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Fräsblech für Kettenwirkmaschinen Die Erfindung betrifft ein durchgehendes
Fräsblech für Kettenwirkmaschinen, insbesondere Raschelmaschinen.
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In Maschinen dieser Bauart müssen Werkzeuge wie Zungennadel, Lochnadel,
Abschlagbarre und Stechkamm unter Einhaltung enger Einbau- und Bewegungstoleranzen
zusammenarbeiten. Erschwerend kommt noch hinzu, daß der zur Verfügung stehende Raum
im allgemeinen nur begrenzt ist, Bei den im Textilmaschinenbau vorherrschenden großen
Arbeitsbreiten müssen sich selbstverständlich die Fertigungstoleranzen einzelner
langer Anbauteile ebenfalls in Grenzen halten. Außer diesen statischen vektoren
können auf Temperaturunterschiede zurückzuführende dynamische Einflüsse nicht übersehen
werden. Da die Länge eines Bauteils linear in die Ausdehnung eingeht, entstehen
heim Zusammenbau verschiedener Werkstoffe thermisch bedingte innere Spannungen (Strukturspannungen).
Ein Fall aus der Praxis möge dies verdeutlichen. Ein ölbett aus Stahl hat eine Betriebstemperatur
von 50 0C angenommen, während die Barren und Legeschienen nur eine äußere Umgebungstemperatur
von beispielsweise 20 0C haben. Aus diesem Temperaturgefälle resultierende Längendifferenzen
könnten
in besonders kritischen Maschinenbereichen schon die Störschwelle
überschreiten. Je nach den räumlichen Bedingungen sowie dem jeweiligen Standort
der Maschine kann durch Wärmestau eine gegebene Situation noch verschärft werden.
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Bauartbedingt unterliegen nicht alle Maschinenteile gleichmäßig stark
den thermischen Störeinflüssen. So können sich die Legeschienen nahezu ideal in
der Länge ausdehnen, weil sie mit einer Kugelführung versehen sind. Auch die Zungennadelbarre
ist, zumindest in modernen Maschinen, in Gelenken des Antriebsmechanismus auf der
Stechkammwelle ungehindert verschiebbar gelagert. Lediglich das durchgehende Fräsblech
schneidet in dieser Beziehung am ungünstigsten ab. Mit der Erfindung wird die Aufgabe
verfolgt, auch für das Fräsblech eine ungehinderte lineare Ausdehnungsmöglichkeit
zu schaffen, um auf diese Weise thermisch bedingte Spannungen und etwa dadurch ausgelöste
Funktionsstörungen von vornherein zu verhindern.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe geht von der Erkenntnis aus, daß
thermisch bedingte, über den Werkstoff eingeleitete Spannungen durch strukturelle
Maßnahmen behoben werden können, und zwar mittels eines durchgehenden Befestigungsprofils
des
Fräsbleches, das mit mindestens einem thermisch bedingte Längenzunahmen
kompensierenden Dehnungskörper kraftschlüssig verbunden ist, wobei der Dehnungskörper
aus einem brückenartigen Mittelteil und zwei sich diesem in Längsrichtung anschließenden
U-förmigen Seitenteilen besteht. Nach einem vorteilhaften Merkmal setzen sich die
Seitenteile aus je zwei Schenkeln zusammen, zwischen denen Dehnungsfugen angeordnet
sind, Die aus der Längenzunahme resultierenden Druckkräfte wirken auf die Schenkel
in kompensierender Weise biegend ein. Die angestrebte Wirkung wird dadurch begünstigt,
daß der Dehnungskörper aus einem Werkstoff mit relativ niedrigem E-Modul besteht
vorzugsweise aus einer Aluminiumlegierung. Ein weiteres vereinfachendes Merkmal
sieht vor, daß der Dehnungskörper aus einem nachträglich anbringbaren Federstahlbügel
besteht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Dehnungsausgleich
teilweise im Schnitt, Figur 2 einen Querschnitt durch Fräsblech, Befestigungsprofil
und Dehnungskörper und Figur 3 einen Längsschnitt durch den Dehnungskörper.
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Die Darstellung der Figur 1 läßt erkennen, daß ein Fräsblech 1 mit
einem durchgehenden Befestigungsprofil 2 lösbar verbunden ist, beispielsweise durch
Schrauben 3. Das Befestigungsprofil liegt mit seiner Unterkante 4 einem Dehnungskörper
5 auf, dessen kraftschlüssiger Kontakt mit Teil 2 zum Beispiel durch zwei Schraubbolzen
6> 7 hergestellt wird.
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Entsprechend seiner Zweckbestimmung ist der Dehnungskörper 5 symmetrisch
aufgebaut mit der Maßgabe, daß sich ein brückenartiges Mittelstück 8 in zwei U-förmigen
Seitenteilen 9, 10 fortsetzt und daß zwischen zwei Schenkeln 9a, 9b bzw, la, lOb
je eine Dehnungfuge 11, 12 angeordnet ist, die eine begrenzte Längenverschiebung
des Fräsbleches 1 ermöglichen. Um die dafür erforderliche Relativbewegung zwischen
den Teilen 2 und 8 zustande zu bringen, ist der Dehnungskörper 5 mittels eines systemfesten
Lagerbolzen 13 verbunden. Sobald also eine thermisch bedingte Längenzunahme in den
Teilen 1 und 2 auftritt, wird diese von den U-Schenkeln 9a, 9b bzw. 10a, lOb des
Dehnungskörpers 5 als Biegung aufgenommen, wobei sich die eine Dehnungsfuge verengt,
die andere dagegen verbreitert. Der durch eine besondere Formgebung bewirkte Kompensationseffekt
kann durch geeignete Werkstoffe noch unterstützt werden. Da der Elastizitätsmodul
das entscheidende Kriterium ist, sollte dieser möglichst niedrig sein. Der Dehnungskörper
5 besteht daher zweckmäßigerweise aus einer Aluminiumlegierung.
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Der an sich naheliegende Gedanke, anstelle des Dehnungskörpers einfach
ein Lager einzubauen, ist wegen des unvermeidlichen Lagerspiels nicht ausführbar.
Bei den hier geforderten engen Passungstoleranzen würden sich dann Betriebsstörungen
wohl nicht vermeiden lassen. Weiter müßte damit gerechnet werden, daß sich im Dauerbetrieb
Passungsrost bemerkbar machen würde,