DE2411982C3 - Magnetische Vorrichtung mit Domänen - Google Patents
Magnetische Vorrichtung mit DomänenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine magnetische Vorrichtung mit mindestens einer dünnen Schicht aus
einem magnetisierbaren Material, das eine Vorzugsmagnetisationsrichtung
nahezu senkrecht zu der Oberfläche der Schicht aufweist, welche Vorrichtung weiter
Mittel zum Aufrechterhalten und gegebenenfalls Zerstören sowie Mittel z-.;m Br /egen magnetischer
Domänen enthält, wobei die Schicht mit einer Domänenpositionierungsstruklur ν liehen ist.
Die seltenen Erd- und Yttrium-Orthoferrite und bestimmte Ferrite mit Granatstruktur sind Beispiele von
für diesen Zweck brauchbaren Materialien. Die Materialien weisen eine Vorzugsmagnetisationsrichtung
infolge einer ihnen eigenen einachsigen Anisoiropie auf. Diese einachsige Anisotropie kann durch ein
sogenanntes einachsiges Anisotropiefeld gekennzeichnet werden. Als Mittel /um Aufrechterhalten und
gegebenenfalls Zerstören der magnetischen Domänen in Plättchen aus den genannten Materialien wird ein
äußeres Magnetfeld //„ verwendet, dessen Richtung wenigstens im wesentlichen mit der genannten Vorzugsmagnelisationsrichlung
des Plättchens zusammenfallt. Die magnetischen Domänen sind z. B. kreiszylindrisch
gestaltet und diese können nur bei Magnetfeldern /■/,, mit einer zwischen bestimmten Grenzen liegenden
Stärke in einer stabilen Form bestehen. Diese Grenzwerte für das Feld sind u.a. von der Dicke der
Platte, in der die Domänen auftreten, und von der chemischen Zusammensetzung derselben abhängig.
Auch können die Domänen ring- oder streifenförmig sein.
Es wurden bereits vielerlei Vorschläge zur Ausnutzung derartiger Domänen gemacht. Dabei ist es in
vielen Fällen von wesentlicher Bedeutung, daß eine Domäne zu einem gewissen Zeitpunkt eine feste Lage in
der Schicht einnimmt und dann unter dem Einfluß bestimmter treibender Kräfte zu einer anderen festen
Lage befördert wird. Es ist bekannt, daß diese treibenden Kräfte mit Hilfe auf der Schicht angebrachter
Domänenleitungsstrukturen unter Verwendung eines Magnetfeldes, eines elektrischen Stroms oder von
Licht hervorgerufen werden können. Die Bewegungsrichtung der Domänen wird dabei in erster Linie durch
die Form der Domänenleitungsstrukturen bestimmt Je nach der Form der Domänenleitungsstrukturen wird
z. B. ein in der Ebene der Schicht rotierendes Magnetfeld oder ein senkrecht zu der Ebene der Schicht
variierendes Magnetfeld verwendet
Diese bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß die Bewegungsrichtung der Domänen durch die
Form der Domänenleiiungsstrukturen bestim>iit wird,
ίο so daß sich die Domänen nur in bestimmten Richtungen
durch ein Plättchen bewegen können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine magnetische Vorrichtung anzugeben, bei der mit geringem Aufwand
und weitgehend unabhängig von der Domänenleitungs-
!■> struktur eine Domäne in eine willkürlich wählbare
Richtung bewegt werden kann. Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß außerdem ein nahezu in der
Ebene der Schicht liegendes Magnetfeld konstanter Richtung anlegbar ist, wodurch an bestimmten Stellen
der Schicht parallel zur Achse dieses Magnetfeldes eine Domäne von einem ersten Element der Domänenpositionierungsstruktur
zu einem zweiten Element derselben bewegt wird. Unter einer Domänenpositionierungsstruktur
ist eine Struktur zu versehen, die in erster Linie die festen Lagen in der Schicht bestimmt, die von den
Domänen eingenommen werden können. In diesem Falle wird die Bew+.-gungsrichtung bestimmter Domänen
von der Richtung des Magnetfeldes vorgeschrieben, so daß, im Vergleich zu den bekannten Vorrichtungen,
Mt eine viel größere Freiheit in der Bewegung der
Domänen erzielt wird.
Die Größe des Magnetfeldes in der Ebene der Schicht, das für die Forlbewegung der Domänen
benötigt wird, ist von der Größe des einachsigen
r> Anisotropiefeldes abhängig; dieses Magnetfeld ist etwa
gleich dem 0,1- bis 0,8-fachcn dieses Anisotropiefeldcs.
Um die Anwendung einfach zu erhaltender Magnetfelder zu ermöglichen, ist die Größe des einachsigen
Anisolropicfeldes /Λ des magnetisierbaren Materials
vorzugsweise kleiner als 300 Oc.
Die Größe des Magnetfeldes in der Ebene der Schicht bestimmt die Abmessungen einer Domäne und in
gewissen Fällen auch die Form einer Domäne. Diese Tatsache wird z. B. in Zusammenarbeit mit der
<r> Domänenpositionicrungssiruktur bei der Fortbewegung
der Domänen benutzt. Wenn auf Grund der Domänenpositionierungsstruktur für eine bestimmte
Domäne eine Anzahl Bewegungsrichtungen möglich ist, bestimmt das Feld, i,i welcher dieser Richiungcn sich die
w Domäne bewegt. Bei bekannten Vorrichtungen, in denen auf Grund einer auf der Schicht vorhandenen
Struktur eine Anzahl Bewegungsrichtungen möglich ist, sind neben einem Magnetfeld zur Fortbewegung von
Domänen stets zusätzliche Mittel zur Bestimmung der
Vi Richtung der Bewegung erforderlich. Derartige zusätzliche
Mittel, z. B. Stromsehlcifcn, bringen jedoch im Zusammenhang mit ihrem dauernden Charakter eine
Beschränkung in bezug auf die Freiheit von Bewegungsrichtungen mit sich. In einem anderen Falle wird der
w) Drehsinn des rotierenden Feldes zur Fortbewegung von Domänen zu diesem Zweck benutzt, aber dies ist nur bei
einem bestimmten Aufbau der Domänenleitungsstruktur möglich. Bei der Vorrichtung nach der Erfindung
bleibt der Drehsinn des rotierenden Feldes unverändert.
<>■> Einige Ausführungsformen der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine magnetische Vorrichtung mit einer
bestimmten Domänenleitungsstruktur,
Fig.2, 3, 4 und 5 einen bestimmten Teil der Vorrichtungen nach Fig. I,
Fig.6 und 7 auch diesen bestimmten Teil der Vorrichtung nach F i g. I,
Fig.8 eine magnetische Vorrichtung mit einer anderen Domänenleitungsstruktur, und
Fig.9 eine magnetische Vorrichtung mit einer noch
anderen Domänenleitungsstruktur.
Fig. 1 zeigt einen Teil eines Plättchens 1 aus einem
magnetisierbaren Material, auf der eine T-Stab-Struktur
2 aui Permalloy vorhanden ist, die aus einer T-Stab-Struktur 2a mit Polen 4, 5, 6 und 7 und einer
längs eines Teiles der Struktur 2d zu dieser parallel verlaufenden T-Stab-Struktur 2b mit Polen 4', 5', 6' und
T besteht. Mit Hilfe eines Magnetfeldes Hml, das in der
Ebene des Plättchens 1 rotiert (und von einer nicht dargestellten Vorrichtung erzeugt wird), ist eine
magnetische Domäne 3 längs der Struktur 2a, und zwar längs der mit 4, 5, 6, 7, 4, 5, ... bezeichneten Pole,
verschiebbar. Zu einem gewissen Zeitpunkt befindet sich auf dem Pol 7 bei 8 eine Domäne 9, wie in F i g. 2
dargestellt ist, in der auch die Richtung und die Größe des Feldes Hrn, angegeben sind. Wenn ein zusätzliches,
von einer nicht dargestellten Vorrichtung erzeugtes Magnetfeld H angelegt wird, das von diesem Pol 7 zu
dem in der unmittelbaren Nähe liegenden Pol 4' in der Struktur 2b gerichtet ist, breitet sich die Domäne 9 von
diesem Pol 7 zu dem Pol 4' aus (siehe F i g. 3). Das Feld H wird aufrechterhalten, bis das Feld Hn,, über 90°
rotiert ist, wodurch die Form der Domäne 9 sich etwas ändert (siehe Fig.4). Dann wird das Feld H
ausgeschaltet und die Domäne 9 befindet sich auf diesem Pol 4' (siehe Fig. 5). Anschließend verschiebt
sich die Domäne weiter unter dem Einfluß des Feldes Hr,,, längs der Pole 5', 6', 7', 4', 5',... der Struktur 2b.
Wenn zu dem Zeitpunkt, zu dem sich eine Domäne auf dem Pol 7 bei 8 befindet kein zusätzliches Magnetfeld
angelegt wird, das von diesem Pol 7 zu dem in der Nähe Liegenden Pol 4' in der Struktur 26 gerichtet ist.
verschiebt sich die Domäne unter dem Einfluß des Feldes //„„ weiter längs der Pole 4, 5, 6, 7, 4, 5,... der
Struktur la. Dies ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt,
wobei Fig. 6 der Situation nach den Fig. 2 und 3
entspricht, während Fig. 7 der Situation nach den F i g. 4 und 5 entspricht. Die beiden \ öle 4 und 4', die in
der Nähe des Poles 7 bei 8 liegen, bestimmen je eine bestimmte Lage, die von einer Domäne eingenommen
werden kann, während unter dem F.influß des genannten Feldes in der Ebene des Plättchens sich eine Domäne
von der Struktur 2;/ zu der Struktukr 2b verschiebt. In
einem praktischen Beispiel besteht das Plättchen aus Y2,(,Gdf,.iPd(i,iFe)^Gai.2Oi2 und weist eine Dicke von
b\im auf. Dieses Material weist ein einachsiges
Anisotropicfeld von 915Oc auf, während die Sätligungsmagnctisalion
24 Gauß beträgt. Die Größe des Feldes //„ zum Aufrechlerhalten der Domänen beträgt
200Oc und des Feldes //„„ 20 Oc. Die Fortbewegung
einer Domäne von der Struktur 2.7 zu der Struktur 2b erfolgt mit einem Feld von 180Oe.
Bei einem anderen Beispiel besteht das Plättchen aus
Y2.wGd<u2Fe4.o8Gao.<i20i2 und weist eine Dicke von 8 jtm
auf. Dieses Material weist ein einachsiges Anisotropiefeld von 183Oe auf, während die Sättigungsmagnetisation
22,2 Gauß beträgt. Die Größe des Feldes W11 beträgt
210Oe und des Feldes Hm, 20Oe. Die Fortbewegung
einer Domäne von *!er Struktur 2a zu der Struktur
2b erfolgt mit einem Feld H von 54 Oe.
F i g. 8 zeigt einen Teil eines Plättchens 11 aus einem
magnetisierbaren Material, auf dem T-Stab-Strukturrn 12, 13 und 14 aus Permalloy vorhanden sind. Die
T-Stab-Struktur 12 enthält Pole 15, 16, 17 und 18; die T-Stab-Struktur 13 enthält Pole 20, 21, 22 und 23; die
T-Stab-Struktur 14 enthält Pole 20', 2Γ, 22' und 23'.
Weiter ist noch ein Permalloyrechteck 19 vurhanden. Mit Hilfe eines von einer nicht dargestellten Vorrichtung
erzeugten Magnetfeldes Hrul, das in der Ebene des
in Plättchens 11 rotiert, ist eine magnetische Domäne 24 längs der Struktur 12, und zwar längs der mit 15, 16,17,
18, 15 ... bezeichneten Pole, verschiebbar. Dann verschiebt sich die Domäne zu dem Permalloyrechteck
19, aber eine weitere Verschiebung mit Hilfe des Feldes Γ) Hrui ist nicht möglich. Wenn ein von einer nicht
dargestellten Vorrichtung erzeugtes Magnetfeld angelegt wird, das von der Struktur 13 zu dem Rechteck 19
gerichtet ist, breitet sich die Domäne zu dem Pol 20 aus.
Das zusätzliche Feld wird ausgeschaltet und die
_'u Domäne verschiebt sich zu dem Pol "rO, wonach sie sich
unter dem Einfluß des Feldes /Vro, weiter längs der
Struktur 13, und zwar längs der mit 21, 22, 23, 20, 21 .
bezeichneten Pole, verschiebt. Wird jedoch zu dem Zeitpunkt, zu dem sich die Domäne auf dem Rechteck
bezeichneten Pole, verschiebt. Wird jedoch zu dem Zeitpunkt, zu dem sich die Domäne auf dem Rechteck
2i 19 befirdet, ein von einer nicht dargestellten Vorrichtung
erzeugtes Magnetfeld angelegt, so breitet sich die Domäne zu dem Pol 20' aus. Das zusätzliche Feld wird
ausgeschaltet und die Domäne verschiebt sich zu dem Pol 20', wonach sie sich unter dem Einfluß des Feldes
ι» Hn,i weiter längs der Struktur 14, und zwar längs der
Pole 2Γ, 22', 23', 20', 21'... verschiebt. Die beiden in der
Nähe des Rechtecks 19 liegenden Pole 20 und 20' bestimmen je eine feste Lage, die von einer Domäne
eingenommen werden kann, während unter dem Einfluß
Γι eines in der Ebene des Plättchens 11 erzeugten
Magnetfeldes sich eine Domäne von dem Rechteck 19 entweder zu dem Pol 20 oder zu dem Pol 20' verschiebt.
In Fig. 9 ist ein Teil eines Plättchens 31 aus einem
magnetisierbaren Material dargestellt, auf der Fischgrä-
ii) tenstrukturen 32, 33 und 34 aus Permalloy vorhanden
sin!. Eine magnetische Domäne 35 wird sich infolge eines senkrecht zu der Ebene des Plättchens 31
variierenden Magnetfeldes längs der Struktur 32 zu dem Quadrat 36 verschieben, aber eine weitere Verschleiß
bung mit Hilfe dieses Magnetfeldes ist nicht möglich. Wenn ein von einer nicht dargestellten Vorrichtung
erzeugtes Magnetfeld angelegt wird, das von dem Quadrat 36 zu der Struktur 33 gerichtet ist. breitet sich
die Domäne zu 37 aus. Das zusätzliche Feld wird
Vi ausgeschaltet und die Domäne verschiebt sich zu 37,
wonach sie sich unlcr dem Einfluß des variierenden Magnetfeldes weiter längs der Struktur 33 verschiebt.
Wenn jedoch zu dem Zeitpunkt, zu dem sich die Domäne auf dem Quadrat 36 befindet, ein von einer
'>■"> nicht dargestellten Vorrichtung erzeugtes Magnetfeld
angelegt wird, das von dem Quadrat 36 zu der Struktur
34 gerichtet ist. breitet sich die Domäne zu 37' aus. Das zusätzliche Feld wird ausgeschaltet und die Domäne
verschiebt sich zu ZT, wonach sie sich unter dem Einfluß
ho des variierenden Magnetfeldes weiter längs der
Struktur 34 verschiebt. Die Dreiecke 37 und 37' bestimmen je eine feste Lage, die von einer Domäne
eingenommen werden kann, während unter dem Einfluß eines in der Ebene des Plättchens 31 erzeugten
br> Magnetfeldes eine Domäne sich von dem Quadrat 36
entweder zu dem Dreieck 37 oder zu dem Dreieck 37' verschiebt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:1, Magnetische Vorrichtung mit mindestens einer dünnen Schicht aus einem magnetisierbaren Material, das eine Vorzugsmagnetisationsrichtung nahezu senkrecht zu der Oberfläche der Schicht aufweist, welche Vorrichtung weiter Mittel zum Aufrechterhalten und gegebenenfalls Zerstören sowie Mittel zum Bewegen magnetischer Domänen enthält, wobei die Schicht mit einer Domänenpositionierungsstruktur versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem ein nahezu in der Ebene der Schicht liegendes Magnetfeld konstanter Richtung anlegbar ist, wodurch an bestimmten Stellen der Schicht parallel zur Achse dieses Magnetfeldes eine Domäne von einem ersten Element der Domänenpositionierungsstruktur zu einem zweiten Element derselben bewegt wird.
- 2. Magnetische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ^kennzeichnet, daß die Größe des einachsiger; Anisotropiefeldes Hk des magnetisierbaren Materials kleiner als 300 Oe ist.
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