-
Probengläserkassette für Auftragegeräte für die Dünnschicht- und
Papierchromatographie Die Erfindung betrifft eine Probengläserkassette für Auftragegeräte
insbesondere für vollautomatische Auftragegeräte für die Dünnschicht- und Papierchromatographie.
-
Es ist bekannt, daß bei einem vollautomatischem Auftragegerät für
die Dünnschicht- und Papierchromatographie eine (Pat.Anm. P2164408.6 u.) Probengläserkassette
verwendet Wirdebr M 732 85 46 ) Diese Probengläserkassette ist so gearbeitet, daß
zwei Reihen Gläser für die Aufnahme der Spüllösung und der Probenlösung zur Verfügung
stehen, während die Gläserreihe für das Ausstoßen der Restlösung aus den Spritzen,
fest an dem Auftragetische montiert ist, In diesem Gerät werden Mikroliterspritzen
herkömmlicher Bauart eingesetzt die mit ihren Kanülen während des vollautomatischen.
Ablaufes in die Gläser der einzelnen Glasreihen eintauchen um die Spritzen automatisch
zu spülen, zu füllen und zu entleeren und zu reinigen.
-
Bei diesen konventionellen Spritzen können die Kanülen å jedoch aus
fertigungstechnischen Gründen nicht absolut zentrisch eingesetzt werden, so daß
sie am Gerät durch zeitraubende Justierarbeiten so gerichtet werden müssen, daß
die Kanülen während des automatischen Ablaufes und des Eintauchens in die Gläser
nicht auf die Ränder der Gläser aufstoßen und dabei verbogen und unbrauchbar gemacht
werden.
-
Diese zeitraubenden Justierarbeiten mußten nach jedem Wechsel der
Spritzen wiederholt werden und konnten nur von den entsprechenden teuren Fachkräften
durchgeführt werden.
-
Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, eine Probengläserkassette
zu entwickeln, die frei von den oben erwähnten Nachteilen ist.
-
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine mehrreihige
Probengläserkassette insbesondere für Auf tragegeräte für die Dünnschicht- und Papierchromatographie,
gemäß Abb. I, II und III, entwickelt wurde, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
der Probengefäß-Aufnahmeblock (9) mit mehreren Reihen, vorzugsweise drei, Bohrungen
(4) zur Aufnahme der Probengefäße versehen ist, die zum Ausgleich der Gefäßtoleranzen
mit einem elastischen Material, vorzugsweise Schaumstoff, ausgelegt sind und daß
der Probengefäß-Aufnahmeblock (9) mit einer Kanülenführungsplatte (22) abgedeckt
wird, in der sich an der Oberseite zur Führung der Kanülen trichterförmige Öffnungen
(20,21) und an der Unterseite kanülenartige Spitzen (27) zum Durchstechen der Deckel
bzw. Verschlüsse der Probengefäße befinden.
-
Eine weitere Ausführung der Probengläserkassette ist dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Probengefäß-Aufnahmeblock (9) zwischen den Bohrungen zur Aufnahme der
Probengefäße oder unterhalb ein Röhrensystem zum Durchleiten von Kühl- oder Heizflüssigkeit
zur Temperierung der Probengefäße eingearbeitet ist oder daß das Kühlsystem aus
elektrischen Kühlblöcken besteht.
-
Die oben genannte Erfindung soll mit ihren Vorteilen an Hand der nachstehenden
Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen erläutert werden.
-
Die Zeichnungen zeigen: Abb. I Dreireihiger Probengefäß-Aufnahmeblock
(9) in der Draufsicht gezeichnet.
-
Abb. II Komplette Probengläserkassette mit Probengefäß-Aufnahmeblock
(9) und Kanülen-Führungsplatte (22) mit trichterförmigen Öffnungen (20) und kanülenartigen
Spitzen (7) in Seitenansicht gezeichnet.
-
Abb, III Kanülenführungsplatte (22) mit trichterförmigen Öffnungen
(20) in der Draufsicht gezeichnet.
-
Die gefüllten Probengefäße werden in die Bohrungen ( 4 ) des Probengefäß-Aufnahmeblocks
(9) eingesetzt. Da die Probengefäße, die in vielen Fällen aus Glas bestehen, als
Massenartikel in der Höhe Toleranzen bis zu 1,5.mm aufweisen, sind zum Toleranzausgleich
die Bohrungen (4) mit einem elastischen Material, wie z,B. Schaumstoff, ausgelegt,(28)
das sich beim Auflegen der Kanülenführungsplatte (22) auf die Probengefäße zusammendru'ckt
und sie zu einem festen Sitz bringt wobei die Öffnungen der Gefäße in eine gleiche
Ebene gebracht werden.
-
Zum Reinigen der Außenwandung der Kanülen wird zwichen die Kanülenführungsplatte
(22) und dem Probengefäß-Aufnahmeblock (9) ein saugfähiges Material, wie zB, Filterpapier
oder
Filz (26) gelegt. Um ein Verrutschen des Saugmaterials bei dem Durchstechen mit
den Kanülen der Auftragespritzen zu verhindern, befinden sich an der Unterseite
der Kanülenführungsplatte (22) vier Stifte (12,16,19,22), die das Saugmaterial durchstechen
und in die Bohrungen (1,3,6,8) in dem Probengefäß-Aufnahmeblock (9) greifen und
das Saugmaterial festhalten. Gleichzeitig werden dabei die beiden Stifte (2,7,),
die sich an dem Probengefäß-Aufnahmeblock (9) befinden, durch die beiden Führungsbohrungen
(14,17) in der Kanülenführungsplatte (22) gesteckt und mit den Federn (15,17) fixiert,
so daß ein Verrutschen der Kanülenführungsplatte mit dem aufgelegten Saugmaterial
während eines Transportes zum Auftragegerät ausgeschlossen wird.
-
Dieser Klemmdruck reicht außerdem aus, das angepreßte Saugmaterial
für kurze Zeit als Verdunstungsschutz wirken zu lassen, wenn eine bereits vorbereitete
Probengläserkassette mit nicht verschlossenen Probengläsern bis zum endrültizen
Einsatz in Warteposition steht.
-
Treten für vorbereitete Probengläserkassetten längere Wartezeiten
bis zum Einsatz auf, so besteht die Möglichkeit, -die Probengefäße mit Plastikdeckel
oder Verschlußkappen mit Membranen zu verschließen, um dadurch einen einwandfreien
Verdunstungsschutz zu gewährlesten, Die verschlossenen Probengefäße werden während
der Wartezeit mit der Kanülenführungsplatte (22), an deren Unterseite kanülenartige
Spitzen (27) angebracht sind lose abgedeckt, so daß die Platikdeckel gegen ein Herausdrücken
durch den Lösungsmittel - Dampfdruck gesichert sind. Unmittelbar
vor
dem einsatz in das Auftragegerät, wird die Kanülenführungsplatte (22) von Hand kurz
angedrückt, damit die kanülenartigen Spitzen (27) die PlaStikdeckel durchstoßen
und den Weg für die Entnahmekanülen der Spritzen freilegen.
-
Durch diese Konstruktion der Abdeckung besteht die Möglichkeit, stabile
inerte Materialien für den Verschluß der Probengefäße einzusetzen, die von den herkömmlichen
Kanülen der Mikroliterspitzen, wie sie in den Auftragegeräten verwendet werden,
sonst kaum ohne zu verbiegen durchdrungen wird.
-
Eine weitere Ausführung der Probengläserkassette ist so gearbeitet,
daß in dem Probengefäß-Aufnahmeblock (9) eine Kühlung eingearbeitet ist, Dieses
Kühlsystem kann in dem einfachsten Fall aus einem Röhrensystem zwischen den Bohrungen
(4) bestehen, das mit Leitungswasser betrieben wird oder an einem Kkühlwassersystem
oder Thermostaten angeschlossen ist. Auch besteht die Möglichkeit, durch den Einbau
von Peltier-Elementen, die elektrisch betrieben werden, die Probengläserkassette
zu kühlen.
-
Gelangen z.B. sehr flüchtige Lösungsmittel oder sehr temperaturempfindliche
Substanzlösungen zum Einsatz, so hat das Kühlsystem die Aufgabe, eine nicht ausreichende
Verdunstungsschutzabdeckung zu unterstützen oder sogar zu ersetzen und das Lösungsmittel
vor und während des Auftrageprozesses auf eine niedrige Temperatur zu halten, so
daß der Verdunstungsverlust auf ein vertretbares Minimum beschränkt bleibt. Bekanntlich
werden sonst die quantitativen Analysen durch Konzentrationsänderungen verfälscht,
In
der Kanülenführungsplatte (22) befinden sich die trichterförmigen Bohrungen (20),
die mit ihren Durchbohrungen (21) nach dem Auflegen auf den bestückten Probengefäß-Aufnahmeblock
(9) direkt über den Öffnungen der Probengefäße sitzen, Die vorbereitete Probengläserkassette
wird in das Auftragegerät eingesetzt und während des automatischen Ablaufes angehoben
oder die Spritzen werden abgesenkt, um die Kanülen der Mikroliterspritzen in die
Probengefäße einzuführen, Die Kanülen, auch wenn sie nicht zentrisch oder wenn sie
sogar etwas schräg eingesetzt sind, werden ohne zusätzliche Justierarbeiten von
der Schrägung der trichter -förmigen Öffnungen (20) erfaßt, an denen sie dann abgelenkt
heruntergleiten und in die Durchbohrungen (21) und somit in die darunter befindlichen
Öffnungen der Probengefäße eingefädelt werden. Abweichungen bis zu 4mm nach allen
Seiten können damit problemlos ausgeglichen werden und ein Verbiegen oder Abbrechen
der Kanülen durch falsches Aufsetzen wird durch diese Konstruktion ausgeschlossen.
-
Durch die Kombination, Probengefäß-Aufnahmeblock (9) und Kanülenführungsplatte
(22), ist mit einfachen Mitteln eine Probengläserkassette entwickelt worden, mit
der die Möglichkeit besteht, an Auftragegeräten für die Dünnschicht- und Papierchromatographie
auf teure Spezialspritzen mit präzise eingearbeiteten Kanülen zu verzichten und
mit der jedes Auftragegerät ohne viel Aufwand ausgerüstet werden kann.