DE2409756A1

DE2409756A1 - Zahnpflegemittel

Info

Publication number: DE2409756A1
Application number: DE2409756A
Authority: DE
Inventors: Helmut Dr Harth; Orange Raul Dr L
Original assignee: Blendax Werke R Schneider and Co GmbH
Current assignee: Blendax GmbH
Priority date: 1974-03-01
Filing date: 1974-03-01
Publication date: 1975-09-11

Description

Zahnpflegemittel Die Erfindung betrifft ein Zahnpflegemittel mit einem ausgezeichneten Reinigungsvermögen, das ein Poliermittel enthält, das ganz oder zum überwiegenden Teil aus feinteiligem, pulverförmigem Kunststoff besteht.
Die vorteilhaften Eigenschaften von Poliermitteln auf Basis feinverteilter Kunststoffe, vorzugsweise in Zahnpasten, sind bereits seit langem bekannt und liegen insbesondere darin, daß sich solche Kunststoffe gegenüber den in Zahnpasten üblicherweise vorhandenen Wirkstoffen, beispielsweise Fluorverbindungen, die zum Zwecke der Kariesprophylaxe zugesetzt werden, chemisch und physikalisch völlig inert verhalten und selbst den Einsatz von Fluorverbindungen, die Fluor in ionischer Form abgeben, gestatten.
Ein weiterer Vorteil dieser Kunststoffpulver liegt in ihrer Eigenschaft, am Zahnschmelz keinerlei Zerstörungen durch übermäßige Abrasion hervorzurufen, wie das bei Poliermitteln anderer Art der Fall sein kann.
Zahnpasten, die Poliermittel auf Basis pulverförmiger Kunststoffe enthalten, sind beispielsweise aus den deutschen Auslegeschriften Nr. 1 170 584 und 1 617 306 bekannt.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß beim Gebrauch von Zahnpasten, die als hauptsächlichen Poliermittelbestandteil feinverteilte pulverförmige Kunststoffe enthielten, bereits kurze Zeit nach dem Gebrauch ein dunkler Belag auf den Zähnen der Verbraucher auftritt (siehe beispielsweise B.T. Larsson im Swedish Dental Federation Journal (1969), Band 61/2, Seite 58-65), was vermutlich auf der zu geringen Abrasionswirkung dieser Zahnpasten beruht.
Es wurde nun gefunden, daß man diesen Nachteil dadurch vermeiden kann, wenn man Zahnpasten, die ausschließlich oder zum überwiegenden Teil als Poliermittel feinverteilte, pulverförmige Kunststoffe enthalten, Harnstoff in einer Menge vonmi7rdetec etwa 5 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung zusetzt.
Durch den Harnstoff zusatz wird nicht nur erreicht, daß der erwähnte Belag überhaupt nicht auftritt, es ist sogar möglich, bereits vorhandenen Belag durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Zahnpflegemittels in kurzer Zeit wieder zum Verschwinden zu bringen.
Das erfindungsgemäße Zahnpflegemittel kann als Zahnpasta oder als Zahnpulver vorliegen.
In einer Zahnpasta beträgt der Harnstoffanteil etwa 5 bis maximal etwa 50 Gew.-% der Zusammensetzung, bei Zahnpulvern kann der Harnstoffanteil bis zu etwa 80 G+w.- der Gesamtzusammensetzung betragen.
Der bevorzugte Mindestanteil an Harnstoff in dem erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel liegt bei mindestens etwa 20 bis 25 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung.
Die in dem erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel als Polierkörper enthaltenen pulverförmigen Kunststoffe weisen einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser von o,ol bis 10 Mikron auf und sind in Zahnpasten in einer Menge von etwa 20 bis etwa 60 Gew.-%, in Zahnpulvern bis zu 80 Gew.-%, enthalten.
Als bevorzugtes Poliermittel gilt Polymethylmethacrylat, vorzugsweise mit einem mittleren Teilchendurchmesser zwischen etwa o,2 und etwa 5 Mikron.
Es können jedoch auch andere, teilweise an sich zum Einsatz in Zahnpasten bereits vorgeschlagene Kunststoffe wie Polyvinylchlorid, Polycarbonat, Copolymerisate aus Methylmethacrylat und anderen Comonomeren, die die Härte und Abrasivität des Polymethylmethacrylats nicht negativ beeinflussen, wobei der Anteil an Methylmethacrylat im Copolymerisat vorzugsweise bei mindestens 80% liegt, Polyamide, beispielsweise pulverförmiges Nylon, Harnstoff-Formaldehyd-Harzel Melamin-Formaldehyd-Harze, Phenol-Formaldehyd-Harze, pulverförmige, ausgehärtete Epoxyharze, verschiedene Polyester etc. Einsatz finden.
Die Poliermittel auf Basis feinteiliger Kunststoffe können in dem erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel als einziges Poliermittel vorliegen, es ist jedoch auch möglich, sie im Gemisch mit anderen, an sich bekannten Poliermitteln einzusetzen, wobei jedoch beachtet werden muß, daß der Anteil des Kunststoffes im Gesamtpoliermittel mehr als die Hälfte beträgt.
Die Poliermittel, die gegebenenfalls im Unterschuß im Gemisch mit Kunststoff-Poliermitteln zum Einsatz gelangen, sollen diesen möglichst hinsichtlich der Abrasionseigenschaften und der Fluorionen-Verträglichkeit ähneln.
Besonders geeignet sind für diesen Zweck Aluminiumoxidtrihydrat, vorzugsweise in Teilchengrößen zwischen etwa o,5 und etwa 20 Mikron, sowie Siliciumdioxid, vorzugsweise mit einem mittleren Teilchendurchmesser zwischen o,o1 und 1o Mikron.
Liegt das erfindungsgemäße Zahnpflegemittel in Form einer Zahnpasta vor, so enthält es ein oder mehrere Feuchthaltemittel in einer Menge von etwa 5 bis etwa 50 Gew.-%, insbesondere Glycerin, Sorbit, Propan-1,i-diol und Butan-1,3-diol.
Zahnpasten enthalten ferner Verdickungsmittel. Als solche eignen sich am besten die Alkalisalze der Carboxymethylcellulose, insbesondere Natriumcarboxymethylcellulose, Hydroxyalkylcellulosen, insbesondere Hydroxyäthylcellulose, Pflanzengummen wie Traganth, Gummi arabicum, Caraya-Gummi und Irish Moos, synthetische Polyelektrolyte wie das Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalz der Polyacrylsäure und gegebenenfalls auch anorganische Verdickungsmittel, beispielsweise kolloidales Magnesiumaluminiumsilicat.
Der Anteil des Verdickungsmittels beträgt etwa o,25 bis 5 Gew,-% der Zahnpasta.
Weiterer häufiger Bestandteil von Zahnpasten sind oberflächenaktive Substanzen.
Als solche eignen sich besonders wasserlösliche Salze von höheren Alkylsulfaten, beispielsweise Natriumlaurylsulfat, aliphatische Acylamide gesättigter Monoaminocarbonsäuren, vorzugsweise Natrium-N-lauroylsarcosinat, Taurin-Fettsäureamide, beispielsweise Natrium-N-alkyl-N-myristoyltaurid, Salze von sulfonierten Monoglyceriden höherer Fettsäuren, beispielsweise Natriummonoglyceridsulfonat, Fettsäureester der Isäifiionsäure und deren Salze, nichtionische Tenside wie Alkylenoxidkondensate mit Fettalkoholen und ein- oder mehrwertigen Aminen, Zuckerester , beispielsweise Saccharosemonolaurat, Sorbitpolyoxyäthylenstearat, langkettige Aminoxide, beispielsweise Dimethyllaurylaminoxid, ampholytische Tenside, beispielsweise Betaine oder langkettige Alkylaminocarbonsäuren und kationaktive Tenside, beispielsweise quartäre Ammoniumverbindungen wie Cetyltrimethylammoniumbromid.
Der Anteil an oberflächenaktiven Verbindungen in dem erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel liegt bei 0 bis etwa 5 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung.
Zahnpflegemittel enthalten üblicherweise Aroma- und Geschmacksstoffe, Konservierungsmittel etc., derartige Mittel sind an sich bekannt und in zahlreichen Druckschriften beschrieben.
Wie bereits angedeutet, weisen die im erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel zum Einsatz gelangenden Poliermittel auf Basis feinverteilter pulverförmiger Kunststoffe eine ausgezeichnete Verträglichkeit mit ionisch oder komplex gebundenem Fluor auf.
Es ist daher eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, solche Fluorverbindungen in dem erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel mitzuverwenden, vorzugsweise in solchen Mengen, daß die Konzentration an reinem Fluor im Mittel etwa o,o1 bis etwa 1 Gew.-%, vorzugsweise o,1 bis o,5 Gew.-%, des Zahnpflegemittels beträgt.
Geeignete Fluorverbindungen sind insbesondere die verschiedenen Salze der Monofluorphosphorsäure, insbesondere Natrium-, Kalium-, Lithium-, Calcium- und Aluminiummono- und -difluorphosphat, sowie die verschiedenen, Fluor in ionisch gebundener Form enthaltenden Fluoride, insbesondere Alkalifluoride wie Natrium-, Lithium-, Kalium- und Ammoniumfluorid, Zinnfluorid, Manganfluorid, Zirkoniumfluorid und Aluminiumfluorid sowie Gemische oder Anlagerungsprodukte dieser Fluoride untereinander oder mit anderen Fluorverbindungen, beispielsweise Kalium- oder Natriummanganfluorid.
Andere im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbare Fluoride sind beispielsweise Zinkfluorid, Germaniumfluorid, Palladiumfluorid, Titanfluorid, Alkalifluorzirkonate, bet spielsweise Natrium- oder Kaliumfluorzirkonat, Zinnfluorzirkonat, Fluorborate oder Fluorsulfate, beispielsweise Natrium- oder Kaliumfluorosulfat.
Auch organische Fluorverbindungen können mit Erfolg eingesetzt werden, insbesondere die bekannten Additionsprodukte aus langkettigen Aminen oder Aminosäuren und Fluorwasserstoff, Monoäthanolaminohydrofluorid oder Methyltriäthylammoniumfluorid.
Die erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel können weitere, zur Verwendung in solchen Mitteln an sich bekannte Stoffe enthalten, beispielsweise Enzyme wie Proteasen und Carbohydrasen wie Amylase, Dextranase, Lävanase oder -1,3-Glucan-3-glucanohydrolase, Zahnbelag entfernende Substanzen wie die für diesen Zweck vorgeschlagenen Phosphonsäuren, beispielsweise Hydroxyäthan-1,3-diphosphonsäure, oder die unter dem Namen "Chlorhexidin, "Fluorhexidin" oder "Alexidin" bekannten Bisbiguanide 1,6-Di-4'-(chlorphenyldiguanido)hexan, 1,6-Di-4'-(fluorphenyldiguanido)hexan bzw. 1,6-Di-(2-äthylhexyldiguanido)hexan bzw.
deren vorzugsweise wasserlösliche Salze.
Im folgenden werden einige Beispiele für in den Rahmen der Erfindung fallende Zahnpasten und Zahnpulver gegeben; die angegebenen Zahlen beziehen sich jeweils auf Gew.-% der Gesamtzusammensetzung.
1. Zahnpasta Carboxymethylcellulose 1,00 p-Hydroxybenzoesäuremethylester 0,20 Benzoesäure o,lo Saccharin-Natrium o,15 Kaliumfluorid 0,30 Polymethylmethacrylat 30,00 (mittl. Teilchendurchmesser 0,5 -Harnstoff 25,oo Natriumlaurylsulfoacetat 1,75 Glycerin, 86%-ig 1o,oo Aromastoffe 1,00 Wasser 30,50 2. Zahnpasta Carboxymethylcellulose 0,40 p-Hydroxybenzoesäureäthylester o,20 Sccharin-Natrium o,20 Polymethylmethacry-lat 25,00 (mittl. Teilchendurchmesser o,2 - o,5A) Harnstoff 32,oo Aluminiumoxidtrihydrat 5,oo (mittl. Teilchendurchmesser 1 - 2µ) Natriumlaurylsulfat 0,80 Glycerin, 86%-ig 6,oo Natriummonofluorphosphat 0,80 Aromastoffe 1,35 Carragheenat 0,50 Wasser 27,75 3. Zahnpasta Hydroxyäthylcellulose 1,20 Natriumbenzoat 0,10 p-Hydroxybenzoesäurepropylester 0,15 Aroma- und Geschmackstoffe 1,lo Kaliummanganfluorid o,85 Polymethylmethacrylat 15,oo (mittl. Teilchendurchmesser 0,5µ) Polyvinylchlorid 5,00 (mittl. Teilchendurchmesser 1 - 3e) Siliciumdioxid 5,00 (mittl. Teilchendurchmesser o,ol -Harnstoff 30,00 Natriumlauroylsarkosinat 1,60 Glycerin, 86%-ig 8,oo Sorbit, 60%-ig 12,oo Wasser 20,00 4. Zahnpulver Polymethylmethacrylat 41,00 (mittl Teilchendurchmesser o,5 - 5µ) Harnstoff 50,00 pyrogene Kieselsäure 1,70 (mittl. Teilchendurchmesser 0,01 - 0,1µ) Natriumfluorid o,30 Polyäthylenglykol lo ooo 3,oo Aromastoffe 1,50 Natriumcyclamat 0, So Natriumlauroylsarkosinat 2,00 5. Zahnpulver Polymethylmethacrylat 50,00 (mittl. Teilchendurchmesser 1-5µ) Polyamidpulver 3,00 (mittl. Teilchendurchmesser 1 - 10µ) pyrogene Kieselsäure 3,00 Mittel Teilchendurchmesser o,o1 - 0,1µ) Harnstoff 38,00 Fettsäuremonoglyceridsulfonat 1,80 Tragant o,2o Aromastoffe 1,00 Saccharin-Natrium o,10 Polyäthylenglykol 10 ooo 2,40 Kaliumfluorid 0,50

Claims

Patentansprüche t Zahnpflegemittel, das als alleiniges oder überwiegendes Poliermittel einen pulverförmigen Kunststoff mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von o,o1 bis 1o Mikron enthält, gekennzeichnet durch einen Gehalt von mindestens 5 Gew.- Harnstoff.
2. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form einer Zahnpasta vorliegt und 5 bis 50 Gew.-% Harnstoff enthält.
3. Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form eines Zahnpulvers vorliegt und 5 bis 80 Gew.-% Harnstoff enthält.
4. Zahnpflegemittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet; daß es mindestens 25 Gew.-% Harnstoff enthält.
5. Zahnpflegemittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als feinverteilten pulverförmigen Kunststoff Polymethylmethacrylat oder ein Copolymerisat aus mindestens 80% Methylmethacrylat und einem weiteren, die Härte und die Abrasionseigenschaften des Polymethylmethacrylats nicht negativ beeinflußenden Comonomeren enthält.
6. Zahnpflegemittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymethylmethacrylat oder das Methylmethacrylat-Copolymerisat eine Teilchengröße zwischen o,2 und 5 Mikron aufweist.
7. Zahnpflegemittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es eine oder mehrere Fluorverbindungen enthält.
8. Zahnpflegemittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Fluorverbindung 0,1 bis 2,5 Gew.- eines Alkalimonofluorphosphats enthält.
9. Zahnpflegemittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Fluorverbindung o,1 bis 1,o Gew.-% eines Alkalifluorids enthält.
10.Zahnpflegemittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Fluorverbindung o,1 bis 1,o Gew.-% Zinnfluorid enthält.
11.Zahnpflegemittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als Fluorverbindung o,1 bis 1,5 Gew.-% Natrium- und/ oder Kaliummanganfluorid enthält.