferromolybdän, z. T. in die Charge, z. T. auf die weiße Schlacke (d.h. die vollständig desoxydierte), zur Korrektur nach dem Analysenergebnis.
Der gewünschte Mangangehalt wird durch fortschreitende Zugaben von Silico-Mangan und Ferro-Mangan erhalten. Diese richtet sich nach dem Ergebnis von Schnellanalysen im Verlaufe der Herstellung.
Vanadium und Niob werden h\ Form von Ferrolegierungen gegen Ende der Operation im Ofen zugefügt auf die vollkommen desoxydierte Schlacke, die daran erkennbar ist, daß eine Probe, sehr klar, weißcremeanig erscheint und sich anschließend schnell in Pulver umwandelt
Die Enddesoxydationsmittel, Aluminium und Titan-Aluminium-Legierung, werden in der Gießpfanne zugesetzt Die Füllung der Pfanne wird derartig vorgenommen, daß der Stahl zuerst in der Pfanne ankommt (Gießtemperatur 16500C).
Die für diesen Guß A erhaltene Analyse war folgende (in Gew.-%, der Rest war Eisen mit üblichen Verunreinigungen):
C Mn Si S P Ni
0,097 1,75 0,15 0,013 0,018 0,11
Cr Mo V Nb Ti Al
0,19 0,21 0,035 0,029 0,024 0,03
Die folgenden mechanischen Eigenschaften sind an einem vertikal gegossenen Probequerstab eines 40 χ 40-mm-Abschnittes nach den angegebenen Wärmebehandlungen erhalten worden.
Tabelle II
Homogenisierungsbehandlung 9500C 9500C
AL = Abkühlung in unbewegter Luft / Γ7 X4 / ZT X, /
5h /n AL 5h zn AL 5h
Abschrecken mit Wasser
auf Umgebungstemperatur
925° C 925° C
9500C.
92.5° C
5 h I h Wasser 5 h lh Wasser 5 h
"X
AL
Wasser
Vergüten
600° C
4 h 3h AL 4 h
AL
Mechanische Eigenschaften des Stahles unabgeschreckt nach beendetem Zyklus
nach beendetem Zyklus
Bruchfestigkeit oB*) 760
Elastizitätsgrenze as*) 654
Verhältnis von aJaB 0,86
Bruchdehnung (%) 15
Einschnürung (%) 43,5
Brinell-Härte 230
Bruchenergie
bei Umgebungstemperatur 98
bei -50° C 33,2
675
606
0,90
20
68,6
208
128
34,4
650
581
0,895
70,6
196
139 35,9
*) σΒ und o, in Newton/mm2. **) Bruchenergk auf V-gekerbtem Querstab (in Joule).
Beispiel 2
Ein anderer Guß B wurde auf die gleiche Art hergestellt und ergab einen Stahlguß mit folgender Zusammensetzung in Gew.-%: Kohlenstoff 0,111; Mangan 1,47; Molybdän 0,26; Silicium 0,32; Vanadium 0,046; Niob 0,013; Schwefel 0,016; Phosphor 0,019;
Tabelle III
Nickel 0,23; Chrom 0,15; Titan 0,004; Aluminium 0,033; Rest Eisen und übliche Verunreinigungen.
Die folgenden mechanischen Eigenschaften dieses Stahlgusses sind an einem vertikal gegossenen Querstab an einem 40 χ 40-mm-Abschnitt nach der angegebenen Wärmebehandlung erhalten worden.
Zyklus 1
Zyklus 2
Zyklus 3
Homogenisierungsbehandlung 950° C
AL = Abkühlung in unbewegter Luft / TT \ /
5h l" AL 5h
Abschrecken mit Wasser
auf Umgebungstemperatur
Vergüten
9250C
9500C 9500C
In AL 5h /n AL
925°C 925°C
5 h ]h Wasser 5 h ' h Wasser 5 h ! h Wasser
ohne
6000C
650° C
Mechanische Eigenschaften / 3h ^ /3h\
Zyklus 1 4h in AL 4 h AL
unabgeschreckt
815 Zyklus 2 Zyklus 3
653 * vergütet bei 600° C vergütet bei 650° C
Bruchfestigkeit σΒ*) 0,80 765 720
Elastizitätsgrenze n*) 14 675 658
Verhältnis von njn„ 42 0,88 0,91
Bruchdehnung (%) 252 20 21
Einschnürung (%) 65 66
Brinell-Härte 56 239 225
Bruchenergie**) 16
bei Umgebungstemperatur 82 98
bei -50° C 30 42
·) oB und ο, in Newton/mm2.
·*) Bruchenergie auf einem V-gekerbten Querstab in Joule.
Die verschiedenen Eigenschaftswerte zeigen, daß der erfindungsgemäß hergestellte Stab in mehrerer Hinsicht bemerkenswert ist:
1) Hinsichtlich einer weiten Elastizitätsgrenze.
2) Hinsichtlich des hohen Streckgrenzen-Verhältnisses.
3) Hinsichtlich des sehr guten Bruchernergiewertes an der V-gekerbten Querstabprobe und das sogar bei -5O0C, was für einen Baustahl eine sehr tiefe Temperatur ist.
4) Hinsichtlich der sehr geringen Differenz zwischen der Härte nach dem Abschrecken mit Wasser und der nach dem Vergüten.
Diese letztere Eigenschaft ist sehr günstig für die Eignung zum Schweißen. Tatsächlich würden gleichwertige Elastizitätseigenschaften, die mit einem durchschnittlich legierten Stahl erhalten werden, zu einem notwendigen Abschrecken des Stahls führen, was sich durch einen Bereich hoher Härte in der durch Schweißen thermischen beeinflußten Zone ausdrückt.
Diese gehärtete Zone unter den Schweißraupen ist in so der Hauptsache verantwortlich für die Bruchanfälligkeit von verschweißten Konstruktionen und macht in den meisten Fällen eine thermische Nachbehandlung erforderlich.
Im Gegensatz dazu — und das ist eine dci gewünschten Eigenschaften des vorliegenden Stahlgusses — tritt keine nennenswerte Erhöhung der Härtt unterhalb der Schweißraupe bei dem erfindungsgemä Ben Stahlguß auf.
Andere Versuche haben ergeben, daß der erfindungs bo gemäße Stahlguß bei den üblichen Schweißtests völlig befriedigt.
I. Praktische Auftragsschwcißungsvcrsuche
Die Schwelle der Schweißnahtrissigkeit beim Biege Metallauftragsschweißung-Tcst, die im Gegensatz zi der mit einem stärker legierten Stahl steht, zeigt dii
äquivalenten mechanischen Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich der weiten Elastizitätsgrenze.
II. Versuche des Schweißinstitutes
Paris (Frankreich)
Ein erfindungsgemäßes Probestück wurde mit Erfolg diesem Test unterworfen.
Eine Probe, die unter einer Beanspruchung von N/mm2 stand, zeigte keine Spur von Rissigkeit.
III. Mechanische Eigenschaften einer aus mehreren
verschweißten Teilen bestehenden Konstruktion aus dem erfindungsgemäßen Stahlguß
Die im Rahmen eines praktischen Versuches erhaltenen mechanischen Ergebnisse waren folgende:
Zugversuche
Quer zur Schweißung und zum Basismetall
Bruchfestigkeit σ β 705 N/mm2
Elastizitätsgrenze (T5 603 N/mm2
Bruchdehnung (A) 18%
Einschnürung (ε) 65%
In der Schweißung
Bruchfestigkeit ((T8) 739 N/mm2
Elastizitätsgrenze (T5) 629 N/mm2
Bruchdehnung (A) 19%
Einschnürung^) 46%
Im Basismetall
Bruchfestigkeit (<rö) 714 N /m m2
Elastizitätsgrenze ((T1) 631 N/mm2
Bruchdehnung (A) 20%
Einschnürung (ε) 70%
Bruchenergie an einem V-gekerbten Querstab bei -500C, der geringste erhaltene Wert:
15
20
25
30
35
40
die der Hitze ausgesetzte
Zone 24 Joule
in der Schweißung (niedergeschlagenes Metall) 44 Joule im Basismetall 26 Joule
Alle oben angeführten Ergebnisse rühren von Proben her, die im roh geschweißten Zustand gezogen waren, d. h. ohne daß eine thermische Nachbehandlung erfolgt war.
Der Vorteil dieser neuen Stahlgußart, die den erwähnten Wärmebehandlungen unterworfen wurde, besteht darin, daß
1. die mechanischen Eigenschaften genügend hoch sind, um den Stahlguß bei Verwendung gegenüber Beanspruchungen, insbesondere bei tiefer Temperatur, widerstandsfähig zu machen,
2. die Duktilitätseigenschaften ermöglichen auch noch Verformen unter Betriebsbedingungen der Instandhaltung vorzunehmen,
3. die gute Schweißbarkeit ermöglicht — neben der Herstellung von verschweißten Konstruktionen — Reparaturen oder Auftragsschweißung bei der Verwendung ohne besondere Vorkehrungen.
Die industriellen Anwendungen sind sehr verschieden. Die hohe Elastizitätsgrenze, das Streckgrenzen-Verhältnis und die gute Schweißbarkeit lassen sich auch gut für Konstruktionen aus einem Stück nützen sowie zur Herstellung von verschweißten Konstruktionen aus mehreren Stücken, wobei die wichtigen mechanischen und Duktilitätseigenschaften mit guter Eignung zum Schweißen beibehalten werden.
Die Anwendungsgebiete dieses Stahls sind folgende:
1. der Bausektor
2. der Schiffsbau
3. der Automobilbau
4. der Eisenbahnbau, insbesondere die Verwendung für automatische Kupplungen aus einem Stück oder aus mehreren miteinander verschweißten Teilen für Eisenbahnfahrzeuge.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Schweißbarer Stahlguß mit weiter Elastizitätsgrenze, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 0,09 bis 0,15% Kohlenstoff, 1,3 bis 1,8% Mangan, 0,15 bis 0,35% Molybdän, 0,10 bis 0,40% Silicium, 0,03 bis 0,06% Vanadium, 0,005 bis 0,05% Niob oder Tantal, 0,015 bis 0,050% Aluminium, 0,002 bis 0,040% Titan, 0,i bis 0,3% Nickel, 0,1 bis 0,25% Chrom, bis 0,020% Schwefel, bis 0,030% Phosphor, Rest Eisen besteht und einer Wärmebehandlung unterworfen worden ist, die aus einem Homogenisieren bei hoher Temperatur, dem Abschrecken in Wasser und der Vergütung besteht, daß er eine sehr feinkörnige MikroStruktur aus Bainit mit einem geringen Kohlenstoffgehalt, bestehend aus feinen Niederschlägen von Carbonitridkomplexen der Metalle Molybdän, Vanadium und Niob oder Tantal in Ferrit, aufweist und daß dieser Stahlguß bei guter Schweißbarkeit eine weite Elastizitätsgrenze von > 550 N/mm2, ein Streckgrenzenverhältnis von >0,85 und eine Bruchenergie bei -50" C an einer V-gekerbten Querprobe von > 20 Joule aufweist.
2. Stahlguß gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 0,09 bis 0,15% Kohlenstoff, 1,3 bis 1,8% Mangan, 0,15 bis 0,25% Molybdän, 0,10 bis 0,35% Silicium, 0,03 bis 0,05% Vanadium, 0,025 bis 0,05% Niob, 0,02 bis 0,05% Aluminium, 0,02 bis 0,04% Titan, 0,1 bis 0,3% Nickel, 0,10 bis 0,25% Chrom, bis 0,02%. Schwefel, bis 0,02% Phosphor, Rest Eisen besteht
3. Stahlguß gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 0,097% Kohlenstoff, 1,75% Mangan, 0,21% Molybdän, 0,15% Silicium, 0,035% Vanadium, 0,029% Niob, 0,013% Schwefel, 0,018% Phosphor, 0,11% Nickel, 0,19% Chrom, 0,024% Titan, 0,031% Aluminium, Rest Eisen mit üblichen Verunreinigungen besteht.
4. Stahlguß gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 0,09 bis 0,12% Kohlenstoff, 1,45 bis 1,60% Mangan, 0,25 bis 0,35% Molybdän, 0,25 bis 0,40% Silicium, 0,035 bis 0,055% Vanadium, 0,005 bis 0,015% Niob, 0,015 bis 0,035% Aluminium, 0,002 bis 0,010% Titan, 0,2 bis 0,3% Nickel, 0,1 bis 0,15% Chrom, bis 0,020% Schwefel, bis 0,030% Phosphor, Rest Eisen besteht.
5. Stahlguß gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß er aus 0,111% Kohlenstoff, 1,47% Mangan, 0,26% Molybdän, 0,32% Silicium, 0,046% Vanadium, 0,013% Niob, 0,016% Schwefel, 0,019% Phosphor, 0,23% Nickel, 0,15% Chrom, 0,004% Titan, 0,033% Aluminium, Rest Eisen mit üblichen Verunreinigungen besteht.
6. Verfahren zur Wärmebehandlung von Stahlguß gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlguß bei einer Temperatur von 900 bis 10500C homogenisiert und für einige Stunden auf dieser Temperatur gehalten, mit Wasser auf Umgebungstemperatur abgeschreckt, bo dann langsam auf eine Temperatur von 875 bis 9500C erhitzt und eine Stunde auf dieser Temperatur gehalten und nach wiederholtem Abkühlen einige Stunden bei einer Temperatur von 550 bis 68O0C vergütet wird. b5
7. Verwendung von Stahlguß gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 als Werkstoff zur Herstellung von automatischen Kupplungen, die aus einem Stück oder mehreren miteinander verschweißten Teilen bestehen, für Eisenbahnfahrzeuge.
DE2529799A 1974-07-08 1975-07-03 Schweißbarer Stahlguß mit weiter Elastizitätsgrenze Withdrawn DE2529799B2 (de)

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