-
Beatmungsgerät für die künstliche Beatmung bei Unfällen.
-
Die Erfindung betrifft ein Beatmungsgerät für die künstliche Beatmung
bei Unfällen, mit einem durch eine innere Druckfeder auseinanderdrückbaren Faltenbalg
aus Gummi, Kunststoff oder dergleichen, der eineobere Deckplatte und eine untere
Bodenplatte aufweist und mit einem Einlaßventil für Frischluft und einem Anschluß
für einen einem Patienten zuführbaren Luftzufuhrschlauch.
-
Im Gegensatz zur bekannten Mund-zur-Mund-Beatmung, bei welcher neben
der die Beatmung durchführenden Person eine zweite Person für die dabei notwendige,
rhythmische Herzmassage erforderlich ist, wird durch die Verwendung eines derartigen
Beatmungsgerätes der Vorteil erzielt, daß beide notwendige Hilfeleistungen von nur
einer Person durchgeführt werden können, da zu jeder einzelnen Tätigkeit nur eine
Hand erforderlich ist.
-
Besonders bei Verunglückten oder von einem Schlaganfall Betroffenen
muß darauf geachtet werden, daß die künstliche Beatmung und die gleichzeitige Herzmassage
möglichst rasch nach
dem Aussetzen der nati'r1icfien Atrnunz ein#etzt,
da bekanntermaßen im Gehirn schon dchädigungen auftreten ..tonnen, wenn die Sauerstoffzufuhr
länger als nur drei bis vier Minuten unterbleibt.
-
Das bekannte Beatmungsgerät der eingangs beschriebenen Bauart hat
jedoch den Nachteil, daß der faltenbalg infolge der oftmals rauhen Behandlung und
längerer Lagerung im ungebrauchten Zustand leicht Beschädigungen und einer natürlichen
Alterung ausgesetzt ist, so da13 die ständige Einsatzfähigkeit nicht immer gewährleitet
ist. Ferner ist das bekannte Beatmungsgerät vergleichsweise unhandlich. Darüber
hinaus ist es bei dem bekannten Beatmungsgerät nicht möglich, das bei künstlicher
Beatmung in die Lunge des Patienten eingepreßte Luftvolumen entsprechend den verschiedenen
Körpergrößen der zu behandelnden Personen anzupassen.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die bei dem bekannten
Beatmungsgerät auftretenden Nachteile zu vermeiden und ein Beatmungsgerät der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, welches handlich und robust und darüber hinaus vielseitig
verwendbar ist. Gleichzeitig soll es möglich sein, Jedem Patienten ein ihm passendes
Luftvolumen bei Jedem Lufteinpreßvor gang zuzumessen.
-
Diese Aufgabe wird bei einem Beatmungsgerät für die künstliche Beatmung
bei Unfällen mit einem durch eine innere Druckfeder auseinanderdrückbaren Faltenbalg
aus Gummi, Kunststoff oder dergleichen, der eine obere Deckplatte und eine untere
Deckplatte aufweist und mit einem Einlaßventil für Frischluft und einem Anschluß
für einen einem Patienten zuführbaren Luftzufuhrschlauch im wesentlichen dadurch
gelöst, daß der Faltenbalg im zusammengedrückten Zustand völlig in einem kastenartigen
oder klammerartigen Behälter aufgenommen it, daß der Behälter mindestens eine an
der Grundplatte desselben angelenkte
Seitenwand und eine an einer
:;Seitenwand angelenkte Deckplatte aufweist, daß die Seitenwand die D#~latte im
geschlossenen Zustand hak-enartig übergreift und daß an der Innenseite der Deckplatte
eine Skala ffir die durch die jeweils höchste Stellung der Deckplatte des Faltenbalges
gegebene Luftmenge aufweist.
-
Durch diese erfindungsgemäße Kombination wird ein ausgesprochen guter
mechanischer Schutz für den Faltenbalg geschaffen, #obei gleichzeitig eine genaue
Steuerung der zugefifhrten Luftmenge bei der künstlichen Beatmung möglich ist. Das
erfindungsgemäße Baatmungsgerät ist insbesondere durch seine Robustheit und den
einfachen Aufbau gekennzeichnet. Ferner ist das Beatmungsgerät in seinem zusammengelegten
Zustand ausgesprochen handlich, so daß es bequem in eine Jacken- oder Manteltasche
paßt.
-
Im einzelnen kann die Erfindung derart ausgestaltet werden, daß die
Grundplatte gleichzeitig als Bodenplatte des Faltenbalges ausgebildet ist. Hierdurch
ergibt sich eine weitere Vereinfachung des Aufbaues sowie eine zusätzliche Gewichtsersparnis.
-
Mit besonderem Vorteil wird an dem Luftzufuhrschlauch ein Rückschlagventil
vorgesehen, welches in vorteilhafter Weise als Lippenventil ausgebildet sein kann.
Ferner ist es mit besonderem Vorteil möglich, daß Rückschlagventil als auswechselbaren
auf den Luftzufthrschlauch aufsteckbaren Aufsatz auszubilden. Dies bringt den zusätzlichen
Vorteil, daß das Beatmungsgerät vor Verschmutzungen geschützt wird, da bei Unfällen,
bei denen derartige Geräte zum Einsatz kommen, in vielen Fällen verschiedene Komplikationen,
wie Erbrechen oder Nasenbluten auftreten können.
-
Das Rückschlagventil verhindert in diesem Fale, daß der Luftzufuhrschlauch
verstopft wird. Durch die Auswechselbarkeit des als aufsteckbaren Aufsatz, beispielsweise
als Gummikappe ausgebildeten
Rückschlagven+i.g- wird de@ hygieni.,chen
Anforderungen Rechnung getragen.
-
Einige Weiterbildungen dieser AusfihrllrlFsform der Erfindung sind
in den UnteransprXichen gekennzeichnet.
-
feine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung kann dadurch
geschaffen werden, daß das Einlaßventil zum Betrieb des Beatmungsgerätes als Absaugeinrichtung
als Anschluß für einen Schlauch ausgebildet ist. Über diesen Schlauch ist eine Sekret-Auffangflasche
an das Einlaßventil anschließbar, von der ein Absaugschlauch zu dem Patienten führt.
Durch diese Ausführungsform der Erfindung ist es ausgesprochen einfach möglich,
das Beatmungsgerät in ein Absauggerät umzuwandeln, welches gerade bei dem hier angesprochenen
Einsatzgebiet von besonderer Bedeutung sein kann.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer in den Zeichnungen beispielhaft
veranschaulichten Ausfuhrungsform näher erläutert.
-
Es zeigt: Figur 1 das einsatzbereite Beatmungsgerät ohne Behälter#und
ohne gegebenes falls verwendete Mund- oder Nasenmaske; Figur 2 das Beatmungsgerät
nach Figur 1 in einem klammerartigen Behälter, wobei in gestrichelten Linien das
Öffnen dieses Behälters angedeutet ist Figur 3 eine Mundmaske; Figur 4 eine Nasenmaske;
und
Figur 5 den Einsatz des erfindunsrsgemäßen eatmungsgerätes als
Absaugeinrichtung.
-
In Figur 1 ist der Faltenbalg 1 in perspektivischer Ansicht im entspannten
Zustand und in Figur 2 in der Schnittansicht im zusammengedrückten Zustand in dem
klammerartigen Behälter aufgenommen veranschaulicht. Der Faltenbalg 1 weist auf
einer Seite in seinem unteren Bereich ein Einlaßventil 2 und diesem gegenüber den
Anschluß für einen einem Patienten zuführbaren Luftzufuhrschlauch 6 auf. Der Luftzufuhrschlauch
6 ist an seinem in den Mund oder die Nase des Patienten einführbaren Ende mit einer
darauf sugesteckten Gummikappe 7 versehen, die einen Einschnitt oder Schlitz aufweist.
Eine derartige Gummikappe 7 wirkt wie ein Rückschlagventil und verhindert das Eindringen
von Verunreinigungen, wie Schmutz oder Speichel, in den Luftzufuhrschlauch -6.
-
Der Faltenbalg 1 ist über einen B£estigungsgürtel 5 mit einer Bodenplatte
3 verbunden. Diese Bodenplatte 3 weist in ihrer Mitte die Verankerung einer Druckfeder
4 auf, die sucht den Faltenbalg auseinanderzudrücken.
-
Figur 2 zeigt den zusammengedrückten Faltenbalg 1 im Inneren eines
klammerartigen Behälters aufgenommen. Dieser Behälter weist eine Deckplatte 10 auf,
die schwenkbar an einer Seitenwand 23 befestigt ist, ferner eine Seitenwand 9, die
schwenkbar an der Grundplatte 8 des Behälters scharnierartig angelenkt ist. Diese
schwenkbare Seitenwand ist an ihrem oberen Ende als Haken 24 ausgebildet, der die
Deckplatte 10 übergreift, wenn diese den Faltenbalg 1 in den geschlossenen Zustand
drückt. Die Deckplatte 10 weist an ihrer Innenseite eine Dosierskala 20 auf, die
mit der Deckplatte des Faltenbalges zusammenwirkt, indem sie entsprechend der Höhe
der Deckplatte die Jeweils im Faltenbalg
enthaltene Luftmenge anzeigt.
-
Beim Einsatz des Beatmungsgerätes wird der Haken 24 von der Deckplatte
10 gelöst und somit der Behälter geöffnet. Gleichzeitig wird die Seitenwand 9 nach
unten und die Deckplatte 10 nach oben geklappt, so daß sich nun infolge der Druckfeder
4 im Inneren des Faltenbalges 1 dieser ausdehnen kann. Unter Berücksichtigung der
Jeweils vorliegenden Erfordernisse kann der Faltenbalg durch Drücken auf seine Deckplatte
auf einen bestimmten Luftinhalt eingestellt werden, indem man den Faltenbalg nur
bis zu einer bestimmten Höhe der Skala 20 sich nach oben bewegen läßt. Mit einer
Hand wird sodann im Atemrhythmus der Faltenbalg zusammengedrückt bzw. entsprechend
der auf der Skala 20 gegebenen Anzeige entlastet, während die andere Hand frei für
die Herzmassage ist.
-
Die Figuren 3 und 4 zeigen den Luftversorgungsschlauch einmal mit
einer Mundmaske 12 (Figur 3) und einmal mit einer Nasenmaske 15 (Figur 4). Ferner
sind aus beiden Figuren Einzelheiten des Rückschlagventiles 7 veranschaulicht. Wie
dargestellt, besteht das Rückschlagventil 7 aus einer Gummikappe mit einem Schlitz
am Vorderende, die nach Art eines Lippenventiles wirksam wird, indem die durch den
Schlitz gebildeten Lippen durch den Druck der zugeführten Luft geöffnet werden und
aufgrund ihrer Eigenelastizität nach Nachlassen des Druckes selbständig schließen.
1 In Figur 3 ist mit 11 schematisch der Mund eines Patienten angedeutet. Aus hygienischen
Gründen sind sowohl das Rückschlagventil 7 als auch die Mundmaske 12 austauschbar
und lediglich auf den Luftversorgungsschlauch 6 aufgeschoben.
-
In Figur 4 ist mit 14 achematisch die Nase eines Patienten angedeutet.
Die
Nasenmaske 15 ist hier auf eine gleichfalls an den Luftversorgungsschlauch 6 angeschlossene
Verzweigung 16 aufgesteckt, welche an ihren freien Enden mit zwei Rückschlagventilen
7 versehen ist, die wie dargestellt in die Nasenlöcher des Patienten eingeführt
werden können.
-
In Figur 5 ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Beatmungsgerätes
als Absauggerät veranschaulicht. Hierzu ist das Gerät nach Figur 1 ohne weitere
Anderung über einen Schlauch 18 mit einer Sekret-Auffangflasche 17 verbunden. Zu
diesem Zweck ist lediglich das Einlaßventil 2 als Anschluß für den Schlauch 18 ausgebildet.
Von der Sekret-Auffangflasche führt ein weiterer Schlauch bei Verwendung als Absauggerät
dann zum Patienten.
-
Da das Einlaßventil 2 üblicherweise ebenfalls als Rückschlagventil
in Ansaqrichtung ausgelegt ist, wird bei der dargestellten Verwendungsweise dann
das Rückschlagventil 7 als Auslaßventil wirksam, wenn der Faltenbalg 1 zusammengedrückt
wird, wah rend dieser beim Entlasten dann als Pumpe über die Leitung 22, die Sekret-Auffangflasche
17 und die Leitung 18 wirksam wird.
-
Abschließend soll darauf hingewiesen werden, daß der Faltenbalg 1
in seiner geometrischen Form nicht notwendigerweise kubusähnlich ausgelegt sein
muß, sondern Jede andere zweckdienliche Querschnittsform oder Gestalt aufweisen
kann, der dann entsprechend der klammerartige Behälter in seiner Form angepaßt wird.
-
Sämtliche der in der Beschreibung erwähnten und in den Zeichnungen
erkennbaren technischen Einzelheiten sind für die Erwindung von Bedeutung.