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Einrichtung zum Schutz gegen Geschosse Die Erfindung bezieht sich
auf eine Einrichtung zum Schutz gegen Geschosse, die auf einen anderen Körper, insbesondere
ein gepanzertes Fahrzeug, gerichtet sind, umfassend einen in Abstand vor dem zu
schützenden Körper angebrachten Träger, eine daran getragene, mit Durchbrüchen von
gegenüber den Geschossen vorzugsweise geringerer Weite versehene Belegung und eine
den Träger an dem zu schützenden Körper befestigende Tragevorrichtung. Insbesondere
ist an den Schutz von Kampf-,Jagd-und Schützenpanzern gegen panzerbrechende Geschosse,
wie flügelstabilisierte Hohlladungsgeschosse sowie Panzersprenggeschosse gedacht.
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Bereits Gewehrgranaten mit Hohlladung durchschlagen bei günstigem
Aufschlagwinkel die Panzerung aller bekannten Panzerfahrzeuge.
Selbst
bei ungünstigem Aufschlagwinkel durchschlagen sie zumindest noch die Panzerung der
Seiten und des Hecks. Die von einem Mann zu bedienende leichte Panzerfaust durchschlägt
bei einer Gebrauchsschußweite von 150 m bei 900 Aufschlagwinkel bis zu 357 mm Panzerstahl.
Die Gefe chtsköpfe der Panzerabwehr-Lenkraketen tragen Hohlladungen bis zu 2,5 kp
Sprengstoff und durchschlagen bis zu 500 mm Panzerstahl. Der schwerste z. Z. im
Truppengebrauch befindliche Kampfpanzer, der englische "Conqueror 1-3", besitzt
eine Panzerung von ca. 130 mm Dicke. Er ist jedoch, durch das entsprechende Gewicht
und die entsprechende Baugröße bedingt, für den Eisenbahntransport ungeeignet und
sehr langsam.
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Bei der Detonation eines Geschosses mit Hohlladung bildet sich ein
konzentrierter Staudruckstrahl, der einen geringen, kreisförmigen Querschnitt von
ca. 2 bis 3 cm und sehr hohe Energie aufweist. Durch die Konstruktion des Hohlladungsgeschosses
kann erreicht werden, daß seine Wirkung fast unabhängig von Auftreffwinkel und Auftreffgeschwindigkeit
ist. Beim Aufprall auf eine Panzerplatte leitet der hintenliegende, empfindliche
Aufprallzünder die Detonation ein, Durch ein zunächst entstehendes Druckverdichtungsgebiet
der Sprengstoffschwaden von etwa 100,000 kp/cm² bildet sich der energiereiche Staudruckstrahl
mit einer Geschwindigkeit von ca. 8.000 bis 12.000 m/sec. Dieser Staudruckstrahl
trifft auf die Panzerplatte und ruft dort einen Staudruck von mehreren Millionen
kp/cm2 hervor. Das Material der Panzerplatte weicht diesem Druck aus und bildet
einen Krater. Verbleibt dem Strahl genügend Energie nach dem Durchschweißen der
Platte, so strömt er in den Raum hinter der Platte, d,h.
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in den Innenraum des Panzers .
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Im letzten Nahost-Krieg wurden überwiegend durch Waffen der erwähnten
Arten binnen 2 1/2 Wochen zwischen 40 und 50 % aller eingesetzten Panzer vernichtet
und zwar hauptsächlich' durch von Infanteristen getragene, abgefeuerte und gelenkte
Panzerabwehr-Lenkraketen mit Hohlladung. Hinzu kommt, daß Tiefflieger mit ihren
Bordkanonen die schwach gepanzerte Wannenoberseite der Panzer leicht durchschlagen
können, wobei die Panzerbesatzungen die angreifenden Flugzeuge nur sehr schwer und
daher im allgemeinen zu spät für Abwehrmaßnahmen bemerken.
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Man hat Versucht, durch verbe'sserte Panzerplatten einen verstärkten
Schutz zu erzielen insbesondere durch Verbundplattenb durch Platten mit Hohlräumen
und durch Platten mit eingelagertem, vorzugsweise brisantem Sprengstoff, Weiter
ist auch eine Einrichtung der eingangs genannten Art bekannt (DT-OS 1 578 327) wobei
auf den plattenförmigen Träger eine Belegung aufgebracht ist, die aus Materialien
hoher Druckfestigkeit und damit hoher Härte besteht, Gegenüber der hohen kinetischen
Energie auftreffender Geschosse hat die Belegung jedoch bei vertretbarem Bauaufwand
eine nur geringe Widerstandsfähigkeit, so daß die Wirkung der Geschosse nur ungenügend
behindert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs'genannten
Art so weiterzubilden, daß bei geringem Bauaufwand eine erhöhte Schutzwirkung erzielt
wird insbesondere um die Verlustes die durch Hohlladungsgeschosse und Panzereprenggeschosse
an gepanzerten Fahrzeugen entstehen* zu senken,
Die Aufgabe wird
gemäß der Erfindung bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöste
daß die Belegung und/oder die Tragevorrichtung in Richtung auf den zu schützenden
Körper hin nachgiebig ausgebildet ist.
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Einrichtungen gemäß der Erfindung können beispielsweise an den Seiten
und vor einem gepanzertem Fahrzeug angebracht sein. Sie lösen Hohlladungsgeschosse
und Panzersprenggranaten vorzeitig aus und/oder fangen diese ab. Durch die nachgiebige
Ausbildung der Belegung und/oder der Tragevorrichtung wirkt die Belegung auf das
Geschoß nicht nur im Auftreffzeitpunkt, sondern folgt dem Geschoß nachgiebig und
übt somit auf es eine zeitliche verlängerte und damit vergroßerte Wirkung aus.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand er Zeichnungen näher erläuterte
in denen Ausführlmgsbeispiele dargestellt sind.
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Es zeigen: Fig. 1 in Draufsicht einen Panzer außer gebrauch mit in
Transportstellung befindlichen Einrichtungen gemäß der Erfindung; Fig, 2 den Panzer
gemäß Fig. 1 in Gefechtsbereitschaft; Fig. 3 eine Vorderansicht des Panzers gemäß
Fig. 2; Fig, 4 einen Schnitt durch die Belegung einer möglichen Aus führungs form
einer erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung bei dem Panzer gemäß Fig. 1 bis 3; Fig.
5 die Seitenansicht einer anderen Ausführungsform einer Belegung für eine Schutzeinrichtung
des Panzers gemäß Fig. 1 bis 3; Fig. 6 in Seitenansicht andere bei dem Panzer gemäß
Fig. 1 bis 3 verwendbare Belegungen einer Schutzeinrichtung
Fig.
7 in Seitenansicht eine weitere Ausführungsform von bei dem Panzer gemäß Fig. 1
bis 3 verwendbaren Belegungen; Fig, 8 einen teilweisen waagerechten Schnitt durch
eine Belegung gemäß Fig. 7; Fig. 9 einen teilweisen waagerechten Schnitt durch eine
abgewandelte Form der Belegung gemäß Fig. 7; Fig. 10 in Stirnansicht eine andere
Ausführungsmöglichkeit einer Schutzeinrichtung bei dem Panzer gemäß Fig. 1 bis 3
mit abgewandelter Belegung; Fig. 11 die Schutzeinrichtung gemäß Fig. 10 nach dem
Auftreffen einer Rakete; Fig. 12 in Stirnansicht eine wiederum andere Ausführungsform
einer Schutzeinrichtung für einen Panzer; Fig. 13 ebenfalls in Stirnansicht die
Schutzeinrichtung gemäß Fig. 12 nach dem Auftreffen einer Rakete; Fig. 14 in Draufsicht
eine weitere Ausführungsform einer bei dem Panzer gemäß Fig. 1 bis 3 verwendbaren
Schutzeinrichtung; Fig. 15 die Belegung der Schutzeinrichtung gemäß Fig. 14 nach
Auftreffen einer Rakete; flug, 16 die Belegung der Schutzeinrichtung gemäß Fig.
14 in einem gegenüber Fig. 15 etwas späteren Zeitpunkt nach Auftreffen der Rakete;
Fig. 17 im Schnitt eine Einzelheit der Schutzeinrichtung mit der Belegung gemäß
Fig. 14 bis 16; Fig. 18 eine Seitenansicht eines Panzers mit Schutzeinrichtungen
gemäß der Erfindung in einer ersten Stellung; Fig, 19 den Panzer gemäß Fig. 18 mit
in einer zweiten Stellung befindlichen Schutzeinrichtungen;
Fig,
20 einen senkrechten Schnitt durch eine der Schutzeinrichtungen gemäß Fig. 18 und
19.
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In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Hinsichtlich ihrer Funktion gleichartige Teile sind mit Bezugszahlen bezeichnet,
deren erste beide Ziffern übereinstimmen.
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In den Fig. 1 bis 3 ist ein Panzer 1Q gezeigt, der an seinen beiden
Seiten sowie vor dem Bug Schutzvorrichtungen 12, 14 trägt. Diese umfassen jeweils
einen rechteckigen Trägerrahmen 16, 18, eine daran angebrachte, nicht gezeigte Belegung
und eine elastisch nachgiebige Tragevorrichtung, die bei dem Ausführungsbeispiel
von Federstäben 20 bzw. Schraubenfedern 22 gebildet ist. Die Trägerrahmen 16, 18
bestehen aus Stahl oder einem zähelastischen Leichtmetall und sollen ein möglichst
geringes Gewicht aufweisen. Die Federstäbe 20 sind an ihren inneren Enden am Panzer
10 fest eingespannt und an ihren äußeren Enden an den Rahmen 16, beispielsweise
mittels einer kardanischen oder Kugelgelenk-Verbinuunga räumlich schwenkbar angelenkt.
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Gewünsohtenfalls können auch abweichend vom gezeigten Beispiel an
der Rückseite des Panzers 10 oder oberhalb von diesem weitere, gleichartige Schutzvorrichtungen
vorgesehen sein.
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Die Tragevorrichtung kann auch jeweils von zwei nach Art einer Nürnberger
Schere ausfahrbaren Gestängen bestehen.
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Im Ruhezustand (Fig. 1) sind die mittels der Tragevorrichtungen getragenen
Rahmen 16, 18 möglichst dicht derart am Panzer 10 angeordnet, daß ihre Oberkanten
unterhalb des Turmes 24 liegen.
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Dies wird beispielsweise im Falle der Rahmen 16 dadurch erreicht,
daß
diese mittels Zugvorrichtungen, beispielsweise Flaschenzügen,unter Durchbiegung
der Federstäbe 20 in die in Fig0 1 dargestellte Lage gebracht und mittels ausklinkbarer
Verbindungsglieder 26 in dieser gehalten werden Bei drohendem Angriff oder vorher
werden die Verbindungsglieder, z.B. 26, ausgeklinkt, wodurch die Federstäbe 20 bzw.
die Schraubenfedern 22 die seitlichen Rahmen 16 und den vorderen Rahmen 18 in die
in Fig. 2 gezeigte Stellung wegschnellen. Die seitlichen Rahmen 16 werden dabei
nach außen und auch gleichzeitig schräg nach vorne und nach oben verstellt, während
der vordere Rahmen 18 nach vorne geschoben wird, so daß im Gefechtszustanà die Rahmen
16, 18 in einem Abstand von etwa 1 m bis 2 m oder mehr von dem Panzer 10 federelastisch
auf diesen hin nachgiebig gehalten sind.
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Durch diese Verschiebungen sind nur noch die unteren Hälften des Laufwerks
und der oberste Teil des Turmes 24 zu sehen.
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Da Panzerabwehr-Lenkwaffen und Geschosse aus panzerbrechenden Schulterwaffen
eine stark gekrümmte Flugbahn aufweisen und da vor allem drahtgelenkte Panzerabwehr-Lenkraketen
nach Möglichkeit von erhöhten Standpunkten aus abgefeuert werden, damit der Lenkdraht
nicht den Boden berührt, sollte vor allem der Panzerturm 24 geschützt werden, der
meist Hauptangriffspunkt ist. Dieser Schutz wird dadurch weitgehend erreicht, daß
zumindest die seitlichen Rahmen 16 im Gefechtszustand nahezu auf eine Höhe gebracht
werden, bei der ihr oberer Rand sich annähernd auf der Höhe der Turmkuppe, jedoch
noch unterhalb der nicht gezeigten, im Turm 24 vorgesehenen Sichtblenden befindet,
Diese Stellung ist in Fig, 3 für den dort linken Rahmen 16 und eine gestrichelt
angedeutete, mögliche
Stellung des Rohres 30 der Bordkanone gezeigt.
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Will demgegenüber der Richtschütze die Bordkanone tiefer senken, z.B.
beim Kampfpanzer 'Leopard" auf maximal - 90, so läßt er einfach das Rohr 30 den
Rahmen 16 nach unten drücken, wie dies in Fig. 3 auf der rechten Seite der Figur
angedeutet ist. Da der Rahmen 16 mittels der Federstäbe 20 nur mit leichtem Druck
nach oben gehalten wird, gibt er im erforderlichen Maße in senkrechter Richtung
nach.
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Das Ausklinken der Verbindungsglieder, z,B. 26,unddss Wegschnellen
der Rahmen 16» 18 kann erforderlichenfalls auch erst nach dem Entdecken einer abgefeuerten
Rakete erfolgen da diese je nach Entfernung zum Panzer 10 meist mehr als 1 sec Flugzeit
hat, Insbesondere beträgt die Flugzeit von Panzerabwehr-Lenkraketen bis zu 20 sec.
Es kann sogar von Vorteil sein, wenn die anfliegende Panzerabwehr-Lenkrakete von
dem mit Wucht wegschnellenden Rahmen 16, 18 mit der darauf vorgesehenen Belegung
getroffen wird, vor allem wenn sie schräg anfliegt.
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In Gefechtsstellung der Rahmen 169 18 verhindern dann ausgeklappte,
Y-förmige Abstandshalter 28 (Fig. 2)> daß die Rahmen 16, 18 mit den nachfolgend
beschriebenen Belegungen im Falle des Auftreffen eines Geschosses zu nahe an den
Panzer 10 herangedrückt werden da dies von den federnd nachgiebigen Federstäben
20 nicht verhindert würde. Um beim Abfangen der Rahmen 16, 18 durch die Abstandhalter
28 kinetische Energie zu vernichten, sind die Abstandhalter 28 energieverzehrend
ausgebildet. Sie weisen hierzu an den Ansatzstellen ihrer beiden Gabelarme Sollbruchstellen
auf> so daß die beiden Gabelarme abbrechens wenn der Rahmen 16 18 stark in Richtung
auf den Panzer 10 gedrückt wird.
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Der verbleibende Stumpf reicht aus> um den Rahmen 16 18 auf einem
Mindestabstand zu halten. Dieser ist zweckmäßig etwas größer als diejenige Entfernung
bemessen, aus der der Schweißstrahl einer Hohlladung noch die Panzerplatte durchdringen
könnte. Nach dem Gefecht können die Abstandhalter 28 zurückgeklappt werden.
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Sofern eine Höhenverstellung des vorderen Rahmens 18 nicht erforderlich
list, kann dieser, wie bei dem Ausführungsbeispiel gezeigt, in Verbindung mit zwei
vor den Ketten des Panzers 10 liegenden Walzen 32 ausgefahren werden. Die Walzen
32 sind an Ausfahr-Schienen 34 mit verstellbarem Auflagedruck federnd gelagert und
drücken auf den Weg vor den Ketten wodurch sie den Zünder von Minen auslösen. Diese
Ausgestaltung ist im Hinblick darauf vorteilhaft, daß beispielsweise während des
letzten Nahost-Krieges über 100.000 La¢dminen gelegt wurden.
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Je länger die eingestellte Verzögerungszeit der Minenzünder ist, um
so länger werden die Walzen 32 an den Schienen 34 ausgefahren.
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Durch die Einstellung des Auflagedrucks kann eine Anpassung an denjenigen
Druck erfolgen, der erforderlich list, um die Minenzünder auszulösen. Beim Eisenbahntransport
werden die Schienen 34 mit den Walzen 32 eingezogen. Die Schienen 34 können gewünschtenfalls
die vordere Schutzeinrichtung 14 tragen insbesondere wenn diese eine besonders schwere
Belegung aufweist.
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Die Schraubenfedern 22 können dann entfallen.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist erkennbar> daß die Schutzeinrichtungen
gemäß der Erfindung derart beweglich angebracht sind> daß sie weder im Ruhezustand
noch im Gefechtszustand die Beweglichkeit des Panzers nennenswert behindern noch
sein Gewicht wesentlich erhöhens daß sie insbesondere auch nicht die Bewegung des
Panzerturmes und die horizontale und vertikale Bewegung-der Bordkanone einschränken,
sowie daß sie auch die
Sicht der Panzerbesatzung praktisch nicht
behindern. Wie im folgenden noch erkennbar werden wird, brauchen die Einrichtungen
darüberhinaus auch den Gebrauch eines Bord-Maschinengewehrs nicht einzuschränken.
Weiter hat die Ausbildung der Tragevorrichtungen als Federstäbe 20 bzw, Schraubenfedern
22 den Vorteil daß ohne weiteres eine nachträgliche Ausrüstung bestehender Panzer
ohne aufwendige bauliche Veränderungen möglich ist.
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Ausführungsbeispiele fUr die in den Fig. 1 bis 3 nicht gezeigten Belegungen
der Rahmen 16, 18 werden im folgenden anhand der Fig. 4 bis 11 näher beschrieben,
Grundsätzlich sei bemerkte daß die Rahmen stets und die Belegungen vorzugsweise
leicht auswechselbar befestigt sind, In einer einfachen Ausführungsform einer Belegung
ist diese bei nachgiebig ausgebildeter Tragevorrichtung von einem innerhalb des
Rahmens 16, 18 angebrachten Gitter aus Panzerstahl z.B, Manganstahl, gebildete wodurch
der empfindliche Aufprallzünder einer Panzerabwehr-Lenkrakete oder Panzerfaust ausgelöst
wird, Ein Querschnitt durch die waagerecht und/oder senkrecht verlaufenden Stege
eines solchen Gitters 36 ist in Fig. 4 gezeigt, wobei die Außenseite des Gitters
36 in der Figur nach oben weist. Auch wenn sich eine auf das Gitter 36 auftreffende
Panzerabwehr-Lenkrakete sofort durchschweißt> so kann sie doch mit ihren relativ
großen Flügeln hängen bleiben und/oder durch die vorzeitige Auslösung des Schweißstrahles
den Panzer 10 selbst nicht mehr mit einem zum Durchschweißen der Panzerplatte genügenden
Staudruck erreichen.
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Das Gitter 36 behindert die Sicht nicht wesentlich; wegen der Größe
des kegelförmigen Gefechtskopfes eines Hohlladungsgeschosses können die Gitteröffnungen
weit genug sein.
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Wie aus Fig. 4 weiter erkennbar ist, haben die das Gitter 36 bildenden
Stege eine keilförmige Querschnittsform, die auf der dem Panzer zugewandten Seite
in eine Spitze ausläuft> wobei die Winkelhalbierenden der Keilflächen jeweils
zumindest annähernd mit einem Radius 38 zusammenfallen, der durch den Drehpunkt
40 eines Bord-Maschinengewehrs 42 verläuft, Dadurch kann mit dem Maschinengewehr
42 ohne große EinbuRe an Trefferwahrscheinlichkeit durch das Gitter 36 hindurch
geschossen werden.
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Durch die elastisch nachgiebige Anbringung des Rahmens 16 (Fig, 1
bis 3) mit dem Gitter 36 wird ein Teil der kinetischen Energie auftreffender Geschosse
aufgefangen, In Fällen, in denen diese nicht sehr hoch ist, kann ein vollständiges
Abfangen des Geschosses erfolgen. Dies gilt beispielsweise bei Gewehrgranatenw bei
denen die Anfangsgeschwindigkeit nur ca.
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50 m /sec beträgt. Das gleiche gilt auch bei einer Panzerabwehr-Lenkrakete>
wie der ,PAL 810", die eine Geschwindigkeit bei Brennschluß und demgemäß eine Marschgeschwindigkeit
von 85 m/sec erreicht. Zudem weist diese Rakete relativ große Flügel auf.
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Ist das Gitter 36 genügend stark und sind die Öffnungen kleiner als
20 mmt so können auch die Zünder von Panzersprenggeschossen ausgelöst werden, so
daß das beim Durchschlagen des Gitters 36 verlangsamte Geschoß sich nach diesem
Durschlagen selbst zerlegt> bevor es auf den Panzer auftrifft. Deshalb ist es
zweckmäßig, mit derartigen Gittern 36 versehene Schutzeinrichtungen zumindest bei
schwächer gepanzerten Schützenpanzern vor dem Bug und vorne seitlich anzubringen,
da diese sonst durch Beschuß aus Maschinenkanonen (Feuergeschwindigkeit z.B. 800
bis 1000 Schuß/min) leicht außer Gefecht -gesetzt werden können
In
diesem Falle wird das Gewicht des Schützenpanzers zwar etwas. erhöht, dadurch jedoch
ein erheblicher Zuwachs an Sicherheit erreicht.
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Bei der Ausbildung der Belegung als Gitter, z.B. gemäß Fig. 4, ist
es bei Verwendung der Schutzeinrichtung für die Vorderseite von Panzeih mit Bug-Maschinengewehr
auch vorteilhaft, wenn in nicht näher dargestellter Weise der das Gitter tragende
Tragerahmen oder das Gitter innerhalb dieses Trägers vollständig aus dem Schuß-
und Sichtfeld heraus nach oben oder zur SEite klappbar ist. Es kann dann beispielsweise
noch nach dem Abfeuern einer gegnerischen Panzerabwehr-Lenkrakete auf deren Lenker
geschossen werden. Erst bei der Annäherung der Lenkrakete wird das Gitter 36 in
seine schützende Stellung zurückgeklappt> worauf beim evtl. Aufprall der Lenkrakete
deren Zünder ausgelöst und die Rakete - wie oben beschrieben - unschädlich gemacht
wird, Speziell für die Vorderseite von Panzern mit Bug-Maschinengewehr ist auch
die in Fig. 5 dargestellte Schutzeinrichtung 141 vorteilhaft. Statt eines Gitters
sind hierbei als Belegung im Trägerrahmen 16 senkrecht - bei anderer möglicher Ausführung
statt dessen waagerecht - verlaufende, längliche Stahllamellen 361 angebracht, die
vom Panzer weg nach vorne um eine Hochachse ausgeklappt werden können CFig. 5, linke
Lamellen 361) und in diesem Zustand die Sicht und die Benutzung des Bord-Maschinengewehrs
kaum behindern. Die Lamellen 361 können zur Gewichtsersparnis wie dargestellt, gelocht
oder auch mit schmalen Schlitzen versehen sein, Wird ein feindlicher Kampfstand
o, ä.
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entdeckt, 80 kann mit dem Bug-Maschinengewehr durch die Lamellen 361
hindurch darauf geschossen werden.
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Die Lamellen 361 behindern auch in dem in Fig. 5 rechts dargestellten,
zugeklappten Zustand dz Sicht nicht vollständige da ein Abstand von beispielsweise
16 bis 18 mm zwischen den einzelnen zugeklappten Lamellen 361 verbleibt.
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Ähnlich wie bei Gittern, beispielsweise dem Gitter 36 in Fig. 4 können
bei genügend starken und zudem vorzugsweise elastisch federnden Lamellen 361 die
Zünder von Panzersprenggeschossen ausgelöst werden so daß in dem Raum zwischen Lamellen
361 und Panzer das Geschoß zerlegt wird. Der dabei entstehende Explosionsdruck kann
durch das Gitter 36 bzw. die Zwischenräume zwischen den Lamellen 361 hindurch und
außerdem nach oben> unten und zur Seite entweichen. Die Splitter sind für die
Panzerbesatzung nicht gefährlich.
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Verstärkt kann jede der vorstehend oder nachstehend angeführten Schutzeinrichtungen
gewünschtenfalls noch dadurch werden, daß hinter den Gittern Lamellen oder anderen
Belegungen auf deren dem zu schützenden Objekt zugewandter Seite Kunststoffpllatten
oder -schichten vorgesehen werden, die den Schweißstrahl von Hohlladungen gewissermaßen
zerreißen, nämlich auf eine größere Fläche verteilen, so daß kein zum Durchschweißen
der Panzerplatten ausreichender Staudruck mehr erreicht wird.(iBei einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung ist innerhalb des beispielsweise wiederum als Rahmen
ausgebildeten Trägers als Belegung ein Netz gespannt. Dieses kann aus Stahltauen
oder kräftigen Kunststoffschnüren bestehen und viel eckige Maschen aufweisen. Vorzugsweise
sind die Schlingen oder Maschen derart ausgebildet, daß sie sich bei Belastung senkrecht
zur Netzebene zuziehen, also die Größe verringern, Hierdurch wird erreicht, daß
beispielsweise eine Panzerfaust oder eine Panzerabwehr-
Lenkrakete,
die in das Netz geraten ist und mit ihrem Kopf und/oder Leitwerk darin hängen bleibt,
beim Weiterfliegen auf den Panzer hin das Netz mit sich zieht, wobei sich die von
den Tauen oder Schnüren des Netzes gebildeten Schlingen oder Maschen zusammenziehen
und sich, gewiasermaßen wie eine Zwangsjacke, immer stärker um den Flugkörper legen.
Bei Verwendung eines derartigen Netzes als Belegung eines der seitlichen Rahmen
16 in Fig. 1 bis 3, bei elastisch nachgiebiger Befestigung mittels der Federstäbe
20 und bei Verwendung der energievernichtenden Abstandshalter 28 kann beispielsweise
eine Panzerabwehr-Lenkrakete wie die "SS 11" abgefangen werden, die eine Geachwindigkeit
bei Brennschluß und damit eine anfängliche Marschgeschwindigkeit von 200 m/sec erreicht.
Erleichternd für den Abfangvorgang ist es, daß sich eine derartige Rakete nach dem
Brennschluß noch verlangsamt. Der Zeitpunkt des Brennschlusses wird nämlich im allgemeinen
so gewählt, daß er um eine gewisse Zeitspanne vor dem wahrscheinlichen Auftreffzeitpunkt
liegt, da anderenfalls die Rakete während der Brenndauer entdeckt werden könnte,
woraus Rückschlüsse auf den Ort des Lenkers gezogen werden könnten, Besonders günstig
ist es, wenn die Schutzeinrichtung zwei oder mehr mit Netzen bespannte, hintereinander
angeordnete Rahmen aufweist, wobei vorzugsweise das zweite, dem zu schützenden Objekt
näherliegende Netz engmaschiger ist als das erste. Eine derartige Ausführungsform
einer Schutzeinrichtung mit zwei mit Netzen 362, 363 bespannten Trägerrahmen 18,
182 ist in Fig. 6 gezeigt, wobei die Netze 363, 362 in der oben beschriebenen Weise
sich zusammenziehend ausgebildet sein können und nur einfachheitshalber schematisch
dargestellt sind. Bei einer derartigen Ausführung kann verhindert werden, daß Geschosse
durch die Netze 362 363 hindurchschltpfen,
selbst wenn das Leitwerk
vor dem Auftreffen abgeworfen wurde oder wie bei der leichten 44 mm-Panzerfaust
biegsam ist.
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Die Rahmen 161, 162 sind parallel zueinander verschiebbar, beispielsweise
indem nur der erste Rahmen 161 unmittelbar von der nicht gezeigten Tragevorrichtung
an einem Panzer getragen ist, während der zweite Rahmen 162 auf dem so getragenen
über gummielastische Abstandhalter befestigt ist. Passiert nun eine Panzerfaust
oder eine Panzerabwehr-Lenkrakete 44 das erste, äußere Netz 362 und fliegt in das
dahinterliegende zweite Netz 363, so werden die beiden Rahmen 161, 162 zunächst
ruckartig parallel zueinander verschoben, wie dies in Fig. 6 zur Verdeutlichung
übertrieben stark dargestellt ist, worauf dann die Netze 362, 363 gegeneinander
gedrückt werden. Die Rakete 44 wird dadurch aus ihrer Flugrichtung gerissen und
in ihrer Geschwindigkeit erheblich gebremst. Sie drückt dann mit ihrer Breitseite
gegen beide Netze 362, 363, wobei der Zünder in den meisten Fällen ausgelöst wird.
Mit der verbleibenden kinetischen-Energie drückt sie beide Rahmen 161 162 und Netze
362, 363 in Richtung auf den Panzer, wobei im Falle der Fig.
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1 bis 3 der Gegendruck der Federstäbe 20 immer stärker wird und schließlich
jeweils die beiden Gabelarme der Abstandshalter 28 (Fig, 2) abgebrochen werden.
Kann die Rakete 44 sich dann aus den Netzen 362, 363 losreißen und auf den Panzer
10 weiterfliegen, so prallt sie auf diesen mit ihrer Breitseite auf.
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Ausgehend von der erwähnten, zueinander parallel verschiebbaren Anbringung
der Rahmen 161, 162 kann in weiterer Ausgestaltung vorgesehen sein, daß diese mittels
eines nicht gezeigten Antriebs in hin- und hergehende Relativbewegungen parallel
zueinander versetzbar sind, wobei sie beispielsweise
gegen läufige
rüttelnde Bewegungen ausführen. Der Antrieb kann dabei während der Gefechtsbereitschaft
ständig eingeschaltet sein, Alternativ ist es zur Leistungseinsparung auch möglich,
durch Sensoren anfliegende Geschosse zu erkennen und in Abhängigkeit hiervon den
Antrieb einzuschalten, Selbst wenn das Geschoß mit einer Geschwindigkeit von 200
m/sec oder 310 m/sec anliegt, wie die Panzerabwehr-Lenkrakete "SS 11" bzw. die schwere
Panzerfaust, so können die Rahmen 161, 162 mit den Netzen 362, 363 rechtzeitig in
Bewegung gesetzt werden.
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Bei der erzwungenen Relativbewegung der Rahmen 161, 162 ist es besonders
vorteilhaft, wenn der äußere, erste Rahmen 161 ortsfest ist und wenn der dahinterliegende,
zweite Rahmen 162 ihm gegenüber in rasch hin- und hergehende Bewegung versetzt wird.
Beim Passieren des ersten, feststehenden Netzes 362 wird dann ein relativ langer
Flugkörper 44 vom Netz 362 umgeben, das die Flugrichtung noch wenig oder nicht ändert,
Trifft der Flugkörper 44 dann mit seiner Spitze auf das zweites bereits in Bewegung
befindliche Netz 363, so reißt dieses den Flugk8rper 44 aus seiner Bahn, indem es
ihn um einen in der Ebene des ersten Netzes 362 liegenden Drehpunkt schwenkt. Werden
beide Netze 362, 363 gegenläufig hin- und hergehend angetriebes so liegt der Drehpunkt
zwischen beiden Netzen 362, 363.
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Da Hohlladungsgeschosse aufgrund ihrer Wirkungsweise einen breiten,
auch als Einlage oder Verkleidungskörper bezeichneten Hohlkörper benötigen sowie
außerdem relativ lang (Panerabwehr-Lenkrakete 'tSS 11": 1,2 m) und meist flügelstabilisiert
sind, besteht mittels der beschriebenen Auführungsform eine hohe Wahrscheinlichkeit
solche Geschosse noch vor dem Auftreffen auf einen Panzer abzufangen und jedenfalls
die Möglichkeit, die Wirkung auf dem Panzer wesentlich zu verringern.
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Zum Abfangen insbesondere schneller und/oder relativ schmaler Panzerabwehr-Lenkraketen,
die noch dazu kleine (oder abstreifbare) Flügel besitzen, wie die Panzerabwehr-Lenkraketen
"Milan","Dragon" und die sehr wirksame "TOW" ist auch die im folgenden anhand Fig.
7 bis 9 beschriebene Ausführung der Belegung sehr gut geeignet.
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Die in Fig. 7 teilweise gezeigte Einrichtung weist eine Vielzahl von
parallel zueinander in der Ebene des Trägers, beispielsweise eines Trägerrahmens
16 in Fig. 1 bis 3, oder innerhalb der von einem Träger definierten Fläche verlaufende
und an ihren Enden an diesem befestigte Stäbe 46 auf, die waagerecht oder wie im
gezeigten Fall senkrecht angeordnet sein und beispielsweise aus einem Voll- oder
Rohrprofil mit rundem Querschnitt bestehen können, Weiter ist die Belegung der Einrichtung
gebildet von rechtwinkeligen Winkelhebeln 481b482, die jeweils an einem Schwenkpunkt
von einem Stab 46 durchsetzt und an diesem in einer zur Ebene des Trägers senkrechten
Ebene,in'Fig, 8 in der Zeichenebene, schwenkbar sind. Jeweils zwei Winkelhebel 481,
482 bilden ein Paar und sind derart angeordnet, daß sie zumindest annähernd in derselben
Ebene liegen, jeweils einer ihrer Winkelarme 501, 502 in Richtung auf den Schwenkpunkt
des anderen weist und ihre beiden übrigen, vorderen Winkelarme 521, 522 von dem
Panzer 10 (Fig. 1 bis 3) fortweisen. Zwischen benachbarten Stäben 46 sind die Paare
in regelmäßigen Höhenabständen untereinander angeordnet, die geringer sind als der
Durchmesser einer Panzerabwehr-Lenkrakete 44. Die Paare in benachbarten Stabzwischenräumen
sind in ihrer Höhe derart gegeneinander versetzte daß an einem Stab 46, wie an dem
in Fig. 7 mittleren Stab 46 erkennbar jeweils ein Winkelhebel 481 eines auf der
einen Seite des Stabes 46 liegenden Paares mit einen Winkelhebel 482 eines auf der
andern Seite des Stabes 46 liegenden Paares abwechselt.
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Um die beiden Winkelhebel 481 482 eines Paares, solange die Belegung
noch nicht von einem Geschoß getroffen ist, in der beschriebenen Lage zu halten,
sind die hinteren Winkelarme Söl, 502 jedes Paares über einen in der linken Hälfte
der Fig. 8 erkennbaren Materialsteg 54 verbunden, der eine geringere Festigkeit
als die Winkelarme 501, 502 aufweist und eine Sollbruchstelle bildet. Die Festigkeit
dieser Materialstege 54 reicht jedoch im nicht zerstörten Zustand aus die Stäbe
46 im Falle einer auf sie wirkenden Beanspruchung vor einem Auseinanderweichen zu
bewahren.
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Die Winkelhebel 481> 482 können aus Stahl bestehen, ggf.
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auch hohl sein und beispielsweise eine Dicke von 1 cm haben, während
der Abstand zwischen zwei übereinander angeordneten Paaren ca. 2 bis 3 cm betragen
kann. Die zwischen den sich oom Panzer 10 (Fig. 1 bis 3) fort erstreckenden Winkelarmen
521, 522 gebildete b$fnung 56 hat vorzugsweise eine Breite in der Größenordnung
von as cm.
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Fliegt eine Gewehrgranate oder, wie dargestellt, Panzerabwehr-Lenkrakete
44 in eine Öffnung 56, wie in Fig. 7 und in der rechten Hälfte von Fig. 8 angedeutet,
so bricht der Materialsteg 54 (Fig. 8 links), selbst wenn er selbst nicht genau
getroffen ist, wird und empfindliche Aufprallzünder der Rakete 44 wird im allgemeinen
ausgelöst. (Sofern dies nicht der Fall ist, kann die Rakete 44 allerdings trotzdem
keinen großen Schaden anrichten, da sie auf keinen Fall den Panzer 10 erreicht.)Beim
Durchbrechen des Materialsteges 54 drückt die Rakete 44 die beiden Winkelarme 501
502 der betroffenen Winkelhebel 481 482 nach hinten und auseinander und damit gleichzeitig
die beiden vom Panzer 10 fort nach vorne ragenden Winkelarme 521 522 gegen sich
selbst.
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Mit je größerer Energie die Lenkrakete 44 auf die Winkelarme 501 502
auftrifft, um so stärker schlagen die vorderen Winkelarme 521, 522 gegen den Flugkörper.
Dabei schrammen sich die freien Enden der vorderen Winkelarme 521 522, die an ihren
einander zugekehrten Seiten mit spitzen Unregelmäßigkeiten 58 zum Greifen eines
zwischen ihnen in der oeffnung 56 liegenden Geschosses ausgebildet sinda um so mehr
im Flugkörper fest, je stärker dessen relativ breiter kegelförmiger Gefechtskopf
die beiden hinteren Winkelarme 501 502 auseinanderodrückt.
-
Da bei einer hohen Marschgeschwindigkeit eine hohe Energie zum Festhalten
der Lenkrakete 44 nötig ist, ist die Konstruktion
geeignet, auch
schnell anfliegende Raketen 44 und/oder solche mit abstreifbaren Flügeln aufzuhalten,
die sonst durch ein Netz hindurchfliegen oder ein Gitter durchschlagen könnten,
Weiter wird auch eine gute Schutzwirkung gegen Geschosse mit doppeltem Aufprallzünder
erreicht, die sonst erst auf dem zu schützenden Gegenstand selbst ausgelöst würden.
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Trifft die Lenkrakete 44 schräg oder an anderer Stelle als auf dem
Materialsteg 54, also außermittig auf die hinteren Winkelarme 501, 502 auf, so kann
hierdurch die Fangwirkung sogar verstärkt sein, da dann die Rakete 44 nicht von
beiden nach vorne ragenden Winkelarmen 521, 522 gleichzeitig, sondern zuerst von
einem dieser Winkelarme 521, 522 mit einer Energie getroffen wird, die der kinetischen
Energie der Rakete 44 beim Anflug . entspricht; je schneller sie anfliegt, um so
stärker ist der Schlag, mit dem sie der getroffene Winkelhebel 481 bzw. 482 aus
der Flugrichtung reißt und gegen den vorderen Winkelarm 522, 521 des anderen Winkelhebels
482 bzw. 481 desselben Paares drückt. Um diesen Vorgang möglichst schnell und wirkungsvoll
zu erreichen, ist es günstig, wenn die vorderen Winkelarme 521, 522 länger sind
als die hinteren Winkelarme 501, 502.
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Die beschriebene Richtungsänderungswirkung kann auch bei senkrechtem
Auftreffen der Rakete 44 auf die Ebene des Trägers und der Stäbe 46 dadurch erreicht
werden, daß die hinteren Winkelarme 501, 502 eines Paares in nicht gezeigter Weise
einander mit ihren einander zugekehrten freien Enden überlappen und/oder daß eine
im folgenden anhand von Fig. 9 zu beschreibende Maßnahme angewendet wird.
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Bei der gemäß Fig. 9 abgewandelten Ausführung weist jeweils von den
hinteren Winkelarmen 503> 504 eines Paares von Winkelhebeln 483, 484 der eine
Winkelarm 503 eine derart vergrößerte Breite auf, daß er gegenüber dem anderen Winkelarm
504 in Richtung vom Panzer 10 (Fig. 1 bis 3) fort in die Öffnung 56 vorspringt.
Beim senkrechten, mittigen Auftreffen der Panzerabwehr-Lenkrakete 44 schiebt diese
den ihr näheren Winkelarn 503 daher früher zurück als den schmaleren, noch weiter
entfernten Winkelarm 504, so daß der Winkelhebel 483 früher reagiert und zuerst
mit seinem vorderen Winkelarn 523 zuschlägt. Da der andere Winkelarm 524 des Paares
erst später geschwenkt wird, wird die Rakete 44 aus ihrer Flugrichtung gerissen,
bevor sie vom zweiten Winkelarm 524 getroffen wird.
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Auf jeden Fall halten beide Winkelarme 523, 524 die Rakete 44 fest,
wobeibich die Spitzen 581 in den Flugkörper schramme Es wird so ein erheblicher
Teil der Anflugenergie der Rakete 44 vernichtet.
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Solange die Anflugenergie noch nicht vollständig vernichtet ist, drückt
die Rakete 44 mit ihrem Kegelkopf auf die hinteren Winkelarme 501> 502 bzw. 503,
504, wodurch die vorderen Winkelarme 521, 522 bzw. 523, 524 um so stärker den Flugkörper
der Rakete 44 aufzuhalten versuchen. Hat sie jedoch noch genügend Energie, um den
Trägerrahmen 16 (Fig, 1 bis 3) mit der Belegung gegen den Panzer 10 zu drücken,
so muß erst die Federung des Rahmens 16 durch die Federstäbe 20 sowie der Widerstand
der Y-förmigen Abstandhalter 28 überwunden werden. Dabei wird der Gegendruck der
Federstäbe 20 zunehmend stärker und die Energie der Rakete 44 immer schwächer .
Sollte ihre Energie schließlich noch nicht vollständig vernichtet sein, so müßte
sie die Winkelarme 501, 502 und 521, 522 (Fig. 8) bzw, 503, 504 und 523> 524
(Fig. 9) aus ihrer stabilen Verankerung an
den Stäben 46 reißen,
wonach die Rakete 44 meist querliegend weiter fliegen müßte. Obwohl dies kaum möglich
erscheint, könnte gewiinschtenfalls zwischen der Schutzeinrichtung unci dem Panze
10 noch ein Netz gespannt werden.
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Eine weitere, nicht gezeigte Ausführungsform verwendet als Träger
mindestens zwei zueinander parallele, beabstandete, auf einer gemeinsamen Welle
drehbare Scheiben oder Räder, die untereinander von Stäben entsprechend den Stäben
46 in Fig. 7 bis 9 derart verbunden sind, daß die Stäbe als Käfig in einer zylindrischen
Mantelfläche liegen. Die Winkelhebel sind dann ähnlich wie in Fig. 8 oder 9, jedoch
derart montiert, daß sich die den vorderen Winkelarmen 521, 522 bzw. 523, 524 entsprechenden
Winkelarme radial nach außen erstrecken. Der so gebildete Zylinder ist vor dem zu
schützenden Gegenstand um seine Achse drehbar aufgehängt. Auf der dem zu schützenden
Gegenstand abgewandten Seite werden Geschosse aufgefangen, wie dies anhand Fig.
8 und 9 erläutert wurde. Sie setzen den Zylinder in Drehung. Dabei ist es günstig,
wenn die Winkelhebel eines Paares in ihrer das Geschoß festhaltenden Stellung bleiben
können, indem die vorderen bzw. radial nach außen ragenden Winkelarme nur aufeinander
zu verschwenkbar sind, wozu diese beispielsweise eine Rastvorrichtung aufweisen
oder nur sehr schwer um die Stäbe drehbar sind. Die Rakete kann dann bei der Drehung
des Zylinders mitgenommen werden, ohne durch die Zentrifugalkraft aus diese herausgeschleudert
zu werden. Die Schwenkbarkeit der Winkelarme 521 bis 524 (Fig. 8> 9) in nur einer
Richtung ohne Möglichkeit einer Rückschwenkung ist jedoch auch bei der anhand der
Fig. 7 bis 9 beschriebenen Ausführung zweckmäßig.1Eine weitere Schutzeinrichtung
gemäß der Erfindung ist in Fig. 10 und 11 gezeigt. Hierbei trägt der Rahmen 16 als
Belegung eine Vielzahl von waagerecht nebeneinander angeordneten Formkörpern
364,
die ein Eindringen einer Panzerabwehr-Lenkrakete 44 gestatten, die jedoch derart
über Sollbruchstellen mit dem Rahmen 16 und ggf. auch untereinander verbunden sind,
daß bei dem Eindringen der Rakete 44 der betroffene Formkörper 364 losgerissen wird
und nun die Rakete 44 auf deren weiteren Weg (Fig. 11) umgibt. Die Formkörper 364
können die Form von Würfeln Rollen oder Kugeln haben. Im Ausführungsbeispiel haben
sie die Form eines rechteckigen Kastens mit ca. 1 m Kantenlänge, dessen dem Panzer
10 zugekehrte Seite stark gewölbt ist. Die Formkörper 364 bestehen aus einem Rahmen,
beispielsweise aus Stahl, der allseitig mit Drahtgeflecht bezogen ist, das seinerseits
von stärkeren Tauen netzförmig durchzogen ist. Das Gewicht der Formkörper 364 kann
so gering gehalten werden. Die dem Panzer 10 abgekehrte SEite kann erforderlichenfalls
durch ein weitmaschiges Gitter verstärkt werden.
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Fliegt eine Panzerabwehr-Lenkrakete 44 auf den Panzer 10 zu (Fig.
10), so stößt sie in das Geflecht auf der Außenseite eines Formkörpers 364 und reißt
diesen an den Sollbruchstellen aus dem Rahmen 16. Die Sollbruchstellen sollen so
schwach bemessen sein, daß in diesem Fall der Formkörper 364 mit der Rakete 4 aus
dem Rahmen 16 herausgerissen wird, bevor das Drahtgeflecht mit der darin steckenden
Rakete 44 reißt und bevor diese die gegenüberliegende Seite des Formkörpers 364
erreicht hat. Mit dem sie umgebenden Formkörper 364 fliegt die Rakete 44 dann zwar
in Richtung auf den Panzer 10 weiter, jedoch kann sie auf diesem keinen großen Schaden
mehr anrichten, da sie abprallt oder zu schräg oder mit ihrer innerhalb des Formkörpers
364 befindlichen Spitze zu weit vom Panzer 10 entfernt liegt.
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Die Schutzwirkung der Formkörper 364 kann noch dadurch verstärkt werden,
daß die dem Panzer ao zugekehrte, gewölbte Seite mit Kunststoff beschichtet ist,
der den Staudruclcstrahl einer Hohlladung auf eine größere Fläche verteilt. Auch
ist es möglich, zur Erhöhung der Sicherheit noch ein Netz zwischen die Einrichtung
und den Panzer 10 zu spannen. Als weitere vorteilhafte Maßnahme kann vorgesehen
sein, daß die Sollbruchstellen, mit denen ein Formkörper 364 jeweils am Rahmen 16
und ggf, weiteren Formkörpern 364 gehalten ist, auf gegenüberliegenden Seiten des
Formkörpers 364 verschiedene Festigkeiten aufweisen.
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Beispielsweise können die oberen Sollbruchstellen stärker dimensioniert
sein als die unteren. Dadurch wird die Flugbahn der Rakete 44 zusammen mit dem Formkörper
364 seitlich - im angegebenen Beispiel, wie in Fig. 11 gezeigt, nach oben - abgelenkt.
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Alle beschriebenen Einrichtungen, bei denen die Panzerabwehr-Lenkrakete
oder eine Panzerfaust, eine Gewehrgranate oder ein anderes Geschoß einen als Rahmen
oder in sonstiger Weise ausgebildeten Träger passieren muß, bevor das Geschoß den
Panzererreichen kann, können dadurch ergänzt werden, daß vorzugsweise in einem oberen
Teil des Trägers eine automatisch auslösbare Schußvorrichtung eingebaut ist, die
das Geschoß insbesondere eine Panzerabwehr-Lenkrakete, beim Passieren des Trägers
durchlöchert. Dies ist in den meisten Anwendungsfällen leicht möglich. So haben
Hohlladungsgeschosse üblicherweise nur eine relativ dünne Geschoßhülle aus Stahl,
da die Dicke der Wandung auf die Durchschlagwirkung keinen Einfluß hat und lediglich
eine genügende Festigkeit beim Abschuß aus dem Rohr sicherstellen muß so daß bei
Panzerabwehr-Lenkraketen an Gewicht bei der Außenwand gespart wird.
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Weiter können bei geeigneter Konstruktion der Schußvorrichtung, beispielsweise
nach Art eines Gewehrs oder eines Maschinengewehrs, die Geschosse bis zu 15 mm Stahl
durchdringen. Erleichternd für das Abschießen von Geschossen innerhalb des Trägers
wirkt sich auch aus, daß die Geschosse bei den meisten Ausführungsformen von Schutzeinrichtungen
gemäß der Erfindung für einige Zeit innerhalb der Belegung festgehalten werden vor
allem dann, wenn sie bei nachgiebiger Ausbildung der Tragevorrichtung zusammen mit
dem Träger, z,B, dem Rahmen,innerhalb von diesem steckend auf den Panzer 10 zu weiterfliegen.
Ebenfalls erleichternd wirkt sich aus, daß die meisten Panzerabwehr-Lenkraketen
ziemlich lang sind.
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Durch geeignete Sensoren kann die Schußvorrichtung rechtzeitig ausgelöst
werden.
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In Fig. 12 und 13 ist eine weitere Schutzeinrichtung 121 gezeigt,
bei deçeeräger mindestens zwei parallel, beabstandete, um eine gemeinsame Achse
60 drehbare Räder 62 oder dergl, umfaßt. Die Räder 62 sind bei dem Ausführungsbeispiel
als Speichenräder ausgeführt, können jedoch auch beispielsweise gelochte Scheiben
sein. In der von den Rändern 62 definierten Mantelfläche liegen achsparallele, in
Umfangsrichtung beabstandete, in den Zeichnungen nicht dargestellte Stäbe beispielsweise
Stahlrohre. Der so gebildete Zylinder ist an den Stirnseiten über je eine Tragevorrichtung
in Gestalt eines ausschwenkbaren Satzes von Blattfedern 201 am Panzer 10 befestigt.
ber den Zylinder ist ein zähes, elastisches, mehrfaches Netz aus Stahltauen, Draht
oder Kunststoff gespannt.
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Fliegt eine Panzerabwehr-Lenkrakete 44 in die so gebildete Netzrolle
(Fig. 12), so dreht sich diese mit der darin steckenden Lenkrakete 44-um die Längsachse
60 (Richtung des Pfeiles 64 in Fig. 13) wobei die Rakete 44 zumindest einen Teil
der
Drehung mitmachen muß. Falls es der Rakete 44 nun gelingt,
die Netzrolle zu verlassen, dann nur querliegend oder rückwärts ia bezug auf den
Panzer 10, beispielsweise in Richtung des Pfeiles 66 in Fig. 13, wie neben diesem
angedeutet.
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Ist die Netzbespannung fest und engmaschig genug und/oder ist der
Gefechtskopf der Lenkrakete 44 breiter als der übrige Flugkörper, wie bei den russis-chen
Panzerabwehr-Lenkraketen "Sagger't und Snapper, oder hat die Rakete 44 widerhakenförmige
Flügel vorne1 wie die russische Panzerabwehr-Lenkrakete Satter, so bleibt die Rakete
44, wie in Fig. 13 unten angedeutet, auch bei der Drehbewegung der Netzrolle in
dieser stecken.
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Es sei darauf hingewiesen1 daß selbst in dem Fall, daß die Rakete
44 unversehrt, d.h. mit den Flügeln, die Netzrolle durchdringt, diese durch die
Auftreffenergie in eine Drehbewegung versetzt wird. Selbst wenn daher die Rakete
44 noch genügend Energie haben sollte um durch die gegenüber liegende Seite der
Netzrolle hindurch zuoschlagenw so hat sich diese inzwischen weitergedreht und damit
die Flugrichtung der Rakete 44 geändert.
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Durchschlägt die Rakete 44 die der Auftreffseite gegenüber liegende
Seite der Netzrolle gerade eben nicht mehr1 so ist die Rakete 44 auf jeden Fall
unschädlich gemacht, da sie in diesem Fall völlig in der sich drehenden Netzrolle
steckt und diese mit den breiten Flügeln rückwärts nicht durchschlagen kann, Da
auch bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel die Anflugenergie eines Geschosses
in eine Drehbewegung umgewandelt wird, können auch hier Panzerabwehr-Lenkraketen
mit hoher Marschgeschwindigkeit aufgefangen werden.
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Die einzige, in der Praxis allerdings unwahrscheinliche Möglichkeit
für die Rakete 44, ihr Ziel doch noch zu erreichen, nämlich nach genau einer Rollenumdrehung
durchzubrechen und weiterzufliegen, kann dadurch verhindert werden, daß mittels
eines Drehgesperres.der Drehweg der Netzrolle bei jeder erneuten Drehung auf weniger
als eine volle Umdrehung, beispielsweise auf 1/2 oder 3/4 Umdrehung beschränkt ist.
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Vorzugsweise wird das die Netzrolle bedeckende Netz so kräftig gemacht
oder durch Gitter verstärkt1 daß der empfindliche Aufprallzünder einer Panzerabwehr-Lenkrakete
44 ausgelöst wird und daß diese die Netzrolle nicht vollständig durchschlagen kann.
Dann verpufft deren Hohlladung wirkungslOs während der Zeitspanne1 in der die Rakete
44 in der sich drehenden Netzrolle steckt.
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Zur zusätzlichen Sicherung kann auch bei der Aufthrungsform gemäß
Fig. 12 und 13 vorgesehen sein, daß zwischen der Netzrolle und dem Panzer 10 ein
kräftiges Netz gespannt ist, womit die auf jeden Fall stark abgebremste, meist auch
quer oder rückwärts fliegende Rakete 44 endgültig aufgehalten wird. Eine andere
Möglichkeit besteht auch darin1 außen um die Netzrolle herum ein dünneres, nicht
drehbares Netz anzubringen, das zwar von einer Rakete 44 voll durchschlagen werden
kann, das jedoch einen Wiederaustritt aus der Netzrolle mit großer Wahrscheinlichkeit
verhindert, da dann die Rakete 44 mit ihrem rückwärtigen Ende und mit den breiten
Flügelenden dieses stationär Netz durchschlagen müßte.
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Bei allen Schutzeinrichtungen gemäß der Erfindung, bei denen das Geschoß
in einen drehbaren Teil der Einrichtung fliegt,.
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wie dies bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 12 und 13
sowie
bei dem noch zu beschreibenden gemäß Fig. 14 bis 16 der Fall ist, wird eine Drehbewegung
des drehbaren Teils auch dann erreicht, wenn das Geschoß genau die Drehachse oder
die Verbindungslinie zwischen deren Lagerstellen trifft, wenn die Drehachse gemäß
einer Ausgestaltung nicht geradlinig zwischen den Lagerstellen durchläuft, sondern
zwischen den Lagerstellen so gekröpft oder sonstwie versetzt ist, daß der Schwerpunkt
des Teils gegenüber der Verbindungslinie der Lagerstellen in bezug auf die Richtung
einer Rakete 44 seitlich versetzt ist, So ist bei der Ausführungsart gemäß Fig.
12 und 13 die Drehachse 60 dadurch gegenüber den Lagerstellen 68 an den äußeren
Enden der Blattfedern 201 nach unten versetzte daß jeweils ein beiderseits schwenkbar
angelenktes Abstandsstück 70 zwischengeschaltet ist. Ebenfalls wäre es möglich,
die Drehachse 60 so wie eine Kurbel zu kröpfen, daß sie bei gleicher Lage anstelle
des Abstandsstückes 70 nach oben verliefe und in der Lagerstelle 68 endete. Es ist
leicht einsehbar, daß beispielsweise eine die Netzrolle waagerecht auf der Höhe
der Drehachse 60 treffende Rakete eine Drehbewegung der Netzrolle zusammen mit den
Abstandshaltern 70 um die stirnseitigen Lagerstellen 68 auslöst.
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Die in den Fig. 14 bis 16 gezeigte Schutzeinrichtung macht Panzerabwehr-Lenkraketen
oder Panzerfäuste selbst bei hoher Marsch- bzw. Mündungsgeschwindigkeit unschädlich.
HIerbei sind innerhalb des Rahmens 16 in einem Mittenabstand von beispielsweise
2 m kleinere Rahmen 365 angebracht, die um ihre Querachse oder im dargestellten
Fall um ihre Hochachse leicht drehbar aufgehängt sind und die mit einem Gitter belegt
oder mit einem Netz bespannt sind. Trifft eine Panzerabwehr-Lenkrakete 44 in eine
Hälfte eines kleinen Rahmens 365 (Fig. 14),, so versetzt sie ihn in Drehung, ohne
das Gitter
oder Netz zu durchschlagen, da der kleine Rahmen 365
aufgrund seiner leichten Drehbarkeit und geringen Nasseträgheit leicht nachgibt.
Durch ihre Anflugenergie kann die Rakete 44 den kleinen Rahmen 365 so lange antreiben,
bis ihre Energie verbraucht ist, sofern sie nicht zuvor durch die dabei auf sie
wirkende Zentrifugalkraft quer oder rückwärts herausgeschleudert wird (Fig. 15).
Jedenfalls verbringt die Rakete 44 eine so lange Zeit in dem kleinen Rahmen 365
stecken, daß ihre Hohlladung verpuffen kann.
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Alternativ ist es auch möglich, ein Gesperre vorzusehen, das eine
Drehung eines kleinen Rahmens 365 jeweils auf weniger als eine volle Umdrehung,
vorzugsweise auf eine halbe Umdrehung begrenzt, Als Gesperrte dient bei dieser Abwandlung
gemäß Fig.
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16 und 17 eine Rastvorrichtung, die von einem federbelasteten Zapfen
72 und einem am Rahmen 16 befestigten Raststück 74 gebildet ist. Trifft eine Panzerabwehr-Lenkrakete
44 wie in Fig, 14 auf einen kleinen Rahmen 365, so dreht dieser sich nur bis in
die in Fig. 16 dargestellte Stellung, worauf die Rakete 44 aus dem nicht allzu kräftigen
Netz dieses kleinen Rahmens 365 herausfliegt, und zwar in diejenige Richtung, aus
der sie gekommen ist, Der Zapfen 72 schlägt dann nämlich am Raststück 74 oder am
Rahmen 16 an, ohne wieder in die Rastbahn des Raststücks 74 eindringen zu können.
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Gewünschtenfalls kann auch ein Netz oder Gitter auf jedem kleineren
Rahmen 365 so lose befestigt werden daß es beim Anschlagen des kleinen Rahmens 365
in der in Fig. 16 dargestellten Position von der Rakete 44 mitgenommen werden kann.
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Die Belegung kann auch in anderer Weise als anhand von Fig.
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14 bis 16 gezeigt in Teile unterteilt werden, die ein anfliegendes
Geschoß erfassen, mit dem so gefangenen Geschoß zusammen eine Ausweichbewegung ausführen
und hierbei das Geschoß aus seiner ursprünglichen Flugrichtung stark ablenken.
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Entsprechende Einrichtungen sind allgemein gesagt derart ausgebildet,
daß die Belegung als eine Vielzahl von zumindest annähernd in einer Ebene entlang
des (sich im allgemeinen parallel zu dem zu schützenden Körper erstreckenden) Trägers
schwenkbar aufgehängten, zumindest annähernd aneinander anschließenden, verschwenkbaren
Teilen ausgebildet ist. So ist es beispielsweise möglich, daß die Teile an ihren
oberen Rändern am Träger befestigte oder angelenkte Matten, Netze, Gitter oder dergl.
sind, die von dem beispielsweise als eine Stange ausgebildeten Träger lose nach
unten hängen. Zusammen mit einem aufgefangenen Geschoß kann ein Teil dann jeweils
um seinen oberen Rand oder seine obere Aufhängestelle am Träger herum schwenken.
Selbstverständlich muß hierbei der Abstand zwischen dem Träger und dem zu schützenden
Körper mindestens so groß wie die Höhe der Belegungsteile sein.
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Eine ähnliche Ausführung kann sich dadurch auszeichnen, daß die Teile
mittels Befestigungsgliedern am Träger aufgehängte großgliedrige Ketten, Ringe oder
Zeilen von untereinander hängenden Ringen sind. Die Kettenglieder oder Ringe können
dann zusammen mit einem aufgefangenen Geschoß um den Träger herum schwenken. Werden
Ketten oder untereinander hängende Ringe verwendet, so ist es günstig, wenn die
Kettenglieder bzw. Ringe benachbarter Ketten bzw. nebeneinander angeordneter vertikaler
Reihen von Ringen in vertikaler Richtung um die halbe Höhe eines Gliedes bzw. Ringes
versetzt sind und einander in Geschoßflugrichtung gesehen überlappen, damit zwischen
den Kettengliedern bzw. Ringen keine ungeschützten Flächen verbleibein.
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Wie bereits anhand der Fig. 12 erläutert, kann eine Drehung der kleineren
Rahmen 365 selbst dann erreicht werden, wenn eine Rakete 44 auf die Verbindungslinie
der Lagerstellen 76
(Fig. 14) oder auf die Mittellinie eines kleinen
Rahmens 365 auftrifft, wenn die nicht gezeigte Hochachse, um die der kleine Rahmen
365 jeweils drehbar ist, gegenüber den Lagerstellen 76 am größeren Rahmen 16 in
bezug auf die Richtung anfliegender Raketen 44, beispielsweise parallel zur Ebene
des Trägers 16, seitlich versetzt ist.
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Eine weitere Schutzeinrichtung ist in den Figuren 18 bis 20 bezeigt.
Hierbei ist von der Überlegung ausgegangen, daß die vorstehend beschriebenen Einrichtungen
nur schwierig so ausgebildet werden können, daß sie auch gegen Hohlladungsgeschosse
und Panzersprenggeschosse wirksam sind, die aus den Bordkanonen von Panzern verschossen
werden. Beispielsweise verschießt der Kampfpanzer "Leopard" Geschosse mit einer
Anfangsgeschwindigkeit von 1.174 bis 1.476 m/sec und mit einem Kaliber von 105 mm.
Solche Geschosse können nicht weich-elastisch, beispielsweise mittels eines Netzes,
aufgefangen werden, sondern müssen vor dem Auftreffen ausgelöst werden, wenn ein
Schutz vor ihnen erzielt werden soll. Hierzu sind besonders aufwendige Schutzmaßnahmen
erforderlich, die daher im Falle eines Panzers auf dessen wichtigste Seite, die
Vorderseite, beschränkt werden müssen. So sind bei dem Panzer 10 in Fig. 18 drei
Schutzeinrichtungen 78, 80, 82 vorgesehen, die oberhalb der Bordkanone 30 drei bezüglich
der hauptsächlichen Angriffsrichtung von Panzerabwehr-Lenkraketen hintereinanderliegende
Gitter aufweisen. Die Schutzeinrichtungen 78, 80, 82 sind wie im dargestellten Fall
bei einem Kampfpanzer am Turm 24 angebracht, damit dessen Bewegung nicht behindert
wird. Bei einem Jagdpanzer wären die Schutzeinrichtungen an dessen Stirnseite anzubringen.
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Ein schematisierter Querschnitt durch ein Gitter 366 einer der Schutzeinrichtungen
78, 80, 82 ist in Fig. 20 gezeigt.
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Es besteht aus besonders hartem Panzerstahl. Die Gitteröffnungen
sind
an den Außenseiten mehrere Zentimeter weit und verengen sich zur Mittelebene hin,
wo die Stege 84 die ffnungen auf eine Weite von maximal 15 mm verengen. Die Länge
des Gitters 366 in Querrichtung des Panzers 10 kann beispielsweise 2 m bis 2,5 m
betragen, während die in Längsrichtung des Panzers 10 gemessene Breite des Gitters
366 bei 1 m liegen kann.
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Die Gitter 366 der einzelnen Schutzeinrichtungen 78, 80, 82 sind an
Tragevorrichtungen in Gestalt von schwenkbaren Gestängen 86, 88, 90 getragen. Zwischen
dem untersten Gitter 366, demjenigen der Schutzeinrichtung 82, und dem Turm 24 soll
ein Abstand von mindestens 1,5 m verbleiben.
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Abweichend vom Dargestellten ist auch die Verwendung von mehr als
drei Schutzeinrichtungen möglich und zweckmäßig.
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Sind beispielsweise fünf Gitter 366 mit einer Dicke von jeweils 4
cm hintereinander angeordnet, so ist das so gebildete, insgesamt 20 cm dicke Stahlgitter
mit Sicherheit ausreichend, um den Zünder eines Artilleriegeschosses auszulösen.
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Nach Durchschlagen der Gitter 366 fliegt ein Panzersprenggeschoß noch
ca. 1 m oder wenig weiter und detoniert dann.
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Ein Hartkern- oder Übergeschwindigkeitsgeschoß hat nicht mehr genug
Energie, um die Panzerung des Turmes 24, die an dieser Stelle am stärksten ist,
zu durchschlagen. Ein Hohlladungsgeschoß mit empfindlichem Aufprallzünder wird bereits
beim Auftreffen auf die Gitter 366, d.h. in einem Abstand von ca. 2 bis 3 mtgezündet.
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Da Panzer bevorzugt das Ziel von Tieffliegern sind, mit denen fast
stets gerechnet werden muß, sind beim Panzer 10
die Gestänge 86,
88, 90 der Gitter 366 derart schwenkbar am Turm 24 angelenkt, daß sie blitzschnell
in eine in Fig.
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19 gezeigte Stellung auseinanderschnellen können, in der die Gitter
366 wie ein schützendes Dach über dem Turm 24 liegen. Die Dicke eines einzigen Gitters
366 genügt, bei Geschossen der Bordkanone eines Flugzeugs 92 deren Zünder auszulösen.
Nur wenn das von den Schutzvorrichtungen 78 80, 82 gebildete Schutzdach sehr schnell
in Stellung bringbar ist, kann jedoch verhindert werden, daß beispielsweise - wie
es vor allem in den Nahost-Kriegen geschah - einige wenige, plötzlich im Rücken
einer Panzerkolonne auftauchende Tiefflieger die Panzer reihenweise von oben abschießen,
Da nämlich die Panzerung an der Wannenoberseite am schwächsten ist, wäre der Panzer
10 sonst gegen ein tieffliegendes Flugzeug 92 relativ wehrlos. Das Auseinanderschnellen
der Schutzeinrichtungen 78, 80, 82 muß also schnell erfolgen. Um dies zu erreichen
obwohl die Panzerbesatzung während der Fahrt und besonders während eines Gefechts
Flugzeuge nicht hören kann, kann an der Oberseite des Panzers 10 ein beispielsweise
akustischer Sensor 94 angebracht sein, der nur auf die hohe Frequenz von Flugzeugtriebwerken
anspricht. Taucht ein Flug-^ , 92 auf, so löst der Sensor 94 die Schwenkbewegung
der Schutzeinrichtungen 78, 80> 82 aus. Die Verschwenkung kann besonders schnell
erfolgen, wenn sie mittels zwischen den Gestängen 86, 88, 90 angebrachter und wirksamer
Sprengpatronen ausgelöst wird.
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In der in Fig. 19 gezeigten Stellung bilden die Gitter 366 zusätzlich
einen guten Schutz gegen sonst sehr wirksame Fliegerbomben, auch gegen sehr dünne,
von der Art der amerikanischen "RackeyetFt die sonst, in großen Mengen aborfen,
die Panzerung durchschlagen und die Besatzung außer Gefecht setzen.
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Auch wenn die vorstehend beschriebenen Schutzeinrichtungen das Gewicht
beispielsweise eines Panzers etwas erhöhen, so überwiegt jedoch-der Vorteil eines
erhöhten Schutzes des Panzers wld seiner Besatzung. Solche Schutzeinrichtungen sollten
daher verwendet werden, um die Bedeutung der Panzerwaffe als Schwerpunktwaffe zu
erhalten. Ds zusätzliche Gewicht der Schutzeinrichtung kann zudem in vielen Fällen
durch eine Verringerung der Panzerungsdicke ausgeglichen werden.
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Selbstverständlich können die Schutzeinrichtungen gemäß der Erfindung
auch beispielsweise vor Bunkern, Wollen und sonstigen Befestigungen angebracht werden.
Insbesondere die leichten Schutzeinrichtungen, beispielsweise gemaß' Fig. 12, 13
und 14 bis 17, können auch zum Schutz von Mannschaftswagen und kleinen Geländewagen
verwendet werden, damit diese nicht mehr wie seither völlig ungeschützt feindlichem
Feuer ausgesetzt sind.
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Auf jeden Fall sollten die bestehenden 6.200 Panzer der dem Nordatlantikpakt
(NATO) angehörenden Staaten alsbald mit Schutzeinrichtungen gemäß der Erfindung
ausgerüstet werden, um einen zumindest teilweisen Ausgleich der Kampfkraft zu den
ca. 16.500 Panzern der Ostblockstaaten zu schaffen.