DE19627514A1 - Gewebefilter mit Druckluftabreinigung zur Reinigung von staubhaltigen Gasen - Google Patents
Gewebefilter mit Druckluftabreinigung zur Reinigung von staubhaltigen GasenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gewebefilter mit
Druckluftabreinigung zur Reinigung von staubhaltigen Gasen mit
einem das Filtergehäuse in einen Rohgasraum und einen Reingasraum
unterteilenden Lochboden, der Filterelemente reihenweise auf
nimmt, die allseitig geschlossen in den Rohgasraum ragen und je
weils eine in den Reingasraum führende Öffnung aufweisen, wobei
über den Öffnungen der Filterelemente stationäre Druckluftdüsen
zum Abreinigen der Filterelemente angeordnet sind.
Die Filterelemente von Gewebefiltern, wie Filterschläuche und
Filtertaschen, müssen in Abständen gereinigt werden, da sie nach
einer gewissen Betriebsdauer mit einer Staubschicht zugesetzt
sind. Ein weit verbreitetes Reinigungssystem besteht darin, daß
in Umkehrung der Filtrationsrichtung Druckluft, meist gepulst,
primär vom Reingasraum her in die Öffnungen der Filterelemente
eingeblasen wird und dabei sekundär Luft aus dem Reingasraum mit
zieht. Die Filterelemente werden dadurch nach außen aufgebläht,
wodurch der anhaftende Filterkuchen von den Außenflächen der
Filterelemente abgelöst wird und in eine unterhalb der Fil
terelemente angeordnete Staubsammelwanne fällt.
Bei der Druckluftabreinigung ist zwischen Anordnungen mit be
wegten und stationären Druckluftdüsen zu unterscheiden. Beispiele
für erstere finden sich in DE-AS 19 15 155, DE-PS 19 52 892,
DE-AS 17 57 656 sowie in DE-PS 30 06 823. Bei diesen beweglichen
Druckluftsystemen werden Reihen oder Gruppen von Filterelementen
nacheinander abgereinigt. Diese Systeme sind technisch recht auf
wendig.
Ein Gewebefilter mit stationären Druckluftdüsen zur Abreini
gung der Filterelemente ist beispielsweise in der DE-AS 28 22 950
offenbart. Diese Abreinigungssysteme arbeiten nach dem Stand der
Technik mit in Kammern unterteilten filtern. Jede dieser Kammern
ist im Reingasraum mittels eines Absperrelements, meist ein Tel
lerventil, vom Reingaskanal abtrennbar, wodurch die zu einer Kam
mer gehörenden Filterelemente aus dem Filtrationsprozeß herausge
nommen werden. Um den konstruktiven Aufwand und den Steuerungs
aufwand möglichst gering zu halten, werden die einzelnen Kammern
relativ groß ausgeführt, d. h. es werden relativ viele Filterele
mente zu einer Abreinigungseinheit zusammengefaßt.
In der oben erwähnten DE-AS 28 22 950 ist je Kammer eine in
den Reingasraum oberhalb der Filterelemente führende Druckluft
düse vorgesehen. Häufiger sind Systeme anzutreffen, bei denen
über jeder Öffnung der Filterelemente eine stationäre Druckluft
düse angeordnet ist.
Nachteilig an den Systemen mit Kammerabschaltung ist, daß die
Netto-Filterfläche während der Abschaltzeit stark reduziert ist.
Zudem muß dabei ein ungleichmäßiger Betrieb der Filteranlage
durch wechselnde Druck- und Mengenverhältnisse in Kauf genommen
werden. Bei Sorptionsfiltern wirkt sich dieser ungleichmäßige Be
trieb besonders störend auf das Sorptionsverhalten der Stäube
aus. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei Abschaltung und
Abreinigung einer Kammer große Staubmengen auf einmal anfallen,
was zu Verstopfungen beim Staubaustrag aus den Staubsammelwannen
führt. Dieser Nachteil tritt etwas vermindert auch bei Systemen
auf, bei denen nach Kammerabschaltung die Filterelemente reihen-
oder gruppenweise abgereinigt werden, da sich nach Abschaltung
der Kammern aufgrund des fehlenden Unterdrucks schon ein großer
Teil des Filterkuchens von den Filterelementen löst.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine kon
struktive Ausführung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu
stellen, mit der auf einfache Weise kleine Einheiten des Filters
vom Gesamt-Gasstrom für Abreinigungszwecke abtrennbar sind.
Diese Aufgabe wird mittels eines gattungsgemäßen Gewebefil
ters erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Reingasraum durch
Trennwände in Abreinigungskanäle unterteilt ist, deren Öffnungen
in den Reingasraum münden und durch ein verfahrbares Absperrele
ment nacheinander verschließbar sind.
Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß mit einem einzigen
Absperrelement nacheinander eine Vielzahl von Abreinigungskanälen
kurzzeitig vom Gesamt-Gasstrom abgetrennt werden können, wobei
immer nur die jeweils einem Abreinigungskanal zugeordneten Fil
terelemente durch Druckluftstöße abgereinigt werden.
Im Vergleich zu Anlagen mit Kammerabschaltung, die für jede
Kammer separate Absperrorgane benötigen, lassen sich bei der be
schriebenen Anordnung mit geringem Aufwand im Verhältnis zur Ge
samt-Filterfläche sehr kleine Abreinigungseinheiten realisieren,
so daß der Gesamt-Strom in der Anlage gleichmäßiger ist und nicht
durch den Abreinigungsvorgang gestört wird. Des weiteren wird
vermieden, daß im Austragsbereich des Filters größere Staubmengen
auf einmal anfallen und Verstopfungen verursachen. Außerdem wird
nicht unbedingt für jede Kammer eine einzelne Staubsammelwanne
benötigt.
Bei den meisten Filteranlagen wird durch einen, vom Gasstrom
aus betrachtet, hinter dem Filter angeordneten Ventilator das Gas
durch das Filter gesaugt, so daß im Filtergehäuse ein gewisser
Unterdruck herrscht. Bei den meisten der bisher ausgeführten Kam
merabschaltungen wird die Kammer vorzugsweise sowohl im Reingas
als auch im Rohgasraum abgetrennt. Bei der vorgeschlagenen Anord
nung wird jedoch nur im Reingasbereich eine Abtrennung vorgenom
men. Deshalb ist es zu erwarten, daß durch den weiterhin im Roh
gasbereich bestehenden Anlagen-Unterdruck die Abreinigungswirkung
noch verbessert wird. Umgekehrt können bei gleicher Abreinigungs
wirkung die Anforderungen an die Druckluftversorgung in bezug auf
Druck und Menge vermindert werden.
Die Brutto/Netto-Umschaltung und die Verstopfungen durch
plötzlichen hohen Staubanfall stellen bei den gängigen Konstruk
tionen ein erhebliches Problem dar, welches bisher nicht mit ein
fachen Mitteln beseitigt werden konnte. Die vorgeschlagene Aus
führung ist außerdem gut zur Umrüstung bestehender Anlagen geeig
net, da die Druckluftabreinigung normalerweise schon installiert
ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist unter "Verfahrbarkeit
des Absperrelements" sowohl eine translatorische als auch eine
rotatorische Bewegung gemeint. Von besonderem Vorteil ist eine
rotatorische Bewegung des Absperrelements gemäß den Unteransprü
chen 2 und 3, da sich dadurch auf konstruktiv einfache Weise eine
Absperrung einer Vielzahl von Abreinigungskanälen realisieren
läßt. Für ein einziges Absperrelement ist das Maximum absperrba
rer Abreinigungskanäle dann gegeben, wenn deren Öffnungen auf
einem Kreisumfang um das Absperrelement herum angeordnet sind
(Anspruch 2). Absperrelemente mit rotatorischer Bewegung sind
insbesondere auch für eine Umrüstung von Filterkammern mit einem
Tellerventil als Absperrorgan geeignet. Bei derartigen Anlagen
kann der kreisförmige Durchlaßquerschnitt der Tellerventile in
vorteilhafter Weise als Einbauort des erfindungsgemäßen Absperr
elements genutzt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den weiteren Unteransprüchen.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand eines Aus
führungsbeispiels näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung
zeigt in schematischer Weise:
Fig. 1 einen Schlauchfilter in Seitenansicht und Schnitt
darstellung gemäß dem Schnitt I-I nach Fig. 2, und
Fig. 2 einen Schnitt II-II gemäß Fig. 1.
Die Zeichnung zeigt ein Schlauchfilter mit acht Reihen von
Filterschläuchen 4 in einem Gehäuse 7. Ein Lochboden 1 dient der
Aufnahme der Filterschläuche 4 mit ihren Stützkörben 5. Die Fil
terschläuche 4 ragen allseitig geschlossen in den Rohgasraum 3 des
Filters hinein. Ihre Austrittsöffnungen 18 münden in den Reingas
raum 2 des Filters.
Das staubhaltige Gas strömt durch einen Rohgaseintritt 6 in
das Filtergehäuse 7 ein und wird beim Durchgang durch die Filter
schläuche 4 gereinigt. Das gereinigte Gas strömt dann durch die
Austrittsöffnungen 18 der Filterschläuche 4 in den Reingasraum 2
ein und verläßt das Filter über einen Reingasaustritt 8 zur wei
teren Verwendung.
Die Druckluftabreinigung besteht aus einem Druckluftbehälter
9 und Düsenstöcken 10, die sich reihenweise über die Filter
schläuche 4 erstrecken und jeweils über deren Austrittsöffnungen
18 mit Düsen versehen sind.
Der Reingasraum 2 ist durch Trennwände 11 in Abreinigungska
näle 12 unterteilt, wobei jedem Abreinigungskanal 12 eine Reihe
von Filterschläuchen 4 zugeordnet ist. Die Öffnungen 19 der Ab
reinigungskanäle 12 münden in den Reingasraum 2 und sind so ange
ordnet, daß sie auf einem Kreisbogenabschnitt 21 liegen, der in
Fig. 2 gestrichelt eingezeichnet ist. Im Mittelpunkt des Kreis
bogenabschnitts 21 ist die Schwenkachse 20 eines Absperrelements
13 angeordnet, die in Lagern 14 und 15 drehbar gelagert ist. Der
Antrieb des Absperrelements 13 erfolgt durch einen Elektromotor
16, der über eine Halterung 17 außen am Filtergehäuse 7 befestigt
ist.
Im Radius des Kreisbogenabschnitts 21 von der Schwenkachse 20
entfernt besitzt das Absperrelement 13 eine Absperrfläche 22, de
ren Krümmung der des Kreisbogenabschnitts 21 entspricht. Die
Breite der Absperrfläche 22 ist so gewählt, daß jeweils eine Öff
nung 19 der Absperrkanäle 12 absperrbar ist.
Zum Abreinigen des Filters wird das Absperrelement 13
schrittweise vor die Öffnungen 19 der einzelnen Abreinigungskanä
le 12 gefahren, wodurch der normale Gasstrom durch die jeweils
abgesperrten Filterschläuche 4 unterbrochen wird. Gleichzeitig
mit der Absperrung eines Abreinigungskanals 12 wird der dazuge
hörige Düsenstock 10 aktiviert, d. h. die Filterschläuche 4 werden
durch Druckluftstöße gereinigt. Falls eine Abreinigung des Fil
ters nicht erforderlich ist, kann das Absperrelement 13 in eine
Neutralstellung gefahren werden, die in Fig. 2 gestrichelt einge
zeichnet ist.
Claims (6)
1. Gewebefilter mit Druckluftabreinigung zur Reinigung von
staubhaltigen Gasen mit einem das Filtergehäuse in einen Rohgas
raum und einen Reingasraum unterteilenden Lochboden, der Filter
elemente reihenweise aufnimmt, die allseitig geschlossen in den
Rohgasraum ragen und eine in den Reingasraum führende Öffnung
aufweisen, wobei über diesen Öffnungen stationäre Druckluftdüsen
zum Abreinigen der Filterelemente angeordnet sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Reingasraum (2) durch Trennwände (11) in
Abreinigungskanäle (12) unterteilt ist, deren Öffnungen (19) in
den Reingasraum (2) münden und durch ein verfahrbares Absperrele
ment (13) nacheinander verschließbar sind.
2. Gewebefilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungen (19) der Abreinigungskanäle (12) auf einem Kreisumfang
liegen, und das Absperrelement (13) um eine Achse (20) schwenkbar
ist, die im Mittelpunkt des Kreises angeordnet ist.
3. Gewebefilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungen (19) der Abreinigungskanäle (12) auf einem Kreisbogen
abschnitt (21) liegen, und das Absperrelement (13) um eine Achse
(20) schwenkbar ist, die im Mittelpunkt des Kreisbogenabschnitts
(21) angeordnet ist.
4. Gewebefilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungen (19) der Abreinigungskanäle (12) auf einer geraden
Linie liegen, und das Absperrelement linear verfahrbar ist.
5. Gewebefilter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Abreinigungskanal (12) vorzugsweise nur
eine Reihe von Filterelementen (4) zugeordnet ist.
6. Gewebefilter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Absperrelement schrittweise oder gleich
mäßig verfahrbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19627514A DE19627514A1 (de) | 1996-07-09 | 1996-07-09 | Gewebefilter mit Druckluftabreinigung zur Reinigung von staubhaltigen Gasen |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE19627514A1 (de) |
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