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Mechanisches und pneumatisches Zahnpflegegerät 1)ie Erfindung betrifft
ein Zahnpflegegerät mit einem um eine Schwenkachse schwingenden oder um eine Drehachse
rotierenden Pflegekopf.
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Bei gleicher Leistung wie die einer elektrischen Zahnbürste ist es
jedoch von einer Strom- oder einer anderen Energiequelle völlig unabhängig und kann
deshalb auch überall da angewendet werden, wo eine solche nicht zur Verfügung steht.
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Damit ist der Hauptzweck des Gerätes gekennzeichnet, darüber hinaus
besteht die Ueberzeugung, dass mit demselben auch einer weniger bemittelten Käuferschicht
eine schnellere und intensivere Zahnpflege ermöglicht wird.
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Die gebräuchlichen elektrischen Zahnbürsten und ihre Funktion sind
weitgehend bekannt. Sie sind mit einem senkrecht schwingenden Pfle -gekopf ausgerüstet.
Man unterscheidet zwischen Batterie- Accu- und Netzanschlußgeräten. Bei kritischer
Betrachtung zeigt es sich, dass die Benutzung jeder Stromquelle nicht nur Vorteile
bietet, sondern auch mit spezifischen Nachteilen verbunden ist.
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Batterien beispielsweise verursachen immer wieder neue Auslagen.
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Ausserdem schwankt die Leistung der Geräte je nach dem Zustand der
Batterie.
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Geräte zum Aufladen oder für direkten Netzanschluß dagegen können,
wie bereits angedeutet, in abgelegenen oder, unterentwickelten Gebieten,
beim
Camping und auf Reisen in andere Länder oft nicht verwendet werden. Ausserdem stört
beim Gebrauch der letzteren die Anschlußschnur.
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Auch wenn der Betrieb eines Netzanschluß-Gerätes über einen Schutztransformator
erfolgt, so kann die Starkstrom-Steckdose im Badezimer bezw.- im Griffbereich einer
Wasserleitung zu einer tödlichen Bedrohung des menschlichen Lebens werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde diese Probleme aus zu schalten.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass an Stelle des elektrischen eiz;Federwerk-
oder ein Pressluftantrieb verwendet wird.
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Besonders geeignet ist ein Antrieb mit einem Federwerk mit Handaufzug,
weil er einfach und zuverlässig ist und weil man bereits beim Aufziehen desselben
die Laufzeit des Pflegekopfes vorwählen kann. Das ist praktisch und besonders für
Kinder eine wesentliche Erleichterung.
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Ein Pressluftantrieb kleinster Bauart ist für ein Zahnpflegegerät
ebenfalls gut geeignet, JFor dem Gebrauch desselben wird durch pumpen mit dem Griff
des Gerätes ein kleiner eingebauter Pressluftspeicher unter Druck gesetzt.
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Elektrische Zahnbürsten mit einem schwingendem Pflegekopf sind leider
auch von der Funktion her nicht ganz ohne Problematik.
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Sie besteht darin, dass sie nicht nur vom Zahnfleisch weg zur Zahnkrone
hin (von rot nach weiss) sondern auch in umgekehrter Richtung putzen bezw. massieren.
Das verstößt gegen eine der grundsätzlichen Forderungen der Zahnmedizin. Wenn man
diese Forderung beachten würde, dann würden sich die mit der elektrischen Zahnbürste
als gesichert geltenden Erfolge mit grosser Wahrscheinlichkeit noch steigern lassen.
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Um diesen Zweck zu erreichen, sollte man statt des schwingenden einen
rotierenden Pflegekopf verwenden.
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Dieser könnte in allen geeigneten runden Formen und verschiedenen
Materialien, wie natürlichem oder künstlichem Gummi, Schaumgummi, Filz, künstlichen
Borsten, weichem Leder etc. ausgeführt werden.
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Auch eine biegsame Welle wäre möglich, die sich der Rundung der Zahnbogen
etwas anpassen würde.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile zusammengefasst würden
darin bestehen, dass das Federwerk- und Pressluft-Zahnpflegegerät insbesondere wegen
der uneinges chankt en Verwendungsmöglichkeit weitere Verbreitung finden würde als
die elektrische Zahnbürste, dass sie unabhängig von einer Stromquelle angewendet
werden können, dass man beim Gebrauch durch nichts behindert wird und sich nicht
auf die Behandlungsdauer zu konzentrieren braucht.
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Der grösste Vorteil jedoch wäre der, dass der Vorschrift der Zahnheilkunde
von -rot nach weiss- zu pflegen nichts im Wege steht.
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Eine der möglichen Ausführungsformen des Federwerk-Zahnpflegegerätes
zunächst mit einem schwingenden Pflegekopf ist auf Skizze i Fig. 1 in der Seitenansicht
dargestellt. Das zylindrische Gehäuse 1 enthält in seinem festen glatten Vorderteil
das von Hand aufziehbare Federwerk mit der Rastierung. Der Aufzug desselben erfolgt
mit dem gerieften Drehknopf 2 durch Drehungen im Uhrzeigersinn.
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Fe nach der Anzahl der Umdrehungen kann die Laufzeit des Pflegekopfes
3 zwischen etwa 2-4 Min. eingestellt werden. Angaben 4 hierüberbefinden sich auf
dem Gehäuse 1. Der auswechselbare Pflegekopf 3 schwingt erst dann, wenn die Taste
5 von der Stellung A = aus, in die Stellung E = ein, geschoben wird. Bei hohen Ansprechen
kann zur Erreichung einer konstanten Drehzahl ein LuftwiderstandstBremsflügel oder
eine Bremsfeder eingebaut werden, welche-der Hauptfeder so entgegenwirkt, dass einrast
gleichbleibenoes Drehmoment der Hauptfeder über die ganze Ablaufzeit derselben erreicht
wird.
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Das Federwerk -Zahngerät mit rotierendem Pflegekopf 6 (siehe Skizze
1 Fig. 2) unterscheidet sich, was den Antrieb anbetrifft nur insofern, als die Taste
5 drei Stellungen hat. Die Drehrichtung des Pflegekopfes 6 muss nämlich während
der Behandlung,ohne dass das Gerät deshalb abgesetzt wird, einmal umgeschaltet werden,
und zwar von L = Linkslauf, auf R = Rechtslauf. In der Mittelstellung A ist das
Laufwerk ausgeschaltet.
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Eine besondere Bedeutung kommt der Gestaltung des rotierenden Pflegekopfes
6 zu. Mit seinen schmalen Spitzen dringt er in die Zahnlücken ein und mit seinen
tieferliegenden breiten Rundungen ist er der Zahnform angeglichen, wobei das nachgiebige
Material Differenzen ausgleicht. Für die Zahnfleischmassage kann ein zylindrischer
Pflegekopf 7 (siehe Skizze 1 Fig.3) vorteilhafter sein, wofür dann auch ein anderes
speziellfür die Massage geeignetes Material verwendet werden kann.
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Skizze 1 Fig.4 zeigt eine der möglichen Ausführungsformen des Pressluft-Zahnpflegegerätes,
und zwar die obere Hälfte im Schnitt und die untere in der Seitenansicht.
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Der aktive Teil desselben besteht, wie bereits erwähnt, aus einem
Mini-Pressluftantrieb für geringsten Luftverbrauch und hohen Wirkungsgrad0 Die hohe
Drehzahl desselben wird über ein kleines Zwischengetriebe auf die wesentlich geringere
der Schwenkbesw. Drehachse herabgesetzt, deren Drehmoment sich hierdurch entsprechend
vergrössert. Der aktive Teil 8 ist zusammen mit dem kleinen Pressluftspeicher 9
im festen zylindrischen Gehäuse 10 untergebracht. Durch Pumpen mit der über das
ganze Gehäuse geschobenen abgedichteten Griffhülse 11 wird der Pressluftspeicher
9 über das Ansauge-Rückschlagventil 12 und Ueberdruck-Rückschlag -ventil 13 unter
Druck gesetzt. Die Dichtung 14 sitzt fest am Gehäuse 10, während die Dichtung 15
beim Pumpen mit der Griffhülse 11 auf dem Gehäuse 10 hin-und hergleitet. Zur besseren
Griffigkeit sind die Enden des Gehäuses 10 und der Griffhülse 11 angerauht.
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Dieses Gerät kann wahlweise mit einem schwingenden oder rotierenden
Pflegekopf entsprechend Skizze 1 Fig. 1 und Fig.2 bestückt werden.
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Um eine weniger ermüdende Gebrauchshaltung zu erreichen, ein Nachteil,
den alle gebräuchlichen Zahnbürsten aufweisen, ist es Voraussetzung, einen rotierenden
Pflegekopf 16 (siehe Blatt 2 Fig.5) zu verwenden, der von dem vorbeschriebenen Pflegekopf
6 und 7 prinzipiell abweicht. Er ist schalenförmig und da er nicht tangential sondern
zentral auf den Zähnen und dem Zahnfleisch wirksam wird, kann er sehr kurz gehalten
werden. Dieser Pflegekopf ist allerdings, was die Vorschrift -von rot nach weissanbetrifft,
ein Kompromiss. Da er aber beim Gebrauch entgegen dem schwingenden Pflegekopf den
Zahnfleischrand ständig gegen die Zähne presst, kann dasselbe nicht abgehoben werden.
Es handelt sich dabei im übrigen um eine geringfügige Abwandlung des im GM 731 8607
vom 30.8.73 beschriebenen runden Pflegekopfes.
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Dieser Pflegekopf ermöglicht, wie bereits erwähnt, eine ideale Gebrauchshaltung
des Zahnpflegegerätes, und zwar indem man die Griffachse desselben nach unten in
die Vertikale abwinkelt, wie das auf Blatt 2 Skizze 5 dargestellt ist. Bei diesem
Beispiel wird für den Mini-Pressluftantrieb und den Druckluftspeicher ein Spritzgussgehäuse
17 benötigt. Als Pumpe wird ein Gummibalg 18 verwendet. Die Kapazität des Druckluftspeichers
ist nicht so sehr entscheidend, da während der Zahnpflege nachgepumpt werden kann,
ohne das Gerät dabei absetzen zu müssen. Beim Gebrauch des Gerätes wird der Arm
kaum angehoben, er ruht völlig locker und entspannt auf der Brust, der Gummibalg
18 liegt ständig zum Nachpumpen bereit in der Faust und der Pflegekopf 16 fast zwlschen
den Fingerspitzen, wodurch eine bisher unbekannt exakte und feinfühlige Führung
desselben möglich ist.
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Es soll hier ausdrücklich festgehalten werden, dass auch das Federwerk-Zahnpflegegorät
mit dem Pflegekopf 16 ausgerüstet und dann in der abgewinkelten Form entsprechend
B1.2 Fig.5 gestaltet werden kann.