-
Schlauchfilter Die Erfindung betrifft einen Schlauchfilter mit einem
Gehäuse, in dem eine Vielzahl von Filterschläuchen angeordnet sind, die von atennach
innen von dem zu entstaubenden gasförmigen Medium durchströmt sind, mit einer Einrichtung
zur Reinigung der Filterschläuche durch Anschluß der Filterschläuche an einen in
umgekehrter Richtung strömenden Druckluft Strom.
-
Es sind Schlauchfilter bekannt, in denen eine größere Zahl von einzelnen
Filterschläuchen vorgesehen ist, die von aue nach innen von der Staub luft durchströmt
werden. Die Ableitungen aus den Schläuchen sind zusamengefaßt, beispielsweise oberhalb
einer gemeinsamen Platte, an der die Schläuche befestigt sind. Die Schläuche werden
durch innere Versteifungen oder ähnliche Mittel offengehalten. Der einzelne Filterschlauch
kann aus einem textilen Gewebe oder einem ähnlichen Material bestehen.
-
Zur Reinigung der Schlauchfilter ist es bekannt, diese durch einen
Druckluft strom in umgekehrter Richtung zu beaufschlagen, wobei die Druckluft insbesondere
schockartig auf die Schläuche einwirkt, um das abgelagerte, staubartige Material
auf der Außenseite der Schläuche zum Abfallen zu bringen. Der Staub sammelt sich
am Boden des Staubraumes und wird je nach Anfall abgelassen.
-
Eine wesentliche Bedingung, die an derartige Schlauchfilter gestellt
wird, ist die, daß diese einen kontinuierlichen Betrieb aufrechterhalten müssen,
was bedeutet, daß die Reinigung der einzelnen Filterschläuche so durchzuführen ist,
daß die übrigen Filterschläuche weiter im Betrieb bleiben können.
-
In der Regel wird daher so vorgegangen, daß dieSchlauchfilter in drei
gleichartige Abteilungen unterteilt werden. Zwei Abteilungen sind regelmäßig in
Betrieb, während die dritte Abteilung gereinigt werden kann. Ein Schlauchfilter
oder eine Schlauchfiltergruppe mit zum Beispiel 21 Filterschläuchen muß also so
dimensioniert werden, daß jeweils 14 Filterschläuche die Normalleistung gewährleisten.
-
Der Umstand, daß wegen dieser Bedingungen jeweils nur zwei Drittel
der theoretischen Gesamtleistung praktisch zur Verfügung steht, wird als Nachteil
empfunden.
-
Eine stärkere Unterteilung in eine größere Zahl von Abteilungen, beispielsweise
bei 21 Filterschläuchen in insgesamt 7 Abteilungen zu je drei Filterschläuchen derart,
daß jeweils 18 Filterschläuche für den Normalbetrieb zur Verfügung stehen, bringt
keine wesentliche Verbesserung des Ausnützungsgrades, wenn dazu der Gesamtaufwand
der Aufteilung in eine entsprechend größere Zahl von Abteilungen verglichen wird.
Insbesondere ist dieser Aufwand verursacht durch die erhebliche Zahl der Verbindungskanäle
zwischen den Staubluftzufuhren einerseits, der Reinluftableitung andererseits und
schließlich des Druckluftanschlusses für den Reinigungsvorgang, wobei die entsprechenden
Kanäle jeweils mit Schiebern, Ventilen od. dgl. zu versehen sind.
-
Wenn im Zusammenhang mit der Erfindung von Reinluft, Staubluft od.
dgl. gesprochen wird, so ist dies nicht im einschränkenden Sinne so zu verstehen,
als wäre die Erfindung nur bei Reinigungsproblemen der Luft anwendbar. Vielmehr
ist die Erfindung immer dann anwendbar, wenn es um die Reinigung gasförmiger Medien
geht, wenn auch die Reinigung. verstaubter Luft das Hauptanwendungsbeispiel der
Erfindung ist.
-
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Schlauchfilter
zu schaffen, das bei einfachster baulicher Anordnung eine optimale Ausnützung der
vorhandenen Filterschläuche für den Normalbetrieb gewährleistet. Insbesondere ist
es ein Ziel der Erfindung, die Anordnung so zu treffen, daß ein vollautomatischer
Betrieb möglich ist, wobei die Elemente zur Automatisierung wegen der Einfachheit
der Gesamtanordnung ebenfalls eine einfache Gestalt aufweisen können.
-
Die Erfindung geht aus von einem Schlauchfilter der eingangs erwähnten
Art und schlägt vor, daß die Druckluftanschlüsse aller Filterschläuche eines Schiauchfilters
in einer gemeinsamen Fläche des gemeinsamen Reinluftraumes angeordnet sind und daß
die Filterschläuche einzeln oder in kleinen Gruppen an ein Kanalstück anschließbar
sind, das mit'Druckluft beaufschlagbar ist.
-
Insbesondere sieht die Erfindung vor, daß das Kanalstück beweglich
gelagert ist und daß die Druckluft anschlüsse auf einer oder mehreren Kreisbahnen
verteilt angeordnet sind, wobei das Kanalstück verschwenkbar ist.
-
Bei der Erfindung ist es insbesondere möglich, die einzelnen Filterschläuche
jeweils einzeln dem Reinigungsvorgang zu unterwerfen, ohne daß dabei die anderen
Filterschläuche bezüglich ihres Normalbetriebs beeinträchtigt werden. Bei dem eingangs
erwähnten Beispiel von insgesamt 21 Filterschläuchen stehen somit immer 20 Filterschläuche,
also ca. 95% der Gesamtkapazität für den Normalbetrieb zur Verfügung. Wenn gewünscht,
können auch kleine Gruppen von Filterschläuchen gleichzeitig gereinigt werden, ohne
den Hauptgedanken der Erfindung wesentlich zu beeinträchtigen.
-
Von weiterem Vorteil ist, daß bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung das Zu- oder Abschalten der einzelnen Filterschläuche für den Reinigungsvorgang
durch eine bloße Schwenkbewegung des Kanalstückes möglich wird. Dies ergibt sehr
einfache Antriebe und im Falle des automatischen Ablaufes des Reinigungsvorganges
werden die Steuerungselemente sehr einfach.
-
Die Erfindung schlägt insbesondere vor, daß am Kanalstück für jede
Kreisbahn eine steuerbare Ventilanordnung vorgesehen ist, mittels derer es möglich
ist, bei entsprechender Überdeckung des Druckluftanschlusses mit der Ventilanordnung
den Reinigungsvorgang durchzuführen.
-
Bei einer bewährten Ausführungsform der Erfindung sind die Filterschläuche
mit ihrem Druckluft anschluß an einer Platte gelagert, die den Reinluftraum vom
Staubraum trennt. Im Zentrum der Platte ist das Kanalstück verdrehbar gelagert,
und die Druckluft zuleitung ist in der Drehachse des Kanalstückes auf der der Drehlagerung
gegenüberliegenden Seite vorgesehen.
-
Eine Steuerungsautomatik für die erfindungsgemäßen Zwecke ist derart
gestaltet, daß sie das Kanalstück kontirniierlich oder auch schrittweise antreibt,
wobei nacheinander bezüglich der einzelnen Filterschläuche oder kleinen Filterschlauchgruppen
der Druckluftanschluß zum Kanalstück hergestellt wird und wobei dann anschließend
der Reinigungsvorgang durchgeführt wird.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit weiteren
Einzelheiten schematisch dargestellt.
-
Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im schnitt, eines
erfindungsgemäeßen Staubfilters und Fig. 2 einen Schnitt durch die Darstellung der
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab entsprechend der Schnittlinie II-II der Fig. 1.
-
Das Filtergehäuse 1 besitzt den Staubluftanschluß 2 und den Reinluftanschluß
7. Die Platte 4 unterteilt den Innenraum des Filtergefäßes in den St aub luftraum
5 und den Reinluftraum 6. In der Platte 4 sind, Nie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht,
eine Vielzahl von Filterschläuchen 7 befestigt, die nach unten in den Staub luftraum
5 hineinragen. Die Filterschläuche können besondere Führungen aufweisen, ohne daß
dies für die Erfindung von Bedeutung wäre.
-
Am unteren Ende des Gefäßes 1 ist ein Sammelraum 8 für den abgefilterten
Staub vorgesehen.
-
Über der Platte 4 im Reinluftraum 6 ist das Kanalstück 9 vorgesehen,
das kastenartig ausgebildet ist und das um die Mittelachse 10 des Filtergehäuses
1 verschwenkbar ist. Der Antrieb des Kanalstückes 9 ist im einzelnen nicht gezeigt.
-
Im Kanalstück 9 sind drei Ventilanordnungen 11, 12 und 13 gelagert,
die beispielsweise durch Magnete 14 oder auch durch andere Antriebselemente bewegt
werden können. Diese Ventilanordnungen 11, 12 und 13 verschließen mit je einer Ventilplatte
16 eine Ventilöffnung 15 im Boden des Kanalstückes 9.
-
Das Kanalstück 9 ist ferner mit einer Druckluft zuleitung 17 versehen,
wobei das Kanalstück 9 wahlweise entweder dauernd mit Druckluft beaufschlagt ist
oder nur dann schockartig mit Druckluft versorgt wird, wenn ein Reinigungsvorgang
durchzuführen ist.
-
Die Lagerelemente zur Lagerung des Kanalstückes 9 an der Platte 4
sind mit 18 bezeichnet.
-
Wie insbesondere aus der Fig. 2 hervorgeht, sind die Druckluftanschlüsse
19, 20 und 21 auf verschiedenen Kreisbahnen angeordnet. Die Kreisbahn für die Druckluftanschlüsse
19 besitzt den größten Durchmesser und diejenige für die Druckluftanschlüsse 21
den kleinsten Durchmesser, während sich die Druckluftanschlüsse 20 auf einer Kreisbahn
mittleren Durchmessers befinden. Die Druckluftanschlüsse 19, 20 und 21 sindjseils
gleichartig ausgebildet und entsprechen je einem der Filterschläuche 7.
-
Wie insbesondere aus der Fig. 2 weiter hervorgeht, sind die Ventilöffnungen
15 des Kanaistckea 9 je einer der Kreisbahnen der Druckluftanschlüsse 19, 20 und
21 für die Filterschläuche 7 zugeordnet. Die Druckluftanschlüsse sind dabei derart
gegeneinander versetzt, daß immer nur eine einzige Ventilöffnung 15 in überdeckung
mit dem zugehörigen Druckluftanschluß gebracht werden kann.
-
Natürlich ist es auch möglich, die Anordnung so zu treffen, daß immer
einige wenige Druckluftanschlüsse gleichzeitig mit dem Kanalstück 9 verbunden werden
können. Zu bevorzugen ist jedoch die Anordnung im Sinne der Darstellung der Fig.2.
-
In der Darstellung der Fig. 2 sind insgesamt 21 Druckluftanschlüsse
gezeigt. Diese Zahl ist für die Erfindung nicht zwing#nd. Je nach der Größe der
entsprechenden Schlauchfilter kann von dieser Zahl abgewichen werden. Es können
auch mehr Kreisbahnen vorgesehen werden. Insbesondere ist die Erfindung auch nicht
auf eine kreisförmige Anordnung beschränkt; Wenn gewünscht, kann ein Schlauchfilter
im Sinne der Erfindung auch derart gestaltet werden, daß das Kanalstück eine
tran#latorische
Bewegung ausführt. Besser ist jedoch die Rotationsanordnung im Sinne des gezeigten
Ausführungsbeispiels.
-
Bei entsprechender anderer Verteilung der Druckluftanschlüsse 19,
20 und 21 ist es auch möglich, eine Anordnung zu erhalten, bei der das Kanalstück
bei einem bestimmten Verschwenkweg immer wieder einen Anschluß herbeiführt. Bei
der ~Anordnung im Sinne der Zeichnung, bei der die Schwenkbewegung wegen der Verteilung
der Druckluftanschlüsse für die Filter einmal größer und einmal kleiner ist, werden
aber durchaus brauchbare und befriedigende Ergebnisse erhalten, und insbesondere
wird der vorhandene Platz in der Platte 4 für die Anordnung der Filter annähernd
optimal ausgenützt.
-
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich ohne
weiteres aus den vorstehenden Ausführungen. In der in der Fig. 2 gezeigten Stellung
des Kanalstückes 9 überdeckt die Ventilöffnung 15 den einen der Druckluftanschlüsse
20.
-
In der Zeichnung ist dieser Druckluft anschluß mit der Bezugsziffer
22 bezeichnet. Die entsprechende Ventilanordnung, insbesondere die Ventilanordnung
13 wird beaufschlagt und die Druckluft wirft den auf der Außenseite des zugehörigen
Filters abgelagerten Staub ab. Das Kanalstück kann sich in Richtung des Drehpfeiles
23 weiterbewegen, wodurch das eben gereinigte Filter wieder in Betrieb genommen
wird. Das Kanalstück stellt nunmehr eine Verbindung zum Druckluftanschluß 24 auf
dem größten Durchmesser her und die einzelnen Reinigungsspiele folgen einander.
-
Der Antrieb des Kanalstückes 9 kann kontinuierlich erfolgen, wenn
der Reinigungsvorgang schnell genug abläuft. Es ist aber auch ein schrittweiser
Antrieb möglich, beispielsweise wenn es sich empfiehlt, den Schockvorgang mehrmals
zu wiederholen.